Bischof Schneider erläutert Bekenntnis zum Ehesakrament

ASTANA – Ein Bekenntnis zur Wahrheit über die sakramentale Ehe muss aus Treue zu den Worten Christi erfolgen – so Bischof Athanasius Schneider gegenüber CNA.

Bischof Schneider, Weihbischof im Erzbistum der Allerheiligsten Jungfrau zu Astana, ist einer der Verfasser des „Bekenntnisses zu den unveränderlichen Wahrheiten des Ehesakraments“, welches von drei kasachischen Bischöfen am 31. Dezember 2017 veröffentlicht wurde.

Die Bischöfe erklären darin, dass Katholiken, die sich staatlich scheiden lassen und wieder zivil heiraten, auch weiterhin im Einklang mit der beständigen Lehre Jesu und seiner Kirche leben müssen, und nur dann auch etwa die Absolution in der Beichte und die heilige Kommunion in der Eucharistiefeier empfangen können.

Die drei Bischöfe – Bischof Schneider, zusammen mit Erzbischof Tomash Peta von Astana und Erzbischof Jan Pawel Lenga, emeritierter Bischof von Karaganda – schrieben:

„Eine Verletzung der Heiligkeit des Ehebandes zu billigen oder legitimieren (…) stellt einen schweren Widerspruch gegen den ausdrücklichen Willen Gottes und Seiner Gebote dar“.

Sexuelle Handlungen zwischen zwei nicht verheirateten Menschen „sind immer gegen den Willen Gottes und stellen einen schweren Verstoß dar“, so die Unterzeichner weiter; unter keinen Umständen, auch in Fällen verminderter Schuld, stellten diese „eine positive sittliche Realität“ dar.

Seit der Veröffentlichung des Offenen Briefes haben weitere Bischöfe ihre Namen als Unterzeichner hinzugefügt.

Erzbischof Luigi Negri, emeritierter Erzbischof von Ferrara-Comacchio, sprach mit „La Nuova Bussola Quotidiana“ über seine Entscheidung, das Bekenntnis zu unterzeichnen, und Kardinal Janis Pujats, emeritierter Erzbischof von Riga, wurde ebenfalls als Unterzeichner bestätigt.

Auch Erzbischof Carlo Maria Viganò, emeritierter Apostolischer Nuntius in den USA, und Bischof Andreas Laun, Weihbischof von Salzburg, haben Berichten zufolge den kasachischen Bischofsberuf unterschrieben. Bischof Laun gehörte zu den ersten, die eine Treueerklärung an die unveränderliche Lehre der Kirche und an die ununterbrochene Ehedisziplin unterzeichneten.

Kardinal Pietro Parolin, Staatssekretär des Vatikans, sagte am 10. Januar gegenüber „Vatican News“ [ehemals Radio Vatikan], dass Amoris Laetitia das Ergebnis eines „neuen Paradigmas“ sei, das Papst Franziskus „mit Weisheit, Umsicht und Geduld“ propagiere apostolische Ermahnung „sind wegen dieser Änderung der Haltung, die der Papst von uns verlangt“, sowie „einige Aspekte des Inhalts.“

Zu diesen und weiteren Fragen äußerte sich kürzlich Bischof Schneider gegenüber CNA in der folgenden schriftlichen Korrespondenz:

CNA: Exzellenz, was war der Anlass für das Bekenntnis von Ihnen, Erzbischof Peta und Erzbischof Lenga? Wie kam es dazu?

BISCHOF SCHNEIDER: Schon seit einigen Jahren herrscht in der Kirche die offensichtliche und unbestreitbare Situation einer weitverbreiteten Verwirrung über die Sakramenten-Disziplin bei Katholiken, die als „geschieden und wiederverheiratet“ bezeichnet werden.

Die relevanten pastoralen Leitlinien mehrerer Diözesen sowie regionaler und nationaler Bischofskonferenzen hierzu erlauben Katholiken letzten Endes, die heilige Kommunion zu empfangen, obwohl sie nicht die Absicht haben, sexuelle Beziehungen zu einer Person zu beenden, die nicht ihr legitimer Ehepartner. Solche Leitlinien widersprechen in der Praxis der göttlichen Offenbarung und der unfehlbaren, universalen und allgemeinen Glaubenslehre über die absolute Unauflöslichkeit einer gültigenund vollzogenen Ehe.

Kürzlich wurde sogar in den Acta Apostolicae Sedis, dem offiziellen Amtsblatt des Heiligen Stuhls, die Zustimmung veröffentlicht, die Papst Franziskus den pastoralen Leitlinien der Bischöfe der Region Buenos Aires gab, welche letzten Endes, wenn auch in Einzelfällen und nach einem sogenannten Unterscheiungsprozess, eine neue sakramentale Praxis vorsehen.

Eine solche Praxis widerspricht jedoch der göttlichen Offenbarung, die immer und unter allen Umständen sexuelle Handlungen außerhalb einer gültigen Ehe verbietet. Jeder, der noch an die göttlichen Worte Christi glaubt und sie ernst nimmt, muss anerkennen, wie schädlich solche Leitlinien für den Glauben sind, und für das unmissverständliche Zeugnis der Kirche gegen die „Scheidungs-Epidemie“ und gegen die „Hartherzigkeit“ der Menschen gegen das Gebot Gottes, der unmissverständlich fordert: „Du sollst nicht die Ehe brechen.“

Angesichts einer solchen Situation weiterhin zu schweigen oder so zu tun, als bestünde keine Gefahr, würde bedeuten, die Realität zu verleugnen oder nicht mehr selber zu denken.

