10.000 Jugendliche erwartet bei Pfingstfest in Salzburg

Loretto-Gemeinschaft feiert „Fest der Jugend“ – EWTN.TV überträgt live.

SALZBURG ,- Am heutigen Freitag, dem 18. Mai, beginnt in Salzburg das „Fest der Jugend“. Es wird bereits zum 19. Mal von der Loretto-Gemeinschaft organisiert. Die Veranstalter rechnen in diesem Jahr mit einem neuen Besucherrekord. „Vor 19 Jahren haben wir mit 100 Jugendlichen begonnen“, beschreibt Georg Mayr-Melnhof, Gründer des Pfingstfestes, die Anfänge, „jedes Jahr sind es mehr geworden. Die Begeisterung ist gewachsen und heuer erwarten wir bis zu 10.000 junge Christinnen und Christen. Wir sind überwältigt von dem großen Erfolg und der Anziehungskraft.“

Schon die vergangenen Jahre musste der Domplatz überdacht werden, um all die Besucher zu fassen. „Die ganze Altstadt wird zum Schauplatz des Pfingstkongresses. Wir werden die Stadt wieder in ein Meer von roten Tauben verwandeln. Das ist ein wundervolles Bild, gemeinsam mit den Gästen der Festspiele und der zahlreichen Touristen. Die Stadt ist nie so bunt, so fröhlich, strahlend und jugendlich, wie zu Pfingsten“, so Mayr-Melnhof.

Bereits im letzten Jahr hat der katholische Fernsehsender EWTN.TV unter anderem eine vielbeachtete Katechese des Passauer Bischofs Stefan Oster übertragen. In diesem Jahr soll die Anzahl der Live-Übertragungen ausgeweitet werden.

Die Teilnehmer erwartet ein viertägiges Programm: Angefangen von einem Musical, das von Jugendlichen selbst geschrieben und inszeniert wird bis hin zu Referenten wie dem YouTube Star und Gründer von „Campus für Christus Schweiz“ Andreas Boppart. Erzbischof Franz Lackner, Weibischof Hansjörg Hofer und der Innsbrucker Bischof Herrmann Glettler sind ebenfalls mit von der Partie. Außerdem werden am Pfingstmontag 130 Jugendliche gefirmt. Die Vorbereitungen laufen seit Tagen auf Hochtouren: 320 freiwillige Helfer in 26 Teams sind im Einsatz.

Die Zeiten der Live-Sendungen in der Übersicht:

Freitag, 18. Mai 2018
19.30 – 20.15 Uhr – live
„pfingsten’18“ – Fest der Jugend: Beginn und Lobpreis

20.15 – 21.30 Uhr – live
„pfingsten’18“ – Fest der Jugend: Musical

Samstag, 19. Mai 2018
08.30 – 09.15 Uhr – live
„pfingsten’18“ – Fest der Jugend: Morgenlob

09.15 – 11.00 Uhr – live
„pfingsten’18“ – Fest der Jugend: Katechese mit Andreas Boppart

11.00 – 12.45 Uhr – live
„pfingsten’18“ – Fest der Jugend: Heilige Messe im Salzburger Doms

17.00 – 18.15 Uhr – live
„pfingsten’18“ – Fest der Jugend: Lobpreis und Katechese mit Matthäus Trautmansdorff

18.15 – 18.30 Uhr – live
„pfingsten’18“ – Fest der Jugend: Barmherzigkeitsrosenkranz

18.30 – 19.30 Uhr – live
Heilige Messe aus der Marienbasilika im Wallfahrtsort Kevelaer

20.00 – 21.00 Uhr – live
„pfingsten’18“ – Fest der Jugend: Abend der Barmherzigheit

Sonntag, 20. Mai 2018 | Pfingstsonntag
10.00 – 12.00 Uhr – live
Heilige Messe mit Papst Franziskus an Pfingsten, Petersdom / Vatikan

15.30 – 16.45 Uhr – live
„pfingsten’18“ – Fest der Jugend: Lobpreis und Katechese mit Bernadette Lang

16.45 – 18.00 Uhr – live
„pfingsten’18“ – Fest der Jugend: Gebet um den Hl. Geist

Montag, 21. Mai 2018 | Pfingstmontag
08.30 – 09.15 Uhr – live
„pfingsten’18“ – Fest der Jugend: Morgenlob

09.15 – 11.00 Uhr – live
„pfingsten’18“ – Fest der Jugend: Katechese mit Georg Mayr-Melnhof

11.00 – 13.00 Uhr – live
Heilige Messe und Firmung im Dom zu Salzburg

(CNA Deutsch)

Papst Franziskus betrübt über Gewalt im Heiligen Land: „Gott möge Erbarmen mit uns haben!“

VATIKANSTADT – Betrübt und besorgt hat sich Papst Franziskus angesichts der Gewalt im Heiligen Land und im Nahen Osten gezeigt.

