Letzte große Messe in Rom vor der Papstwahl

St_PeterDie Aufgaben des künftigen Papstes, die Verpflichtung der Kirche zur Einheit und die Barmherzigkeit Gottes – das waren die zentralen Themen in der Messe für die Wahl des neuen Papstes an diesem Dienstag. Mit der „Missa pro eligendo Romano Pontifice“ bereiteten sich die Kardinäle am Dienstagmorgen im Petersdom auf das am Nachmittag beginnende Konklave vor. Mit ihnen beteten auch zahlreiche Kurienmitarbeiter und Gläubige im Petersdom für die Wahl eines neuen Kirchenoberhauptes. Kardinaldekan Angelo Sodano, der die Messe leitete und der aus Altersgründen nicht am Konklave teilnehmen wird, dankte zunächst dem zurückgetretenen Papst Benedikt XVI. unter dem Beifall der Kardinäle für das „leuchtende Pontifikat“.

„Zugleich wollen wir heute den Herrn anflehen, dass er uns mit Hilfe der Kardinäle bald einen anderen guten Hirten für seine heilige Kirche zugestehen möge. Ganz sicher stützt uns in dieser Stunde der Glaube an das Versprechen Christi über den unvergänglichen Charakter seiner Kirche. In der Tat sagte Jesus zu Petrus: ‚Du bist Petrus, und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen, und die Mächte der Unterwelt werden sie nicht überwältigen’ (vgl. Mt 16,18).“

Die Botschaft der Liebe

Diese Worte aus dem Matthäusevangelium stehen in Großbuchstaben, auf Griechisch und Latein, oben im Petersdom unter der Kuppel des Michelangelo. Sodano deutete die Aufgaben des künftigen Papstes, indem er von den Lesungen und dem Evangelium ausging. Der Jesajatext aus der ersten Lesung spreche vor allem von der Liebe Gottes zu den Menschen:

„Es ist eine Liebe, die sich besonders im Kontakt mit dem Leid bemerkbar macht, mit Ungerechtigkeit, Armut, mit allen Zerbrechlichkeiten des Menschen, seien sie physisch oder moralisch. Darauf bezieht sich die bekannte Enzyklika von Papst Johannes Paul II. „Dives in misericordia“ (Über das göttliche Erbarmen). Darin merkt er an, dass die Art und Weise, in der sich diese Liebe zeigt, gerade im biblischen Wort des Erbarmens zum Ausdruck kommt.“

Dieser Auftrag der Barmherzigkeit sei von Christus den Hirten seiner Kirche anvertraut worden. Ein Auftrag, der jeden Priester und Bischof verpflichte – doch besonders den Bischof von Rom, den Hirten der Weltkirche, so Sodano. Die Liebe Gottes treibe die Hirten der Kirche dazu an, ihren Dienst für die Menschen jeder Zeit zu leisten, vom unmittelbareren karitativen Dienst bis zum Dienst, den Menschen das Licht des Evangeliums und die Kraft der Gnade zu bringen.

„So hat es Benedikt XVI. in seiner Botschaft für die Fastenzeit für dieses Jahr formuliert. Dort lesen wir: ‚Manchmal neigt man in der Tat dazu, den Begriff ,Nächstenliebe’ auf die Solidarität oder die einfache humanitäre Hilfeleistung zu beschränken. Es gilt jedoch zu bedenken, dass das höchste Werk der Nächstenliebe gerade die Evangelisierung, also der ,Dienst am Wort’ ist. Es gibt kein heilsameres und somit wohltätigeres Werk am Nächsten, als das Brot des Wortes Gottes mit ihm zu brechen, ihn an der Frohen Botschaft des Evangeliums teilhaben zu lassen, ihn in die Beziehung zu Gott einzuführen: Die Evangelisierung ist die höchste und umfassendste Förderung des Menschen.’“

Die Botschaft der Einheit

Kardinaldekan Angelo Sodano ging dann genauer auf die zweite Lesung ein, aus dem Brief an die Epheser, Kapitel 4-6:

„Hier zeigt Paulus die praktischen Konsequenzen der Lehre auf, die er zuvor ausgebreitet hat, und beginnt mit einem starken Appell zur Einheit der Kirche: ’Ich, der ich um des Herrn willen im Gefängnis bin, ermahne euch, ein Leben zu führen, das des Rufes würdig ist, der an euch erging. Seid demütig, friedfertig und geduldig, ertragt einander in Liebe, und bemüht euch, die Einheit des Geistes zu wahren durch den Frieden, der euch zusammenhält’“

Sodano führte weiter aus, dass innerhalb der Einheit der Kirche eine Vielfalt der Gaben existiere, der vielfältigen Gnade Christi entsprechend. Diese Vielfalt diene dazu, den einen Leib Christi aufzubauen:

„In unserem Text lehrt uns der heilige Paulus, dass auch wir alle zusammenstehen müssen, um die Einheit der Kirche zu errichten, denn um zu ihr zu gelangen, ist es notwendig, dass ‚der ganze Leib zusammengefügt und gefestigt [wird] in jedem Gelenk’ (Eph 4,16). Wir alle sind daher aufgefordert, mit dem Nachfolger Petri, dem sichtbaren Fundament jener Einheit der Kirche, zusammenzuwirken.“

Die Sendung des Papstes

Schließlich bezog sich Sodano auf das in dieser Messe verlesene Evangelium (Joh 21, 15-17). Der Text erinnere daran, dass die grundlegende Haltung der Hirten der Kirche die Liebe sei – und zwar jene Liebe, die dazu veranlasse, das eigene Leben für die Brüder hinzugeben.

