Die überarbeitete Statue von Papst Johannes Paul II. ist vor dem römischen Hauptbahnhof „Termini" enthüllt worden. Die von dem italienischen Künstler Oliviero Rainaldi entworfene fünf Meter hohe Bronzestatue hat nun ein menschlicheres Aussehen als die im Mai vergangenen Jahres enthüllte erste Version. Diese war vor allem kritisiert worden, weil der Kopf des Papstes in unnatürlichem Winkel auf einem ziemlich eckig geratenen Umhang saß. Bei der überarbeiteten Statue fällt der Umhang, der symbolisch als Schutzmantel für Bedürftige stehen soll, nun sanfter herab. Der Kopf sitzt außerdem weiter vorn und entspricht so eher den menschlichen Proportionen. Rainaldi zeigte sich in der italienischen Tageszeitung „La Repubblica" zufrieden. „Letztendlich haben wir es geschafft", sagte er. (rv)
Kategorie: Weltkirche
„Vorhof der Völker“ in Portugal zum Wert des Lebens
Die Vatikan-Initiative „Vorhof der Völker" macht Station in Portugal: in den Städten Guimarães und Braga, die 2012 EU-Hauptstädte der Kultur bzw. der Jugend sind. Bei den Debatten sucht die Vatikan-Stiftung, die dem Päpstlichen Kulturrat zugeordnet ist, das Gespräch mit Nichtglaubenden, diesmal zum Thema Leben. Papst Benedikt XVI. hat dem Leiter seines Kulturrats, Kardinal Gianfranco Ravasi, eine Botschaft mit nach Portugal gegeben. Darin nennt er es „ausgesprochen wichtig, den Wert des menschlichen Lebens angesichts einer um sich greifenden Kultur des Todes zu bekräftigen". Für einen Glaubenden sei das Leben „ein Geschenk Gottes, über das der Mensch nicht einfach selbst verfügen kann". „Wir sind kein zufälliges Produkt der Evolution", so der Papst wörtlich, „sondern jeder von uns ist Frucht eines Gedankens Gottes".
Wert des Lebens
„Aber warum diese Berufung auf Gott, um den Wert des Lebens zu betonen?" fragt Benedikt dann in der Botschaft. Und er antwortet „mit einer menschlichen Erfahrung". Wenn ein geliebter Mensch sterbe, dann sei das für den, der zurückbleibe, „das absurdeste Ereignis, das man sich nur vorstellen kann", weil der Geliebte doch verdient hätte, weiter zu leben. „Doch jemandem, der nicht liebt, erscheint derselbe Tod derselben Person als ein natürliches, logisches, keineswegs absurdes Ereignis." Benedikt wörtlich: „Wer von ihnen hat recht? Der, der liebt, oder der, der nicht liebt?"
Gott liebt jede Person
Die Haltung des Liebenden sei die richtige, „wenn jede Person von einer unbegrenzten Macht geliebt wird" – und genau hier liege „das Motiv, warum es korrekt ist, sich auf Gott zu berufen". Denn Gott liebe jede Person, „und darum verdient jede Person es, zu leben". Wörtlich schreibt der Papst: „Der Wert des Lebens wird völlig evident, wenn es Gott gibt. Darum wäre es gut, wenn auch Nichtglaubende so lebten, „als ob es Gott gäbe", denn wenn sie nicht ihr Leben auf der Grundlage dieser Hypothese gestalten, funktioniert die Welt nicht." (rv)
Mexiko: Kardinal Robles Ortega ist neuer Leiter der Bischofskonferenz
Neuer Präsident der Bischofskonferenz des Landes ist Kardinal José Francisco Robles Ortega, Erzbischof von Guadalajara. Das entschied die 94. Vollversammlung der mexikanischen Bischöfe am Mittwoch. Zum Vizepräsidenten wurde der Bischof von Zamora, Javier Navarro Rodríguez, gewählt, zum neuen Generalsekretär der Weihbischof von Puebla, Eugenio Lira Rugarcía. Die Amtszeit geht bis 2015. (rv)
Kard. Sarah: „Viele hoffen auf Eingreifen des Papstes in Syrien“
Eigentlich hatte der Papst eine Friedensdelegation nach Damaskus schicken wollen. Daraus wurde wegen der Kämpfe in der syrischen Hauptstadt nur eine Ein-Mann-Friedensmission in den Libanon. Aber Kardinal Robert Sarah, der Sondergesandte Benedikts XVI., stellte bei seinen Gesprächen mit Politikern in Beirut fest, dass viele Menschen angesichts des blutigen Konflikts in Syrien Hoffnungen in den Vatikan setzen.
