Kardinal Cé verstorben

Kardinal CéDer italienische Kardinal Cé ist am Montag im Alter von 88 Jahren, in einem Krankenhaus in Venedig an einem Schenkelbruch verstorben. Er war von 1978 bis 2002 Patriarch der Lagunenstadt. Papst Johannes Paul II. erhob ihn am 30.06.1979 in den Kardinalsstand mit der Titelkirche „S. Marco“.

Mit seinem Tod besteht das Kardinalskollegium noch aus 215 Mitgliedern und von diesen sind derzeit 119 wahlberechtigt in einem künftigen Konklave. (vh)

Newsletter-Bezieher müssen warten

VH-NewsletterDer Versandt des VH-Newsletter ist derzeit leider nicht möglich. Die Ursache liegt an einem fehlenden Update der Newsletter-Software. Der Hersteller arbeitet an einer neuen Version, mit der ein Versandt mit SSL-Verschlüsselung möglich sein wird. Alle Bezieher werden um Geduld gebeten. Sobald ein Update vorliegt, erfolgt umgehend die Zustellung per E-Mail. (vh)

Vaticanhistory mit neuem Layout!

VH-LogoSeit dem 11. Mai erscheint Vaticanhistory in einem neuen Layout. Neben dem Erscheinungsbild hat sich auch die Menüführung verändert. Über die Navigationsleiste gelangt man wie bisher zu den Themenbereichen. Nach Anwahl des Themas erscheint das vollständige Menü zum Themenbereich. Leider haben sich viele Linkadressen verändert. Alle Benutzer werden daher geben sich auf diese Änderungen einzustellen.

Benutzer der Sidebar Gadgets sollten auf die neuen Versionen updaten, um wie bisher direkten Zugriff auf die Bereiche von Vaticanhistory zu haben. Die neuen Versionen sind:

Version 1.8   Blue-Design:  Version 1.8 (ersetzt die Version 1.6)

Version 1.9   Black-Design: Version 1.9 (ersetzt die Version 1.7)

Beide Gadgets können über die Seite „Webmasterservice“ wie bisher kostenlos bezogen werden:

>>> ZUM DOWNLOAD.

Alternativ ist ein Download auch auf jeder Seite von Vaticanhistory (in der Fußleiste) möglich. Hier stehen ebenfalls beide Versionen zur Verfügung.

Bis sich alle Benutzer auf die neuen Seiten eingestellt haben, existiert eine automatische Weiterschaltung über die alten Hauptthemenseiten zum neuen Layout. (vh)

Kardinal Nichols: Niemand ist eine Insel

Kardinal NicholsDie katholischen Bischöfe von England und Wales sperren sich gegen eine mögliche Legalisierung von Sterbehilfe. Das machten sie auf einer Vollversammlung im nordbritischen Lees in den letzten Tagen deutlich. Der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Kardinal Vincent Nichols von Westminster, kündigte ein Statement der Bischöfe gegen die Pläne im Unterhaus an.

„Es ist ein sehr einfaches Statement: Es betont einfach die katholische Überzeugung, dass das menschliche Leben einen Wert an sich darstellt. Wir zitieren Papst Franziskus in dieser Hinsicht, danken allen, die sich um Todkranke und Sterbende kümmern, und sagen: Wir sind gegen jeden Versuch, assistierten Selbstmord – denn darum handelt es sich – zu legalisieren.“

Der frühere Labour-„Lord Chancellor“ Falconer of Thoroton steht hinter dem neuen Gesetzesvorschlag; die Abgeordneten sollen ohne Fraktionszwang abstimmen dürfen, wenn der Vorschlag in das „House of Commons“, also das Unterhaus, kommt. Mehrere frühere Anläufe zur Legalisierung von Sterbehilfe sind gescheitert, Premierminister David Cameron ist gegen den Gesetzesvorstoß. Auf Beihilfe zum Selbstmord stehen in England und Wales bis zu 14 Jahre Haft. Kardinal Nichols:

„Wir müssen erst einmal abwarten, wie die Gesetzgebung ausfallen wird. Natürlich ist eine Debatte im Gang, und insgesamt habe ich den Eindruck: Die, die für assistierten Selbstmord sind, berufen sich vor allem auf die Freiheit der Wahl. Wir hingegen betonen das Prinzip, dass wir uns gegenseitig gehören und dass die Entscheidungen einer Person nicht nur ihn selbst, seine Familie und Freunde betreffen, sondern auch die Gemeinschaft. Das ist eine seit langem feststehende Wahrheit, und Shakespeare drückt sie sehr klar aus, wenn er sagt: Niemand ist eine Insel!“

