Heiliges Land: Christliche Oberhäupter schließen die Grabeskirche auf unbestimmte Zeit

JERUSALEM – In einer „beispiellosen Maßnahme“ haben die christlichen Oberhäupter des Heiligen Landes die Grabeskirche auf unbestimmte Zeit geschlossen, um gegen die „skandalöse Vereinnahmung“ zu protestieren, die der Bürgermeister von Jerusalem verwirklichen will. Ein Enteignungsgesetz, das im Parlament diskutieren werden soll, ist Teil dessen, was „ein Versuch zu sein scheint, die christliche Präsenz zu schwächen.“

Die Basilika, in der sich der Legende nach das Grab Jesu befindet, ist seit gestern Mittag geschlossen. Vor den Türen standen der Kustos des Heiligen Landes, Pater Francesco Patton, der orthodoxe Patriarch von Jerusalem, Theophilos III., und der armenische Patriarch von Jerusalem, Nourhan Manougian.

In einer gemeinsamen Erklärung verurteilten die drei Verantwortlichen, die sich die Verwaltung des heiligen Ortes teilen, „die systematische Kampagne von Missbräuchen gegen Kirchen und Christen“, die „ihren Höhepunkt erreicht hat, da ein diskriminierender und rassistischer Gesetzentwurf befördert wird, der sich nur auf Besitztümer der christlichen Gemeinschaft im Heiligen Land richtet.“

Die internationale Presse berichtete, dass die Erklärung sich auf einen Gesetzesentwurf bezieht, der es der israelischen Regierung erlauben würde, Grundstücke der katholischen und orthodoxen Kirchen zu enteignen.

„Dieses abscheuliche Gesetz liegt bereit, um heute bei einem Treffen des Ministerrates vorangebracht zu werden. Sollte es genehmigt werden, würde es die Enteignung der Ländereien der Kirche ermöglichen. Das erinnert uns an all die Gesetze ähnlicher Art, die gegen die Juden in dunklen Zeiten der Geschichte Europas erlassen wurden“ klagten sie an.

Darüber hinaus gibt es „Ankündigungen skandalöser Eintreibungen und Anordnungen zu Beschlagnahmungen“, die das Gemeindeamt von Jerusalem „aufgrund angeblicher strafrechtlicher Gemeindesteuern“ erlassen hat.

Die religiösen Vertreter betonten, dass diese „systematische und offensive Kampagne bestehende Vereinbarungen und internationale Verbindlichkeiten verletzt, die die Rechte und Privilegien der Kirchen gewährleisten – durch das, was anscheinend ein Versuch ist, die christliche Präsenz in Jerusalem zu schwächen.“

„Die größten Opfer sind die verarmten Familien, die ohne Nahrung und Wohnung bleiben werden, sowie die Kinder, die keine Schule besuchen werden können“ prangerten sie an.

In diesem Sinne erklärten sie, dass „wir als eine Maßnahme des Protestes beschlossen haben, diesen nie zuvor dagewesenen Schritt der Schließung der Grabeskirche zu unternehmen.“

Im Text heißt es, dass sie zusammen mit allen Vertretern der Kirchen im Heiligen Land „vereint, unbeirrbar und entschlossen sind zum Schutz unserer Rechte und unserer Güter.“ „Möge der Heilige Geist unsere Gebete erhören und eine Lösung für diese historische Krise in unserer heiligen Stadt herbeiführen“ endet die Erklärung.

Übersetzt aus dem Spanischen von Susanne Finner. (CNA Deutsch)

Katholiken brauchen Glaube und Vernunft, nicht ein neues Paradigma: Erzbischof Chaput

Ein Gespräch darüber, wie die aktuelle Wahrheitskrise der Katholischen Kirche schon vor 20 Jahren in dem „prophetischen Dokument Fides et Ratio“ konfrontiert wurde.

PHILADELPHIA – Anlässlich der am 14. September vor genau 20 Jahren erschienen Enzyklika Fides et Ratio des heiligen Johannes Paul II. hat Erzbischof Charles Chaput von Philadelphia einen Essay für die März-Ausgabe von „First Things“ veröffentlicht.

Der Aufsatz trägt den Titel „Believe that you may understand“ – ein Verweis auf die Worte des heiligen Augustinus, Crede ut intelligas: Glaube, um zu erkennen.

Chaput erklärt darin, warum er die Enzyklika des Jahres 1998 für ein prophetisches Dokument hält, gerade weil es „die Wahrheitskrise innerhalb der Katholischen Kirche konfrontiert“. Und er warnt vor „trendiger“ Theologie. Eine lebhafte Philosophie und gute Theologie dagegen bereicherten einander, so der Erzbischof: „Das Wissen um die Wahrheit vervielfältigt unsere Freiheit, zu lieben“.

Im Interview mit CNA sprach er weiter über die Relevanz der Enzyklika für die heutige Zeit.

Was kann der Durchschnittskatholik von heute von Fides et Ratio lernen, 20 Jahre nach seiner Veröffentlichung?

