Neue Seite in Vaticanhistory: „Kollegiumsstatistik“

Vaticanhistory hat eine neue Seite zum Thema „Kollegiumsstatistik“. Hier sind die Zahlen des Kardinalskollegiums vom 01.01.2001 bis heute in Diagrammen dargestellt. So lässt sich auch heute noch nachvollziehen, wie sich das Kardinalskollegium an einem bestimmten Tag zwischen Januar 2001 und heute zusammengesetzt hat. Die Diagramme zeigen jeweils den Gesamtumfang des Kollegiums, die Anzahl der wahlberechtigten (IN) und nichtwahlberechtigten (OUT) Kardinäle am Tag einer Veränderung. Berücksichtigt ist der Wechsel von IN nach OUT und Sterbedaten der Kardinäle. Ebenso das Ausscheiden eines Kardinals, z. B. durch die Wahl zum Pontifex. (vh)

 

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Vatikan: Kardinal Filoni in den Vereinigten Arabischen Emiraten

Kardinal Fernando Filoni ist in den Vereinigten Arabischen Emiraten eingetroffen. Dort will der Präfekt der Päpstlichen Missionskongregation unter anderem an der Weihe der Antoniuskirche in Ras Al Khaimah teilnehmen. In den fünf Tagen seines Aufenthalts will Filoni auch Gespräche mit dem Nuntius Peter Rajic führen, mit dem aus der Schweiz stammenden Bischofsvikar für Arabien Paul Hinder sowie mit Priestern und Ordensleuten. Auf dem Territorium des Bischofsvikariats Arabien-Süd leben etwa 2,5 Millionen Katholiken. Diplomatische Beziehungen zwischen dem Heiligen Stuhl und den Golf-Emiraten gibt es seit 2007. Zusammen mit der neuen Antoniuskirche, deren Grundstück den Katholiken vom Emir von Dubai geschenkt wurde, gibt es in den sieben Emiraten acht katholische Kirchen. (rv)

Kolumbianischer Kardinal: „Friedensprozess beschleunigen!“

An diesem Dienstag startet in Kubas Hauptstadt Havanna eine neue Runde in den Friedensverhandlungen für Kolumbien. Unterhändler der Regierung von Präsident Manuel Santos und der linksgerichteten FARC-Rebellen sitzen wieder mal an einem Tisch. Dabei arbeiten sie einen Fünf-Punkte-Plan ab, der zu einem Friedensabkommen führen soll. Im ersten Punkt, bei dem es um gerechte Landverteilung geht, haben sie schon eine Grundsatz-Vereinbarung getroffen. „Damit haben sie sich in einem der wichtigsten und kompliziertesten Punkte geeinigt, nämlich der Landfrage." So sieht es der Erzbischof von Bogotà, Kardinal Ruben , bei einer Pressekonferenz.

„Da denken wir schon, dass uns die Verhandelnden damit ein klares Signal geben: Dialog ist möglich, und es ist möglich, durch Gespräche und Abkommen zu einem definitiven Ende des bewaffneten Konflikts zu kommen!" Die schlechte Verteilung von Land sei immerhin einer der Hauptgründe für den jahrzehntelangen Konflikt gewesen. „Darum scheint uns dieses erste Abkommen zu Landfragen sehr wichtig, denn es erlaubt, eine solide Basis für einen baldigen Frieden zu legen."

Auch der zweite der fünf Punkte, um den es seit Dienstag geht, ist knifflig: Politische Partizipation. Sprich: Darf sich die FARC nach einem Friedensschluss umstandslos in eine politische Partei verwandeln? Das Problem ist: Manche legen die Verfassung so aus, dass sie die politische Betätigung von Verurteilten verbietet.

