Papst Franziskus: Deutschlands Geburtenrate ist ein Grund für Priestermangel

MÜNCHEN – Lösungen für den Mangel an Berufungen, der Malteserorden und das Verhältnis mit Kardinal Raymond Burke, der Umgang mit dem Teufel und persönliche Glaubenszweifel: Eine Vielzahl von Themen haben Papst Franziskus und der Chefredakteur der „Zeit“ im ersten Interview des Heiligen Vaters mit einer deutschen Zeitung angesprochen.

Schlagzeilen bei deutschen Medien machte bereits vor der Veröffentlichung des Interviews die Aussage, der Papst wolle über Viri Probati nachdenken. Einzelne Journalisten schoben dabei Franziskus erneut Aussagen unter, die er so gar nicht machte.

Lösung durch Gebet

Tatsächlich sagt Franziskus folgendes auf die Frage von „Zeit“-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo, was denn mit den Viri Probati sei, „die zwar verheiratet sind, aber aufgrund ihres nach katholischen Maßstäben vorbildlich geführten Lebens zu Diakonen geweiht werden können“:

„Wir müssen darüber nachdenken, ob Viri Probati eine Möglichkeit sind. Dann müssen wir auch bestimmen, welche Aufgaben sie übernehmen können, zum Beispiel in weit entlegenen Gemeinden.“

Weiter betont Franziskus: Die Einführung eines „freiwilligen Zölibats“ sei nicht die Lösung für den Mangel an Berufungen. Das sei erst einmal durch Gebet zu lösen, und dann die richtige Arbeit mit jungen Menschen.

„Deutschlands Geburtenrate ist ein Problem“

Als weiteren Grund speziell für den Priestermangel in Deutschland nennt der Papst die niedrige Geburtenrate im Land. Denn, so stellt Franziskus trocken fest: „wo es keine jungen Männer gibt, gibt es auch keine Priester“.

Dies sei ein ernstes Problem, das in der nächsten Synode über junge Menschen angepackt werden müsse.

Mit Blick auf Kritik an seinem Pontifikat betont Franziskus, dass er „seinen Frieden nicht verloren“ habe. Im Gegenteil: Über die Plakat-Aktion in Rom etwa, die ihn als grimmigen Pontifex zeigt und nach seiner Barmherzigkeit fragt, habe er lachen können. Tatsächlich bete er jeden Tag „für einen Sinn für Humor“.

Natürlich habe er aber auch schon viele Male „Basta!“ gesagt.

„Ich empfinde Kardinal Burke nicht als Widersacher“

Auf die Frage, ob er auch schon mal Kardinal Burke „Basta“ gesagt habe, antwortet Papst Franziskus: „Ich empfinde Kardinal Burke nicht als Widersacher“.

Auch mit Blick auf die Machtkämpfe mit dem Malteserorden, betont der Papst: „Das Problem beim Malteserorden war eher, dass Kardinal Burke mit der Sache nicht umgehen konnte, weil er nicht mehr allein agierte. Ich habe ihm den Titel des Patronus nicht aberkannt“.

Burke sei weiter Patronus – doch gehe es darum, beim Orden „ein wenig aufzuräumen“. Deshalb habe er einen Delegaten dorthin geschickt.

Auf Fragen nach seinem persönlichen Glaubensleben erklärt der Papst – wie viele Würdenträger und auch große Heilige, dass er auch Zweifel und Zeiten der „Leere“ kenne, aber das Geschenk des Glaubens dankbar empfange und jeden Tag neu lebe.

Der Teufel ist nicht nur eine Metapher

Was das wirklich Böse betrifft, betont der Papst, dass der Teufel nicht einfach eine Metapher ist, wie manche Theologen spekulieren. „Dem Glauben nach ist der Teufel ein Engel. Ein gefallener Engel. Und daran glaube ich“. Auf die Frage: „Das glauben Sie wirklich?“, bestätigt Franziskus: „Ja, das ist mein Glaube“.

Viele Versuchungen, mit denen er zu kämpfen habe, so Franziskus, seien nicht dem Teufel, sondern persönlichen Schwächen geschuldet. Aber bei vielen anderen habe Satan „sehr wohl die Finger im Spiel“.

