Papst Franziskus wird am Samstag an der Begräbnisfeier des verstorbenen Kardinals Giovanni Canestri im Petersdom teilnehmen. Das teilte der Vatikan mit. In einem Beileidstelegramm an den römischen Kardinalvikar Agostino Vallini schreibt der Papst, dass er „mit tiefer Trauer“ von der Nachricht des Todes Canestris erfahren habe und für ihn bete. Franziskus erinnerte an den Lebensweg Canestris, der unter anderem auch Erzbischof von Genua war. In jungen Jahren – während des Zweiten Weltkriegs – war er Priester an den Peripherien Roms gewesen, wie der Papst weiter in seinem Telegramm erinnert. Canestri ist am Mittwoch mit 96 Jahren verstorben. (rv)
Kategorie: Allgemein
Vatikan: Erneuter Besuch im Irak
Der Präfekt der Ostkirchenkongregation Kardinal Leonardo Sandri wird vom 1. bis zum 5. Mai in den Irak reisen. Das gab die Ostkirchenkongregation bekannt. Der Kardinal wird die Hauptstadt Bagdad, Erbil und die Region Ankawa besuchen. In Erbil und in Bagdad werden jeweils Worte des Papstes verlesen. Es ist ein Besuch, der die leidenden Menschen ermutigen und die Solidarität der Christen zeigen soll. Geplant ist außerdem ein Gottesdienst in Bagdad.
(rv)
Im Vatikan: Hochrangige Konferenz gegen Menschenhandel
Der Heilige Stuhl will dem internationalen Kampf gegen Kinderhandel und –ausbeutung neuen Schwung geben. Kardinal Peter Turkson vom Päpstlichen Friedensrat zählte am Montag die Herausforderungen in diesem Bereich auf: Organ- und Drogenhandel, Kinderprostitution, erzwungenes Betteln, Zwangsheirat, Kindersoldaten, Zwangsarbeit, Versklavung von Kindern durch Terrorgruppen. Der Kurienkardinal aus Ghana sprach in den Vatikanischen Gärten auf einer Konferenz, die von der Päpstlichen Akademie der Sozialwissenschaften und der schwedischen Botschaft beim Heiligen Stuhl ausgerichtet wird.
25 Jahre nach dem Inkrafttreten der UNO-Kinderrechte-Konvention diagnostiziert Kardinal Turkson, dass „alle internationalen Vereinbarungen und Aktionspläne, so notwendig sie auch sind, doch dem Kinderhandel noch kein Ende bereiten konnten“. Man müsse stärker an den Wurzeln des Problems ansetzen: Das seien erstens Armut und Unterentwicklung, zweitens bewaffnete Konflikte und Terrorismus, sowie drittens Korruption und „Wegwerfkultur“.
Die UNO-Konvention der Rechte von Kindern wurde am 20. November von der Generalversammlung der Vereinten Nationen beschlossen. Der Heilige Stuhl ratifizierte sie (als einer der ersten Staaten) am 20. April 1990; knappe fünf Monate später trat sie in Kraft.
(rv)
Ende der Untersuchung des LWCR
Die Untersuchung der US-amerikanischen Ordensoberinnenvereinigung LWCR durch die Glaubenskongregation ist abgeschlossen. An diesem Donnerstag veröffentlichte der Vatikan ein Statement, das vom LWCR, der Kongregation und vom ausführenden Bischof Peter Sartain gemeinsam unterzeichnet ist. Das Ende der Untersuchung erfolgte bei einem Treffen in Rom, anschließend wurden die Vertreterinnen der Ordensoberinnen von Papst Franziskus in Audienz empfangen.
Der Präfekt der Glaubenskongregation, Kardinal Gerhard Ludwig Müller, zeigte sich in einer Stellungnahme überzeugt, dass der LWCR seinen Dienst an den Mitglieds-Institutionen fortsetzen werde. Die Präsidentin Sr. Sharon Holland, betonte die Herausforderung für die Ordensgemeinschaften, die dieser Prozess bedeutet habe. Man habe sich sehr lange über das Verständnis von Ordensleben und seiner Praxis ausgetauscht. „Wir haben gelernt, dass wir mehr gemeinsam haben, als uns trennt“, so die Vorsitzende.
Vom Vatikan als Beauftragter für die Untersuchung benannt war der Erzbischof von Seatle, Peter Sartain. Er betonte den „Geist der Zusammenarbeit“ während der ganzen drei Jahre, die dieser Prozess gedauert habe.
