Hunderte Jugendliche unterzeichnen Brief zur Unterstützung der Enzyklika Humanae Vitae

LONDON – Rund 200 junge Katholiken in Großbritannien haben einen offenen Brief unterzeichnet, in dem sie ihre Unterstützung für die 1968 von Papst Paul VI. veröffentlichte Enzyklika Humanae Vitae ausdrücken.

Das päpstliche Dokument wird am 25. Juli 50 Jahre alt und bekräftigt die Lehre der Kirche zum Thema Empfängnisverhütung. Es behandelt die Würde des menschlichen Lebens und die Sexualität und führt die natürliche Familienplanung als eine moralisch gültige Methode an, um Kinder und den zeitlichen Abstand zwischen den Kindern zu planen.

Der Brief, der diese Woche im „Catholic Herald“ veröffentlicht wurde, hebt die Berufung zur Keuschheit positiv hervor und beschreibt das Dokument des Papstes als „schön und prophetisch.“

„Die Keuschheit zu leben geht gegen die bestehende Kultur und ist schwierig, aber es tut den Beziehungen gut. Es erinnert uns daran, dass die Person, von der wir uns angezogen fühlen, keine Sache ist, die man benutzt, sondern ein geliebtes Wesen, das geehrt und mit Achtung behandelt werden muss“ so die Unterzeichnenden.

Die Enzyklika Humanae Vitae warnte davor, dass weitere Folgen der Nutzung von Verhütungsmitteln ein moralischer Verfall, der Verlust der Achtung für die Frauen und die Verwendung dieser Methoden als Staatspolitik sein würden.

Unter Abschnitt 17 des Dokuments weist der selige Papst Paul VI. darauf hin, dass

„Männer, die sich an empfängnisverhütende Mittel gewöhnt haben, die Ehrfurcht vor der Frau verlieren könnten, und, ohne auf ihr körperliches Wohl und seelisches Gleichgewicht Rücksicht zu nehmen, sie zum bloßen Werkzeug ihrer Triebbefriedigung erniedrigen und nicht mehr als Partnerin ansehen, der man Achtung und Liebe schuldet.“

In dem Brief erklären die Jugendlichen: Wenn die Lehre von Humanae Vitae auch als altmodisch angesehen wird, bedeutet dies nicht, dass sie falsch ist.
„Im Herzen der Keuschheit steht die einfach aber revolutionäre Idee, dass wir für die Liebe geschaffen sind und dass die Sexualität uns geschenkt wurde, um diese Berufung zu erfüllen. Daher ist ´das verheiratete Paar ein Bild Gottes´ wie Papst Franziskus sagt.“

„Sex darf nie etwas Zufälliges sein, weil er in sich selbst so voller Bedeutung ist, im Sinn der gegenseitigen Liebe und Offenheit des Paares für ein neues Leben. Deshalb ist es wichtig, die Ungeteiltheit des sexuellen Akts zu respektieren. Indem wir zulassen, dass die Sexualität ihre ganze Bedeutung annimmt, können wir uns ganz unserem Partner schenken“ so weiter die jungen Menschen in ihrem Brief, der wenige Monate von der Bischofssynode zum Thema „Jugend, Glaube und Berufung“ verfasst wurde.

Das Treffen findet vom 3. bis 28. Oktober im Vatikan statt.

Der Brief der Jugendlichen folgt einer ähnlichen Erklärung, die von 500 britischen Priestern zum 50. Jahrestag der Erscheinung von Humanae Vitae unterzeichnet worden war. Zuvor haben auch 500 gelehrte Kritik an der Enzyklika in einer Erklärung zurückgewiesen, wie CNA Deutsch berichtete. (CNA Deutsch)

Missbrauch in Chile: Bischof weist Vertuschungsvorwürfe zurück


TEMUCO – Der Apostolischer Vikar von Aysén (Chile), Bischof Luis Infanti de la Mora, hat die Vorwürfe der Vertuschung sexuellen Missbrauchs durch Priester zurückgewiesen, die in einer Fernsehsendung gegen ihn erhoben wurden.

Am 26. Juni berichtete die Sendung „Informe Especial“ des Senders Television National de Chile (TVN) über Fälle sexuellen Missbrauchs an Minderjährigen, die im ehemaligen Heim Villa San Luis stattgefunden hatten, das vom Orden Don Guanellas geleitet worden war.

Der Bericht erhebt den Vorwurf, besuchende Priester hätten dort minderjährige Jungen sexuell missbraucht – und der örtliche Bischof habe nichts unternommen, obwohl er persönlich davon unterrichtet worden sei.

In einer ausführlichen öffentlichen Erklärung widerspricht Infanti den Vertuschungsvorwürfen und beschreibt, wie 2005 – das Jahr, in dem er von den Ereignissen erfuhr – vorgegangen wurde.

Darin erklärte der Würdenträger, dass das Heim im Jahr 1976 in der Stadt Coyhaique (Region Aysén) unter der Verantwortung des Werkes Don Guanella seinen Dienst aufgenommen habe, „unabhängig vom Apostolischen Vikariat von Aysén, das nur die Präsenz der Kongregation im Vikariat genehmigt.“

Seit 1991 arbeitete dieses Haus mit dem für dessen Aufsicht zuständigen Nationalen Dienst für Minderjährige (Sename) zusammen.

