Italien: Salvatore Kardinal De Giorgi feiert 80. Geburtstag

Kardinal De Giorgi feiert heute seinen 80. Geburtstag. De Giorgi ist seit Dezember 2006 emeritierter Erzbischof von Palermo. Im Februar 1998 ernannte ihn Papst Johanes Paul II. zum Kardinal.  Seine Titelkirche ist S. Maria in Ara Coeli. Mit seinem Geburtstag verliert er das Wahlrecht bei einem künftigen Konklave.

Das Kardinalskollegium umfasst derzeit 179 Kardinäle, von ihnen sind 105 wahlberechtigt und 74 haben aufgrund ihres Alters kein Wahlrecht mehr bei einer Papstwahl. (vh)

Frankreich: Paul Kardinal Poupard feiert 80. Geburtstag

Der emeritierte Kurienkardinal Poupard feiert heute seinen 80. Geburtstag. Papst Johannes Paul II. ernannte ihn am 25.05.1985 zum Kardinal. Von 1988 bis 2007 leitete er als Präsident den Päpstlichen Rat für die Kultur und von 2006 bis 2007 den Päpstlichen Rat für den interreligiösen Dialog.

Das Kardinalskollegium hat derzeit 179 Mitglieder, durch Paul Kardinal Poupards 80. Geburtstag sind derzeit nur noch 106 Kardinäle wahlberechtigt in einem künftigen Konklave. Insgesamt 73 Eminenzen haben kein Wahlrecht mehr bei einer Papstwahl. Gemäß der Apostolischen Konstitution "Universi Dominici Gregis" aus dem Jahr 1996 sollten jedoch 120 Kardinäle des Heiligen Kollegiums wahlberechtigt sein. Zudem verlieren bis Jahresende weitere 5 Kardinäle, durch Erreichen der Altersgrenze, ihre Wahlberechtigung. Mehrere Medien im In- und Ausland spekulieren diesbezüglich auf ein baldiges Kardinalskonsistorium zur Ernennung neuer Kardinäle. (vh)

Vatikan: Kardinäle unterwegs

Papst Benedikt hat zwei Kardinäle gebeten, ihn bei wichtigen Feiern in nächster Zeit zu vertreten. Der frühere Präfekt der Missionskongregation, Kardinal Jozef Tomko, fliegt als Sondergesandter des Papstes im Oktober in die weißrussische Hauptstadt Minsk – dort erinnert die katholische Gemeinschaft an die Weihe ihrer Kathedrale vor dreihundert Jahren. Der Präsident des Päpstlichen Dialogrates, Kardinal Jean-Louis Tauran, wird vom Papst ebenfalls im Oktober nach Frankreich geschickt: Dort soll era n den Tausendjahrfeiern der St.-Peters-Abtei von Solesmes teilnehmen. Die Abtei im Nordwesten Frankreichs spielt eine herausragende Rolle für die Erneuerung und Pflege des gregorianischen Gesangs. (rv)

