WJT: Papst will Zeichen der Barmherzigkeit in Auschwitz setzen

WJT2016Bei seiner Teilnahme am nächsten Weltjugendtag in Krakau im kommenden Juli wird Papst Franziskus auch das ehemalige Konzentrationslager Auschwitz besuchen. Auch dort wolle er ein Zeichen der Barmherzigkeit setzen, passend sowohl zum Heiligen Jahr als auch zum Motto des Weltjugendtags in Polen „Selig die Barmherzigen, denn sie werden Erbarmen finden“. Im Gespräch mit uns sagt der Mitorganisator auf vatikanischer Seite, der deutsche Kurienbischof Josef Clemens, dass der Papst auch Überlebende des KZ treffen werde. Bischof Clemens ist Sekretär beim Päpstlichen Rat für die Laien, der die Weltjugendtage durchführt.

„Es sind ja nicht mehr so viele Überlebende, die das Konzentrationslager leibhaftig erlebt haben. Selbstverständlich werden sie dabei sein, darauf legt der Papst auch Wert. Und wer nun zum ersten Mal nach Polen kommt – wer ganz in die Nähe des Konzentrationslagers Auschwitz kommt – der muss diese Stelle einfach besuchen. Die Vorgänger, also Papst Benedikt XVI. und Papst Johannes Paul II., haben Auschwitz besucht, wichtige Dinge dort gesagt. Dieser Ort ist auch für uns als Kirche ein wichtiger Ort für unser eigenes Tun.“

Was hingegen die Austragung des übernächsten Weltjugendtages betrifft, so weiß bisher noch niemand, wohin es nach Krakau gehen wird.

„Es ist wirklich so – und das ist jetzt keine Ausrede – dass es noch nicht entschieden ist, wohin es beim nächsten Mal geht. Das ist wie bisher in den Händen des Papstes. Aber ich möchte doch eine herzliche Einladung aussprechen: Alle, die sich noch nicht entschlossen haben, können sich immer noch anschließen und den kommenden Weltjugendtag besuchen. Sie werden es nicht bereuen. Wir hören ja im Nachhinein immer von so vielen Jugendlichen, die wirklich begeistert sind und manche haben uns auch geschrieben, dass sie innerlich verändert worden sind. Das ist natürlich ein wunderbarer Erfolg, den wir uns wünschen.“

Der 31. Weltjugendtag findet vom 26. bis zum 31. Juli in Krakau statt. Es ist nach dem Weltjugendtag 1991 in Częstochowa der zweite Weltjugendtag in Polen. (rv)

Europas Bischöfe: Verschiedene Perspektiven in Sachen Flüchtlingspolitik

CCEEDie Uneinigkeit, die beim Thema Flüchtlinge in Europa herrscht, wirft ihre Schatten bis in die Bischofskonferenzen Europas. Deshalb stand das Thema ganz oben auf der Tagesordnung beim Besuch des Präsidiums des Rates der Europäischen Bischofskonferenzen – kurz CCEE mit Sitz im Schweizerischen St. Gallen – bei Papst Franziskus und bei verschiedenen vatikanischen Dikasterien. Der Vorsitzende des Rates, der ungarische Kardinal Peter Erdö, erläutert nach dem Treffen mit dem Papst am Montag im Gespräch mit Radio Vatikan, wie unterschiedlich die Problematik von den einzelnen Bischofskonferenzen in Europa angegangen wird.

„Unter unseren Mitglieds-Bischofskonferenzen zählen wir auch die Türkei oder Russland. Deshalb gibt es da unterschiedliche Perspektiven“, kommentiert Kardinal Erdö. Auch weist er auf die unterschiedlichen sozialen Begebenheiten in den Ländern Europas hin. So sei auch sein Heimatland Ungarn von der Flüchtlingswelle betroffen, jedoch vor allem als Durchgangsland. Gerade Ungarns Politik mit der Errichtung von Barrieren an ihrer Staatsgrenze sorgte für Diskussionen darüber, ob und wie man Flüchtlinge aufnehmen solle. Für Kardinal Erdö ist eines klar: „Wir können unterschiedliche politische Lösungen haben, aber als Christen hören wir auf die Botschaft des Heiligen Vaters und zwar, dass wir solidarisch sein sollen: und genau das waren die kirchlichen Einrichtungen in allen Ländern Europas.“ Kurz zusammengefasst: Jedes Land in Europa muss aus seiner eigenen Sicht handeln, dürfe dabei jedoch niemals die christliche Solidarität vergessen, so die Botschaft Erdös.