Am Ende der Generalaudienz vom Mittwoch, den 15. Mai, sagte der Heilige Vater in seiner Botschaft: „Ich bin sehr besorgt und betrübt wegen der Zunahme der Spannungen im Heiligen Land und im Nahen Osten und wegen der Spirale der Gewalt, die uns immer mehr vom Weg des Friedens, des Dialogs und der Verhandlungen entfernt.“

„Ich drücke meine große Trauer um die Toten und Verwundeten aus und bleibe allen, die leiden, durch Gebet und Zuneigung nahe. Ich wiederhole, dass der Einsatz von Gewalt niemals zu Frieden führen wird. Krieg ruft Krieg herbei, Gewalt ruft Gewalt herbei.“

Er forderte auch „alle beteiligten Parteien und die internationale Gemeinschaft auf, ihren Einsatz zu erneuern, damit Dialog, Gerechtigkeit und Frieden die Überhand gewinnen.“

Nach einem Ave Maria rief der Papst: „Gott möge Erbarmen mit uns haben!“

Der Heilige Vater hat seine Solidarität mit den Toten und Verwundeten der gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen palästinensischen Demonstranten und israelischen Soldaten im Gazastreifen (Palästina) zum Ausdruck gebracht.

Am vergangenen Montag, dem 14. Mai wurden mindestens 60 Palästinenser getötet und weitere 2000 verletzt, nachdem die israelische Armee das Feuer gegen Aktivisten und Demonstranten eröffnet hatte, die gewaltsam gegen die Verlegung der amerikanischen Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem protestierten.

Die Entscheidung der US-Regierung provozierte palästinensische Betroffene, die Jerusalem als Hauptstadt eines zukünftigen palästinensischen Staates fordern. Der Schritt wurde gleichzeitig mit den Feiern zum 70. Jahrestag der Gründung des Staates Israel vollzogen.

Obwohl Israel im Jahre 1967 alle seine politischen Institutionen in die Stadt Jerusalem verlegte – dem Jahr, in dem es die bis dahin unter jordanischer Souveränität stehende Stadt annektierte – erkennt die internationale Gemeinschaft nur Tel Aviv als Hauptstadt an.

In der Tat befanden sich bis zur Verlegung der amerikanischen Botschaft alle internationale Botschaften in Tel Aviv. (CNA Deutsch)

„Die Venezolaner haben keine Wahl“

Adveniat zur Lage in Venezuela: Die einzige Institution, die noch das Vertrauen der Bevölkerung genießt, ist die katholische Kirche.

ESSEN – „Die Venezolaner haben keine Wahl.“ Davon ist der Venezuela-Referent des Lateinamerika-Hilfswerks Adveniat, Reiner Wilhelm, angesichts der Präsidentschaftswahlen in Venezuela am 20. Mai 2018 überzeugt.

„Das Regime um Präsident Nicolas Maduro, aber auch die Opposition sowie die internationale Weltgemeinschaft – alle Seiten bereichern sich auf Kosten des hungernden und leidenden Volkes“, kritisiert Wilhelm.

Präsident Maduro, der sich seit dem Tod seines Vorgängers Hugo Chavez mit Hilfe des Militärs an der Macht hält, habe sämtliche Institutionen im Griff: Den Wahlrat, das Oberste Gericht, die Medien, die Verwaltung sowie die große Zahl verstaatlichter Unternehmen. Und das von der Opposition dominierte Parlament sei kurzerhand durch die Einrichtung einer verfassungsgebenden Versammlung entmachtet worden.

„Jeder Gegenkandidat tritt nicht nur gegen den Präsidenten an, sondern gegen Militär, Justiz, Medien und den gesamten Staatsapparat. Wer kann es mit dieser Front korrumpierter Institutionen aufnehmen?“, fragt Wilhelm.

Deshalb ständen nur Kandidaten zur Wahl, die auch vom Regime zugelassen wurden. Aber auch die zerstrittene Opposition habe sich nach ihrem Sieg bei den Parlamentswahlen im Dezember 2015 als unfähig erwiesen, alternative Ideen und Personen aufzubauen.

„Die Opposition sitzt im Gefängnis, ist ins Ausland geflohen oder macht mit dem sozialistischen Regime gemeinsame Sache, um sich zu bereichern.“

Der Venezuela-Experte prangert aber auch die Untätigkeit der internationalen Weltgemeinschaft an. Denn die Fakten sind klar: 87 Prozent der Bevölkerung leben in Armut, wie eine Studie der drei angesehenen Universitäten in der Hauptstadt Caracas belegt. Die galoppierende Inflation liegt bei mehr als 13.000 Prozent und frisst den Lohn der Angestellten auf.