Bischof Infanti stellte fest, dass „die Sozialarbeiterin und der Psychologe des Heims im Jahr 2005 bei den Minderjährigen körperliche und psychologische Misshandlungen und auch sexuellen Missbrauch feststellten. Sie informierten den Heimleiter, die Behörde – Sename – und mich als Bischof darüber, ebenso die Kommission für Gerechtigkeit und Frieden.“

„Da das Vikariat hatte zu dieser Zeit kein Kirchengericht besaß, das Anzeigen aufnehmen hätte können, reichte ich die Anklage an die regionalen Staatsanwaltschaft für eine ernsthafte, verantwortungsvolle und professionelle Untersuchung weiter; diese wurde auch durchgeführt“, so Monsignore Infanti weiter.

Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft ergaben schwerwiegende unerlaubte Handlungen, Misshandlungen und sexuellen Missbrauch – sowohl unter den Kindern des Heimes selbst als auch durch erwachsene Mitglieder des Ordens, so der Bericht.

Parallel zu diesen Untersuchungen unterrichtete der Bischof die Verantwortlichen des Werkes Don Guanella über die Vorwürfe, „damit ihre Kongregation die entsprechenden Maßnahmen ergreife, wie sie das kanonische Recht in solchen Fällen vorschreibt.“

Monsignore Infanti teilte weiter mit, er habe 2006 von Sename einen vertraulichen Bericht erhalten, in dem „die Schwere der Misshandlungen, Missbräuche und Vergewaltigungen im ehemaligen Heim offengelegt wurden, wobei die Beteiligung der Priester und Ordensleute der Kongregation Don Guanellas dargestellt wurde, ohne sie jedoch bereits namentlich zu identifizieren.“

„Deshalb traf ich mich mit allen Mitarbeitern des Hauses und ermutigte sie, bei den Ermittlungen mit der Staatsanwaltschaft zu kooperieren“ sagte der Erzbischof und fügte hinzu, dass „im November jenes Jahres Sename die Schließung des Hauses anordnete.“

Im Jahr 2009 beendete die Staatsanwaltschaft die Untersuchungen vorläufig und nahm sie im April 2011 wieder auf. In diesem Jahr veröffentlichte die Wochenausgabe „Sabado“ der Tageszeitung „El Mercurio“ einen Bericht über die Ereignisse und führte die Namen einiger Priester und Ordensleute auf, die von den minderjährigen Opfern angeklagt worden waren, sexuelle Gewalt verübt zu haben.

Am 20. Mai 2011 bekannte sich der Orden öffentlich zur Situation und verurteilte diese mit einer Bitte um Vergebung und der expliziten Bereitschaft, mit der Staatsanwaltschaft zusammenzuarbeiten, gemäß dem jüngst verabschiedeten Protokoll der chilenischen Bischofskonferenz (CECH) zu Missbrauch von Minderjährigen durch Priester.

Am 4. August diesen Jahres wurde Monsignore Infanti einbestellt, um im Rahmen der Ermittlungen bei der Staatsanwaltschaft auszusagen und „er berichtete über alle Geschehnisse, von denen er Kenntnis hatte“, so die Mitteilung.

„Am 5. November 2012 gründete das Vikariat das Gremium ‚Fürsorge und Hoffnung‘ zur Prävention von Kindesmissbrauch durch Geistliche, in Übereinstimmung mit den Richtlinien der CECH. Bis heute hat dieser Rat keine Beschwerden zum ehemaligen Heim Villa San Luis erhalten“, erklärte der Bischof.

In seinem Statement bezog sich Bischof Infanti auf die drei Personen, die ihn in der Reportage der Vertuschung bezichtigen. Im ersten Fall erklärte er, dass er sich mit dem Opfer getroffen habe, im zweiten, dass ein Gespräch mit einer Heimangestellten über dessen ungerechtfertigte Entlassung aus dem Heim stattgefunden habe und im letzten Fall, dass weder ein persönliches Treffen mit dem Ankläger erfolgt sei, noch dass er diesen persönlich kenne.

Des weiteren betonte der Bischof, dass niemand ihn „für die Reportage kontaktiert“ habe. Er fügte hinzu, dass man von ihm getätigte Aussagen aus einer anderen Fernsehsendung genommen und „aus dem Kontext gerissen“ habe.

Infanti erklärte, dass seine Intention als apostolischer Vikar von Aysen stets gewesen war,  „in dieser schrecklichen Sache von Villa San Luis die Wahrheit ans Licht zu bringen und Gerechtigkeit zu schaffen“ – und er bat die Opfer erneut um Verzeihung.

„Ich verpflichte mich dazu, mich dafür einzusetzen, dass in unserem kirchlichen und sozialen Umfeld nie wieder die Rechte von Kindern verletzt werden, gemäß dem Aufruf von Papst Franziskus, die Kultur des ‚Missbrauchs und der Vertuschung‘ zu überwinden, um gemeinsam eine Kultur der ‚Fürsorge und des Schutzes‘ aufzubauen“, beteuerte der Bischof.

Übersetzt aus dem Spanischen von Susanne Finner. (CNA Deutsch)

Raubüberfall vorgetäuscht: Generalvikar in ZAR offenbar gezielt ermordet

BANGUI – Der Generalvikar von Bambari ist offenbar Opfer eines gezielten Anschlages durch ein Tötungskommando geworden: Der vermeintliche Raubüberfall, bei dem Prälat Firmin Gbagoua am 29. Juni getötet wurde, wurde demnach vorgetäuscht. Zuvor hatte der im Friedensprozess engagierte Geistliche darauf hingewiesen, dass bewaffnete „Mudschaheddin“-Gruppen ganze Viertel der Stadt kontrollieren, welche die UN als „entwaffnete Zone“ bezeichnet.

