Im Wortlaut: Papstansprache an die Politiker von Mexiko

Papstreise Mexiko 2016Die Ansprache von Papst Franziskus an die Vertreter des öffentlichen Lebens, der Zivilgesellschaft und an das Diplomatische Korps von Mexiko am Samstag den 13. Februar. Wir dokumentieren im Wortlaut.

Herr Präsident,
sehr geehrte Mitglieder der Regierung der Republik,
geschätzte Vertreter des öffentlichen Lebens und der Zivilgesellschaft,
liebe Brüder im Bischofsamt,
meine Damen und Herren,

ich danke Ihnen, Herr Präsident, für die Worte, mit denen Sie mich willkommen geheißen haben. Es ist für mich ein Grund zur Freude, die mexikanischen Lande betreten zu können, die einen besonderen Platz im Herzen Amerikas einnehmen. Ich komme heute als Missionar der Barmherzigkeit und des Friedens, aber auch als ein Sohn, der seiner Mutter, der Jungfrau Maria von Guadalupe, die Ehre erweisen und sich von ihr anschauen lassen möchte.

Ich versuche, ein guter Sohn zu sein, der in ihre Fußstapfen tritt, und möchte daher meinerseits diesem Volk und diesem Land, das so reich ist an Kulturen, Geschichte und Vielfalt, die Ehre erweisen. In Ihrer Person, Herr Präsident, möchte ich das mexikanische Volk in seinen mannigfachen Ausdrücken und den sehr unterschiedlichen Situationen, in denen es lebt, begrüßen und umarmen. Ich danke für die Aufnahme heute in Ihrem Land.

Mexiko ist ein großes Land. Es ist gesegnet an ausgiebigen natürlichen Ressourcen und einer enormen Artenvielfalt, die sich über sein ganzes weites Territorium erstreckt. Seine außergewöhnliche geographische Lage macht es zu einem Bezugspunkt Amerikas; und seine Kulturen mit indigenen, mestizischen und spanischen Wurzeln verleihen ihm eine eigene Identität, die ihm einen kulturellen Reichtum ermöglichen, den man selten findet und der besonders hoch zu schätzen ist. Die uralte Weisheit, die seine multikulturelle Vielfalt mit sich bringt, ist bei weitem eine seiner größten menschlichen Ressourcen. Eine Identität, die lernen musste, sich in der Vielfalt zu entwickeln, und zweifellos ein reiches Erbe darstellt, das es zu würdigen, fördern und bewahren gilt.

Ich denke und möchte gerne sagen, dass der größte Reichtum Mexikos heute ein junges Gesicht hat; ja, es sind die jungen Menschen. Etwas mehr als die Hälfte der Bevölkerung ist im jugendlichen Alter. Dies erlaubt, an eine Zukunft, ein Morgen zu denken und es zu planen. Dies gibt Hoffnung und hat Ausstrahlung. Ein Volk mit Jugend ist ein Volk, das fähig ist, sich zu erneuern, sich zu verändern; es ist eine Einladung, voll Erwartung den Blick auf die Zukunft zu richten und sich zudem positiv den Herausforderungen in der Gegenwart zu stellen. Diese Wirklichkeit bringt uns unweigerlich dazu, über die eigene Verantwortung nachzudenken, wenn es darum geht, dass wir das Mexiko aufbauen, das wir wünschen, das Mexiko, das wir den kommenden Generationen weitergeben möchten. Ebenso müssen wir uns bewusst sein, dass eine vielversprechende Zukunft in einer Gegenwart der aufrechten und ehrlichen Männer und Frauen geschmiedet wird, die sich für das Gemeinwohl einzusetzen vermögen, dieses „Gemeinwohl“, das in diesem 21. Jahrhundert nicht hoch gehandelt wird. Die Erfahrung zeigt uns: Immer wenn wir nach einem Weg der Privilegien oder Vorteile für einige wenige zum Schaden des Wohls aller suchen, wird früher oder später das Leben in der Gesellschaft zu einem fruchtbaren Boden für die Korruption, den Rauschgifthandel, die Exklusion verschiedener Kulturen und für die Gewalt, einschließlich des Menschenhandels, der Entführung und des Todes, und verursacht so Leid und bremst die Entwicklung.