Medikamente wie Antibiotika oder Insulin stehen für die Bevölkerung nicht zur Verfügung. Erst vor kurzem starb erneut ein Priester wegen fehlender Medizin.

Lediglich die politische und wirtschaftliche Elite – ganz gleich ob aufseiten der Regierung oder weiten Teilen der Opposition – lasse es sich gut gehen. Sie hat mit ihrem Zugang zu US-Dollars und Euros die Möglichkeit, Medikamente, Lebensmittel und Luxusgütern zu importieren. „Dass Europa, die USA und die Vereinten Nationen bis heute die humanitäre Krise nicht auch offiziell anerkennen, lässt nur den Schluss zu, dass sie vom Status-quo profitieren“, ist Adveniat-Experte Wilhelm überzeugt.

„Die internationale Gemeinschaft braucht einen nüchternen und ideologie-befreiten Blick auf Venezuela, der die hungernde und notleidende Bevölkerung wieder in den Mittelpunkt stellt. Es ist höchste Zeit, zu handeln.“

Die einzige Institution Venezuelas, die noch das Vertrauen der Bevölkerung genießt, ist die katholische Kirche.

„Als einzige echte Opposition im Land setzt sie sich an der Seite der Menschen für politische und soziale Veränderungen ein“, so Wilhelm.

In den Pfarrgemeinden werden die wenigen Medikamentenspenden verteilt, die meist nur über verschlungene Wege ins Land kommen.

Für Suppenküchen in den Pfarrgemeinden spenden die Gemeindemitglieder Gemüse, Reis, Nudeln und in manchen Fällen auch Fleisch, um dann gemeinschaftlich zu kochen und das Essen vor allem mit denen zu teilen, die es am dringendsten brauchen.

„Die venezolanische Kirche von der Basis bis zur Bischofskonferenz lebt in der Krise Solidarität und sozialen Ausgleich“, stellt Adveniat-Referent Wilhelm fest. (CNA Deutsch)

„Schmerz und Scham“: Chiles Bischöfe beim Papst

Im Vatikan beginnt an diesem Dienstag das Treffen des Papstes mit den chilenischen Bischöfen. Es geht dabei um die Missbrauchsfälle, zu denen es in diesem südamerikanischen Land gekommen ist. An den Gesprächen nehmen 31 Diözesan- und Weihbischöfe teil sowie drei emeritierte Bischöfe; sie finden bis zum 17. Mai in einem Nebenraum der vatikanischen Audienzhalle statt.

Am Vorabend der Begegnung haben zwei chilenische Bischöfe am Montag die Presse getroffen: Bischof Fernando Ramos, Weihbischof von Santiago und Generalsekretär der chilenischen Bischofskonferenz, und Juan Ignacio González, Bischof von San Bernardo.

Ramos erinnerte an den Brief des Papstes vom 8. April, mit dem er die Kirchenmänner in den Vatikan einbestellt hatte. Er führte aus, dass der Papst zwei sehr spezifische Dinge vorhabe:

„Zunächst einmal sind wir nach Rom gekommen, um die Schlussfolgerungen des Berichts von Erzbischof Scicluna über seinen Besuch in Chile zu hören. Dann sollen wir einen Prozess der Unterscheidung durchführen und dabei Maßnahmen entwickeln, um die Gemeinschaft und die Gerechtigkeit wiederherzustellen. Das waren die beiden großen Themen, zu denen uns der Heilige Vater mit seinem Brief eingeladen hat.“

Die Verantwortung aller – und jedes Einzelnen

Ramos fuhr fort: „Diese Begegnungen beziehen sich auf Fälle des Macht-, des Gewissens- und des sexuellen Missbrauchs, zu denen es in den letzten Jahrzehnten in der chilenischen Kirche gekommen ist, und auf die Mechanismen, die in einigen Fällen zum Vertuschen und zu schwerem Versagen gegenüber den Opfern geführt haben. Außerdem wollen wir die Schlussfolgerungen, die der Heilige Vater aus dem Bericht von Erzbischof Scicluna gezogen hat, mit ihm teilen. Und drittens lädt uns der Papst zu einem längeren, ‚synodalen‘ Prozess des Unterscheidens ein, um die Verantwortung aller und jedes Einzelnen für diese furchtbaren Verletzungen zu sehen und Änderungen herbeizuführen, damit sie sich nicht wiederholen.“

Bischof Ramos erklärte weiter: „Unsere Haltung besteht vor allem aus Schmerz und Scham. Schmerz, weil es leider Opfer gegeben hat: Menschen, die zu Opfern von Missbrauch wurden… Und Scham, weil diese Missbrauchsfälle in kirchlichem Umfeld geschehen sind – also gerade da, wo es diese Arten von Missbrauch niemals geben dürfte.“

Vergebung und Wiedergutmachung

Und weiter sagte Ramos: „Wir müssen 77 Mal um Vergebung bitten! Ich glaube, das ist für uns ein sehr großer moralischer Imperativ. Das Wichtige ist, dass die Bitte um Vergebung auch wirklich mit Wiedergutmachung einhergehen muss… In aller Demut werden wir anhören, was der Papst uns sagen wird.“ Das sei ein „sehr wichtiger Moment“ für die Erneuerung der chilenischen Kirche.

