Warum sich Schweden für seinen Kardinal interessiert

Dass Schweden zum ersten Mal in seiner Geschichte einen Kardinal hat, ist für die Menschen des skandinavischen Landes „eine große Sache“. Das hat uns Kaj Engelhart verraten, ein katholischer Publizist und im interreligiösen Dialog engagierter Christ, der Kardinal Anders Arborelius für die Inbesitznahme seiner Titelkirche nach Rom begleitet hat. Der Stockholmer Bischof feiert an diesem Mittwochabend seine erste Messe in der Basilika Santa Maria degli Angeli, die ihm Papst Franziskus als Titelkirche zugewiesen hat.

„Für uns bedeutet die Ernennung von Bischof Arborelius zum Kardinal ein großes Ereignis. Für uns Katholiken, aber auch für die evangelische Kirche bedeutet das viel. Es führte auch zu einem neuen Interesse, was ist ein Kardinal, was bedeutet was, hat er einen Einfluss auf die Führung der Kirche, kann er sogar Papst werden? Das waren die Frage, die gestellt wurden.“

Die katholische Kirche in Schweden besteht zum Gutteil aus Einwanderern und ist in einer ausgesprochenen Diaspora-Situation: das Wissen über katholische Glaubensinhalte ist im Schnitt bei der schwedischen Bevölkerung schwach ausgeprägt. Genau deshalb ist die Sache mit der Kardinalserhebung eine gute Gelegenheit, ins Gespräch zu kommen, erklärt Engelhart. Die Leute, sagt er uns, sehen viel Übereinstimmung zwischen „ihrem“ Kardinal und Papst Franziskus; und für beide hätten sie hohe Wertschätzung.

„Die Leute verstehen, dass sich Papst Franziskus sehr am Evangelium orientiert. Er spricht vom Grund des Lebens der Kirche. Und die Kardinalsernennung führt die Leute zur Frage, wie wird die Katholische Kirche gesteuert, welche Prinzipien gelten. Das führt zu einem neuen Interesse an der Begründung der Kirche in der Bibel und im Evangelium und in der Kirchengeschichte, zurück bis Petrus, und ein Kardinal in Schweden ist ein Link zur Weltkirche aus der Zeit, aus der frühchristlichen Zeit, somit nimmt man Teil an einer größeren kirchlichen Einheit.“ (rv)

Die Weltfriedenstag 2018 im Wortlaut

Hier lesen Sie die Botschaft des Papstes zum kirchlichen Weltfriedenstag am 1. Januar 2018 in der offiziellen deutschen Übersetzung. (rv)

Migranten und Flüchtlinge: Menschen auf der Suche nach Frieden

1. Friedenswunsch

Friede allen Menschen und allen Ländern der Erde! Der Friede, den die Engel den Hirten in der Heiligen Nacht verkünden, ist eine tiefe Sehnsucht aller Menschen und Völker, vor allem derer, die am stärksten darunter leiden, wenn er fehlt. Unter ihnen, die ich in meinen Gedanken trage und in mein Gebet einschließe, möchte ich einmal mehr an die über 250 Millionen Migranten in der Welt erinnern, von denen 22,5 Millionen Flüchtlinge sind. Bei diesen handelt es sich, wie schon mein geschätzter Vorgänger Benedikt XVI. sagte, um „Männer und Frauen, Kinder, junge und alte Menschen, die einen Ort suchen, an dem sie in Frieden leben können”. Um ihn zu finden, sind viele von ihnen bereit, auf einer meist langen und gefährlichen Reise ihr Leben zu riskieren, Mühe und Leid zu ertragen, Zäune und Mauern zu überwinden, die errichtet wurden, um sie von ihrem Ziel fernzuhalten.

Im Geist der Barmherzigkeit umarmen wir all diejenigen, die vor Krieg und Hunger fliehen oder die aufgrund von Diskriminierung, Verfolgung, Armut und Umweltzerstörung gezwungen sind, ihr Land zu verlassen.

Wir sind uns bewusst, dass es nicht genügt, unsere Herzen dem Leid anderer zu öffnen. Es muss noch viel getan werden, bevor unsere Brüder und Schwestern wieder in Frieden in einem sicheren Zuhause leben können. Die Aufnahme des Anderen erfordert konkretes Engagement, eine Kette von Unterstützung und Wohlwollen, eine wache und verständnisvolle Aufmerksamkeit. Ebenso verlangt sie einen verantwortlichen Umgang mit neuen komplexen Situationen, die manchmal zu den zahlreichen bereits bestehenden Problemen hinzukommen, und mit den Ressourcen, die stets begrenzt sind. Wenn die Regierenden mit Besonnenheit vorgehen, sind sie imstande, praktische Maßnahmen zu ergreifen, um aufzunehmen, zu fördern, zu schützen und zu integrieren, und auf diese Weise, “soweit es das wahre Wohl ihrer Gemeinschaft zulässt, dem Vorhaben derer entgegenzukommen, die sich einer neuen Gemeinschaft anschließen wollen” (Johannes XXIII., Enzyklika Pacem in Terris, 106). Sie haben eine klare Verantwortung gegenüber der Bevölkerung in ihren Ländern, deren ordentliche Rechte und harmonische Entwicklung sie gewährleisten müssen, damit sie nicht wie der törichte Bauherr erscheinen, der falsche Berechnungen angestellt hat und nicht in der Lage war, den Turm fertigzustellen, dessen Bau er begonnen hatte.

