Italiens Regierung schlägt Kruzifix-Pflicht in öffentlichen Gebäuden vor

AMATRICE – Sind in Italiens öffentlichen Gebäuden auch bald Kruzifixe vorgeschrieben? Im Parlament in Rom wurde ein Gesetzentwurf eingebracht, der die „sichtbare Darstellung von Kruzifixen“ vorsieht – so das italienische Nachrichtenmagazin „L’Espresso“.

Der Gesetzentwurf „Verfügungen über die Ausstellung des Kruzifixes in Schulen und Ämtern der öffentlichen Verwaltung“ schlägt vor, Kruzifixe sichtbar an Orten wie Schulen, Universitäten, Gefängnissen, öffentlichen Ämtern, Konsulaten, Botschaften und Häfen aufzuhängen.

Der Vorschlag würde auch eine Geldbuße von bis zu 1.000 Euro bei Nichteinhaltung anordnen. Der Gesetzentwurf harrt nun der Diskussion in der Kammer und im Senat. Eingebracht haben die Vorlage die Partei Lega Nord unter der Leitung von Matteo Salvini, dem neuen Innenminister und stellvertretenden Premierminister, zusammen mit dem Führer der Fünf-Sterne-Bewegung, Luigi di Maio. Die Mitte-Rechts-Populisten bilden seit den Parlamentswahlen im vergangenen Mai eine Koalitionsregierung unter der Führung von Lega Nord und der Fünf-Sterne-Bewegung.

Vergleich mit Bayern

Der italienische Vorschlag ist kein Einzelfall. In Bayern, wo Kreuze bereits in Klassenzimmern und Gerichtssälen vorgeschrieben sind, ist seit dem 1. Juni 2018 auch vorgeschrieben, dass in Eingangsbereichen öffentlicher Gebäude ein Kreuz aufgehängt ist. Die Maßnahme hatte der bayerische Ministerrat am 24. April beschlossen. Eine Änderung der Geschäftsordnung der Behörden im Land regelt den Schritt, wie die Staatskanzlei in München mitteilte:

„Im Eingangsbereich eines jeden Dienstgebäudes im Freistaat ist als Ausdruck der geschichtlichen und kulturellen Prägung Bayerns deutlich wahrnehmbar ein Kreuz als sichtbares Bekenntnis zu den Grundwerten der Rechts- und Gesellschaftsordnung in Bayern und Deutschland anzubringen.“

Die Entscheidung wurde unter anderem von Kardinal Reinhard Marx mehrfach scharf kritisiert, vom Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer und – Umfragen zufolge – einer Mehrheit der Bayern jedoch begrüßt. (CNA Deutsch)

Priester in Kamerun bei Kämpfen getötet

YAOUNDÉ – Unter bislang ungeklärten Umständen ist ein Priester in Kamerun während bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen Militär und Separatisten am 20. Juli getötet worden.

Wie die „Fides“-Agentur berichtet, starb Pfarrer Alexander Sob Nougi im englischsprachigen Südwesten des Landes. Unklar ist, ob der 42 Jahre alte Priester gezielt hingerichtet oder von einem Querschläger getroffen wurde.

Am 14. Juli war ein weiterer Geistlicher in einer anderen anglophonen Region Kameruns getötet worden.

Teile der englischsprachigen Minderheiten im Land kämpfen für einen unabhängigen Staat. Es kommt es häufig zu Zusammenstößen zwischen Sicherheitskräften und Separatisten. Seit der Unabhängigkeit des Landes im Jahr 1960 beschuldigen die anglophonen Kameruner die frankophonen Behörden, sie auszugrenzen.

Am 1. Oktober 2017 hatten Gruppen die Unabhängigkeit der beiden anglophonen Provinzen Kameruns erklärt und die Republik Ambazonia ausgerufen. Das wiederum hatte vermehrte Spannung in den beiden Provinzen zur Folge, mit immer härteren Zusammenstößen. Hunderte Menschen wurden getötet.

