1.000 Priestern wird zu Ehren von Pfarrer Jacques Hamel die Ausbildung unterstützt

cna_PriesterROM – Zu Ehren des von IS-Anhängern beim Feiern der heiligen Messe ermordeten Pfarrers Jacques Hamel wird die Ausbildung von 1.000 angehenden Priestern aus aller Welt finanziert: Das hat das päpstliche Hilfswerk „Kirche in Not“ bekannt gegeben.

1.000 Seminaristen aus 21 Diözesen mehrerer Erdteile werde so das Studium ermöglicht, teilte der italienische Arm des Hilfswerks mit.

„Unterstützung für die Ausbildung neuer Priester ist eine konkrete Antwort auf Fundamentalismus, weil besonders in Ländern, in den die extremistische Bedrohung am größten ist, die Seelsorger Gottes die richtigen Werkzeuge haben müssen, um Dialog zu fördern und zur friedlichen Koexistenz aller Religionsgemeinschaften und dem Ende der Konflikte beizutragen“, sagte Alessandro Monteduro, Leiter von Kirche in Not in Italien.

Pfarrer Jacques Hamel feierte am 26. Juli die heilige Messe in Saint-Etienne-du-Rouvray, einer Gemeinde bei Rouen. Zwei bewaffnete Männer stürmten in die Kirche, nahmen mehrere Geiseln, und ermordeten schließlich den 84 Jahre alten Priester, indem sie ihn auf die Knie zwangen und die Kehle durchtrennten.

Die letzten Worte des Priesters waren, berichten mehrere Quellen, „vade retro, satana“: Die alte Formel, mit der Katholiken den Teufel von sich weisen.

Eine weitere Geisel verletzten die Täter schwer, bevor Polizeikräfte sie erschießen konnten.

Die Mörder waren radikale Muslime, die ihre Tat mit dem Handy filmten. Der IS bekannte sich zu dem Anschlag.

Kirche in Not in Italien teilte auf seiner Website mit, dass die angehenden Priester in Afrika, Osteuropa, Lateinamerika und Asien zuhause sind. Monteduro betonte, dass „wir Seminare auswählen, die am meisten Unterstützung brauchen, damit sie mehr Studenten ausbilden und unterrichten können.“ (CNA Deutsch)

Radikale Muslime ermorden Christ auf den Philippinen

PhilippinenBIÑAN – Radikale muslimische Gruppen auf Jolo, einer Insel im Süden der Philippinen, haben einen Christen ermordet und zahlreiche weitere bedroht.

Dies berichtet die Agentur Fides unter Berufung auf Aussagen von Pater Sebastiano D’Ambra vom Päpstlichen Missionswerk für die Auslandsmissionen. Der in Zamboanga auf der Insel Mindanao, nahe bei Jolo, lebende Missionar rief „alle guten Muslim-Leaders, die auf der Insel leben“ auf, „nach Lösungen zu suchen und diejenigen zu isolieren, die im Namen des Islam solche Verbrechen begehen“.

„Viele Menschen auf Jolo leben jetzt in Angst; haben Angst zu reden, Angst auch in die Kirche zu gehen trotz des Militärs vor der Kathedrale in der Stadtmitte“.

„Viele chinesische Christen haben ihre Häuser verlassen, und andere wollen nach diesen Ereignissen die Insel verlassen. Das ist eine schlechte Nachricht für eine Bevölkerung wie die von Jola, die in der Vergangenheit in einer muslimisch-christlichen Harmonie gelebt hatte“.

Der Missionar wendet sich an all diejenigen, die das von ihm begründete Dialog-Zentrum „Silsilah”, besuchen, „denn wir alle nehmen uns Jolos an: Wir tragen dazu bei, für Jolo eine Zukunft des Friedens aufzubauen, in der alle geachtet sind und frei, ihrer eigenen Religion entsprechend zu beten. Wir werden es nicht erlauben, dass die guten Seiten des Islam und die muslimisch-christliche Freundschaft zerstört werden“. Pater D’Ambra klagt darüber, dass einige radikale Elemente auch Muslime getötet hätten, „Ungläubige“, nur weil sie Anhänger von Dialog und friedlicher Zusammenarbeit waren; er fordert auf vom Begriff der Barmherzigkeit ausgehend einen für Christen wie für Muslime wesentlichen Neuanfang zu machen.