2. Warum so viele Flüchtlinge und Migranten?

Im Hinblick auf die Feier des Großen Jubiläums der 2.000 Jahre, seit die Engel in Bethlehem den Frieden verkündeten, erinnerte der heilige Johannes Paul II. an die wachsende Zahl von Flüchtlingen als Konsequenz einer „endlosen und schrecklichen Folge von Kriegen, Konflikten, Völkermorden und ‚ethnischer Säuberungen’“, die das 20. Jahrhundert gekennzeichnet haben. Das neue Jahrhundert hat bisher noch keine wirkliche Wende gebracht: Die bewaffneten Konflikte und die anderen Formen organisierter Gewalt verursachen weiterhin Bevölkerungswanderungen innerhalb der nationalen Grenzen und über sie hinaus.

Aber die Menschen wandern auch aus anderen Gründen aus. Dazu gehört zunächst einmal der „Wunsch nach einem besseren Leben, oft auch vereint mit dem Versuch, die ‚Verzweiflung‘ darüber hinter sich zu lassen, dass es ihnen verwehrt ist, sich eine Zukunft aufzubauen” (Benedikt XVI., Botschaft zum Weltmigrantentag 2013). Man bricht auf, um sich wieder mit seiner Familie zu vereinen, um Arbeits- und Ausbildungsmöglichkeiten zu finden. Wer diese Rechte nicht besitzt, lebt nicht in Frieden. „Tragisch ist” darüber hinaus, wie ich bereits in der Enzyklika Laudato si‘ betont habe, „die Zunahme der Migranten, die vor dem Elend flüchten, das durch die Umweltzerstörung immer schlimmer wird”.

Die Mehrheit wandert auf regulärem Weg aus, während manche andere Wege verfolgen, vor allem aus Verzweiflung, wenn das Heimatland ihnen weder Sicherheit noch Zukunftsaussichten bietet und jeder legale Weg unbegehbar, versperrt oder zu langsam erscheint.

In vielen Zielländern hat sich eine Rhetorik weit verbreitet, die mit Nachdruck die Risiken für die nationale Sicherheit oder die Belastung durch die Aufnahme der neu Ankommenden betont. Dabei wird jedoch die menschliche Würde missachtet, die jedem zuerkannt werden muss, weil alle Menschen Kinder Gottes sind. Alle, die – vielleicht zu politischen Zwecken – Angst gegenüber Migranten schüren, säen Gewalt, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit, anstatt den Frieden aufzubauen. Dies gibt allen, denen der Schutz eines jeden Menschen am Herzen liegt, Anlass zu großer Sorge.

Alle Erkenntnisse, über die die internationale Gemeinschaft verfügt, weisen darauf hin, dass die globalen Migrationsbewegungen weiterhin unsere Zukunft bestimmen werden. Einige sehen sie als Bedrohung an. Ich jedoch bitte Sie, auf sie mit einem Blick des Vertrauens zu schauen, als eine Gelegenheit, eine friedvolle Zukunft aufzubauen.

3. Mit einem betrachtenden Blick

Die Weisheit des Glaubens schärft diesen Blick, der in der Lage ist wahrzunehmen, dass wir alle “zu einer einzigen Familie [gehören], Migranten und die sie aufnehmenden Gastvölker, und alle dasselbe Recht [haben], die Güter der Erde zu nutzen, deren Bestimmung allgemein ist, wie die Soziallehre der Kirche lehrt. Solidarität und Teilen haben hier ihre Grundlage.” (Benedikt XVI., Botschaft zum Weltmigrantentag 2010) Diese Worte rufen uns das Bild des neuen Jerusalems wieder ins Gedächtnis. Das Buch des Propheten Jesaja (Kap. 60) und dann das der Offenbarung des Johannes (Kap. 21) beschreiben es als eine Stadt, deren Tore stets geöffnet sind, um Menschen aller Völker eintreten zu lassen; sie bewundern die Stadt und füllen sie mit ihren Reichtümern. Der Friede ist der Herrscher, der sie leitet, und die Gerechtigkeit der Grundsatz, der das Zusammenleben in ihrem Inneren bestimmt.