Die katholischen Bischöfe haben bei ihrer Konferenz auch kurz über eine Bemerkung von Premierminister Cameron gesprochen, die einen Sturm über den Britischen Inseln ausgelöst hatte. Der Premier hatte in einer Kirchenzeitung geschrieben, Großbritannien solle „mehr Zutrauen haben zu seinem Status als christliches Land“. Dem widersprachen öffentlich viele, doch Kardinal Nichols bemerkt:

„Ich denke, wir sollten uns die Reaktionen genauer anschauen und feststellen: Da gab es einen weitverbreiteten Konsens sogar unter den Führern anderer Religionen. Es war gar nicht Christen gegen Weltliche, ich habe vielmehr festgestellt, dass vielen Menschen die Bedeutung eines im Angesicht Gottes gelebten Lebens deutlich ist. Sehr viele Menschen verschiedenster Religionen haben anerkannt, dass es christliche Wurzeln, christliche Kultur – dass es christlicher Glaube ist, der unseren ‚way of life‘ bestimmt. Einige laute Stimmen haben sich gegen Camerons Bemerkung erhoben; nach meinem Eindruck sind das die intolerantesten Stimmen in unserer Gemeinschaft.“
(rv)

Kardinal Parolin wirbt für Erneuerung der Kurie

EB Pietro ParolinMan darf angesichts der Korruption nie mit der Wachsamkeit nachlassen. Das sagte der vatikanische Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin am Samstag bei einem Auftritt auf der Turiner Buchmesse. Parolin warb auch für die Reformen, die Papst Franziskus ins Werk zu setzen beginnt.

„Das Ziel der Reformen, die der Papst in der Römischen Kurie durchführt, ist es, sie zu einem effizienteren Werkzeug seines Dienstes zu machen. Das käme der ganzen Kirche zugute. Diese Reformen dienen also direkt der Kirche, und gleichzeitig können sie natürlich auch ein Vorbild sein, vor allem was den Dienst-Charakter angeht: Die Autorität und die Macht als ein Dienst an den anderen leben.“

Der Vatikan war in diesen Tagen auf der Turiner Buchmesse der Ehrengast. Dabei stellten viele Teilnehmer der Messe einen Boom der Franziskus-Literatur fest – wie der neue Papst ja überhaupt als allseits beliebt gilt. Parolin dazu:

Hoffnung auf neue Nahost-Verhandlungen

„Wir müssen aufmerksam sein für diese Nachfrage bei den Menschen. Auch die Diplomatie des Papstes muss sich – auch wenn sie sich weiter ihrer traditionellen Mittel bedient – öffnen für die neuen Bedürfnisse, die der Papst bei vielen Menschen geweckt hat. Vor allem in dem Sinn, dem Menschen von heute neue Hoffnung zu geben. Und zu sagen: Auch wenn es so viele Konflikte und Gegensätze gibt, so gibt es doch immer Hoffnung auf eine gemeinsame Vereinbarung.“

Der Kardinalstaatssekretär des Vatikans äußerte sich auch zu der bevorstehenden Reise von Papst Franziskus ins Heilige Land. Franziskus besucht in zwei Wochen Jordanien, die Palästinensergebiete und Israel.

„Hoffen wir, dass die Papstreise, auch wenn sie keine direkte politische Konnotation hat, doch auch wohltuende Einflüsse im politischen Bereich haben kann! Wir hoffen vor allem auf eine entschlossene Wiederaufnahme der Verhandlungen zwischen Palästinensern und Israelis und auf neue Aufmerksamkeit für Syrien; der Eindruck ist nämlich, dass dieser Konflikt ein bisschen in Vergessenheit zu geraten droht, wie viele andere Konflikte. Also: neue Verhandlungen. Auch weil man doch weiß, dass eine militärische Lösung nicht möglich ist und zu nichts führen würde.“ (rv)

Erste Sitzung des Wirtschaftsrates: Statuten und strukturelle Fragen im Mittelpunkt

Kardinal PellEin Entwurf zu den Statuten des neuen vatikanischen Wirtschaftsrates stand im Zentrum der ersten Arbeitssitzung des Gremiums am Freitag im Vatikan. Das bestätigte der Heilige Stuhl an diesem Samstag in einer Presseerklärung. Die Arbeit sei in einer „positiven und konstruktiven Atmosphäre“ verlaufen, geht aus der Vatikannote hervor. Über die Statuten wolle man auch beim nächsten Treffen am kommenden 5. Juli beraten, damit diese dann dem Papst zur Approbation vorgelegt werden könnten.