Bischof González fügte an, die chilenischen Bischöfe sahen in Papst Franziskus ein Beispiel, weil dieser freimütig Fehler eingeräumt, um Verzeihung gebeten und die Opfer getroffen habe. Das Entscheidende seien die Opfer; die Kirche in Chile müsse sich mit Demut und Hoffnung nach dem Beispiel Jesu für Werke der Wiedergutmachung sorgen.

Das Vertrauen in die Kirche wiederherstellen

Der Pressesaal des Heiligen Stuhls hatte am 12. Mai in einem Statement erklärt, „grundlegend“ sei es jetzt „das Vertrauen in die Kirche wiederherzustellen“.

Es sei „nicht vorgesehen, dass Papst Franziskus während oder nach den Begegnungen Erklärungen abgibt.“ Die Treffen mit den chilenischen Bischöfen sollten von „absoluter Vertraulichkeit“ bestimmt sein.

(vatican news – sk)

UPDATE: Kardinal Errazuriz offenbar doch bei Treffen mit Franziskus

VATIKANSTADT – UPDATE: Kardinal Francisco Errazuriz wird offenbar doch am Treffen der chilenischen Bischöfe mit Papst Franziskus teilnemen.

Der chilenische Kardinal Francisco Javier Errazuriz Ossa, emeritierter Erzbischof von Santiago, hatte mitgeteilt, dass er nächste Woche nicht an einem Treffen zwischen Chiles Bischöfen und dem Papst teilnehmen werde, um einen Bericht über die Vorwürfe der Missbrauchsvertuschung im lateinamerikanischen Land zu diskutieren.

Am Randes des Treffens des Kardinalsrates, dem Errazuriz angehört, sagte der Würdenträger in Rom Ende April, er werde „aus persönlichen Gründen“ nicht beim Treffen vom 14.-17. Mai anwesend sein.

Kardinal Errazuriz leitete die Erzdiözese Santiago von 1998 bis 2010. In seiner Amtszeit wurde der chilenische Priester Fernando Karadima für schuldig befunden, mehrere Minderjährige misshandelt und sexuell missbraucht zu haben.

Karadima wurde 2011 von der Kongregation für die Glaubenslehre verurteilt und zu einem Leben des Gebets und der Einsamkeit verurteilt.

Der Kardinal wurde von mindestens einem von Karadimas Opfern, die sich am 28./29. April persönlich mit Papst Franziskus getroffen hatten, beschuldigt, nicht angemessen gehandelt zu haben. Opfer James Hamilton sagte in einer Pressekonferenz am 2. Mai, dass Errazuriz

„den kriminellen Karadima und all seine Taten für mehr als fünf Jahre vertuscht hat“.

Errazuriz bestätigte gegenüber der chilenischen Nachrichtenagentur „La Tercera“, dass er nicht zu dem Treffen in Rom kommen werde, sagte aber, dass er vor zwei Wochen seinen eigenen 14-seitigen Bericht an Papst Franziskus „über den Prozess gegen Pater Karadima und die Auswirkungen des Falls“ geschrieben habe.

Andere Faktoren, die zur Entscheidung des Kardinals beitragen, sind laut „La Tercera“ die Kosten der Reise, und dass die Zimmer des Residenz- und Gästehauses des Vatikans, die Casa Santa Marta, bereits in dieser Woche ausgebucht seien. Errazuriz bemerkte auch, dass, während Papst Franziskus Chiles 32 aktive Bischöfe einbestellt habe, die emeritierten Erzbischöfe des Landes lediglich zur Teilnahme eingeladen worden seien.

Juan Carlos Cruz, eines der Opfer Karadimas, reagierte auf die Nachricht, dass Errazuriz nicht an dem Treffen teilnehmen werde, indem er auf Twitter sagte:

„Wir sind an seine Tricks gewöhnt. Er wird sich nicht ändern. Aber zumindest wurde er entlarvt und die Welt weiß es. Er ist eine Schande.“

Bischof Juan Barros von Osorno, der im Zentrum der chilenischen Ermittlungen stand, wird nächste Woche bei den Treffen anwesend sein.

Barros wurde von Papst Franziskus im Jahr 2015 in die Diözese Osorno berufen und wurde von Juan Carlos Cruz beschuldigt, beide über Karadimas Missbrauch zu vertuschen und zeitweise daran teilzunehmen.