Auch auf die Stadt, in der wir leben, müssen wir mit einem solchen betrachtenden Blick schauen, “das heißt mit einem Blick des Glaubens […], der jenen Gott entdeckt, der in ihren Häusern, auf ihren Straßen und auf ihren Plätzen wohnt […] [und] die Solidarität, die Brüderlichkeit und das Verlangen nach dem Guten, nach Wahrheit und Gerechtigkeit [fördert]” (Apostolisches Schreiben Evangelii Gaudium,71), mit anderen Worten: der die Verheißung des Friedens verwirklicht.

Wenn wir auf die Migranten und Flüchtlinge schauen, vermag ein solcher Blick zu entdecken, dass sie nicht mit leeren Händen kommen: Neben der wertvollen Prägung durch ihre Heimatkulturen bringen sie ein hohes Maß an Mut und Tatkraft, an Fähigkeiten und Erwartungen mit. Auf diese Weise bereichern sie das Leben der Nationen, die sie aufnehmen. Ein solcher Blick kann auch die Kreativität, die Ausdauer und die Opferbereitschaft unzähliger Menschen, Familien und Gemeinschaften wahrnehmen, die in allen Teilen der Welt den Migranten und Flüchtlingen ihre Türen und Herzen öffnen, auch dort, wo die Ressourcen knapp sind.

Dieser betrachtende Blick kann schließlich auch die Verantwortungsträger des öffentlichen Lebens in ihrem Urteil leiten, so dass die Aufnahmepolitik auf ein Höchstmaß ausgeweitet wird, „soweit es das wahre Wohl ihrer Gemeinschaft zulässt” (Pacem in Terris, 106), d.h. die Bedürfnisse aller Mitglieder der einen Menschheitsfamilie und das Wohl jedes Einzelnen von ihnen berücksichtigt werden.

Wer von diesem Blick beseelt ist, wird die ersten Ansätze des Friedens erkennen, die bereits aufkeimen, und wird für ihr Wachstum Sorge tragen. So wird er unsere Städte, die oft wegen Konflikten um die Präsenz von Migranten und Flüchtlingen gespalten und polarisiert sind, in Orte des Aufbaus des Friedens verwandeln.

4. Vier Eckpfeiler für unser Handeln

Um Asylsuchenden, Flüchtlingen, Migranten und Opfern von Menschenhandel eine Möglichkeit geben zu können, den Frieden, den sie suchen, zu finden, braucht es eine Strategie, die vier Handlungen miteinander verbindet: aufnehmen, schützen, fördern und integrieren.

„Aufnehmen” ruft die Notwendigkeit ins Gedächtnis, die Möglichkeiten zur legalen Einreise auszuweiten, Flüchtlinge und Migranten nicht an Orte zurückzuweisen, wo ihnen Verfolgung und Gewalt drohen, und die Sorge um die nationale Sicherheit mit der Wahrung der grundlegenden Menschenrechte ins Gleichgewicht zu bringen. Die Heilige Schrift erinnert uns: „Vergesst die Gastfreundschaft nicht; denn durch sie haben einige, ohne es zu ahnen, Engel beherbergt!” (Hebr 13,2)

„Schützen” erinnert an die Pflicht, die unantastbare Würde all jener, die vor einer realen Gefahr fliehen und Asyl und Sicherheit suchen, anzuerkennen und zu wahren und ihre Ausbeutung zu verhindern. Ich denke dabei besonders an die Frauen und Kinder, die sich in Situationen befinden, in denen sie Gefahren und Missbrauch bis hin zur Sklaverei ausgesetzt sind. Gott diskriminiert nicht: „Der Herr beschützt die Fremden, er hilft auf den Waisen und Witwen” (Ps 146,9).

„Fördern” verweist auf die Unterstützung bei der ganzheitlichen menschlichen Entwicklung von Migranten und Flüchtlingen. Unter den vielen Mitteln, die dabei helfen können, möchte ich hervorheben, wie wichtig es ist, Kindern und Jugendlichen den Zugang zu allen Stufen der Bildung zu garantieren. Auf diese Weise können sie nicht nur ihre eigenen Fähigkeiten weiterentwickeln und entfalten, sondern sind auch eher in der Lage, auf die anderen im Geist des Dialogs – nicht der Abschottung und Konfrontation – zuzugehen. Die Heilige Schrift lehrt: Gott “liebt die Fremden und gibt ihnen Nahrung und Kleidung”. Deshalb mahnt sie: “Auch ihr sollt die Fremden lieben, denn ihr seid Fremde in Ägypten gewesen” (Dtn 10,18-19).

„Integrieren” bedeutet schließlich, es den Flüchtlingen und Migranten zu ermöglichen, voll und ganz am Leben der Gesellschaft, die sie aufnimmt, teilzunehmen – in einer Dynamik gegenseitiger Bereicherung und fruchtbarer Zusammenarbeit bei der Förderung der ganzheitlichen Entwicklung des Menschen in den lokalen Gemeinschaften. So schreibt der heilige Paulus: „Ihr seid also jetzt nicht mehr Fremde und ohne Bürgerrecht, sondern Mitbürger der Heiligen und Hausgenossen Gottes” (Eph 2,19).