Deutschlandbesuch unwahrscheinlich

Abschließend erklärt der Papst, dass ein Besuch Deutschlands in diesem Jahr unwahrscheinlich sei – trotz Einladungen von Bundeskanzlerin Angela Merkel und anderen: „Der Terminkalender ist dieses Jahr sehr voll“. (CNA Deutsch)

UNO: Vatikan beklagt Rückgang von Religionsfreiheit weltweit

Eine weltweit „fortschreitende Verschlechterung“ auf dem Gebiet der Religionsfreiheit stellt der Vatikanvertreter bei der UNO in Genf fest. Erzbischof Ivan Jurkovic nennt die Lage schockierend. Er hob in einer Rede vor allem die hohe Zahl von „Gewalttätigkeiten gegen Christen und andere Religionsgemeinschaften“ weltweit hervor. Die Verfolgung von Christen sei sogar noch „schlimmer als in den ersten Jahrhunderten der Kirche“, sagte der Ständige Beobachter des Heiligen Stuhls bei den am Genfer See angesiedelten UNO-Einrichtungen, darunter dem Menschenrechtsrat.

Aktuell gebe es mehr christliche Märtyrer als in jener Epoche. Besonders beklagte er die Lage der Christen im Nahen Osten. Dort seien in den vergangenen Jahren Millionen von ihrem angestammten Land vertrieben worden. Erzbischof Jurkovic äußerte sich bei einer UNO-Veranstaltung in Genf am Dienstag. (rv)

Mali: Islamistische Gruppen fusionieren

Einige sahen es kommen, nun ist es soweit: In Mali ist es zu einer Fusion von drei islamistischen Terrorgruppen gekommen, die fortan gemeinsam arbeiten wollen und Al Kaida die Treue geschworen haben. Am vergangenen Donnerstag haben die Gruppen Ansar Dine, al-Mourabitoun und Al Kaida im islamischen Maghreb die „Gruppe für die Unterstützung des Islams und der Muslime“ gegründet. Ihr Anführer ist der Tuaregrebell Iyad Ag Ghali; er hatte die Terrororganisation Ansar Dine mitbegründet.

Schlechte Nachricht für ein Land, das seit dem Friedensabkommen von 2015 Schwierigkeiten hat, eine Regierung zu etablieren und Frieden zu garantieren. Einer der wichtigsten und personalaufwändigsten Einsätze der Bundeswehr findet derzeit in der Region statt – die zu einem Großteil in der nördlichen Provinz Gao stationierte MINUSMA-Operation sieht den Einsatz von bis zu 1000 deutschen Soldaten vor, um die Friedenssicherung im Land zu unterstützen. An diesem Montag sollte nun ein weiterer Meilenstein im Friedensprozess stattfinden: eine Übergangregierung sollte in der wichtigen, ebenfalls nördlich gelegenen Region Timbuktu ihre Arbeit aufnehmen; die regionale Hauptstadt ist von schweren Armeefahrzeugen umringt, um Anschläge zu verhindern. Doch bis zur Stunde kommt es in Timbuktu dennoch zu Zusammenstößen und Feuergefechten, die eine Einsetzung der Regierung bislang verhindern. In der Region lodern trotz des Friedensabkommens und der internationalen Präsenz immer wieder Konflikte zwischen Tuareg und Regierungstruppen, auch sind dort die drei Terrororganisationen, die nun unter einem gemeinsamen Namen firmieren, besonders aktiv.

Luigi Serra ist der ehemalige Präsident der Fakultät für arabisch-islamische Studien im Mittelmeerraum an der neapolitanischen Universität Orientale. Er erklärt im Interview mit Radio Vatikan: „Das ist eine Allianz, die nicht überraschend kommt, aber brandgefährlich ist. Denn es handelt sich hier nicht um Friedensaktivisten, sondern um eine Allianz zwischen Dschihadisten und Terroristen. Die Gefahr besteht, dass auch Boko Haram sich anschließen könnte, um das Land noch weiter zu destabilisieren. Sicher ist, dass die geopolitischen, sozialen und wirtschaftlichen Szenarien in Mali und auch in den angrenzenden Gebieten des Niger und Tschad durch dieses Abkommen in diesem konkreten Moment alarmiert sind.“

Auffallend ist der Zeitpunkt der Allianz zwischen den Terrororganisationen. Denn diese kommt nun gerade in einem Moment, in dem Regierungstruppen und ehemalige Tuareg-Separatisten im Norden des Landes gemeinsam patrouillieren – eine weitere Übereinkunft des Friedensabkommens von 2015. Das sieht auch Serra so: „Dieser Beginn der gemeinsamen Patrouillen könnte einen Schritt bedeutet haben, der darauf zielt, dem Territorium eine Form der Reglementierung, der Sicherheit zu geben. Das steht in offensichtlichem Widerspruch zu den Zielen und den Systemen des Kampfes der Dschihadisten.“

Eine Antwort auf diese aus den Augen der Terroristen konkrete Gefahr konnte nicht lange auf sich warten lassen. Doch wie uneins sich die ethnische Gruppe der Tuareg untereinander letztlich ist, zeigt auch die Tatsache, dass einige von ihnen sich dem Regierungsbündnis angeschlossen haben, andere wiederum der terroristischen Allianz, in der Hoffnung, die verlorenen Gebiete wieder unter Kontrolle bringen zu können. Wie tragfähig nun auch der Zusammenschluss der ehemals konkurrierenden terroristischen Vereinigungen tatsächlich sein wird, das kann nur die Zukunft zeigen.