Das berichtet der „Fides“-Dienst der päpstlichen Missionswerke unter Berufung auf örtliche Quellen in der Zentralafrikanischen Republik (ZAR).

„Es wurde ein Raubüberfall simuliert, um den Vikar zu erschießen, wohl wissend, um wen es sich dabei handelte. Prälat Firmin Gbagoua war eine Schlüsselperson bei allen Vermittlungsprozessen und wollte den Frieden in Bambari erhalten und deshalb war er allen bekannt. Seine Mörder können also nicht behaupten, dass sie nicht wussten, wen sie getötet haben“.

Örtliche Katholiken würdigten Generalvikar Gbagoua zudem als „außergewöhnlichen Priester“, der selber sehr einfach und bescheiden gelebt habe und gut mit Kindern umgehen konnte, jedoch keine Angst hatte, klare Analysen zu ziehen und die Wahrheit zu sagen.

Die Bischöfe der ZAR rufen die zentralafrikanische Regierung und die im Land stationierten UN-Einheiten auf, „ihre Maßnahmen stärker zu koordinieren, damit die Mörder und die Hintermänner gefasst und vor Gericht gebracht werden können“.

„Wir verurteilen die sukzessive Ermordung von Priestern in der jüngsten Zeit.“

Die von „Fides“ zitierten Beobachter vermuten, dass Priester, die sich für den Dialog und die Beendigung der Gewalt in der ZAR engagieren, gezielt angegriffen geworden sind.

„In den letzten Monaten waren alle Priester, die ermordet wurden, oder auf die ein Mordanschlag verübt wurde, unbequem für diejenigen, die Zentralafrika destabilisieren wollen“, so die Quellen aus der ZAR.

Die Tötung des Friedensstifters ist kein Einzelfall:

Im Januar wurde Don Alain Blaise Bissialo angegriffen, Pfarrer der Pfarrei Christkönig in Tokoyo, der als Präsident das Komitee für Frieden und Vermittlung in Bangassou im Südosten des Landes leitet

Im April wurde Pfarrer Joseph Désiré Angbabata zusammen mit einigen der Gläubigen bei dem Anschlag auf seine Pfarrei in Séko, eine Stadt 60 km östlich von Bambari ermordet – Scharfschützen eröffneten hier gezielt das Feuer, so Augenzeugen.

Im Fall von Prälat Firmin „haben die Behörden noch nicht offiziell mitgeteilt, wer den Überfall verübt und den Generalvikar getötet hat“, so „Fides“ weiter.

„Seit circa einem Jahr erklären die Behörden und die UN, dass Bambari eine entwaffnet Zone sei – aber das war zu keinem Zeitpunkt wahr“, so Beobachter.

Prälat Firmin habe darauf aufmerksam gemacht, wie auch auf die Tatsache, dass „einige Bezirke der Stadt von bewaffneten Gruppen kontrolliert werden, die der Seleka nahe stehen und sich sich Mudschaheddin nennen“.

„Das Kommando der Attentäter schaffte es, in die bischöfliche Residenz einzudringen, während ein gabunisches Kontingent der MINUSCA (UN-Mission in Zentralafrika) nur einige hundert Meter entfernt war. Die Attentäter hatten Zeit, den Wachmann zu verletzen und vor der Ankunft der Blauhelme den Generalvikar tödlich zu treffen und zu fliehen. Ich denke, mann versteht die Unsicherheit, die in Bambari herrscht „, so die anonyme „Fides“-Quelle.

„Wir haben das Gespenst Syriens vor Augen, wo sich Welt- und regionale Mächte gegenüberstehen und um die Kontrolle über den Nahen Osten kämpfen. In Zentralafrika stehen sich Frankreich, die USA, Russland, China und einige arabische Staaten gegenüber, um nicht nur unser Land, sondern ganz Zentralafrika zu kontrollieren“, so der Beobachter abschließend.

Kriegsgebiet und Krisenzone

Die Zentralafrikanische Republik ist seit Jahren ein Kriegsgebiet, mit täglich neuen Toten. Hunderttausende sind auf der Flucht, tausende Todesopfer hat der Konflikt bislang gekostet.

Seinen Anfang nahm die Auseinandersetzung Ende 2012: Muslimische Rebellengruppen im Norden des Landes sowie aus dem Tschad und Sudan schlossen sich zu einem neuen Bündnis zusammen, mit Namen Seleka, und begannen mit einem Eroberungsfeldzug gegen Süden. Im März 2013 stürzte Seleka den damaligen Präsidenten, Francois Bozize. Daraufhin gründeten Christen die Anti-Balaka-Miliz, um die islamischen Rebellen zu bekämpfen. Sie kämpfen oft mit Messern und Äxten gegen die islamischen Rebellen mit ihre Kalaschnikow-Gewehren – abgekürzt „AK“, daher der Name „Anti-Balaka“. Auf beiden Seiten werden große Grausamkeiten verübt, Übergriffe gegen die Zivilbevölkerung sind die Norm.