Die Bischofskonferenzen in Europa wollen sich nicht auf eine einheitliche Linie in der Flüchtlingskrise verständigen. In dieser Frage könne es „nicht nur eine einzige Antwort geben“, sagte der Präsident des Rates der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE), Kardinal Peter Erdö, am Dienstag in Rom. Bei einem Treffen der CCEE-Leitung mit hohen Kurienvertretern im Vatikan habe man zwar lange über Migration gesprochen; das Problem lasse sich aber nicht in einer Stellungnahme „mit drei Zeilen“ erklären, so der Budapester Kardinal. (rv)

„Mit Maria auf dem Weg“: Große Wallfahrt aller bayerischen Bistümer nach Eichstätt

Bischof Gregor Maria HankeEICHSTÄTT – Es ist ein Highlight der katholischen Kirche in Bayern und dem gesamten deutschsprachigen Raum Europas: Über 3.000 Pilger werden erwartet, wenn am Samstag, 7. Mai im Rahmen der Wallfahrt Patrona Bavariae auf dem Eichstätter Residenzplatz alle sieben bayerischen Oberhirten zur Ehren der Muttergottes die heilige Messe feiern.

Bei der zentralen Wallfahrt 2016 kommt dem Marienbild der „Dreimal wunderbaren Mutter“ eine große Bedeutung zu, das im Video zu sehen ist: Das Motiv ist eine um 1570 entstandene Interpretation der Marienikone Salus populi Romani („Heil des römischen Volkes“) in der Basilika Santa Maria Maggiore. Dort legt auch Papst Franziskus vor und nach jeder Reise Blumen bei der Muttergottes ab.

Der Pontifikalgottesdienst beginnt um 16 Uhr. Hauptzelebrant ist der Erzbischof von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx; auch kann Eichstätts Bischof Gregor Maria Hanke als Gastgeber auch zwei Bischöfe aus Eichstätter Partnerdiözesen begrüßen: Erzbischof Simon Ntamwana aus Gitega in Burundi und Bischof emeritus Valerian D’Souza aus Poona in Indien.

Musikalisch umrahmt wird der Gottesdienst vom Eichstätter Domchor, einem Blechbläserensemble und Pauken. Unter der Leitung von Domkapellmeister Christian Heiß werden Lieder aus dem Gotteslob für Gemeinde, Chor und Bläser gespielt. Zu hören sind unter anderem auch Werke von Palestrina, Felix Mendelssohn Bartholdy und Henry Purcell.

Der Gottesdienst zur Marienwallfahrt Patrona Bavariae in Eichstätt wird auch live im Fernsehen und im Internet ausgestrahlt. Der katholische TV-Sender EWTN Deutschland überträgt ab 16 Uhr das Pontifikalamt.

Anlass der Feierlichkeiten ist die Vorbereitung auf das 100-jährige Jubiläum des Festes Patrona Bavariae. Sieben unterschiedlich geprägte Wege führen in einer großen Sternwallfahrt zum Residenzplatz. Im Anschluss an den Gottesdienst wird die Weihe an die „Dreimal wunderbare Mutter“ Maria erneuert. Weitere Informationen gibt es auf der eigenen Website.

Der Fernsehsender EWTN wird mit einer digitalen Satellitenanlage über Astra, Frequenz 12460 MHz und Senderkennung EWTN katholisches TV empfangen. Außerdem steht das Programm über Kabel zur Verfügung. Zusätzlich läuft der Gottesdienst auf www.ewtn.de und auf der kostenlosen App von EWTN für Smartphones und Tablets. (CNA Deutsch)

Kardinal Zen fordert China auf, Christenverfolgung zu stoppen

Kardinal ZenHONG KONG – Der emeritierte Bischof von Hong Kong, Kardinal Joseph Zen Ze-kiun, hat die Regierung Chinas aufgefordert, die Verfolgung von Christen zu beenden und das Recht auf Religionsfreiheit zu gewähren.

Bei einer einfachen Demonstration von circa 100 Personen am Sonntag, den 24. April, vor den Verwaltungsgebäuden Hong Kongs hat der kirchliche Würdenträger gesagt „dass wir es nicht als selbstverständlich ansehen können, dass wir diese Verfolgung erleiden. Wir dürfen nicht untätig bleiben. Wenn wir schweigen, sind wir Mittäter.“

Am gleichen Tag hat die diözesane Kommission für Gerechtigkeit und Frieden in Hong Kong die Beendigung einer Kampagne verkündet, in der man sich an Papst Franziskus wendet, damit er für die Religionsfreiheit und das Ende der Verfolgung in China bete.

Die Petition, die in der Diözese 800 Unterschriften gesammelt hat, fordert die Regierung auf, dass sie aufhören solle, die Kreuze von den Kirchen zu entfernen und bittet den Papst, für zwei verschwundene Bischöfe zu beten.

In Erläuterungen gegenüber UCAnews.com erklärte der Kardinal, er hoffe, „der Papst könne die Kampagne gegen die Entfernung der Kreuze und für die verschwundenen Bischöfe in sein tägliches Gebet aufnehmen.“

Die Autoritäten haben seit Ende 2013 mindestens 1700 Kreuze entfernt.