Das mexikanische Volk stützt seine Hoffnung auf seine Identität, die in harten und schwierigen Zeiten seiner Geschichte durch große Zeugnisse von Bürgern geformt wurde, die verstanden hatten, dass – um die aus der Engstirnigkeit des Individualismus geborenen Situationen zu überwinden – die Übereinstimmung der politischen und gesellschaftlichen Institutionen und des Marktes wie auch aller Männer und Frauen notwendig war, die sich für die Suche nach dem Gemeinwohl und die Förderung der Würde des Menschen einsetzen.

Eine uralte Kultur und ein vielversprechendes Humankapital wie bei Ihnen können die Quelle der Inspiration sein, so dass wir neue Formen des Dialogs, des Verhandelns und der Vermittlung finden, die fähig sind, uns auf den Pfad des solidarischen Engagements zu führen. Ein Engagement, bei dem wir uns alle, angefangen bei denen, die Christen genannt werden, dem Aufbau eines „wirklich menschenwürdigen politischen Lebens“ (Gaudium et spes, 73) und einer Gesellschaft widmen, in der sich niemand als Opfer der Wegwerfkultur fühlt.

Den führenden Persönlichkeiten des gesellschaftlichen, kulturellen und politischen Lebens kommt es in besonderer Weise zu, dafür zu arbeiten, dass allen Bürgern die Möglichkeit geboten wird, in Würde ihr eigenes Geschick in der Familie und in allen Bereichen, in denen sich das soziale Wesen des Menschen entfaltet, gestalten zu können, indem sie ihnen helfen, effektiv Zugang zu den unerlässlichen materiellen und geistigen Gütern zu erhalten: angemessene Wohnung, menschenwürdige Arbeit, Ernährung, echte Gerechtigkeit, effektive Sicherheit, eine gesunde Umwelt und Frieden.

Dies ist nicht nur eine Angelegenheit von Gesetzen, welche – stets notwendige – Aktualisierungen und Verbesserungen erfordern, sondern von einer dringenden Bildung der persönlichen Verantwortung eines jeden in der vollen Achtung des anderen als Mitverantwortlichen in der gemeinsamen Sache, die nationale Entwicklung zu fördern. Es ist eine Aufgabe, die das ganze mexikanische Volk auf seinen verschiedenen Ebenen – sowohl öffentlich als auch privat, gemeinschaftlich wie individuell – miteinbezieht.

Herr Präsident, ich versichere Ihnen, dass die mexikanische Regierung bei diesen Anstrengungen auf die Mitarbeit der katholischen Kirche zählen kann, die das Leben dieser Nation begleitet hat und ihren Einsatz und Willen bekräftigt, der großen Sache des Menschen zu dienen: dem Aufbau einer Zivilisation der Liebe.

Ich bin im Begriff, dieses schöne und große Land als Missionar und Pilger zu bereisen, der mit Ihnen die Erfahrung der Barmherzigkeit als einen neuen möglichen Horizont, der unausbleiblich Gerechtigkeit und Frieden mit sich bringt, erneuern möchte.

Ich stelle mich unter den Blick der Jungfrau Maria von Guadalupe. Auf ihre Fürsprache hin gewähre uns der barmherzige Vater, dass diese Tage und die Zukunft dieses Landes eine Gelegenheit zu Begegnung, Gemeinschaft und Frieden seien.

Vielen Dank. (rv)

Bruderkuss auf Kuba: Franziskus trifft Moskauer Patriarch Kyrill

Papst FranziskusEin historisches kirchenpolitisches Treffen im nüchternsten aller Rahmen: Auf dem Flughafen von Havanna in Kuba sind einander an diesem Freitag Papst Franziskus und Patriarch Kyrill I. begegnet. Es ist das erste Mal, dass Oberhäupter der katholischen und der russisch-orthodoxen Kirche direkt miteinander sprechen. Ihre Unterredung hinter verschlossenen Türen in einem Empfangszimmer des kubanischen Flughafens dauerte zwei Stunden. Franziskus und Kyrill unterzeichneten eine gemeinsame Erklärung. Das sechs Seiten lange Dokument wurde nicht verlesen, vielmehr wechselseitig überreicht. Danach hielten erst Kyrill, danach der Papst eine kurze Ansprache in der jeweiligen Muttersprache, Russisch und Spanisch. Eine Ikone der in Russland sehr verehrten Muttergottes von Kazan schmückte den kahlen Raum, in dem das Treffen stattfand. Religiöse Gesten im engeren Sinn fehlten; kein gemeinsamer Segen wurde erteilt, kein "betet für uns" war zu hören.

