RIGA – Gleich mehrere Anliegen hat Papst Franziskus am Vormittag seiner Tagesreise nach Lettland in Begegnungen mit Politikern und Protestanten, aber auch gegenüber den Katholiken des Landes zur Sprache gebracht.
Der Besuch begann – wie bei diesen Reisen üblich – mit einer Rede vor Vertretern aus Politik und Gesellschaft. Darin betonte der Pontifex, dass Freiheit und Unabhängigkeit sowohl ein Geschenk seien, als auch eine Verantwortung darstelle, derer man nur entsprechen kann, wenn man auch einen „Bezug zum Höheren“ habe.
Anschließend legte Franziskus am Freiheitsdenkmal im Zentrum Rigas nieder, das die kommunistischen Sowjets einst abreißen wollten.
Mission als Schlüssel zur Einheit
Bei einer ökumenischen Begegnung – Lettland ist vorwiegend protestantisch geprägt – stellte Franziskus dann erneut die Einheit der Christen unter das Vorzeichen der Mission: Ein Lösungsansatz zur Überwindung der Spaltung, den er zuletzt in Genf beim Ökumenischen Rat der Kirchen vorgetragen hat, wie CNA Deutsch berichtete.
Nächster Halt in Riga war die katholische Kathedrale St. Jakob. In seiner dortigen Ansprache widmete der Papst sich dem Apostel und Namenspatron des Doms, vor allem dessen Aufruf zu Beharrlichkeit im Glauben und zur Geduld:
„Der Apostel Jakobus lädt uns ein, beständig zu sein und nicht aufzugeben“, so der Pontifex.
Nach dem Mittagessen wird Franziskus per Hubschrauber zum Marienheiligtum Aglona geflogen, um dort die heilige Messe zu feiern.
Die Papstreise ins Baltikum, die vom 22. bis 25. September dauert, brachte Franziskus zuerst nach Litauen, wie CNA Deutsch berichtete.
Letzte Station ist am morgigen Dienstag dann Estland. (CNA Deutsch)
VATIKANSTADT – Auch wenn noch nicht alle Termine zu 100 Prozent fix sind: Die Pressestelle des Heiligen Stuhls hat ein aktualisiertes Programm der Reise vorgestellt, die Papst Franziskus vom 22. bis 25. September in die baltischen Länder Litauen, Lettland und Estland unternehmen wird.
Samstag, 22. September
07:30 Abflug mit dem Flugzeug von Rom/Fiumicino nach Vilnius. (Litauen)
11:30 Ankunft am Internationalen Flughafen Vilnius. Willkommenszeremonie.
12:10 Höflichkeitsbesuch beim Präsidenten im Präsidentenpalast.
12:40 Treffen mit den Behörden, der Zivilgesellschaft und dem diplomatischen Korps im Präsidentenpalast. Ansprache des Heiligen Vaters.
16:30 Besuch des Heiligtums Mater Misericordiae. Gebet des Heiligen Vaters.
17:30 Treffen mit den Jugendlichen in der Dompromenade. Ansprache des Heiligen Vaters.
18:40 Besuch der Kathedrale.
Sonntag, 23. September
08:15 Fahrt nach Kaunas.
10:00 Heilige Messe im Santakos Park in Kaunas. Predigt des Heiligen Vaters.
12:00 Engel des Herrn im Santakos Park in Kaunas. Angelus gebetet vom Heiligen Vater.
12:25 Mittagessen mit den Bischöfen im Haus der Kurie.
15:00 Treffen mit Priestern, Ordensleuten und Seminaristen in der Kathedrale von Kaunas. Ansprache des Heiligen Vaters.
16:00 Transfer zum Museum für Opfer des Völkermords in Vilnius.
17:30 Besuch und Gebet im Museum der Opfer des Völkermords. Gebet des Heiligen Vaters.
Montag, 24. September
07:20 Abflug mit dem Flugzeug vom Flughafen Vilnius nach Riga (Lettland).
08:20 Ankunft am Internationalen Flughafen Riga.
08:50 Uhr Offizielle Begrüßung.
09:05 Begrüßungszeremonie im Innenhof des Präsidentenpalastes.
09:30 Uhr Höflichkeitsbesuch beim Präsidenten im Präsidentenpalast.
10:10 Treffen mit den Behörden, der Zivilgesellschaft und dem diplomatischen Korps im Empfangssaal des Präsidentenpalastes. Ansprache des Heiligen Vaters.
Blumenplatzierung und Zeremonie am Freiheitsdenkmal….
10:40 Ökumenisches Treffen in Rigas Doms. Ansprache des Heiligen Vaters.
11:50 Besuch der katholischen Kathedrale von Santiago. Grüße vom Heiligen Vater.
12:30 Mittagessen mit den Bischöfen im Erzdiözesanhaus der Heiligen Familie.
14:30 Transfer mit dem Hubschrauber vom Rigaer Hafen Halipad zum Heiligtum der Gottesmutter in Aglona.
16:30 Heilige Messe im Bereich des Heiligtums der Gottesmutter von Aglona. Predigt des Heiligen Vaters.
18:30 Verabschiedung am Hubschrauberlandeplatz Aglona.
18:45 Transfer mit dem Hubschrauber zum Internationalen Flughafen Vilnius.
Dienstag, 25. September
08:15 Verabschiedung am Internationalen Flughafen Vilnius.
08:30 Abflug mit dem Flugzeug vom Internationalen Flughafen Vilnius nach Tallinn (Estland).
09:50 Ankunft am Internationalen Flughafen Tallinn. Offizieller Empfang
10:15 Begrüßungszeremonie im Präsidentenpalast Esplanade.
10:30 Uhr Höflichkeitsbesuch beim Präsidenten im Präsidentenpalast.
11:00 Treffen mit den Behörden, der Zivilgesellschaft und dem diplomatischen Korps im Rosengarten des Präsidentenpalastes. Ansprache des Heiligen Vaters.