Vatikan/D: Silberjubiläum in Rot

1982 wurde er Nachfolger von Joseph Ratzinger als Erzbischof von München und Freising: Friedrich Wetter, zuvor Bischof von Speyer. 1985 nahm ihn Papst Johannes Paul II. dann in das Kardinalskollegium auf. Dieses Datum jährte sich an diesem Dienstag zum 25. Mal. In München hatte Kardinal Wetter bereits am letzten Sonntag gefeiert, den Jahrestag selber aber verbrachte und feierte er in seiner Titularkirche in Rom, Santo Stefano al Monte Celio – im Volksmund Santo Stefano Rotondo genannt. P Bernd Hagenkord war für uns dabei.
Es war eine feierliche Messe zum silbernen Jubiläum in rot, in der außergewöhnlichen Rundkirche von Santo Stefano. Sie stand – neben Kardinal Wetter – auch ein wenig im Mittelpunkt der Feier. Dafür sorgte schon der Jubilar selber: in seiner Predigt blickte Wetter zurück auf den Zustand seiner Titelkirche vor 25 Jahren: eine Baustelle mit aufgerissenen Böden und eigentlich ungeeignet für den Gottesdienst. Beim Wiederaufbau sei es ihm wie dem Heiligen Franziskus gegangen. Zunächst hätte auch dieser nur ans Gebäude gedacht:
„Aber er merkte dann, dass es um mehr geht. Es geht um den Aufbau der lebendigen Kirche. Und so weiß ich mich auch verpflichtet – als Kardinal, als Mitarbeiter des Heiligen Vaters – mitzuarbeiten am Aufbau der lebendigen Kirche. Diese Aufgabe steht heute vor uns allen. Wir wissen, dass die Kirche heute in ihrer Glaubwürdigkeit stark beschädigt, da ist einiges zu tun und aufzubauen.“
Zeugen sein für Christus, das sei der Auftrag Jesu bei der Auffahrt in den Himmel und das sei auch das Leben des Stefanus gewesen, des Patrons seiner Titelkirche, wie auch vieler anderer.
„So ist diese Kirche Santo Stefano Rotondo ein Aufruf für uns alle, für Christus Zeugnis abzulegen. Das tun wir nicht in Programmen und Aktionen, auch nicht mit Betriebsamkeit, sondern durch unsere Treue zu Christus. Und das ist nur möglich in einer tiefen Gemeinschaft mit dem Herrn. Wir stehen zu ihm, wauch in einer Welt, in der uns immer wieder der Wind ins Gesicht bläst. Dazu gehört eine tiefe Verbundenheit mit dem Herrn, auch die sehen wir an Stefanus vorbildlich dargestellt.“
Mitfeiernde waren, neben Kardinal Walter Kasper, sein Nachfolger als Bischof von Speyer, Karl-Heinz Wiesemann, Studenten des Kollegium Germanicum et Hungaricum, an dem Wetter selbst studiert hatte, und viele andere Wegbegleiter. Und gratuliert hat an diesem Mittwoch auch der Heilige Vater selber. (rv)

Vatikan: Aufregung um Schönborn-Zitat

Der portugiesische Kurienkardinal Jose Saraiva Martins findet die Kritik des Wiener Kardinals Christoph Schönborn an der früheren Vatikanlinie zum Umgang mit Missbrauchsfällen „nicht opportun“. Mit diesen Worten zitiert ihn an diesem Wochenende eine Internetseite. Schönborns Anliegen – das in italienischen Medien großes Echo ausgelöst hat – sei ehrenhaft, erweise in der geäußerten Form der Kirche aber keinen guten Dienst, sagte der frühere Präfekt der Heiligsprechungskongregation. Schönborn hatte Teilen des Vatikan Versäumnisse im so genannten Fall Groer vorgehalten. Der heutige Papst sei 1995 für eine genaue Untersuchung der Missbrauchsvorwürfe gegen den damaligen Wiener Kardinal Hans Herrmann Groer gewesen; das sei aber u.a. vom heutigen Kardinaldekan Angelo Sodano verhindert worden, so Schönborn vor Journalisten. Der Wiener Kardinal äußerte auch die Sorge, dass Sodano am Ostersonntag mit seiner Kritik am „Geschwätz des Augenblicks“ die Gefühle von Missbrauchsopfern verletzt habe. Mit seiner Äußerung habe Schönborn „über die Medien“ den Eindruck einer „von Polemik zerrissenen Kirche erweckt“, so Saraiva. Der Kardinal hätte doch andere Mittel wählen können, etwa das einer „brüderlichen Zurechtweisung“. Jetzt drohe die Gefahr, „dass sich der Brand noch weiter ausbreitet“. Eine öffentliche Desavouierung des Kardinaldekans sei „nicht opportun“, so der portugiesische Kurienkardinal. (rv)