Erstens, dass es nicht die Art von Text ist, die man wie die Sonntagszeitung überfliegen kann. Fides et Ratio zu lesen und zu absorbieren, das braucht Zeit. Die meisten Menschen konzentrieren sich zu Recht auf Dinge wie die Familie und den Lebensunterhalt. Viele gute Leute lesen es vielleicht nie. Aber das schmälert nicht seine Bedeutung für den durchschnittlichen Gläubigen.

Die wichtigste Botschaft von Fides et Ratio ist, dass klar zu denken lernen, mit der Kirche, in reifer und gut informierter Art, unverzichtbar ist. Dass dies genauso wichtig ist, wie unsere religiösen Überzeugungen tief zu empfinden. Gefühle allein reichen nicht aus, und das beeinflusst direkt, wie wir die Rolle des Gewissens verstehen.

Christlicher Glaube ist mehr als guter Wille und gute Absichten. Das Gewissen ist mehr als nur unsere persönliche, aufrichtige Meinung. Ein gesundes Gewissen bedarf einer gründlichen Ausbildung in den allgemein gültigen Wahrheiten der katholischen Gemeinschaft. Ohne diese kann das Gewissen sehr schnell zu einer Alibimaschine werden. Die Welt ist voller Komplexitäten. Die Fähigkeit, fundiert katholisch zu denken, auf eine Weise, die in der Lehre der Kirche verankert ist, ist unabdingbar notwendig.

Das Problem ist, dass wir jetzt seit mindestens zwei Generationen schlechte Katechese und sehr unzureichende Gewissensbildung gehabt haben. Wenn also gesagt wird, wir sollten die moralischen Entscheidungen von heute dem „reifen Gewissen“ der Menschen um uns herum überlassen, sollten wir vielleicht – im Idealfall – zustimmen, aber bevor wir das tun, müssen wir doch prüfen, was genau damit gemeint ist. Eine große Anzahl ansonsten erfolgreicher, mündiger Erwachsener, die sich selbst als katholisch betrachtet, hat seit der sechsten Klasse keine Glaubensbildung mehr gehabt. Die Wiederherstellung der Disziplin guter, katholischer, moralischer Argumentation ist dringend erforderlich.

Wenn sich jemand in einem kulturellen oder kirchlichen Umfeld wiederfindet, das von schlechter Philosophie und Theologie dominiert wird: wie sollte er oder sie damit umgehen?

Ignoriere den Unsinn, lies, beobachte und höre gutes katholisches Material an, und lebe deinen Glauben in Übereinstimmung mit dem, was die Kirche immer gelehrt hat. Diese Grundlagen gelten immer noch für Ehe, Sex, Ehrlichkeit und alles andere. Es gibt keine „neuen Paradigmen“ oder Revolutionen im katholischen Denken. Die Verwendung dieser Art von irreführender Sprache bringt nur Verwirrung in ein verwirrendes Zeitalter.

Und was, wenn wir uns in einer Umgebung mit guter Philosophie und Theologie befinden, wovor müssen wir uns schützen?

Vor Stolz und Selbstgefälligkeit, und den Segen von guten Lehrern und Pfarrern für selbstverständlich zu halten. Wir alle sind berufen, Missionare zu sein. Wir predigen Jesus Christus am besten, wenn wir unseren Glauben in der Nächstenliebe und Gerechtigkeit unserer täglichen Handlungen bezeugen.

Warum denken Sie, dass diese Probleme des Glaubens und der Vernunft in unserer Zeit so wiederkehren?

Wissenschaft und Technik können scheinbar – aber nur scheinbar – das Übernatürliche und Sakramentale unglaubwürdig machen. Die Sprache des Glaubens kann beginnen, fremd und irrelevant zu klingen. Deshalb verlieren wir so viele junge Menschen, bevor sie überhaupt an religiösen Glauben denken. Sie werden jeden Tag von einem Strom materialistischer Ablenkungen katechisiert, die Gott nicht widerlegen, Ihm gegenüber aber gleichgültig machen.

Die Kirche kämpft mit vielen Selbstzweifeln. In Zeiten rasanter Veränderungen ist das natürlich. Ich denke, viele Seelsorger und Gelehrte der Kirche haben einfach das Vertrauen in die Rationalität des Glaubens und die Verlässlichkeit von Gottes Wort verloren, ohne bereit zu sein, dies zuzugeben. Stattdessen flüchten sie sich in humanitäre Empfindsamkeiten und soziales Engagement. Aber du brauchst Gott für keines dieser Dinge, zumindest auf kurze Sicht. Auf lange Sicht ist Gott der einzige Garant für Menschenrechte und Würde. Also müssen wir unser Christentum – zutiefst, treu und streng – denken und auch fühlen. (CNA Deutsch)

Kardinal Müller: Paradigmenwechsel in der Interpretation des Glaubensgutes ist unmöglich!

New York. Der ehemalige Präfekt der Glaubenskongregation Ludwig Kardinal Müller (70) weißt einen Paradigmenwechsel in der Interpretation der kirchlichen Lehre zurück.