5. Ein Vorschlag im Hinblick auf zwei internationale Pakte

Ich wünsche mir von Herzen, dass dieser Geist den Prozess bestimmt, der im Laufe des Jahres 2018 dazu führen wird, dass die Vereinten Nationen zwei globale Pakte definieren und verabschieden – einen für sichere, geordnete und reguläre Migration, den anderen für Flüchtlinge. Als Vereinbarungen auf globaler Ebene stellen diese Pakte einen wichtigen Bezugsrahmen für politische Vorschläge und praktische Maßnahmen dar. Deshalb ist es wichtig, dass sie von Mitgefühl, Weitsicht und Mut inspiriert sind, so dass jede Gelegenheit genutzt wird, den Aufbau des Friedens voranzubringen. Nur so ist es möglich, dass der notwendige Realismus der internationalen Politik nicht dem Zynismus und der Globalisierung der Gleichgültigkeit zum Opfer fällt.

Dialog und Koordinierung stellen tatsächlich eine Notwendigkeit und ureigene Pflicht der internationalen Gemeinschaft dar. Jenseits nationaler Grenzen ist es möglich, dass auch weniger reiche Länder eine größere Anzahl von Flüchtlingen aufnehmen oder besser aufnehmen können, wenn durch internationale Zusammenarbeit die Bereitstellung der notwendigen Mittel gewährleistet ist.

Die Abteilung für Migranten und Flüchtlinge des Dikasteriums für den Dienst zugunsten der ganzheitlichen Entwicklung des Menschen hat 20 Handlungsschwerpunkte vorgeschlagen, die dazu dienen, dass die vier genannten Verben auf politischer Ebene umgesetzt werden, ebenso wie in der Einstellung und im Handeln der christlichen Gemeinschaften. Diese und andere Beiträge möchten das Interesse der katholischen Kirche an dem Prozess, der zur Anwendung der beiden globalen Pakte der Vereinten Nationen führt, zum Ausdruck bringen. Dieses Interesse spiegelt eine allgemeinere pastorale Fürsorge wider, die mit der Kirche entstanden ist und die sich durch zahlreiche Werke bis in unsere Tage fortsetzt.

6. Für unser gemeinsames Haus

Die Worte des heiligen Johannes Paul II. inspirieren uns: „Wenn viele den „Traum” von einer Welt des Friedens teilen und der wertvolle Beitrag von Migranten und Flüchtlingen geschätzt wird, dann kann die Menschheit mehr und mehr zur Familie aller und unsere Welt zum wahren „gemeinsamen Haus” werden.” (Botschaft zum Weltmigrantentag 2004) Viele in der Geschichte haben an diesen „Traum” geglaubt und wie viele haben Zeugnis dafür abgelegt, dass es sich dabei nicht um eine unrealisierbare Utopie handelt.

Zu ihnen muss die heilige Franziska Xaviera Cabrini gezählt werden, die 2017 ihren hundertsten Todestag hat. Heute, am 13. November, wird von vielen kirchlichen Gemeinschaften ihr Gedenktag gefeiert. Diese kleine großartige Frau, die ihr Leben dem Dienst der Migranten widmete und dann ihre Patronin im Himmel wurde, hat uns gelehrt, wie wir diese unsere Brüder und Schwestern aufnehmen, beschützen, fördern und integrieren können. Auf ihre Fürsprache möge der Herr uns allen gewähren, diese Erfahrung zu machen: „Die Frucht der Gerechtigkeit wird in Frieden für die gesät, die Frieden schaffen.” (rv)

Jemen: Christlicher Friedhof geschändet

In Aden ist ein christlicher Friedhof geschändet worden. Davon betroffen seien auch die Gräber von vier Schwestern Mutter Teresas, bestätigte im Gespräch mit Radio Vatikan der Apostolische Vikar für Südarabien, Bischof Paul Hinder. Die Schwestern wurden im März 2016 in ihrem Haus ermordet, in dem sie pflegebedürftige Menschen betreuten. Kreuze wurden zerstört und ein Teil des antiken Friedhofes, der Katholiken, Protestanten und Anglikanern als letzte Ruhestätte dient, geplündert, berichtet Bischof Hinder.

Diese Schändung ist nur der jüngste Vorfall in einer Reihe von Angriffen, die die lokalen und internationalen Konflikte widerspiegeln, unter denen der Jemen derzeit leidet. Das Land, so betont auch Bischof Hinder, befinde sich in einer dramatischen Lage: In manchen Gebieten hungere die Bevölkerung, weil es unmöglich sei, Zugang zu Nahrung zu bekommen, während in anderen Gebieten seien Epidemien und Krankheiten außer Kontrolle geraten. Die Weltgesundheitsorganisation WHO und humanitäre Organisationen dringen seit Beginn der Blockaden durch die Saudi-Arabische Militärkoalition Anfang November darauf, dass die Transitkanäle für humanitäre Hilfe und Waren wieder geöffnet werden. Saudi-Arabien hatte Mitte dieser Woche zugesagt, dass ab Donnerstag wieder dringend benötigte Waren in das blockierte Land eingeführt werden könnten.