Die katholische Gemeinde ist darüber hinaus besorgt um das Schicksal der beiden Bischöfe aus der Provinz Hebei: Monsignore James Su Zhimin, der 84 Jahre alt ist, sowie der 95-jährige Monsignore Cosmas Shi Enxiang.

„Diese beiden Bischöfe haben mehr als die Hälfte ihres Lebens im Gefängnis verbracht. Und sie sind vor 15 bis 18 Jahren auf gewaltsame Weise verschwunden“ heißt es in der Petition.

Die katholische Kirche in China

China erlaubt das Praktizieren des Glaubens nur in der Chinesischen Katholisch-Patriotischen Vereinigung, die der kommunistischen Partei in China untersteht – und lehnt die Autorität des Vatikan bei der Ernennung der Bischöfe und deren Leitung ab. Die papsttreue katholische Kirche ist nicht komplett im Untergrund, auch wenn sie beständig verfolgt wird.

Die diplomatischen Beziehungen zwischen China und dem Vatikan wurden 1951 unterbrochen, nachdem die Kommunisten an die Macht gekommen waren und die ausländischen Kleriker ausgewiesen hatten.

Im Dezember 2010 hatte die Ernennung eines ordentlich geweihten Bischofs als Präsident der Vereinigung, während einer Versammlung, an der romtreue Priester und Bischöfe zwangsweise teilnehmen müssen, eine Distanzierung zwischen Vatikan und China verursacht.

Seither hat der Heilige Stuhl versucht, sich den Autoritäten der Regierung des asiatischen Riesen anzunähern.

Zwischen 201 und 2015 erlaubte China die Weihe von zwei Bischöfe, die vom Vatikan anerkannt werden; das hat eine gewisse Annäherung gebracht.

Im August 2014 schickte Papst Franziskus ein Telegramm an den Präsidenten Chinas, während er mit seinem Flugzeug auf der Reise nach Südkorea den chinesischen Luftraum durchquerte. Er drückte darin seine guten Wünsche aus und gab dem Land seinen Segen.

Die Tatsache, dass der Papst die Erlaubnis erhalten hatte, den chinesischen Luftraum zu durchfliegen, wurde als eine kleiner Schritt nach vorne bewertet. Papst Johannes Paul musste bei seinen Asienreisen diesen Raum noch meiden. (CNA Deutsch)

Ein Stückchen Heimat für Deutsche in Rom

Santa Maria dell AnimaDas schlagende Herz der Weltkirche. Das sagt man gerne über Rom. Die ewige Stadt ist gerade im Heiligen Jahr ein Anlaufpunkt für viele Pilger aus aller Welt, darunter auch viele Deutsche. Was macht man aber, wenn man in Rom angekommen ist, zum Gottesdienst will, aber kein Italienisch kann? Dafür gibt es in Rom schon seit Jahrhunderten eine Anlaufstelle: Die deutsche Nationalkirche Santa Maria dell’Anima.

Sie liegt in einer kleinen Seitenstraße hinter der Piazza Navona, einer der Haupt-Treffpunkte für Touristen in Rom. Viel ist hier los, fast rund um die Uhr. Kommt man aus dem Trubel heraus und betritt die Kirche, ist man in einer vollkommen anderen Welt: „Wer durch die Türe tritt, kommt in einen hellen, schönen, großen Raum. Er wird angetan sein von der Fülle von Eindrücken, die auf ihn einströmen. Unsere Kirche lädt, obwohl mitten in der Stadt, zur Stille ein.“

Santa Maria dell’Anima ist die Kirche der deutschen katholischen Gemeinde in Rom. Neben dem Kirchengebäude beherbergt der Komplex Unterkünfte für Theologiestudenten aus Deutschland – und steht auch immer offen für deutsche Pilger und Touristen. Pfarrer Peter Unkelbach ist Kurat der Gemeinde. Eine Aufgabe die in Rom nicht viel anders aussieht als in Deutschland: „Ich bin Seelsorgs-Geistlicher. Mir sind Dienste aufgetragen, wie sie jedem Priester aufgegeben sind: Die Feier der Heiligen Messe oder Spendung der Sakramente.“

Die Geschichte der Kirche reicht zurück bis ins 14. Jahrhundert. Einem deutschen Ehepaar ist ihre Errichtung zu verdanken. Einen Ort für deutsche Pilger in Rom wollten sie schaffen: „Beim Haupteingang zur Anima finden Sie eine lateinische Inschrift, die die damalige Bestimmung festgehalten hat. Zu Deutsch: Fremdenherberge Beata Maria de Anima, (Maria der Seelen). Errichtet für die Betreuung der armen deutschen Pilger.“