„Dieser bedeutet eine Abkehr von den Quellen der Lehre der katholischen Kirche“,

Quelle: First Things (Screenshot 24. Feb.)

betonte Müller in einem Artikel des amerikanischen Magazins „First Things“. Befürworter von „Amoris Laetitia“ versuchen ihre Behauptungen zu untermauern, indem sie sich gewöhnlich auf die Schriften von John Henry Kardinal Newman und insbesondere an seinen berühmten Essay über die Entwicklung der christlichen Lehre (1845) beziehen. Müller bezieht hier eine klare Position und weißt auf den Zusammenhang von schwerwiegender Sünde und Ehebruch hin. Er sagt:

„Wenn man die apostolische Ermahnung „Amoris Laetitia“ von Papst Franziskus kommentiert, so stellen manche Interpreten entgegen der ständigen Lehre der katholischen Kirche Positionen auf, die bestreiten, dass Ehebruch immer eine schwerwiegende objektive Sünde oder die gesamte sakramentale Ökonomie der Kirche ausschließlich von den subjektiven Dispositionen der Menschen abhängig macht“.

Kardinal Müller geht auf die Schriften von Henry Kardinal Newman ein und rückt fragwürdige Argumentationen der Befürworter von „Amoris Laetitia“ ins richtige Licht. Ferner weißt er daraufhin:

„Ein gefährlicher Stillstand kann beispielsweise in der Kirche eintreten, wenn begabte Theologen und wissenschaftliche Einrichtungen nicht genügend gefördert werden oder wenn Bischöfe berufen werden, die für ihre hervorragende Lehr- und Predigtpflicht schlecht ausgerüstet sind (vgl. Lumen Gentium, 25). . Bischöfe gehören nicht zur Peripherie, sondern zum Zentrum der Orthodoxie. Die Kriterien, die Newman entfaltet, sind dann nützlich, um zu zeigen, wie wir die apostolische Ermahnung von Papst Franziskus „Amoris Laetitia“ lesen sollten.

Die ersten beiden Kriterien sind „Erhaltung des Typus“ und „Kontinuität der Prinzipien“. Sie sollen gerade die Stabilität der grundlegenden Struktur des Glaubens gewährleisten. Diese Prinzipien und Typen verhindern, dass wir von einem „Paradigmenwechsel“ bezüglich der Form des Seins der Kirche und ihrer Präsenz in der Welt sprechen. Nun ist das Kapitel VIII von „Amoris Laetitia“ Gegenstand widersprüchlicher Interpretationen. Wenn in diesem Zusammenhang von einem Paradigmenwechsel gesprochen wird, scheint dies ein Rückfall in eine modernistische und subjektivistische Art der Interpretation des katholischen Glaubens zu sein. …

Wer von einer kopernikanischen Wende in der Moraltheologie redet, die eine direkte Verletzung der Gottesgebote zu einer lobenswerten Gewissensentscheidung macht, spricht ganz offenkundig gegen den katholischen Glauben. Situationsethik bleibt eine falsche ethische Theorie, auch wenn einige behaupten sollten, sie in „Amoris Laetitia“ zu finden“.

Müller ist der Auffassung, dass ein Paradigmenwechsel, bei dem die Kirche Kriterien der modernen Gesellschaft annimmt, um von ihr assimiliert zu werden, keine Entwicklung sondern Korruption darstellt.

Kardinal Müllers Botschaft

Kardinal Müller nennt zwar keine Namen, aber die Empfänger seiner Botschaft, besonders in Deutschland, dürften recht klar sein. Wenn er im Folgenden von dem „pastoralen Wandel“ spricht, erinnert das stark an Kapitel VIII. in „Amoris Laetitia“ und die umstrittene Auslegung durch Kardinal Kasper und ganz besonders den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Marx:

„Wenn der „pastorale Wandel“ zu einem Begriff wird, in dem manche ihre Agenda zum Ausdruck bringen, die Lehre der Kirche so weit zu verwerfen, als ob die Lehre ein Hindernis für die Seelsorge wäre, dann ist es eine Gewissenspflicht, sich in Opposition zu äußern“.

Kardinal Müller ruft hier unmissverständlich die Verantwortlichen in Deutschland, das Episkopat und die Gläubigen zum Widerstand gegen diesen „pastoralen Wandel“ in der katholischen Kirche auf. Dieser Paradigmenwechsel ist also keine Entwicklung eines neuen „pastoralen Weges“ sondern schlicht und einfach Korruption der Glaubensgrundsätze der katholischen Kirche. (vh)

Handreichung über Empfang der Kommunion für evangelische Ehepartner angekündigt

Kardinal Marx: „Orientierungshilfe“ für Seelsorger, die unter bestimmten Umständen in Einzelfällen evangelischen Ehepartnern den Empfang der Heiligen Kommunion ermöglicht.

