Nächste Sitzung des Kardinalsrates

KardinalsratAnfang Dezember diesen Jahres wird sich der Kardinalsrat zu seiner zweiten Sitzung versammeln. Das gab der Vatikan am Donnerstagabend nach Ende der ersten drei Beratungstage bekannt. Vom 3. bis zum 5. Dezember wollen sich die vom Papst ernannten Berater erneut Fragen der Reform der Kurie, der Aufgaben für die Einzelnen Abteilungen und der Regierung der Weltkirche zuwenden. Eine dritte Versammlung ist dann für den Februar geplant. (rv)

Slowakei: Etische Bischofskonferenz tritt der CCEE bei

CCEEDie estnische Bischofskonferenz tritt dem Rat der Europäischen Bischofskonferenzen bei. Die Aufnahme wurde zu Beginn der Vollversammlung des Rates an diesem Donnerstagabend in Bratislava beschlossen. Damit besteht der CCEE mittlerweile aus 39 Bischofskonferenzen, die von Portugal bis Russland und von Skandinavien bis Malta reichen. (rv)

Vatikan: Der „Monsignore-Stopp“ in historischer Brechung

MonsignorePapst Franziskus hat in seiner gut sechs Monate währenden Amtszeit einige vatikanische Bräuche ausgesetzt, die bisher gang und gäbe waren. Wir beschäftigen uns heute mit den päpstlichen Ehrentiteln. Franziskus hat nämlich die Verleihung solcher Ehrentitel scheinbar vorerst auf Eis gelegt, vielleicht auch mit Blick auf Vorschläge der acht Kardinäle. Ist das das Aus für die „Monsignori" – so die Anrede für die derart ausgezeichneten Prälaten? Jedenfalls: Der Papst wünscht in der Frage der Ehrentitel für Priester möglicherweise eine Neuorientierung, analysiert der Kirchenhistoriker Ulrich Nersinger:

„Es ist mit der Zeit ein gewisser Automatismus eingetreten. Wer vier oder fünf Jahre an der Kurie gearbeitet hatte, erhielt einen solchen Titel: Zunächst den Kaplan seiner Heiligkeit, dann den Ehrenprälaten, und wenn er sich besonders ausgezeichnet hat, den überzähligen Apostolischen Protonotar. Da ist ein Automatismus eingetreten, der ungut war. Solche Titel sollte man mehr nach den Verdiensten verleihen, vielleicht auch stärker an Leute außerhalb der Kurie, die wirklich etwas Außergewöhnliches geleistet haben."

Allein in den Ländern deutscher Sprache gibt es viele hundert „Ehrenprälaten seiner Heiligkeit", die korrekt mit „Monsignore" angesprochen werden. Bis zur Kurienreform unter Paul VI. bestand der Brauch, päpstliche Ehrentitel quasi mit Ablaufdatum zu versehen.

„Einen Großteil der Titel hat man nur für die Dauer des Pontifikates verliehen. Wer unter Papst Benedikt Monsignore wurde, oder besser gesagt Kaplan Seiner Heiligkeit oder Ehrenprälat, denn Monsignore ist kein Titel, sondern die Anrede, der bekam diesen Titel nur für dieses Pontifikat, und mit dem Tod des jeweiligen Papstes erlosch der Titel. Es bestand die Möglichkeit ein Ansuchen zu stellen, dass im nächsten Pontifikat der Titel bekräftigt wird, aber das war im Belieben des neuen Papstes oder besser gesagt des Staatssekretariats gestellt. Das war vernünftiger als die Handhabung dieser Sache in den vergangenen Jahrzehnten."

Der vorläufige „Monsignore-Stopp" hat keine lauten Reaktionen unter Priestern hervorgerufen. Ein Murmeln aber doch.

„Es wird sich niemand großartig dazu äußern, aber es gibt eine Anzahl von Leuten, denen das Probleme macht. Ich glaube schon, dass das ein großer Gesprächsstoff innerhalb der Kurie ist und dass das auch dem Papst vermutlich Schwierigkeiten bereiten könnte in der Ausübung seines Pontifikates. Es ist zwar alles sekundär, aber doch etwas, was das Persönliche eines Mannes, der im Vatikan arbeitet, betrifft."

Man kann das durchaus verstehen: Auszeichnungen, wie Orden oder Titel, sind überall sonst mindestens so gebräuchlich wie in der katholischen Kirche, etwa im Militär und im Staatsdienst, erinnert Ulrich Nersinger.