„Die grundlegende Haltung jedes guten Hirten ist es also, sein Leben hinzugeben für die Schafe (vgl. Joh 10,15). Dies gilt vor allem für den Nachfolger Petri, den Hirten der universellen Kirche. Denn je höher und universeller das Amt des Hirten ist, desto größer muss seine Liebe sein.“

In diesem Liebesdienst an der Kirche und der ganzen Menschheit hätten die letzten Päpste viel Gutes getan für die Völker und die Weltgemeinschaft, so Sodano. Sie alle hätten sich unablässig für Gerechtigkeit und Frieden eingesetzt. Er rief zum Gebet darum auf, dass auch der zukünftige Papst dieses Werk unermüdlich weltweit fortführen möge. Dazu zitierte Sodano noch einmal den emeritierten Papst:

„Papst Benedikt XVI. hat uns daran erinnert, als er sagte: „Auch der Dienst der Liebe ist ein konstitutives Element der kirchlichen Sendung und unverzichtbarer Ausdruck ihres eigenen Wesens.“ Es ist eine Sendung der Liebe, die der Kirche eigen ist, insbesondere der römischen Kirche, die nach dem schönen Wort des heiligen Ignatius von Antiochien die Kirche ist, die ‚den Vorsitz in der Liebe’ führt; ‚praesidet caritati’ (vgl. Ad Romanos, praef.; Lumen gentium, 13).“

Vor acht Jahren hatte zum Beginn des letzten Konklaves der damalige Kardinaldekan in Sankt Peter gepredigt: Es war der deutsche Kardinal Joseph Ratzinger, der mit seiner programmatischen Rede viele Themen seines bevorstehenden Pontifikats vorwegnahm.

Wie es am Dienstag weitergeht

Um 16.30 Uhr ziehen die Kardinäle feierlich in die Sixtinische Kapelle ein. Mit dem Ruf „Extra omnes“ (Alle hinaus) werden danach die Türen der Sixtina geschlossen. Nach einer Vereidigung jedes einzelnen Kardinals und einer Meditation, die der maltesische Kardinal Prosper Grech hält, kann der erste Wahlgang erfolgen.

Für die Wahl eines neuen Papstes ist die Zweidrittelmehrheit erforderlich, also 77 Stimmen. Mit einem Rauchzeichen, das einen erfolglosen oder erfolgreichen Abschluss eines Wahlgangs signalisiert, ist nach Worten von Vatikansprecher Federico Lombardi erst gegen 20.00 Uhr zu rechnen. Es sei aber nicht anzunehmen, dass die Entscheidung schon im ersten Wahlgang falle. Bei der Wahl Benedikts XVI. vor acht Jahren dauerte es nach dem Einzug ins Konklave 26 Stunden, bis das neue Oberhaupt auf den Balkon trat. (rv)

Vatikan: Papst würdigt verstorbenen Kardinal Honoré

Kardinal HonoréPapst Benedikt XVI. hat den an diesem Donnerstag verstorbenen Kardinal Jean Honoré (92)  in einem Schreiben an die französische Diözese Tours gewürdigt. Honoré war emeritierter Erzbischof von Tours. Der Papst unterstrich die Hingabe des Kardinals bei der Erstellung des katholischen Katechismus und der Verkündung des Evangeliums und drückte der Familie und dem Verstorbenen nahe stehenden Menschen sein Beileid aus. (rv)

Bischöfe zwischen Schock und Respekt

 Kardinal DziwiszUngläubiges Staunen, Respekt, Betroffenheit: Die Entscheidung des Papstes zum Rücktritt hat viele in der Kirche in ein Wechselbad der Gefühle gestürzt. „Ich bin im wahrsten Sinne des Wortes schockiert!“ Das sagt der Kölner Erzbischof, Kardinal Joachim Meisner, enger Vertrauter des scheidenden Papstes. „Das habe ich mir gar nicht vorstellen können. Damit muss man sich jetzt auseinandersetzen. Jetzt muss ich an einer weiteren Papstwahl teilnehmen, das Kardinalskollegium muss jetzt die Kirche regieren. Da muss ich nach Rom anreisen, da sind die täglichen Sitzungen zur Vorbereitung des Konklaves. Das gab es ja seit 700 Jahren nicht. Da gibt es die Fragen: Gibt es eine Abschiedsfeier? Wo wird er wohnen? Wie wird er dann angesprochen?“