„Keine Straflosigkeit für FARC-Rebellen"

Heißt das: Schwamm über die Verbrechen von FARC-Rebellen nach einem Friedensschluß? Das wäre ein Schlag ins Gesicht der Opfer, so Kardinal Salazar Gomez:

„Wir wissen alle, dass es Millionen von Opfern gibt. Man spricht von fünf oder sechs Millionen Binnenflüchtlingen; der bewaffnete Konflikt hat das Land und die kolumbianische Gesellschaft im Innern tief verwundet! Millionen von Menschen fordern jetzt also Entschädigungen und Hilfe. Diese Hilfe muss die Opfer soweit bringen, dass sie keine Opfer mehr sind. Ist dieser Punkt erreicht, dann kommen sie vielleicht auch in die Lage, den Tätern vergeben und in einen Versöhnungsprozess eintreten zu können, so dass sie wieder vollwertig am Leben der Gesellschaft teilnehmen."

Eine Versöhnung mit den Tätern darf die Gesellschaft aber nicht ohne oder anstelle der Opfer durchführen, findet der Kardinal von Bogotà. Er fordert, jetzt schon gezielt über die nötigen Maßnahmen nach einem Friedensabkommen nachzudenken, um vorbereitet zu sein.

„Ein Ende des bewaffneten Konflikts wäre nur der erste Schritt, wenn auch ein grundlegender Schritt. Dann muss ein Friede unter allen hergestellt werden, und das verlangt, dass man auch alle mit einbezieht, die Täter waren! Eine Übergangsjustiz und eine Wiedereingliederung der bisherigen Täter in die Gesellschaft sind von großer Wichtigkeit. Man muss sich darauf gut vorbereiten und auch sehr vorsichtig dabei sein; es gilt, nicht in die Falle der Straflosigkeit von Verbrechen zu gehen. Es geht um Vergebung und Wiedereingliederung, aber eben auch um Wiedergutmachung der von ihnen angerichteten Schäden. Das scheint mir der schwierigste Punkt – wenn wir darüber nachdenken, was der Frieden alles so impliziert."

„Nur eine Scheindemokratie"

Kardinal Salazar Gomez hat beobachtet, dass die Friedensgespräche wacklig sind. Kolumbiens Präsident Santos hat den Oppositionsführer von Venezuela empfangen; das hat den neuen venezolanischen Präsidenten Nicolas Maduro dermaßen verärgert, dass damit auch Venezuelas Unterstützung des Friedensprozesses ins Wanken gerät. Dabei ist diese Unterstützung entscheidend. Denn wenn Venezuela wieder zum sicheren Hafen und Rückzugsgebiet für FARC-Kämpfer werden sollte wie in der Vergangenheit, dann machte das wohl dem Friedensprozess den Garaus.

„Darum sollte der Rhythmus dieser Verhandlungen unbedingt beschleunigt werden! Vor sechs Monaten wussten wir, dass es Zeit brauchen würde, um einen Konsens zu finden, und dass man dabei nichts überstürzen dürfe. Aber in den letzten Wochen hat sich doch gezeigt, dass man auch viel schneller vorankommen könnte!"

Aber nicht nur von außen – Venezuela, Kuba, Chile, USA – ist der Friedensprozess gefährdet, sondern vor allem von innen her, aus Kolumbien selbst. Kardinal Salazar Gomez deutet an, dass die führende Elite im Land es als eine Bedrohung ihrer Macht wahrnehmen könnte, wenn im Zug des Friedensprozesses die unteren Schichten der Bevölkerung mehr Rechte bekämen.

„Wir hatten Jahrhunderte lang eine Scheindemokratie, zweifellos war unsere Demokratie in Wirklichkeit immer schwach, zerbrechlich und begrenzt. Eine Demokratie mit vielen Mängeln. Wir sollten jetzt also im Licht der Verfassung von 1991 unsere Vorstellung von Demokratie ausweiten und endlich die Grundlage für eine echte Demokratie legen. Demokratie heißt, dass alle beim Aufbau eines Landes mitmachen!"

Warnung vor Scheitern der Gespräche

Der Kardinal ärgert sich auch über das Herumkritteln am Friedensprozess. Dringend gebraucht werde ein „Ambiente, das einen Friedensschluss stimmungsmäßig vorbereitet".