Obwohl es seit 2014 eine Übergangsregierung unter Präsidentin Catherine Samba-Panza gab, dauerte der Konflikt an. Rund 12.000 UN-Soldaten im Land ist es nicht möglich, Frieden wirkich zu sichern.

Die gezielte Agression der muslimischen Rebellengruppe Seleka und ihrer zum Teil ausländischen Kämpfer, vor allem gegen Christen und christliche Einrichtungen, habe eine andere Qualität als die rein ethnischen Rivalitäten, die früher für Konflikte gesorgt hätten, so Beobachter vor Ort. Das systematische Vorgehen der islamischen Kämpfer gegen Christen habe wiederum zu Rache-Akten und Gewalt von Christen geführt. „Diese handeln jedoch nicht im Namen unserer Religion”, betonte ein katholischer Priester, auch mit Blick auf die Anti-Balaka-Miliz.

Moderate Muslime bemühen sich zusammen mit Protestanten und Katholiken um pastorale Antworten auf die Situation. Papst Franziskus unterstützte auf seiner Reise in die ZAR im Jahr 2015 deren Bemühungen. (CNA Deutsch)

Bischof von Hong Kong: Katholiken müssen gegen Ungerechtigkeit aufsprechen

VATIKANSTADT – Die katholische Kirche in Hongkong ist aufgerufen, sich im Falle von Ungerechtigkeiten zu äußern, aber sie konkurriert nicht mit der Regierung der Volksrepublik China, so der Bischof des chinesischen Territoriums gegenüber CNA.

Bischof Michael Yeung Ming-cheung war zusammen mit dem Bischof von Macau zu einem Ad-Limina-Besuch in Rom; die beiden Gebiete sind ehemalige britische und portugiesische Territorien, die heute Teil Chinas sind.

Als Sonderverwaltungsregion verfügt Hongkong über ein hohes Maß an Autonomie vom chinesischen Festland, mit einem eigenen politischen und wirtschaftlichen System. Das Gebiet war von 1842 bis 1997 eine britische Kolonie.

Die Bischöfe trafen sich am 23. Juni mit Papst Franziskus, zum Ende einer Woche voller Treffen in den Büros des Vatikans, darunter ein zweistündiges Treffen mit dem Staatssekretariat.

Bischof Yeung, der im August 2017 die Nachfolge als Bischof von Hongkong antrat, sagte, dass Hongkong einen Einfluss auf die chinesische Lebensweise haben kann, da „Hongkong aufgerufen ist, an der Modernisierung Chinas teilzunehmen, und zwar nicht nur aus politisch-ökonomischer Sicht. Die Entwicklung des Landes basiert nicht nur auf der Wirtschaft.“

Er fügte hinzu, dass die katholische Kirche „nicht mit der kommunistischen Partei um Macht und Autorität in dieser Welt konkurrieren darf. Der Herr Jesus hat den Jüngern nie gesagt, dass sie mit dem römischen Reich konkurrieren sollen.“

Bischof Yeung betonte, dass „die Kirche jedoch ihre Rolle zu spielen hat. Sie ist berufen, eine gute Einstellung zum Dialog zu haben, und gleichzeitig ist sie berufen, die Wahrheit zu sagen und sich gegen soziale Ungerechtigkeit auszusprechen, wenn diese geschieht.“

Das Verhältnis zur Kirche auf dem chinesischen Festland wird von Bischof Yeung als „delikat“ bezeichnet.

Die Botschaft der chinesischen Behörden ist, dass sie keine Einmischung in das chinesische Festland wollen, und der jüngste Gesetzentwurf über ausländische NGOs geht in diese Richtung: Alles muss von der Regierung genehmigt werden, und die Regierung hat das Recht zu erfahren, woher das Geld kommt, so der Oberhirte.

Laut Gesetz müssen sich ausländische NGOs beim Ministerium für Öffentliche Sicherheit oder seinen Behörden auf Provinzebene registrieren lassen, bevor sie ein Büro auf dem chinesischen Festland einrichten können.

Das Gesetz ist Folge der zunehmenden staatlichen Regulation vieler Bereiche des öffentlichen Lebens.

Bischof Yeung sagte über die Verhandlungen über eine Abmachung zwischen dem Heiligen Stuhl und China:

  „Die Kirche hat eine sehr klare Rolle: Sie konkurriert nicht mit der Regierung; sie ist aufgerufen, sich zu äußern, wenn es Ungerechtigkeiten gibt“.

Er fügte hinzu: „Wir verstehen, dass der Heilige Stuhl einen Dialog mit der Regierung in Peking unterhält, und es ist normal, dass es auch Menschen gibt, die dagegen sind. Wir vertrauen auf unseren Herrn. Vor fünfzig Jahren war die Tür zwischen dem Vatikan und Peking geschlossen, und jetzt kämpfen wir darum, eine sehr enge Öffnung zu finden.“

Bischof Yeung sagte weiter, dass er nicht wisse, „wohin uns das Abkommen führen wird“, aber er glaube, dass „Gott uns auf den richtigen Weg bringen wird“.

Bischof Yeung sagte, dass eines der Diskussionsthemen mit vatikanischen Beamten während der Ad Limina-Reise die mögliche Anmeldung einer katholischen Universität in Hongkong sei, die aus einem bestehenden Bildungsinstitut wachsen soll, welches bereits 2.000 Studenten hat.

Sobald die Anerkennung abgeschlossen ist, wird die Hochschule den Namen „Sankt- Franziskus-Universität“ erhalten.