CNA: In welchem Verhältnis steht Ihr Bekennntnis zu dem Gebets-Aufruf, den Sie vor fast einem Jahr, am 18. Januar 2017, veröffentlichten? Ist es richtig, diese beiden Dokumente jeweils im Licht des anderen zu lesen?

Bischof Schneider: Der Aufruf zum Gebet vor einem Jahr hatte das Ziel, Papst Franziskus um die notwendigen Gaben Gottes zu bitten, damit er die unveränderbare Lehre von der Unauflöslichkeit der Ehe auf unmissverständliche Weise bestätigen kann, wie auch der relevanten sakramentalen Praxis.

Da der Papst dies noch nicht getan hat, und sogar den oben erwähnten pastoralen Leitlinien der Bischöfe der Region Buenos Aires zugestimmt hat, war es notwendig, ein öffentliches Bekenntnis zur unveränderlichen Lehre und Praxis der Kirche abzugeben.

Eines ist jedoch sicher: Kein aufrichtiges Gebet wird umsonst sein. Wenn eine große Zahl von Gläubigen, besonders Kinder und Kranke, inbrünstig beten, wird der Zeitpunkt kommen, an dem der Apostolische Stuhl wieder – wie vom unfehlbaren ordentlichen und universalen Lehramt überliefert – die unveränderliche Lehre und die sakramentale Praxis klar bestätigt in Bezug auf Menschen, die in nichtehelichen sexuellen Beziehungen, mit anderen Worten im Ehebruch, leben. Wir müssen an diese Worte unseres Herrn glauben: „Sollte Gott seinen Auserwählten, die Tag und Nacht zu ihm schreien, nicht zu ihrem Recht verhelfen, sondern bei ihnen zögern?“ (Lk 18,7).

Es gibt drei weitere Bischöfe in Kasachstan sowie einen apostolischen Administrator, die weder den Beruf noch den Appell an das Gebet unterzeichnet haben. Wurden sie dazu eingeladen? Haben sie auf ein anderes Verständnis von Amoris laetitia hingewiesen?

Die Bischöfe und Ordinarien von Kasachstan haben im Wesentlichen kein anderes Verständnis von Amoris Laetitia. Was die Art und Weise betrifft, die eigenen Überzeugungen öffentlich kundzutun, respektieren wir gegenseitig die Freiheit eines jeden gemäß der Entscheidung seines eigenen Gewissens.

Übersetzt und für CNA Deutsch überarbeitet von AC Wimmer. (CNA Deutsch)

Amoris laetitia: Weihbischof Laun unterschreibt kasachisches Glaubensbekenntnis

Mathias von Gersdorff (Screenshot am 07. Januar)

Nach Kardinal Pujats hat nun auch der erste deutschsprachige Bischof das Glaubensbekenntnis aus Kasachstan unterzeichnet. Laut Mathias von Gersdorff hat Weihbischof Andreas Laun aus Salzburg, wie die vorherigen Unterzeichner, die unveränderliche Wahrheit der sakramentalen Ehe unterschrieben. Von Gersdorff berichtet ferner:

„Es wäre zu begrüßen, wenn weitere Bischöfe aus dem deutschsprachigen Raum neben Weihbischof Andreas Laun das Bekenntnis unterschreiben. Insbesondere in Deutschland macht sich nämlich in grausamer Weise die Relativierung und Ignoranz der katholischen Lehre über die Ehe und die Familie im Kirchenvolk (und in teilen des Klerus) bemerkbar. Folge davon ist nicht nur eine immer größere Missachtung der Sexuallehre der Kirche und eine hohe Zahl von Ehescheidungen sondern auch eine steigende Zahl von Sakrilegien durch unwürdigen Empfang der heiligen Kommunion“.

Somit haben nun sieben hochrangige Kirchenmänner das kasachische Glaubensbekenntnis unterzeichnet. (vh)

Nigeria: Kardinal kritisiert Tatenlosigkeit der Regierung

Attentate, über die (fast) niemand spricht: In Nigeria sind diese Woche bei einem Terrorangriff in einer Moschee mindestens zwölf Menschen getötet worden. Für den Erzbischof von Abuja, Kardinal John Olorunfemi Onaiyekan handelt es sich um ein Alarmzeichen, auf das die internationale Staatengemeinschaft achtgeben muss.

Mario Galgano – Vatikanstadt

Boko Haram hat diese Woche wieder zugeschlagen. Diesmal war eine Moschee Ziel der unmenschlichen Attacke. Ein Selbstmordattentäter hat sich am Mittwoch beim Morgengebet in einer Moschee in Gamboru im Nordosten von Nigeria in die Luft gesprengt. Seit über acht Jahren kämpft die islamistische Sekte Boko Haram mit Gewalt für die Bildung eines „islamischen Gottesstaats“ im mehrheitlich muslimischen Nordosten Nigerias. Die Bilanz ist traurig: bereits mehr als 20.000 Menschen wurden in dem Konflikt bisher getötet und 2,6 Millionen befinden sich wegen der Gewalt auf der Flucht.

„Die Lage ist eine große Pein für uns alle. Als wir eine neue Regierung bekamen, hatten wir immerhin ein wenig Hoffnung. Wir dachten, dass neue Leute, neue Politiker auch Verbesserungen bringen würden. Aber leider war dies nicht der Fall“, so die traurige Bilanz von Kardinal Onaiyekan gegenüber Vatican News.

