D: Helmut Dieser wird neuer Bischof von Aachen

b_dieserAachen bekommt einen neuen Bischof: Es ist der Trierer Weihbischof Helmut Dieser. Das wurde an diesem Freitag zeitgleich in Rom und in Aachen bekannt. Der 54-Jährige wird Nachfolger des emeritierten Bischofs der Kaiserstadt, Heinrich Mussinghoff.

Dieser wurde 1962 in Neuwied geboren und hat in Trier und Tübingen studiert. Priester ist er seit 1989. Am Priestersemiar von Trier und anschließend von Lantershofen hat er lange Homiletik unterrichtet, von 2004 bis 2011 war er Pfarrer, anschließend Weihbischof. (rv)

Brasilien: Kardinal fordert Reformen

Kardinal Claudio HummesDie Kirche Brasiliens will abwarten, wie sich die frisch eingesetzte Regierung im Land verhält. Politische Überzeugungen seien zweitrangig, sagt der brasilianische Kardinal Claudio Hummes. Wichtig seien Taten. „Ich habe oft gesagt, dass die Ideologien nicht so entscheidend sind, denn Regierungen müssen pragmatisch sein. Es ist egal, welche Überzeugung, wichtig sind die Entscheidungen, Projekte, die notwendigen Reformen, die gemacht werden müssen.“

Ende August hatte Michel Temer das Präsidentenamt übernommen – er war zuvor Dilma Rousseffs Vizepräsident, seine Partei hatte aber die Koalition gebrochen und so die Mehrheiten zur umstrittenen Absetzung Rousseffs wegen angeblicher Haushaltstricksereien zustande gebracht.

Es gelte nun, die eingeknickte Wirtschaft des Landes wieder anzukurbeln, damit Jobs für die Menschen geschaffen werden, so der Kardinal im Gespräch mit Radio Vatikan. Aber auch die Korruption sei ein Problem im Land, das bekämpft werden müsse. Mit vorschnellen Bewertungen der Politiker jedenfalls wolle sich die Kirche Brasiliens zurückhalten, sagt Kardinal Hummes:

„Es ist noch schwer zu sagen, weil wir noch am Anfang sind. Der Regierungswechsel ist erst vor Kurzem geschehen. Die neue Regierung beginnt nun, Entscheidungen zu treffen. Es muss alles noch angegangen werden, wir wissen noch nicht, mit welcher Entschiedenheit Reformen durchgeführt werden, die wirklich wichtig wären für die Menschen. So oder so – wir als Kirche müssen da sein. Das jetzige Brasilien geht aus der Krise heraus. Der Veränderungsprozess war etwas undurchsichtig, viel diskutiert, aber schlussendlich sind wir eben hier. Es gibt eine neue Regierung.“

Die Kirche begleite den ganzen Prozess und müsse vor allem an der Versöhnung der unterschiedlichen politischen und gesellschaftlichen Lager arbeiten. „Im Moment haben wir nämlich sehr viel Aggressivität zwischen den beiden Lagern, etwas, was es vorher im brasilianischen Volk nicht gab. Heute sind wir wirklich besorgt angesichts dieser aggressiven Haltung zwischen den Gegnern.“

Aber auch die Gewalt gegen die indigenen Völker im Land ist ein Problem. In einem jüngst von der brasilianischen Bischofskonferenz herausgegebenen Bericht wird eine Zunahme der Angriffe gegen indigenen Gemeinschaften insbesondere bei den Guarani- und Kaiowá-Indianern festgestellt. Zudem habe es 2015 landesweit 137 Morde an Indigenen gegeben, 87 Selbstmorde, die meisten davon unter den Guarani- und Kaiowá-Indianern. Zwischen 2000 und 2015 verzeichnet der Bericht insgesamt 752 Selbstmorde unter Indigenen. Ein großes Problem sei nach wie vor die Landverteilung, über die Hälfte der indigenen Grundstücke und Ländereien Brasiliens warteten noch auf eine geregelte Verwaltung des Staates.