„Die Behörden denken, dass der Heilige Stuhl doch die Möglichkeit studieren könnte, diesen Krieg zu stoppen", so Sarah im Gespräch mit Radio Vatikan. „Der Heilige Vater hat eine Stimme, die auf der internationalen Bühne von großer Autorität ist, und vielleicht würden seine Interventionen, seine Appelle an die Großmächte doch gehört, um den Krieg zu beenden – und zwar nicht mit Gewalt, sondern auf dem Verhandlungsweg. Die Mehrheit derer, mit denen ich in Beirut gesprochen habe, setzen auf ein Eingreifen des Papstes. Als Benedikt XVI. beschloss, eine Delegation nach Syrien zu schicken, hat das sein Engagement für einen Verhandlungsfrieden in Syrien gezeigt. Es geht dem Heiligen Vater um eine politische Lösung, mit allen streitenden Parteien um einen Verhandlungstisch versammelt. Also: Hoffnung darauf, dass die Kirche mehr tut für ein Ende dieses Krieges."
Denn die Kämpfe haben schon genug Elend über Unschuldige gebracht, so Sarah. Der Kardinal, der das Päpstliche Hilfswerk Cor Unum leitet, hat sich in der Nähe der Grenze nach Syrien auch mit Flüchtlingen getroffen und ist erschüttert von ihrem Leid.
„Diese vielen Menschen in den Lagern zu sehen, ohne Wasser oder Strom, ohne Hygiene und mit dem Winter, der schon vor der Tür steht, es wird ja schon kalt, es regnet – das war sehr bewegend. Eine muslimische Frau, die vollkommen verschleiert war, fing an zu weinen, als ich mit ihr sprach. Ich fragte sie: Warum weinst du?, und sie antwortete: Weil Sie mich wie einen Menschen behandeln. Ich fühle mich auf einmal wieder wie ein Mensch."
Nach seiner Rückkehr aus dem Libanon hat Kardinal Sarah aufmerksam die Berichte verfolgt, dass die syrische Opposition auf einer Konferenz in Doha, im Katar, eine neue, einheitliche Plattform gegründet hat.
„Wir hoffen, dass diese Vereinigung auf Seiten der Opposition vielleicht einen Schritt hin zu Verhandlungen bedeutet. Denn bisher wusste man nicht so genau, mit welchen Oppositionellen sich denn eigentlich verhandeln ließe, es gab zu viele verschiedene Gruppen und Fraktionen. Also, aus meiner Sicht ist das ein Schritt nach vorne – aber ich würde schon zögern, wenn ich sagen müsste, ob das jetzt wirklich ein rundum positiver Schritt ist. Immerhin: Wir haben jetzt eine neue Lage, die eventuell zu einer Suche nach Frieden beitragen könnte. Jetzt gibt es wenigstens identifizierbare Verantwortliche, mit denen man reden kann."
Der aus Guinea stammende Kardinal hofft, dass sich jetzt auch die syrische Regierung unter Baschir al-Assad bewegt.
„Sie haben ja gehört, dass der syrische Präsident gesagt hat, er wolle in Syrien sterben. Er ist, glaube ich, entschlossen, gegebenenfalls Verhandlungen aufzunehmen – aber auch nicht mit irgendjemandem. Wenn sich das Regime jedenfalls zu Verhandlungen entschließt, dann ist einiges möglich. Ich hoffe, dass auch die internationale Gemeinschaft in diesem Sinne ein bisschen helfen kann."
Direkte Kontakte zu syrischen Rebellen habe er während seines Besuchs im Libanon nicht gehabt, sagt Kardinal Sarah.