„Es ist logisch, dass es Ärger, Zweifel und große Fragezeichen über die konkrete Art und Weise gibt, wie die Friedensverhandlungen in Havanna ablaufen. Es ist aber auch klar, dass das in diesem Moment der Königsweg zu einem Ende des bewaffneten Konfliktes ist! Darum würde ich sagen: Wenn dieser Weg scheitert und die Verhandlungen von Havanna abgebrochen werden, dann werden wir wohl viele Jahre lang keine Möglichkeit mehr zu einem Dialog und zu Verhandlungen haben!"

Kardinal Salazar Gomez stehen frühere, gescheiterte Anläufe zum Frieden vor Augen, in den achtziger Jahren. Er weiß, wie groß immer noch die Versuchung in der Führung des Landes ist, eine militärische Beilegung des Konfliktes zu versuchen. Präsident Santos hat sich geweigert, Militäroperationen gegen die FARC auszusetzen – trotz der laufenden Friedensgespräche. Eine heikle Sache. Doch auf Kritik daran lässt sich der Kardinal von Bogotà nicht ein.

„Ich bin sicher, dass die Regierung die größte Anstrengung unternimmt, um zu einem Frieden durchzustoßen. Das Wichtigste wäre aber, dass man jetzt auch eine umfassende Politik entwirft für alles, was ein Frieden im Land wirklich impliziert. Es gibt in Kolumbien so vieles wieder aufzubauen!"

Die zweite Verhandlungsrunde zwischen Regierung und FARC-Rebellen, am Dienstag gestartet, dauert bis Freitag, 21. Juni. Präsident Santos will „vor Jahresende" zu einem Friedensschluss kommen, wie er vor ein paar Tagen bei einem Besuch in London verkündete. Das Kalkül des Staatschefs: Nächstes Jahr sind Parlamentswahlen, da könnte er doch als Friedensengel in den Wahlkampf starten. Dass auch schon eine FARC-Partei auf nationaler Ebene antreten könnte, glaubt in Kolumbien kaum jemand. Doch im Jahr darauf, 2015, finden Regionalwahlen statt: Da könnten sich tatsächlich FARC-Politiker zur Wahl stellen. Vorausgesetzt, es herrschte dann tatsächlich Frieden. (rv)

Jordanien/Vatikan: Neue Medien für den Frieden

Der Vatikan will die Verbreitung neuer Kommunikationsmittel im Nahen Osten stärken. Dazu sollen Bischöfe, Priester und Laien entsprechend ausgebildet werden. Der Päpstliche Medienrat organisiert deshalb vor Ort Kurse und Seminare, um den Gebrauch von Internet und allgemein soziale Kommunikationsmittel zu fördern. Gerade für Christen in dieser Region seien die Mittel sehr wichtig. Das betont der Präsident des Päpstlichen Medienrates, Erzbischof Claudio Celli, im Gespräch mit Radio Vatikan. Er besucht diese Woche Jordanien, wo aber vor einer Woche eine strikte Internetzensur eingeführt wurde.

„Ich muss Ihnen offen gestehen, dass mir beim Seminar für die Bischöfe aus dem Nahen Osten besonders ein Begriff aufgefallen ist und der lautet: Angst. Den Bischöfen ist es bewusst, in welchem Kontext sie leben. Die Christen im Nahen Osten haben Angst. Das ist eine Tatsache. Es ist eine sehr schwierige Zeit für die Christen hier. Doch wir dürfen auch nicht vergessen, dass Kommunikation ein Werkzeug für den Frieden sein kann. Ich denke deshalb, dass christliche Medien im Nahen Osten sehr viel für die Förderung des Friedens leisten könnten."

Das Treffen in Amman ist im Hinblick auf das letztjährige Seminar in Beirut organisiert worden. Damals nahmen unter anderen Bischöfe aus Syrien, Irak und Ägypten teil.

„Seit diesem Treffen arbeiten wir sehr intensiv zusammen. Es ist eine bemerkenswerte Tatsache, dass sich vor allem Bischöfe verschiedener Riten zusammengetroffen haben. Denn im Nahen Osten können die Christen nur gemeinsam die Frohe Botschaft verkünden. Das ist im Übrigen die größte Herausforderung für die Gläubigen in dieser Region: also nicht gegen Andersgläubige zu sein, sondern untereinander einig zu sein, um die christliche Botschaft überhaupt verkünden zu können."