Laut Bischof Yeung hat die chinesische Regierung ein Interesse daran, eine katholische Universität in Hongkong zu akkreditieren, weil das Prinzip „Ein Land, zwei Systeme“ die autonomen Beziehungen zwischen dem Territorium und dem chinesischen Festland artikuliert.

„Wir können unsere eigene Art haben, Dinge zu tun“, erklärte der Bischof. „Ich denke, Hongkong kann für China sehr wichtig sein, da es sein offenes Fenster zur Welt ist. Wenn die Zentralregierung alles in Hong Kong stilllegen würde, würde sie damit aussagen, dass das Prinzip ‚Ein Land, zwei Systeme‘ nicht funktionieren kann.“


Übersetzt aus dem englischen Original. (CNA Deutsch)

Vatikan/Indien: Neuer Skandal mit indischem Kardinal Alencherry

Am Freitag ernannte Papst Franziskus Bischof Jacob Manathodath von der Diözese Syro-Malabar zum Apostolischen Administrator „Sede Plena“ der Erzdiözese Ernakulam-Angamaly.

Vaticanhistory – Martin Marker

Die Syro-malabarische Kirche ist die größte katholische Kirche des östlichen Ritus in Indien und hat über 30 Bistümer im Land sowie vier weitere auf der ganzen Welt mit über fünf Millionen Mitgliedern. Im Jahr 2017 wurde der indische Kardinal George Alencherry vom Erzbistum Ernakulam-Angamaly zusammen mit zwei älteren Priestern und einem Immobilienmakler beschuldigt, illegal mehrere Grundstücke verkauft zu haben. Bei dem Verkauf entstand ein Verlust von 10 Millionen Dollar.

Nach bekannt werden des Falls, sagten Kritiker, der Grundstücksverkauf verstoße sowohl gegen kanonisches als auch gegen ziviles Recht. Die Vorwürfe gegen Kardinal Alencherry müssen derart gewichtig sein, dass nun der Papst am Freitag einen Apostolischen Administrator in dem Erzbistum des Kardinals eingesetzt hat.

Laut der US-Seite „Crux“ sagte der ehemalige Sprecher der Syro-malabarischen Synode, Pater Paul Thelakkat:

„Kardinal Alencherry wurde nicht ersetzt, ein Administrator wurde ernannt. Kardinal Alencherry werde keine „Verwaltungsangelegenheiten“ wahrnehmen“.

Wie „Crux“ weiter berichtet, hatte der Kardinal ein sechsköpfiges Komitee eingesetzt, um die zwischen dem 1. April 2015 und dem 30. November 2017 durchgeführten Landgeschäfte zu untersuchen. Der Ausschuss stellte fest, dass Kardinal Alencherry „davon wusste“ und an der Veräußerung des Grundstücks „beteiligt“ war.

Thelakkat betonte, dass die Ernennung eines Apostolischen Administrators „mit den Landgeschäften verbunden sein könnte“, wies jedoch darauf hin, dass in dem vatikanischen Schreiben, in dem die Entscheidung angekündigt wurde, kein solcher Grund erwähnt wurde.

„Keine der Befugnisse des Kardinals ist eingeschränkt, er bleibt immer noch Großerzbischof von Ernakulam. Kardinal Alencherry wird keine Verwaltungsangelegenheiten wahrnehmen „, wiederholte er.

Der neue Skandal um Kardinal Alencherry wirft kein gutes Licht auf das Pontifikat von Papst Franziskus und belastet zusätzlich das Ansehen des Kardinalskollegiums in der Weltkirche.

In Australien steht Kardinal George Pell wegen sexuellem Missbrauch vor Gericht, in Chile ist zu erwarten das Kardinal Francisco Javier Errázuriz Ossa sein Amt als Erzbischof von Santiago wegen Vertuschung von sexuellem Missbrauch verlieren wird. In Honduras steht Kardinal Oscar Rodriguez Maradiaga wegen einem Finanzskandal in der Kritik. Eine Untersuchung des Verdachts auf sexuellen Missbrauch gegen den US-amerikanischen Kardinal Theodore McCarrick hat aktuell “glaubwürdige und begründete” Befunde zutage gebracht.

Erschwerend kommt in diesen Fallen hinzu, dass drei der vier letztgenannten Kardinäle in wichtigen vatikanischen Ämtern sitzen und in die laufende Kurienreform des Papstes mitgestalten. (vh – mm)

Missbrauch: Vorwürfe gegen Kardinal McCarrick sind „glaubwürdig“

NEW YORK – Eine Untersuchung des Verdachts auf sexuellen Missbrauch gegen den US-amerikanischen Kardinal Theodore McCarrick hat „glaubwürdige und begründete“ Befunde zu Tage gebracht.

Das hat die Erzdiözese von New York am heutigen Mittwoch mitgeteilt.

Der 87 Jahre alte McCarrick ist eine prominente Gestalt des Katholizismus in Nordamerika. Er war unter anderem Bischof von Metuchen (1982-1986), Erzbischof von Newark (1986-2000) und Erzbischof von Washington (2001-2006).

In der Erklärung vom 20. Juni teilt der New Yorker Erzbischof mit, dass der Missbrauch offenbar vor fast 50 Jahren verübt worden sei, während McCarrick ein Priester der New Yorker Erzdiözese war.