„Ich denke nur an Österreich: es gibt immer noch den Hofrat und den wirklichen Hofrat, den vortragenden Hofrat, obwohl wir schon seit langem keine Monarchie mehr in Österreich haben. Das liegt vielleicht in der menschlichen Natur, dass man für seine Arbeit eine gewisse Bestätigung braucht. Und das muss auch nicht schlecht sein. Man darf nicht generell solche Titel abschaffen oder im großen Bausch verurteilen, man muss sie vernünftig handhaben. Und dann kann ich mir vorstellen, dass sie für eine Person auch ein Ansporn sein können, noch besser zu arbeiten als bisher." (rv)

Vorschläge zur Kurienreform: Neue Aufgaben, neue Grundlage

Pater LombardiEinen „Kurienmoderator", weniger römischen Zentralismus, anders gefasste Aufgaben für das Staatssekretariat, eine neue gesetzliche Grundlage für die Arbeit der Kurie und mehr Gewicht für Laien: Darüber haben die acht Kardinäle des Kardinalsrates gesprochen, die Papst Franziskus bei der Kurienreform beraten. Ihre erste dreitägige Sitzungsperiode endet an diesem Donnerstag im Vatikan. Vor Journalisten nannte Vatikansprecher Pater Federico Lombardi Einzelheiten zu den Beratungen.

Zunächst sagte er, es sei mit einer neuen gesetzlichen Grundlage für die Arbeit der Kurie zu rechnen. Die Kardinäle und der Papst wünschten sich nicht bloß „kosmetischen Nachbesserungen", etwa in Form einer Überarbeitung der bestehenden Apostolischen Konstitution „Pastor Bonus" von 1988, mit der seinerzeit Johannes Paul II. die Arbeit der Kurie regelte. Vielmehr werde wohl es ein neues Dokument geben, das „Pastor Bonus" ablöse, erklärte Lombardi.

„Besonders fällt die Absicht auf, die Natur des „Dienstes" der Kurie an der Weltkirche und den Ortskirchen in den Vordergrund zu rücken."

Es gehe darum, dem Zentralismus der Kurie zu Leibe zu rücken, so Lombardi mit Verweis auf das kirchliche Prinzip der Subsidiarität. Das heiße, „in Rom alles zu erledigen, was für die gute Leitung der Kirche und der Hilfe der Kirche in allen ihren Dimensionen erforderlich" sei. Die Kardinäle des Rates dächten hier besonders an das Staatssekretariat und an seine Aufgaben, präzisierte Lombardi.

„Das Staatssekretariat ist das Sekretariat des Papstes. Das Wort „Staat" soll nicht zu Missverständnissen führen. In der Tat ist es ein Sekretariat des Papstes für seinen Dienst der Leitung der Weltkirche."

Diese Überlegungen seien dem Papst gerade aktuell sehr nützlich: am 15. Oktober wird der neue Kardinalstaatsskretär Pietro Parolin sein Amt antreten, der sicherlich vom Papst Anweisungen für seinen Dienst erbeten werde.

Die Kardinäle hätten bei ihren Beratungen auch eine neue Figur am Heiligen Stuhl angedacht: einen „Kurienmoderator", eine „mögliche neue Figur der Koordinierung zwischen den Dikasterien und Büros" der Kirchenverwaltung. Entscheidungen gebe es keine, die müsse der Papst treffen, unterstrich Lombardi neuerlich. Jedenfalls wäre ein solches neues Amt Gegenstand der neuen Apostolischen Konstitution.

Mit besonderer Aufmerksamkeit hätten sich die acht Kardinäle der päpstlichen Beratungsgruppe über die Rolle von Laien ausgetauscht. Viele diesbezügliche Anfragen aus verschiedenen Erdteilen seien ins Gespräch eingeflossen. Am Vatikan müssten aus Sicht der Kardinäle „auch die geeigneten Einrichtungen bestehen", die sich mit Fragen des Laienstandes beschäftigen. Über den derzeit bestehenden Päpstlichen Laienrat hinaus könne es sein, „dass man die Weise verstärkt, in der an der Kurie über Themen des Laienstandes gearbeitet" werde, so Lombardi. (rv)

Kardinalsrat: Neuerungen beim Ablauf von Synoden

KardinalsratDer achtköpfige Kardinalsrat, der Papst Franziskus in Fragen der Kurienreform assistiert, hat in seinen derzeit laufenden Sitzungen als erstes konkretes Anliegen den Ablauf von Bischofssynoden verhandelt. Darüber informierte Vatikansprecher Pater Federico Lombardi in einem Pressebriefing an diesem Mittwoch. Franziskus hatte mehrmals ausdrücklich „weniger starre" Abläufe bei Synoden und Konsistorien gewünscht. Thematisch werde es bei der nächsten Synode im Vatikan um Familienseelsorge gehen, wobei unter anderem die Frage der Sakramente für wiederverheiratete Geschiedene zur Sprache kommen soll. Der neuernannte Sekretär der Synode, Erzbischof Lorenzo Baldisseri, nahm am runden Tisch der Kardinäle mit dem Papst am Dienstagnachmittag teil, informierte Lombardi.

„Verschiedene Redebeiträge der Kardinäle befassten sich mit dem Ablauf der Synode, um sie zu verbessern. Wir können uns, denke ich, darauf einstellen, dass das Synodensekretariat binnen ein, zwei Wochen genauere Informationen über das Thema und die Arbeitsweise der Synode gibt."