Das Treffen in Amman war vor einem Jahr geplant. Ebenfalls seit einem Jahr hatte die jordanische Regierung eine Internetzensur beschlossen, die nun seit vergangenem Montag auch umgesetzt wurde. Hunderte Internetseiten wurden gesperrt und sind in dem Land nicht mehr ersichtlich. Ob darunter auch christliche Homepages sind, ist nicht bekannt. (rv)

Italien: Don Puglisis Seligsprechung unterstützt Kampf gegen die Mafia

Rund 100.000 Gläubige haben an diesem Samstag in Sizilien an der Seligsprechung für Don Giuseppe Puglisi teilgenommen – einem Priester, der sich dem Kampf gegen die organisierte Kriminalität verschrieben hatte und sich besonders um Straßenkinder kümmerte. Die Mafia ermordete Don Puglisi am 15. September 1993 – genau an seinem 56. Geburtstag. Fünf Jahre später wurde der Seligsprechungsprozess eingeleitet; Papst Benedikt XVI. verabschiedete das Seligsprechungsdekret aufgrund des Martyriums „aus Hass gegen den Glauben" am 28. Juni 2012. Als Vertreter des Papstes war Kardinal Salvatore de Giorgi bei der Zeremonie anwesend. Radio Vatikan hat kurz vor seiner Reise nach Sizilien mit ihm gesprochen:

„Die Seligsprechung von Don Puglisi aufgrund seines Martyriums für den Glauben bedeutet ein Geschenk Gottes, wichtig für ganz Sizilien und darüber hinaus nicht nur für die Insel. Die Anerkennung seines Martyriums durch die Kirche ist auch ein Gütesiegel für die ewige Gültigkeit seiner Botschaft: Mit der Stimme des Blutes ruft er uns alle zu Mut, Kohärenz und Kraft auf, zu ‚heiliger Kühnheit’ – im Priesteramt genauso wie in jedem Dienst an der Kirche. Er betont den Triumph des Guten über das Böse und über alle Aggressionen und Perversionen des Bösen. Das gilt ganz besonders dann, wenn es sich – so wie dies bei der Mafia der Fall ist – um eine perverse Struktur der Sünde gegen die Menschlichkeit und gegen das Evangelium handelt. Besonders hinterhältig und gefährlich dabei ist, dass die Mafia sich auch noch mit religiösen Zeichen und Bezügen umgibt."

Don Puglisi war als Priester vor allem für seinen Einsatz mit Straßenkindern bekannt, für die er auch das „Zentrum Vater Unser" gegründet hatte. Mit seiner leisen, aber sehr wirksamen seelsorgerischen Arbeit habe er viele junge Leute vor den Verführungen des Bösen bewahrt. Der organisierten Kriminalität sei das ein Dorn im Auge gewesen, so dass sie ihn schließlich aus Hass auf den Glauben umbringen ließ. Kardinal de Giorgi ist überzeugt: Don Giuseppe Puglisis Seligsprechung ist eine große Unterstützung im Kampf gegen die Mafia.

„Auch 20 Jahre nach seiner frevelhaften Ermordung erhebt Don Puglisi noch seine Stimme. Es geht darum, ein Gewissen und Respekt vor den Menschen zu haben, gegenseitige Liebe spüren zu können, den Geschmack der Solidarität und den Sinn der Legalität zu spüren, sowie verzeihen zu können. So lässt sich jede Form von Gewalt, Übergriffen und Zusammenarbeit mit der Kriminalität besiegen. Es gibt diesbezüglich noch einige alte Wunden, die noch nicht verheilt sind. Aber die Stimme von Don Puglisi erreicht die Christen und erinnert sie daran, dass wir heute das Evangelium bezeugen müssen wie nie zuvor."