„Es war nicht mein Ziel, Kontakt zu Rebellen oder auch zur Regierung von Herrn Assad aufzunehmen. Ich glaube auch nicht, dass man viele Rebellen im Libanon treffen könnte – aber jedenfalls war das nicht mein Ziel, Politik zu machen. Selbst wenn es Möglichkeiten zu einer entsprechenden Kontaktaufnahme gegeben hätte: Das war nicht die Mission, die mir der Heilige Vater aufgetragen hatte!" (rv)
Maronitische Patriarch Beshara Rai sucht das Gespräch mit der schiitischen Hisbollah
In der Nähe von Beirut unterhielt sich der designierte Kardinal am Freitag mit einer Delegation der Partei, die in einigen westlichen Hauptstädten als Terrorgruppe eingestuft wird. Dabei ging es ihm wie bei einem Treffen mit christlichen Politikern kurz zuvor darum, die Blockade der innenpolitische Lage im Libanon aufzusprengen. Der Leiter des politischen Rates der Hisbollah, Sayyed Ibrahim Amin al-Sayyed, erklärte nach der Begegnung mit Erzbischof Rai, man sei sich einig darin, „im Fall von Konflikten auf Dialog zu setzen". Es stimme aber nicht, dass auch die Möglichkeit zu einer „neutralen Regierung" der nationalen Einheit ausgelotet worden sei. Rai hat den Hisbollah-Vertreter offenbar zu seiner Kardinalserhebung am 24. November nach Rom eingeladen. Der Mord an einem Geheimdienstchef hat den Libanon in eine Krise gestürzt. Mitte September hatte Papst Benedikt XVI. das Land besucht. (rv)
Kardinal Sarah beendet Libanonreise
Kardinal Robert Sarah ist wieder in Rom. Der Leiter des Päpstlichen Hilfswerks Cor Unum war in den letzten Tagen im Auftrag des Papstes zu einer Syrien-Friedensmission unterwegs. Wegen der Kämpfe in Damaskus und anderen Teilen Syriens hat Sarah allerdings keinen syrischen Boden betreten, sondern sich nur im Libanon aufgehalten. Dort traf er sich u.a. mit Präsident Michel Suleiman und der Synode der maronitischen Bischöfe. Am Sitz der Beiruter Caritas leitete der aus Guinea stammende Kurienkardinal eine Sitzung von etwa zwanzig katholischen Hilfswerken, die in Syrien und anliegenden Ländern arbeiten. Im Bekaa-Tal hat Kardinal Sarah mit vielen Flüchtlingen aus Syrien gesprochen; dabei dankten ihm auch viele Muslime aus Syrien für das Engagement des Papstes. Im Gespräch mit der Vatikanzeitung Osservatore Romano erklärte Sarah, er sei „tief beeindruckt von der großen Würde dieser Flüchtlinge". Die Christen könnten Entscheidendes leisten für eine Versöhnung unter den streitenden Parteiungen in Syrien. (rv)
D: „Nicht immer nur Nein sagen“
Die Präimplantationsdiagnostik PID wird wieder Thema der politischen Debatte: Das Bundeskabinett und der Bundesrat werden in den kommenden Wochen eine Rechtsverordnung beraten, die der deutsche Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr im Sommer erstellt hatte. Der Bundestag hatte nach langer Debatte ein Gesetz erlassen, dessen Ausführung nun ansteht, die PID kommt also Anfang 2013 in Gang.
„Da geht es ja darum, dass Gendefekte menschlicher Embryonen selektiert und verworfen werden. Es wird niemanden in Deutschland überraschen, dass die katholische Kirche das ablehnt", so kommentiert der Münchner Erzbischof, Kardinal Reinhard Marx, die aktuelle Gesetzgebungsdebatte zur PID. Die Herbstvollversammlung der bayrischen Bischöfe hatte dieses Thema beraten, Kardinal Marx fasste bei einer Pressekonferenz am Donnerstag die Überzeugung der Bischöfe zusammen. Man lehne die gesamte PID samt den geplanten Beratungszentren und Ethik-Kommissionen ab.
„Das ist eine eindeutige und klare Ablehnung, und deswegen werden wir uns auch nicht an den Ethik-Kommissionen beteiligen. Das geht nicht! Wir sind der Meinung, dass dies nicht akzeptabel ist, dass der Gedanke der Selektion jetzt sozusagen voranschreitet. Wir lehnen jegliche Tötung menschlicher Embryonen ab und wenden uns deshalb auch gegen eine Ausweitung der Zahl von Zentren in den Bundesländern, deren Beratung die Voraussetzung einer Anwendung von PID ist."
Die Gefahr liege aber nicht nur im Gedanken der Selektion menschlichen Lebens, in der Gesetzgebung lauere eine weitere Gefahr. Die Bischöfe glauben nämlich nicht, dass es bei Einzelfällen bleiben wird, sondern sehen eine Ausweitung: Wenn erst einmal die Infrastruktur dafür da sei, würden sicherlich marktwirtschaftliche Dynamiken greifen.