Vatikan: Trauer um Kardinal Poggi

Ein neuer Trauerfall für das Kardinalskollegium: Am Dienstag Morgen ist der italienische Kardinal Luigi Poggi gestorben. Der aus Piacenza stammende „Senator“ des Papstes wurde 92 Jahre alt. In seinem Beileidstelegramm erinnert Benedikt XVI. an einen „pflichtbewussten Mitarbeiter“, der der Kirche mit großem priesterlichen Eifer gedient habe – zuerst als Nuntius in vielen Ländern, dann im Vatikan als Archivar und Bibliothekar. Das Requiem wird am kommenden Freitag, 7. Mai, in der Petersbasilika stattfinden. Dem Gottesdienst wird der Dekan des Kardinalkollegiums, Angelo Sodano, vorstehen. Am Ende der Eucharistiefeier wird Benedikt XVI. zum Ritus der Aussegnung in die Basilika kommen und eine kurze Ansprache halten.
Kardinal Luigi Poggi wurde am 25. November 1917 in Piacenza geboren. Er empfing am 28. Juli 1940 das Sakrament der Priesterweihe. Am 3. April 1965 wurde er zum Titularerzbischof von Forontoniana ernannt und zum Apostolischen Delegaten bestellt. 1965 wurde er zum Bischof geweiht. 1966 begann Poggis diplomatische Karriere, die ihn als Nuntius unter anderem nach Kamerun, Gabun, Peru, Polen und Italien führte. Am 9. April 1992 wurde Poggi Pro-Archivar des vatikanischen Geheimarchivs und Pro-Bibliothekar der vatikanischen Bibliothek. Papst Johannes Paul II. nahm ihn am 26. November 1994 als Kardinaldiakon mit der Titeldiakonie Santa Maria in Domnica in das Kardinalskollegium auf. Kurz darauf, am 29. November 1994 wurde er Archivar des Geheimarchivs und Bibliothekar der vatikanischen Bibliothek. Am 7. März 1998 trat Poggi mit Erreichen der Altersgrenze von seinen Ämtern zurück.
Mit Poggis Tod besteht das Kardinalskollegium nun aus 179 Purpurträgern. Davon sind derzeit 108 berechtigt, an einer Papstwahl teilzunehmen. Viele Beobachter rechnen mit einem Konsistorium des Papstes für die Schaffung neuer Kardinäle noch in diesem Jahr. (rv)

Vatikan: Requiem für Kardinal Mayer

Zahlreiche Kardinäle und Bischöfe haben am Montag im Petersdom eine Messe für den verstorbenen Kardinal Augustin Mayer gefeiert. Der aus dem bayerischen Altötting stammende Benediktiner war am Freitag im Alter von 98 Jahren in Rom gestorben. Mayer hatte unter anderem die Kongregationen für Gottesdienst und Sakramente geleitet; auch bei den Gesprächen mit traditionalistischen Katholiken spielte er seit Ende der achtziger Jahre eine wichtige Rolle. Am Ende der Exequien kam auch Papst Benedikt in den Petersdom und erinnerte in einer kleinen Ansprache an seinen verstorbenen Landsmann. Augustin Mayer sei in das „himmlische Jerusalem“ eingegangen.
„Die Kirche und vor allem das Mönchtum sind eine irdische Vorwegnahme dieses letzten Ziels. Es ist eine unvollkommene Vorwegnahme, gezeichnet von Grenzen und Sünden; sie ist immer wieder auf Bekehrung und Reinigung angewiesen. Und dennoch kann man in der Eucharistie schon einen Vorgeschmack gewinnen auf den Sieg der Liebe Christi über alles, was trennt und zerstört. Wie es auch das Bischofsmotto unseres verstorbenen Bruders sagt: Die Liebe Christi hat uns zusammengeführt.“ (rv)