Die chilenischen Bischöfe wurden von Papst Franziskus nach einer kürzlichen Untersuchung der Missbrauchsvertuschung in Chile, die von Erzbischof Charles Scicluna von Malta während einer Reise nach Chile und den Vereinigten Staaten im Februar durchgeführt wurde, in den Vatikan vorgeladen.

In seinem Brief, in dem die Bischöfe nach Rom berufen wurden, gab der Papst zu, „schwere Fehler“ im Umgang mit der Sexmissbrauchskrise gemacht zu haben, um Vergebung und um ihre „Zusammenarbeit und Hilfe bei der Bestimmung der kurz-, mittel- und langfristigen Maßnahmen“ zu bitten ausgetragen.

Der Zeitplan für das Treffen ist nicht bekannt, aber der Papst hat gesagt, dass er Sciclunas 2.300-seitigen Bericht und seine Schlussfolgerungen diskutieren möchte.“ (CNA Deutsch)

Missbrauch: Papst trifft ab Dienstag Chiles Bischöfe

Der Krisengipfel des Papstes mit den chilenischen Bischöfen findet von Dienstag bis Donnerstag nächster Woche im Vatikan statt. Das hat das Presseamt des Heiligen Stuhls jetzt bestätigt.

Stefan von Kempis – Vatikanstadt

Franziskus will nach Angaben des Statements von diesem Samstag mit den Bischöfen „seine persönlichen Schlussfolgerungen aus den Ergebnissen der Sonderuntersuchung“ teilen. Bei dieser Untersuchung hatte im Frühjahr der aus Malta stammende Erzbischof Charles Scicluna in Chile recherchiert.

Es geht um den Umgang der chilenischen Kirche und auch des Papstes mit dem Fall Karadima: So heißt ein Priester, der offenbar vielfachen sexuellen Missbrauch an Kindern und Jugendlichen begangen hat. Ein Priester aus dem Umfeld von Karadima, Juan Barros, wurde von Papst Franziskus zum Bischof ernannt; der Papst hält bislang an Barros fest. Dieser gibt an, von den Missbrauchsfällen nichts mitbekommen zu haben.

Krisengipfel? Nein – synodaler Prozess

Die Chile-Reise des Papstes im Januar war durch den Fall Barros stark überschattet worden. In einem Brief an chilenische Bischöfe bat Franziskus nach den Scicluna-Ermittlungen um Verzeihung für schwere Fehleinschätzungen; vor kurzem hat er im Vatikan ausführlich mit Opfern Karadimas gesprochen. Diese fordern konkrete Konsequenzen; dabei zielen sie nicht nur auf Barros, sondern auch auf andere chilenische Kirchenleute, die den Papst womöglich nicht gut beraten haben.

Nach Vatikanangaben von diesem Samstag werden an dem Chile-Gipfel im Vatikan 31 Orts- und Weihbischöfe teilnehmen; auch zwei emeritierte Bischöfe seien dabei. An der Seite von Franziskus werde der Präfekt der Bischofskongregation sitzen, Kardinal Marc Ouellet. Der Kanadier ist ein guter Kenner der Kirche in Lateinamerika.

Bei dem Krisengipfel – das Vatikanstatement vermeidet diesen Begriff und spricht lieber von einem „synodalen Prozess“ – soll es darum gehen, „vor Gott die Verantwortung aller und eines jeden Einzelnen“ zu klären. Die „Wunden“ der Missbrauchsfälle seien „verheerend“. Auch solle überlegt werden, „welche angemessenen und dauerhaften Änderungen“ vorzunehmen seien, „um zu verhindern, dass sich solch abscheuliche Taten wiederholen“.

“ Die Mechanismen des Vertuschens prüfen ”

Franziskus will nach den Angaben aus dem Vatikan wissen, wie es genau zu diesem „Macht-, sexuellen und Gewissensmissbrauch in Chile in den letzten Jahrzehnten“ kommen konnte. „Gründe und Konsequenzen“ sollten detailliert geprüft werden. Der Papst will ausdrücklich auch „die Mechanismen“ untersuchen, „die in einigen Fällen zum Vertuschen und zu schweren Unterlassungen gegenüber den Opfern geführt haben“. (vatican news)

Kardinal Errazuriz nimmt nicht am Treffen der chilenischen Bischöfe mit Franziskus teil

VATIKANSTADT – Der chilenische Kardinal Francisco Javier Errazuriz Ossa, emeritierter Erzbischof von Santiago, hat mitgeteilt, dass er nächste Woche nicht an einem Treffen zwischen Chiles Bischöfen und dem Papst teilnehmen werde, um einen Bericht über die Vorwürfe der Missbrauchsvertuschung im lateinamerikanischen Land zu diskutieren.