„Ich bin überzeugt, dass von dieser Ausgangsbasis die Situation verbessert und Jolo wieder ein schöner Ort werden kann, wo alle Harmonie erproben können“, schloss Pater D’Ambra laut Fides. (CNA Deutsch)

Kurienkardinal: Amoris Laetitia ist ein umstrittenes Dokument, das Früchte bringen kann

cna_OuelletTORONTO – Kardinal Marc Ouellet, Präfekt der Bischofskongegration, hat das Schreiben Amoris Laetitia von Papst Franziskus als umstrittenes Dokument bezeichnet, auch wenn es die katholische Lehre nicht verändere.

Der kanadische Kardinal war Schlußredner auf dem Staatsbankett der 134. Obersten Versammlung der Kolumbusritter. In seiner Ansprache sagte er, die andauernden Kontroversen um das nachsynodale Schreiben seien „nachvollziehbar“, würden aber „letzten Endes“ produktiv sein.

„Bevor ich zum Schluss komme“, sagte Kardinal Ouellet in einem Exkurs seiner Rede, „lassen Sie mich ein Wort zum päpstlichen Dokument Amoris Laetitia sagen, dass aus den beiden jüngsten Familiensynoden hervorging.“

„Ehrlich gesagt glaube ich, dass die Kontroversen um Amoris Laetitia nachvollziehbar sind, aber ich bin zuversichtlich, dass diese sogar letzten Endes fruchtbar sein könnten“, so der Kurienkardinal.

Das Schreiben des Papstes sei „ein Dokument, dass es wert ist, zu lesen und noch einmal zu lesen, sorgfältig, ein Kapitel nach dem anderen – dabei das wunderbare vierte Kapitel über die Liebe genießend.“

Allerdings sollte das achte Kapitel „sorgfältiger und aufgeschlossener Unterscheidung durch Priester und Bischöfe“ anvertraut werden, „für Menchen die der Barmherzigkeit und des Erbarmens bedürfen“.

„Das Wesentlich ist, dass wir den Wunsch des Heiligen Vaters zu verstehen versuchen, und seine Absicht, sfür eine echte und vollumfängliche Versöhnung so vieler Familien in verwirrten und schwierigen Situationen zu sorgen“, sagte Kardinal Ouellet.

„Es wird keine Veränderung der Lehre vorgeschlagen, aber eine neue pastorale Herangehensweise: Geduldiger und respektvoller, mehr dialogisch und barmherzig“, fuhr er fort.

„Im Wesentlichen werden Priester und Bischöfe darum gebeten, sich um diese zu sorgen und sie zu begleiten, damit Menschen auch in objektiv irregulären Situationen geistlich wachsen können.“

Der Präfekt der Bischofskongregation schloss mit der Bemerkung: „Ich bin dem Heiligen Vater dankbar und überzeugt, dass der ganze Prozess der Unterscheidung der Geister und pastoraler Begleitung allen Familien Früchte bringen wird.“ (CNA Deutsch)

Papst in Assisi: Barmherzigkeit kommt einfach daher

cna_Fanziskus im VatikanPapst Franziskus tritt am Donnerstag seine wohl kürzeste Reise an: er fährt nach Assisi, um auf den Spuren seines Namensgebers Franziskus in der kleinen Portiuncula-Kapelle zu beten. Denn im Jahr 1216, vor 800 Jahren, erwirkte der der Heilige Franziskus die Gewährung des sogenannten Portiuncula-Ablasses durch Papst Honorius III.. Die sogenannte „Vergebung von Assisi“ ist ein wunderbares Beispiel für die Barmherzigkeit Gottes, die Papst Franziskus in diesem Heiligen Jahr hervorgehoben hat, findet der Franziskaner und Pilgerseelsorger Thomas Freidel im Gespräch mit Radio Vatikan.

Denn in dem Ablass komme die Barmherzigkeit Gottes zum Ausdruck: „Das ist auch etwas, das mit dem Ablass zusammenhängt, da geht es ja darum, dass Schuld, wenn sie vergeben ist, noch negative Folgen hat, die mich oder auch andere belasten. Das ist eine Lebenserfahrung, die uns ja vertraut ist: Wir haben Streit miteinander und versöhnen uns aber trotzdem bleibt da etwas Belastendes, auch andere leiden dann darunter. Dass man dann sagt, das Böse hat zwar negative Folgen, aber das Gute bleibt auch wirksam. Und sich dafür zu öffnen und zu sagen: Ja, ich kann Vergebung finden, Barmherzigkeit bei Gott finden, wenn ich mich ihm öffne und wenn ich eben auch mein Leben in die Hand nehme und mich selber ernst nehme. Barmherzigkeit heißt nicht, dass man diese liebliche Soße über alles darüber gießt und es unter diesem Deckmantel abdeckt. Sondern Gott nimmt uns da schon ernst und deswegen ist das ein Prozess, in den ich auch hineinwachsen darf: Mich selber ernst nehmen, mein eigenes Leben in den Blick nehmen und mich der Barmherzigkeit Gottes anvertrauen.“