Don Puglisi erinnere die Eltern daran, ihre Kinder im Sinne des Guten zu erziehen, gerade in einer Zeit von Drogen, sozialer Ausbeutung, sexueller Gewalt und weit verbreiteten Versuchungen des organisierten Verbrechens. Doch nicht nur die Eltern seien gefordert:

„Don Puglisis Stimme spricht auch zu allen, die politische Verantwortung tragen und fordert sie auf, sich besonders die Stadtviertel, die Probleme haben, zu Herzen zu nehmen und nach einer Lösung zu suchen. So, wie er selbst es auch für sein Viertel tat, wo seine Träume bis heute allerdings noch nicht ganz realisiert werden konnten. Die Stimme von Don Puglisi richtet sich aber auch, und ich würde sogar sagen, vor allem, an die Kriminellen – er sagt ihnen, dass Jesus sein Blut vergossen hat, um sie von ihren Sünden zu befreien. Das Lächeln, mit dem Don Puglisi zu seinem Killer sagte: ‚Ich habe damit gerechnet’, ist eine Aufforderung, entschieden umzukehren, sich zu Gott zu bekehren." (rv)

Papst an Bischöfe: „Werdet keine Funktionäre!“

Bischöfe sind nicht Ausdruck einer Struktur. Sie dürfen keine Funktionäre werden. Orientierung für Bischöfe müsse das Wohl des Volkes Gottes sein: Drei Aussagen Papst Franziskus’ aus einer Meditation, die er an diesem Donnerstagabend anlässlich der Versammlung der italienischen Bischofskonferenz in der Petersbasilika hielt. Bischöfe als von Christus eingesetzte Hirten müssten den weltlichen Versuchungen widerstehen, so der Papst. Dazu brauche es Wachsamkeit.

„Die fehlende Wachsamkeit lässt, wie wir wissen, den Hirten lau werden; sie lässt ihn abgelenkt sein, vergesslich und sogar unduldsam werden; sie verführt ihn mit der Aussicht auf Karriere, sie schmeichelt dem Geld und den Kompromissen mit dem Geist der Welt; sie macht faul, lässt den Hirten zum Funktionär werden, zu einem Geistlichen, der mit sich selbst beschäftigt ist, mit der Organisation und den Strukturen, anstatt mit dem wahren Wohl des Volkes Gottes. Er läuft so Gefahr, wie der Apostel Petrus den Herrn zu verleugnen, auch wenn er formal in seinem Namen handelt und spricht; er verdunkelt die Heiligkeit der hierarchischen Mutter Kirche, macht sie weniger fruchtbar."

Auf den Text des Evangeliums anspielend, in dem Jesus Petrus drei mal fragt, ob er ihn liebe, sagte der Papst, dass diese Lauheit und dieses Funktionärssein wie eine neue Verleugnung Jesu sei, auch wenn man in seinem Namen auftrete und handle. Der Kern des Amtes dagegen sei Hingabe an Jesu Auftrag und an die Gemeinde. Das sei der „Lackmustest" für den Hirtendienst, so der Papst. Bischöfe seien nicht „Ausdruck einer Struktur oder einer organisatorischen Notwendigkeit". Das zeige sich auch in der Ausübung der Autorität, die Brüderlich geschehen müsse.

„Hirte sein bedeutet aber auch,(…) fähig zu sein, die stille Geschichte dessen zu hören, der leidet und die Schritte derer zu stützen, die sich fürchten, sie zu machen; bereit, auf zurichten, zu ermutigen und neu Hoffnung zu schenken. Aus dem Teilen mit den Armen geht unser Glauben immer gestärkt hervor: Lassen wir also jede Form von Vermessenheit beiseite und knien wir vor denen nieder, die der Herr unserem Dienst anvertraut hat."