INGOLSTADT – Evangelische Christen, die mit Katholiken verheiratet sind, können unter sehr bestimmten Umständen, wenn sie den katholischen Eucharistie-Glauben bejahen, in gewissen Einzelfällen gemeinsam mit ihrem Ehepartner zur Kommunion gehen: Kardinal Reinhard Marx hat zum Abschluss der Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) mitgeteilt, die deutschen Bischöfe hätten nach einer intensiven Debatte beschlossen, eine orientierende Handreichung für Ehepaare als Hilfestellung zu veröffentlichen, anhand derer ein Weg hin zu einer „verantwortbaren Entscheidung über die Möglichkeit des Kommunionempfangs des nichtkatholischen Partners“ angesichts des hohen Anteils konfessionsverschiedener Ehen erörtert werden soll.

Die Handreichung sei zuallererst an Seelsorger gerichtet: „Ihnen geben wir eine Orientierung für die seelsorgliche Begleitung von konfessionsverschiedenen Ehepaaren, die für sich klären wollen, ob eine gemeinsame Teilnahme an der Eucharistie in der katholischen Kirche möglich ist“, so Kardinal Marx im offiziellen Pressebericht zur Vollversammlung, die vom 19. bis 22. Februar in Ingolstadt abgehaltenen wurde, und an der 62 Mitglieder unter der Leitung des DBK-Vorsitzenden teilnahmen.

„Die Orientierungshilfe geht davon aus, dass in konfessionsverschiedenen Ehen im Einzelfall der geistliche Hunger nach dem gemeinsamen Empfang der Kommunion so drängend sein kann, dass es eine Gefährdung der Ehe und des Glaubens der Ehepartner nach sich ziehen könnte, ihn nicht stillen zu dürfen. (…) Hier kann ein „schwerwiegendes geistliches Bedürfnis“ entstehen, das es nach dem Kirchenrecht (auf der Grundlage von c. 844 § 4 CIC) möglich macht, dass der evangelische Ehepartner zum Tisch des Herrn hinzutritt, wenn er den katholischen Eucharistieglauben bejaht“.

Deshalb sei die zentrale Aussage des Dokumentes, „dass alle, die in einer konfessionsverbindenden Ehe nach einer reiflichen Prüfung in einem geistlichen Gespräch mit dem Pfarrer oder einer mit der Seelsorge beauftragten Person zu dem Gewissensurteil gelangt seien, den Glauben der katholischen Kirche zu bejahen sowie eine „schwere geistliche Notlage“ beenden und die Sehnsucht nach der Eucharistie stillen zu wollen, zum Tisch des Herrn hinzutreten dürfen, um die Kommunion zu empfangen“.

Kardinal Marx betont im Pressebericht: „Wichtig ist: Wir sprechen über Einzelfallentscheidungen, die eine sorgfältige geistliche Unterscheidung implizieren“.

Ziel sei, größere Klarheit und Sicherheit zu schaffen. Hier sehe sich die DBK angesichts der hohen Zahl konfessionsverschiedener Ehen in Deutschland in einer besonderen Verantwortung.

Hintergrund: Empfang der Kommunion

Aus katholischer Sicht ist die heilige Eucharistie ein Sakrament. Dessen Empfang hängt „eng mit der Kirchengliedschaft zusammen“, wie das Bistum Augsburg auf seiner Website zur Frage der Interkommunion erklärt. Es gelte die Grundregel:

„Katholische Spender spenden die Sakramente erlaubt nur katholischen Gläubigen; ebenso empfangen diese die Sakramente erlaubt nur von katholischen Spendern“ (can. 844 § 1 CIC).

Allerdings beschreibt das Kirchenrecht auch eine Ausnahme, auf die nun auch die kommende Orientierungshilfe verweisen wird:

„Wenn Todesgefahr besteht oder wenn nach dem Urteil des Diözesanbischofs bzw. der Bischofskonferenz eine andere schwere Notlage dazu drängt, spenden katholische Spender diese Sakramente erlaubt auch den übrigen nicht in der vollen Gemeinschaft mit der katholischen Kirche stehenden Christen, die einen Spender der eigenen Gemeinschaft nicht aufsuchen können und von sich aus darum bitten, sofern sie bezüglich dieser Sakramente den katholischen Glauben bekunden und in rechter Weise disponiert sind“ (c. 844, § 4 CIC).

Richtig „disponiert“ sei ein nichtkatholischer Christ aber nur, so das Bistum Augsburg auf seiner Webseite weiter, „wenn er die katholischen Glaubenslehren über diese Sakramente annimmt, also z.B. dass ausschließlich ein gültig geweihter Priester Brot und Wein in den Leib und das Blut Christi verwandeln kann. Darauf hat der Papst eigens in seiner Enzyklika Ecclesia de Eucharistia aufmerksam gemacht: ‚Die Ablehnung einer oder mehrerer Glaubenswahrheiten über diese Sakramente, etwa die Leugnung der Wahrheit bezüglich der Notwendigkeit des Weihepriestertums zur gültigen Spendung dieser Sakramente, hat zur Folge, dass der Bittsteller nicht für ihren rechtmäßigen Empfang disponiert ist.‘ (Nr. 46).“

Die Entscheidung für die nun angekündigte Orientierungshilfe, war nicht kurzfristig: Bereits am 31. Dezember 2016 Jahr meldete die Webseite „evangelisch.de„, dass sich der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode die Kommunion für katholisch-evangelische Ehen wünsche. Es wäre ihm ein persönliches Anliegen, „wenn wir auf unserer Seite für die konfessionsverschiedenen Ehen eine Lösung finden könnten“, zitierte „evangelisch.de“ den Bischof in einem Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst (epd). Tatsächlich gingen bereits viele Protestanten mit ihren katholischen Ehepartnern gemeinsam zur Kommunion. „Wir müssen dem eine Grundlage geben, was wir in der Praxis oft schon haben.“

Bei ihrer Vollversammlung im Frühjahr 2017 diskutierten die Bischöfe eine Vorlage zum Thema, so Angaben des Bamberger Erzbischofs Ludwig Schick damals gegenüber dem „Tag des Herrn„.