Mit dem Abschlussdokument gehen drei Jahre zu Ende, in denen es immer wieder zu Spannungen zwischen den Ordensfrauen und dem Vatikan gekommen war. 2012, noch unter dem damaligen Papst Benedikt, hatte der Heilige Stuhl eine Untersuchung des Verbandes eingeleitet. Die Vorwürfe gegen die dort vertretenen Ordensfrauen waren schwerwiegend. Sie sollen in Fragen wie Homosexualität, Frauenweihe, Abtreibung und Verhütung Positionen vertreten haben, die vom katholischen Lehramt deutlich abweichen. Die Glaubenskongregation hatte dem LWCR vorgeworfen, mit einigen Lehren bewusst den Vatikan provozieren zu wollen. Sie hatte auch von Widerständen gegen die Untersuchung gesprochen, „die an Sabotage grenzten“. Die Untersuchung endet nun mit ganz anderen Tönen, man habe einen „substanziellen Dialog“ geführt, der beiden Seiten genutzt habe, formulierte Erzbischof Sartain. (rv)
Vatikan: Letzter Sitzungstag der K9-Gruppe
Die Tagung des Kardinalsrates zur Kurienreform geht an diesem Mittwoch in die letzte Runde. Am Nachmittag nimmt auch der Papst an den Beratungen teil, wie Vatikansprecher Pater Federico Lombardi auf einem Presse-Briefeing bestätigte. Themen der Sitzung seien die Vatikanmedien, der Zeitplan zur Kurienreform und die Beratung von über sechzig Beiträgen der Teilnehmer an einem Kardinalskonsistorium gewesen, so Lombardi. Auch die mögliche Schaffung zweier neuer Dikasterien habe man weiter besprochen. Großen Raum der Gespräche der neun Kardinäle – „K9“ – habe dieses Mal der Zeitplan der Kurienreform eingenommen; er soll im kommenden Jahr stehen.
Zur Reform der Vatikanmedien erläuterte Lombardi, die von Lord Chris Patten habe dazu einen Bericht vorgelegt, der auch in den Grundzügen schon gebilligt worden sei. Jetzt gehe es darum, die dort gemachten Vorschläge in die Tat umzusetzen. Wie das ins Werk gesetzt werden könne, dazu werde wohl eine demnächst vom Papst eingesetzte Kommission oder Arbeitsgruppe zusammentreten. Diese soll nach Lombardis Angaben in Kontinuität zur Lord-Patten-Kommission stehen. (rv)
Neuer Sekretär für Wirtschaftssekretariat
Das neue vatikanische Wirtschaftssekretariat hat einen neuen Sekretär: Papst Franziskus hat den italienischen Geistlichen Luigi Mistò dazu ernannt, wie der Vatikan an diesem Dienstag bekannt gab. Bisher war Mistò Sekretär bei der vatikanischen Güterverwaltung Apsa. Beim Wirtschaftssekretariat wird sich der neue Sekretär um den administrativen Bereich kümmern. Als Nachfolger Mistòs als Sekretär bei der Apsa hat der Papst den italienischen Geistlichen Mauro Rivella ernannt. (rv)
Vatikan: K9-Rat tagt mit Franziskus
Papst Franziskus ist nach seiner Osterpause wieder aktiv: Der von ihm geleitete Kardinalsrat tagt von Montag bis Mittwoch im Vatikan. Franziskus wird wohl an allen Besprechungen teilnehmen außer am Mittwoch, dem Tag seiner üblichen Generalaudienz auf dem Petersplatz. Über die genauen Inhalte und Themen der Tagung ist vom Vatikan bislang noch nichts bekannt gegeben worden.
Das Papstberatergremium hilft Franziskus bei der Gestaltung der Kurienreform. Franziskus hatte ihn im April 2013, nur einen Monat nach seiner Wahl zum Papst, eingerichtet und von Anfang an erklärt, dass die Reform ein „langsamer Prozess” sei und wohl kaum vor 2015 abgeschlossen werde. Der Rat soll sich auch den großen internen Herausforderungen der Kirche widmen. In den vergangenen Sitzungen wurden unter anderem die Koordination und Überprüfung aller Finanz-Aktivitäten des Vatikan besprochen, die Strukturen der Räte bzw. Kongregationen sowie die Einrichtung einer Kinderschutzkomission des Vatikans. (rv)
Die Heilige Pforte im Vatikan: Eine Gabe aus der Schweiz
Mit einer Bulle, einer feierlichen Urkunde, wird Papst Franziskus am Samstagnachmittag ein außerordentliches Heiliges Jahr ausrufen. Das letzte außerordentliche Heilige Jahr rief Johannes Paul II. zum Millennium 2000 aus. Am Heiligenabend 1999 kurz vor Mitternacht öffnete er die Heilige Pforte.