Bestimmte Aspekte der Kurienreform im engeren Sinn kommen an diesem Nachmittag zur Sprache, so Lombardi:

„Die Beziehungen der Dikasterien (Kurienbüros, Anm.) mit dem Heiligen Vater, die Anordnung der Dikasterien und die Aufgabe des Staatssekretariates. Es sind sehr weitgespannte Themen, über die eine Menge Vorschläge und Anmerkungen präsentiert wurden. Ich denke, das ist eine langfristige Arbeit: Wir haben keine kurzzeitigen Beschlüsse zu erwarten."

Der Kardinalsrat werde kein eigenes Dokument erarbeiten, seine Funktion sei ausschließlich beratend, stellte Lombardi neuerlich klar.

„Wenn es eine neue Apostolische Konstitution über die Kurie gibt, dann wird sie vom Papst unterzeichnet werden, nicht vom ,Rat der acht Kardinäle‘".

Den Auftakt der dreitägigen Beratungen, die bis einschließlich Donnerstag dauern, bildete eine kurze Einführung durch den Papst, gefolgt von einer theologischen Einordnung zur Ekklesiologie, also der Lehre von der Kirche, seit dem II. Vatikanischen Konzil. Am Beginn jedes Arbeitstages stehe die gemeinsame Messe mit dem Papst. Der Zeitplan sei intensiv, sagte Lombardi: von 9:00 bis 12:20 Uhr und von 16:00 bis 19:00 Uhr. Die erste Begegnung fand in der Bibliothek des früheren päpstlichen Apartments statt, alle folgenden der Einfachheit halber im vatikanischen Gästehaus, in dem sowohl der Papst als auch die Kardinäle des „Rates der Acht" wohnen.

Die beteiligten Kardinäle genießen die besondere Wertschätzung des Papstes, betonte Lombardi, Franziskus fühle sich mit ihnen „auf einer Wellenlänge", was ein „Klima des Vertrauens, der Gelassenheit und der Effizienz im Dialog" fördere, so der Vatikansprecher, der jeweils selbst bei den Treffen anwesend ist.

Die acht Kardinäle stammen aus allen Kontinenten: aus dem Kongo, aus Indien, aus Australien, aus Nord-, Mittel- und Lateinamerika. Aus Europa ist der Erzbischof von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx ,vertreten, und aus dem Vatikan Kardinal Giuseppe Bertello, der als Leiter des Governatorates, also des Vatikanstaates, keine Funktion an der Kurie hat. (rv)

Kardinal Sandri: „Papst betont die Kollegialität“

er Papst will Kollegialität als Merkmal der Kirche unterstreichen. Dies betont Kardinal Leonardo Sandri, der Präfekt der vatikanischen Ostkirchenkongregation. Er äußerte sich am Dienstag am Rande des Friedenstreffens von Sant’Egidio vor Journalisten in Rom:

„Es gibt das Papstprimat, aber es gibt auch die Kollegialität. Und Papst Franziskus will das unterstreichen, getröstet durch die Meinung aller Kardinäle und auch durch die Generalkongregationen, die vor dem Konklave durchgeführt wurden."

Ein Hinweis darauf sei die Einrichtung der achtköpfigen Beratergruppe zur Kurienreform durch den Papst sowie seine Betonung der Bedeutung der Bischofssynode und deren Teilhabe an Entscheidungsprozessen. Ein Anliegen der auf den Weg gebrachten Kurienreform ist laut Kardinal Sandri die Garantie einer Kirche nah am Menschen:

„Die Kirche Jesu ist die Kirche des Evangeliums, der Evangelisierung und des Dienstes am Nächsten, vor allem für die Armen und Verstoßenen. Die Strukturen, die man braucht, um dies tun zu können, muss man versuchen zu behalten, doch das Leben und die Begegnung der Menschen muss dabei Vorrang haben vor den Strukturen. Denn diese ersticken oft die Stimme des Geistes."

Was die Dauer des Reformprozesses betrifft, warnte Sandri vor der Erwartung allzu schneller Ergebnisse: „Reformen sind immer graduell", erinnerte der Kardinal. Die achtköpfige Kardinalsgruppe, die den Papst zur Kurienreform beraten soll, hat am Dienstag offiziell ihre Arbeit aufgenommen. Die Beratungen finden hinter verschlossenen Türen statt.