„Das Bundesgesetz hat ja ausdrücklich von Einzelfällen gesprochen. Durch eine solche Ausweitung sehen wir die Gefahr der Multiplizierung von Fällen und eines Wettbewerbs um Kunden für künftige PID-Beratung in diesen Ethik-Zentren."
Aber damit nicht genug: Die PID ist nicht das einzige gesellschaftlich-ethische Thema, zu dem sich die bayrischen Bischöfe in ihrer Versammlung positioniert haben. Sie wenden sich ebenfalls klar gegen die gewerbsmäßige Suizidbeihilfe, ebenfalls ein Thema, bei dem Marktwirtschaft und Ethik kollidieren.
Seit Mitte Oktober beräte der deusche Bundesrat ein Gesetz, das wegen mangelnder gesetzlicher Regelung in dieser Frage in die Kritik gekommen ist. So hatte der Deutsche Hospiz- und Palliativverband darauf hingewiesen, dass der Gesetzentwurf befördert, was er eigentlich verhindern will – weil durch die „völlig unzureichenden Regelungen" Anreize geschaffen würden für andere Formen der organisierten oder geschäftsmäßigen Beihilfe zum Suizid. Ähnlich sehen das auch die bayrischen Bischöfe. Kardinal Marx:
„Wir haben begrüßt, dass der Gesetzentwurf die gewerbsmäßige Suizidbeihilfe verbieten soll, aber wir kritisieren, dass das Verbot eines ärztlich assistierten Suizids in dem Entwurf nicht hinreichend geregelt ist."
Hier sehe er auch eine Gemeinsamkeit mit Ärzten, welche die Sterbehilfe nicht als Aufgabe eines Arztes ansähe. Die Kirche wende sich gegen jede Form von aktiver Sterbehilfe. Die Kirche sei aber nicht nur dagegen, sie setze sich gleichzeitig auch aktiv für einen anderen, menschlichen Umgang mit dem Sterben ein.
„Deswegen bemühen wir uns nach unseren Kräften, im Bereich der Palliativ- und Hospizarbeit unseren Beitrag zu leisten. Ich bin ziemlich froh, dass das in den letzten Jahren, ja Jahrzehnten ein ganz entscheidender Bereich geworden ist und dass sich die Kirchen – beide Kirchen – intensiv bemühen. Denn es geht darum, nicht immer nur Nein zu sagen und zu sagen, was man nicht will; man muss auch zeigen, was man positiv beitragen will. Da sind die Hospizbewegung und die Palliativversorgung ein ganz entscheidender Bereich, und da wollen wir auch weiterhin mithelfen. (rv)
Honduras: Kardinal Rodriguez Maradiaga veruteilt Politikermord
Der honduranische Kardinal Oscar Andres Rodriguez Maradiaga verurteilt den Mord an einem Politiker im Vorfeld parteiinterner Vorwahlen in dem mittelamerikanischen Land. „Diese Gewalt ist unchristlich und nicht hinnehmbar", zitieren honduranische Medien den Erzbischof von Tegucigalpa und Präsident von Caritas Internationalis. Rodriguez reagierte damit auf die Ermordung des linksgerichteten Bürgermeisterkandidaten Edgardo Motino von der neu gegründeten Partei Libre des 2009 gestürzten Staatspräsidenten Manuel Zelaya. Der Kardinal weiter: „Wer angreift, wer beleidigt, wer verletzt, sagt damit, dass er keine Kraft besitzt; seine Schwäche mündet in Gewalt". Am 18. November finden in dem mittelamerikanischen Land Vorwahlen statt. Damit bestimmen drei Parteien ihre Kandidaten für die Regionalwahlen und die Präsidentschaftswahl 2013. (rv)
Syrien/Vatikan: „Vatikandelegation reist später“
Die Delegation des Vatikans nach Syrien wird wohl erst nach Abschluss der Bischofssynode aufbrachen. Das kündigte Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone an diesem Dienstag bei der Bischofssynode an. Die Delegation werde ebenfalls womöglich in einer anderen Zusammensetzung nach Syrien reisen als bisher geplant. Die derzeit tagende Bischofssynode zur Neuevangelisierung im Vatikan wolle mit der Delegation ein konkretes Zeichen der Solidarität mit dem syrischen Volk setzen. Der Papst hatte die Initiative der Bischöfe aufgegriffen.