UN-Quellen sprechen von fast 9.000 Toten und 45.000 Verletzten im Jemen. Mindestens 7 Millionen Menschen befänden sich am Rande der Hungersnot. (rv)

Diözese Graz-Seckau: Strukturreform in Diskussion

Immer konkretere Gestalt bekommen die Neuausrichtung und Strukturreform der Diözese Graz-Seckau. Bischof Wilhelm Krautwaschl wies bei der jüngsten Vollversammlung des Diözesanrates darauf hin, „dass wir auf eine neue Gestalt von Kirche zugehen und nicht das alte System mit weniger Mitteln weiterführen“. Was jetzt anstehe, sei „keine Geldumverteilungsaktion, sondern Bewusstseinsbildung, dass wir uns als Kirche neu aufstellen“. Dazu gehöre auch die Bereitschaft, etwas sterben zu lassen, damit Neues wachsen könne.

Als Vision des Reformprozesses dient ein „Zukunftsbild“ der Diözese. Dessen überarbeitete Fassung soll nach der nunmehr abgeschlossenen Diskussion darüber im Priester- und Diözesanrat sowie der Prüfung durch die Katholisch-Theologische Fakultät Graz am 3. Dezember – zu Beginn des 800-Jahr-Jubiläums der Diözese – in Kraft gesetzt werden.

Am Dienstag war Bischof Krautwaschl in Rom bei Radio Vatikan zu Gast. Dabei sprachen wir mit ihm über den Sinn von Strukturreformen.

„So wie in jeder Diözese stellt man sich angesichts verschiedenster Umstände die Frage: Wie kann’s mit uns weitergehen, wie werden wir unserem Auftrag gerecht, den Gott uns mitgegeben hat? Das ist bei uns seit eigentlich zwanzig Jahren in verschiedenen Schritten schon notwendig geworden, dass wir uns diese Fragen stellen, und jetzt, aufgrund meiner Ernennung und „Erfahrung“, werden diese Dinge hochgehoben, und wir entdecken, dass der Auftrag Jesu die eigentliche Marschrichtung ist, die wir umzusetzen haben.“

Frage: Was heißt das – Strukturen ändern bringt nicht viel?

Nicht nur im Hirnkastl, sondern auch konkret vor Ort

„Also, ich würde sagen: Es braucht beides. Wenn wir katholische Kirche sind, dann sind wir das nicht nur im Hirnkastl, sondern eben auch konkret vor Ort. Aber die große Frage, die sich uns stellt, ist der Auftrag, den Jesus uns mitgegeben hat von Anfang an – und dort heißt es anzusetzen. Der Auftrag Jesus „Geht hinaus und verkündet das Evangelium allen Geschöpfen“ – was heißt das jetzt, heute und hier? Und da kann es schon sein, dass sich in einer hochorganisierten Gegend, so wie wir es in Österreich und im deutschen Sprachraum überhaupt sind, verschiedene Dinge angesetzt haben; und wir schauen jetzt, dass wir diesen ursprünglichen Ideen wieder entsprechen.“

Frage: Wie kommt man denn an diesen Auftrag Jesu heran? Indem man die sogenannten viri probati zu Priestern weiht? Oder indem man Frauen zu Diakoninnen weiht? Oder ist das jetzt auch wieder der falsche Ansatz?

„Ich war vor vier Jahren mit den Dechanten in unserer Diözese unterwegs, auf einer Fortbildungstagung. Da haben wir gesagt: Es gibt verschiedenste Dinge, die sich geändert haben – was ist der Auftrag des Dechanten? Und da sind wir darauf gekommen, dass sich im Grunde vieles verändern lässt. Jetzt habe ich voriges Jahr gesagt: Okay, wir schaffen die Dekanate ab, weil eben manches, anders organisiert, besser rennt. Und auf einmal ist das hochgekommen: Hoppla, da geht es nicht nur um eine Struktur, die wir jetzt herausnehmen, sondern da wird die Frage neu virulent, was es jetzt, heute und hier heißt, das Evangelium zu verkünden. Und danach kommen dann erneut die Fragen, welche Ämter es dafür braucht, welche sind die wirklich sichtbaren Umsetzungsmöglichkeiten, die halt wieder eine Struktur brauchen. Diese eine Frage, die will ich jetzt meiner Diözese einmal gönnen…

Das hängt nicht so sehr von den Ämtern ab

Was heißt das in Graz, diesem Ballungsraum, der immer größer wird, das Evangelium hineinzusprechen? Das hängt zunächst einmal nicht so sehr von den Ämtern ab; diese Fragen kann man natürlich auch stellen und muss man sich auch stellen – sie werden sogar weltkirchlich gestellt. Da sind wir durchaus synchron mit so manchen Veränderungsprozessen, die sich in der Kirche ereignen.“