Und das ist auch heute noch eine der Hauptaufgaben der Anima in Rom. Betritt man die Kirche, hat man den Eindruck eines großen, offenen Raumes, da alles zentral auf den Altar ausgerichtet ist. Die offenen Seitenkapellen reichen fast bis zur Decke. Auf der rechten Seite des Chores findet sich das Grabmal von Papst Hadrian VI. Ein Zeichen der Verbundenheit mit dem Vatikan. Die deutsche Kirche in Rom ist jedoch kein Ort des Todes, sondern ein Ort des Lebens. Ein aktives Gemeindeleben prägt die Anima. Gottesdienste, Konzerte, Führungen und andere Veranstaltungen stehen offen für deutsche Römer, Pilger und Touristen. „Menschen die zu uns kommen, haben das Gefühl ‚hier bin ich daheim‘.“

Täglich werden Gottesdienste in deutscher Sprache gefeiert. Am Sonntagabend auch auf Latein, mit Predigt auf Deutsch und Italienisch. Die Anima liegt eben mittendrin: Zwischen Römern und Touristen, zwischen Pilgern und Passanten, zwischen Deutschland und Italien. „Wir wollen für jene da sein, die in Rom ein Zuhause gefunden haben,“ sagt Pfarrer Unkelbach. (rv)

Turkson: Suche nach langfristigen, nicht kurzfristigen Lösungen

Kardinal TurksonWenn Papst Franziskus nach Lesbos reist, ist das eine starke Geste, die an das Gewissen der Europäer und der internationalen Gemeinschaft rühren will. Das sagt Kardinal Peter Turkson, Präsident des päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden, im Interview mit Radio Vatikan zur anstehenden Lesbos-Reise von Papst Franziskus.

Papst Franziskus wolle mit diesem Besuch nochmals gegen die von ihm oft angeprangerte Gleichgültigkeit der Menschen angehen. Doch Turkson meint auch, dass man nach den Ursachen dieser Gleichgültigkeit fragen müsse. „Griechenland kann sicher nicht gleichgültig sein, schließlich ist es das Land, wo die Leute jetzt sind. Aber die Maßnahmen, die von Europa umgesetzt werden… der Türkei eine riesige Summe an Geld zu geben, damit sie den Fluss an Migranten aufhält – ich weiß nicht – welchem Interesse dienen sie? Vielleicht wird es in Europa nun ein wenig ruhiger, aber wie lange wird diese Ruhe andauern? Denn wenn die Menschen auf dem Seeweg scheitern, werden sie andere Wege finden. Um eine langfristige Lösung zu finden, müssen wir alles tun, dass der Frieden in diesen Gebieten wiederhergestellt wird.“ Für Turkson sei der sogenannte IS nur scheinbar mächtig- doch vielmehr seien es das Geld und die Waffen, die ihm nach wie vor zugespielt würden, die ihn unterstützten. Dieser Fluss müsse zuallererst unterbrochen werden.

Während der Papst auf Lesbos ist, werden ihn die Kameras dieser Welt begleiten. Doch das Ziel sollte nicht nur sein, dass die leidenden Menschen von den Kameras eingefangen werden, sondern dass diese Bilder uns auch darüber nachdenken lassen, wie man diese Situation beenden und eine Lösung des Problems finden könne, betont Turkson.

Dieser Besuch erinnere Turkson an die erste Reise von Papst Franziskus, die ihn auf die Insel Lampedusa geführt habe. Auch diesmal sei es eine Insel, auf der Menschen, die zur Flucht gezwungen sind, stranden. „Deswegen wird dieser Besuch ein neuer Versuch sein, auf die globale Abschottung vor der Situation dieser Menschen sowie zugleich auf ihre Ursachen hinzuweisen und an die Welt und das globale Bewusstsein zu appellieren, hier etwas zu tun, um diese Situation zu verhindern. Es ist eine Situation der Gewalt, in diesem Fall durch den IS, aber zuvor auch schon durch den Krieg in Syrien. Es ist aber notwendig, dass Frieden herrscht. Doch dieser Frieden darf nicht nur eine Frucht der Diplomatie sein, sondern sollte auch weitgehend auf der Freundschaft, Liebe und Brüderlichkeit beruhen, die man diesen Menschen gegenüber zeigen kann.“ (rv)

Der berühmte Trevi-Brunnen wird sich für die christlichen Märtyrer rot färben

Trevi_BrunnenVATIKANSTADT – Am 29. April wird sich der Trevi-Brunnen, einer der emblematischen Orte Roms und weltberühmte Touristenattraktion, zu Ehren der christlichen Märtyrer rot färben.

Das Mahnmal wird von Kirche in Not in Italien organisiert und zielt darauf ab, „Aufmerksamkeit für das Drama der antichristlichen Verfolgung zu gewinnen“.