11:50 Ökumenische Begegnung mit den Jugendlichen in der evangelischen Kirche St. Karl. Ansprache des Heiligen Vaters.
13:00 Mittagessen mit dem päpstlichen Gefolge im Kloster der Brigidinerinnen von Pirita.
15:15 Begegnung mit denen, die von den Werken der Kirche der Nächstenliebe unterstützt werden, in der Kathedrale der Heiligen Petrus und Paulus. Grüße vom Heiligen Vater.
16:30 Heilige Messe auf dem Platz der Freiheit. Predigt des Heiligen Vaters.
18:30 Verabschiedung am Internationalen Flughafen Tallinn.
18:45 Abflug mit dem Flugzeug vom Internationalen Flughafen Tallinn nach Rom.
21:20 Ankunft am Internationalen Flughafen Rom/Ciampino. (CNA Deutsch)
Wenn ich an das Weltfamilientreffen in Dublin zurückdenke, breitet sich ein seltsames Gefühl in der Magengegend aus, irgendwo zwischen „Wehmut“ und „Bedrückung“.
Mit meinen Kollegen von EWTN und CNA bin ich eine Woche lang in Dublin gewesen, um von diesem kirchlichen Großereignis zu berichten. Es waren Tage, in denen wir mit einer solchen menschlichen Wärme und Herzlichkeit empfangen wurde, die so gar nicht zum dort vorherrschendem Wetter und den neuesten Nachrichten aus der Weltkirche passte.
Ich hatte diese „Weltfamilientreffen“ bislang nicht wirklich auf dem Radarschirm, doch immerhin war das in Dublin bereits das neunte seiner Art. Konzipiert sind diese Treffen als eine Art „Weltjugendtag für Familien“, bei dem sich vor allem junge Familien treffen sollten, um die Möglichkeit zu haben, miteinander zu beten, zu singen und miteinander ins Gespräch zu kommen. Dazu gibt es Katechesen und ein umfangreiches Kinderprogramm. Abgerundet werden diese Treffen wie auch die Weltjugendtage durch den Besuch des Papstes.
Dennoch: In Dublin war alles eine Nummer kleiner, gemütlicher, oder — familiärer. Bis zum Freitag spielte sich alles auf einem recht überschaubaren Areal ab. Dazu gab es ein paar Hallen, in denen die Stände von verschiedenen katholischen Organisationen oder Ordensgemeinschaften waren oder Podien und Vorträge abgehalten wurden. In einem anderen Bereich spielte sich das Kinderprogramm ab. Dort gab es mehrere Zelte mit Möglichkeiten zum Spielen. Auch der YouCat war mit einem großen Zelt vertreten.
Ab es war nicht so, dass die irische Hauptstadt in diesen Tagen von einer Masse an katholischen Familien überschwemmt wurde. Besonders deutlich wurde es dann, als beim eigentlichen Höhepunkt – der Ankunft des Papstes – die Luftaufnahmen zeigten, dass der Papst stellenweise durch fast menschenleere Straßen fuhr und auch beim Empfang im Croke Park Stadium große Lücken klafften. Die Suche nach den Gründen für das Fernbleiben der Leute ist schwierig – schließlich können Abwesende nicht befragt werden.
Doch es lag eine eigenartige Stimmung über diesem Weltfamilientreffen. Auf der einen Seite war da unter vielen Teilnehmern diese unglaublich große Freude am Glauben, die beeindruckende Internationalität der Kirche, die es schaffte, selbst die größten Sprachbarrieren zu überwinden, und auch junge Familien als personifizierte Hoffnung und Zukunft der Kirche.
Auf der anderen Seite war da dieser lange, dunkle Schatten, der über Dublin lag. Die neuesten Berichte aus den USA und anderen Ländern über den Missbrauch und die systematische Vertuschung durch katholische Geistliche hatten vielen Besuchern des Weltfamilientreffens das brutale Leid der Opfer konkret vor Augen geführt.
Dass diese vertuscht und die Täter gedeckt wurden, bis hinauf in die höchste Kirchenspitze: Das ist mit der Rede von „unterdrückter Sexualität“, „Zölibat“ oder „bedauerliche Einzelfällen“ nicht geklärt, hörte ich immer wieder in Dublin. Viele fanden im persönlichen Gespräch ein deutliches Wort für die Verbrechen und deren Vertuschung: Sie nennen es diabolisch.
Papst Franziskus indes fand ein anderes Wort: „Kacke“.
Beim persönlichen Treffen mit einigen Opfern, so berichteten Teilnehmer, sei der Heilige Vater von den Schilderungen sehr erschüttert gewesen. Missbrauch, Vertuschung und Korruption, sagte er anschließend, seien „caca“. Zwar versuchte der anwesende Übersetzer den Vulgärausdruck noch zu umschreiben mit „das, was in der Toilette liegt“, doch die Botschaft kam an.
Mit großer Spannung war sein Besuch erwartet worden, immerhin war dies der erste Besuch eines Papstes auf der Insel seit fast 40 Jahren. Schon in den Tagen davor prügelten einige führende irische Medien auf ihn ein: Sie forderten endlich Durchgreifen und weitreichende Konsequenzen statt der oft gehörten Bitten um Vergebung und Sprüchen über „Null Toleranz“.
Der irische Regierungschef Leo Varadkar warnte den Pontifex sogar, dass es ein neues Verhältnis zwischen Staat und Kirche geben müsse, und das beim offiziellen Staatsempfang, wo sonst gerne Höflichkeiten ausgetauscht werden. Dass Franziskus ein „ganz anderes Irland“ vorfinden werde als noch Johannes Paul II. bei seinem Besuch 1979 war schon im Vorfeld klar geworden.