Es sei die einzige solche Anklage gegen die McCarrick, die der Erzdiözese bekannt sei, so Kardinal Timothy Dolan.

Das Erzbistum habe sofort nach Erhalt der Anschuldigung die Polizei verständigt, so die Mitteilung weiter. Eine forensische Untersuchung habe stattgefunden. McCarrick beteure, unschuldig zu sein, und habe die Ermittlungen unterstützt.

Auch der Vatikan wurde über den Vorwurf informiert, und deshalb hat Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin auf Anordnung von Papst Franziskus McCarrick von allem öffentlichen Wirken suspendiert. Eine offizielle Erklärung des Vatikans steht zur Stunde jedoch aus.

In seiner Erklärung sagte Dolan, die Erzdiözese von New York sei „traurig und schockiert“ über die Anschuldigungen und bat um Gebete für alle Beteiligten.

Dolan gab auch eine erneute Entschuldigung an alle Opfer heraus, die von Priestern missbraucht wurden, und dankte McCarricks Ankläger für den Mut, sich zu melden.

Einzelheiten des kirchenrechtlichen Verfahrens wurden bis dato nicht veröffentlicht.

Aus dem Bistum Metuchen hieß es, man habe die Akten zur Person McCarricks erneut prüfen lassen. Es habe gegen den ehemaligen Bischof nie Anschuldigungen des sexuellen Missbrauchs gegeben. Es seien jedoch Vorwürfe von „sexuellen Handlungen mit Erwachsenen“ aktenkundig: Sowohl die Diözese Metuchen als auch die Erzdiözese Newark hätten vor Jahrzehnten drei Anschuldigungen wegen „sexuellen Fehlverhaltens mit Erwachsenen“ erhalten; in zwei Fälle hätten diese zu außergerichtlichen Einigungen geführt.

Übersetzt und redigiert aus dem Englischen von AC Wimmer. (CNA Deutsch)

Australien: Anwälte plädieren gegen Haftstrafe für Erzbischof Philip Wilson

ADELAIDE – Am 3. Juli stellt sich heraus, ob der wegen der Vertuschung von Kindesmissbrauch schuldig gesprochene Erzbischof Philip Wilson wirklich ins Gefängnis kommt: Bei einer Anhörung vor einem Richter in Neusüdwales haben die Anwälte des Erzbischofs von Adelaide mehrere ärztliche Befunde vorgelegt, dass ihr Mandant an Alzheimer, Diabetes, Herzkrankheiten und Depression leide.

Für den 67-jährigen, so die Anwälte weiter, wäre das Absitzen einer Haftstrafe nicht nur schädlich für seine Gesundheit, sondern auch riskant: Andere Insassen könnten den Geistlichen ins Visier nehmen – obwohl dieser selber niemals Missbrauch verübt habe.

Wie CNA Deutsch berichtete, wurde Wilson von einem Gericht in Neusüdwales für schuldig befunden, einen Missbrauch an vier Jugendlichen durch einen Priester vertuscht zu haben, von dem er im Jahr 1976 durch eines der Opfer persönlich in einem Gespräch erfuhr.

Wilson ist der weltweit ranghöchste Kirchenvertreter, der wegen des Vergehens der Vertuschung verurteilt wurde.

Der von der katholischen Kirche in Australien eingesetzte Rat für Wahrheit, Gerechtigkeit und Heilung – Truth, Justice and Healing Council – hatte nach Bekanntwerden des Urteils den Rücktritt Wilsons gefordert. Dieser lässt vorerst jedoch nur sein Amt ruhen.

Ein von Papst Franziskus eingesetzter Apostolischer Administrator leitet vorerst die Erzdiözese.

Der eigentliche Täter des Missbrauchs in den 1970er Jahren wurde im Dezember 2004 in neun Fällen der sexuellen Gewalt gegen Kinder für schuldig befunden. Er starb im Januar 2006 im Gefängnis an einem Schlaganfall. (CNA Deutsch)

Ticona Porco: Konkubinatsvorwurf und Zwietracht in der Bischofskonferenz

Nach Chile könnte es in Bolivien zu einem weiteren Skandal für die katholische Kirche kommen.

Vaticanhistory – Martin Marker

Der neue Skandal betrifft einen bolivianischen Kirchenmann, der am 28. Juni zum Kardinal ernannt werden soll. Gemeint ist der emeritierte Bischof von Corocoro, Toribio Ticona Porco (81). Ticona Porco stammt aus einer indigenen Bauernfamilie und pflegt enge Kontakte zu dem bolivianischen Präsidenten Evo Morales. Morales selbst stammt ebenfalls aus einem indigenen Umfeld.

Die katholische Onlineseite „One Peter Five“ berichtete gestern über die Probleme um den designierten Kardinal ToribioTicona Porco und beruft sich hierbei auf einen Artikel der Nachrichtenagentur „ACI Prensa“ vom 13. Juni.

Präsident Evo Morales und Bischof Ticona Porco

In dem Interview hatte Ticona Porco ermutigende Bemerkungen über Evo Morales gemacht und gesagt, er hoffe auf die kirchliche Hierarchie von Bolivien und würde mit Morales aus bestimmten Gründen zusammenarbeiten. Morales hatte 2016 mithilfe eines Referendums versucht, die Erlaubnis der Bolivianer zu erhalten, 2019 als Präsident wiedergewählt zu werden, aber das Volk lehnte seine Idee ab. Allerdings hat Morales kürzlich angedeutet, dass er dennoch versuchen könnte, zum vierten Mal wiedergewählt zu werden.