Die Ehe bleibt unauflöslich – mit allen Konsequenzen, erklären Bischöfe Kasachstans

ASTANA – Wer als geschiedener und zivil Wiederverheirateter nicht im Einklang mit der Lehre der Kirche lebt, kann nicht zur Kommunion gehen. Das erklären drei Bischöfe in einem am 31. Dezember erschienenen Schreiben.

Das „Bekenntnis zu den unveränderlichen Wahrheiten des Ehesakraments“ haben Erzbischof Tomasz Peta von Astana, sein Weihbischof Athanasius Schneider, und der emeritierte Erzbischof Jan Pawel Lenga von Karaganda gemeinsam unterschrieben.

Das sechs Seiten lange Schreiben ist eine Antwort auf die Leitlinien verschiedener Bischöfe und Bischofsgruppen infolge der Veröffentlichung von Amoris Laetitia. Darin bekräftigen die Hirten:

„Es ist nicht erlaubt (non licet), die Scheidung und ein beständiges außereheliches, sexuelles Verhältnis durch die sakramentale Disziplin der Zulassung der sogenannten ‚wiederverheirateten Geschiedenen‘ zur Heiligen Kommunion entweder direkt oder indirekt zu rechtfertigen, gut zu heißen oder zu legitimieren, da es sich in diesem Fall um eine Disziplin handelt, die der gesamten Tradition des katholischen und apostolischen Glaubens fremd ist.“

Die drei Bischöfe schreiben weiter:

„Indem wir dieses öffentliche Bekenntnis vor unserem Gewissen und vor Gott ablegen, der uns richten wird, sind wir ehrlich überzeugt, damit der Kirche unserer Tage und dem Heiligen Vater, dem Nachfolger des Petrus und Stellvertreter Christi auf Erden, einen Liebesdienst in der Wahrheit geleistet zu haben.“

Das „Bekenntnis“ folgt einem vor einem knappen Jahr veröffentlichten Gebetsaufruf der gleichen Bischöfe, dass Papst Franziskus die beständige Praxis der Kirche zur Unauflöslichkeit der Ehe bestätigen möge.

Die drei Unterzeichner der Erklärung stellen fest, dass einige Bischöfe – etwa die Maltas oder Siziliens – Leitlinien veröffentlicht haben, die geschiedenen Wiederverheirateten, welche einen Ehepartner haben, aber mit einer dritten Person „dauerhaft more uxorio zusammenleben“ erlauben, das „Sakrament der Buße und der Heiligen Kommunion empfangen können“ – selbst wenn sie „weiterhin dauerhaft und absichtlich more uxorio mit einer Person zusammenleben, die nicht ihr legitimer Ehepartner ist“. In Leitlinien dieser Art soll diese Zulassung „in bestimmten Fällen“ nach Entscheidung durch einen Priester oder Bischof gewährt werden.

More uxorio bezeichnet in diesem Zusammenhang eine „ehe-ähnliche Gemeinschaft“ zweier Menschen, die also zusammenleben und eine sexuelle Beziehung haben, aber nicht gültig getraut sind.

„Diese pastoralen Leitlinien fanden die Zustimmung verschiedener hierarchischer Autoritäten. Einige dieser Leitlinien fanden sogar die Zustimmung der obersten Autorität der Kirche“, stellt das Schreiben fest. Papst Franziskus hatte, im Jahr 2016, einen Brief an die Bischöfe von Buenos Aires geschrieben, in dem er deren Leitlinien zustimmte, die offenbar einen Empfang der Heiligen Kommunion „in bestimmten Fällen“ zuließen.

Der Brief des Papstes und die Leitlinien von Buenos Aires wurden dann in den Acta Apostoloicae Sedis – dem Amtsblatt – veröffentlicht, wie vergangenen Monat bekannt wurde.

„Die Verbreitung dieser kirchlich anerkannten pastoralen Leitlinien hat eine beträchtliche und stetig wachsende Verwirrung unter den Gläubigen und im Klerus verursacht, eine Verwirrung, die an die wesentlichen Bekundungen des Lebens der Kirche rührt, wie die sakramentale Ehe mit der Familie, die Hauskirche, und das Sakrament der Heiligsten Eucharistie“, erklären die kasachischen Bischöfe.

Eine Zulassung geschiedener Wiederverheirateter zur Kommunion bedeute „in der Praxis ein Mittel, Scheidung anzuerkennen oder legitimieren, und in diesem Sinne eine Art Einführung der Scheidung in das Leben der Kirche“.

Auf Dauer zeige sich in der Praxis, dass solche Leitlinien ein Mittel zur Ausbreitung der „Scheidungs-Epidemie“ sind, so die Bischöfe, die dabei die Pastoralkonstitution Gaudium et spes des Zweiten Vatikanischen Konzils zitieren.

Die Kirche, erklären die drei Oberhirten, sollte jedoch vielmehr ein „Bollwerk und unmissverständliches Zeichen des Widerspruchs gegen die Scheidungs-Epidemie“ sein, „wegen ihrer bedingungslosen Treue zur Lehre Christi“. Die Bischöfe betonen:

„Eine Verletzung der Heiligkeit des Ehebandes zu billigen oder legitimieren, selbst wenn es indirekt durch die benannte neue sakramentale Disziplin geschieht, stellt einen schweren Widerspruch gegen den ausdrücklichen Willen Gottes und Seiner Gebote dar“.

Sexuelle Handlungen zwischen zwei nicht verheirateten Menschen „sind immer gegen den Willen Gottes und stellen einen schweren Verstoß dar“, so die Unterzeichner weiter; unter keinen Umständen, auch in Fällen verminderter Schuld, stellten diese „eine positive sittliche Realität“ dar.