Irland sei jetzt ein „modernes, fortschrittliches“ Land, in dem jeder Mensch gleichberechtigt sei, so Varadkar. Nicht erwähnt wurden in der Lobeshymne auf die vom Staat geschaffene Gleichberechtigung all die ungeborenen Menschen, die sich nun einer neuen Bedrohung ausgesetzt sehen: Seit Anfang dieses Jahres sind Abtreibungen nun offiziell auch in Irland erlaubt.
Franziskus entzündete in der St. Mary-Kathedrale eine Kerze für all jene, die den Vergehen von geweihten Personen der Kirche zum Opfer gefallen sind. Er sprach ein öffentliches Schuldbekenntnis aus, bat wieder einmal mehrmals um Vergebung. Auch für die Vertuschung der Verbrechen.
Freunde aus Deutschland hatten mir geschrieben, es sei gut, dass EWTN vor Ort sei und wir die Möglichkeit hätten, jetzt nicht „immer nur über das Negative“ zu berichten. Jedoch: Es ging nicht anders.
Das Thema war allgegenwärtig. Ich verstehe jeden Einzelnen, der es satthat, jeden Morgen mit den neuen Enthüllungen über Missetaten der Kirche konfrontiert zu werden. Aber es muss jetzt eine Zeit der Reinigung anbrechen, in der der ganze Schmutz ans Tageslicht kommt. Um wieder Ostern werden zu lassen, muss die Kirche durch eine intensive Fastenzeit. Dann erst kann der Hausputz beginnen.
Viele hatten sich daran gestört, dass der Papst alle Gläubigen zur Buße, zum Fasten und Gebet angeregt hat, denn schließlich sähen sie es nicht ein, das mit auslöffeln zu müssen, was einige Kleriker „eingebrockt“ haben (um nicht bei Franziskus´ skatologischer Wortwahl zu bleiben). Aber: „Wenn ein Glied leidet, leiden alle anderen mit“.
Freilich ist die Frage noch ungeklärt, ob Franziskus von den Vorgängen um McCarrick wusste und inwieweit er einen Teil der Verantwortung an der Vertuschung trägt. Trotzdem war mein persönliches Highlight bei diesem Weltfamilientreffen seine Ankunft im Croke Park Stadium.
Wir hatten seit den Morgenstunden auf ihn gewartet, auch wenn das Stadion immer noch nicht komplett voll war. Als das Papamobil schließlich einfuhr und Applaus aufbrandete, wartete ich hochkonzentriert in meiner Kameraposition, um ein möglichst gutes Foto zu schießen. Plötzlich war der Papst in Sichtweite und der Applaus wurde zum wilden Begeisterungssturm.
Während ich den Auslöser betätigte, bemerkte ich, wie sich mehr und mehr meine Nackenhaare aufstellten und ich richtig Gänsehaut bekam. Es hörte auch nicht auf, als ich weiterrennen musste, um an der nächsten Ecke einen anderen Winkel auf das Papstmobil zu bekommen.
Ich wurde komplett ergriffen von der Begeisterung um mich herum. Diese Menschen da, sie jubelten nicht einem Jorge Bergoglio in Papstklamotten zu, nicht einer Kirche, die gerade ihren tiefsten menschlichen Sündensumpf offenbarte. Sie jubelten dem zu, was dieser Mann trotz allem repräsentierte: Einer Kirche, die ihre Wurzeln und ihre Zukunft woanders hat. In ihren Reihen laufen die größten Heiligen mit, aber auch große Sünder. Sie rettete das Leben vieler Menschen, aber viele verwechseln sie mit den Sündern, die zu ihr gehör(t)en, Schande und Schmerz verursacht haben.
Das mag pathetisch klingen. Dennoch: Selten wurde mir so wie in diesem Moment bewusst, dass Gott uns – Seiner Kirche – erneut eine Chance geben wird. Hoffentlich werden wir sie nutzen. Doch vor allem sollten wir jetzt bei denen sein, die so sehr verletzt worden sind; sie haben die Wahrheit verdient, die nur eine schonungslose Aufklärung bringen wird. (CNA Deutsch)
Franziskus sagt, er teilt die Empörung der Menschen über die verantwortlichen Würdenträger – Appell an Bewusstsein für eine Völkerfamilie, zu der auch Flüchtlinge gehören.
UBLIN – Die Wut über das Versagen der Bischöfe in den weltweiten Missbrauchsskandalen ist gerechtfertigt, und er selber teile die Empörung der Gläubigen: Das hat Papst Franziskus zum Auftakt seines Besuchs des Weltfamilientreffens in Irland gesagt.
„Was die Schwächsten betrifft, so kann ich nicht umhin, den schweren Skandal anzuerkennen, der in Irland durch den Missbrauch junger Menschen durch Mitglieder der Kirche verursacht wurde, die für ihren Schutz und ihre Bildung verantwortlich sind“, so der Pontifex am 25. August 2018 im Schloss von Dublin.
„Das Versäumnis der kirchlichen Autoritäten – Bischöfe, Ordensoberhäupter, Priester und andere -, diese abscheulichen Verbrechen angemessen anzugehen, hat zu Recht Empörung hervorgerufen und bleibt eine Quelle des Schmerzes und der Schande für die katholische Gemeinschaft“. Er fügte hinzu: „Ich selbst teile diese Gefühle.“
Wie schon in seinem Brief an das Volk Gottes zur Missbrauch- und Vertuschungskrise knüpfte Franziskus in seiner – immer wieder vom Manuskript abweichenden – Rede demonstrativ an die Leistungen seines Vorgängers im Kampf gegen Missbrauch an. Papst Benedikt XVI. habe nicht nur gefordert, „dass als Antwort auf diesen Vertrauensbruch Maßnahmen ergriffen werden, die »wirklich dem Evangelium gemäß, gerecht und effektiv« sind (vgl. Hirtenbrief an die Katholiken in Irland, 10)“, sagte der argentinische Pontifex nun in Dublin, und fuhr fort:
„Sein freimütiges und entschlossenes Eingreifen dient weiterhin als Ansporn für die Bemühungen der kirchlichen Verantwortungsträger, die Fehler der Vergangenheit zu beheben und strenge Regeln zu erlassen, um sicherzustellen, dass sie sich nicht wiederholen“.