In einer Mitteilung, die auf ihrer Website veröffentlicht wurde, teilt Kirche in Not mit, dass sie mit dieser Initiative „hofft, überall Vorreiter einer anhaltenden und konkreten Reaktion zu sein, mit dem Ziel, dass die Verfolgten des 21. Jahrhunderts baldmöglichst die effektive Ausübung ihres natürlichen Rechtes der Religionsfreiheit wieder erlangen.“

Die Organisatoren fügten hinzu, dass „die systematische Verletzung des Rechtes auf Religionsfreiheit, vor allem jener der Christen, ein zentrales Thema im öffentlichen Diskurs werden muss“.

An der Veranstaltung werden Monsignore Antoine Audo, chaldäischer Bischof von Aleppo (Syrien) und Kardinal Mauro Piacenza, internationaler Präsident von Kirche in Not teilnehmen.
Der Irak und Syrien sind zwei der Länder, in denen eine heftige Christenverfolgung besteht, die zunehmend als Völkermord anerkannt wird.

Neben der brutalen Unterdrückung des Christentums durch die kommunistische Diktatur in Nordkorea ist es vor allem der weltweit wachsende Islamismus, der Christen wegen ihres Glaubens verfolgt. Die Bandbreite reicht vom aktiven Völkermord durch den Islamischen Staat bis hin zu Misshandlung, Unterdrückung und Diskriminierung von Christen durch manche Muslime in deutschen Migranten-Unterkünften.

In Syrien stehen die Christen mitten im Feuer zwischen dem Islamischen Staat, den Rebellengruppen und den Streitmächten der Regierung. Tausende haben alles verlassen, weil sie sie nicht ihren Glauben verleugnen wollten. Viele befinden sich in Flüchtlingslagern, wo sie unter prekären Umständen leben.

Bis jetzt haben sich der Initiative verschiedene Vereinigungen angeschlossen, wie Comunione e Liberazione, die italienische Caritas, die christliche Arbeiterbewegung, die Fokolarbewegung, Lebensrechtsbewegungen und andere. (CNA Deutsch)

Wird Franziskus die Beichte bei der Piusbruderschaft auch nach dem Heiligen Jahr zulassen?

FSSPX LogoMedien berichten, der Papst habe dies zugesagt und die FSSPX ermutigt, in Italien ein Priesterseminar zu eröffnen – Erzbischof Pozzo: „Volle Versöhnung und kanonische Anerkennung“ angestrebt.

ECÔNE/ROM – Papst Franziskus wird offenbar seine „terliche Geste“ – die Möglichkeit für Katholiken, bei der Piusbruderschaft zur Beichte zu gehen – über das Jahr der Barmherzigkeit hinaus aufrecht erhalten. Das berichten mehrere Medien mit Verweis auf Aussagen des Generaloberen der Priesterbruderschaft St. Pius X (FSSPX), Bischof Bernard Fellay, am vergangenen Wochenende im Rahmen einer Messe in Le Puy en Velay. Dieser war zuvor zu Gesprächen in Rom unter anderem mit Papst Franziskus zusammen getroffen.

Auch andere Sakramente bald gültig?

Der Papst habe in diesem „sehr positiven“ Treffen erneut bestätigt, dass die FSSPX aus seiner Sicht katholisch sei, und er sie niemals verurteilen würde, hieß es. Im Gegenteil habe Franziskus mitgeteilt, dass er die Jurisdiktion der FSSPX ausweiten wolle.

Bei den Gesprächen in Rom sei Bischof Fellay auch ermutigt worden, ein Priesterseminar der Piusbruderschaft in Italien zu eröffnen, heißt es.

Der Sekretär der Päpstlichen Kommission Ecclesia Dei, Kurienerzbischof Guido Pozzo, betonte, das in einem „vertrauensvolleren und respektvolleren Klima“ geführte Treffen sei „nutzbringend“ gewesen. Die „volle Versöhnung“ sei das Ziel, so der Erzbischof gegenüber „Zenit“: Die kanonische Anerkennung der Piusbruderschaft.

Die von der Bruderschaft vorgebrachten Schwierigkeiten bezüglich der Beziehung zwischen Staat und Kirche und der Religionsfreiheit, der Praxis der Ökumene und dem Dialog mit den nichtchristlichen Religionen und einiger Aspekte der Reform der Liturgie und deren konkreter Anwendung, bleiben zu diskutierende und zu klärende Punkte. Sie stellen jedoch kein Hindernis für die kanonische und rechtliche Anerkennung der Bruderschaft dar.

Eine doktrinäre Erklärung, die der Bruderschaft „im geeigneten Moment unterstellt“ werde, würde diese Punkte beinhalten. Eine kanonische Anerkennung könnte etwa die Form einer Personalprälatur annehmen, spekulieren Vatikanisten.