Stichwort: DBK-Vollversammlung

Zur Vollversammlung treffen sich die katholischen Orts- und Weihbischöfe in Deutschland sowie der Apostolische Exarch der Ukrainer regelmäßig im Frühjahr und im Herbst. Dabei werden organisatorische und inhaltliche Fragen besprochen und Beschlüsse gefasst. Die Zahl der Mitglieder beträgt nach DBK-Angaben derzeit 65. Der Sekretär der DBK ist seit 1996 Pater Hans Langendörfer SJ. (CNA Deutsch)

Licht auf Ludwig von Pastor, Historiker und Diplomat

Mit Ludwig von Pastor, dem deutsch-österreichischen Historiker und Gesandten beim Heiligen Stuhl, beschäftigt sich dieser Tage ein Kongress in Rom. Pastor, geboren 1854 in Aachen, trat zur katholischen Kirche über und verfasste eine detaillierte Geschichte der Päpste in 16 Bänden.

Gudrun Sailer – Vatikanstadt.

1901 kam Pastor als Direktor des Österreichischen Instituts nach Rom. Es war die Zeit der Habsburgermonarchie, Kaiser Franz Joseph beförderte den deutschen Gelehrten wenige Jahre später in den Adelsstand. Doch seine wissenschaftlichen Kontakte mit Rom, genauer: mit dem Vatikan reichen viel weiter zurück. „Ludwig von Pastor konnte erstmal am 27. Januar 1879 mit einer Sondererlaubnis Akten des Vatikanischen Geheimarchivs einsehen und wurde so gewissermaßen zum Goldgräber“, erklärt im Gespräch mit Vatican News der in Paris lehrende Historiker Andreas Sohn, der die römische Pastor-Tagung organisierte.

“ Die Päpste waren daran interessiert, dass die Goldschätze im Vatikanischen Archiv gehoben würden ”

Erst zwei Jahre später sollte Papst Leo XIII. die Bestände seines Geheimarchivs allgemein für die Forschung öffnen; Pastor war der erste externe Historiker, der schon davor umfassende Einsicht erhielt. Er stand in hohem Ansehen bei den Päpsten, Leo XIII. empfing ihn regelmäßig, ebenso seine Nachfolger Pius X., Benedikt XV. und Pius XI. „Sie alle schätzten Pastor, gerade seine Expertise in kirchen- und papsthistorischen Fragestellungen, und sie wussten, sie konnten immer auf ihn zählen“, sagt Sohn. „Die Päpste waren daran interessiert, dass das, was an Goldschätzen im Vatikanischen Archiv lagerte, auch gehoben würde, und sie hofften natürlich auch auf eine entsprechende Darstellung, die sie dann natürlich auch für das tagespolitische Geschäft, wenn ich das mal so salopp sagen darf, nutzen konnten.“

Immer noch zitiert wird Pastors monumentales Hauptwerk, die 16-bändige „Geschichte der Päpste seit dem Ausgang des Mittelalters“. „Wer sich heute mit einem Thema der Papstgeschichte in der Zeit vom 14. bis zum 18. Jahrhundert beschäftigt, kommt, so denke ich, an dem Titel nicht vorbei“, sagt Sohn. Das Werk erreichte bis zu 13 Auflagen, und das bei einem Umfang von gut 15.000 Seiten. Vereinfachend gesagt, lässt sich Pastors Papstgeschichte als katholische Gegendarstellung zu der zuvor erschienenen „protestantischen“ Papstgeschichte Leopold von Rankes lesen, die es allerdings nur auf knapp tausend Seiten bringt und, wie Sohn betont, sich nicht auf vatikanische Bestände stützen konnte. Die schiere Informationsfülle von Pastors Papstgeschichte sei noch lange nicht ausgeschöpft.

“ Pastor war davon beseelt, etwas Eigenes, originär Katholisches zu schaffen ”

Die biografische Komponente, also der Übertritt zum Katholizismus, fand jedenfalls deutlichen Niederschlag in der „Geschichte der Päpste“, sagt Sohn. „Was Pastor bewegt hat, das war sicherlich diese doch teilweise deprimierende Erfahrung des Kulturkampfes; das enge Gegeneinander der Konfessionen und auch die Tatsache, dass ihm sozusagen eine Hochschulkarriere in Preußen, in Deutschland, verwehrt geblieben ist. Und er war natürlich auch davon beseelt, etwas Eigenes, originär Katholisches zu schaffen. Das alles ist vielleicht komplexer, als es bislang in der Literatur gesehen worden ist.“ Heute, 90 Jahre nach Pastors Tod, seien im Geist der Ökumene konfessionelle Engführungen zu vermeiden und neue gemeinsame Sichtweisen auf die Papstgeschichte zu entwickeln.