Nach Angaben der UN haben 160.000 anglophone Kameruner ihre Heimat verlassen und sind in andere Gebiete des Landes oder ins Ausland gezogen, vor allem nach Nigeria. Die Caritas hatte im Juni eine Hilfskampagne für die Bevölkerung der anglophonen Gebiete gestartet. „Es hat sich eine Situation blinder, unmenschlicher, absurder Gewalt und Radikalisierung entwickelt, die uns sehr besorgt“, schrieben die Bischöfe in einer Erklärung der Bischofskonferenz von Kamerun am 16. Mai und forderten auf „jegliche Form von Gewalt und das gegenseitige Morden zu beenden….und unser Land vor einem unbegründeten und unnützen Bürgerkrieg zu bewahren“. (CNA Deutsch)

Warum dieser überfallene Priester den Täter im Gefängnis besucht

GLASGOW – Pfarrer Patrick Hennessy wurde in seinem Pfarrhaus in Schottland angegriffen und ausgeraubt. Warum er seinem Täter vergeben hat, und ihn im Gefängnis besuchen will, um ihm seelsorglichen Beistand anzubieten, erklärte er nun gegenüber der schottischen Presse, die den Fall aufgegriffen hat.

Der 41-jährige Michael McTaggart wurde am 17. Juli in Glasgow wegen des Raubüberfalls auf Pfarrer Hennessy zu vier Jahren Haft verurteilt.

Pfarrer Hennessy, 73 Jahre alt, ist Seelsorger von St. Columbkille in Rutherglen, das zur Diözese Motherwell gehört. Er ist bekannt dafür, allen Bedürftigen, die zu ihm kommen, mit Lebensmitteln zu helfen.

Gegenüber dem „Scottish Catholic Observer“ sagte Hennessy, das Urteil sei „eine harte Strafe für den Burschen“ der „wohl viele Probleme“ habe.

„Ich habe nicht erwartet, dass er für so viele Jahre ins Gefängnis kommt; für den Mann ist das ein großes Problem. Ich würde ihn augenblicklich im Gefängnis besuchen, wenn ich könnte, denn es ist offensichtlich, dass er Hilfe braucht“.

Am 13. Mai um 21:40 Uhr Ortszeit klopfte McTaggart an die Tür des Pfarrhauses, bedrohte den Pfarrer und verlangte Geld.

„Pater Hennessy gab ihm zwei rosa Umschläge, von denen er glaubte, dass sich in jedem umgerechnet zehn Euro befänden und 5 Pfund aus seinem Geldbeutel“, erklärte laut Angaben der Journalistin Ashlie McAnally von „Glasgow Live“ die Staatsanwältin Louise MacNeil vor Gericht.

McTaggart verlangte weiter Geld und Pater Hennessy übergab ihm einen Opferkasten mit etwa 100 Pfund. Während der Dieb die Umschläge in der Spendenkasten kontrollierte, konnte Pater Hennessy auf die Straße laufen und die Nachbarn alarmieren. Der Angreifer floh.

In der Urteilsbegründung wandte sich Richter Martin Jones an McTaggart: „Sie haben sich schuldig bekannt, eine äußerst schwere Straftat begangen zu haben. Sie haben Gewalt angewendet, um an Geld zu gelangen und haben den Priester im Foyer des Pfarrzentrums bedroht.“

„Der Moment ist gekommen, zu erkennen, dass die Zeit Ihrer Haftstrafen immer länger werden wird, wenn Sie weiterhin auf diese Weise Straftaten verüben.“


Zur Zeit des Raubüberfalls war McTaggart gerade frühzeitig von einer früheren Haftstrafe entlassen worden.

Pfarrer Hennessy erläuterte, dass die Gemeinschaft des heiligen Vinzenz von Paul sich nun um die Spenden in St. Columbkille kümmere und dafür nicht mehr das Gemeindezentrum benutzt werde.

Die Diözese Motherwell kommentierte, dass „die Sicherheit der Priester und Ordensleute, die in den Pfarreien leben, vorrangig sei.“

„Angesichts der jüngsten Vorfälle hat die Diözese allen Priestern Unterstützung angeboten, um die Sicherheitsmaßnahmen in den Pfarr- und Gemeindehäusern zu überholen.“ (CNA Deutsch)

Honduras: Des sexuellen Fehlverhaltens beschuldigter Weihbischof tritt zurück

VATIKANSTADT – Papst Franziskus hat den Rücktritt von Weihbischof Juan José Pineda von Tegucigalpa in Honduras angenommen. Der Vatikan hatte gegen ihn wegen des Verdachts auf sexuelles Fehlverhalten gegenüber Seminaristen ermittelt, zu denen Vorwürfe finanzieller Misswirtschaft kamen.