Hintergrund: Piusbruderschaft

Die FSSPX wurde 1970 von Erzbischof Marcel Lefebvre gegründet. Sie beschreibt sich selbst als „eine internationale priesterliche Gesellschaft mit Gemeinschaftsleben ohne Gelübde“, deren Ziel „die Ausbildung, Unterstützung und Förderung heiligmäßiger Priester“ sei, „die wirksam den katholischen Glauben auf der ganzen Welt ausbreiten sollen“.

Prägendes Merkmal der FSSPX ist ihre Pflege und Förderung der katholischen Tradition sowie die kritische Ablehnung moderner Tendenzen in der Kirche, einschließlich Beschlüssen des Zweiten Vatikanischen Konzils. Ihre Priester feiern ausschließlich die Messe im überlieferten lateinischen Ritus. Zudem gab ihr Gründer wiederholt kritische Stellungnahmen zum Konzil ab. Diese Haltung führte kurz nach dem Konzil zum Konflikt mit Rom, und jahrelang unfruchtbaren, immer wieder stockenden Verhandlungen.

Im Jahr 1988 weihte Erzbischof Lefebvre ohne Genehmigung von Papst Johannes Paul II. vier Bischöfe, darunter den derzeitigen Generaloberen, Bischof Bernard Fellay, der seit 1994 die FSSPX leitet. Dieser Schritt führte zwischenzeitlich zur Exkommunikation der Bischöfe.

Im Jahr 2009 hob Papst Benedikt XVI. die Exkommunikation der Bischöfe auf. Seitdem gibt es Gespräche zwischen der Bruderschaft und dem Vatikan mit dem Ziel, wieder in die „volle Kommunion mit der Kirche“ zu kommen. Diese gerieten im Sommer 2012 zwischenzeitlich ins Stocken, als Bischof Bernard Fellay sich weigerte, eine doktrinelle Präambel zu unterschreiben, die Rom vorgelegt hatte. Im Jahr 2014 wurde der Dialog mit der Glaubenskongregation jedoch fortgesetzt.

Vergangenes Jahr entsandte der Heilige Stuhl dann einen Kardinal und drei Bischöfe, um die Priesterseminare der Bruderschaft zu visitieren. Diese Besuche dienten unter anderem des Aufbaus besserer Beziehungen und der Diskussion doktrineller und theologischer Fragen in einem eher informellen Rahmen.

Im vergangenen September erklärte Papst Franziskus, dass zum Jahr der Barmherzigkeit die Beichte der Piusbruderschaft „gültig und erlaubt“ empfangen werden könne.

Nach eigenen Angaben gehören heute weltweit über 600 Priester der FSSPX an, sowie 187 Seminaristen. Zum Vergleich: Im Erzbistum München und Freising gab es Anfang 2015 nach eigenen Angaben 979 Priester, davon 593 aktive. (CNA Deutsch)

Bischof Voderholzer: „Papst verzichtet auf lehramtliche Entscheidungen“

Bischof VoderholzerREGENSBURG – Bischof Rudolf Voderholzer von Regensburg hat eine erste Stellungnahme zum nachsynodalen Schreiben „Amoris Laetitia“ veröffentlicht. CNA dokumentiert den vollen Wortlaut.

Für die Zukunft der Welt und der Kirche

Mit dem Nachsynodalen Apostolischen Schreiben „Amoris laetitia“ (AL) über die Liebe in der Familie schließt Papst Franziskus die synodalen Beratungen der letzten beiden Jahre zum Thema „Ehe und Familie in der Welt von heute“ ab. Er verzichtet auf lehramtliche Entscheidungen in strittigen Fällen (vgl. AL 3) und fordert eine Intensivierung der kirchlichen Begleitung von Paaren vor und nach der Eheschließung, besonders in schwierigen Situationen (vgl. AL 307). Er möchte christlichen Familien eine Hilfe anbieten, die Größe und Schönheit ihrer Ehe und ihrer Familie tiefer zu erkennen. Leitend ist die Überzeugung: „Das Wohl der Familie ist entscheidend für die Zukunft der Welt und der Kirche.“ (AL 31)

Hymne auf die von Gott geschenkte Liebe

„Amoris laetitia“ ist ein werbendes, einladendes Schreiben, eine Hymne auf die von Gott geschenkte Liebe. Es finden sich darin weder Pauschalurteile noch Pauschallösungen. Ich hoffe sehr, dass die Kapitel zwei und drei, die in neuer und frischer Weise die biblischen und lehrmäßigen Grundlagen der ehelichen Liebe erinnern, gelesen und verinnerlicht werden. Selbstverständlich nimmt der Heilige Vater besonders auch die Situationen in den Blick, wo Menschen an den Idealen zu scheitern drohen oder gescheitert sind. Es sei der Wunsch der Kirche, so der Papst, „jede einzelne und alle Familien zu begleiten, damit sie den besten Weg entdecken, um die Schwierigkeiten zu überwinden, denen sie begegnen“ (AL 200). Die zentralen Begriffe des Schreibens spiegeln dieses Anliegen wieder: Begleitung, Unterscheidung, Integration, Nähe und Reifung.