Was Franziskus selber tun wird, der ja als Bischof von Rom die entscheidende Verantwortung für den Umgang mit dieser Krise schultert, um diese anzupacken und hoffentlich dauerhaft zu lösen: Das war bereits vor seiner Ankunft zur Schlüsselfrage des Weltfamilientages geworden.
Ausgelöst durch Skandale in den USA, Chile, Honduras, Australien und anderen Ländern, ist die Krise auch und gerade in Irland ein brennendes Problem, weil auf der einst so katholischen Insel das Vertrauen in die Kirche massiv erschüttert worden ist.
Missbrauchs-Opfer, Kardinäle und viele andere haben gefordert, dass schuldige Kardinäle und Bischöfe ihr Amt verlieren und in schweren Fällen laisiert werden müssen. Wenn nötig, müsse auch das Kirchenrecht aktualisiert werden, forderte etwa Marie Collins, wie CNA Deutsch berichtete.
In seiner Rede im Schloss von Dublin erinnerte Franziskus an die Rolle von Familien – die ja Anlass seiner Reise nach Irland sind – und sprach über das Thema, dass ihn wie wenig andere am herzen liegen: die Migrationskrise. Auch Flüchtlinge seien Teil der „Vielvölkerfamilie“ der Welt, so der Papst.
„Wie notwendig wäre in allen Bereichen des politischen und gesellschaftlichen Lebens die Wiedererlangung des Bewusstseins dafür, dass wir eine wahre Völkerfamilie sind!“
Die Flüchtlinge seien dabei die „vielleicht beunruhigendste“ Herausforderung für das Gewissen, sagte Franziskus. (CNA Deutsch)
Weihbischof fordert im EWTN-Interview unter anderem ehrlichen Umgang mit Homosexualität und Frage einer ‚Subkultur‘: ‚Wäre, glaube ich, blind zu leugnen, dass wir da nicht ein Problem haben in der Kirche‘.
DUBLIN – Eine schonungslose, unabhängige Aufklärung der Ursachen der Missbrauch- und Vertuschungskrise, auch mit Blick auf die Frage nach einer angeblichen „homosexuellen Subkultur“ in der Kirche: Das hat Weihbischof Marian Eleganti OSB von Chur gefordert.
Der Schweizer Würdenträger sprach mit dem katholischen Fernsehsender EWTN.TV am Rande des Weltfamilientreffens in Dublin.
Mit Blick auf die Krise der Kirche könne man nun „gar nicht genug ehrlich und wahrhaftig sein“, so Eleganti in einem weitreichenden Interview mit Pia Cagianut und Robert Rauhut.
Auch Bischöfe und Papst müssten eine unabhängige Untersuchung aushalten, um Ausmaß und Ursachen der Krise aufzudecken und zu heilen, forderte der Schweizer Hirte. Dabei dürfe man nicht ignorieren, dass die Homosexualität im Missbrauchsskandal der Kirche eine Rolle spiele, so der langjährige Jugendbischof, der gleichzeitig betonte, wie wichtig und positiv es sei, dass mittlerweile Menschen mit homosexuellen Neigungen mit großem Respekt angenommen und nicht gerichtet würden.
Auf die Frage von Pia Cagianut, welche konkreten Konsequenzen die Kirche aus der Krise ziehen müsse, die zuletzt der Missbrauchsbericht aus Pennsylvania ausgelöst habe, antwortete Eleganti: „Wie in allen Dingen: Sie muss in der Wahrheit sein“. Schließlich habe bereits Jesus gesagt, dass alles was verborgen ist, ans Licht komme
„Ich stehe immer vor Gott, auch wenn ich ganz verborgen lebe. Und so wie ich im Verborgenen lebe, so muss ich auch ans Licht kommen.“
Wo dies in der Kirche nicht der Fall war, so Eleganti weiter, müsse diese geschaffen werden, betonte der Benediktiner und Bischof.
„Sonst gibt es keine Heilung“.
Manchmal müsse eine „große hässliche Wunde“ eben auch platzen und „durch die Offenlegung der Wunde können die Ärzte dann nach Heilmitteln suchen. Das kann wehtun. Und diesen Prozess muss die Kirche durchstehen“, sagte der Hirte gegenüber EWTN.
„Man kann jetzt gar nicht genug ehrlich und wahrhaftig sein.“
Auf die Frage, wie das konkret so umgesetzt werden könne, damit Laien wieder Vertrauen schenken können, sagte der Weihbischof, unabhängige Personen müssten alles untersuchen, auch „wie die Netzwerke waren, warum man das gedeckt hat, warum nicht kommuniziert, nicht gehandelt wurde.
„Wir müssen objektive Kommissionen schaffen“. Nicht die Institution könne sich selber untersuchen: „Das ist zu wenig glaubwürdig.“
„Wir alle müssen das aushalten“, so Eleganti, „auch die Bischöfe, auch der Papst“.
Es sei „sicher eine große Reinigung und eine innere Erschütterung“, doch diese sei notwendig und es sei allemal besser, dass die Dinge jetzt offenbar werden, und dass eine Reinigung geschieht“.
Johannes Paul II. habe im Jahr 2000 von der Reinigung des Gedächtnisses der Kirche gesprochen, von den Sünden der Kirchengeschichte, fuhr Eleganti fort, „und so eine Reinigung passiert jetzt auch mit den Sünden der jüngsten Kirchengeschichte in diesem jetzt wirklich sehr schmerzlichen Zusammenhang, dessen Ausmaß wahrscheinlich wir alle unterschätzt haben“.