Am Randes des Treffens des Kardinalsrates, dem Errazuriz angehört, sagte der Würdenträger in Rom Ende April, er werde „aus persönlichen Gründen“ nicht beim Treffen vom 14.-17. Mai anwesend sein.

Kardinal Errazuriz leitete die Erzdiözese Santiago von 1998 bis 2010. In seiner Amtszeit wurde der chilenische Priester Fernando Karadima für schuldig befunden, mehrere Minderjährige misshandelt und sexuell missbraucht zu haben.

Karadima wurde 2011 von der Kongregation für die Glaubenslehre verurteilt und zu einem Leben des Gebets und der Einsamkeit verurteilt.

Der Kardinal wurde von mindestens einem von Karadimas Opfern, die sich am 28./29. April persönlich mit Papst Franziskus getroffen hatten, beschuldigt, nicht angemessen gehandelt zu haben.

Opfer James Hamilton sagte in einer Pressekonferenz am 2. Mai, dass Errazuriz „den kriminellen Karadima und all seine Taten für mehr als fünf Jahre vertuscht hat“.

Errazuriz bestätigte gegenüber der chilenischen Nachrichtenagentur „La Tercera“, dass er nicht zu dem Treffen in Rom kommen werde, sagte aber, dass er vor zwei Wochen seinen eigenen 14-seitigen Bericht an Papst Franziskus „über den Prozess gegen Pater Karadima und die Auswirkungen des Falls“ geschrieben habe.

Andere Faktoren, die zur Entscheidung des Kardinals beitragen, sind laut „La Tercera“ die Kosten der Reise, und dass die Zimmer des Residenz- und Gästehauses des Vatikans, die Casa Santa Marta, bereits in dieser Woche ausgebucht seien. Errazuriz bemerkte auch, dass, während Papst Franziskus Chiles 32 aktive Bischöfe einbestellt habe, die emeritierten Erzbischöfe des Landes lediglich zur Teilnahme eingeladen worden seien.

Juan Carlos Cruz, eines der Opfer Karadimas, reagierte auf die Nachricht, dass Errazuriz nicht an dem Treffen teilnehmen werde, indem er auf Twitter sagte:

„Wir sind an seine Tricks gewöhnt. Er wird sich nicht ändern. Aber zumindest wurde er entlarvt und die Welt weiß es. Er ist eine Schande.“

Bischof Juan Barros von Osorno, der im Zentrum der chilenischen Ermittlungen stand, wird nächste Woche bei den Treffen anwesend sein.

Barros wurde von Papst Franziskus im Jahr 2015 in die Diözese Osorno berufen und wurde von Juan Carlos Cruz beschuldigt, beide über Karadimas Missbrauch zu vertuschen und zeitweise daran teilzunehmen.

Die chilenischen Bischöfe wurden von Papst Franziskus nach einer kürzlichen Untersuchung der Missbrauchsvertuschung in Chile, die von Erzbischof Charles Scicluna von Malta während einer Reise nach Chile und den Vereinigten Staaten im Februar durchgeführt wurde, in den Vatikan vorgeladen.

In seinem Brief, in dem die Bischöfe nach Rom berufen wurden, gab der Papst zu, „schwere Fehler“ im Umgang mit der Sexmissbrauchskrise gemacht zu haben, um Vergebung und um ihre „Zusammenarbeit und Hilfe bei der Bestimmung der kurz-, mittel- und langfristigen Maßnahmen“ zu bitten ausgetragen.

Der Zeitplan für das Treffen ist nicht bekannt, aber der Papst hat gesagt, dass er Sciclunas 2.300-seitigen Bericht und seine Schlussfolgerungen diskutieren möchte. (CNA Deutsch)

Taiwans Bischöfe zum ersten Mal seit zehn Jahren im Vatikan

VATIKANSTADT – Es ist das erste Treffen dieser Art seit zehn Jahren: Die Bischöfe der als Taiwan bekannten Republik China sind in Rom und bereiten sich auf ein Treffen mit Papst Franziskus und anderen hochrangigen Vertretern des Vatikans vor.

Die Delegation der sieben Bischöfe trifft sich nächste Woche zum ersten Mal mit dem derzeitigen Papst zu einem Ad-limina-Besuch. Dieses Treffen der Diözesanbischöfe mit dem Pontifex, um über die Lage in ihren Bistümern zu berichten, findet normalerweise alle fünf Jahre statt.

Die taiwanesischen Bischöfe waren zuletzt im Dezember 2008 bei Benedikt XVI. zu einem Ad-limina-Besuch in Rom.

Die Bischöfe haben zwei Geschenke für den Papst im Gepäck: Ein Gemälde von Giuseppe Castiglione, einem italienischen Missionar in China, der im späten 17. und frühen 18. Jahrhundert als Maler am Hofe dreier Kaiser wirkte, sowie ein Gemälde mit dem Titel „Barmherzige Sonne scheint auf Taiwan“, von der taiwanesischen Künstlerin Chia Shen-chen.