Die Versöhnung in der Gesellschaft müsse vorangebracht werden, so Kardinal Hummes und man müsse sich im Sozialen, Politischen engagieren, vor allem aber in der Frage der Demokratie, sozialer Gerechtigkeit, Arbeit, denn die Arbeitslosigkeit hat stark zugenommen. „Auch die Inflation ist wieder bedrohlich hoch. Es gibt ganze Arbeit zu leisten im Bereich der sozialen Gerechtigkeit, der Menschenrechte und vor allem bei den Rechten der Arbeiter damit sie für ihren Einsatz einen würdigen Lohn bekommen. Wir müssen Wiederaufbauarbeit leisten, denn mit Brasilien ging es bergab, jetzt muss es wieder hinauf gehen.“

Brasilien, das „B” bei den sogenannten BRICS-Staaten war als Schwellenland im wirtschaftlichen und sozialen Aufschwung begriffen, auch die Armut ging stark zurück. Dann aber kam die politische und wirtschaftliche Krise.

„Wir hoffen einfach, dass all die notwendigen Reformen getroffen werden und Sozialprogramme auf den Weg kommen, die bereits die Vorgängerregierung entwickelt hatte. Dafür sind aber Einkünfte wichtig, Produktivität, denn Brasilien hat zurzeit ja auch wirtschaftlich große Schwierigkeiten, Schulden, denn hinter dieser Krise verbirgt sich ein weiteres großes Problem: Eine unglaubliche Korruption. Das brasilianische Volk war wirklich geschockt von der astronomischen Höhe der Summen, die in der Korruption verschwanden. Dieser ganze große Prozess gegen die Korruption ist sehr wichtig für Brasilien, um wieder eine Basis zu schaffen für eine Wirtschaft, die wieder den Bedürfnissen der Leute und des Landes dient. Brasilien ist ein Land, dem es richtig gut ging, jetzt ist die Lage aber sehr sehr kompliziert.“ (rv)

Assisi: „Etwas bestürzend, wenn der Papst mit neuen Ideen kommt“

Bischof Mussinghoff„Antisemitismus usw. – das sind lange Prozesse, bis sich da etwas ändert.“ Das sagte der emeritierte Bischof von Aachen, Heinrich Mussinghoff, beim Welttreffen der Religionen in Assisi am Montag. Umso wichtiger seien Initiativen wie die von Assisi: „Hier werden Ideen ausgetauscht und Gedanken, die möglicherweise auch Wirkungen haben.“ Mussinghoff ist in der Deutschen Bischofskonferenz für das Gespräch mit dem Judentum zuständig.

„Wir stehen nebeneinander und beten nebeneinander“, so Mussinghoff über das Konzept des Friedensgebets. „Dieses Miteinander hat natürlich auch Grenzen: da, wo der eine Gott, den sowohl Muslime wie Juden wie Christen haben, sehr anders gesehen wird.“ Dennoch sei unter gewissen Voraussetzungen ein gemeinsames Gebet möglich. „Man muss die Schritte langsam gehen – aber man sollte sie auch gehen.“

Franziskus sei „ein Mann der Praxis, ein Seelsorger“ und „nicht der Entwickler großer Ideen und theologischer Gedanken“; sein Hang zur Aktion werde sicher dieses Jahr auch das Assisi-Treffen prägen. „Wir sind dann immer bestürzt, wenn er mit neuen Ideen kommt“, meinte Mussinghoff scherzhaft im Interview mit Radio Vatikan. Deutsche setzten lieber auf langfristige Projekte und wollten „nicht immer zuviel auf einmal machen“; der Papst hingegen dränge auf einen „pastoralen Umschwung“. (rv)

Kardinal Parolin reist zum Friedensschluss nach Kolumbien

Kardinal Pietro ParolinKardinalstaatssekretär Pietro Parolin reist zur Unterzeichnung des kolumbianischen Friedensabkommens am 26. September nach Kolumbien. Das hat der vatikanische Pressesaal am Montag bekannt gegeben. Damit nimmt der „zweite Mann“ des Heiligen Stuhles nach Papst Franziskus und Chefdiplomat des Heiligen Stuhles an dem historischen Friedensschluss zwischen der Regierung und den FARC-Rebellen in der Stadt Cartagena de Indias teil.