Was die Frage der subjektiven Gewissensentscheidung betrifft, schreiben die Bischöfe in Kasachstan: Auch wenn die Kirche nicht über den inneren Stand der Gnade einer Person urteilen könne, sakramentale Disziplin darauf nicht basiere, sondern vielmehr auf deren „sichtbare und objektive Situation“; es sei moralisch nicht erlaubt, „mit einer Person eine sexuelle Beziehung einzugehen, mit der man nicht gültig verheiratet ist, um angeblich eine andere Sünde zu vermeiden.“

Geschiedene Wiederverheiratete seien daher nur zur Kommunion zugelassen, „wenn sie mithilfe der Gnade Gottes und einer geduldigen und individuellen pastoralen Begleitung in redlicher Absicht beschließen, von nun an auf die Gewohnheit sexueller Beziehungen zu verzichten und öffentliches Ärgernis zu meiden. So hat die Kirche immer schon eine wahre Unterscheidung der Geister geübt und authentische pastorale Begleitung geleistet“.

Die Erklärung stellt weiter fest, dass ein Empfang der Kommunion denjenigen nicht möglich ist, die das Eheband mit ihrem rechtmäßigen Ehepartner verletzen, und dass „das wahre geistliche Wohl, dass den Menschen zur wahren Freude im Heil des ewigen Lebens führt“, die Erfüllung des Willens Gottes ist.

Die Bischöfe bezeichnen in ihrem Brief die kürzlich vorgelegten Leitlinien als „eine wesentliche Abänderung“ der seit 2000 Jahren gültigen Disziplin und fügen hinzu, dass eine derart geänderte Disziplin allmählich zu einer Änderung der entsprechenden Doktrin führen würde.

„Das beständige Lehramt der Kirche … hat immer, sowohl in der Lehre (in der Theorie) als auch in der sakramentalen Disziplin (in der Praxis) in eindeutiger Weise, ohne jeden Zweifel und immer im selben Sinn (eodem sensu eademque sententia) die kristallklare Lehre Christi über die Unauflöslichkeit der Ehe bewahrt und gelehrt.“

Die Unauflöslichkeit einer gültig geschlossenen und vollzogenen Ehe ist „das offenbarte Wort Gottes und der Glaube der Kirche“, unterstreichen die Bischöfe, der eine sakramentale Disziplin daher auch nicht widersprechen könne.

Der katholische Glaube „schließt einen formalen Widerspruch zwischen dem Glaubensbekenntnis einerseits und dem Leben und der Praxis der Sakramente andererseits aus“, betont das Schreiben unter Berufung auf das II. Vatikanische Konzil und die Schriften des heiligen Papstes Johannes Paul II.

„Angesichts der lebenswichtigen Bedeutung von Ehe und der Eucharistie ist die Kirche verpflichtet, mit derselben Stimme zu sprechen“, so das „Bekenntnis“ der Oberhirten weiter.

Die pastoralen Leitlinien bezüglich der Unauflöslichkeit der Ehe dürfen daher nicht einander von einer Diözese zur anderen, von einem Land zum anderen widersprechen“, erklärt das bischöfliche Schreiben mit Verweis auf den heiligen Irenäus von Lyon und den heiligen Thomas von Aquin.

Die Erklärung führt zudem zahlreiche weitere Belege zur bestehenden Lehre und Praxis der Unauflöslichkeit der Ehe an, darunter Zitate des seligen Pius IX., Pius XII., des seligen Pauls VI., des heiligen Johannes Paul II. sowie des Päpstliche Rates für die Gesetzestexte.

„Als katholische Bischöfe, die … die Einheit der des Glaubens und die gemeinsame Disziplin der Kirche verteidigen dafür Sorge tragen, dass das Licht der vollen Wahrheit für alle Menschen aufgeht, sind wir gezwungen, uns in Anbetracht der gegenwärtig um sich greifenden Verwirrung die unveränderbare Wahrheit und die ebenso unveränderbare sakramentale Disziplin bezüglich der Unauflöslichkeit der Ehe gemäß der zweitausendjährigen und unveränderten Lehre des Lehramtes der Kirche zu bekennen“.

Als Bischöfe im Hirtenamt, die den katholischen und apostolischen Glauben verkünden, seien sie sich ihrer schweren Verantwortung und Pflicht gegenüber den Gläubigen bewusst, „die von uns ein öffentliches und unmissverständliches Bekenntnis zur Wahrheit und zur unveränderbaren Disziplin der Kirche erwarten, was die Unauflöslichkeit der Ehe betrifft. Aus diesem Grund dürfen wir nicht schweigen“.

Ihre Erklärung, so die drei Bischöfe, erfolge im Geiste des heiligen Johannes des Täufers, des heiligen John Fisher und des heiligen Thomas Morus – alle drei Märtyrer für die Unauflöslichkeit der Ehe –sowie der seligen Laura Vicuna, die ihr Leben für die Bekehrung ihrer Mutter gab, die in „wilder Ehe“ als Konkubine lebte. (CNA Deutsch)

Christliche Ex-Muslime werfen dem Papst Blauäugigkeit vor

In einer internationalen Unterschriftenaktion bitten christliche Ex-Muslime den amtierenden Papst, „schnell eine Synode über die Gefahren des Islam“ einzuberufen. Das im Internet veröffentlichte Schreiben, das auf 25. Dezember datiert ist, wirft Franziskus in teils harschem Ton vor, die Bedrohung durch den Islam und muslimische Flüchtlinge für Europa zu verkennen.