Der 57-jährige Pineda war seit langer Zeit immer wieder beschuldigt worden, sich männliche Begleiter zu leisten, und sein Verhalten mit kirchlichen Geldern zu finanzieren. Sein Vorgesetzter ist der päpstliche Berater und Erzbischof von Tegucigalpa, Kardinal Oscar Andrés Rodriguez Maradiaga, der ebenfalls des finanziellen Fehlverhaltens beschuldigt wird, wie CNA Deutsch berichtete.

Im März berichtete der „National Catholic Register“, dass zwei ehemalige Seminaristen dem Vatikan persönliche Zeugenaussagen überstellten, denen zufolge sich Pineda schweren sexuellen Fehlverhaltens schuldig gemacht hat, sowie des Versuchs, unerwünschte sexuelle Verhältnisse mit anderen Männern zu haben.

Die Ankündigung des Rücktritts von Pineda am 20. Juli erfolgte ohne eine Angabe von Gründen. Der Vatikan teilte nur mit, dass Papst Franziskus diesen angenommen habe. Auf Anweisung des Pontifex hatte der Vatikan im Mai 2017 eine Untersuchung der Vorwürfe finanzieller Misswirtschaft innerhalb der Erzdiözese und sexuellen Fehlverhaltens von Bischof Pineda eingeleitet.

In einem E-Mail-Interview mit dem CNA im Dezember 2017 bestätigte Maradiaga einen apostolischen Besuch in Pineda, verteidigte aber den Weihbischof und sagte, Pineda selbst habe „den Heiligen Vater um einen apostolischen Besuch gebeten“ um seinen guten Ruf wieder herzustellen.

Maradiaga, der Leiter des Kardinalsrates des Papstes und einer der engsten Berater von Franziskus ist, bestritt gegenüber CNA auch jedes finanzielle Fehlverhalten seinerseits, und bezeichnete einen Bericht des italienischen „Espresso“ vom 21. Dezember 2017 als „diffamierend“ und „Halbwahrheiten, die am Ende die schlimmsten Lügen sind“.

„L’Espresso“ berichtete, dass Maradiaga beschuldigt werde, im Jahr 2015 eine Summe in Höhe von 600.000 US Dollar von der Universität Tegucigalpa als eine Art „Gehalt“ erhalten zu haben, weil er Kanzler der Universität war: Ein ungewöhnlicher, aber nicht juristisch verbotener Vorgang. Berichtet wurde auch, dass der Kardinal fast 1,2 Millionen US Dollar an Kirchengeldern durch Investitionen in einigen Londoner Finanzunternehmen verloren hatte.

Die päpstliche Untersuchung wurde von dem argentinischen Bischof Alcides Jorge Pedro Casaretto durchgeführt, der laut dem „Espresso“ Mitarbeiter der Erzdiözese und der Universität sowie Seminaristen, Priester und den Fahrer und Sekretär des Kardinals befragte.

Die Liste der Vorwürfe gegen Pineda ist lang. Es geht um den Bau einer Wohnung auf dem Campus der Katholischen Universität von Honduras, um einen männlichen „Begleiter“ unterzubringen. Die beiden Seminaristen, die Pineda wegen ungewollter sexueller Annäherungsversuche beschuldigten, behaupteten laut Bericht des „Register“ auch, er habe gegen sie Strafmaßnahmen ergriffen, nachdem seine Annäherungsversuche nicht akzeptiert worden seien.

Pineda, der seit 2005 Weihbischof von Tegucigalpa war, hatte die Erzdiözese seit Januar geleitet, während Kardinal Maradiaga in den USA ist, zur Behandlung von Prostatakrebs.

Der nun zurückgetretene Pineda wurde 1960 in Tegucigalpa geboren und 1988 zum Priester geweiht. (CNA Deutsch)

Neue Missbrauchs-Vorwürfe gegen Kardinal McCarrick

WASHINGTON -Ein Mann aus Virginia hat Anzeige gegen Kardinal Theodore McCarrick erstattet mit dem Vorwurf, ab dem Alter von 11 Jahren sexuell immer wieder von dem Priester und späteren Bischof missbraucht worden zu sein. McCarrick war zu dieser Zeit Priester in New York.