Kardinal Sandri äußerte sich auch zum bevorstehenden Assisi-Besuch des Papstes. Franziskus kehrt am kommenden Freitag anlässlich des Jahresfestes des Heiligen in dem italienischen Städtchen ein, begleitet von hunderttausend Pilgern, eintausend Journalisten und den acht Kardinälen, mit denen er in den Tagen zuvor über den Umbau der Kurie diskutiert. Kardinal Sandri:
„Papst Franziskus wird der Welt den ,Armen von Assisi’ vor Augen führen, der im Übrigen ja auch Patron Italiens ist. Wir werden alle mit ihm in Assisi wiederholen: ,Herr, mach mich zum Werkzeug deines Friedens…’ Dieses Gebet müssen wir in dieser Zeit fast jeden Tag beten. Der Papst wird mit seinem Besuch in Assisi, indem er dieses Armutsmodell wieder vorschlägt, die Aufmerksamkeit auf diese Spiritualität des Friedens, der Armut und der Einfachheit lenken." (rv)

Überraschung: Papst-Interview in „La Repubblica“

La RepubblicaWieder einmal sorgt der neue Papst für eine Überraschung: Papst Franziskus hat mit dem bekannten italienischen Intellektuellen Eugenio Scalfari am 24. September im Vatikan ein langes Gespräch geführt. Ein Transkript dieses Dialogs veröffentlicht der Nichtglaubende Scalfari in der von ihm gegründeten Tageszeitung „La Repubblica" an diesem Dienstag. Erst unlängst war ein Briefwechsel zwischen Scalfari und Papst Franziskus zum Thema Glauben und Nichtglauben bekannt geworden. Wir veröffentlichen hier die wichtigsten Auszüge aus dem Papst-Interview in unserer eigenen Übersetzung. Hinzufügungen in Klammern stammen vom Übersetzer.

* Die größten Übel heute
„Die schlimmsten Übel, die die Welt in diesen Jahren heimsuchen, sind die Jugendarbeitslosigkeit und die Einsamkeit, der man die Alten überlässt. Die alten Menschen brauchen Pflege und Gesellschaft, die Jungen brauchen Arbeit und Hoffnung, doch sie haben weder das eine noch das andere und suchen deshalb noch nicht einmal mehr danach. Sie werden von der Gegenwart erdrückt. Sagen Sie mir: Kann man so leben, von der Gegenwart erdrückt? Ohne Erinnerung an das Vergangene und ohne den Wunsch, sich für die Zukunft etwas aufzubauen, eine Familie etwa? Kann man so weitermachen? Das ist aus meiner Sicht das dringendste Problem, das die Kirche vor sich sieht… Diese Situation verletzt nämlich nicht nur die Körper, sondern auch die Seelen. Und für beides muss sich die Kirche verantwortlich fühlen."

* Gut und Böse
„Proselytismus ist eine Riesendummheit, er hat gar keinen Sinn. Man muss sich kennenlernen, sich zuhören und das Wissen um die Welt um uns vermehren… Die Welt ist durchzogen von Straßen, die uns voneinander entfernen oder die uns näher zusammenbringen, aber das Entscheidende ist, dass sie uns zum Guten hinführen… Jeder von uns hat seine Sicht des Guten und auch des Bösen. Wir müssen ihn dazu anregen, sich auf das zuzubewegen, was er als das Gute erkannt hat… Das würde schon genügen, um die Welt zu verbessern… Die Liebe zum Anderen, die unser Herr gepredigt hat, ist kein Proselytismus, sondern Liebe. Liebe zum Nächsten, ein Sauerteig, der auch dem Gemeinwohl dient."

* Brüderlichkeit
„Der Sohn Gottes ist Mensch geworden, um in den Seelen der Menschen das Gefühl der Brüderlichkeit zu wecken. Alle Brüder, alle Kinder Gottes. Abba, wie er den Vater anrief. Ich bahne euch den Weg, sagte er. Folgt mir, und ihr werdet den Vater finden und werdet alle seine Kinder sein…"

* Kurie
„Die Führer der Kirche waren oft narzisstisch, von Schmeichlern umgeben und von ihren Höflingen zum Üblen angestachelt. Der Hof ist die Lepra des Papsttums… An der Kurie gibt es manchmal Höflinge, aber insgesamt ist die Kurie etwas Anderes. Sie ist eine Art Intendanz, sie verwaltet die Dienste, die der Heilige Stuhl braucht. Aber sie hat einen Nachteil: Sie ist Vatikan-zentriert. Sie sieht und pflegt die Interessen des Vatikans, die immer noch zu großen Teilen weltliche Interessen sind. Diese Vatikan-zentrierte Sicht vernachlässigt die Welt, die uns umgibt. Ich teile diese Sicht nicht, und ich werde alles tun, um sie zu ändern. Die Kirche ist – oder sie sollte es wieder sein! – eine Gemeinschaft des Volkes Gottes, in der Priester, Pfarrer, Bischöfe als Hirten im Dienst am Volk Gottes stehen. Das ist die Kirche; nicht zufällig ist das ein anderes Wort als Heiliger Stuhl. Dieser hat eine wichtige Funktion, steht aber im Dienst der Kirche. Ich hätte nie vollen Glauben an Gott und an seinen Sohn haben können, wenn ich nicht in der Kirche aufgewachsen wäre, und ich hatte in Argentinien das Glück, mich in einer Gemeinschaft zu finden, ohne die ich nicht zum Bewusstsein meiner selbst und meines Glaubens gefunden hätte."

* Befreiungstheologie
„Viele ihrer Exponenten waren Argentinier… Sicher gaben sie ihrer Theologie politische Folgerungen, aber viele von ihnen waren Gläubige und hatten eine hohe Vorstellung von Menschlichkeit."