„Blauäugigkeit gegenüber dem Islam“ sei „selbstmörderisch und sehr gefährlich“, man könne nicht „von Frieden sprechen und den Islam unterstützen, wie Sie es zu tun scheinen“. Bis Dienstagmittag erreichte der offene Brief von „ehemaligen Muslimen, die katholisch geworden sind, und deren Freunde“ rund 1.300 Unterschriften. Man werde das Schreiben dem Papst schicken, sobald es eine bedeutende Zahl von Unterzeichnern erreicht habe.

Unterschriftenaktionen für und gegen Positionen des Papstes wurden in den vergangenen Jahren zusehends populär. Begünstigt werden sie von der fortschreitenden Entwicklung der sozialen Medien, die es erlauben, lokale Initiativen breit zu streuen. (vatican news)

Die gefährlichsten Orte für Missionare im Jahr 2017

VATIKANSTADT – 23 Missionare wurden, wie der Fidesdienst der päpstlichen Missionswerke meldet, im Jahr 2017 ermordet: 13 Priester, 1 Laienbruder, 1 Ordensschwester und 8 Laien im kirchlichen Dienst.

Nach Kontinenten aufgeteilt steht im achten aufeinanderfolgenden Jahr Amerika an erster Stelle, was die Zahl der ermordeten Missionare anbelangt, mit insgesamt 11 ermordeten kirchlichen Mitarbeitern: 8 Priestern, 1 Laienbruder, 2 Laien; gefolgt von Afrika mit 10 ermordeten kirchlichen Mitarbeitern (4 Priester, 1 Ordensschwester, 5 Laien); in Asien wurden 2 kirchliche Mitarbeiter ermordet (1 Priester, 1 Laie).

Wie aus den von Fides gesammelten Daten hervorgeht, wurden den Jahren von 2000 bis 2016 weltweit insgesamt 424 kirchliche Mitarbeiter ermordet, davon fünf Bischöfe.

Die von Fides am Ende jeden Jahres veröffentlichten Statistiken betreffen nicht nur Missionare ad gentes im engeren Sinne, sondern sie berücksichtigen alle kirchlichen Mitarbeiter, die auf gewaltsame Weise ums Leben kamen, wenn auch nicht immer wegen ihres Glaubens.

Deshalb wird auch nicht der Begriff „Märtyrer“ im eigentlichen Sinne benutzt, sondern vielmehr im Sinne von „Zeugen“, um damit nicht der Beurteilung vorwegzugreifen, die die Kirche eventuell in den einzelnen Fällen aussprechen wird, während Fides nur versucht, den jeweiligen Kontext Jahr für Jahr zu dokumentieren.

Viele kirchliche Mitarbeiter kamen bei versuchten Raubüberfällen ums Leben, die oft in einem Kontext der wirtschaftlichen und kulturellen Armut verübt wurden oder vor dem Hintergrund des moralischen und gesellschaftlichen Verfalls, wo Gewalt zur Verhaltensregel wird und es keinen Respekt gegenüber dem Menschenleben und den Menschenrechten mehr gibt, so „Fides“. Auf allen Breitengranden teilen Priester, Ordensleute und Laien den Alltag mit den einfachen Menschen und versuchen mit dem Zeugnis vom Evangelium ein Zeichen der Hoffnung zu setzen.

„Spitze des Eisbergs“

Dabei sind die Ermordeten nur die Spitze des Eisbergs, da die Liste der unbekannten Pastoralarbeiter und Katholiken, die angegriffen, misshandelt, ausgeraubt und bedroht werden lang ist. Dies gilt auch für katholische Einrichtungen, die sich in den Dienst der Bevölkerung stellen und Zielscheibe von Anschlägen und Plünderungen sind.

Zu den von Fides gesammelten provisorischen Daten „müssen also all jene hinzugefügt werden, von denen wir vielleicht nie erfahren werden, da die Namen derer nicht bekannt sind, die in vielen Teilen der Welt wegen ihres Glaubens an Christus Leid erfahren oder ihr Leben verlieren“.

In vielen Fällen werden die Täter lange nicht gestellt oder verurteilt. Ein Beispiel dafür ist der Fall des spanischen Jesuitenpaters Vicente Canas, der 1987 in Brasilien ermordet wurde. Im ersten Prozess wurden die Angeklagten wegen des Mangels an Beweisen im Jahr 2006 freigesprochen; erst bei einem neuen Prozess wurde schließlich am vergangenen 29. und 30. November der Mandant als einziger noch lebender Angeklagter verurteilt – so Fides. (CNA Deutsch)

Nur ein gebildetes Gewissen kann entscheiden: Kardinal Marx über Sexualität und Lehre

MÜNCHEN – Kardinal Reinhard Marx hat erklärt, dass Entscheidungen über Sexualmoral eine Frage des persönlichen – allerdings christlich gebildeten – Gewissens sind. Dabei gehe es nicht um rein subjektive Entscheidungen, sondern „das Zusammenspiel von Freiheit und Verantwortung“.

In einem weitreichenden Interview mit Stefan Orth und Volker Resing in der „Herder Korrespondenz“ (*) sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz wörtlich:

„Die Schwierigkeit besteht darin, objektiv von außen zu sagen, jemand sei in einem Zustand der Todsünde. Ohne Blick auf die Gewissenssituation des Einzelnen, ohne Blick auf seine Realität, auf die konkreten Umstände ist eine wirklich umfassende und die Schwere der Schuld bewertende Beurteilung nicht möglich.“

Dies gelte auch für Homosexualität, so der Erzbischof von München und Freising auf Nachfrage der Interviewer.