Die „New York Times“ berichtete am 19. Juli über die Behauptung des Mannes, denen zufolge McCarrick 1969 begann, ihn sexuell zu missbrauchen, als der Priester 39 Jahre alt und der nur als „James“ benannte Mann 11 Jahre alt war. McCarrick soll ein Freund der Familie des mutmaßlichen Opfers gewesen sein.

Wie die Zeitung weiter berichtet, gibt der Mann an, fast zwei Jahrzehnte lang von McCarrick sexuell missbraucht worden zu sein. Der fortwährende Missbrauch habe dazu beigetragen, dass er jahrelang Probleme mit Alkohol- und Drogensucht hatte, so das mutmaßliche Opfer. Als er dem eigenen Vater einige Jahre nach Beginn des Missbrauchs davon erzählte, glaubte ihm dieser nicht, so der Bericht der „Times“.

McCarrick beendete im Jahr 1969 eine vierjährige Amtszeit als Präsident der Katholischen Universität von Puerto Rico und wurde stellvertretender Sekretär für Bildung in der Erzdiözese von New York. 1977 wurde er Weihbischof von New York und später Bischof von Metuchen, Erzbischof von Newark und schließlich Erzbischof von Washington.

Strafrechtliche Verjährungsvorschriften könnten verhindern, dass sich McCarrick strafrechtlich verantworten muss für die mutmaßlichen Verbrechen. Kirchenrechtlich kann die Glaubenskongregation in Ausnahmen Verjährungsfristen aussetzen.

Joseph Zwilling, Sprecher der Erzdiözese von New York, erklärte gegenüber CNA am Donnerstag (Ortszeit), dass die Erzdiözese von diesen Behauptungen erst erfuhr, als der Artikel der „New York Times“ veröffentlicht wurde.

Die Erzdiözese habe in der Angelegenheit nicht von den Strafverfolgungsbehörden gehört, oder von dem angeblichen Opfer oder dessen Anwalt, sagte Zwilling und fügte hinzu, dass er hoffe, dass das Opfer oder sein Anwalt die Erzdiözese direkt oder über das unabhängige Versöhnungs- und Entschädigungsprogramm der Erzdiözese kontaktieren werde.

(Letzteres ist eine unabhängig geführte Einrichtung, die dazu bestimmt ist, Opfern sexuellen Missbrauchs in der Erzdiözese von New York zu helfen.)

Eine Quelle aus dem Umfeld von Kardinal McCarrick sagte CNA, dass er keine offizielle Mitteilung über die Anschuldigung erhalten habe und daher „nicht in der Lage sei“ zu antworten. Die Quelle sagte weiter, dass der Kardinal sich verpflichtet habe, sich an juristische Maßgaben zu halten.

Am 20. Juni gab die Erzdiözese New York bekannt, dass sie eine Untersuchung einer anderen Behauptung abgeschlossen habe, McCarrick habe einen männlichen Teenager sexuell missbraucht und die Behauptung für „glaubwürdig und begründet“ befunden, wie CNA Deutsch berichtete.

Der Vatikan wurde über diesen Vorwurf informiert. Dem heute 88 Jahre alten Kardinal ist das öffentliche Ausüben des Priesteramtes verboten – so die Weisung von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin im Auftrag des Papstes.

Neben den oben genannten Vorwürfen haben mehrere Medienberichte in den vergangenen Tagen über zahlreiche weitere Vorfälle berichtet, denen zufolge der sich als „Onkel Ted“ bezeichnende McCarrick seine wachsende Macht systematisch dazu missbraucht haben soll, junge Männer – vor allem Priesteranwärter – sexuell auszunutzen.

Wie und warum der Mann dennoch über Jahrzehnte eine klerikale Karriere hinlegen konnte, ist nun Gegenstand einer weiteren Debatte der Kirche in den USA. Manche Beobachter schreiben bereits von einem #MeToo-Moment für die Katholische Kirche im Land.