Bevor sie nach Rom aufbrachen, trafen sich die Bischöfe mit Taiwans Präsidentin Tsai Ing-wen und mit Vizepräsident Chen Chien-jen – einem gläubigen Katholiken, der 2016 den Vatikan zur Heiligsprechung der Heiligen Teresa von Kalkutta besuchte. Die Regierungschefs hielten ein Abschiedsessen, um die Achtung der Regierung für die Kirche und die Bedeutung der vatikanisch-taiwanesischen Beziehungen zu unterstreichen.

Angesichts des wachsenden Drucks der Volksrepublik China auf Taiwan ist der Besuch in Rom diplomatisch besonders sensibel.

Der Heilige Stuhl hat Taiwan als Republik China seit 1942 anerkannt und unterhält keine diplomatischen Beziehungen zur kommunistischen Volksrepublik China, die 1949 die Kontrolle über das Festland nach einem Bürgerkrieg festigte.

Die Volksrepublik besteht darauf, dass Taiwan lediglich eine rebellische Provinz sei. Peking übt massiven Druck auf andere Länder aus, die Insel Taiwan nicht als souveränen Staat anzuerkennen – wie es der Heilige Stuhl tut.

Der Vatikanjournalist Francis Rocca berichtet im Wall Street Journal, dass die jüngsten Verhandlungen zwischen dem Heiligen Stuhl und Festlandchina möglicherweise ins Stocken geraten sind, da die Regierung härter gegen religiöse Institutionen vorgegangen ist, angefangen mit der Einführung neuer Vorschriften im Februar. In China werden neuerdings unter anderem Kinder daran gehindert, Kirchen auch nur zu betreten.

Der Heilige Stuhl hat dennoch in den vergangenen Monaten mit der kommunistischen chinesischen Regierung Verhandlungen geführt, die schließlich nicht nur zur Anerkennung des Vatikans von sieben illegal geweihten – und somit exkommunizierter – Bischöfe führen könnte.

Ein solches Abkommen des Vatikans mit der Volksrepublik könnte auch Taiwans Beziehungen zu Rom kaltstellen.

Erzbischof John Hung Shan-chuan aus Taipeh sagte im März gegenüber der Agentur „Reuters“, die Kirche in Taiwan habe nicht vorausgesehen, dass der Heilige Stuhl und die Volksrepublik diplomatische Beziehungen aufnehmen würden, weil dies schließlich „gemeinsame Werte“ voraussetzen würde.

„Die Werte, die der Vatikan vertritt, unterscheiden sich von denen der Kommunistischen Partei Chinas. Der Aufbau von Beziehungen mit dem Vatikan erfordert Werte wie Freiheit und Demokratie“, sagte Erzbischof Hung.

Taiwan hat weniger als 300.000 Katholiken – zwei Prozent der Bevölkerung – und sieben Diözesen. Es gibt sieben aktive Bischöfe und sechs, die im Ruhestand sind.

Bischof Bosco Lin Chi-nan von Tainan und Erzbischof Hung sind beide kurz davor, 75 Jahre alt zu werden, wenn sie ihren Rücktritt einreichen müssen, was zwei neue Bischofsämter ermöglichen könnte, wenn Papst Franziskus ihren Rücktritt akzeptiert. (CNA Deutsch)

Erzbischof Sample: Danken wir Papst emeritus Benedikt für das Geschenk Summorum Pontificum

WASHINGTON, -Erzbischof Alexander Sample hat Papst emeritus Benedikt XVI. für das „große Geschenk“ des Apostolischen Schreibens Summorum Pontificum gedankt. Das im Juli 2007 erlassene Motu Proprio machte die Feier der traditionellen lateinischen Messe weiter zugänglich.

Die „Ehrfurcht und Heiligkeit“ der überlieferten Messe würde auch den Novus Ordo bereichern, so der Erzbischof in einer Predigt im Nationalheiligtum von Washington. Die Feier wurde von der englischen Ausgabe des katholischen Fernsehsenders EWTN live ausgestrahlt.

Die Liturgische Reform des Zweiten Vatikanischen Konzils sei in keiner Weise in Frage zu stellen, betonte Erzbischof Sample. Warum aber fühlen sich junge Katholiken vom Usus Antiquior des Römischen Ritus angezogen? Das sei die Frage, die viele ältere Christen verwundert stellten, und müsse auch gestellt werden, so der Würdenträger.

Jugendliche fühlen sich von der „Schönheit“, dem „Sinn für das Mysterium“ und die „Transzendenz“ der traditionellen lateinischen Messe angezogen, so der Erzbischof am Heiligtum der Unbefleckten Empfängnis.