Auch an den kolumbianischen Friedensverhandlungen auf Havanna, die sich über vier Jahre hinzogen, hatte der Heilige Stuhl diskret mitgewirkt. Papst Franziskus hatte das Zustandekommen der Einigung ausdrücklich begrüßt, aus Gründen der Neutralität der Kirche aber das Angebot abgelehnt, Vatikanvertreter in das Komitee zu entsenden, das Richter für die sogenannte „Sonderjustiz für den Frieden“ ernennen soll.

Das in Havanna ausverhandelte „Schlussabkommen zur Beendigung des Konflikts und der Herstellung eines stabilen und dauerhaften Friedens“ zieht einen Schlussstrich nach 50 Jahren Bürgerkrieg zwischen wechselnden Regierungen und linksgerichteten Rebellen in Kolumbien. Seit 1964 starben bei dem blutigen Konflikt mindestens 220.000 Menschen. Am 2. Oktober wird in Kolumbien eine Volksabstimmung über das Friedensabkommen stattfinden. (rv)

Der Exorzist von Rom ist tot: Gabriele Amorth im Alter von 91 Jahren verstorben

cna_gabriele_amorthVATIKANSTADT – Der wohl bekannteste Exorzist der Gegenwart ist tot: Pater Gabriele Amorth, Priester und Exorzist der Diözese Roms, ist im Alter von 91 Jahren verstorben.

„Nun ruht er von seinen vielen Schlachten mit dem Teufel“, sagte der spanische Theologe Pater Jose Antonio Fortea gegenüber CNA.

Die beiden Priester lernten einander im Jahr 1995 kennen, bei gemeinsamen theologischen Exorzismus-Studien.

„Seine Tür war immer offen, für mich und für alle Priester. Da gab es keine Geheimnisse oder Wichtigmache. Ich konnte seine Arbeit sehen, und seine Einfachheit“, sagte Pater Fortea.

„Seine starke, lebendige Stimme sprach zu Millionen Menschen über das Treiben des Teufels“, fuhr er fort. „Er allein, eine einzige Person, schaffte es, das geistliche Amt in einem Land wiederzubeleben – und dann reichte sein Einfluß weiter, bis in die ganze Kirche hinein. Dies schaffte er einfach dadurch, dass er erzählte, was er erlebt hatte.“

Gabriele Amorth wurde in Modena geboren, am 1. Mai 1925. Er trat in das Mutterhaus der der Kongregation der Gesellschaft des heiligen Apostel Paulus in Alba im August 1947 ein, fünf Jahre nachdem er dessen Gründer kennen gelernt hatte, den seligen Jakob Alberione. Am 24. Januar 1951 wurde er zum Priester geweiht.

Der Generalvikar der Diözese Rom, Kardinal Ugo Poletti, ernannte ihn 1985 zum Exorzisten des Bistums. Er führte schätzungsweise 70.000 Exorzismen durch, oft mehrfach an einer Person.

Bekannt wurde Pater Amorth durch seine Bücher, in denen er seine Arbeit erklärte – und durch seine Aussagen über das Dämonische.

Auf Facebook schrieb er im April 2015 über den dämonischen Einfluss auf den Islamischen Staat.

„IS ist der Teufel. Dinge ereignen sich erst in den spirituellen Räumen, dann konkretisieren sie sich auf der Erde“, sagte er. Der Exorzist fügte hinzu, dass das Böse sich „verkleide“ auf verschiedentliche Art in der Politik, Kultur und Religion, inspiriert durch den Teufel.