Gliederung des Schreibens

Das Schreiben ist in neun Kapitel gegliedert. Das erste Kapitel widmet sich den Grundlagen von Ehe und Familie, die in der Heiligen Schrift gelegt werden. Das zweite Kapitel betrachtet die heutige Situation der Familie. Daran knüpft der Heilige Vater einige Grundaussagen der kirchlichen Lehre über Ehe und Familie, an die er erinnern möchte. Die Kapitel vier und fünf beinhalten ein Loblied auf die Liebe, von der tagtäglich gelebten Liebe bis hin zur Frucht der Liebe in der Geburt eines Menschen. In den Kapiteln sechs und sieben bietet Papst Franziskus pastorale Perspektiven, die dem Aufbau von stabilen Familien nach dem Plan Gottes dienen sollen und Hinweise für die Erziehung der Kinder geben wollen. Das achte Kapitel beinhaltet die Fragen von Paaren und Familien, die nicht gänzlich dem Plan Gottes entsprechen. Abschließend formuliert das neunte Kapitel Leitlinien für eine Ehespiritualität.

Schwerpunktsetzung des Papstes

Zentral nennt der Heilige Vater die beiden Kapitel vier und fünf, die er besonders den Ehepaaren zur Lektüre empfiehlt (vgl. AL 6 und 7). Sie beschreiben ausgehend vom Hohenlied der Liebe (1 Kor 13) die eheliche Liebe in ihren vielfachen Facetten und Herausforderungen. Die von Gott geschenkten Kinder werden als Frucht der ehelichen Liebe angesehen. Dem Heiligen Vater ist es ein Anliegen die Lehrentwicklung der vergangenen Jahrzehnte zu bündeln. Er stellt die Kernpunkte des Zweiten Vatikanischen Konzils, der Enzyklika „Humanae vitae“ Pauls VI., der „Theologie des Leibes“ des heiligen Johannes Paul II., und der Enzyklika „Deus caritas est“ von Benedikt XVI. in einer Sprache dar, die dem Menschen ins Herzen spricht.

Besonders intensiv diskutiert:  Gender, Homosexualität und wiederverheiratete Geschiedene

Klare Aussagen finden sich hinsichtlich der Gender-Theorien (vgl. AL 56). Der Papst spricht ein klares Bekenntnis aus zur schöpfungsmäßigen Geschlechterpolarität: Der Mensch ist von Gott als Mann und Frau geschaffen. Eine eindeutige Absage erteilt der Heilige Vater in Übereinstimmung mit der Bischofssynode allen Plänen, die Verbindungen gleichgeschlechtlicher Paare der Ehe gleichzustellen. Dabei betont er erneut, dass in der Kirche und von der Kirche niemand wegen seiner homosexuellen Orientierung diskriminiert werden darf und er fordert die Familien von homosexuellen Menschen auf, sorgsam zu vermeiden […], ihn in irgendeiner Weise ungerecht zurückzusetzen“ (AL 250).

Die Betroffenen werden sich sicher fragen, was denn nun aus den Diskussionen über die Zulassung zur Kommunion von wiederverheirateten Geschiedenen geworden ist. Wie hat der Papst denn nun entschieden? Papst Franziskus ändert an der bisherigen Lehre nichts. Er schreibt „Familiaris consortio“ angesichts einer noch komplexer gewordenen Situation fort. Kardinal Lorenzo Baldisseri, der Generalsekretär der Bischofssynode sagt dazu: „AL bietet ihnen [den wiederverheirateten, geschiedenen Gläubigen] die Garantie, dass die Kirche und ihre Diener sich um ihrer und ihrer konkrete Situation annehmen. AL möchte erreichen, dass sie sich als Teil der Kirche wissen und fühlen. Sie sind – wie der Text sagt – nicht exkommuniziert (AL 243). Selbst wenn sie nicht voll am sakramentalen Leben der Kirche teilnehmen können, werden sie ermutigt, sich aktiv am Leben der Gemeinschaft zu beteiligen.“ Die Seelsorger sollen sich ihrer annehmen und mit ihnen gemeinsam einen „Weg der persönlichen Reifung“ (AL 312) gehen. Für die Kirche hält er aber auch fest: „Wichtiger als eine Seelsorge für die Gescheiterten ist heute das pastorale Bemühen, die Ehen zu festigen und so den Brüchen zuvorzukommen.“ (AL 307)