Dziwisz: „Benedikt XVI. ist groß“

Er sei „traurig“, „überrascht“, „tief berührt“, sagt Meisner. Italienische Zeitungen behaupten, der Krakauer Kardinal Stanislaw Dziwisz habe eine böse Bemerkung gemacht: Christus sei nicht vom Kreuz herabgestiegen. Dzwisz war Privatsekretär von Papst Johannes Paul II., der trotz seinem Leiden bis zum Tod 2005 im Papstamt durchhielt. Uns gegenüber sagt er: „Ich habe diese Nachricht mit großem Schmerz und Überraschung aufgenommen! Denn ich schätze und liebe den Heiligen Vater, Benedikt XVI. Er war Johannes Paul II. immer so eng verbunden, diesem großen Papst dieses Jahrhunderts. Wir können uns wirklich glücklich schätzen, dass wir einen nach dem anderen Päpste von solch großer Tragweite haben. Man kann die beiden nicht direkt vergleichen, denn jeder hat sein eigenes Charisma.“ Es stimme nicht, dass er zu verstehen gebe, Benedikt XVI. flüchte aus der Verantwortung, so Dziwisz: „Absolut nicht, denn Benedikt XVI. ist groß! So wie Johannes Paul II. groß war und auch Papst Paul VI., dessen Pontifikat von einer großen Öffnung gekennzeichnet war.“

„Er wird uns fehlen“: So reagiert der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch. „Aber es wird viel von ihm bleiben, denn Theologie und Kirche hat er nachhaltig geprägt, als Brückenbauer, als Hirte seiner Herde, als Wissenschaftler und Lehrer.“ Der Freiburger Erzbischof scheint nicht an den völligen Rückzug Benedikts XVI. ins Unsichtbare zu glauben: „Wir wissen, dass er seine Lebenskraft weiterhin in den Dienst der Menschen stellen wird. Wir wünschen ihm dazu die nötigen Kräfte…“

Vingt-Trois: „Papst ist nicht Bischof der ganzen Welt“

Der Pariser Kardinal André Vingt-Trois glaubt, dass die Entscheidung des Papstes zum Rücktritt „wohlüberlegt“ war. „Zunächst einmal bin ich natürlich überrascht, aber mein zweiter Gedanke war gleich große Dankbarkeit für diese acht Jahre als Papst, eine echte Bewunderung für den Mut, den er hatte, um wohlüberlegt diese Entscheidung zu treffen.“ So der Vorsitzende der Französischen Bischofskonferenz im Interview mit Radio Vatikan. „Es ist immer mutig, wenn jemand anerkennt, dass er nicht mehr die Kraft zu seiner Aufgabe hat. Dass wir jetzt alle im Durchschnitt länger leben, führt dazu, dass man jetzt mehr zu entscheiden hat, als einfach auf den Tod zu warten. Dank Benedikt XVI. wissen jetzt auch seine Nachfolger, dass sie sich bis aufs Äußerste einsetzen können, ohne aber bis zum Schluss im Amt bleiben zu müssen.“

Vingt-Trois wird in Paris genau zur Stunde des Rücktritts von Benedikt eine öffentliche Dankmesse für das Pontifikat zelebrieren. Dass die Katholiken in aller Welt sich jetzt als Waisen fühlen müssen, findet der Hausherr der Pariser Notre-Dame-Kathedrale ganz und gar nicht. „Ich habe es bisher immer so gesehen, dass die Bischöfe die Hirten ihrer Herden sind. Ich verstehe nicht ganz, warum die Leute sich verwaist fühlen sollten, weil der Papst zurücktritt – dann sollen sie sich eben im Gebet an Gott wenden. Wenn die Römer sehen, dass ihr Bischof geht, dann verstehe ich, wenn sie sich fragen: Wer kommt denn als Nächstes? Aber der Papst ist nicht der Bischof der ganzen Welt! Man muss nun mal verstehen, dass die Kirche sich keineswegs auf die Person des Papstes reduziert.“

Das sagt Kardinal Meisner noch sporadischer: „Ich weiß nur: Päpste kommen und gehen, die Kirche bleibt. Da bin ich selber gespannt, wie der neue Papst aussehen wird.“ Die Belastungen für einen Pontifex Maximus seien heutzutage enorm, gibt Meisner zu bedenken – das sei „eine Aufgabe, die einen hoffnungslos überfordern kann“. „Vielleicht war die Aussage der Ärzte, dass er wegen seines Herzens nicht mehr zum Weltjugendtag nach Rio de Janeiro fahren kann, ausschlaggebend. An vielen Ecken und Enden spürt er, dass die Kräfte nicht mehr aussreichten, um die täglichen Dinge zu bewältigen.“ Das lange und qualvolle Sterben von Johannes Paul II. im Amt habe dem Nachfolger sicher auch vor Augen gestanden, sinniert Kardinal Meisner. „Das wollte er mal nicht ähnlich erleben, dass Ponitikat weiterzuführen ohne die Kräfte, selber zu entscheiden und angewiesen zu sein auf die Hilfe anderer. Da will er lieber die Verantwortung in andere Hände übergehen lassen. Eine nachvollziehbare Erklärung!“