Als „schillernde und vielschichtige Persönlichkeit“ stellt der österreichische Historiker Andreas Gottsmann Ludwig von Pastor vor; er ist als heutiger Direktor des Österreichischen Historischen Instituts in Rom Pastors später Nachfolger. Gottsmann würdigt den Gelehrten vor allen Dingen als begnadeten Netzwerker.

„Pastor hat die katholische Sichtweise eingebracht, was sich dann auch in der Arbeit als Direktor des Instituts bemerkbar machte. Was bei ihm wirklich herausragend ist, war sein Netzwerk, das er sowohl im Vatikan knüpfte als auch in Österreich. Er war mit den katholischen politischen Kreisen in Österreich sehr gut vernetzt, ebenso im Vatikan.“

“ Als Diplomat hat Pastor versucht, eine objektive Stellung einzunehmen ”

Ab 1920 wirkte Pastor als österreichischer Geschäftsträger und Gesandter beim Heiligen Stuhl. Das Katholische, sagt Gottsmann, kam bei Pastor eher in der Geschichtswissenschaft durch, „als Diplomat hat er versucht, eine eher objektive Stellung einzunehmen.“ So versuchte Pastor die diplomatischen Berichte zwischen Rom und Wien zu entschärfen, die vor allem über die Nuntiatur in Wien liefen und, wie Gottsmann anmerkt, „etwas gefärbt waren: Der damalige Nuntius in Wien, Enrico Sibilia, war sehr von seinem Antibolschewismus durchdrungen und hat dann vieles nicht ganz mehr im richtigen Licht dargestellt; und hier Pastor immer wieder versucht, die Dinge auch etwas zurechtzurücken“.

Die Tagung findet bis Freitag am Römischen Institut der Görres-Gesellschaft und der École française de Rome statt. Unter den Teilnehmenden sind Forscher und Forscherinnen aus Paris, Graz, Potsdam, Rom, dem Vatikan und München. (vatican news)

Chile: Missbrauchsermittler Scicluna ist erkrankt

Der päpstliche Sonderermittler zu Missbrauchsfällen in Chile musste seine Arbeit ebendort aus gesundheitlichen Gründen unterbrechen.

Er unterzog sich in einer Klinik in der chilenischen Hauptstadt einem Eingriff an der Gallenblase, hieß es auf der Webseite des Erzbistums Malta, das Scicluna leitet. Die Missbrauchs-Ermittlungen übernehme nun auf Anordnung von Papst Franziskus bis auf weiteres der Priester Jordi von der vatikanischen Glaubenskongregation, informierte der Sprecher der chilenischen Bischofskonferenz, Diakon Jaime Coiro. Bertomeu hatte Scicluna als Notar und Übersetzer begleitet. Die Begegnungen mit den mutmaßlichen Missbrauchsopfern gingen weiter wie geplant. (vatican news)

Chile: Sonderermittler spricht mit Zeugen

Erzbischof Charles Scicluna spricht in Santiago de Chile mit Missbrauchsopfern.

Stefan von Kempis – Vatikanstadt.

Der aus Malta stammende Experte für den Umgang mit Missbrauchsfällen ist vom Papst nach Chile geschickt worden. Er soll die Frage klären, ob Bischof Juan Barros Madrid von Osorno in Südchile Mitwisser oder Vertuscher von Missbrauchsfällen war.
Während seiner Chilereise im Januar hatte Papst Franziskus trotz massiver Kritik von Missbrauchs-Überlebenden an Barros festgehalten, da es gegen ihn keine „Beweise“ gebe. Opfer werfen Barros hingegen vor, Fälle von Missbrauch durch den Priester Fernando Karadima in den achtziger Jahren vertuscht zu haben.

Nach Angaben aus Chile traf sich Scicluna zunächst mit mehreren Missbrauchsopfern, darunter James Hamilton, der der Ortskirche von Santiago „Vertuschung“ vorhält. An diesem Mittwoch wollte sich der Erzbischof mit einer Laieninitiative aus Barros‘ Bistum treffen.

Für Unmut hat bei vielen Menschen in Chile zunächst eine Aufforderung der päpstlichen Nuntiatur in Santiago gesorgt. Diese bat alle Personen, die sich mit Erzbischof Scicluna treffen wollten, vorab um eine schriftliche Zusammenfassung ihrer Erklärungen. Doch die chilenische Bischofskonferenz ließ jetzt wissen, die Bitte des Nuntius sei auf einen Vorschlag Sciclunas hin ergangen. Der Erzbischof wolle sich mit diesem Material auf seine Gesprächspartner vorbereiten. (vatican news)

Deutschland: Kardinal Kaspers prophetischer Papst

Laut Kardinal Kasper hat die Amtsführung von Papst Franziskus „etwas prophetisches“. Der fragwürdige Rebell und deutsche Mitstreiter des Papstes gab am Montag der österreichischen Presseagentur kathpress ein Interview, in dem er Franziskus zum Propheten stilisierte und die Ökumene auf Basis des Reformationsjahres der evangelischen Kirche vorantreiben will.