Es bleibt etwas Belastendes

Doch wie kam der Heilige Franziskus auf die Idee, an diesem kleinen Fleckchen Erde, was Portiuncula übersetzt bedeutet, zu den Füßen der Provinzstadt Assisi einen Ablass einzuführen? Entscheidend war folgende Erfahrung: Beim Gebet in seiner kleinen Kirche sei ein Lichtstrahl erschienen, auf dem Altar habe er Christus und zu dessen Rechten die Gottesmutter Maria und Engel gesehen. Christus habe ihm aufgetragen, beim Papst um einen vollständigen Ablass für diejenigen zu bitten, die in die Kapelle als reuige Sünder kämen.

„Das ist so typisch Franziskus: Diesen großen, vollkommenen Ablass gab es damals nur in Jerusalem, in Rom, in Santiago de Compostela und im Heiligtum des Erzengels Michael auf dem Gargano in Apulien. Und er geht zum Papst und bittet um dieses seltene Privileg für diese kleine Kapelle. Er sagt: Ich will sie alle in den Himmel bringen, er will, dass alle in den Himmel kommen. Er möchte diesen besonderen Zugang zum Gnadenschatz der Kirche, diese besondere Aufarbeitung der Schuld eben bei dieser kleinen, bis dahin unbedeutenden Kapelle ermöglicht wird.“

Beim Thema Ablass denken viele vielleicht erst mal an dunkles Mittelalter und finanziellen Missbrauch. „Und da hatten die protestantischen Reformatoren vollkommen Recht, das zu kritisieren und anzuprangern“, sagt Bruder Thomas. „Aber das verdeckt leider das, worum es eigentlich geht. Es geht um die Gemeinschaft der Kirche, wir sind eine große Gemeinschaft derer, die leben und die Verstorbenen. Und die Kirche sieht sich als Bewahrerin dieses Schatzes auch an Gutem, was da ist. Das heißt, die Solidargemeinschaft der Kirche tritt in Kraft, um dem Einzelnen zu helfen. Papst Franziskus ist immer ganz wichtig zu sagen, das Ganze hat nichts mit Geld zu tun, es geht um den persönlichen Willen des Einzelnen zur Umkehr.“

Sichtbare Barmherzigkeit

Der Besuch von Papst Franziskus in der Kapelle, wo der Heilige Franziskus am 3. Oktober 1226 den Tod fand, sei ein besonderes Zeugnis, er sei ganz konzentriert auf diesen speziellen Punkt. Das, was Papst Franziskus in seiner Verkündigung immer wieder betont, dass Gott Liebe und Barmherzigkeit ist, brauche auch konkrete Punkte oder sichtbare Zeichen. Und diese kleine Portiuncula-Kapelle, heute von der großen Basilika umgeben, sei in ihrer Einfachheit und Schlichtheit ein entsprechendes Zeichen dafür: Die Barmherzigkeit Gottes ist da, sie kommt ganz einfach daher.

„Ich denke das ist auch das, was Papst Franziskus so fasziniert, dass im Einfachen, Schlichten und Unscheinbaren diese Größe Gottes erfahrbar wird. Barmherzigkeit und Gott, das sind Begriffe, die sehr hoch stehen – wer kann sie begreifen und erfassen? Hier an diesem kleinen Ort, an dieser einfachen Kapelle…wenn ich in die kleine Portiuncula-Kapelle reinkomme, das ist noch mal eine andere Welt, eine Welt für sich. Es ist wirklich so, dass diese Mauern, diese Wände von Franziskus sprechen. Der Innenraum ist fast unverändert geblieben. Und in diesem Einfachen und Schlichten kann ich diese große Barmherzigkeit Gottes erfahren, da wird sie sichtbar und konkret.“ (rv)

Der nächste WJT findet in Panama statt

cna_WJT_PanamaWARSCHAU – Der nächste Weltjugendtag findet in Panama statt. Das hat Papst Franziskus zum Abschluss des Treffens in Polen vor fast zwei Millionen Pilgern bekannt gegeben.

Der Pontifex wandte sich nach der Feier der Heiligen Messe an die in Krakau versammelten Gläubigen. Im Anschluss beteten sie gemeinsam das traditionelle Angelus-Gebet, den Engel des Herrn.