Hintergrund

Bereits am vergangenen 18. Februar hätte die Regionalregierung Timbuktus eingesetzt werden sollen, doch einige Unterzeichner des Friedensabkommens hatten ihr Veto eingelegt. Noch bis zu diesem Montag kam es in Timbuktu zu Protesten von Gegnern des designierten Regionalpräsidenten Boubacar Ould Hamadi. Er ist Mitglied der Nationalen Bewegung für die Befreiung des Azawad, einer ehemaligen Tuareg-Rebellentruppe, die im Jahr 2012 das Territorium zu einem unabhängigen Separatstaat ausgerufen hatte. Im Jahr 2013 wurde der selbst ernannte Staat wieder malischem Gebiet einverleibt, die Zusammenstöße zwischen Rebellen und Regierungstruppen blieben. Im Jahr 2015 wurde ein Friedensabkommen zwischen den Streitpartnern geschlossen. Das Abkommen sieht vor, dass die Regionen Malis bis zu den Wahlen durch Übergangsregierungen geführt werden. Während dies in anderen Regionen bereits der Fall ist, konnte die staatliche Gewalt in der Region von Timbuktu noch nicht wieder etabliert werden, was den islamistischen und separatistischen Terrororganisationen vor Ort in die Hände gespielt hat. (rv)

Griechenland: „Die werden uns erst helfen, wenn wir tot sind“

Die Griechenland-Krise geht in eine neue Etappe: mit neuen europäischen Sparforderungen an die Athener Regierung, weil sie sonst nicht an die nächste Tranche von Hilfen kommt. Die Finanzminister der Eurogruppe und der Internationale Währungsfonds geben noch kein grünes Licht für ein neues Hilfsprogramm, das Griechenland aber dringend braucht.

Zwar haben die Euro-Grüppler ihre „austerity“-Rhetorik deutlich heruntergedimmt, aber viele Griechen fühlen sich am Ende. „Der Staat hat kein Geld mehr, und wir werden jetzt alle Bettler“, sagt uns der katholische Erzbischof von Athen, Sevastianos Rossolatos, in einem Interview.

„Der Staat schuldet den Privaten und den Unternehmen viel Geld, das er gar nicht hat: Milliarden. So kommt die Wirtschaft nirgendwohin, und der Handel auch nicht. Die Geschäfte schließen, eines nach dem anderen. Unseren Staat erleben wir nur noch als Blutsauger; wir wissen nicht, was wir machen sollen. Natürlich wären Reformen nötig. Aber allmählich haben wir den Eindruck: Die machen beim Staat erst dann Reformen, wenn sie uns an Entkräftung haben sterben lassen.“

In den nächsten Tagen soll in Athen ein neues Reformprogramm geschnürt werden, das mehr auf strukturelle Reformen setzt. In den vergangenen Monaten hatten Reformen vor allem Rentenkürzungen bedeutet. Dabei leben von einer Rente in Griechenland mittlerweile ganze Familien, die kein anderes Einkommen mehr haben. „Viele Großeltern helfen ihren arbeitslosen Kindern mit ihrer Rente aus, aber die Renten schrumpfen und schrumpfen. Die Gehälter übrigens auch. Dabei sind die Versicherungsbeiträge, die ein Arbeiter leisten muss, gestiegen. Es ist eine Verrücktheit! Wenn ich aus dem Haus gehe, nehme ich immer Geld mit, denn mittlerweile sieht man überall Obdachlose, und ich kann da nicht einfach auf die andere Seite gucken.“

„Auch wir Bischöfe sind zu Bettlern geworden“

Das Land Homers ist ein Land der Armen und Verzweifelten geworden. „In den Jahren der Krise haben 450.000 junge Leute Griechenland verlassen. Wir bilden also hier Wissenschaftler aus und schicken die dann ins Ausland, damit sie dort die Wirtschaft anderer Länder in Gang halten…“

Die katholische Kirche versucht, den Ärmsten besonders beizustehen. „Wir sind ihnen nahe, weil viele uns dabei helfen. Denn die griechische Caritas hat kein eigenes Geld mehr, und auch die Bischöfe und die Bischofskonferenz können kaum noch Geld für pastorale Dinge oder für den Unterhalt des Klerus aufbringen. Die, die uns helfen, sind vor allem die Bischofskonferenzen aus ärmeren Ländern – das ist beeindruckend. Nur wer selbst in Schwierigkeiten ist, kann den anderen verstehen, der dasselbe durchmacht. Auch wir Bischöfe sind zu Bettlern geworden. Uns sind die Hände gebunden, wir können nichts machen.“