Frage: „Ja, aber ein Bischof, der sagt ‚Ach, Ämter sind gar nicht so wichtig‘, zieht sich natürlich gleich den Verdacht zu: Der will jetzt nur von den wirklich nötigen Reformen ablenken…

Neu denken ist alles andere als abschaffen

„Und da gibt es noch die nächste Steigerungsstufe, die dann heißt: Wir brauchen keine Priester mehr! Das wird ja auch vielen Bischöfen vorgeworfen. Das ist ein Blödsinn! Ich denke mir: Wir brauchen die Gestalt, in der Kirche lebt. Aber da hat sich manches halt auch… Ich denke da an manche Pfarrer, die darüber klagen, dass sie halt weiß Gott was alles zu machen haben an Verwaltung usw. Ist das wirklich Aufgabe der Priester? Das neu zu denken, das neu in Formen zu gießen, ist alles andere als abschaffen!

Realistisch betrachtet nehmen momentan die Priesterzahlen ab, und dann habe ich in meiner Verantwortung gegenüber meinen Brüdern als Priester auch die Verantwortung zu sagen: Okay, wie können die leben und nicht nur überleben in einer sich ändernden Welt? Wir nehmen wahr, dass sich die Welt um uns herum ändert; das heißt auch, dass wir im Kleinen wie im Großen schauen müssen: Wo ereignet sich Kirche?, und nicht nur: Wo haben wir unsere Mauern gut errichtet, und schauen wir, dass wir die weiter am besten betreuen – das läuft sich ans Ende! Gottseidank merken wir da zunehmend auch auf, weil halt die Geldströme nicht mehr so fließen, wie wir es gewohnt waren.“

Frage: Ist es nicht schwierig, eine Ortskirche praktisch neu erfinden zu müssen, von unten her?

„Wir waren es lange nicht gewohnt. Wir haben jetzt 800 Jahre Diözese Graz-Seckau, wir beginnen das Festjahr am Ersten Adventssonntag… Wenn wir die Worte Jesu „Eure Heimat ist im Himmel“ ernst nehmen, dann dürfen wir uns nicht einrichten. Das mag schwer sein, weil’s ungewohnt ist, aber ich glaube, diese Aufgabe dürfen wir uns nicht ersparen.“

Das Interview führte Stefan Kempis von Radio Vatikan. (rv)

EWTN startet Video on Demand: 12.000 Sendungen kostenlos verfügbar

 

IRONDALE – Das EWTN Global Catholic Network stellt ab sofort kostenlos Sendungen on demand zur Verfügung. Über 12.000 Programme können mit dem neuen Dienst per Knopfdruck gesehen werden, und weitere kommen regelmäßig dazu.

„Bei EWTN On Demand ist für jeden etwas dabei“, sagte EWTN-Vorstandsvorsitzender und Geschäftsführer Michael P. Warsaw in einer Mitteilung.

„Man muss nichts ausfüllen, eine Mitgliedschaft ist nicht erforderlich, und es werden keine Gebühren erhoben. Alles was man braucht, ist eine Verbindung zum Internet, und schon kann es losgehen“, sagte EWTN-Präsident Doug Keck.

„Niemand hat mehr Stunden katholisches Programm on demand als EWTN“, sagte Keck.

Der Dienst ist unter www.ewtn.com/ondemand verfügbar und bietet Nachrichten, Fragen zu Glaubensthemen und andere Inhalte in englischer Sprache. Informationen über die Sendungen in deutscher Sprache finden Sie unter www.ewtn.de

EWTN Global Catholic Network wurde 1981 von Mutter Angelica von den Armen Klarissinnen der Ewigen Anbetung gegründet. Das größte religiöse Mediennetzwerk der Welt erreicht über 270 Millionen Fernseh-Haushalte in über 145 Staaten und Territorien.

Neben seinen 11 TV-Kanälen in mehreren Sprachen – darunter auch Deutsch – gehört zu EWTN auch eine Reihe von Radiosendern. EWTN verlegt außerdem den „National Catholic Register“, betreibt einen Katalog religiöser Produkte und ging 2015 ein Joint Venture mit dem Verlag „Sophia Institute Press“ ein.

Auch die internationale Catholic News Agency, zu der CNA Deutsch gehört, ist Mitglied der EWTN-Familie. (CNA Deutsch)

Ungarn: „Kein attraktives Land für Massen-Einwanderung“

Ungarns Umgang mit Flüchtlingen stand in den vergangenen Monaten immer wieder in der Kritik. Bilder von Stacheldrahtzäunen an der Grenze zu Serbien gingen um die Welt, auch die scharfen Töne des ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban gegen die Aufnahme von Migranten stießen vielerorts in Europa auf Unverständnis.