Übersetzt und redigiert aus dem englischen Original von AC Wimmer. (CNA Deutsch)

Kardinal in Nicaragua: Wir vertrauen darauf, dass Gott uns beschützt

MANAGUA – Angesichts der blutigen Gewalt in Nicaragua mit mehr als 300 Todesopfern hat der Erzbischof von Managua erklärt, er vertraue darauf, dass „Gott uns trotz der großen Schwierigkeiten beschützen wird.“

Die Kirche werde weiterhin ihre wichtige Rolle als Vermittlerin spielen, auch wenn sie dafür zur Zielscheibe des Regimes von Daniel Ortega gerate, so Kardinal Leopoldo Brenes in einem Interview mit dem Radiosender COPE

Mindestens 300 Menschen sind bei den andauernden Protesten und Unruhen im Land ums Leben gekommen. Wie CNA Deutsch mehrfach berichtete, wurden zudem mehrere Priester und Bischöfe angegriffen sowie Kirchen geschändet.

Angesichts dieser Situation versicherte Kardinal Brenes, dass die Kirche „mit der Kraft, die der Herr uns schenkt“ weitermachen werde und betonte, dass er und die anderen Bischöfe „die Nähe des katholischen Volkes spüren, das uns zur Seite steht und unser Vorgehen bei diesem Bemühen um Dialog unterstützt.“

Aufgrund der Lage im Land hat die Bischofskonferenz von Nicaragua einen Monat des Gebetes ausgerufen.

Fasten, Anbetung und Rosenkranz

Der Erzbischof von Managua erklärte, es werden Tage des Gebets vor dem Allerheiligsten, des Fastens, der Weihe an die Gottesmutter und der Erneuerung der Taufversprechen sein. Ziel sei, den „den Mut und den Glauben des Volkes zu stärken.“

„Wir wollen als Bischofskonferenz dazu beitragen, dass die Menschen in diesen schwierigen Zeiten die Nähe des Herrn und unserer Mutter spüren“, so Kardinal Brenes.

Der Kardinal erklärte weiter, dass während des ganzen Gebetsmonats jeweils am Donnerstag von 6.00 Uhr bis 19.00 Uhr das Allerheiligste ausgesetzt werden wird; die Freitage werden Buß- und Fastentag sein; der Samstag ist der Gottesmutter geweiht und am Sonntag werden die Taufversprechen erneuert werden.

„Wir werden jede Woche vier Tage in Gemeinschaft verbringen; es wird eine lebendige Erfahrung von Kirche“, betonte der Erzbischof, der hinzufügte, dass auch jeden Tag um 21.00 Uhr der Rosenkranz gebetet werden wird, denn „das Gebet ist unsere Stärke.“

Als Sühne für die Schändung und Entweihung vieler Kirchen in Nicaragua ist am 20. Juli ein weiterer Tag des Fastens geplant.

Der Kardinal erklärte, dass die katholische Gemeinschaft diese Situation der Aufstände „mit großer Spannung erlebe, denn es ist menschlich, bei so viel Gewalt, Feuergefechten und Präsenz der Polizei und des Paramilitärs Angst zu haben. Aber das katholische Volk lebt all das mit großem Vertrauen in den Herrn und mit der Gewissheit, dass er uns beschützt.“

Auf die Frage, ob ein Dialog wirklich möglich sei, sagte der Erzbischof, dass man „in den Momenten der Konflikte und Spannungen diesen kleine Tropfen der Hoffnung und des Dialogs einsetzen müsse“, auch dann, wenn es schwierig zu sein scheint.

Soziale Ungerechtigkeit

Er erinnerte daran, dass Papst Franziskus die Kirche in Nicaragua bereits dreimal aufgefordert habe, weiterhin auf den Dialog zu setzen.

Der Erzbischof von Managua hatte sich am 30. Juni, nach dem Konsistorium zur Kreierung der neuen Kardinäle im Vatikan mit Papst Franziskus getroffen. Der Heilige Vater ermutigte ihn, den Weg des Dialogs nicht zu verlassen, denn es sei „der einzige Weg. Daher bemühen wir uns weiter um den Dialog, auch wenn es ein turbulenter Pfad ist.“

Eines der größten Probleme, mit denen die Gesellschaft Nicaraguas zusätzlich zu diesen Aufständen zu kämpfen hat, sind die sozialen Unterschiede, die nach der Befriedung bestehen bleiben werden, befürchtet der Oberhirte.