Vor Bekanntgabe des neuen WJT-Treffpunktes kursierten Gerüchte, er könnte in Asien oder Afrika stattfinden. Viele reagierte überrascht auf die Nachricht.

Doch für Aquilino, 40, aus Panama City, sind es gute Nachrichten. Seine Heimat könne „Glaube und Liebe“ gut brauchen – dass, so sagte er CNA, seien die beiden Dinge, denen er in Krakau begegnet sei. (CNA Deutsch)

Papst schickt Kardinal in den Südsudan: Vertrauen herstellen

Kardinal Turkson„Um es gelinde auszudrücken: Die Situation ist rau“. Kardinal Peter Turkson, im Vatikan zuständig für Gerechtigkeit und Frieden, ist von Papst Franziskus in den Südsudan geschickt worden. Er sollte dabei helfen, den Dialog und das Vertrauen zwischen den kriegführenden Parteien aufzubauen. Dazu brachte er zwei Briefe mit ins Land, einen für Präsident Salva Kiir und einen für Vizepräsident Riek Machar, die beiden Hauptgegner in dem Konflikt, der seit Jahren nicht einzudämmen ist und immer wieder in offene Gewalt umschlägt. Seit Dezember 2013 sind Tausende von Menschen umgekommen, unzählige Südsudanesen sind auf der Flucht, viele von ihnen heimatlos im Land selber.

„Die Situation ist verzweifelt“, so Turkson. „Die Sicherheit ist schwach, wir haben zwar mit dem Präsidenten und dem Chef der Sicherheit gesprochen und sie haben uns versprochen, ihr Bestes zu tun. Es geht darum, ein Reformprogramm mit Blick auf Wahlen 2018 auf den Weg zu bringen. Durch die Ereignisse der vergangenen Tage ist das aber entgleist.“

Die militärische Gewalt zwischen den Bürgerkriegsparteien greife immer wieder auf die Zivilbevölkerung über, so Turkson. Vielfach seien Kirchen und Schulen die einzigen Zufluchtsorte, die den aus ihren Häusern vertriebenen Familien noch blieben. Turkson berichtet von der Zuversicht des Präsidenten, diese Herausforderungen lösen zu können. Die Kirche und besonders der Papst wollten das Ihre dazu beitragen. „Ein Versuch war, die beiden – den Präsidenten und den Vizepräsidenten – zusammen zu bringen, um ein wenig Vertrauen zwischen den beiden Protagonisten des Konflikts zu ermöglichen.“ Bisher noch ohne Erfolg.

„Es braucht viel Hilfe. Ich habe bereits beim Sekretär von Cor Unum [dem Päpstlichen Rat, der Hilfeleistungen koordiniert] angerufen und nachgefragt, was für Hilfe wir organisieren können. Es geht um Medizin gegen Durchfall, Malaria und einige sprechen auch von Cholera. Außerdem braucht es Nahrung. Wenn ich zurück in Rom bin, werde ich mich darum kümmern und sehen, was der Heilige Stuhl von hier aus organisieren kann.“ (rv)

USA: Kardinal warnt davor, Muslime zu Sündenböcken zu machen

Kardinal O´MalleyDie antimuslimische Rhetorik innerhalb der Republikanischen Partei in den USA wirkt zersetzend. Mit diesen Worten mahnt der Erzbischof von Boston, Kardinal Seán O’Malley, vor schlichten Schuldzuweisungen an einzelne Gruppen. Die Warnung kommt zu Beginn der Woche, in der die Partei Donald Trump offiziell zum Präsidentschaftskandidaten küren will, Trump hatte in der Vergangenheit wiederholt gefordert, allen Muslimen die Einreise in die USA zu verbieten.

Es brauche Gesetze, die Menschen nicht die Würde nähmen, so O’Malley. Sorge äußerte er auch darüber, dass die Morde von Nizza jetzt dazu führe, dass aus dem Islam ein Sündenbock gemacht würde. Er äußerte sich bei einer Reise nach Irland. (rv)

Ungarn: Kardinal Parolin weiht künftigen Nuntius zum Bischof

Kardinal ParolinIn Ungarn hat der vatikanische Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin eine Bischofsweihe vorgenommen. Er spendete das Sakrament am Freitag in der Kathedrale von Vac dem 52jährigen ungarischen Priester Gabor Pinter, den der Papst zum Nuntius in Weißrussland berufen hat. Als Repräsentant des Heiligen Stuhles in einem Land mit lebendiger Kirche werde der neue Erzbischof Vermittler von Frieden und Gerechtigkeit sein und Abkommen im Bewusstsein verhandeln, dass wechselseitiger Verzicht auf einen Teil der eigenen Anliegen „kein Zeichen von Schwäche ist, sondern von Weisheit und Stärke“, sagte der Chefdiplomat des Heiligen Stuhles. Bei der Bischofsweihe waren unter anderem die Kardinäle Peter Erdő von Budapest und Christoph Schönborn von Wien anwesend. (rv)