„Einer der großen Kirchenväter ist wiederauferstanden“

„Es ist eine große menschliche und religiöse Geste.“ Das sagt wiederum Erzbischof Zollitsch. Er würdigt den scheidenden Papst als „großen Lehrer der Kirche“. „Ja, Papst Benedikt ist in vielerlei Hinsicht ein Pontifex: Er wollte Brücken bauen zwischen Glaube und Vernunft, Brücken hin zu Gott, Brücken zwischen Konfessionen und Religionen, um so dem Frieden der Welt den Weg zu bereiten und dem Reich Gottes Wachstum zu schenken.“ Noch einmal Meisner, der ins selbe Horn stößt: „Wir haben einen gesegneten Theologen auf dem Stuhle Petri gehabt. Die orthodoxen Bischöfe haben mir gesagt, mit Benedikt XVI. sei einer der großen Kirchenväter des klassischen Christentums wiederauferstanden. Die haben alle seine Worte übersetzt für ihre Studenten! Es war ein großes Pontifikat, weniger quantitativ, aber qualitativ!“

„Wir sind voll des Dankes für sein segensreiches Wirken“. Das sagt der Münchner Erzbischof, Kardinal Reinhard Marx. „Benedikt XVI. hat die Weltkirche nun acht Jahre lang mit höchstem Einsatz geführt und entscheidend mit seiner klaren Theologie geprägt. Wir als seine bayerische Heimatdiözese fühlen uns ihm als Priester und vormaligem Erzbischof des Erzbistums München und Freising auch in dieser Stunde eng verbunden. Wir sind voll des Dankes für sein segensreiches Wirken als Oberhaupt der katholischen Kirche… Wir wollen uns für die Zukunft unserer Kirche weiter von der bedeutenden Theologie Benedikt XVI. inspirieren lassen.“ Der neue Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer erklärt, er mache sich große Sorgen um die Gesundheit des Papstes.
(rv)

Neue Kardinal-Mitglieder in Vatikan-Dikasterien

 

Papst Benedikt XVI.Benedikt XVI. hat an diesem Donnerstag neue Mitglieder für verschiedene Dikasterien des Heiligen Stuhles ernannt. Unter ihnen sind sechs neue Kardinäle, die der Papst am vergangenen 24. November kreiert hatte.

Der Erzbischof von Abuja, John Olorunfemi Onaiyekan, ist demnach neues Mitglied in der Glaubenskongregation und weiter im Leitungskomitee des Päpstlichen Familienrates.

Den maronitischen Patriarchen von Antiochien, Kardinal Béchara Boutros Raï, machte der Papst zum Mitglied in der Ostkirchenkongregation, im Päpstlichen Migrantenrat, im Päpstlichen Rat für soziale Kommunikationsmittel und im höchsten Gericht der Apostolischen Signatur.

Der Großerzbischof von Trivandrum, Baselios Cleemis Thottunkal – er ist Oberhaupt der mit Rom unierten Syro-malankarischen Kirche – sitzt fortan im Päpstlichen Rat für interreligiösen Dialog und in der Ostkirchenkongregation.

Die Lateinamerika-Kommission und der Päpstliche Friedensrat bekommen mit Kardinal Rubén Salazar Gómez, dem Erzbischof von Bogotá, Verstärkung aus Kolumbien.

Die Kongregation für die Evangelisierung der Völker und die Vermögensverwaltung des Heiligen Stuhles erweiterte der Papst um das neue Mitglied Kardinal James Michael Harvey; er ist Erzpriester der Papstbasilika Sankt Paul vor den Mauern.

Den Päpstlichen Familienrat und den Päpstlichen Migrantenrat stockte der Papst mit dem Erzbischof von Manila, Luis Antonio G. Tagle, auf.

Zwei weitere Mitglieder im Päpstlichen Migrantenrat ab diesem Donnerstag, die keine Kardinäle sind: der Präsident der Bischofskonferenz von Mosambik und Bischof von Xai-Xai, Lucio Andrice Muandula, und der Präsident der römischen Basisgemeinschaft Sant’Egidio, Universitätsprofessor Marco Impagliazzo. (rv)

Er verhalf Polen zur Freiheit: Kardinal Jozef Glemp +

PolenKardinal Jozef Glemp ist tot: Der frühere Primas von Polen starb in der Nacht auf Donnerstag in einem Warschauer Krankenhaus. Der 83-Jährige war vor allem durch seine Rolle während des Kriegsrechts in Polen 1981 international bekannt geworden.