„Als Christ kämpfe ich geistlich gegen die Bestie“, sagte Pater Amorth. „Biblisch gesprochen befinden wir uns in der Endzeit, und die Bestie arbeitet ohne Unterlass.“

Im Mai 2013 sagte er CNA, dass Papst Franziskus einen Exorzismus auf dem Petersplatz durchgeführt habe, an einem Mann der besessen schien, mit einem Befreiungsgebet statt des üblichen Ritus.

Einige der Aussagen des Priesters stießen auf Widerspruch. Als im Jahr 2010 seine Memoiren erschienen, behauptete Amorth dass es „Mitglieder satanischer Sekten“ im Vatikan gebe, darunter Priester, Monsignore und Kardinäle. Der damalige Papst, Beneidkt XVI., tue „alles was er kann“ gegen solche Gruppen.

Pater Fortea hielt diese Aussage für fragwürdig. Er sagte, einige Exorzisten stimmten Pater Amorth zu, andere jedoch nicht.

Zu seiner Exorzistentätigkeit sagte er dem „Vatican Magazin“ im Jahr 2008:

„Ich sage allen, sie sollen zuerst die Ärzte und Psychologen um Rat fragen. Denn in den allermeisten Fällen gibt es psychische oder physische Ursachen, natürliche Ursachen wie Schizophrenie, Hysterie […] Der Psychiater sagt, ob es sich um Symptome einer psychischen Krankheit handelt.“

Pater Amorth wirkte in mehreren Rollen für die Gesellschaft vom heiligen Apostel Paulus, unter anderem als Lehrer, spiritueller Begleiter mehrerer Laiengruppen und Delegat der italienischen Provinz. Er arbeitete auch als Journalist, leitete viele Jahre lang das Monatsmagazin „Madre di Dio“ und war für die Gruppe „Familia Cristiana“ sowie Radio Maria tätig.

Pater Amorth war Gründer und Präsident der Internationalen Vereinigung von Exorzisten.

Für seinen Kampf im Widerstand gegen die Faschisten wurde er 2015 mit der Tapferkeitsmedaille ausgezeichnet.

Pater Fortea sah den bekannten Exorzisten zuletzt im Jahr 2012. „Sein Charakter hatte sich nicht verändert. Fast 90 Jahre alt, und immer noch führte er Exorzismen durch.“ (CNA Deutsch)

Mexiko: Tausende demonstrieren gegen Einführung einer „Homo-Ehe“

cna_MexikoCIUDAD JUAREZ – Circa 18.000 Personen sind am 3. September in Ciudad Juárez, einer Großstadt im Norden Mexiko, für die Familie auf die Straße gegangen. Sie demonstrierten auch gegen den Vorschlag des Präsidenten des Landes, Enrique Peña Nieto, die sogenannte Homoehe auf nationaler Ebene zu legalisieren.

Diese Demonstration ist die erste von über 100 weiteren, die im gesamten Land für die kommenden Tage anberaumt sind.

Dies teilte Carlos Alberto Ramírez Ambriz, Sprecher des „Frente Nacional por la Familia“, einem Familienverband mit, der betonte, dass Tausende „fröhlich zur Verteidigung der Familie mitgingen“ obwohl in Ciudad Juárez gleichzeitig ein anderes großes Ereignis stattfand – die Ankunft der Urne des verstorbenen mexikanischen Sängers Juan Gabriel.

„Dies ist die Speerspitze von über 100 Märschen, die im ganzen Land zugunsten der Familie stattfinden werden“ sagte er.

Der „Frente Nacional por la Familia“ – der mehr als 1000 Lebensschutz-Organisationen aus ganz Mexiko vereint – hat mehr als 100 Märsche landesweit angesetzt. Die meisten davon werden am 10. September stattfinden.

Eine große Demonstration ist für den 24. September in Mexiko-Stadt geplant.