„Natürlich muss der Gläubige auch hier vor die ganze Wirklichkeit des Glaubens geführt werden und die Stimme der Kirche hören. Es reicht nicht, zu sagen, man wisse selbst, was für einen gut ist. Das wäre noch keine Gewissensentscheidung im Kontext des Evangeliums.“

Kardinal Marx warnte mi Gespräch mit der „Herder Korrespondez“ weiter davor, dies als „Relativismus“ zu interpretieren, denn es gehe auch um die Verantwortung vor dem Evangelium und der gesamten Lehre der Kirche; gleichzeitig müsse „es einen Respekt vor der Entscheidung geben, die einer in Freiheit trifft“.

„Es wäre schlimm, darin Relativismus zu sehen, wie das durchaus immer wieder auch gesagt wird – als ob jeder einfach machen würde, was er will.“

Vor dem Hintergrund laufender Kontroversen gefragt nach dem Risiko eines Schismas sagte der Münchner Erzbischof, dass er ein solches nicht sehe. Produktive Debatten seien jedoch „gerade in unserer Zeit besonders wichtig“.

Der von den Interviewern ebenfalls gestellten Frage nach einer Weihe von Frauen zu Priestern erteilte der Münchner Erzbischof eine klare Absage. „Das ist jetzt wirklich nicht das Thema“, so der DBK-Vorsitzende wörtlich. Der Papst habe dazu das Entscheidende gesagt.

(*) Im Gespräch mit der „Herder Korrespondenz“ äußert sich Kardinal Marx mehr über diese und zahlreiche weitere Themen, darunter das Lutherjahr 2017, die liturgische Annäherung und weitere Anliegen der Ökumene, Synodalität und die Frage von Laien in Führungspositionen, sowie welche Rolle die Begriffe „Wahrheit“ und „Freiheit“ spielen – für ihn wie die Kirche. (CNA Deutsch)

Papst an Taizé-Treffen: Gegenseitig bereichern statt einsam sein

Tausende Jugendliche aus ganz Europa treffen sich ab diesem Donnerstag in der Nordschweizer Stadt Basel, um an dem alljährlichen Jahresabschlusstreffen der ökumenischen Gemeinschaft von Taizé teilzunehmen. Auch der Papst richtete einige Grußworte an sie, wie Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin bestätigt.

Mario Galgano – Vatikanstadt.

Gerade zum Abschluss des Reformationsgedenkjahres sei es für die Jugend Europas wichtig, zusammenzukommen und sich gegenseitig zu bereichern. Protestanten, Katholiken und auch Orthodoxe müssten zusammenhalten, so der Papst an die Teilnehmer des Taizé-Treffens in Basel. Die Papst-Botschaft ist vom vatikanischen Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin unterzeichnet.

Franziskus erinnert daran, dass es sich bereits um das 40. Treffen der ökumenischen Gemeinschaft handelt. Basel als Austragungsort sei ein europäischer Drehpunkt zwischen der Schweiz, Frankreich und Deutschland und somit Sinnbild für den Austausch der Freude und des Glaubens.

Im Gespräch mit Vatican News unterstreicht auch der Gastgeber des Treffens, der Prior von Taizé Frère Alois, dass die europäische Dimension ein wichtiges Element der Zusammenkunft sei.

„Wir sind nach Basel eingeladen worden, deshalb findet das europäische Treffen hier statt. Wir sind sehr froh darüber, weil nicht nur in der Stadt Basel, sondern auch in den angrenzenden Teilen Frankreichs und Deutschlands Begegnungen im Rahmen des Taizé-Treffens stattfinden“, so Frère Alois. Auch in anderen grenzübergreifenden Gegenden in Europa habe es bereits solche Treffen gegeben und werde es auch weiter geben. „Das ist etwas, das in Europa gewachsen ist, und dahinter zurück werden wir nie mehr gehen“, bekräftigte er.

Stadt der Reformation

Ein anderer Grund, weshalb Basel ausgewählt wurde: es handelt sich um eine Stadt der Reformation. „In diesem Jahr, wo wir ,500 Jahre Reformation´-Gedenkfeiern gehabt haben, wollen wir an diesem Jahresende noch einmal deutlich sagen, wie wichtig es ist, dass wir Christen heute zusammenkommen“, so Frère Alois. Ein Zeichen der Einheit zu geben, bedeute, „das Evangelium verständlich für Menschen von heute“ zu machen.

Friede und Freude

Wie der Papst in seiner Grußbotschaft betont, lautet das Thema des Treffens „Freude“. Es handele sich um eine Freude, die nicht vergeht, so der Gastgeber aus Taizé. Frère Alois: „Wie können wir in der Quelle des Evangeliums die Freude entdecken, die von der Liebe Gottes kommt, die für jeden Menschen da ist? Mir scheint es wichtig, dass wir die Quellen des Evangeliums frei legen, dass wir den Glauben vertiefen. In dieser Glaubensvertiefung entdecken wir eine Freude, die nicht eine Flucht vor den Problemen dieser Welt ist, sondern ganz im Gegenteil eine Freude, die uns den Mut gibt, die Augen auf zu machen und zu den Menschen zu gehen, die unsere Hilfe brauchen.“

Flüchtlinge

Schaut man auf das zu Ende gehende Jahr zurück, so war wohl das Flüchtlingsthema das prägendste Element in und für Europa. „In all unseren Ländern in Europa gibt es große Veränderungen. Sicher ist die große Zahl der Flüchtlinge eine der Veränderungen, die noch stärker werden wird“, sagt dazu Frère Alois: „Wir müssen überlegen, wie wir auf diese Veränderung eingehen, und das bedeutet auch ganz konkret, auf die Menschen zuzugehen, die jetzt schon da sind“, fügt er an.