13. Dezember 1981: General Jaruzelski verhängt im polnischen Rundfunk das Kriegsrecht über Polen. Eine Herausforderung für die Gegner des kommunistischen Regimes, die freie Gewerkschaft „Solidarnosc“ und die katholische Kirche Polens. An ihrer Spitze steht damals erst seit fünf Monaten der Warschauer Erzbischof Jozef Glemp. „Die Zeit des Kriegsrechts war eine sehr turbulente“, sagte Glemp einmal im Rückblick auf 1981. „Die Polen standen vor einer Wahl: mit Gewalt zu antworten oder erst einmal alles auszuhalten. Ich hatte damals als junger Bischof den Eindruck, dass der Kommunismus früher oder später kollabieren müsste, weil er seine innere Dynamik vollständig eingebüßt hatte. Darum entschied ich, dass es besser wäre, erst einmal auszuhalten.“

Glemp veröffentlicht einen Aufruf an die Nation: Die Menschen sollten ruhig bleiben und nicht zu den Waffen greifen. Ein Appell ganz im Sinn des polnischen Papstes Johannes Paul II. „Dieser Appell brachte sehr viele Menschen in Polen gegen mich auf – sie sagten: Unser Primas hat ja Angst, der hat nicht den Mumm, den Kommunisten die Stirn zu bieten! Ich hingegen dachte: Wir brauchen jeden Einzelnen später mal, wenn das alles vorbei ist, um Polen wieder aufzubauen. Sobald wir das alles hier erstmal hinter uns haben. Und ich glaube, dass das auch der Wille Gottes war. Übrigens glaube ich, dass auch die Kommunisten im wesentlichen so dachten und es nicht auf einen Kampf ankommen lassen wollten. Die hatten ja selber auch Angst.“

„Glemp fand sich unvermittelt in einer sehr heiklen Lage“, sagt heute Erzbischof Jozef Michalik, Vorsitzender der Bischofskonferenz. „Aber er war ein Mann des Gesprächs und großer Fähigkeiten – er hat in diesem Moment einen Weg nach vorn zu einer positiven Lösung gewiesen.“

Glemps versöhnliche Haltung im entscheidenden Moment zahlt sich aus: Polen findet den Weg heraus aus dem Kriegsrecht, hin zu einem Runden Tisch aller gesellschaftlichen Kräfte, zu freien Wahlen – eine Wende noch vor dem Fall der Berliner Mauer. Doch die Kirche Polens, zuvor Heldin des Widerstands, tat und tut sich überraschend schwer in der freien Gesellschaft, auch das hat Glemp noch erlebt. „Natürlich ist eine solche Wende nicht definitiv; es bleibt immer noch sehr viel Arbeit zu tun. Es braucht Zeit, um das Angesicht der Erde zu verändern. Wir brauchen, immer noch, die Hilfe des Heiligen Geistes.“

Glemp war der letzte Zeitzeuge der drei großen Kirchenführer, die Polens Übergang in die Freiheit begleiteten: Johannes Paul II., Primas Stefan Wyszynski, Jozef Glemp. „Wegen Johannes Paul II. begannen die Menschen ab 1978 auf einmal, an die Möglichkeit einer Wende zu glauben. Und zwanzig Jahre, nachdem er zum ersten Mal in Warschau von einer Wende gesprochen hatte – mitten im Kommunismus -, kam er ja auf denselben Platz zurück und sagte: Von hier habe ich damals nach der Wende gerufen, und heute ist sie da! Natürlich war das damals eine harte Zeit und ein langer Prozess. Selbstverständlich habe ich viel von meinem Vorgänger Kardinal Wyszynski gelernt und bin auf dem von ihm gezeigten Weg weitergegangen.“

Im August 1980 gründet Lech Walesa in Danzig die freie Gewerkschaft „Solidarnosc“, mit Flankendeckung aus dem Vatikan und Washington. „Wir waren damals alle enthusiastisch und glaubten die Wende greifbar nahe, aber uns stand doch auch die Gefahr einer Art Vulkan-Explosion sehr deutlich vor Augen. Die größte Angst war, dass die Rote Armee in Polen einfallen könnte, aber ich frage mich bis heute, ob das überhaupt nötig gewesen wäre, um die Freiheit in Polen zu unterdrücken. Schließlich waren wir doch schon wirtschaftlich ausgesprochen abhängig von der Sowjetunion, darum hätte es des Militärs vielleicht gar nicht bedurft.“

Mitte 1981 stirbt Kardinal Wyszynski, der viele Regimegegner bisher inspiriert hat. Auf den Papst hat in Rom ein Attentäter geschossen, er ist schwer verletzt, viele katholische Polen fühlen sich in heikler Stunde alleingelassen, desorientiert. „Als ich in Warschau Bischof wurde und zugleich Primas von Polen, gab es noch einen stabilen Gesprächskontakt zur Regierung, aber die Stimmung war wie die Stille vor dem Sturm. Und dieser Sturm brach am 13. Dezember 1981 mit der Ausrufung des Kriegsrechts los. Das Kriegsrecht war für mich ein großer Schmerz, ein schwerer Schlag. Aber ich war immer davon überzeugt: Das wird nicht lange dauern. Das kann doch nicht sein, dass eine so große Nation mit ihrer Kultur und ihrem Glauben sich auf lange Zeit dem Kriegsrecht unterwerfen muss!“