„Ich denke, in den kommenden Jahren, wenn dieser Konflikt vorbei sein wird, wird die Versöhnung das Rückgrat sein müssen“ so der Kardinal. „Das wird eine sehr zeitaufwendige Aufgabe sein, denn die Wunden heilen nur langsam; und egal, wie sehr wir uns auch einsetzen werden – es wird ein schwerer Kampf gegen diese Situation werden.“ (CNA Deutsch)

Kirche prüft Fall einer ‚weinenden‘ Statue der Muttergottes

LAS CRUCES (NEUMEXIKO) , 18 July, 2018 / 7:59 AM (CNA Deutsch).-

Das Bistum Las Cruces im US-Bundesstaat Neumexiko untersucht den Fall einer Statue der Heiligen Jungfrau Maria, von der einige Katholiken sagen, dass sie seit mehr als einem Monat „weint“.

Bischof Oscar Cantú berichtete am 15. Juli über die diözesane Untersuchung der angeblich „weinenden“ Statue der Jungfrau Maria.

Das gegossene Bronzebild der Muttergottes von Guadalupe ist bereits ein beliebter Ort für Beter in der Kirche in der 30.000-Seelen-Gemeinde Hobbs, unweit der Grenze zum Nachbarstaat Texas, und im Süden angrenzend an Mexiko.

Im Mai 2018 berichteten Gläubige der Pfarrei zum ersten Mal, dass aus der Statue „Tränen“ strömten.

Einige berichten auch, einen angenehmen Geruch um die Statue herum wahrgenommen zu haben, so Bischof Cantú am vergangenen Sonntag.

„Einige behaupteten, es roch nach Rosen, in etwa so wie das Öl, das ich jedes Jahr segne und weihe, das wir zur Taufe, zur Firmung und zur Priesterweihe verwenden.“

Bisher bestätigt die Untersuchung zumindest diese Darstellung: Um die Herkunft und Art der Tränen zu bestimmen wurden Proben zur chemischen Analyse geschickt. Die Ergebnisse zeigten, dass die Tränen aus einem duftenden Olivenöl hergestellt wurden.

Auch die Statue selbst wird untersucht. „Wir untersuchten das Innere der hohlen Statue“, sagte Cantú zu Reportern. „Es gibt nichts im Inneren, was nicht da sein sollte, außer Spinnweben. Also machten wir Fotos, wir untersuchten es.“

Die Ermittler vermuteten, dass die Risse durch Wachsreste aus dem Gießprozess entstanden sein könnten, aber dies scheint nun ausgeschlossen zu sein. Cantú sagte, dass die Hersteller ihnen versichert hätten, dass die Hitze des Gießprozesses es unmöglich mache, dass Feuchtigkeit in der Statue zurückbleibt. Auf die Möglichkeit angesprochen, dass die weinende Statue ein Schwindel sein könnte, sagte der Bischof, er wisse nicht, wie dies möglich sei.

Am 11. Juli wurde bekannt gegeben, dass Bischof Cantú zum Bischofskoadjutor in die Diözese San José, Kalifornien, versetzt wird. Er soll dieses Amt Ende September antreten. Vor seinem Wechsel sagte Cantú, er wolle die Kirche Unserer Lieben Frau von Guadalupe besuchen, um sich die Statue anzusehen.

Bevor er eine endgültige Entscheidung über die wundersame Natur der weinenden Statue traf, sagte der Bischof, dass er Rat bei einer höheren Autorität suchen werde. „Ich überprüfe das Verfahren noch einmal“, sagte er zu Reportern. „Sicher, ich habe das letzte Wort, aber ich würde mich der Weisheit von Papst Franziskus beugen.“

In der Zwischenzeit strömen weiterhin Besucher zur Marienstatue in Hobbs. Auch ohne offizielle Anerkennung durch die kirchlichen Behörden ist es für viele ein bewegendes Erlebnis.

„Ich habe die meisten der schriftlichen Zeugnisse gelesen, und es sind Geschichten gewaltigen Glaubens, Geschichten von Menschen, die mit schrecklichem Leid in ihrem Leben zu kämpfen hatten und einen ungeheuren spirituellen Trost dadurch empfingen“, weil Maria mit ihnen durch das Tal der Tränen gehe, sagte Cantú.

Der Bischof betonte auch, dass für viele Katholiken in der Grenzdiözese Las Cruces das Bild der Muttergottes, die mit ihnen weine, sehr wirkmächtig sei.