Innensicht, Außensicht: Es ist ein Unterschied, ob man einen Griechen von der Lage in seinem Land erzählen hört oder etwa Jeroen Dijsselbloem, den Präsidenten der Eurogruppe. Im Wirtschaftsteil der Zeitungen kann man lesen, die EU sei „nicht pessimistisch“ mit Blick auf Griechenland, man verzeichne zarte Keime der Hoffnung. Aber für den katholischen Erzbischof von Athen haben solche Worte mit der wirklichen Lage im Land nicht viel zu tun. „Darum sage ich ja: Erst töten sie uns, und dann kommen sie, um unserer Wirtschaft wieder auf die Füße zu helfen. Fragt sich nur, für wen eigentlich. Für die Toten? Sie sollten sich erst ganz auf die Wirtschaft konzentrieren und ihr Denken ändern. Wir haben hier Leute, die hatten ein Unternehmen oder gutgehende Geschäfte, und jetzt stehen sie auf der Straße, schlafen in irgendeinem Hauseingang – ohne dass sie irgendeine Schuld träfe. Sie sind zum Müll der Gesellschaft geworden, aber ganz ohne eigene Schuld! Die Wirtschaft hat sich verändert, und niemand ist schuld daran.“

Welche Reformen schlagen Sie denn vor, Herr Erzbischof? Da muss Sevastianos Rossolatos passen – er sei kein Wirtschaftsexperte, sagt er. Wenn man nur, so findet er, irgendwie die Produktion und den Handel wieder in Gang bekäme! „Wir (Kirchenleute) versuchen zu hoffen, dass die Lage sich wieder ändern kann. Die Leute kommen nicht zu uns, weil sie von uns eine Lösung erwarten, sondern weil sie um Hilfe bitten. Was die Wirtschaft betrifft, dazu können wir nichts sagen.“

Die Aufgabe seiner kleinen Minderheitskirche besteht nach Ansicht des Erzbischofs darin, bei den Menschen zu sein und ihr Los zu teilen. „Wir stehen ja alle vor derselben Situation.“ Dann hat er aber doch noch einen Satz für die Wirtschaftspolitiker: „Die versuchen, die Währung zu stützen, die sogenannte Währungspolitik. Aber sie denken nicht an die Menschen. Dabei sind es doch die Menschen, die eine Wirtschaft zum Wachsen bringen!“ (rv)

USA: Bischöfe begrüßen Anti-Abtreibungspolitik Trumps

Die amerikanischen Bischöfe begrüßen die Entscheidung des neuen Präsidenten Donald Trump, Abtreibungshelfern staatliche Mittel zu kürzen. Das geht aus einem Statement hervor, das der Präsident des Lebensschutzkomitees der US-Bischofskonferenz, Kardinal Timothy Dolan, an diesem Dienstag auf deren Internetseite veröffentlicht hat. Darin erklärt Dolan seine Zufriedenheit über eine der ersten Amtshandlungen Trumps, mit denen er wie bereits seine republikanischen Vorgänger im Amt die Geldmittel für Organisationen, die Informationen über Abtreibung bereitstellen oder diese selbst durchführen, empfindlich kürzt. „Wir gratulieren zu dieser Entscheidung des Präsidenten Trump“, liest man in der Stellungnahme. „Es handelt sich um einen positiven Schritt hin zu einer Wiederherstellung und Stärkung wichtiger [Prinzipien der, Einf. d. R.] Bundespolitik, die das wichtigste Menschenrecht achten, das Recht auf Leben.“ (rv)

Papst Franziskus betet für Trump bei Amtseinführung als US-Präsident

VATIKANSTADT – Papst Franziskus hat Donald Trump zur Einführung als 45. Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika gratuliert und dafür gebetet, dass Gott ihm Weisheit und Kraft gebe.

In seiner Botschaft an den neuen US-Präsidenten teilte der Pontifex mit:

„In dieser Zeit, in der unsere Menschheitsfamilie bedrängt ist von schweren humanitären Krisen, die Weitsicht und vereinte politische Antworten erfordern, bete ich, dass Ihre Entscheidungen geführt sein mögen von den reichen spirituellen und ethischen Werten, welche die Geschichte de amerikanischen Volkes geprägt haben und das Engagement Ihrer Nation für den Fortschritt menschlicher Würde und weltweiter Freiheit“.