Kasper war und ist ein Verfechter des Chaosdokuments „Amoris laetitia“ und progressives Sprachrohr des Papstes in Deutschland. Von 2001 bis 2010 war er Präsident des päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen in der römischen Kurie und 2013 Teilnehmer des Konklaves in dem Kardinal Jorge Mario Bergoglio zum Papst Franziskus gewählt wurde.

Kaspers prophetischer Papst

Im Interview mit kathpress glorifiziert Kasper die Amtsführung des Papstes und erhebt ihn zum Propheten:

„Die Amtsführung des Papstes habe „etwas Prophetisches“ und er sei der erste nach-konstantinische Papst, weil er nicht aus dem Bereich des alten Römischen Reiches komme, sondern aus der südlichen Hemisphäre. Franziskus gehe es um eine grundsätzliche Neuausrichtung am Evangelium. Wie alle Propheten und Jesus selbst errege der Papst damit Anstoß und werde verkannt“.

Franziskus ist also in den letzten 1700 Jahren der Papstgeschichte etwas Besonderes und das Evangelium benötige eine Neuausrichtung. So die Aussage Kaspers. Zusätzlich betont er, wie verkannt Franziskus werde, und setzt ihn nahezu auf eine Stufe mit Jesus.

Kardinal Kasper, der Anfang nächsten Monats 85 Jahre alt wird, bemüht sich ein Bild der Idealisierung des Papstes zu zeichnen. Wohl um den zunehmenden Widerspruch aus der Weltkirche gegen den Papst, etwas entgegen zusetzen. Kasper Argumentation wird aber noch unglaubwürdiger, wenn er anmerkt:

„Der Papst leite eine neue Epoche der Kirche ein: eine Kirche, im missionarischen Aufbruch, eine arme Kirche für die Armen“.

Kasper propagiert hier eine „arme Kirche“ des Papstes. Wo legt dieser Kardinal eigentlich? Wie utopisch ist dieser Wunschgedanke in der Weltkirche, ja in Deutschland? Weiß Kasper nicht, was derzeit in den Diözesen Eichstätt und Hamburg vorgeht. In Eichstätt stehen fragwürdige Immobiliengeschäfte in den USA, vor allem Texas und Florida, in Höhe von knapp 50 Millionen Euro im Raum. 80 Millionen Euro beträgt der Schuldenstand des Erzbistums Hamburg. Obwohl die Kirchen Einnahmen an Kirchensteuer zu verzeichnen haben wie nie zuvor. Misswirtschaft und dubiose Finanzgeschäfte. Ist das die „arme Kirche“ die Kasper im Namen des Papstes propagiert?

Kaspers Ökumene

Auch zur Ökumene hat sich Kardinal Kasper geäußert:

„Nach dem Reformationsjahr 2017 komme es darauf an, dessen Früchte umzusetzen in konkrete Vereinbarungen und Annäherungen, die Bestand haben. Sonst verfliegt alles wieder“.

Hier liegt Kasper natürlich genau auf der Linie von Papst Franziskus. Er spricht von den „Früchten des Reformationsjahres“. Meint er vielleicht die Lobpreisung des Papstes für den Schismatiker „Martin Luther“? Wofür sich Franziskus den Vorwurf der „Häresie“ eingehandelt hatte und das einzigartig ist in der Kirchengeschichte der letzten 500 Jahre.

Kasper und „viri probati“

Die Idee sogenannte „viri probati“, lebenserfahrene, bewährte und verheiratete Männer zur Priesterweihe zuzulassen, hält Kasper für eine Möglichkeit dem Priestermangel zu begegnen. Hier macht sich Kasper zu einem Wegbereiter der Amazonassynode im Jahr 2019. Bei der das Thema „viri probati“ unter umständen in die katholische Kirche Einzug halten wird.

Kardinal Kasper versucht wieder einmal, dem Papst bei seinen Veränderungen in der Kirche den Weg in Deutschland zu bereiten. Kaspers „Glorifizierung“ kann man jedoch durchaus kritisch betrachten. (vh)

Papst nimmt Rücktrittgesuch nigerianischen Bischofs an

ABUJA – Papst Franziskus hat den Rücktritt eines nigerianischen Bischofs angenommen, der seit seiner Ernennung vor über fünf Jahren von vielen Priestern abgelehnt wurde.

Im Juni 2017 traf Franziskus persönlich Priester der Diözese Ahiara und ordnete sie an, den Bischof zu akzeptieren, sonst drohe ihnen eine Suspendierung oder Amtsverlust.

Mit dem nun erfolgten Rücktritt von Bischof Peter Okpaleke sagte Franziskus am gestrigen 19. Februar, er werde nichts gegen die Priester von Ahiara unternehmen, das sie sich seitdem reuig gezeigt hätten.