Kardinal lobt „stählerne“ Theresa May

Kardinal NicholsDer katholische Erzbischof von Westminster gratuliert Theresa May: In einer Botschaft würdigt Kardinal Vincent Nichols, der auch die Bischofskonferenz von England und Wales leitet, die „stählerne Entschlossenheit“, Integrität und den Gerechtigkeitssinn der künftigen Ministerpräsidentin. Die bisherige Innenministerin wird David Cameron noch in dieser Woche in der Londoner Downing Street 10 als Regierungschefin beerben.

Nichols verspricht der Tory-Politikerin die Gebete der Katholiken. Er freue sich auf die Zusammenarbeit mit ihr zum Besten des Allgemeinwohls. Vom Brexit, den May mit der EU verhandeln will, ist in dem Glückwunschschreiben des Kardinals keine Rede.

Nichols und May kennen sich, sie haben oft zusammengearbeitet, vor allem im Einsatz gegen Menschenhandel und moderne Sklaverei. Der Kardinal erwähnt, dass Frau May 2014 auch an der ersten Sitzung der sogenannten „Santa-Marta-Gruppe“ teilgenommen hat. Damals beschlossen auf Veranlassung von Papst Franziskus Verantwortliche aus mehr als zwanzig Ländern einen koordinierten Einsatz gegen Menschenhandel. (rv)

Portugiesischer Kardinal freut sich über EM-Sieg

Kardinal Saraiva MartinsHat sich der Papst am Sonntagabend das Endspiel der Fußball-Europameisterschaft angesehen? Nein, wahrscheinlich nicht. Aber einen Kardinal haben wir ausfindig gemacht, der hat das Spiel gesehen und ist auch noch Portugiese. Klar, dass sich der emeritierte Kurienkardinal José Saraiva Martins darüber freut, dass seine Landsleute mit ihrem 1:0 in Paris den Titel geholt haben.

„Für mich als Portugiesen war das natürlich etwas sehr Wichtiges. Eine riesige Freude! 2004 sind wir Zweite geworden und haben im Finale gegen Griechenland verloren. Darum ist dieser Sieg jetzt für uns, schon rein menschlich gesehen, etwas sehr Wichtiges; denn Sport hat in Portugal einen besonderen Platz bei den Menschen, und Fußball steht für große, soziale und menschliche Werte. Wir haben ja im Fernsehen gesehen, wie ausgelassen die Portugiesen sowohl in Frankreich als auch in der Heimat nach diesem Sieg über Frankreich gejubelt haben.“

Was Saraiva Martins am Fußball besonders anziehend findet? Die Antwort passt zu einem Kardinal, der im Vatikan lange für das Thema Selig- und Heiligsprechungen zuständig war – und für die Anerkennung von Wundern. „Es gibt keine eiserne Logik im Fußball; alles kommt darauf an, wie das Spiel auf dem Platz läuft. Viel Unvorhergesehenes spielt hinein; oft verlieren Mannschaften, die sehr gut spielen, trotzdem das Match, und die, die nicht so toll gespielt haben, gewinnen.“

Was nicht bedeutet, dass die Portugiesen am Sonntagabend nicht so besonders gespielt hätten – im Gegenteil. Der Kardinal verweist darauf, dass seine Landsleute trotz Ronaldos Verletzung den Pokal geholt haben. „Der beste Spieler der Mannschaft musste schon fast zu Beginn des Spiels das Feld verlassen – eine sehr schwerwiegende Angelegenheit. Und trotzdem hat die Mannschaft mit geballter Willenskraft weitergespielt und gewonnen! Das hat gezeigt, dass diese Mannschaft auch ohne Ronaldo von hohem Wert ist.“

Und das lehrt uns etwas Wichtiges, findet der emeritierte Kurienkardinal: „Ein solcher Sport ist eine kollektive, keine individuelle Angelegenheit. Da kann dann auch mal der beste Spieler ausfallen, so wie es diesmal passiert ist – was zählt, ist das Ensemble der Spieler. Es ist nicht X oder Y, die ein Spiel gewinnen, sondern die Mannschaft als solche.“ (rv)