Am 17. Mai dieses Jahres kündigte der Präsident Mexikos, Enrique Peña Nieto, Maßnahmen an, um die „Homo-Ehe“ und die Adoption von Kindern durch gleichgeschlechtliche Paare im ganzen Land zu legalisieren. Die massive Ablehnung der Bevölkerung war einer der Gründe für schwere Verluste der Partei Peña Nietos, dem Partido Revolucionario Institucional (PRI), bei den Regionalwahlen Anfang Juni.

Kürzlich hatte der der Koordinator des PRI, Emilio Gamboa, in einer Erklärung gegenüber der mexikanischen Zeitschrift Proceso angegeben, dass es in dieser Partei keinen Konsens zugunsten der Homoehe gebe, weshalb „mein Eindruck ist, dass dies bei den ordentlichen Tagungen nicht zu den Prioritäten im PRI zählen wird.“

Laut Informationen, die die vatikanische Nachrichtenagentur Fides eingeholt hat, nahmen 15 kirchliche Würdenträger aus den Grenzstaaten Amerikas und aus Mexiko unter Leitung des Bischofs von Ciudad Juárez, Monsignore José Guadalupe Torres Campos, an den Veranstaltungen zur Verteidigung der Familie wie auch zum Schutz der Migranten teil.

Die große Demonstration fand ihren Höhenpunkt im Kongresszentrum El Punto, in dem Monsignore Torres Campos zusammen mit den anderen anwesenden Bischöfen die Heilige Messe zelebrierte.

„Wir können der Stimme Gottes gegenüber nicht gleichgültig sein, die auch in diesem Moment durch die heilige Eucharistie zu uns spricht“ sagte der Bischof von Ciudad Juárez. „Im heiligen Evangelium spricht Gott durch einen Traum zu Josef und gibt ihm konkrete Anweisung: Steh auf, nimm deine Familie, sorge für sie, beschütze sie. Und Josef hört auf die Stimme Gottes, nimmt seine Familie und bringt sie nach Ägypten, um dort für sie zu sorgen und sie vor dem Feind zu schützen, zu retten, zu bewahren.“

Wie Josef, so der kirchliche Würdenträger, „müssen auch wir, was unsere Familien angeht, weiterhin auf die Stimme Gottes hören.“ (CNA Deutsch)

Bischof Timmerevers in Bistum Dresden-Meißen eingeführt

Bischof_TimmereversROM/DRESDEN – Bischof Heinrich Timmerevers ist am heutigen Samstag in sein Amt als Oberhirte des Bistums Dresden-Meißen eingeführt worden.

Zahlreiche Gläubige und Gäste, darunter 32 Bischöfe, kamen Medienberichten zufolge zur heiligen Messe im Dresdener Dom – der berühmten „Hofkirche“ – um an der Eucharistiefeier teilzunehmen und den 50. Bischof des Bistums zu begrüßen.

Papst Franziskus ernannte Bischof Timmerevers am 29. April 2016. Der 64-jährige, der 1980 in Münster zum Priester geweiht wurde, ist – wie so oft bei Priestern – Sohn einer kinderreichen Familie. Er stammt aus dem Landkreis Cloppenburg. Der heilige Papst Johannes Paul II. ernannte ihn 2001 zum Weihbischof in Münster. Seit 2011 ist er Kaplan des Ordens der Malteser in Deutschland.

Bischof Timmerevers gehört dem „Werk Mariens“ an, das besser bekannt ist unter der Bezeichnung „Fokolar-Bewegung“.

Gut 140.000 Katholiken leben unter 4 Millionen Menschen im Bistum Dresden-Meißen – eine Minderheit von 3,5 Prozent.

Neben der Diaspora katholischer Sachsen ist die reiche Tradition der 40.000 Sorben ein wichtiger Teil des Lebens der Kirche im Bistum. Die slawischsprachige Gruppe prägt im Bistum vor allem das das sogenannte „katholische Dreieck“ in der Oberlausitz, zwischen Bautzen, Kamenz und Hoyerswerda.