Jozef Glemp ist 1929 im Erzbistum Gnesen geboren worden, der Vater war Bergmann. In der Nazi-Zeit musste er Zwangsarbeit leisten, 1956 wurde er Priester. Ab 1967 war er einer der engsten Mitarbeiter von Primas Stefan Wyszynski, dessen Nachfolger er 1981 wurde. 1983 machte ihn sein Landsmann Johannes Paul zum Kardinal, über zwanzig Jahre leitete Glemp Polens Bischofskonferenz, bis vor drei Jahren trug er den Titel des Primas. Mit dem Tod des kantigen Glemp liegt die Zahl der Kardinäle jetzt bei 210; davon sind 119 papstwahlberechtigt. (rv)

„Nicht von der Logik der Macht faszinieren lassen“

Christsein bedeutet, „sich nicht von der weltlichen Logik der Macht faszinieren zu lassen". Das sagte Papst Benedikt XVI. an diesem Sonntag bei einer Messfeier im Petersdom. Zusammen mit den sechs neuen Kardinälen, die er am Samstag ernannt hatte, beging er das Christkönigsfest am letzten Sonntag des Kirchenjahres. Dabei ermunterte er dazu, gegenüber den „Interessen der Welt und ihrer Mächte immer den Vorrang Gottes und seines Willens hervortreten zu lassen". Das Reich Gottes sei ein „völlig anderes Reich als die irdischen", so Benedikt XVI. wörtlich.

„Es ist klar, dass Jesus keinerlei politische Ambitionen hat. Nach der Brotvermehrung wollten die Menschen ihn in ihrer Begeisterung über das Wunder ergreifen, um ihn zum König zu machen, um die römische Macht umzustürzen und so ein neues politisches Reich zu errichten, das als das sehnlich erwartete Reich Gottes angesehen worden wäre. Doch Jesus weiß, dass das Reich Gottes ganz anderer Art ist, sich nicht auf Waffen und auf Gewalt gründet. Und so ist es gerade die Brotvermehrung, die einerseits zum Zeichen seiner Messianität wird, aber andererseits einen Wendepunkt in seinem Wirken darstellt: Von jenem Moment an wird der Weg zum Kreuz immer deutlicher; dort, in der äußersten Liebestat, wird das verheißene Reich, das Reich Gottes aufleuchten."

Jesus sei kein politischer Revolutionär gewesen, hob Benedikt XVI. in seiner Predigt hervor. In seinem Gespräch mit Pilatus, dem römischen Statthalter, habe er gezeigt, dass das Reich Gottes „mit der scheinbaren Schwachheit der Liebe, die das Leben hingibt", errichtet werde.

„Die Macht des wahren Messias – eine Macht, die niemals untergeht und niemals vernichtet wird – ist nicht die Macht der Reiche der Erde, die entstehen und vergehen, sondern die der Wahrheit und der Liebe. Damit verstehen wir, dass das Königtum, das Jesus in den Gleichnissen angekündigt und vor dem römischen Statthalter unverhüllt und ausdrücklich offenbart hat, das Königtum der Wahrheit ist, das einzige, das allen Dingen ihr Licht und ihre Größe verleiht."

Der Papst rief dazu auf, sich immer wieder aufs Neue zum Reich Gottes zu bekehren. Die Bitte „Dein Reich komme" im „Vater Unser" bedeute so viel, wie zu Jesus zu sagen: „Herr, gib, dass wir dein sind, lebe in uns, sammle die verstreute und leidende Menschheit, damit in dir alles dem Vater der Barmherzigkeit und der Liebe unterworfen sei", so Benedikt XVI.

Traditionell feiert der Papst am Tag nach einem Konsistorium, also nach der Schaffung neuer Kardinäle, eine feierliche Messe mit den neuen „Senatoren" der Kirche. Die sechs neuen Kardinälen kommen aus dem Libanon, Nigeria, Indien, Kolumbien, den Philippinen und den Vereinigten Staaten. Es war – das ist außergewöhnlich – das zweite Konsistorium in diesem Jahr und das erste seit Jahrzehnten, in dem kein Italiener unter den neuen Kardinälen ist. Das war zuletzt unter Pius XI. vor dem Zweiten Weltkrieg „passiert".