In Syrien gehen die Kämpfe derweil weiter. Vor allem die Menschen in Damaskus und Aleppo leiden unter der Gewalt. Sie hoffen auf eine Waffenruhe zum islamischen Opferfest, das am kommenden Donnerstag beginnt. Die Vereinten Nationen erwägen in diesem Fall, eine Friedenstruppe nach Syrien zu entsenden. Ein Mitarbeiter der italienischen Redaktion von Radio Vatikan, Cristiano Tinazzi, ist soeben aus Aleppo nach Rom zurückgekehrt. Er berichtet von Gewalt und Flüchtlingsnot, aber auch von großer Solidarität der Zivilbevölkerung in Syrien.
„Es ist eine Situation extremen Leids für die Zivilbevölkerung hier. Wer kann, geht weg und versucht aus Syrien zu fliehen. Das Problem ist nur, dass sie jetzt im Land festsitzen. Es hat sich ein Flüchtlingslager mit etwa 9.000 Personen gebildet, die nicht in die Türkei fliehen können, weil dort das Flüchtlingslager voll ist. Sie befinden sich in einem Niemandsland und warten, das sie weiterreisen können."
Trotz dieser Extremsituation hätten die Bürger ihre Solidarität untereinander nicht über Bord geworfen. Tinazzi:
„Ich habe einen Bombenanschlag auf das Krankenhaus von Al Chifa in Aleppo miterlebt. Wenige Sekunden, vielleicht eine Minute nach dem Anschlag, kamen Leute mit ihren Autos und halfen den Verletzten, sie zogen sie aus den Trümmern und riskierten ihr Leben, denn der Beschuss mit Gewehren ging weiter. Die Opfer kommen dann in anderen Familien unter, man teilt die wenigen Dinge, die man hat.. Wie in Sarajewo damals bilden sich Schlangen, um für Brot anzustehen, schon früh um sieben stehen die Menschen da, Männer , Frauen und Kinder."
Aus Sicht des Journalisten hat die Welt noch nicht begriffen, wie schockierend die Situation in Syrien tagtäglich ist.
„Der Alltag in Syrien ist wirklich Horror. Uns Journalisten reichte eine Woche in Syrien, um durch die Realität in dem Land traumatisiert zu werden. Wir wussten aber zumindest, dass wir wieder zurück konnten. Die meisten Syrer haben keinen Ort, wo sie hinkönnen." (rv)
Lourdes unter Wasser: Grotte am Dienstag wieder offen
Seit Freitag stand Lourdes unter Wasser: In dem südfranzösischen Marienwallfahrtsort war das Flüsschen Gave über die Ufer getreten und hatte unter anderem die Erscheinungsgrotte überschwemmt. Das ganze Wochenende waren Feuerwehrleute im Heiligen Bezirk im Einsatz. Der Bischof von Lourdes, Nicolas Brouwet, erklärt:
„Die Grotte war völlig überschwemmt, das Wasser stand über dem Altar. Die Stromversorgung des ganzen Komplexes ist ausgefallen, nachdem ein von Wellen mitgerissener Baum gegen das Stromzentrum gekracht war. Außerdem sind zwei Brücken im Wallfahrtszentrum beschädigt und nicht begehbar. Uns steht in den nächsten Tagen noch viel Arbeit bevor. Saubermachen, vor allem. Die Bäder sind zwar nicht beschädigt worden, aber überall ist Schlamm."
In Lourdes ist 1858 Maria mehrfach einem jungen Mädchen namens Bernadette erschienen. Vor allem Kranke strömen in den Wallfahrtsort, um dort zu beten und Wasser von der Quelle zu trinken, die bei den Erscheinungen zutage trat. Im Lauf der Jahrzehnte sind Dutzende von Wunderheilungen bezeugt.
„An diesem Montagnachmittag werden wir die Brunnen wieder öffnen und am Abend findet wieder die erste Prozession statt. Aber die Grotte werden wir erst am Dienstagabend wieder öffnen können und erst am Nachmittag wird die erste eucharistische Prozession stattfinden können. Ich danke allen Freunden von Lourdes, die sich seit Freitag angesichts der Überschwemmungen große Sorgen gemacht haben, wir haben sehr viele Solidaritätsbotschaften bekommen." (rv)