Zweitens sei auf der Arbeitssitzung der Bericht der sog. COSEA-Kommission vorgestellt worden, die seit ihrer Gründung im Juli 2013 mit der Organisation der wirtschaftlich-administrativen Struktur des Heiligen Stuhles betraut ist. Der Präsident und andere zwei Mitglieder dieser Kommission sitzen auch im vatikanischen Wirtschaftsrat. Damit seien „Information“ und eine „Kontinuität der Arbeit“ garantiert, unterstricht die Vatikannote.

Der Wirtschaftsrat war am Freitag unter Leitung seines Koordinators Kardinal Reinhard Marx zu einer eintägigen Sitzung zusammengetreten. Neben den 15 Mitgliedern des Rates waren auch Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin, der Präsident des Wirtschaftssekretariates George Pell und der Sekretär des Rates Brian Ferme anwesend. Papst Franziskus hatte das Gremium am Freitagmorgen im Vatikan empfangen. Sowohl Marx als auch der Papst hatten bei dieser Gelegenheit betont, dass alle Mitglieder des Rates, Kleriker wie auch Nichtkleriker, die gleichen Rechte und Pflichten besäßen und vollständig gleichberechtigt seien.

Insgesamt sind für dieses Jahr noch drei Treffen des Wirtschaftsrates geplant: im Juli, im September und im Dezember. (rv)

Papst vor Wirtschaftsrat: Transparenz und Kurienreform gehen Hand in Hand

Gudrun SailerPapst Franziskus hat sich an diesem Freitag bei den Angehörigen seines Wirtschaftsrates bedankt. Er empfing die acht Kardinäle und sieben Laien, die dem Gremium angehören, und sagte ihnen, dass die angestrebte Transparenz und Effizienz der vatikanischen Wirtschaftsangelegenheiten kein Selbstzweck sei. Alles sei der „evangelisierenden Sendung“ der Kirche und besonders der Aufmerksamkeit für die Armen untergeordnet, sagte der Papst. Ausdrücklich sprach er von „Änderungen“ in diesem Sinn. Gudrun Sailer mit Einzelheiten.

Franziskus brachte den Wunsch nach Transparenz und Effizienz in den Wirtschaftsangelegenheiten mit der Kurienreform in Zusammenhang. Die Kurie, der Verwaltungsapparat der Weltkirche, müsse der Kirche und der Sendung des Papstes besser dienen.

„Das ist eine bemerkenswerte Herausforderung, die Treue und Vorsicht braucht. Der Weg wird nicht einfach, er verlangt Mut und Entschiedenheit. Eine neue Mentalität des Dienens im Evangelium soll sich in den Büros des Heiligen Stuhles breit machen. Der Wirtschaftsrat spielt eine bedeutsame Rolle in diesem Reformprozess. Er hat die Aufgabe, die wirtschaftliche Verwaltung zu kontrollieren und über die Einrichtungen und Verwaltungstätigkeiten der Kurienbehörden zu wachen.“

Die sieben Laien des Rates seien „volle Mitglieder“ des Wirtschaftsrates, „keine Mitglieder zweiter Klasse, nein!“, betonte Franziskus. Ähnliches sagte zuvor schon der Münchner Kardinal Reinhard Marx. Er ist Koordinator des Wirtschaftsrates.

„Es ist zum ersten Mal – glaube ich – ein Gremium wo Kardinäle und Laien gleichberechtigt zusammensitzen. Wir haben die Tischordnung so gemacht, dass immer ein Kardinal und ein Laie und ein Kardinal und ein Laie nebeneinander sitzen; nicht eine Front der Kardinäle und eine Front der Laien … Das hat, glaube ich, geholfen, dass wir in ein gutes Gespräch hinein gekommen sind. Es sind internationale Experten aus der ganzen Welt, die Kardinäle aus allen Teilen der Welt, die mithelfen wollen, besonders auch zusammen mit dem Sekretariat für die Ökonomie, mit Kardinal Pell zusammen, den Weg voran zu gehen, damit am Ende – oder im Laufe der Jahre – auch die Verwaltung der Finanzen glaubwürdiger wird, offener wird, klarer wird und Ihren Prioritäten, die Sie gesetzt haben, dienen kann.“

Marx dankte im Namen des Wirtschaftsrates dem Papst für dessen Ermutigung. Man habe sich „auf den Weg gemacht mit dem Zeichen, das Sie gesetzt haben“.