Über diese Konfliktsituation in Bezug auf Morales betonte Ticona Porco, dass er es vorziehen würde, sich nicht zu äußern, ob Morales wiedergewählt werden sollte oder nicht, weil „wir Freunde sind“.

Da Ticona Porco bald zum Kardinal erhoben wird, stellen einige Medien dieses Interview als die Meinung der höchsten kirchlichen Autorität in Bolivien dar und untergraben damit den offiziellen Widerstand gegen Morales, der von der ´Bolivianischen Bischofskonferenz kommt.

Da die Bolivianische Bischofskonferenz Morales Versuch abgelehnt hatte, wiedergewählt zu werden, reagierten sie bald nach diesem Ticona Porco-Interview. In ihrer Erklärung vom 13. Juni beziehen sie sich auf

„Fehlinterpretationen einiger Aussagen des Kardinals“, die „in der Öffentlichkeit Verwirrung stiften konnten“.

Die Bischöfe verweisen die Öffentlichkeit auf die verschiedenen Medienaussagen und Hirtenbriefe, die sie zuvor veröffentlicht haben.

„Wir lehnen jeden Versuch ab, die katholische Kirche [in Bolivien] zu spalten oder zu manipulieren“.

Ferner verwies die Bolivianische Bischofskonferenz darauf, dass Ticona Porco zwar seine eigene Meinung als Mitglied der Bischofskonferenz und emeritierter Bischof in Übereinstimmung mit den eigenen Statuten der Bischofskonferenz äußern könne, aber nicht als die höchste Autorität der Kirche von Bolivien.

Dass Evo Morales und Ticona Porco sich nahe stehen, beweist auch die Tatsache, dass der Präsident dem designierten Kardinal zu seiner Ernennung beglückwünschte und umgehend verkündete, er werde Ticona Porco für die Zeremonie nach Rom begleiten.

Konkubinatsvorwurf gegen Bischof Ticona Porco

Neben dem Konflikt der Bolivianischen Bischofskonferenz mit Ticona Porco stehen Vorwürfe eines möglichen Konkubinats des designierten Kardinals im Raum.

Ticona Porco steht unter massivem Druck, nachdem die spanischsprachige Website „ADELANTE LA FE“ Vorwürfe erhoben hatte, der Bischof habe auch eine „Ehefrau“ und Kinder. Während er selbst solche Vorwürfe zurückwies, bestätigten „ADELANTE LA FE“ sowie andere Websites wie „LifeSiteNews“ die Richtigkeit dieses ersten Berichts.

In einem weiteren Bericht vom 18. Juni hat Miguel Ángel Yáñez von „ADELANTE LA FE“ zusätzliche Informationen über die Aussagen von „direkten Zeugen“ veröffentlicht, die Ticona Porco und seine Begleiterin – welche nur als „Leonor RG“ bekannt ist – berichtet. Die bolivianische Zeitung „Página siete“ hat einen Untersuchungsbericht veröffentlicht, in dem es heißt, dass Ticona Porco kircheneigenes Land an die bereits erwähnte „Leonor RG“ verkauft habe, die sich „öffentlich“ als „Ehefrau des Kardinals“ bezeichnet.

Ferner behauptet Yáñez in seinem neuen Bericht,

„dass Ticona seinen Namen in verschiedenen Kombinationen für verschiedene Zwecke verwendet hat. Während er im ursprünglichen Dekret zum vatikanischen Konsistorium als „HE Mons. Toribio Ticona Porco“ bezeichnet wird, in seinem offizieller Ausweis aber steht“ Toribio Porco Ticona“. Wir haben uns mit verschiedenen Rechtsquellen in Bolivien beraten, und alle bestätigen, dass diese Praxis nicht nur im Land nicht üblich ist, sondern höchst unregelmäßig und charakteristisch für Menschen ist, die Dinge verstecken und mit Verwirrung spielen wollen“.

Yáñez verweist in dem Bericht auf Zeugnisse und Anschuldigungen aus erster Hand, darunter ein Priester und andere Personen aus der Stadt Oruro, wo Ticona angeblich mit seiner „Ehefrau“ gelebt hat.

Bisher keine Reaktion des Vatikans

Vonseiten des Vatikans gab es bisher keine Reaktion zu den Vorwürfen um Bischof Ticona Porco. Es bleit abzuwarten, ob und wie, Papst Franziskus auf die öffentlichen Anschuldigungen zwischen Bischof Ticona Porco und der gesamten Bolivianischen Bischofskonferenz reagieren wird. Ebenso steht der Skandal eines möglichen Doppellebens ungeklärt im Raum.

Besonders nachdem die Krise in der chilenischen Kirche tiefe Wunden unter den Gläubigen und in der gesamten Weltkirche gerissen hat, sollte die Römische Kurie in Rom und das Kirchenoberhaupt die Verwirrungen und Anschuldigungen aus Bolivien sehr ernst nehmen und hier eine klare Position beziehen, und das, bevor Bischof Ticona Porco in den Kardinalsstand erhoben wird. Viel Zeit bleibt dem Heiligen Vater nicht mehr, dass Konsistorium findet am 28. Juni statt. (vh – mm)

Delegat des Papstes beendet Mission in Chile und bittet in seinem Namen um Vergebung

TEMUCO – Am Sonntag hat Erzbischof Charles Scicluna, Sondergesandter von Papst Franziskus in der Diözese Osorno in Chile, im Namen des Pontifex bei allen Gläubigen entschuldigt und um Vergebung gebeten, nachdem er mehrere Tage lang Opfer sexuellen Missbrauchs angehört hatte.