Ehe- und Familienseelsorge im Bistum Regensburg neu aufgestellt sogenannten „irregulären Situation“ befindet und diese in einem gemeinsamen Weg mit der Kirche klären will, eine im Bistum Regensburg wollen wir beides tun. Ich garantiere jedem, der sich in einer individuell abgestimmte und selbstverständlich kostenlose Beratung und Betreuung. Dies kann durch den Ortspfarrer, einen anderen Geistlichen oder durch unsere speziell geschulten Mitarbeiter in den Ehe-, Familien und Lebensberatungsstellen, die in allen Regionen des Bistums tätig sind, geschehen. Zudem hat das Bistum Regensburg bereits im Jahr 1989 die Gemeinschaft „Familien mit Christus“ als Geistliche Gemeinschaft anerkannt. Ihr geht es darum, einen Dienst für die Erneuerung und Stärkung von Ehen und Familien als Zellen geistlichen Lebens zu leisten. Seit dem vergangenen Jahr gibt es im Bischöflichen Seelsorgeamt einen eigenen Familienseelsorger, der in diesem Jahr zum ersten Mal zu einem diözesanen Familientag einlädt
– Herzliche Einladung an alle Ehepaare und Familien am 10. Juli 2016 zum Schloss Spindlhof zu kommen! –
Wir haben zwei Referentinnen angestellt, die im Rahmen des Programms „MFM – My fertility matters – Meine Fruchtbarkeit zählt“ die „Theologie des Leibes“ in die Schulen tragen. Und bereits seit den 1970er Jahren wird die Ehevorbereitung mit dem verpflichtenden Brautleutetag im Bistum Regensburg großgeschrieben und immer weiter verbessert. Hier können wir in den kommenden Jahren sicher noch einiges tun. Die beste Ehevorbereitung beginnt natürlich im Kindesalter mit einer Erziehung, die die wahre Größe der menschlichen Liebe aufzeigt.

Ich möchte schließen mit Papst Franziskus, der am Ende seines Schreibens die Vorläufigkeit der Welt und die christliche Perspektive auf die Vollendung in der Ewigkeit eröffnet, wenn er uns aufruft:
„Gehen wir voran als Familien, bleiben wir unterwegs!
Was uns verheißen ist, ist immer noch mehr.
Verzweifeln wir nicht an unseren Begrenztheiten,
doch verzichten wir ebenso wenig darauf,
nach der Fülle der Liebe und der Communio zu streben,
die uns verheißen ist.“ (AL 325) (CNA Deutsch)

Italien: Sant´Egidio kritisiert EU-Türkei-Abkommen

TürkeiDas Abkommen zwischen der Europäischen Union und der Türkei über die Rückführung von Flüchtlingen „ist eine Niederlage“. Das sagte der Präsident der katholischen Basisgemeinschaft Sant´Egidio, Marco Impagliazzo, bei einer Pressekonferenz in Rom. Die katholische Bewegung organisiert seit kurzem mit dem Bund der evangelischen Kirchen in Italien humanitäre Korridore für Flüchtlinge. Bisher wurden bereits 97 syrische Flüchtlinge auf legale Weise und ohne dass sie auf Schlepper zurückgreifen mussten, in Italien aufgenommen.

„Unser Projekt kann man sehr gut andernorts wiederholen, weil es dem Staat nichts kostet. Alles liegt in den Händen von Verbänden und dennoch verläuft die Aufnahme der Flüchtlinge nach europäische Regelungen. Deshalb könnte das auch jeder andere EU-Staat genauso machen. Konkret geht es um die Vergabe von EU-Visa, die jedoch keine Schengen-Visa sind, wie es Touristen kennen. Wenn man also dieses Einreise-Instrument benützen würde, würde man auch das Problem in Griechenland oder Italien lösen, wo so viele Flüchtlinge auf ihr Weiterkommen warten.“

Ziel der humanitäre Korridore von Sant´Egidio ist es, in den nächsten zwei Jahren 1.000 Flüchtlingen aus Marokko, Äthiopien und anderen Transit-Ländern nach Europa zu begleiten. Es soll sich vor allem um sogenannte Risiko-Gruppen handeln. Dies sind vor allem Kinder, Kranke und Opfer von Menschenhandel. Bis Ende April soll die 150-Marke an aufgenommen Flüchtlingen erreicht werden.

„Wir rufen die Staaten Europas auf, aber auch jeden Bürger, unser Projekt zu unterstützen, weil es überall machbar ist. Wir sprechen von Korridoren, also gesicherten Wegen, die Tote im Meer verhindern sollen. Das heißt, Familien, ältere Menschen, Frauen und Kinder, die gerettet werden. Wir sehen stattdessen weiterhin Mauern, Zäune und Menschen, die in Auffanglagern warten und das mitten im Sumpf. So etwas mit anzusehen, tut weh, denn es gibt Möglichkeiten, um das zu verhindern.“ (rv)