„Ich komme nicht umhin, an meine eigenen Tränen für die armen Menschen zu denken, die auf der Flucht vor lebensbedrohlichen Situationen an unsere Grenze kommen. Die Tränen der Kinder, die von ihren Eltern getrennt sind. Es gibt viele Gründe, warum wir Tränen vergießen würden, und Gott steht uns in diesen Momenten bei.“

Die diözesanen Untersuchungen dauern an. (CNA Deutsch)

602 Millionen Euro für Projekte in aller Welt im Jahr 2017

Jahresbericht mit Schwerpunkt Religionsfreiheit – Kritik unter anderem an Staaten und Kirche in Mittel- und Osteuropa.

BONN- Deutsche Bistümer, Hilfswerke und Missionsorden haben im Jahr 2017 pastorale und soziale Projekte weltweit mit 602 Millionen Euro gefördert. Im dazu veröffentlichten Jahresbericht wird unter anderem die Kirche und Staaten in Ost- und Mitteleuropa vorgeworfen, Religionsfreiheit noch lernen zu müssen.

Die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) veröffentlichte für die „Konferenz Weltkirche“ den Jahresbericht (PDF), in dem der Zusammenschluss der international tätigen katholischen Einrichtungen in Deutschland nicht nur über seine Arbeit berichtet, sondern auch mehrere Kapitel über Religionsfreiheit beisteuert, dem Schwerpunktthema des Berichts.

Beispiele aus dem Irak, Vietnam und anderen Regionen werden geschildert. Sie sollen zeigen, auf welche Weise das individuelle Recht des Menschen auf Religionsfreiheit missbraucht und verletzt wird.

Ein eigener Abschnitt, der sich kritisch mit Mittel- und Osteuropa auseinandersetzt, dürfte jedoch nicht nur Christen in den deutschen Nachbarländern Aufmerksamkeit erregen.

Der Autor erklärt darin unter anderem, dass Staaten wie Ungarn offenbar Religionsfreiheit noch lernen müssen angesichts dessen Religionsgesetzes von 2011. Auch die Kirche selber habe noch zu lernen, dass sie „in einer zunehmend pluralistischen Gesellschaft“ sie „ein Akteur unter vielen“ sei, heißt es dort.

Dazu wird ein Beispiel aus Kroatien herangezogen, wo sich 2017 Katholiken – darunter Bischöfe – gegen Aufführungen eines Regisseurs aussprachen, der einen Schauspieler, der Jesus Christus darstellt, unter anderem von einem Kreuz aus Plastik-Kanister steigen und eine Muslima vergewaltigen lässt.

Dazu der Bericht der „Konferenz Weltkirche“:

„Mit Forderungen nach einem Rechtsschutz gegen Diffamierung laufen Kirchenvertreter jedoch Gefahr zu verkennen, dass es erstens neben der ‚positiven‘ Religionsfreiheit auch die ’negative‘ Religionsfreiheit gibt – also das Recht, sich religiös nicht zu interessieren und keiner Glaubensgemeinschaft angehören zu wollen“.

Kirchensteuer, staatliche Gelder, Spenden

Das Ergebnis des Vorjahres 2016 wurde damit noch einmal um zwei Millionen Euro übertroffen, so die Mitteilung.

Zur Summe von 602 Millionen Euro kommen die Aufwendungen für Verwaltung und Öffentlichkeitsarbeit hinzu, die im Jahresbericht gesondert ausgewiesen werden.

Die Einnahmen setzen sich vor allem aus der Kirchensteuer und staatlichen Zuwendungen, Spenden und Sammlungen zusammen.

Nicht erfassen lasse sich das Engagement vieler Pfarrgemeinden, katholischer Verbände und Schulen, das die Projektarbeit der großen weltkirchlichen Akteure mit vielen Initiativen zugunsten lokaler Partner in aller Welt ergänzt, so die Mitteilung.

Hintergrund

Der „Konferenz Weltkirche“ gehören Vertreter der Deutschen Bischofskonferenz, der 27 Bistümer, der Deutschen Ordensobernkonferenz, der weltkirchlichen Werke, der Verbände und anderer Einrichtungen in Deutschland an. Der Jahresbericht bietet neben dem Themenschwerpunkt und dem Statistikteil einen inhaltlichen Überblick über die Arbeit der beteiligten Organisationen. (CNA Deutsch)

Nach Vertuschungsurteil: Bischof fordert Adelaides Oberhirten zum Rücktritt auf

MELBOURNE – Erzbischof Philip Wilson von Adelaide soll von seinem Amt zurücktreten: Das hat Medienberichten zufolge sein Amtsbruder Peter Comensoli gefordert, der angehende Erzbischof Melbournes.