Über den tatsächlichen Umgang Ungarns mit Menschen, die auf der Flucht sind, konnten die Bischöfe des Landes am Montag mit Papst Franziskus sprechen. Die 19 Mitglieder der Bischofskonferenz absolvieren diese Woche ihren Ad-limina-Besuch in Rom. Nach der Audienz beim Papst besuchte der Erzbischof von Esztergom-Budapest, Kardinal Peter Erdö, Radio Vatikan und sagte im Gespräch mit unseren ungarischen Kollegen:

„Ungarn ist kein attraktives Land für die Massenmigration. Alle wollen nach Westen, vor allem nach Deutschland. Heute ist es so, dass wir den verfolgten Christen und allen Flüchtlingen, die vor Terrorismus und Krieg fliehen, helfen wollen. Wir als katholische Kirche haben große Spendensammelaktionen durchgeführt und konnten so im Nordirak eine Schule bauen. Im Augenblick finanzieren wir den Wiederaufbau eines Dorfes, das der Islamische Staat zuvor eingenommen hatte. Mit dem Rückzug der Terroristen können die Christen dort wieder ihre Heimat aufbauen.“

Immer noch starkes Ost-West-Gefälle im Lebensstandard

Allgemein sei im Westen vielen nicht bewusst, wie die Ungarn heute lebten. Die Unterschiede zu anderen EU-Ländern seien immer noch gut erkennbar, so Kardinal Erdö.

„Das ist eine große Herausforderung, was den Lebensstandard bei uns betrifft. Das Durchschnittsgehalt in Ungarn beträgt nur 25 Prozent des gesamten deutschen Durchschnittsgehaltes. Das war vor 25 Jahren genauso. Das bedeutet: Auch die junge Generation von Gebildeten, Intellektuellen und Facharbeitern geht in den Westen. Das führt zu einem Fachkräftemangel in Ungarn. Das ist auch ein Problem im pastoralen Leben der Kirche.“

Doch es gebe aus kirchlicher Sicht auch erfreuliche Entwicklungen, fügt Kardinal Erdö an.

„Es ist vorgesehen, dass in den öffentlichen Schulen die Kinder bzw. deren Eltern entscheiden sollen, ob sie an einem Ethikunterricht oder am Religionsunterricht teilnehmen sollen. Über die Hälfte der Schüler hat den katholischen Religionsunterricht gewählt. Das bedeutet aber, dass wir sehr viele katholische Katecheten und Religionslehrer brauchen.“

Ein weiteres positives Arbeitsfeld für die Kirche in Ungarn betrifft die Romapastoral, da ist die ungarische Bischofskonferenz derzeit dabei, eine Bibelübersetzung und liturgische Texte in Lovari-Romanes auszuarbeiten, deren Approbierung nun aufgrund der neuen Regelungen des Motu propio „Magnum principium“ einfacher werde, so Erdö.

Und aller guten Dinge sind bekanntlich drei: Der dritte positive Punkt betrifft aus der Sicht des Kardinals den Seligsprechungsprozess des Zisterziensers Janos Brenner (1931-1947). Bis 1989 durfte Brenners Tod nicht öffentlich erwähnt werden, doch am vergangenen 8. November 2017 hatte Papst Franziskus das Martyrium János Brenners als Voraussetzung für dessen Seligsprechung bestätigt. (rv)

Italien: Kardinal Cordero Lanza di Montezemolo verstorben

 

Der in Turin geborene Kardinal Cordero Lanza di Montezemolo ist gestern verstorben. Er war von 2005 bis 2009 Erzpriester der Basilika S. Paul vor den Mauern. 2006 hatte ihn Papst Benedikt XVI. in den Kardinalsstand erhoben und ihm die Diakonie „S. Maria in Portico Capitelli“ zugewiesen. 2016 machte ihn Papst Franziskus zum Kardinalpriester (pro hac vice). Mit seinem Tod umfasst das Kardinalskollegium noch 217 Kardinäle und von diesen haben 120 ein aktives Wahlrecht bei einer künftigen Papstwahl. (vh)

Nordafrikas Bischöfe tagen zu Migration und Jugend

Das Leben als christliche Minderheit in Ländern mit muslimischer Bevölkerungsmehrheit, die Flüchtlingsfrage und Perspektiven für die Jugend in Nordafrika: Das waren nur einige der Themen, mit denen sich die Nordafrikanische Bischofskonferenz CERNA im Rahmen ihrer jüngsten Vollversammlung beschäftigt hat. Vom 11. bis zum 15. November haben sich die Bischöfe aus dem südlichen Mittelmeerraum in Tunis getroffen, als Gast war auch ein Bischof aus Sizilien geladen.