Auf die Frage von Robert Rauhut, welche Rolle dabei aus seiner Sicht eine „homosexuelle Subkultur“ spiele – diese hatte unter anderem Bischof Robert Morlino von Madison in einem Hirtenbrief scharf kritisiert – sagte Weihbischof Eleganti: „Da ist sehr sehr viel geschehen seit den [19]68ern; wenn ich zurückdenke, wie sich da die Einstellung gegenüber der Homosexualität liberalisiert, verändert hat“.
Es sei „sehr positiv, dass wir alle Menschen, mit großem Respekt annehmen und jedem Menschen begegnen, ohne zu richten“, betonte Eleganti. Schließlich müsse man jeden Menschen in seiner Würde achten. „Und dass Menschen sich nicht verstecken müssen. Das finde ich positiv. Aber der Skandal, der Missbrauchskandal zeigt halt doch: Es hängt mit der Homosexualität zusammen“, so der Weihbischof.
„Wenn man die Ergebnisse anschaut, in Pennsylvania, mit den 300 Priestern, muss man, habe ich gelesen, doch sagen: 90 Prozent stehen in einem direkten Zusammenhang mit einer homosexuellen Veranlagung und Neigung“, fuhr Eleganti fort. Es seien primär Heranwachsende, Teenager, Seminaristen gewesen, die Opfer dieser Übergriffe waren.
Der Weihbischof wörtlich gegenüber EWTN: „[E]s wäre, glaube ich, blind zu leugnen, dass wir da nicht ein Problem haben in der Kirche mit der Homosexualität, und dass die Homosexualität da eine Rolle spielt.“
Auch Papst Franziskus habe vor kurzem gesagt, dass Menschen mit einer tiefsitzenden homosexuellen Neigung nicht ins Priestertum, nicht ins Seminar aufgenommen werden sollten. „Solche Aussagen müssten auch zur Kenntnis genommen werden“, so Eleganti.
Hier der Video-Ausschnitt des Interviews zum Thema bei EWTN.TV:
Analyse: Nach dem Papstbrief hoffen viele Katholiken auf Konsequenzen aus der Krise – Doch nur eine Umverteilung von Macht wird das eigentliche Problem nicht lösen.
VATIKANSTADT – Wenn Papst Franziskus am kommenden Wochenende nach Dublin fliegt, zum Abschluss des Weltfamilientreffens, dann wird das Hauptaugenmerk darauf gerichtet sein, wie er die schwere Krise anpackt, welche die Missbrauch- und Vertuschungsskandale ausgelöst haben.
Das liegt zum einen daran, dass sexuelle Gewalt, unmoralisches Fehlverhalten und dessen Vertuschung bislang nicht nur in den USA, Chile, Honduras oder Australien ans Tageslicht gekommen ist, sondern auch und gerade Irland selber davon betroffen ist.
Mehr noch: Wenige Gesellschaften sind wohl so geprägt von ihrem Verhältnis zur krisengebeutelten Kirche wie die irische.
Einige Missbrauchsopfer forderten sogar, dass Papst Franziskus überhaupt nicht nach Irland kommen sollte, und mehrere Boykott-Initiativen waren in den vergangenen Wochen in sozialen Medien gestartet worden.
Auch zwei prominente US-Kardinäle haben ihre Teilnahme am Treffen wegen der Krise abgesagt, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen, wie CNA Deutsch berichtete.
Marie Collins: „Nichts gegen Papstbesuch“
Doch die prominente Expertin Marie Collins, selber Opfer von Missbrauch, sagte gegenüber der Website „Crux„, sie habe nichts gegen den Besuch von Franziskus in Irland, oder dass Katholiken Events mit dem Pontifex besuchen.
Was der Papst jedoch zu sagen habe: Dem werde sie besondere Aufmerksamkeit schenken.
Für Irland, „das in den letzten 20 Jahren durch Enthüllungen über klerikalen sexuellen Missbrauch verwüstet wurde“ sei es „extrem wichtig“, dass Franziskus das Thema nicht ausgerechnet ignoriere, wenn er die einst so katholische Insel besucht, so die irische Katholikin zu „Crux“.
Es gehe nicht um Entschuldigungen, betonte Collins, sondern darum, nun auch zu handeln.
Marie Collins war eines von zwei Missbrauchsopfern, die 2014 in die Päpstliche Kommission für den Schutz Minderjähriger – als Gründungsmitglied – berufen wurde. Im März 2017 gab sie bekannt, sich aus dem Gremium zurückzuziehen: Aus Frust über die „mangelnde Kooperation in der Kurie“, wie CNA Deutsch berichtete.
Papst Franziskus wird sich wahrscheinlich in Irland mit Opfern treffen, kündigte Vatikansprecher Greg Burke gestrigen am Dienstag an. Der Pontifex wolle den Opfern zuhören, und zwar privat, ohne dass Einzelheiten veröffentlicht werden, hieß es.
Das mögliche Treffen würde dem gleichen Muster folgen wie das Treffen von Franziskus mit Opfern von Missbrauch in Chile während seines Besuchs im Januar 2018.
Reaktionen auf Papstbrief
Die Reise des Papstes zum Weltfamilientreffen folgt der Veröffentlichung seines Briefs „an das Volk Gottes“, in dem Franziskus unter anderem zu Gebet, Fasten und Buße aufrief und einen „Klerikalismus“ als Hauptproblem beschreibt.
Doch Bischöfe werden nicht einmal erwähnt, wie unter anderem Petra Lorleberg in einem Gastkommentar kritisierte. Und wie sie fordert Ulrich Waschki auf dem Portal der Deutschen Bischofskonferenz, es müssten nun auch „Rücktritte und Amtsenthebungen von Bischöfen, die Missbrauchstäter – aus welchen Gründen auch immer – gedeckt haben“ folgen.
Der Jurist und Theologe Markus Büning, selber ehemaliges Missbrauchsopfer, zog aus Konsequenz über den Brief von Franziskus seine Unterstützung des Papstes zurück, wie mehrere Medien berichteten, darunter Maike Hickson auf „Lifesite News“.