In Anspielung auf die vielen jungen Gläubigen, die zur Messe in der überlieferten Form gekommen waren, sagte der Erzbischof von Portland:

„Ihr seid ein Zeichen – ein großes Zeichen der Ermutigung und Hoffnung für die Kirche, die in diesen Tagen in den Trümmern des Säkularismus und Relativismus herumgeworfen wird. Wie heißt es doch: Ihr habt’s kapiert.“

Erzbischof Sample fügte hinzu:

„Vielleicht war es die Erfahrung dieser jungen Menschen, die mit der gewöhnlichen Form aufwuchsen, dass diese nicht die Schönheit, die Ehrfurcht, das Gebet, den Sinn für Geheimnis und Transzendenz oder Wunder und Ehrfurcht vermittelte, den die traditionelle lateinische Messe bereithält. Vielleicht ist das die Antwort auf die Frage … warum so viele junge Leute von der Messe angezogen werden, die nach dem Missale von 1962 gefeiert wird.“

(CNA Deutsch)

Bischof Voderholzer: „Kirchenpolitische Katholikentagsforderungen falsches Signal“

Regensburger Bischof warnt vor einseitiger Ausrichtung des Katholikentages in Münster.

REGENSBURG ,- Bischof Rudolf Voderholzer von Regensburg hat davor gewarnt, den diesjährigen Katholikentag in Münster dahingehend zu instrumentalisieren, vor allem „die altbekannten kirchenpolitischen Forderungen“ in die Öffentlichkeit zu tragen.

Wie er in seiner Predigt anlässlich der Regensburger Bittprozession am Vorabend von Christi Himmelfahrt im Regensburger Dom hervorhob, erwartet Voderholzer vom Katholikentag in Münster klare politische Signale „etwa beim Lebensschutz, in der Familienpolitik, beim Verständnis von Ehe als Verbindung von Mann und Frau, beim Einsatz für soziale Gerechtigkeit und vieles mehr.“

Gleichzeitig weist er jeden Versuch zurück, den Katholikentag zu nutzen, um Druck aufzubauen in der aktuellen Debatte um den Kommunionempfang für evangelische Ehepartner in konfessionsverschiedenen Ehen. Laute Forderungen zu erheben in Fragen der Sakramentenlehre: Das zähle nicht zu den Aufgaben des Katholikentages.

Papst Franziskus hatte die deutschen Bischöfe am 3. Mai informiert, dass die umstrittene Handreichung der Deutschen Bischofskonferenz zur Zulassung protestantischer Ehepartner zur Kommunion überarbeitet werden solle. Er beauftragte sie, „im Geist kirchlicher Gemeinschaft eine möglichst einmütige Regelung zu finden“ (CNA Deutsch hat berichtet).

Bischof Voderholzer: „Diese Aufgabe wird nicht leicht zu erfüllen sein, weil die kirchliche Gemeinschaft die Grenzen der Kirche Deutschlands überschreitet. Es kann die möglichst einmütige Regelung nur geben in Gemeinschaft mit dem gesamten Weltepiskopat, mit der gesamten Weltkirche, mit der Bischofskonferenz von Kanada genauso wie mit der von Indonesien.“

Bei dieser Aufgabe sei öffentlicher Druck, der den Tiefgang der Debatte gar nicht wahrnehme, wenig hilfreich.

In seiner Predigt bekräftigte der Regensburger Bischof erneut den bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder und den Erlass der Bayerischen Staatsregierung, in staatlichen Behördeneingängen ein Kreuz anzubringe. Der Bischof wörtlich:

„Der Ministerpräsident hat sich in einem guten Sinne weltchristlich verhalten (…). Da ist es nicht gut, wenn ihm ausgerechnet von kirchlicher Seite auch noch Kritik widerfährt. Dass ein Politiker immer auch auf die nächsten Wahlen schielen muss, darf man ihm nicht ankreiden. Aufgabe der Kirche muss in diesem Fall sein, eine Argumentation gegebenenfalls noch zu vertiefen. Das haben wir versucht.“

Bereits am 2. Mai hatte Bischof Voderholzer zusammen mit dem evangelisch-lutherischen Regensburger Regionalbischof, Hans-Martin Weiss, eine ökumenische Erklärung zur Kreuzdebatte in Bayern veröffentlicht.

Über 20 aus Bayern stammende oder in Bayern lehrende christliche Theologen haben sich in einer weiteren Erklärung zum Kreuz bekannt.

Der Regensburger Bischof wird am morgigen Freitag auf dem Katholikentag in Münster unter anderem an dem Forum teilnehmen, das dem im KZ Dachau geweihten Münsteraner Priester Karl Leisner gewidmet ist.

Die Predigt wurde vom Bistum Regensburg zur Verfügung gestellt. (CNA Deutsch)