Diesen Worten fügte Franziskus den Wunsch zu, dass die USA „weiterhin daran bemessen werde, wie das Land sich um die Armen, die Verstossenen und die Bedürftigen kümmert, die, wie Lazarus, vor unserer Tür stehen. Mit diesen Empfindungen bitte ich den Herrn, dass er Ihnen und Ihrer Familie, und dem ganzen geliebten amerikanischen Volk, seinen Segen des Friedens, der Eintracht und jedweden materiellen und spirituellen Wohlstands gewähre.“

Während der Rede zu seiner Amtseinführung schwor Trump, eine Stimme für „die vergessenen“ Menschen der USA zu sein, und „das Land seinem Volk zurückzugeben“.

„Wir, die wir heute hier versammelt sind, erlassen einen neuen Beschluss“, so Trump. Das neue Motto sei: „America first, America first.“

Mit den Nationen der Welt werde er sich um Freundschaft und guten Willen bemühen. Es gehe ihm nicht darum, anderen den amerikanischen „Way of Life“ aufzuzwingen, sondern als Beispiel und Vorbild voranzugehen. (CNA Deutsch)

(UPDATE) 12 Tote nach LKW-Fahrt in Berliner Weihnachtsmarkt

BERLIN – (UPDATE Dienstag 20. Dezember 7:07 Uhr: Korrigierte Opferzahlen, Fahrer-Herkunft und Motivfrage) Bei einem nach Polizei-Analyse offenbar gezielten Terror-Anschlag ist am gestrigen Montagabend gegen 20 Uhr ein LKW in einen Weihnachtsmarkt unweit der Gedächtniskirche in Berlin gefahren. 12 Menschen starben, 48 Personen wurden verletzt, zum Teil schwer.

Der Fahrer des LKW floh zu Fuß, wurde jedoch festgenommen. Der RBB meldet, der Mann komme aus Pakistan und sei als Flüchtling eingereist. Die DPA meldet unter Berufung auf Angaben von Sicherheitskräften, dass der LKW-Fahrer ein afghanischer oder pakistanischer Asylbewerber gewesen sei. Ob der Mann tatsächlich im Februar als Flüchtling eingereist war, sei unklar, da der Verdächtige unterschiedliche Namen verwendete.

Wie berichtet wird, steuerte der Mann den Lastwagen auf den Gehweg und dann direkt in den Weihnachtsmarkt an der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche hinein, durch Buden und Aufbauten. Dabei legte er eine Strecke von bis zu 80 Metern zurück, so Augenzeugenberichte.

Erzbischof Heiner Koch dankte den Einsatzkräften vor Ort per Twitter für ihren Dienst. Für den heutigen Dienstag ist eine gemeinsame Gebetstunde für Opfer und Angehörige in der Kathedrale angekündigt. Um 15 Uhr wird ein Gottesdienst gefeiert.

Kardinal Reinhard Marx, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, äußerte sich in einer Mitteilung am heutigen Dienstag morgen:

„Die Nachrichten aus Berlin haben mich tief erschüttert. Die Gewalt auf dem Weihnachtsmarkt ist das Gegenteil dessen, was die Besucher wollten. Mein Mitgefühl gilt den Angehörigen der Toten und Verletzten. Für alle werde ich beten. In dieser schweren Stunde für die Stadt Berlin und unser Land gilt es, dass wir als Gesellschaft zusammenstehen und zusammenhalten.“ (CNA Deutsch)

Die wachsende Bedeutung von Religion in der internationalen Politik: UN-Weltgipfel

GENF – Bei den Vereinten Nationen in Genf fand kürzlich ein dreitägiger Weltgipfel zu Religion, Frieden und Sicherheit statt.

Die Diskussionsteilnehmer beschäftigten sich mit der Verbreitung des gewalttätigen Extremismus, der Religion manipuliert und dazu missbraucht, brutale Gewalt gegen Zivilisten zu rechtfertigen.

Die internationale Vereinigung zur Verteidigung der Religionsfreiheit und das UN Büro zur Verhinderung von Völkermord hatten diesen Weltgipfel einberufen, mit dem Ziel, darüber zu beraten, wie die verschiedenen Verantwortlichen effektiv zusammenarbeiten können, um Pläne umzusetzen, die Frieden und Sicherheit fördern. Auch bewährte Strategien wurden ausgetauscht.

„Es scheint als ob wir alle die Lektionen des letzten Jahrhunderts vergessen hätten“, so Untergeneralsekretär Adama Dieng, Sonderberater der Vereinten Nationen für die Verhinderung von Völkermord.