Und er richtet sich an alle Jugendlichen: „Nehmt persönlichen Kontakt auf zu einem Migranten, um seine Situation besser zu verstehen.“ Diese Menschen bräuchten nicht nur materielle und administrative Hilfen, sondern sie bräuchten genauso „ein offenes Ohr und ein offenes Herz“, um ihre Situation zu verstehen. „Wenn wir das nicht verstärken, werden wir die Probleme, die natürlich mit dieser großen Flüchtlingswelle auf uns zukommen, nicht meistern können“, so der Prior der Taizé-Gemeinschaft. (vatican news)

Kardinal Maradiaga verteidigt sich gegen Korruptionsvorwürfe

TEGUCIGALPA – Kardinal Oscar Andrés Rodriguez Maradiaga hat die schweren Vorwürfe finanzieller Misswirtschaft bestritten und eine Erklärung dafür abgegeben, dass er angeblich ein überhöhtes Gehalt für eine weitgehend zeremonielle Tätigkeit an der Katholischen Universität von Honduras erhalten habe. Das Geld sei für die Arbeit der Diözese bestimmt, so der Erzbischof von Tegucigalpa.

In einem Email-Interview mit CNA erklärte Kardinal Maradiaga, dass „vor etwas mehr als einem Jahr ein Manager der Universität gefeuert werden musste, weil er stahl“.

„Kurz darauf wurde eine anonyme diffamierende Nachricht verbreitet, mit einer Reihe Verleumdungen dieser Art, wie sie diese Woche veröffentlicht wurden.“

Kardinal Maradiaga bezog sich damit auf einen Bericht des italienischen Mediums „L’Espresso„. Diesem zufolge hat Kardinal Maradiaga 2015 von der Universität von Tegucigalpa 600.000 US-Dollar als eine Art „Gehalt“ für die Kanzlerschaft der Universität bekommen. Der Kardinal stehe zudem unter Verdacht, durch Investitionen in einige Londoner Finanzgesellschaften fast 1,2 Millionen Dollar an Kirchengelder „verloren“ zu haben.

Die Vorwürfe waren nicht neu — bereits eine andere Website erhob diese im August 2016. Kardinal Maradiaga sagte, dass die Erzdiözese eine rechtliche Maßnahme zur Verteidigung eingeleitet habe, aber dies habe „keine Wirkung auf die Darstellung der Wahrheit“ gehabt.

Kardinal Maradiaga sagte gegenüber CNA weiter, dass die Katholische Universität von Honduras „im Besitz der Erzdiözese“ sei. Der Kardinal betonte, dass das Kollegium während seiner Amtszeit als Erzbischof und Kanzler der Universität auf 11 Campus in Honduras angewachsen sei.

Maradiage teilte weiter mit, dass „die Universität die pastoralen Werke der Erzdiözese unterstützen soll“ und um diese Arbeit zu unterstützen, sagte er, dass die Erzdiözese, nicht der Kardinal persönlich, monatliche Zahlungen erhalten habe, die „mehr oder weniger“ der beschriebenen Geldmenge entsprachen in Berichten – ungefähr 41.400 US Dollar pro Monat.

Dieses Geld, fügte er hinzu, sei dazu veranschlagt gewesen, „die Studiengebühren der Seminaristen zu bezahlen, den Bau und die Renovierung von Kirchen zu finanzieren und den Pfarrern in ländlichen Gemeinden oder Priestern, die keinen Lebensunterhalt haben, wirtschaftliche Hilfe zu leisten.“

Kardinal Maradiaga betonte, dass „Gelder nicht auf meinen Namen, sondern den Namen der Erzdiözese überwiesen wurde“, und dies von Priestern bezeugt werden könne. Er betonte, dass „wir mit diesen Mitteln auch vielen armen Menschen helfen, die jeden Tag Hilfe suchen.“

Pfarrer Carlos Rubio von der Erzdiözese Tegucigalpa sagte gegenüber ACI Prensa, CNAs spanischsprachiger Nachrichtenagentur, dass die Katholische Universität von Honduras „alle Bischöfe [von Honduras], nicht nur den Kardinal, finanziell unterstützt, um den Diözesen zu helfen. Denken Sie daran, dass die Universität katholisch ist und der Kirche untersteht. “

„Alle Bischöfe erhalten Unterstützung für ihre Diözesen, nicht für den persönlichen Gebrauch“, sagte Rubio. Das Geld „ist eine Unterstützung der katholischen Universität für die Mission der Diözese.“

Was die weiteren Vorwürfe betrifft, bestätigte Kardinal Maradiaga, dass es einen apostolischen Besuch bei Bischof Juan José Pineda, dem Weihbischof von Tegucigalpa, gegeben habe, betonte aber, dass der Bischof selbst „den Heiligen Vater um einen apostolischen Besuch gebeten habe, um seinen Namen zu klären“.

Bischof Pineda steht seit geraumer Zeit unter Verdacht, finanzielle Misswirtschaft zu verantworten und einen männlichen „Begleiter“ zu unterhalten, der auf Kosten der Diözeser lebe. Einige Quellen haben behauptet, dass der „Begleiter“ eine Wohnung auf dem Campus der Katholischen Universität von Honduras hatte.