„Papst Franziskus hat mir aufgetragen, jeden Gläubigen der Diözese Osorno und alle Bewohnern dieses Gebietes um Verzeihung zu bitten dafür, dass wir sie verletzt und zutiefst beleidigt haben“, sagte Scicluna, der auch Erzbischof von Malta ist, am 17. Juni in einer Mitteilung am Ende seines Aufenthaltes in Osorno.

Zum Abschluss feierte eine heilige Messe in der Kathedrale des heiligen Matthäus.

Vom 14. bis 17. Juni hielten sich Erzbischof Scicluna und der Mitgesandte, Monsignore Jordi Bertomeu, in Osorno auf, um sich mit verschiedenen Gemeinden zu treffen und Wege der Versöhnung und neuen Gemeinschaft zu finden und entwickeln.

Zuvor hatten beide Informationen über die mögliche Vertuschung des bisherigen Bischofs von Osorno in Fällen sexuellen Missbrauchs durch den Priester Fernando Karadima gesammelt.

In seiner Mitteilung dankte Bischof Scicluna „allen für die wunderbare, warmherzige und aufrichtige Begrüßung“ und dafür, dass sie „die Liebe der Kirche erfahren“ durften, was sie „tief bewegte.“

„Für Monsignore Jordi Bertomeu und mich war es eine tiefe Erfahrung Gottes, so vielen Pfarrgemeinden zu begegnen, so viele Menschen zu treffen, die mit uns ihre Wunden, ihre schmerzhaften Erfahrungen und auch ihre Hoffnungen und Liebe für die Kirche in Osorno geteilt haben“.

Er dankte den Mitgliedern des Klerus von Osorno und allen für „so viel guten Willen, für so viel Liebe zur Kirche Jesu Christi und für den Wunsch der großen Mehrheit, dass echte Versöhnung stattfinde.“

Er betonte, dass diese erhoffte Versöhnung nicht „durch eine Mission von ein paar Tage erreicht wird, sondern sie ist ein Geschenk Gottes, das von einem langen Prozess begleitet werden muss, der Geduld, Großzügigkeit, Kraft und Demut erfordert.“

Am Ende seiner Botschaft wünschte er Monsignore Jorge Concha, dem Apostolischen Administrator von Osorno, „alles Gute für seine Mission, dem Volk Gottes zu dienen, das sich nach Einheit sehnt und das versucht, ein wahres Zeugnis für die Freude des Evangeliums zu geben.“ (CNA Deutsch)

Chile: Sonderbeauftragter Scicluna bietet der chilenischen Kirche Rechtsberatung an

Quelle: EB Santiago (Screenshot Video am 13. Juni)

Der Sonderbeauftragte des Papstes, Erzbischof Charles Scicluna gab gestern eine Presseerklärung im Erzbistum Santiago de Chile ab.

Vaticanhistory – Martin Marker

Scicluna befindet sich derzeit auf einer Pastoralmission vom 12. bis 19. Juni in den chilenischen Diözesen Osorno und Santiago de Chile mit Msgr. Jordi Bertomeu, einem Beamten des Lehramtes des Vatikans. Die beiden Männer, die in Chile den „Prozess der Heilung und Wiedergutmachung für Missbrauchsopfer“ voranbringen sollen, werden vom 14. bis 17. Juni in der Diözese Osorno und den Rest ihrer Zeit in der Erzdiözese Santiago de Chile verbringen.

Scicluna betonte in seiner Erklärung die besondere Verbundenheit des Papstes mit der Diözese Osorno und sagte, dass der Besuch in einem Geist des „Dienstes und der Gemeinschaft, im Kontext des Gebetes, der liturgischen Feier und des gegenseitigen Zuhörens und der Herzlichkeit“ stattfinden wird.

„In Bezug auf unsere pastorale Sendung möchten wir an erster Stelle ein Zeichen der Nähe des Papstes zu den Menschen und der chilenischen Kirche sein“,

sagte Erzbischof Scicluna.

„Ein weiteres Ziel des Besuchs ist es, der Diözesankurie in Chile konkrete technische und rechtliche Hilfe zu leisten, damit sie auf jeden Fall von sexuellem Missbrauch von Minderjährigen, der von Priestern oder Ordensleuten begangen wurde, angemessen reagieren zu können.“

Papst Franziskus hatte am Montag den Rücktritt von Bischof Barros, dem Episkopaten der Diözese Osorno und von zwei weiteren chilenischen Bischöfen angenommen. In Anlehnung an den jüngsten Brief des Papstes an die chilenischen Katholiken sagte Scicluna, der Appell des Papstes, Maßnahmen zu ergreifen, „ist keine funktionelle Ressource oder eine Geste des guten Willens, im Gegenteil, es ist die Salbung, die sie als Gottes Volk erlangen. „

Scicluna forderte alle chilenischen Katholiken auf,

„keine Angst zu haben, sich zu engagieren und vom Heiligen Geist getrieben zu werden auf der Suche nach einer Kirche, die alltäglich synodaler, prophetischer und hoffnungsvoller ist.“


(vh – mm)