Mit besonderer Aufmerksamkeit sei die Stellungnahme des Apostolischen Vikars von Tripolis und Administrators von Bengasi erwartet worden, hieß es in einer Mitteilung der CERNA im Anschluss an die Arbeiten. Denn seit seiner Berufung nach Libyen (im Jahr 2015) sei es Georges Bugeja nicht möglich gewesen, an den Versammlungen der Bischofskonferenz teilzunehmen, wird in der Stellungnahme betont. Der Bischof hatte auch das von ihm als Administrator verwaltete Bistum Bengasi wegen der andauernden Konflikte seit zwei Jahren nicht besuchen können, die Kirche vor Ort sei völlig zerstört und der Zugang in das Gebiet nach wie vor mit großen Risiken verbunden. In der Vollversammlung habe er nun einen Überblick über die Situation vor Ort gegeben. Insbesondere berichtete er von den großen Schwierigkeiten, denen sich die Migranten in Libyen gegenüber sähen, aber auch von dem Leben der Christen in Regionen, in denen Gemeinden vor allem von Katechisten getragen würden.

Großen Raum nahmen die Besprechungen zur Flüchtlingsfrage und die Suche nach globalen und humanitären Lösungen ein, hieß es weiter. Dabei werde auch die Kirche nördlich des Mittelmeers einbezogen. Ebenso gesellschaftlich relevante Fragen wie die Entscheidung Tunesiens, Frauen die Eheschließung auch mit Nicht-Muslimen zu erlauben sowie kirchlich bedeutsame Ereignisse wie die jüngsten Entwicklungen im Seligsprechungsverfahren von 19 algerischen Priestern und Ordensfrauen, die Mitte der 90-Jahre das Martyrium erlitten hätten, wurden den Angaben nach erörtert. (rv)

USA: Bischöfe mahnen Klimaschutzpolitik an

Eine Mahnung zur Verantwortung für das Gemeinwohl sprechen die US-amerikanischen Bischöfe in einem Brief an den Kongress aus. Die Arbeit der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen solle durch Initiativen wie die jährliche Klima-Konferenz, die derzeit in Bonn tagt, erleichtert werden. Auch die internationale Zusammenarbeit solle dadurch gefördert werden. Die Bischöfe drückten ihre Enttäuschung über die Haltung Donald Trumps aus, der sich vom Pariser Klimaabkommen distanziert hat. (rv)

USA: Schlappe für Papst Franziskus

Überraschung in der US-Bischofskonferenz, Erzbischof Joseph Naumann wird vor Kardinal Blase Cupich zum neuen Leiter des „Pro-life committee“ (Lebensrechtskommission) gewählt.

Naumann, Erzbischof von Kansas City, hat den von Papst Franziskus im November 2016 kreierten Kardinal Cupich (Erzbischof von Chicago) mit 96 zu 82 Stimmen bei der Wahl knapp geschlagen. Eigentlich sind beide Kandidaten Befürworter des Lebensrechts für ungeborene Kinder und gegen die Abtreibungspolitik. Cupich gilt jedoch in den USA als progressiver Verfechter der Kurzänderung durch Papst Franziskus und genau hier lag das Problem seiner Nichtwahl. Er gilt in der US-Bischofskonferenz als „Mann des Papstes“ neben den Papstkreierungen Kardinal Tobin (Erzbischof von Newark und vormals von Indianapolis) und dem im Vatikan tätigen Kardinalpräfekten Farrell (vormals Bischof von Dallas). Mit den Ernennungen der genannten Kardinäle hatte der Papst seine Wunschkandidaten in den USA platziert und darüber ist offenkundig die Mehrheit des US-Episkopts nicht glücklich.

In den US-Medien wird die Wahl von Erzbischof Naumann als Leiter der Kommission als eine Art „Referendum gegen die Abtreibungspolitik von Papst Franziskus“ betrachtet. So berichte Crux Now am Dienstag und Mittwoch in den USA:

„Diese genau beobachtete Wahl wurde von vielen als Referendum über die Annäherung der Konferenz an Lebensthemen und deren Übereinstimmung mit Franziskus angesehen. Naumann wird den scheidenden Vorsitzenden des Komitees, Kardinal Timothy Dolan aus New York, ersetzen. Während seines Berichts über das Lebensrechtskomitee am Montag lobte Dolan Naumanns Arbeit im Ausschuss und als Vorstandsmitglied von Human Life Action“.

„Auf der anderen Seite gibt es wahrscheinlich noch ein Paar andere Faktoren, bevor man das Ergebnis unter einer rein politischen Linse betrachtet – als ob es irgendwie ein „Nein“ zur gesamten Agenda von Papst Franziskus wäre, eine Art Brexit-Äquivalent der US-Bischöfe“.

Hinzu kommt, dass seit 40 Jahren dieses Amt immer von einem Kardinal besetzt war und nun erstmals ein rangniedriger Kirchenmann die Leitungsfunktion inne haben wird. Die Personalpolitik von Papst Franziskus hat im US-Episkopat mit der Wahl von Erzbischof Naumann, anstelle des eigentlich sicher gegoltenen Kardinal Cupich, eine herbe Schlappe erlebt. (vh)