Schutzpatron der Diözese ist der heilige Benno von Meißen, der auch im Fisch und Schlüssel im neuen Wappen des Bischofs zu finden ist. Das Motto des neuen Bischofs von Dresden-Meißen ist „Suchet wo Christus ist“.

Die anderen Elemente verweisen unter anderem auf die Heimat von Bischof Timmerevers: Nikolausdorf im Landkreis Cloppenburg wird durch drei goldene Kugeln repräsentiert, nach der Legende um den heiligen Nikolaus; das Oldenburger Land wird durch die Flagge des gleichnamigen Großherzogtums, dem roten Kreuz auf blauem Grund, dargestellt.

Das Gotteslamm mit der Osterfahne stammt aus dem Wappen seines neuen Bistums – und erinnert natürlich an den Kern des Glaubens: Tod und Auferstehung des Heilands, Jesus Christus. (CNA Deutsch)

Hilfsbereitschaft vor Ort: Italien nach dem Erdbeben

cna_ErdbebenROM – Während die Zahl der Opfer des schweren Erdbebens in Italien am frühen Mittwoch morgen weiter steigt, haben sich die Gesten spontaner Hilfsbereitschaft und Großzügigkeit vervielfacht.

Von den Maltesern bis Opus Dei – wie auch aus dem Vatikan – gab es Aufrufe zur Unterstützung und konkrete Hilfe.

Gegen 3:30 Uhr erschütterte ein Erdbeben der Stärke 6,2 auf der Richter-Skala die Regionen Umbrien, Latium und die Marken. Das Epizentrum lag offenbar zehn Kilometer südöstlich von Nursia. Rund 200 Nachbeben wurden in den Morgenstunden des 24. August registriert. Mehrere Städte wurden teilweise zerstört.

Die Zahl der Todesopfer liegt bereits über 240, berichten mehrere Medien. Betroffen waren vor allem Amatrice, Accumoli, Arquata del Tronto, und Pescara del Tronto – diese Gemeinden gleichen heute Trümmerhaufen.

Betroffen sind auch die Benediktiner von Nursia. Die Gebäuden wurden geschädigt, die Mönche selber überstanden das Beben aber unbeschadet, hieß es. Vorübergehend sind sie – als Vorsichtsmaßnahme – nach Rom gegangen; nur zwei Brüder sind zurück geblieben, um auf das Kloster aufzupassen, heißt es.

„Wir bemühen uns, die [benediktinische] Regel des Ordens auch unter den schwierigsten Umständen zu leben, und diese Übersiedlung, auch wenn sie eine Störung darstellt, ist eine Sicherheitsmaßnahme für unsere Mönche und schenkt uns allen den Frieden, unser klösterliches Leben weiter zu führen“, teilte der Orden mit.

Doch Hilfe kam sehr schnell: Ärzte-Teams, Pfleger und Rettungskräfte des Malteser-Ordens waren prompt vor Ort im Einsatz.

In Arquata del Tronto hilft eine Hundestaffel bei den Bergungsarbeiten. Medizinische Hilfe ist vor Ort in Amatrice, und unterstützt die Behörden des Zivilschutzes.

Die Malteser sind mit einer mobilen Einheit in Amatrice and Accumoli, um der betroffenen Bevölkerung zu helfen. Der Großmeister des Ordens, Fra Matthew Festing hatte wenige Stunden nach der Katastrophe bereits dem italienischen Präsidenten Sergio Mattarella eine Beileidsbekundung gesandt.

Wie in solchen Fällen üblich hat auch der Vatikan ausgeholfen. Sechs Feuerwehrbrigaden unterstützen den Zivilschutz. Ihre Pilgerfahrt nach Lourdes abgebrochen haben auch Wallfahrer der Gruppe Unitalsi; zusammen mit Bischof Domenico Pompili von Rieti wollen sie den Opfern in Amatrice helfen.

Der Prälat des Opus Dei, Bischof Javier Echevarría Rodriguez, hat Katholiken gebeten, „besonders die Gläubigen der Prälatur und unsere Freunde in der betroffenen Region, wo immer möglich vor Ort mitzuarbeiten, den für die Organisation Verantwortlichen zu helfen, und den Betroffenen Erleichterung zu bringen“.