Lord Singh von Wimbledon, Träger des Britischen Verdienstordens, Mitglied des Britischen Oberhauses und Vorsitzender des Netzwerks von Sikh Organisationen sagte: „Als Sikh glaube ich, dass wir alle die Freiheit haben sollten, zu glauben, was immer wir möchten, solange es keine negativen Auswirkungen auf andere hat, „Er fügte scherzhaft hinzu: Es stört mich nicht, wenn jemand glaubt, dass die Erde eine Scheibe ist – vorausgesetzt, er versucht nicht, mich vom Rand zu schubsen.“

Der Weltgipfel zielt darauf ab, eine internationale Plattform zu „Religion, Frieden und Sicherheit“ einzuführen, die die Nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen unterstützt, insbesondere Ziel Nr.16, das die Förderung einer friedlichen und integrativen Gesellschaft vorsieht und Ziel Nr. 17 zur Wiederbelebung der weltweiten Partnerschaft für nachhaltige Entwicklung.

Scheich Muhammad Al-Yaqoubi, syrischer Islamwissenschaftler und Religionsführer mahnte an, dass historische Fakten, die Frieden zwischen verschiedenen Religionen und deren Koexistenz eindeutig belegten, zurückgehalten werden: „Wo sind diese Aufzeichnungen. Sie werden scheinbar ‚feierlich‘ im Vermächtnis unserer Geschichte begraben, – und zwar von muslimischen Oberhäuptern, die ihr Volk irreführen – und die Unstimmigkeiten und Streitpunkte ausgraben. Es sollte jedoch stattdessen hervorgehoben werden das wir alle (Christen, Juden, Muslime) einen Reichtum an gemeinsamer Geschichte haben – auch mit Religionsfreiheit.“

Die Veranstalter des Weltgipfels sagten dass es wichtig sei, dass die Verantwortlichen auf internationaler, regionaler und nationaler Ebene – allen voran religiöse Führer, Gelehrte und auch die Medien – in diesen herausfordernden Zeiten ihr Augenmerk mehr auf dieses Phänomen richten, um damit auch den Respekt vor den Grundrechten zu fördern, Gräuelverbrechen ausartende Verletzungen der Menschenrechte und des internationalen Völkerrechtes zu verhindern und zu ahnden, sowie gewalttätigen Extremismus zu unterbinden und ihm entgegenzutreten.

Ziel müsste es sein, die Bevölkerung zu schützen, internationalen Frieden und Sicherheit wie auch eine friedliche und integrative Gesellschaft voranzubringen.

Rabbiner Michael Melchior, Vorsitzender der „Mosaica Initiative für Frieden zwischen den Religionen im Mittleren Osten“, ehemaliger Minister des israelischen Kabinetts, forderte die Anwesenden zum Handeln auf: „Und was unternehmen wir? Nicht: was sollten wir unternehmen, sondern was tun wir konkret? Nicht: Was-schreiben-wir-in-eine-Erklärung, sondern was praktizieren wir? Was sind unsere besten Vorgehensweisen?“

Der apostolische Nuntius bei den Vereinten Nationen in Genf Erzbischof Ivan Jurkovič, ständiger Vertreter des Heiligen Stuhls bei den Vereinten Nationen in Genf moderierte eine der vielen Podiumsdiskussionen die während des Gipfeltreffens stattfanden. Er betonte, das Recht auf Religionsfreiheit sei unverzichtbar: „Man kann durchaus sagen, dass es ohne Religionsfreiheit keine Menschlichkeit gibt. Religionsfreiheit garantiert zwar keine perfekte Gesellschaft, die Abwesenheit von Religionsfreiheit garantiert jedoch eine nicht funktionierende Gesellschaft.“

„Dieser Gipfel beweist die wachsende Bedeutung von Religion in der internationalen Politik. Die Vereinten Nationen verstehen darunter Religionsfreiheit und Frieden zwischen den Religionen, denn die meisten Menschen auf der Welt haben eine Religion. Die Frage nach dem friedlichen Zusammenleben der Religionen in den Ländern ist äußerst wichtig, nicht nur für die Ausübung der Religion, sondern auch für das Wohlergehen der gesamten Gesellschaft“, sagte Thomas Schirrmacher, Vorsitzender der Theologischen Kommission der Weltweiten Evangelischen Allianz (New York) und anglikanischer Bischof

In einem Interview für EWTN fasste Nuntius Jurkovič das Gipfeltreffen so zusammen: „Jeder hier bei diesem Treffen hatte den Eindruck, dass wir vorwärts kommen und zwar in zweierlei Hinsicht. Erstens verstehen wir besser, welche Bedeutung religiöse Phänomene im allgemeinen, sozialen Zusammenhang haben. Und andererseits gibt es mehr Verantwortungsbewusstsein bei allen, nicht nur den religiösen Oberhäuptern, sondern auch bei Führern im sozialen und politischen Bereich, mit derart heiklen Fragen nicht zu populistisch umzugehen.“

Als Ergebnis werden die Diskussionen, Aussagen und Empfehlungen des Weltgipfels in einem schriftlichen Bericht zur Nachbereitung festgehalten.