* Antiklerikale
„Das passiert mir auch: Wenn ich einen Klerikalen vor mir habe, werde ich schnurstracks antiklerikal. Klerikalismus sollte eigentlich nichts mit dem Christentum zu tun haben. Der heilige Paulus, der als Erster zu den Heiden und den Glaubenden anderer Religionen gesprochen hat, hat uns das als Erster gelehrt…"

* Lieblingsheilige
„Der heilige Paulus hat die Grundsteine unserer Religion und unseres Credo gelegt. Man kann ohne ihn kein bewusster Christ sein. Er übersetzte die Predigt Christi in eine Lehrstruktur, die auch … nach 2.000 Jahren noch aufrecht steht. Und dann Augustinus, Benedikt und Thomas (von Aquin) und Ignatius. Und natürlich Franziskus… Ignatius ist verständlicherweise der, den ich besser als die anderen kenne. Er gründete unseren Orden. Ich erinnere Sie daran, dass aus diesem Orden auch (Kardinal) Carlo Maria Martini kam, der mir und auch Ihnen sehr teuer war. Die Jesuiten waren und sind immer noch der Sauerteig … des Katholischen: Kultur, Lehre, missionarisches Zeugnis, Treue zum Papst. Aber Ignatius … war auch ein Erneuerer und ein Mystiker. Vor allem ein Mystiker… Ich liebe die Mystiker; auch Franziskus war es, in vielen Aspekten seines Lebens…"

* Konklave
„Als mich das Konklave zum Papst wählte, bat ich vor der Annahme (der Wahl) darum, mich für ein paar Minuten in ein Zimmer … zurückzuziehen. Mein Kopf war vollkommen leer, und eine große Furcht hatte mich überkommen. Um sie vorbeigehen zu lassen und mich zu entspannen, habe ich die Augen geschlossen, und jeder Gedanke verschwand – auch der, die Last abzulehnen, wie übrigens die liturgische Prozedur das auch erlaubt. Ich schloss die Augen, und alle Furcht oder Emotionalität war verschwunden. Auf einmal erfüllte mich ein großes Licht – das dauerte nur einen Moment, aber der kam mir sehr lang vor. Dann verlosch das Licht, ich erhob mich und ging in das Zimmer, wo die Kardinäle auf mich warteten und der Tisch, auf dem der Annahme-Akt lag. Ich unterschrieb…"

* Gnade
„Wer nicht von der Gnade berührt wird, kann eine Person ohne Fehl und Angst sein, wie man so sagt, aber er wird nie wie eine Person sein, die die Gnade berührt hat… – Zwischenfrage Scalfari: Fühlen Sie sich von der Gnade berührt? – So etwas kann keiner wissen. Die Gnade gehört nicht zum Bewusstsein, sie ist das Lichtquantum, das wir in der Seele haben… Auch Sie könnten ganz ohne Ihr Wissen von der Gnade berührt sein. – Frage Scalfari: Ohne Glauben? Als Nichtglaubender? – Die Gnade betrifft die Seele. – Scalfari: Ich glaube nicht an die Seele. – Sie glauben nicht daran, aber Sie haben eine. – Heiligkeit, Sie hatten doch gesagt, Sie wollten mich nicht bekehren, und ich glaube, es würde Ihnen auch nicht gelingen! – Das kann man nicht wissen, aber ich habe jedenfalls nicht die Absicht dazu."

* Franz von Assisi
„Er ist einer der Größten, weil er alles zugleich ist. Ein Mann der Tat, er gründet einen Orden und gibt ihm Regeln, er zieht umher und ist Missionar, er ist Dichter und Prophet, er ist Mystiker, … er liebt die Natur, die Tiere, die Grashalme auf der Wiese und die Vögel, die am Himmel fliegen, aber vor allem liebt er die Menschen, die Kinder, die Alten, die Frauen… Er träumte von einer armen Kirche, die sich um die anderen kümmern würde, ohne an sich selbst zu denken. Seither sind 800 Jahre vergangen, und die Zeiten haben sich sehr geändert, aber das Ideal einer missionarischen und armen Kirche bleibt mehr als gültig. Dies ist ja die Kirche, die Jesus und seine Jünger gepredigt haben."

* Die Kirche als Minderheit
„Persönlich denke ich, dass es sogar eine Stärke ist, eine Minderheit zu sein. Wir sollen ja ein Sauerteig des Lebens und der Liebe sein, und Sauerteig ist eine viel, viel kleinere Menge als die Masse der Früchte, Blumen und Bäume, die aus diesem Sauerteig entstehen. Unser Ziel ist nicht der Proselytismus, sondern das Hören auf die Bedürfnisse, Wünsche, Enttäuschungen, Verzweiflungen, auf die Hoffnung. Wir müssen den jungen Leuten Hoffnung wiedergeben, den Alten helfen, die Zukunft aufschließen, die Liebe verbreiten. Arm unter den Armen. Wir müssen die Ausgeschlossenen aufnehmen und den Frieden predigen. Das Zweite Vatikanische Konzil … hat beschlossen, der Zukunft mit einem modernen Geist ins Gesicht zu sehen und sich für die moderne Kultur zu öffnen. Die Konzilsväter wussten, dass Öffnung zur modernen Kultur religiöse Ökumene bedeutete und Dialog mit den Nichtglaubenden. Seitdem ist sehr wenig in diese Richtung getan worden. Ich habe die Demut und den Ehrgeiz, es tun zu wollen."