In den Sozialen Medien bieten zahlreiche Menschen ihre Hilfe an, Obdach für Überlebende des Erdbebens und weitere Unterstützung. Aus dem ganzen Land sind Freiwillige in die betroffenen Regionen gekommen, um konkret vor Ort auszuhelfen. (CNA Deutsch)

Reliquie vom Heiligen Kreuz gestohlen

cna_ReliquieSAN FRANCISCO – Ein Fragment des Heiligen Kreuzes, von seinem Platz unterhalb eines Kunstwerks geraubt: Es klingt wie eine mittelalterliche Legende oder ein Dan-Brown-Schmöker.

Leider ist es aber ein wahres – und aktuell schwieriges – Ereignis einer katholischen Pfarrei in Kalifornien.

„Das erste, das wir mitteilen wollen ist dies: Sollte jemand es haben, oder etwas darüber haben – geben Sie es einfach zurück“, sagte Pater Michael Hurley gegenüber CNA. Der Dominikanerpater ist Pfarrer von Sankt Dominik in San Franzisko.

Bei der gestohlenen Reliquie handelt es sich um Fragment des Kreuzes, das als das Heilige Kreuz gilt – eine wichtige Reliquie deren Anbetung über 2.000 Jahre zur Kreuzigung zurückreicht. Der katholischen Tradition zufolge fand die Heilige Helena, die Mutter von Kaiser Konstantin, das Kreuz bei ihrem Besuch des Heiligen Landes im vierten Jahrhundert nach Christus.

Das nun gestohlene Fragment ist tatsächlich ein Splitter dieses von der heiligen Helena gefundenen Kreuzes: Das hat der Vatikan verifiziert.

Pater Hurley sagte CNA, dass sich die Reliquie unter einem Gemälde der Pieta befunden habe. Das Kunstwerk zeigt die weinende Muttergottes, gebeugt über den leblosen Körper Christi. „Für die Menschen von Sankt Dominik ist dies ein Ort der Tröstung und der Anbetung“, sagte Pater Hurley. Die Reliquie selber war das Geschenk eines Pfarrei-Mitglieds in Zeiten großer Schwierigkeit, und hat auch aus diesem Grund eine besondere spirituellen und emotionalen Bedeutung für die Gemeinde.

Die Reliquie wurde am 18. August gestohlen. Die Kirche hat keine Sicherheitskameras installiert, und es gab keine Zeugen des Verbrechens.

Erst als ein Gläubiger in die Kirche ging, um vor der Reliquie zu beten, wurde der Diebstahl bemerkt: Der Betende fragte nach, ob die Reliquie zur Reinigung aus dem Reliquiar genommen worden sei. „Als wir nachschauten, stellte sich heraus, dass das Schloss aufgebrochen wurde, und die Reliquie weg war“.

Pater Hurely erklärte, dass für Katholiken die physische Natur der Relique ein ganz besondere und unmittelbare Bedeutung hat: „Für uns als Katholiken glauben wir, dass Gott nicht einfach irgendeine entfernte Macht da oben im Himmel ist, sondern eine echte, lebendige Präsenz in unserem Leben.“

Diese intime und physische Wirklichkeit Christi gebe heiligen – physischen – Objekten, so Pater Hurley, ihre besondere Bedeutung. „Das Kreuz selbst ist nicht einfach ein Stück Holz, sondern das Symbol für Christi Liebe für uns, und wenn man so will, ein Sakramentale, das uns verbindet mit der Wirkmächtigkeit Christi und seiner Erlösung – wie es alle Sakramentalien tun.“

So könne auch das sakramentale Wesen der Kirche „ein Trost und Anknüpfungspunkt … für uns als menschliche Wesen sein“, fuhr er fort.