Kardinal Mayer, der älteste Kardinal der Welt ist tot

Der deutsche Benediktiner Paul Augustinus Mayer starb am Freitagmorgen wenige Wochen vor seinem 99. Geburtstag in Rom. Anstelle von Mayer ist nun der 95-jährige emeritierte Erzbischof von Ravenna-Cervia, Ersilio Tonini, ältester Kardinal. Mayer war von 1966 bis 1971 Abt des niederbayerischen Klosters Metten gewesen und von 1985 bis 1988 Präfekt der damals noch getrennten Kongregationen für Sakramente und Gottesdienst in Rom. Danach bekleidete er bis 1991 das Amt des Präsidenten der Päpstlichen Kommission „Ecclesia Dei", die sich um die Integration romtreuer Traditionalisten bemüht. Mayer gehörte seit 1985 dem Kardinalskollegium an. Er soll in den nächsten Wochen im Kloster Metten beerdigt werden. Mit dem Tod von Kardinal Mayer gibt es nun 180 Kardinäle in der katholischen Kirche; darunter sind 108 jünger als 80 Jahre und dürften im Fall einer Papstwahl am Konklave teilnehmen. (rv)

Vatikan/Tschech. Rep.: Kardinal Spidlik gestorben

Der tschechische Kardinal und Ostkirchenexperte Tomas Spidlik ist im Alter von 90 Jahren am Freitagabend in Rom gestorben. Der Papst hat in einem Beileidtelegramm an diesem Samstag den Verstorbenen gewürdigt. Die Kirche habe einen guten Kenner der ostkirchlichen Spiritualität verloren, so Benedikt XVI. Als Dozent am Päpstlichen Orientalischen Institut und Autor zahlreicher Publikationen hatte sich der Jesuit auch international einen Namen gemacht. In Würdigung seiner herausragenden Verdienste hatte Papst Johannes Paul II. ihm 2003 den Kardinalspurpur verliehen. Seine wohl wichtigste Predigt hielt Spidlik am 18. April 2005 – fast auf den Tag genau fünf Jahre vor seinem Tod – vor den zum Konklave versammelten Kardinälen in der Sixtinischen Kapelle. An der Papstwahl selbst durfte er nicht teilnehmen, weil er die Altersgrenze von 80 Jahren bereits überschritten hatte. Nach seinem Tod zählt das Kardinalskollegium 181 Mitglieder. Von diesen könnten jedoch nur die 108 unter 80-Jährigen an einer Papstwahl teilnehmen. Spidlik wurde am 17. Dezember 1919 im mährischen Boskovice geboren und trat 1940 in den Jesuitenorden ein. Ab 1951 arbeitete er für die tschechische Abteilung von „Radio Vatikan" in Rom. (rv)

Lombardi: „Bertones Aussagen sind innerkirchlich bezogen“

Die Äußerung Bertones über einen Zusammenhang zwischen Homosexualität und Pädophilie war laut Vatikansprecher Federico Lombardi nur auf den innerkirchlichen Bereich bezogen. Die Kirchenleitung erhebe nicht den Anspruch, generelle Behauptungen über psychologische oder medizinische Sachverhalte aufzustellen, erklärte der Jesuit am Mittwoch. (rv)

Lesen Sie hier die Erklärung Lombardis im Wortlaut
Die kirchlichen Behörden erachten es als nicht zu ihrer Kompetenz gehörend, allgemeine Aussagen über spezifisch psychologische oder medizinische Bereiche zu machen. Darüber verweisen sie natürlich auf Studien von Spezialisten und derzeit laufenden Untersuchungen in diesem Bereich hin.

Was die Kirchenbehörden im Bereich der Missbrauchsfälle durch Priester sagen können, die in den vergangenen Jahren von der Glaubenskongregation behandelt wurden, sind am Besten die statistischen Daten zu nennen, die Monsignore Scicluna in einem Interview bereits dargestellt hat. Er sprach von etwa zehn Prozent Pädophiliefällen und etwa 90 Prozent von Fällen, die vielmehr als Ephebophilie (also die Neigung zu pubertären Jungendlichen) zu bezeichnen sind, von denen dann rund 60 Prozent auf eine Neigung zum gleichen Geschlecht und 30 Prozent heterosexueller Art sind. Man bezieht sich hiermit auf das Problem sexueller Übergriffe durch Priester und bezieht sich nicht über die Bevölkerung im Allgemeinen.