Bei den am Samstag ernannten neuen Kardinälen handelt es sich im einzelnen um Luis Antonio Tagle, Erzbischof der philippinischen Hauptstadt Manila; John Olorunfemi Onaiyekan, Erzbischof von Abuja in Nigeria; Ruben Salazar Gomez, Erzbischof der kolumbianischen Hauptstadt Bogota. Außerdem erhielten der maronitische Patriarch Bechara Rai aus dem Libanon und der syromalankarische Großerzbischof Baselios Cleemis Thottunkal aus Indien die Kardinalsinsignien. Auch der Amerikaner James Michael Harvey, bislang Präfekt des Päpstlichen Hauses, zog in das oberste Beratergremium des Papstes ein. Ihnen überreichte der Papst während der feierlichen Zeremonie am Samstag im Petersdom Kardinalshut, Ring und das Pergament mit ihrer Titelkirche.
(rv)

Vatikan: Die neuen Kardinäle und ihre Titelkirchen

Am heutigen Samstag ernannte Papst Benedikt XVI. die angekündigten sechs neuen Kardinäle. Neben dem Birett und dem Kardinalsring erhielten sie ihre Titelkirche. Kardinal Harvey wurde in den Rang eines Kardinaldiakons, die Kardinäle Thottunkal, Onaiyekan, Salazar Gómes und Tagle zum Kardinalpriester und Kardinal Rai zum Kardinalbischof erhoben. Die neuen Mitglieder des Kardinalskollegiums erhielten folgende Titelkirchen bzw. Diakon zugesprochen:

  • Kardinal James Michael Harvey, Diakonie "San Pio V a Villa Carpegna".
  • Kardinal Baselios Cleemis Thottunkal,Titelkirche "San Gregorio VII".
  • Kardinal John Olorunfemi Onaiyekan, Titelkirche "San Saturnino".
  • Kardinal Ruben Salazar Gomez, Titelkirche "San Gerardo Maiella".
  • Kardinal Luis Antonio G. Tagle, Titelkirche "San Felice da Cantalice a Centocelle"

Wie üblich, behält der Maronitische Patriarch von Antiochien (Libanon) sein Patriarchat und erhält keine zusätzliche Titelkirche. (vh) 

Sechs neue Kardinäle kreiert

Papst Benedikt XVI. hat an diesem Samstag im Rahmen eines ordentlichen öffentlichen Konsistoriums sechs neue Kardinäle kreiert. James Michael Harvey, bislang Präfekt des Päpstlichen Hauses, Béchara Boutros Rai aus dem Libanon, der Inder Baselios Cleemis Thottunkal, John Olorunfemi Onaiyekan aus Nigeria, Rubén Salazar Gómez aus Kolumbien und Luis Antonio Tagle von den Philippinen haben während der feierlichen Zeremonie im Petersdom Kardinalshut, Ring und das Pergament mit ihrer Titelkirche aus den Händen des Papstes erhalten. Damit wird seit 85 Jahren das erste Mal ein Konsistorium ohne einen italienischen Neukardinal abgehalten; insgesamt hat Papst Benedikt mit diesem Samstag 90 von 211 Mitgliedern des Kardinalskollegiums geschaffen, davon sind 120 wahlberechtigt. In seiner Ansprache an die neuen Kardinäle ging der Papst insbesondere auf die Bedeutung des Begriffes „katholisch" ein. Denn dieser bezeichne einen Wesenszug der Kirche und ihrer Sendung:

„Die charakteristischen Merkmale der Kirche entsprechen dem göttlichen Plan, wie der Katechismus des Katholischen Kirche ausführt: „Christus macht durch den Heiligen Geist seine Kirche zur einen, heiligen, katholischen und apostolischen. Er beruft sie dazu, jede dieser Eigenschaften zu verwirklichen". Die Kirche ist im besonderen darum katholisch, weil Christus in seiner Heilssendung die gesamte Menschheit umfasst."

Das bedeute auch, so der Papst weiter, dass man in der Gemeinschaft mit Gott jeden ethnischen, nationalen und religiösen Partikularismus überwinde Dieser universale Charakter trete am Pfingsttag deutlich hervor. Der Heilige Geist erfüllte die christliche Urgemeinde mit seiner Gegenwart, damit sich das Evangelium auf alle Nationen ausbreite und in allen Völkern das eine Gottesvolk wachsen lasse:

„Die universale Sendung der Kirche steigt also nicht aus der Tiefe auf, sondern kommt von oben herab, vom Heiligen Geist, und von ihrem ersten Augenblick an ist sie darauf ausgerichtet, sich in jeder Kultur auszudrücken, um so das eine Volk Gottes zu bilden. Es ist nicht eine örtliche Gemeinschaft, die sich langsam vergrößert und ausbreitet, sondern gleichsam ein Sauerteig, der auf das Umfassende, auf das Ganze hin ausgerichtet ist und die Universalität selber in sich trägt."

Auch die Jünger, die Christus begleiteten, hätten noch im Moment der Himmelfahrt Jesu ihre Schwierigkeiten damit gehabt, den Universalbegriff der Kirche über sich hinaus weisen zu lassen und nicht auf das Reich für Israel zu beschränken. Doch wenn die Apostel, die mit dem Auftrag in die Welt gesandt worden seien, allen Völkern das Wort Gottes zu bringen, dann von Kirche sprachen, hätten sie nicht von einer bestimmten Gemeinde, sondern von der einen Kirche Christi gesprochen.