„Unser geistliches Leben hat sicherlich seinen Ursprung und seine Wurzeln in der menschlichen Erfahrung“, so der Pfarrer.

Er hoffe, dass der Dieb realisiere, was diese Reliquie wirklich der Pfarrei und ihren Gläubigen bedeute – und zurückgebe. Damit würde der Dieb letztlich, so der Pater, einen Beitrag zum Anbetungsleben der Kirche beitragen. (CNA Deutsch)

Weltkonferenz der Säkularinistute in Rom: „Christliches Leben ist anziehend“

Erzbischof Joao Braz de AvizAn diesem Sonntag beginnt in Rom der Generalversammlung der Weltkonferenz der Säkularinistute. Über 140 Teilnehmer aus der ganzen Welt sind gekommen, um gemeinsam über die zwei wesentlichen Themen zu sprechen: Bildung und Identität. Der Präfekt der Kongregation für die Institute geweihten Lebens, der brasilianische Kardinal João Braz de Aviz, eröffnet das Treffen. Mit Radio Vatikan sprach er über die Ziele der Veranstaltung.

„Zunächst geht es uns um die Bildung, damit wir Jünger Jesu werden, es geht darum, wirklich an das Charisma zu glauben und in der zeitgenössischen Kultur eingegliedert zu sein. Das geht am besten, wenn wir uns an unsere erste Berufung durch Jesus erinnern. Der zweite Aspekt der Bildung ist das geschwisterliche Leben, das fundamental ist für die Gemeinschaft auch für jene, die nicht in einer Gemeinschaft leben wie im Fall der Säkularinstitute. Der dritte Aspekt der Bildung: Die Frage nach der Autorität und der Verwendung der Güter, was für uns vor allem dem Dienst und der Gemeinschaft zugutekommen soll. Neben der Bildung geht es auch stark um ein Wort, das Papst Franziskus häufig verwendet hat, die Frage nach der Identität der Säkularinstitute, denn hier geht es um ‚Geweihte in der Welt‘. Es ist eine Weihe, die mal gemeinsam geschieht, mal alleine, in der Besonderheit der einzelnen Berufungen, in der normalen Arbeit, aber inmitten der Welt. Es ist wie ein Gärmittel, wie etwas, das von Innen heraus den Samen des Evangeliums antreibt und die Gesellschaft wachsen lässt.“

Der Ort der Berufung dieser Laien sei eben keine kirchliche Struktur oder ein Orden, sondern im normalen Leben der Familien und in der Welt verankert. Bei der Versammlung solle es auch darum gehen, die evangelische Berufung nicht an der Sichtbarkeit und Effizienz festzumachen:

„Hier können wir uns an einige Worte der letzten Päpste erinnern, auch von Papst Franziskus: die Evangelisierung wird niemandem aufoktroyiert, wir können nur Zeugnis ablegen für das christliche Leben und das gelebte christliche Leben wird anziehend für die Menschen. Auch für die Säkularinstitute wird das der entscheidende Punkt sein, das echte Zeugnis der Nachfolge Christi und der eigenen Weihe.“

Die Versammlung, die noch bis Donnerstag andauert, erinnert auch an den 70. Jahrestag der Apostolischen Konstitution „Provida Mater Ecclesia“ der Säkularinstitute, die von Papst Pius XII. 1947 unterzeichnet wurde.

„Ich denke, dass vor allem die Neuheit dieser Berufung zu jener Zeit von Pius XII. als eine Form von Weihe für Laien in der Welt hervorgehoben wird. Diese Neuheit ist damals aufgekommen. Vorher waren einige Erfahrungen von Heiligen in eine ähnliche Richtung gegangen, aber erst dann hatte sich diese neue Form des geweihten Lebens verfestigt. Wenn wir also von Provida Mater Ecclesia ausgehen, können wir zu unserem aktuellen Kontext zurückkehren, der nach 70 vergangenen Jahren natürlich anders ist, und nun kann man diese säkulare Identität und die Nachfolge Christi in der Welt vertiefen.“ (rv)