Heilige Pforten haben alle vier Papstbasiliken; neben dem Petersdom sind das Sankt Johannes im Lateran, Santa Maria Maggiore und Sankt Paul vor den Mauern. Diese Tore sind üblicherweise zugemauert und stehen nur zu Heiligen Jahren offen. Der Pforte von Sankt Peter kommt eine besondere Bedeutung zu, da sie vom Papst selbst geöffnet wird. Auf ihr ist eine Bilderreihe zu sehen, die den Weg Gottes mit den Menschen verdeutlicht – von der Vertreibung aus dem Paradies bis zur Bekehrung des Saulus zum Paulus. Die Bilderreihe wird abgeschlossen mit der Öffnung der Heiligen Pforte für das Jahr der großen Vergebung. Die 36 Wappenfelder zwischen den einzelnen Bildreihen zeigen die Wappen jener Päpste, die Jubiläumsjahre eröffnet haben; einige Felder sind noch leer.
Die Heilige Pforte des Petersdoms ist erst 65 Jahre alt. Papst Pius XII. ließ zum Heiligen Jahr 1950 eine neue anfertigen, da die frühere Pforte aus dem 18. Jahrhundert baufällig war. Dank persönlicher Kontakte des damaligen Leiters der Bauhütte von Sankt Peter, des deutschen Prälaten Ludwig Kaas, wurde die neue Pforte vom Bistum Basel gestiftet. Bischof Franziskus von Streng hatte zum Goldenen Priesterjubiläum von Papst Pius XII. die Jubiläumsgabe zugesagt, nachdem die Tür bereits gegossen wurde, daher ist der Stifter – also der Bischof von Basel – nur auf der Rückseite der Tür vermerkt. Auf der Inschrift der Vorderseite wird neben Papst Pius XII. der Auftraggeber Prälat Kaas genannt. Die gut dreieinhalb Meter hohe Bronze-Pforte wurde von dem italienischen Bildhauer Vico Consorti gestaltet.
Das diesjährige Jubeljahr beginnt am 8. Dezember mit dem Öffnen der Heiligen Pforten – der symbolischen Öffnung neuer Zugänge zu Gott – und endet mit deren Schließung am 20. November 2016. Papst Franziskus wird die Bulle kirchlichen Vertretern der Kontinente überreichen. Außerdem wird Kardinal Marc Ouellet als Präfekt der Bischofskongregation stellvertretend für alle Bischöfe die Bulle im Empfang nehmen. (rv)
Kanada: Jean-Claude Kardinal Turcotte verstorben
Der kanadische Kardinal Turcotte ist am Mittwoch im Alter von 78 Jahren verstorben. Er gehörte seit 1994 zum Kardinalskollegium und hatte seine Titelkirche ''Nostra Signora del Ss. Sacramento e Santi Martiri Canades'' durch Papst Johannes Paul II. erhalten. Turcotte war bis 2012 Erzbischof von Montreal und gehörte als Mitglied zu zwei Kongregationen der römischen Kurie. Durch seinen Tot reduziert sich die Anzahl der wahlberechtigten Kardinäle auf 122 und das gesamte Kollegium umfasst somit noch 225 Purpurträger. (vh)
Bolivien: Webseite zum Papstbesuch
Die Bischöfe haben eine Webseite für den bevorstehenden Papstbesuch eröffnet: franciscoenbolivia.org wird auf Spanisch alles Relevante über die Reise vom kommenden Juli bieten. In einer Woche startet auch entsprechende Info-Arbeit in den sozialen Netzwerken. Franziskus will außer Bolivien auchParaguay und Ecuador besuchen. Es wird die erste Reise des lateinamerikanischen Papstes, die ausdrücklich der Kirche auf seinem Heimatkontinent gilt. Als Franziskus kurz nach seiner Wahl 2013 Brasilien besuchte, galt das in erster Linie dem dort stattfindenden kirchlichen Weltjugendtag. (rv)