In seiner Antwort auf die Grußworte des Vorsitzenden der Konferenz, Kardinal Angelo Bagnasco, wies Franziskus auf die Aufgaben der Bischöfe im Dialog mit den verschiedenen Institutionen aus Kultur, Politik und sozialem Leben hin. Er nannte ebenfalls die Aufgabe, die Zahl der Bistümer des Landes zu reduzieren, wofür die Bischofskonferenz eine Kommission eingerichtet habe. „Geht in Brüderlichkeit voran", ermutigte er die Versammelten. (rv)

Vatikan: Kein Exorzismus durch Papst Franziskus

Pater Lombardi PressekonferenzDer Heilige Stuhl hat auf Nachfrage von Journalisten klar gestellt, dass Papst Franziskus am Sonntag nach der Messe auf dem Petersplatz keinen Exorzismus vorgenommen hat. Der Pressesprecher des Heiligen Stuhls, Pater Federico Lombardi, antwortete mit seinem Dementi auf italienische Presseberichte, die das Gebet des Papstes für einen Gläubigen, als öffentlichen Exorzismus ausgelegt hatten. Pater Lombardi wörtlich: „Der Papst hat keinesfalls einen Exorzismus vornehmen wollen. Vielmehr hat er, wie er es häufig für die Kranken und Leidenden tut, die sich ihm vorstellen, für eine leidende Person beten wollen, die ihm vorgeführt worden ist." Der Fernsehsenders TV2000 hatte sich an Exorzisten gewandt, die die Handauflegung und den Gesichtsausdruck des Papstes bei seinem Gebet als klares Indiz für Exorzismus gewertet hatten. Der Fernsehsender hatte sich mittlerweile für die Meldung entschuldigt, die „nur in Teilen richtig" gewesen sei. (rv)

Polen: Neuer Erzbischof von Breslau

Macario_do_Nascimento-ClementeDer Papst hat einen neuen Erzbischof von Wrocław/Breslau in Polen ernannt. Józef Piotr Kupny, bisher Weihbischof von Kattowitz, tritt in Breslau an die Stelle von Erzbischof Marian Gloebiewski. Übrigens haben beide an diesem Samstag vom Papst ernannten Bischöfe (zumindest nach den Angaben ihrer offiziellen Biografien) nicht in Rom, sondern in ihrer jeweiligen Heimat studiert. (rv)

Pastorale Antworten auf neue religiöse Phänomene gesucht

New Age-Gruppen und Freikirchen erfordern neue pastorale Antworten von der katholischen Kirche. Das ist das Fazit einer Konferenz im Vatikan, an der am Donnerstag rund 40 Vertreter verschiedener vatikanischer Behörden und päpstlicher Universitäten auf Einladung des vatikanischen Dialograts teilnahmen. Bereits seit geraumer Zeit arbeitet der Päpstliche Rat für den interreligiösen Dialog mit den Vatikanbehörden für Mission, für Ökumene, Kultur und für die Neuevangelisierung in dieser Frage zusammen. Geleitet wurde die Tagung vom vatikanischen Dialogminister Kardinal Jean-Louis Tauran. Zu den Rednern zählten Kurienerzbischof Rino Fisichella, der über „die neuen religiöse Bewegungen und die Neuevangelisierung" sprach, sowie Gregoriana-Professor Michael Fuss, der „die Grenzen des Heiligen: Dialog und Gegenüberstellung von Glauben und Glaubwürdigkeit" thematisierte. (rv)

Vatikan: Kardinal Bozanic und Rodé bei Kyrill und Method-Feier

Kardinal Bozanic  RodéPapst Franziskus hat zwei Kardinäle als persönliche Vertreter zu den Gedenkfeiern für die Europapatrone und Slawenapostel Kyrill und Method in Tschechien und in der Slowakei bestimmt. An der Feier am 5. Juli im mährischen Velehrad nimmt im Auftrag des Papstes der Erzbischof von Zagreb, Kardinal Josip Bozanic, teil. Der aus Slowenien stammende Kurienkardinal Franc Rodé als päpstlicher Sondergesandter zu den gleichzeitig stattfindenden Feierlichkeiten anlässlich der Ankunft von Kyrill und Method vor 1.150 Jahren ins slowakische Nitra. Die aus Griechenland stammenden Brüder Kyrill und Method brachten im 9. Jahrhundert das Christentum zu den Slawen. (rv)