„Wozu braucht die Kirche Geld? Sie brauche es für die Armen, für die Evangelisierung und für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das sind die Hauptziele: Die Evangelisierung, die Armen und eben diejenigen, die arbeiten müssen damit Evangelisierung und Arbeit für die Armen nötig und möglich ist. Und wir haben uns auf den Weg gemacht unter der Frage: Wie soll man das Geld verwalten? … Sie haben deutlich gemacht: Es geht um Glaubwürdigkeit, um Vertrauen, um Transparenz, um eine moderne, effiziente Verwaltung die aber auch den Kriterien der katholischen Soziallehre entspricht, die ethischen Standards entspricht. Wie die Kirche ihr Geld und ihr Vermögen verwaltet, darauf schaut die Welt und sie will wissen, ob wir es in einer guten Weise verwalten, mit den Kriterien die wir auch nach draußen hin sagen. Und wer soll das Geld verwalten? Ja, wir wollen uns bereit erklären, das zu tun; jedenfalls, mitzuhelfen.“

Der Wirtschaftsrat entstand per „Motu proprio“ – aus eigenem Antrieb – von Papst Franziskus am 24. Februar 2014. Er arbeitet eng mit dem ebenfalls neu gegründeten „Wirtschaftssekretariat“ zusammen, das Kardinal George Pell leitet. (rv)

Tag Zwei der Kardinalsberatungen: Es geht um die Päpstlichen Räte

Kardinal ParolinDie Beratungen der Kardinalskommission für die Reform der Kurie gehen in den zweiten Tag, zur Zeit befassen sich die acht Mitglieder gemeinsam mit Papst Franziskus und Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin mit den Päpstlichen Räten. Das teilte der Vatikan an diesem Dienstag mit. Bei den vergangenen Treffen war es bereits um die Kongregationen des Vatikan gegangen, also um die Institutionen mit eigenem Weisungsrecht.

Zu Beginn der Versammlung am Montag hatte der Vorsitzende der päpstlichen Prüfungskommission für wirtschaftliche und administrative Angelegenheiten, Joseph Zahra, über einige bereits begutachtete Bereiche der vatikanischen Verwaltung berichtet. Insgesamt ging es um die künftige Ordnung der wirtschaftlichen Belange des Vatikan. Insgesamt sei davon auszugehen, dass bei der Menge an noch zu erledigender Arbeit die Beratungen und die Erstellung einer neuen Ordnung für den Vatikan – die Reform des Dokumentes Pastor Bonus – sich bis ins kommende Jahr hinziehen würden.

Das nächste Mal werde man sich für vier Tage im Juli treffen, so der Vatikan abschließend. (rv)

Kardinalsrat des IOR tagt

IORDrei Mal jährlich will sich künftig die Kardinalskommission zur Kontrolle des vatikanischen Finanzinstitutes IOR treffen. Das gab der Vatikan an diesem Montag bekannt. Die Kardinäle hatten sich am Morgen zu einer Sitzung getroffen und über das weitere Vorgehen gesprochen, dabei sei diese Absprache getroffen worden. Ausnahmen wolle man allerdings machen, wenn besondere Umstände einträten, so die Mitteilung.

Mitglieder sind neben dem vom Rat gewählten Vorsitzenden Kardinal Santos Abril y Castelló außerdem Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin, Kardinal Christoph Schönborn, Kardinal Jean-Louis Tauran und der Bischof von Toronto, Kardinal Christopher Collins. Papst Franziskus hatte im Januar dieses Jahres die Ernennungen ausgesprochen. (rv)

Kardinal Bertone verteidigt sich

Kardinal BertoneDer frühere Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone verteidigt sich gegen Vorwürfe, er beziehe ein Luxus-Appartement im Vatikan, während der Papst im Vatikan-Gästehaus in einem viel kleineren Appartement wohne. In einem Brief an zwei Kirchenzeitungen spricht Bertone von „übelwollender“ Berichterstattung. Um die Stimmung gegen ihn anzuheizen, habe der „Informant die Quadratmeterzahl seiner Wohnung verdoppelt“. Er sei „dankbar und bewegt“ darüber, dass der Papst ihn am 23. April angerufen habe, „um mir seine Solidarität und seinen Ärger über die Angriffe auf mich auszudrücken“. Wörtlich schreibt Kardinal Bertone: „Das Appartement hat die übliche Größe solcher Wohnstätten in den alten Vatikanhäusern und wurde von mir auf meine Kosten instandgesetzt. Es ist mir nur auf Zeit zugewiesen und nach mir wird jemand anders dort wohnen.“ Er bücke sich nicht, um die Steine aufzuheben, die man auf ihn werfe, fährt der Kardinal mit einem Zitat von Johannes XXIII. fort. (rv)