Außerdem wurde im Rahmen des Treffens auch der internationale „Jean Nussbaum und Eleanor Roosevelt“- Preis für Freiheit und Frieden eingeführt. Mit dem Preis sollen Bemühungen von Einzelpersonen oder Organisationen anerkannt werden, die für die Förderung der Religionsfreiheit eine besondere Rolle gespielt haben oder spielen.

2015 bezeichnete Papst Franziskus in seiner Ansprache vor den Vereinten Nationen die Freiheit des Geistes, die die Religionsfreiheit beinhalte, als einen wichtigen Minimalbaustein der Gesellschaft.

Dieser Bericht wurde vom U.N.-Korrespondenten Christian Peschken, Pax Press Agency in Genf, verfasst. Der Bericht wird auch bei EWTN – Katholisches Fernsehen zu sehen sein im Rahmen des Magazins ‚Vatikano‘. Weitere Informationen zu Pax Press Agency unter www.paxpressagency.com. (CNA Deutsch)

Vatikan an Italien: Einheit und verantwortungsvolle Politik

Nach dem gescheiterten Referendum in Italien appelliert der Heilige Stuhl an den Verantwortungssinn der Politik in dem Mittelmeerland. Auch zur Frage der Immigrationspolitik äußerte sich Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin.

Der Vatikan habe die jüngsten Ereignisse in Italien aufmerksam verfolgt, sagte der Kardinal am Dienstagnachmittag am Rande einer gemeinsamen Sitzung der Päpstlichen Akademien in der römischen Altstadt. Ministerpräsident Renzi hatte nach dem „Nein“ der Bevölkerung zur Verfassungsreform seinen Rücktritt angekündigt.

Man sehe die aktuellen Vorgänge mit „Sorge“, so Parolin, „aber auch mit der Überzeugung, dass Italien die menschlichen, spirituellen und kulturellen Ressourcen hat, um auch diese neue Phase zu konfrontieren und hier Lösungen zu finden. Zwei Punkte scheinen mir sehr wichtig: Wir müssen angesichts dieser neuen Phase einen großen Verantwortungssinn haben, vor allem die politischen Kräfte. Und dann müssen wir Einheit suchen, jenseits der Unterschiedlichkeit der Positionen, im Willen, wirklich das Gemeinwohl aufzubauen, aufmerksam zu sein für die Probleme der Gesellschaft, der Bürger. Denn ich glaube das fehlt: Die Politiker müssen stärker die Fähigkeit entwickeln zuzuhören und zu antworten.“

Als dringlichste Probleme des Landes benannte Parolin an erster Stelle die hohe Jugendarbeitslosigkeit in Italien. Auch müsse die Familie als „Säule der Gesellschaft“ besser unterstützt und gestärkt werden. Mit Blick auf die vielen Einwanderer in Italien sprach der Kardinalstaatssekretär der italienischen Führung Lob aus, forderte aber zugleich mehr Weitblick:

„Ich denke, die Regierung hat das Möglichste getan, um der Einwanderung zu begegnen. Es gibt jedoch ein weiteres Projekt, das der Integration, ein magisches Wort, woran man mehr arbeiten müsste und wo es nicht nur um unmittelbare Antworten, sondern um eine langfristige Vision geht, die es erlaubt, auf positive und konstruktive Weise auch mit dieser Realität umzugehen.“ (rv)

Spiel mit der Katastrophe: Heiliger Stuhl warnt an Vereinten Nationen vor Biowaffen

UNO-FahneVATIKANSTADT – Bei den Vereinten Nationen in Genf findet diesen Monat die achte Überprüfungskonferenz zum Abkommen über Biologische Waffen (Biological Weapons Conference, BWC) statt.

Biologische Kriegsführung – auch als bakteriologische Kriegsführung bekannt – bezeichnet die Verwendung von Krankheitserregern oder Toxinen als Kriegshandlung mit der Absicht, Menschen, Tiere oder Pflanzen zu töten oder kampfunfähig zu machen.

Die BWC trat als erstes multilaterales Abrüstungsabkommen, das die Produktion und Nutzung einer ganzen Waffenkategorie verbietet, am 26. März 1975 in Kraft. Seitdem sind 178 Staaten der Konvention beigetreten, sechs weitere haben den Vertrag unterzeichnet.

Die BWC verbietet rechtskräftig die Entwicklung, Herstellung, Anschaffung, Lagerung, Weitergabe und Nutzung biologischer Waffen und Toxine. Sie ist Schwerpunkt der Bemühungen der internationalen Staatengemeinschaft, der Verbreitung von Massenvernichtungswaffen entgegenzutreten.