Der 54 Jahre alte Comensoli – bislang Bischof von Broken Bay – betonte, er sage öffentlich, wozu er und andere Bischöfe Wilson privat ebenfalls bereits geraten hätten. In einem Interview mit dem Rundfunksender ABC sagte der angehende Oberhirte der größten Diözese Australiens weiter:

„Philip Wilson hat sich entschieden, nicht seinen Rücktritt anzubieten, und hat zurecht darauf hingewiesen, dass er ein Recht darauf habe, Berufung einzulegen, was er auch getan hat. Aber bei alledem gibt es auch die Frage, was gut für das Volk Gottes ist unter diesen Umständen, und ganz besonders, was gut wäre für die Menschen in der Erzdiözese Adelaide.“

Wie CNA Deutsch berichtete, hat ein Gericht in Neusüdwales Erzbischof Wilson für schuldig befunden, einen von einem anderen Priester verübten Missbrauch in den 1970er Jahren nicht gemeldet zu haben.

Erzbischof Wilson, der bislang sein Amt ruhen läßt, hat angekündigt, in Berufung gegen die Verurteilung zu gehen wollen, die mit einem Jahr Haftstrafe oder Hausarrest vergolten werden soll.

Indessen hat Papst Franziskus den Bischof von Port Pirie zum Administrator Adelaides ernannt, wie CNA Deutsch meldete.

Wie Comensoli im Interview mit der ABC betont, haben australische Amtsbrüder letztlich keine Handhabe in der Frage: Ein Bischof werde vom Papst eingesetzt und dieser habe auch die Jurisdiktion und Möglichkeit, in dieses Amtes wieder zu entheben, so der Nachfolger von Erzbischof Denis Hart in Melbourne, der mit 77 Jahren in den Ruhestand geht. (CNA Deutsch)

Neuer Generaloberer bei der Piusbruderschaft

ECÔNE – Das Generalkapitel der Priesterbruderschaft St. Pius X. hat Pater Davide Pagliarani für zwölf Jahre zum neuen Generaloberen gewählt. Das teilte die Piusbruderschaft auf ihrer Webseite mit.

Der neue Generalobere ist 47 Jahre alt und italienischer Staatsbürger. Er empfing im Jahr 1996 aus der Hand seines Vorgängers, Bischof Bernard Fellay, die Priesterweihe. Am heutigen Donnerstagen wurden die beiden neuen Generalassistenten gewählt. Es handelt sich um Bischof Alfonso Galarreta (61) und Pater Christian Bouchacourt (59).

Der neue Generalobere

Bevor er 2012 zum Rektor des Seminars „Maria Miterlöserin“ im argentinischen La Reja ernannt wurde, übte Pater Pagliarani das Amt des Distriktoberen für Italien aus. Nach der Annahme der Wahl habe Pater Pagliarani in der Seminarkirche von Ecône das Tridentinische Glaubensbekenntnis und den Antimodernisten-Eid abgelegt, so die Mitteilung weiter. Das Generalkapitel wird bis zum 21. Juli fortgeführt.

Hintergrund

Die 1970 von Erzbischof Marcel Lefebvre gegründete Piusbruderschaft hat nach eigenen Angaben über 600 Priester, die weltweit in knapp 800 Messzentren wirken und auf allen Erdteilen vertreten sind. Die Priestergemeinschaft hat keinen voll anerkannten kanonischen Status. Seit Jahren steht sie immer wieder in Verhandlungen mit dem Vatikan bezüglich einer vollen Anerkennung.

Im Jahr 2009 hob Papst Benedikt XVI. die Exkommunikation der 1988 unerlaubt geweihten Bischöfe auf, die ein Haupthindernis für eine Annäherung gewesen war. Papst Franziskus verfügte im Zuge des Jahres der Barmherzigkeit, dass die Beichte bei Priestern der Bruderschaft erlaubt gehört werden kann; seit März 2017 können Priester der FSSPX auch – mit der Erlaubnis von Franziskus – die Ehe zwischen Gläubigen schließen, die von ihnen pastoral betreut werden. (CNA Deutsch)