Ein katholischer Missionar, der in Honduras arbeitet, sagte gegenüber der CNA-Schwesteragentur, ACI Prensa, dass Pinedas Situation in der honduranischen Kirche eine Quelle des Skandals sei. Der Bischof „lebt mit einem Adjutanten, ohne irgendeine Erklärung von jemandem“, so der Missionar, und betonte:

„Bischof Pineda hat ihm eine Wohnung in der Innenstadt und ein Auto gekauft. Das Auto, fürchten wir, kommt aus den Kassen der Universität oder der Diözese. Wir haben diese unziemliche Beziehung zum Vatikan gemeldet. Der Papst weiß alles.“

Kardinal Maradiaga sagte, dass die Erzdiözese die Ergebnisse des apostolischen Besuchs noch nicht kenne. Gleichzeitig fragte er jedoch, wie diese Ergebnisse „L’Espresso“ vorliegen. Er sagte, dass der L’Espresso-Bericht „halbe Wahrheiten sagt, das sind am Ende die schlimmsten Lügen.“

Der Kardinal bestritt, dass der Finanzrat der Erzdiözese jemals „irgendeine Investition“ genehmigt habe, wie „L’Espresso“ meldete. Abschließend sagte Kardinal Maradiaga:

„Warum wurden Vorwürfe, die vor einem Jahr veröffentlicht und abgewiesen wurden, jetzt veröffentlicht, nur acht Tage bevor ich meinen Rücktritt bei Papst Franziskus eingereicht habe, da ich die Altersgrenze von 75 Jahren erreicht habe?“

Nach Maradiagas Ansicht ist der Skandal geplant, um die Reformen von Papst Franziskus zu gefährden. „Ich werde [diese Reformen] weiterführen, solange der Heilige Vater es wünscht.“

Mit Berichterstattung von ACI Prensa. Übersetzt von AC Wimmer. (CNA Deutsch)

Kardinal Maradiaga unter Verdacht, sich finanziell bereichert zu haben

VATIKANSTADT – Ein italienisches Medium berichtet über schwere Vorwürfe gegen Kardinal Oscar Maradiaga. Der enge Papstfreund und Leiter der Kurienreform soll sich in seiner Heimat Honduras unter anderem ein Monatsgehalt von 35.000 Euro bezahlen haben lassen. Auch Franziskus soll über den Fall informiert sein – eine Anklage oder formelle Anschuldigungen gegen Maradiaga liegen derzeit jedoch nicht vor.

Am heutigen Donnerstag berichtete „L’Espresso“, der argentinische Bischof Jorge Pedro Casaretto – der im vergangenen Mai von Papst Franziskus als Apostolischer Gesandter nach Honduras geschickt wurde – habe nach seiner Rückkehr berichtet, dass Kardinal Maradiaga möglicherweise tief in Fälle schwerer Misswirtschaft verwickelt gewesen sei und selber hohe Zahlungen von der katholischen Universität von Tegucigalpa erhalten habe.

Der Artikel berichtet weiter, dass Maradiaga beschuldigt wird, mehr als 1,2 Millionen US Dollar in Londoner Finanzunternehmen investiert zu haben. Ein Teil dieses Geldes sei „verschwunden“, so der Artikel.

Der Bericht des Apostolischen Gesandten stütze sich auf Aussagen von mehr als 50 Zeugen, darunter diözesane Mitarbeiter und Priester, so „L’Espresso“.

In der italienischen Veröffentlichung heißt es, Papst Franziskus habe vor sechs Monaten den Bericht von Casaretto erhalten und prüfe seitdem die darin enthaltenen Bedenken, damit er persönlich eine endgültige Entscheidung treffen könne.

Vorwürfe auch gegen Weihbischof

Der Artikel sagte, dass Casarettos Bericht auch Vorwürfe gegen Weihbischof Juan José Pineda erhebt. Pineda habe „leichtsinnige Finanzoperationen inszeniert“ und Geld der Kirche an Freunde verteilt, einschließlich des Kaufs einer Wohnung und eines Autos für einen Mann, dem Pineda „sehr nahe“ sei.

Beunruhigend sei auch, so L’Espresso, dass große Geldsummen von der Stiftung der Diözesanzeitungen und Fernsehanstalten an die Stiftung für Bildung und soziale Kommunikation geflossen seien, der Kardinal Maradiaga vorstehe.

Obwohl diese Vorwürfe Unregelmäßigkeiten darstellen, hat L’Espresso nicht festgestellt, ob spezifische Verstöße gegen die Kirchengesetze zur Finanzverwaltung dokumentiert wurden oder ob die Gründe für Unregelmäßigkeiten noch entdeckt wurden.

Kardinal Maradiaga hat „L’Espresso“ zufolge im Jahr 2015 fast etwa eine halbe Million Euro von der Katholischen Universität von Tegucigalpa erhalten – und möglicherweise eine ähnliche Summe für das letzte Jahrzehnt als „Entschädigung“ für seinen Dienst als Großkanzler der Universität.

Kardinal Maradiaga ist ein bekannter Kirchenführer in Lateinamerika und setzt sich öffentlich als Kämpfer gegen Armut ein.

Papst Franziskus ernannte ihn 2013 zum Leiter des Kardinalrates „K9“, der die Kurienreform als Beratungsgremium begleitet.

Maradiaga wird am 29. Dezember 75 Jahre alt – das normale Rentenalter für Bischöfe und Kardinäle. Nach kanonischem Recht muss er zu diesem Zeitpunkt seinen Rücktritt einreichen. Der Papst kann dann den Rücktritt annehmen oder ablehnen. (CNA Deutsch)