* Reformen
„Ich bin natürlich nicht Franz von Assisi, und ich habe weder seine Kraft noch seine Heiligkeit. Aber ich bin der Bischof von Rom und der Papst der katholischen Welt. Als erstes habe ich entschieden, eine Gruppe von acht Kardinälen zu ernennen, die meinen Rat bilden sollen. Keine Höflinge, sondern weise Personen, die von denselben Gefühlen bewegt werden wie ich. Das ist der Anfang dieser Kirche mit einer nicht nur vertikalen, sondern auch horizontalen Organisation. Wenn Kardinal Martini davon sprach, dann setzte er den Akzent auf die Konzilien und Synoden, wobei er genau wusste, wie lang und schwierig die Straße in dieser Richtung zu begehen ist."

* Politik
„Warum fragen Sie mich danach? Ich habe schon gesagt, dass sich die Kirche nicht um Politik kümmert… Ich glaube, dass die in der Politik engagierten Katholiken in sich die Werte der Religion haben, aber (auch) ihr reifes Gewissen und die Kompetenz zum Umsetzen. Die Kirche wird nie über die Aufgabe hinausgehen, ihre Werte auszudrücken und zu verbreiten – jedenfalls solange ich hier sein werde… Aber so war es fast nie (in der Geschichte). Sehr oft war die Kirche als Institution dominiert von zeitlichen Interessen, und viele Mitglieder und hohe Vertreter der katholischen Kirche haben noch diese Gefühlslage."

* Glauben und Nichtglauben
„Lassen Sie mich etwas fragen: Sie als nichtglaubender Laie, woran glauben Sie? Sie sind ein Schriftsteller und ein Mann des Denkens. Sie werden also an irgendetwas glauben, Sie werden einen Leitwert haben. Antworten Sie mir nicht mit Worten wie Ehrlichkeit, Suche, Sorge fürs Gemeinwohl… danach frage ich nicht. Ich frage Sie, was Sie von der Essenz der Welt, ja des Universums denken. Sie fragen sich doch sicher wie wir alle, wer wir sind, von woher wir kommen und wohin wir gehen. Selbst ein Kind fragt sich das. Und Sie? – Scalfari: Ich glaube an das Sein, also an das Gewebe, aus dem die Formen hervorkommen. – Und ich glaube an Gott. Nicht an einen katholischen Gott, den gibt es nicht. Gott existiert. Und ich glaube an Jesus Christus, seine Inkarnation… Das ist mein Sein. Kommt es Ihnen so vor, als wären wir weit auseinander?" (rv)

IOR-Jahresbilanz: Unser Interview mit E. von Freyberg

Ernst_von_FreybergDie „Vatikanbank" IOR sorgt für eine Premiere: An diesem Dienstag hat sie auf einer neuen Homepage erstmals in ihrer über hundertjährigen Geschichte eine Jahresbilanz veröffentlicht. Damit will der deutsche Präsident des Instituts, Ernst von Freyberg, „Verschwörungstheorien" entgegentreten, wie er in einem Interview mit unserem Redaktionsleiter Pater Bernd Hagenkord erläuterte. Hier lesen Sie eine genaue Abschrift des Gesprächs.

Sie haben ein langes und komplexes Dokument vorgelegt; wenige werden es lesen, wahrscheinlich noch weniger genau verstehen. In wenigen Worten: Was steht da drin?

„Unser Jahresbericht enthält eine Einführung durch die Kardinalskommission, vom Präsidenten, Aufsichtsrat und Prälaten (des IOR). Er stellt unser Geschäftsjahr 2012 dar, die ersten acht Monate des Geschäftsjahres 2013, und was natürlich ganz wichtig ist: Er enthält den detaillierten Jahresabschluss des Jahres 2012 im Vergleich mit dem Jahresabschluss 2011. Das sind über zwei Drittel des Jahresberichtes."

Muss ich selber Buchhalter sein, um das verstehen zu können?

„Nein, müssen Sie nicht. Wenn Sie den Bericht des Präsidenten lesen und die Ausführungen zu den Jahren 2012 und 2013, haben Sie einen guten Überblick über das, was wir machen."

Für wen ist das Dokument geschrieben? Für uns, die Medien? Oder für Ihre Partnerbanken, oder für die gesamte Öffentlichkeit?