„Auf der Linie und aus der Perspektive der Einheit und der Universalität der Kirche ist auch das Kardinalskollegium zu sehen: Es weist eine Vielfalt von Gesichtern auf, weil es das Gesicht der universalen Kirche zum Ausdruck bringt. Ganz besonders durch dieses Konsistorium möchte ich hervorheben, dass die Kirche eine Kirche aller Völker ist und sich deshalb in den unterschiedlichen Kulturen der verschiedenen Kontinente ausdrückt. Es ist die Kirche von Pfingsten, die in der Polyphonie der Stimmen einen einzigen harmonischen Gesang zum lebendigen Gott aufsteigen lässt."

An die neuen Kardinäle gewandt, von denen keiner aus dem europäischen Kulturkreis stammt, erinnerte er sie daran, dass der Ritus, den sie gleich darauf mit dem Empfang der Kardinalsinsignien und dem Ablegen des Eides vollziehen würden, den höchsten Wert der Treue zum Ausdruck bringe. Neben dem Treueversprechen an die Kirche müsse der neue Kardinal auch bereit sein, im Sinne der Bedeutung des roten Kardinalsbaretts, sich „tapfer bis zum Blutvergießen für die Förderung des christlichen Glaubens, für den Frieden und für die Ruhe des Gottesvolkes einzusetzen". (rv)

Kard. Vegliò: „Reiche Länder könnten Piraterie stoppen“

Der Heilige Stuhl fordert einen neuen Ansatz des Westens im Kampf gegen die Piraterie vor allem am Horn von Afrika und im Indischen Ozean. Waffen und Patrouillen alleine reichten nicht aus, sagte uns Kardinal Antonio Maria Vegliò vom Päpstlichen Migrantenrat am Rand eines Kongresses über Seefahrer-Seelsorge im Vatikan.

„Was uns am meisten besorgt, ist das Leben der Seeleute und ihrer Familie, das von Piraten in Gefahr gebracht oder langfristig mit sehr starkem Druck und großer Angst belastet wird. In letzter Zeit beobachten wir vor allem ein Anwachsen der Gewalt beim Umgang mit Geiseln, und die Zeiten der Geiselnahme werden länger, die Verhandlungsposition von Geiselnehmern immer stärker. 2009 waren Geiseln, Schiffe und Ladung durchschnittlich 45 Tage in der Hand von Piraten: Heute sind wir bei 180 Tagen!"

Vegliò fordert die großen Schiffstransportunternehmen auf, die Besatzungen besser darauf vorzubereiten, „was ihnen in diesen gefährlichen Gewässern alles passieren kann" und was sie tun können, um sich und ihre Familien zu schützen. Der Kardinal sieht große Mängel bei der Betreuung der Angehörigen von Seeleuten.

„Keiner denkt an die psychologische und moralische Hilfe, die diese Menschen brauchen; zu oft werden die Angehörigen über das Wohlergehen der Besatzung im Dunkeln gelassen, vor allem aus Sicherheitsgründen. Es fehlen Aussteigemöglichkeiten und Umschulungsangebote für Seeleute, die nach einem Schock wegen eines Piraterie-Erlebnisses nicht mehr auf einem Schiff arbeiten können. Der bloße Rückgriff auf Waffen, um die Schiffe und die Besatzung zu verteidigen, kann keine erschöpfende Antwort auf das Phänomen der Piraterie sein – auch weil die Piraten skrupellos sind, die haben ja nichts zu verlieren!"

Kardinal Vegliò fordert darum ein Umdenken in westlichen Regierungszentralen:

„In Weltgegenden wie Somalia, wo Menschen verhungern, könnten die reichen Staaten sicher einen entscheidenden Dialog in Gang bringen: Wenn sie sich verpflichten, den Hunger zu bekämpfen und der Bevölkerung eine Lebenschance zu erschließen, dann zeigen sie ihr einen anderen Weg zum Überleben, eine Alternative zum Verbrechen. Für diesen Ansatz gibt es erfolgreiche Modelle: Auf unserem Kongress im Vatikan tritt ein Anwalt auf, der oft mit somalischen Piraten verhandelt hat. Es ist ihm gelungen, Dutzende von Schiffen und ihrer Besatzung wieder aus der Hand der Piraten zu befreien." (rv)

Italien: Kardinal Baldelli verstorben

Heute ist im Alter von 77 Jahren der Italiener Fortunato Kardinal Baldelli verstorben. Baldelli war von 02.09.2011 bis 05.01.2012 Großpönitentiar des Vatikan in Rom. Er wurde 2010 durch Papst Benedikt XVI. in den Kardinalsstand erhoben und hatte die Diakonie S. Anselmo all´Aventino. Mit seinem Tod umfasst das Kardinalskollegium insgesamt 205 Purpurträger und von diesen sind 116 wahlberechtigt bei einem künftigen Konklave. (vh)