Stefano Saldi, Abrüstungsattaché der Gesandtschaft des Heiligen Stuhls bei den Vereinten Nationen in Genf, betonte: „Der Heilige Stuhl ist der Biowaffenkonferenz 2002 beigetreten. Das hier ist also unsere dritte Überprüfungskonferenz. Es ist für die Vertragsstaaten eine gute Gelegenheit, Ideen auszutauschen und Wege zu finden, das Abkommen zu festigen und auszubauen.“

Erzbischof Ivan Jurkovic, ständiger Vertreter des Heiligen Stuhls bei den Vereinten Nationen in Genf, fügte hinzu: „Der Heilige Stuhl ist grundsätzlich mit dabei, wenn es darum geht wichtige Konzepte zu unterstützen, Konzepte, die für die Menschheit von Bedeutung sind. In diesem Fall geht es um die enorme Gefahr biologischer Waffen. Waffen die Krankheiten benutzen gegen den Feind oder die anderen zu kämpfen. Die Krankheitsviren kennen jedoch keine Landesgrenzen – man spielt also hier mit einer Katastrophe.“

Grundformen biologischer Kriegsführung wurden bereits 400 v. Chr. praktiziert, als skythische Bogenschützen ihre Pfeile in verwesende Leichen tauchten. Schriftlich belegt wurde die Nutzung „biologischer Mittel“ zum ersten Mal , als die Römer tote Tiere gebrauchten, um die Trinkwasservorräte des Feindes zu verseuchen. In den 40er Jahren des letzten Jahrhunderts erforschten die Nazis die Möglichkeit, Mücken als biologische Waffen einzusetzen.

„Wir haben einen Punkt erreicht an dem sich solche Waffen der menschlichen Kontrolle entziehen können. Das ist höchst gefährlich weil wir es hier mit Massenvernichtungswaffen zu tun haben. Es ist also wichtig, dass die Konvention mit dem technologischen Fortschritt mithält, um ihrer Zielsetzung weiterhin gerecht zu werden. Auch das ist ein Aspekt, der diskutiert wird“, sagte Stefano Saldi.

Erzbischof Ivan Jurkovic betonte: „Wir versuchen den Fortschritt voran zu bringen. Wir suchen Wege, besser zu leben, gerechter zu leben und mehr Fortbildung zu ermöglichen. Sie können sich jedoch vorstellen, dass angesichts solcher drastischen Waffen jede Rede von Fortschritt bedeutungslos wird.“

Die Konferenz unterstrich: Aufklärungsarbeit spielt eine entscheidende Rolle, um das Problem bei seinen Wurzeln anzugehen. Verhaltensregeln und Schulungen in Ethik sollten auf Länderebene entwickelt und respektiert werden. Alle Interessenvertreter sollten mit vereinten Kräften arbeiten: Wissenschaftler, Universitäten, Industrie, Regierungen und internationale Behörden sollten sich gemeinsam dafür verantwortlich fühlen, Biotechnologie anzuwenden, um das Leben und menschliche Entwicklung ganzheitlich zu fördern.

Wie Papst Franziskus erinnert: „Wir müssen uns ständig über die Ziele von Wissenschaft und Technologie und deren Auswirkungen und ethischen Grenzen bewusst sein, da diese ansonsten eine erhebliche Gefahr darstellen können.“ (Laudato Si, 131)

„Bestimmte Waffen, oder wenn man so will, ein bestimmtes menschliches Handeln oder auch bestimmte Ergebnisse menschlichen Fortschritts, “ so Erzbischof Ivan Jurkovic, und fuhr fort:

Dieser Bericht wurde vom U.N.-Korrespondenten Christian Peschken, Pax Press Agency in Genf, verfasst. Der Bericht wird auch bei EWTN – Katholisches Fernsehen zu sehen sein im Rahmen des Magazins ‚Vatikano‘. Weitere Informationen zu Pax Press Agency

„Wie die zunehmende Verbreitung von ‚Do-it-yourself Heimwerker-Biologie‘ und ‚Garagenlaboren‘ beweisen, sind die Mittel für die Produktion biologischer Waffen einem größeren Personenkreis zugänglich. Kein Staat kann den Krieg gegen die Verbreitung biologischer Waffen allein gewinnen. Um nichtstaatliche Akteure davon abzuhalten, biologische Waffen zu erwerben, herzustellen oder zu nutzen bedarf es eines kollektiven Willens und gemeinsamen Handelns auf dem Gebiet der Sicherheit, besonders der biologischen Sicherheit. Auch eine verbesserte internationale Zusammenarbeit und Unterstützung sowie größere Leistungskapazitäten sind hier vonnöten“.

unter www.paxpressagency.com. (CNA Deutsch)