Bischof Stephan Ackermann von Trier, Missbrauchsbeauftragter der Deutschen Bischofskonferenz, würdigte, dass das Schreiben aus seiner Sicht auch für Deutschland aufrüttelnd sei.
Gleichzeitig werde sicher die Frage gestellt werden, warum der Brief an das ganze Volk Gottes gerichtet sei, „wo doch die Schuld und Verantwortung in erster Linie bei den Priestern, den Bischöfen und Ordensoberen“ liege, so Bischof Ackermann.
„Spricht der Papst nicht allzu leicht in der Wir-Form und nimmt damit diejenigen in der Kirche mit in Haftung, die aufgrund des skandalösen Verhaltens von Priestern selbst eher zu den Leidtragenden gehören? Der Brief wird sich diese Frage gefallen lassen müssen.“
Auf die Gefahr hin, grob zu vereinfachen: Zwei grundsätzliche Fragen werden von Kommentatoren aus dem gesamten katholischen Spektrum immer wieder aufgeworfen.
Erstens die grundlegende nach dem Umgang mit sexuellem Fehlverhalten, egal ob durch Bischöfe, Priester oder Seminaristen, und zweitens die dringende nach echten Konsequenzen für die Vertuscher und stillen Mitwisser.
Hier ist der Papst aus Sicht mehrerer Beobachter unter doppeltem Zugzwang, nicht zuletzt weil einige seiner engsten Berater und von ihm geförderten Personen von Skandalen betroffen sind – und auch Franziskus selber, zumindest im Fall Chiles, bereits eingeräumt hat, „schwere Fehler“ gemacht zu haben.
Der Zugzwang ist doppelt, insofern einerseits die große Mehrheit – von Opfern wie Marie Collins oder Markus Büning über weltliche, nicht auch nur annähernd der Kirchennähe verdächtige Medien wie die „New York Times“ oder der „Guardian“ bis hin zum kompletten Spektrum katholischer Stimmen, mit Ausnahme einiger, weniger – vom Papst konkrete Schritte erwarten und nicht verstehen, warum diese bislang ausbleiben.
Andererseits aber versuchen Papstgegner und Partisanen partikularer Interessen natürlich, sich des Themas zu bedienen, um ihre jeweilige Agenda zu befeuern. Dies könnte sowohl dem Papst als auch der Kirche weiteren, völlig vermeidbaren Schaden zufügen. Und einige Zauderer werden schnell merken, dass man manche Dominosteine nicht vor ihrem Umfallen bewahren kann.
Umgekehrt betrachtet freilich ist diese Krise potentiell immer noch eine gewaltige Chance für alle Gläubigen, nicht nur den Papst, der eigentlichen Ursache auf den sündhaften Leib zu rücken: der Gottlosigkeit, die all dem zugrunde liegt. Es ist diese „galoppierende Apostasie„, auf die auch Kardinal Burke deutlich hingewiesen hat, und zu deren Heilung Franziskus aufruft, wenn er zu Buße, zu Gebet und Fasten ermutigt.
Dazu bedarf es jedoch einer Einsicht: Dass Macht allein, oder die Umverteilung von Verantwortung, allein das Problem eben nicht lösen kann oder wird. Wie Professor Chad Pecknold auf Twitter schreibt:
„Wenn sich alles um ‚Macht‘ und nicht um Wahrheit dreht, ist es unvermeidlich, dass jedes Problem ‚lösbar‘ sein wird, indem behauptet wird, es gäbe entweder zu viel oder zu wenig Macht, was stets eine Umverteilung der Macht erfordert. So vermeiden die Mächtigen die Wahrheit.“
GENF – In seiner ersten offiziellen Rede nach der Landung hat Papst Franziskus den Teilnehmern einer ökumenischen Gebets-Veranstaltung gesagt, dass die Christen aufgerufen sind, gemeinsam den Weg des Geistes zu gehen, statt den des eigenen Fleisches. Das bedeute, „die Weltlichkeit abzulehnen“ und „sich für eine Denkweise des Dienstes zu entscheiden und in der Vergebung zu wachsen“.
Im Zentrum der Tagesreise nach Genf steht die Pflege der ökumenischen Beziehungen: Der Weltkirchenrat, auch bekannt als Ökumenischer Rat der Kirchen (ÖRK), gedenkt in diesem Jahr seines 70-jährigen Bestehens, und Papst Franziskus ist am heutigen Donnerstag in Genf, um mit dessen Vertretern zu beten und sprechen.
Die Ansprache während der Gebetsversammlung war die erste offizielle Rede des Tagesausfluges nach Genf: Papst Franziskus sprach im ÖRK-Hauptquartier nach einem privaten Treffen mit dem Schweizer Bundespräsidenten Alain Berset.
Warnung vor weltlicher Mentalität
In seiner Rede sagte der Papst weiter, dass christliche Spaltungen historisch entstanden seien, weil „eine weltliche Mentalität an der Wurzel eingedrungen ist“.
Die Sorge um sich selbst habe Vorrang vor der Sorge um Christus gehabt, so der Pontifex. Und als dies geschah, hatte der Teufel „keine Schwierigkeiten, uns zu trennen, denn die Richtung, die wir nahmen, war die des Fleisches, nicht des Geistes“.
Selbst bestimmte Versuche, diese Spaltungen in der Vergangenheit zu beenden, seien „kläglich gescheitert, weil sie hauptsächlich von einer weltlichen Denkweise inspiriert waren“, sagte Franziskus, und stellte fest, dass die ökumenische Bewegung dagegen „als eine Gnade des Heiligen Geistes zustande kam“.
„Die Ökumene hat uns in Übereinstimmung mit dem Willen Christi aufbrechen lassen, und sie wird vorankommen können, wenn sie sich nach der Führung des Geistes ständig weigert, sich in sich selbst zurückzuziehen“.