„Zunächst mal haben wir das Dokument für die Kirche verfasst! Es gibt über eine Milliarde Katholiken in der Welt, die haben ein Recht darauf zu wissen, was das „Istituto per le Opere di Religione" macht und wie es die Kirche in der Welt unterstützt. Es ist geschrieben für unsere Korrespondenzbanken, für die breite Öffentlichkeit, für die Medien und für Finanzanalysten, die sich für uns interessieren."

„Verschwörungstheorien aus der Welt schaffen"

Enthält das Dokument Neues? Das IOR zieht ja geradezu Verschwörungstheorien und Geschichten in den Medien an, gibt es da Neues, aus dem hervorgeht, was das IOR genau macht und ist?

„Es gibt nichts Neues über das hinaus, was wir schon in den letzten sechs Monaten erklärt haben, was unsere Aktivitäten anbelangt. Es gibt wahnsinnig viel Neues, wenn es zu den Details kommt: Wir erklären jede einzelne Bilanzposition, jede einzelne Position in der Gewinn- und Verlustrechnung, gerade um die Verschwörungstheorien aus der Welt zu schaffen."

Sie haben hinten einen Prüfbericht angehängt – ist das etwas Neues für Sie, dass Sie jetzt auch sagen, es gab ein internationales Audit, und wir veröffentlichen das ebenfalls?

„Das Institut wird seit vielen Jahren von renommierten internationalen Wirtschaftsprüfungs-Gesellschaften geprüft; neu ist, dass wir das jetzt zum ersten Mal in 125 Jahren veröffentlichen."

Sie sagen: Dass es den Bericht gibt, ist nichts Neues; dass Sie ihn veröffentlichen, schon. Das ist Teil Ihrer Transparenzpolitik für das Institut, nicht wahr?

„Seit März diesen Jahres haben wir drei Säulen unserer Transparenzpolitik. Die erste ist: Wir sind in einen systematischen Dialog mit den Medien eingetreten, wir haben das Büro eines Pressesprechers geschaffen. Wir sind zuverlässiger Partner für die Medien, wir stehen für Fragen zur Verfügung und beantworten sie detailliert und faktisch richtig. Das Zweite ist: Wir haben eine Webseite geschaffen, die vor allem dazu dienen soll, dass sich jeder informieren kann über das IOR, so dass es eine autoritative Quelle gibt und man nicht auf die Verschwörungstheorien angewiesen ist. Und das dritte Element ist jetzt die Veröffentlichung des Jahresberichts, der Kunden der Kirche, Korrespondenzbanken und der Öffentlichkeit einen kompletten Überblick über die wirtschaftliche Lage geben soll."

„Wir können jederzeit inspiziert werden"

Was Sie „nebenbei" ja auch noch tun (also neben dem Veröffentlichen und der Kommunikation), ist ja, dass Sie sich das IOR genau ansehen: Sie kontrollieren u.a. alle einzelnen Konten. Wie geht das? Welche Fortschritte machen Sie damit im Augenblick?

„Wir haben damit im Mai diesen Jahres angefangen und einen Spezialisten aus den USA dafür eingestellt. Diese Firma „Promontory" ist hier mit zwanzig bis 25 Mann und geht durch jedes Konto durch; sie überarbeitet mit uns zusammen unsere Prozesse, und wir haben ein neues Handbuch – das ist also schon abgeschlossen. Wir sind heute so, dass wir jederzeit von einer dritten Partei, z.B. von Moneyval, inspiziert werden können und dass Moneyval hier das findet, was es von einem Finanzinstitut unserer Art erwartet an Kontrollen und Aufsicht."

Wie wichtig ist das für Sie persönlich, aber auch für das Institut, externe Hilfe wie „Promontory" hier im Institut zu haben?

„Wir brauchen externe Hilfe aus zwei Gründen. Das Erste ist: Ein Externer wie „Promontory" macht das jeden Tag rund um die Welt bei vielen Finanzinstituten und hat demgemäß ein ganz anderes Know-how, als wir das intern haben könnten. Das Zweite ist: Es ist sehr viel Arbeit, und zwanzig bis 25 Leute, die „Promontory" hier jeden Tag einsetzt, hätten wir intern gar nicht, um diese Arbeit zu machen."

„Papst entscheidet über IOR-Zukunft"

Die Medien suchen nach großen Worten und den scharfen Kontrasten; „neue Zeiten brechen beim IOR an", habe ich gelesen, und eine andere Zeitung spricht von „Revolution". Wie würden Sie das, was vorgeht, in Ihren eigenen Worten beschreiben?

„Wir gehen unseren Weg weiter, und die Veröffentlichung des Jahresberichts ist ein wichtiger weiterer Schritt. Ziel ist es, dass wir dem Heiligen Vater die Option geben, dass er entscheiden kann, wohin es mit dem Institut weitergehen soll."

Und was ist für Sie und das IOR der nächste Schritt?