Das Rücktrittschreiben von Bischof Okpaleke wurde am 14. Februar geschickt.

Okpaleke wurde im Dezember 2012 von Benedikt XVI. zum Bischof von Ahiara ernannt. Die Diözese ist jedoch überwiegend bewohnt von Angehörigen der Mbaise, die den nicht zu ihrem Volk gehörenden Okpaleke nicht akzeptierten.

Das Volk der Mbaise gehört zu den katholischsten der ethnischen Gruppen Nigerias. 77 Prozent der 670.000 Bewohner des Bistums sind katholisch. In benachbarten Diözesen liegt der Anteil der Katholiken bei zwischen 19 und 70 Prozent.

Bischof Okpaleke stammt aus dem Staat Anambra. Deren Bewohner, so der Vorwurf der Mbaise, würden oft von der katholischen Hierarchie in Nigeria bevorzugt. Der Vorwurf einer „Rekolonisierung“ der Mbaise durch Katholiken aus Anamabra wird immer wieder laut.

Tatsächlich gibt es zahlreiche Berufungen aus dem Volk der Mbaise, sowohl zum Priesterstand als auch Ordensleben. Viele Geistliche aus den Reihen der Mbaise dienen als Missionare in westlichen Ländern. Seit ihrer Gründung im Jahr 1987 hat die Diözese Aharia mindestens 167 Priester geweiht.

Nach seiner Ernennung konnte Okpaleke nicht einmal in der Kathedrale von Aharia zum Bischof geweiht und installiert werden, weil Katholiken vor Ort den Zugang zum Dom blockierten. Die Feierlichkeiten wurden schließlich in eine andere Diözese verlegt.

Im Juli 2013 ernannte Papst Franziskus Kardinal John Onaiyekan von Abuja zum Apostolischen Administrator, um den Konflikt zu beenden; doch die Maßnahme blieb erfolglos.

In seinem Rücktrittschreiben teilt Bischof Okpaleke mit, die Situation in Ahiara habe sich leider nicht verbessert, und bedrohe sein eigenes geistliches Leben.

Die Kongregation für die Evangelisierung der Völker teilte in einem auf den 19. Februar datierten Schreiben mit, sie habe 200 Entschuldigungs- Schreiben aus dem Klerus von Ahiara erhalten, in dem die Priester auch ihre Treue und ihren Gehorsam gegenüber Rom betonen. (CNA Deutsch)

Australien: Anklage gegen Kardinal Pell wird wahrscheinlich fallen gelassen

Quelle: LifeSiteNews (Screenshot am 16. Februar)

Die Anklage gegen den australischen Kardinal George Pell wird wahrscheinlich fallen gelassen. Das berichtet am 16. Februar „LifeSiteNews“.

Bei der letzten Anhörung im Herbst 2017 hatte die Staatsanwaltschaft aufgrund der Beweislage noch von einer möglichen Eröffnung eines Verfahrens gegen Kardinal Pell gesprochen. Die Entscheidung hierüber soll am 05. März vor dem Melbourne Magistrates Court gefällt werden.

Gegenüber dem Gericht äußerte der Leiter der Strafverfolgungsbehörde, dass die Anklage des angeblichen Missbrauchsopfers Damian Dignan gegen Pell, wahrscheinlich zurückgezogen wird. Dignan war Anfang Januar an Leukämie in der australischen Stadt Ballarat verstorben. LifeSiteNews berichtet dazu:

„Dignan machte im März 2016 in seinen Vorwürfen gegen den Kardinal geltend, dass Pell ihn vor vierzig Jahren in einem öffentlichen Schwimmbad unangemessen berührt habe. Dignan, der eine Vorstrafe wegen Körperverletzung und Alkohol am Steuer hatte, hat auch ehemalige Lehrer der St. Alipius Schule des Missbrauchs beschuldigt.
Dignans Vorwürfe, sowohl unangemessene Berührungen durch den Kardinal als auch Misshandlungen durch Lehrer, wurden von einem ehemaligen Klassenkameraden, Lyndon Monument, bestätigt. Monument, ein ehemaliger Drogendealer, hat auch eine Vorstrafe für Körperverletzung“.

Ruth Shann, Mitglied des Verteidigungsteams von Pell, will beobachtet haben, dass Dignans Anschuldigungen einen „Domino-Effekt“ zur Folge hatten, da einige andere Beschwerdeführer dazu veranlasst wurden, die Polizei wegen angeblicher Misshandlungen des Prälaten in der Vergangenheit zu kontaktieren. Shann bezeichnete Dignan als „unzuverlässigen Zeugen“ und kündigte an seine Glaubwürdigkeit formell in der Anhörung im März prüfen zu lassen.

Bisher hatte Kardinal Pell alle Anklagepunkte zurückgewiesen und seine Unschuld beteuert. Robert Richter, der Chef des Verteidigungsteams von Pell hat offenbar gute Chancen Pells Unschuld zu beweisen und die Eröffnung eines Anklageverfahrens vor dem Gericht zu verhindern. (vh)