Statt sich in den „Wirbelsturm der Korruption hineinziehen zu lassen“, so Franziskus, gehe es darum, ruhig den Weg zu gehen, dessen Wegweiser das einzige Gebot sei: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“.
„Wir sind aufgerufen, gemeinsam diesen Weg zu gehen“, sagte der Papst. Es sei der Weg der Bekehrung, der dem Heiligen Geist entspricht: Dieser Weg überwinde auch die Interessen einzelner Gemeinschaften, die oft eng mit der ethnischen Identität verbunden oder nach Parteigrenzen gespalten seien, egal ob nun ‚konservativ‘ oder’progressiv‘, so der Pontifex zum Auftakt seines Besuchs des 1948 gegründeten ÖRK, in dem rund 350 Strömungen des Christentums anzutreffen sind, darunter Altorientale, Anglikaner, Orthodoxe, Pfingstkirchler und verschiedene Anhänger weiterer Formen des Protestantismus.
Die Katholische Kirche ist selber kein Mitglied, aber als Beobachter aktiv eingebunden, und der Papst verwies auf den Brief des heiligen Paulus an die Galater, in dem der Apostel betont:
„Es gibt nicht mehr Juden und Griechen, nicht Sklaven und Freie, nicht Mann und Frau; denn ihr alle seid ‚einer‘ in Christus Jesus.“
Franziskus erinnerte auch auf den Abschnitt im Ersten Brief des heiligen Paulus an die Korinther, in dem der Apostel seine Brüder ermahnt, einmütig zu sein und Spaltungen nicht zu dulden, weil er vom Streit unter ihnen erfuhr:
„Ich meine damit, dass jeder von euch etwas anderes sagt: Ich halte zu Paulus – ich zu Apollos – ich zu Kephas – ich zu Christus. Ist denn Christus zerteilt? Wurde etwa Paulus für euch gekreuzigt? Oder seid ihr auf den Namen des Paulus getauft worden?“
Was Christen heute wie damals tun müssen, sagte Franziskus, ist „zu Jesus zu gehören, bevor sie zu Apollos oder Kephas gehören; zu Christus zu gehören, bevor sie ‚Jude oder Grieche‘ sind; zum Herrn zu gehören, bevor sie sich mit rechts oder links identifizieren“.
Weg des Geistes und der Nächstenliebe
Wer dies tue, der werde im Namen des Evangeliums auch seinen Bruder oder seine Schwester über sich selbst stellen, so der Pontifex in Genf. „In den Augen der Welt bedeutet dies oft, mit Verlust zu arbeiten“, sagte er und nannte die ökumenische Bewegung „ein großes Unternehmen, das mit Verlust arbeitet“.
Dieser Verlust sei jedoch „evangelisch“, sagte Franziskus, und zitierte Jesu Worte aus dem Evangelium, als dieser seinen Jüngern sagte: „Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer aber sein Leben um meinetwillen verliert, wird es gewinnen“ (Mt 16,25).
Mit Blick auf die Beziehungen zwischen den modernen christlichen Kirchen und die vielen Fragen, die der vollen Einheit oft im Wege stehen, sagte Franziskus, dass die gegenwärtigen Erfahrungen mit denen der frühchristlichen Gemeinschaften in Galatien vergleichbar seien, und wie schwer es sei, alte Differenzen hinter sich zu lassen.
Nach einem Mitagessen und weiteren Begegnungen kehrt Papst Franziskus heute Abend nach Rom zurück. Elise Harris (Rom) und Andrea Gagliarducci (Genf) trugen zur Berichterstattung bei. (CNA Deutsch)
Der Papst wird am Donnerstag in Genf drei Ansprachen halten. Laut dem Vatikansprecher Greg Burke wird Franziskus als „ökumenischer Pilger“ in die Schweiz kommen um „mitzugehen, zu beten und zusammenzuarbeiten“. Ein Höhepunkt neben dem offiziellen Programm soll ein Treffen mit einer koreanischen Delegation mit Vertretern aus dem Norden und Süden sein.
Die Terminübersicht:
8.30 Uhr: Abflug vom Flughafen Rom-Fiumicino nach Genf
10.10 Uhr: Ankunft auf dem Internationalen Flughafen Genf und anschließend
Begrüßungszeremonie
10.30 Uhr: Private Begegnung mit dem Schweizer Bundespräsidenten Alain Berset in einem Raum des Flughafens
11.15 Uhr: Ökumenisches Gebet im Ökumenischen Zentrum des Weltkirchenrates (ÖRK); Ansprache des Papstes
12.45 Uhr: Mittagessen mit der Leitung des Weltkirchenrates im Ökumenischen Institut Bossey
15.45 Uhr: Ökumenisches Treffen im Ökumenischen Zentrum des Weltkirchenrates; Ansprache des Papstes
17.30 Uhr: Heilige Messe im Kongresszentrum Palexpo; Predigt des Papstes
19.15 Uhr: Verabschiedung von den Bischöfen und Mitarbeitern der päpstlichen Vertretungen in der Schweiz
19.45 Uhr: Offizielle Verabschiedung am Internationalen Flughafen Genf
VATIKANSTADT – Der Heilige Stuhl hat das offizielle Programm der Reise von Papst Franziskus nach Irland veröffentlicht. Vom 25. und 26. August wird der Pontifex auch am Weltfamilientreffen in Dublin teilnehmen.
So wird der Papst am Samstag, 25. August, um 10.30 Uhr Ortszeit auf dem internationalen Flughafen von Dublin landen; anschließend folgt dort der offizielle Empfang. Um 11.15 Uhr wird ihn der Präsident im Palast Áras an Uachtaráin, dem offiziellen Amtssitz der irländischen Präsidenten, empfangen. Vor dem Haupteingang des Palastes wird eine Willkommenszeremonie stattfinden.