„Wir haben uns in den ersten sechs Monaten sehr stark mit den Themen Compliance und Transparenz beschäftigt. Jetzt wird der Kunde in den Vordergrund rücken; wir müssen uns genau anschauen, ob wir den Kunden, das heißt die Orden und den Heiligen Stuhl, gut bedienen, ob unsere Dienstleistung gut ist – und was wir verbessern können, um der Kirche noch mehr zu dienen, als wir es heute tun!" (rv)

Johannes XXIII. und Johannes Paul II.: Heiligsprechungen am 27. April

Papst Johannes XXIII. Papst Johannes Paul II.Es ist der letzte Schritt zur Heiligsprechung: An diesem Montag hat ein Konsistorium – eine ordnungsgemäße Versammlung von Kardinälen – unter der Leitung von Papst Franziskus grünes Licht gegeben für die Heiligsprechung der beiden Päpste Johannes XXIII. und Johannes Paul II. Der Papst legte fest, dass das Ereignis am 27. April in Rom stattfinden wird, dem Sonntag nach Ostern (oder dem Sonntag der Göttlichen Barmherzigkeit, wie der Tag nach einer Entscheidung Johannes Pauls II. gefeiert wird). Das gab der Vatikan nach dem Konsistorium bekannt.

Um die gleichzeitige Heiligsprechung beider Päpste zu ermöglichen hatte Papst Franziskus Johannes XXIII. vom zweiten Wunder dispensiert. Der Prozess für Johannes Paul II. war dagegen zügig, aber vollständig abgelaufen. (rv)

Papst gründet Kardinalsrat als feste Einrichtung

Die Gruppe der acht Kardinäle ist ein reines Beratergremium für den Papst und hat keine Entscheidungsbefugnis. Das betonte Vatikansprecher Pater Federico Lombardi bei einer Pressekonferenz an diesem Montag, einen Tag bevor die Kardinäle erstmals zusammenkommen. Bei dieser Gelegenheit wurde auch ein Schreiben veröffentlicht, mit dem Papst Franziskus die Gruppe institutionalisiert. Bei den Beratungen gehe es um die Leitung der Weltkirche und um eine Revision der apostolischen Konstitution „Pastor Bonus" über Struktur und Funktionsweise der Kurie, so das Schreiben. Pater Lombardi erklärte zum Treffen der acht Kardinäle:

„Die Reform der Kurie ist ein Punkt, aber sie ist nicht alles. Es geht auch um die Probleme der Leitung der Weltkirche, um die es bei den Beratungen gehen wird. Auch diese haben eine hohe Wichtigkeit für den Papst."

Die Zusammensetzung drücke die Gemeinschaft der Bischöfe aus, mit Ausnahme eines Vertreters des Vatikans seien alle Mitglieder residierende Bischöfe. Der Sekretär des Rates – der Bischof von Albano – habe Kardinal Bergoglio bei einer Synode bereits als Mitarbeiter geholfen, hier bestehe eine gute Arbeitsbeziehung, erläuterte Lombardi.

„Der Papst behält sich vor, die Zahl der Mitglieder zu vergrößern oder zu verändern. Sie beginnt mit diesen acht für dieses erste Treffen und sie repräsentieren die verschiedenen Teile der Welt, aber der Papst ist frei, diese Gruppe zu ergänzen oder die Zusammensetzung zu verändern."

Da das Schreiben des Papstes keine Zusammenarbeit mit anderen Institutionen oder Gruppen erwähnt, sei deutlich, dass es sich um ein Beratungsgremium für den Papst handele, so Lombardi.

„Eine gute Weise, diesen Rat zu definieren ist, ihn als ein weiteres Mittel zu nennen, dass die Leitung der Kirche durch eine neue Weise der Beratung bereichert ."

Lombardi wies bei der Pressekonferenz auch darauf hin, dass Papst Franziskus ebenfalls weitere Formen der Beratung in Anspruch genommen hätte. So habe es ein erstes Treffen aller Leiter päpstlicher Dikasterien gegeben, außerdem habe der Papst zwei Kommissionen gegründet, die ökonomische und administrative Fragen behandelten. Der Papst habe außerdem von einer Erneuerung der Arbeitsweise der Bischofssynode gesprochen. Er denke, dass es dazu in nicht allzu weiter Ferne Entscheidungen geben werde, so der Vatikansprecher.

„Die wichtigsten Formen der Beratung in der Kirche werden diese drei sein: Die Synode, die Treffen mit den Leitern der Vatikanabteilungen, seinen engsten Mitarbeitern, und diese Gruppe, die heute formal eingerichtet wird."

Die Mitglieder

Die acht Mitglieder des Kardinalsrates sind Erzbischof Reinhard Marx von München-Freising, Erzbischof Laurent Monswengo von Kinshasa, Erzbischof Oswald Garcias von Bombay, Erzbischof George Pell von Sidney, Erzbischof Sean Patrick O’Malley von Boston, Erzbischof Oscar Rodriguez Maradiaga von Tegucigalpa, Francisco Javier Errazuriz Ossa, emeritierter Erzbischof von Santiago de Chile und Giuseppe Bertello, Präsident des Governatorats des Vatikanstaates. (rv)