Nach dem Höflichkeitsbesuch beim Präsidenten wird sich der Heilige Vater zum Dublin Castle begeben, in dem er um 12.10 Uhr Vertreter der Regierung und der Gesellschaft sowie das diplomatische Corps treffen wird. Vor ihnen wird Papst Franziskus seine erste Rede halten.
Um 15.30 Uhr wird er die Kathedrale von St. Mary’s und um 16.15 Uhr das Aufnahmezentrum für obdachlose Familien der Kapuziner besuchen. Um 19.45 Uhr folgt die Feier des Weltfamilientreffens im Croke Park Stadion mit einer Ansprache vor den dort versammelten Menschen.
Am Sonntag, 26. August, wird der Papst mit dem Flugzeug nach Knock reisen, wo er um 9.20 Uhr morgens landen wird. Sein erster Station ist dort um 9.45 Uhr das Heiligtum von Knock, in dem er den Angelus beten wird.
Um 11.50 Uhr wird er nach Dublin zurückkehren und um 15:00 Uhr die heilige Messe im Phoenix Park feiern. Im Anschluss wird er sich mit den irischen Bischöfen im Kloster der Dominikanerinnen treffen.
Abschließend fährt er um 18.30 Uhr zum Flughafen, auf dem er vor dem Rückflug nach Rom offiziell verabschiedet werden wird.
Offizielles Programm der Papstreise nach Irland:
Samstag, 25. August 2018
ROM-DUBLIN
08:15 Uhr
Abflug von Rom / Fiumicino nach Dublin
10:30 Uhr
Ankunft am internationalen Flughafen von Dublin
OFFIZIELLER EMPFANG
10:45 Uhr
Weiterfahrt nach Áras an Uachtaráin
11:15 Uhr
Ankunft bei der Residenz des Präsidenten
WILLKOMMENSZEREMONIE vor dem Haupteingang der Residenz
11:30 Uhr
HÖFLICHKEITSBESUCH in der Residenz des Präsidenten
12:00 Uhr
Fahrt zum Dublin Castle
12:10
Ankunft im Dublin Castle
TREFFEN MIT VERTRETERN AUS REGIERUNG UND GESELLSCHAFT UND MIT DEM DIPLOMATISCHEN CORPS im Dublin Castle:
Ansprache des Heiligen Vaters
15:30 Uhr
Ankunft in der St. Mary’s Pro-Cathedral
BESUCH DER KATHEDRALE: Grußwort des Heiligen Vaters
16:15 Uhr
Fahrt zum Aufnahmezentrum der Kapuziner
16:30 Uhr
PRIVATER BESUCH IM AUFNAHMEZENTRUM FÜR OBDACHLOSE FAMILIEN
19:30 Uhr
Ankunft im Croke Park Stadion
19:45 Uhr
FEST DER FAMILIE im Croke Park Stadion: Ansprache des Heiligen Vaters
Sonntag, 26. August 2018
DUBLIN-KNOCK-DUBLIN-ROM
08:40
Abflug nach Knock
09:20 Uhr
Ankunft am Flughafen Knock
Sofort Abfahrt zum Heiligtum
09:45 Uhr
Ankunft im Heiligtum von Knock
BESUCH IN DER KAPELLE des Heiligtums von Knock
GEBET DES ANGELUS auf dem Vorplatz des Heiligtums
10:45 Uhr
Transfer zum Flughafen Knock
11:10 Uhr
Ankunft am Flughafen Knock
11:15
Abflug nach Dublin
11:50
Ankunft am Flughafen von Dublin
Mittagessen mit dem päpstlichen Gefolge
14:30 Uhr
Ankunft im Phoenix Park
15:00 Uhr
Heilige Messe im Phoenix Park: Predigt des Heiligen Vaters
BEGEGNUNG MIT DEN BISCHÖFEN im Kloster der Dominikanerinnen: Ansprache des Heiligen Vaters
Ökumenisches Gebet, Rede vor dem Weltkirchenrat, heilige Messe – und ein Gespräch mit dem Schweizer Bundesratspräsidenten.
VATIKANSTADT- Rund zehn Stunden lang wird sich Papst Franziskus am 21. Juni in der Schweiz aufhalten – seit 2004 das erste Mal, dass ein Oberhaupt der Katholischen Kirche das Land besucht. Im Zentrum steht die Beziehungspflege mit dem meist als Weltkirchenrat bezeichneten Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK), der in diesem Jahr seines 70-jährigen Bestehens gedenkt.
Das Anliegen der Reise des Pontifex ist also die Ökumene; die Beziehung der weltweiten Katholischen Kirche – die kein Vollmitglied des ÖRK ist – mit den rund 350 Strömungen des Christentums, die dort anzutreffen sind, darunter Altorientale, Anglikaner, Orthodoxe, Pfingstkirchler und Anhänger weiterer Formen des Protestantismus.
Franziskus tritt mit seiner Visite im Juni einerseits in die Fußstapfen früherer Päpste – im Jahr 1969 kam Paul VI., im Jahr 1984 war Johannes Paul II. in Genf – und bringt gleichzeitig sein ureigenes Engagement zur Geltung.
Darauf deutet auch das nun vorgestellte Logo und Motto der Visite hin:
„Ökumenischer Pilgerweg – Gemeinsam unterwegs sein, beten und arbeiten“.
Das Programm der 23. Auslandsreise von Franziskus:
10:10 Uhr Ankunft Flughafen Genf
10:30 Uhr Gespräch mit Schweizer Bundesratspräsident Alain Berset (SP)
11:15 Uhr Gemeinsames Gebet, Rede des Papstes im ÖRK-Zentrum, Genf
12:45 Uhr Mittagessen mit ÖRK-Leitung im Ökumenischen Institut, Bossey
15.45 Uhr Ansprache des Papstes bei Begegnung im ÖRK-Zentrum
17:30 Uhr Heilige Messe im Kongresszentrum, mit Predigt des Pontifex