„Bruder, endlich!", ließ sich Papst Franziskus vor der Umarmung mit dem Patriarchen vernehmen. „Wir sind Brüder, und es ist ganz klar, dass das hier der Wille Gottes ist." Kyrill antwortete: „Es ist schön, sich zu treffen, und troz aller Schwierigkeiten sind die Dinge jetzt leichter." Franziskus zeigte sich beeindruckt und bewegt von der Begegnung. „Wir haben wie Brüder miteinander geredet, wir haben dieselbe Taufe, wir sind beide Bischöfe, wir haben von unseren Kirchen geredet, wir waren einer Meinung darüber, dass die Einheit im gemeinsamen Unterwegssein entsteht", erklärte er vor den anwwesenden Würdenträgern.

Es war „ein sehr reichhaltiges Gespräch“, sagte Patriarch Kyrill, „das uns erlaubt hat, die jeweiligen Positionen zu verstehen und zu fühlen.“ Beide Kirchen könnten nun zusammenarbeiten, „damit kein Krieg mehr ist, damit das menschliche Leben überall respektiert wird, damit sich das moralische Fundament der Familie und des Menschen stärkt.“ Franziskus lobte ausdrücklich Metropolit Hilarion und Kardinal Koch für ihren Einsatz. Besonderes Lob zollte er dem Gastgeberland dieses historischen Treffens: „Ich will nicht weggehen ohne ein Zeichen meines Dankes an Kuba, an das große kubanische Volk und seinen hier anwesenden Präsidenten, für seine aktive Verfügbarkeit“. Und der Papst fuhr fort: „Wenn das so weitergeht, wird Kuba die Hauptstadt der Einheit."

In der gemeinsamen Erklärung bekunden katholische und russisch-orthodoxe Kirche ihren Willen, angesichts der Entwicklungen der zeitgenössischen Welt in Zukunft stärker miteinander aufzutreten. Das Dokument verteidigt die gemeinsamen christlichen Werte, die – auch angesichts der Zuwanderung – das Fundament Europas bleiben müssten. Ein Ja zur Ehe zwischen Mann und Frau und zum Lebensrecht für alle sind dort ebenso festgehalten wir die gemeinsame Sorge wegen Christenverfolgung und religiös fundiertem Terrorismus.

Als Gastgeschenk brachte Patriarch Kyrill eine Kopie der Marienikone von Kazan für den Papst mit. Franziskus verschenkte seinerseits einen silbernen Kelch mit Patene sowie eine Knochenreliquie des heiligen Kyrill aus der römischen Basilika San Clemente.

Kubas Präsident Raul Castro hatte Papst Franziskus am Flughafen empfangen und nach einer kurzen Begrüßung an die Schwelle eines für das Treffen der Kirchenführer vorgesehenen Raumes begleitet. Dem strengen Protokoll zufolge – „jeder Schritt und jeder Atemzug ist abgestimmt“, verriet der päpstliche Reisemarschall Alberto Gasbarri – betraten Papst Franziskus und Patriarch Kyrill den Raum gleichzeitig durch zwei verschiedene Türen. Sechs Personen nahmen an dem vertraulichen Gespräch teil: an der Seite des Papstes Kardinal Kurt Koch, der päpstliche Ökumene-Verantwortliche, an der Seite des Patriarchen Metropolit Hilarion, Leiter des Außenamtes des Moskauer Patriarchates. Außerdem waren zwei Dolmetscher für Spanisch und Russisch zugegen.

Das Treffen zwischen Papst Franziskus und Patriarch Kyrill war vor einer Woche überraschend angekündigt worden. Bereits seit dem Pontifikat von Papst Johannes Paul II. bemühten sich beide Seiten hinter den Kulissen um ein solches katholisch-orthodoxes Spitzentreffen. Unter anderem waren 1997 die österreichische Stadt Graz sowie später unter Benedikt XVI. das österreichische Stift Heiligenkreuz als Rahmen einer solchen Begegnung im Spiel.

Papst Franziskus hatte signalisiert, er sei zu einem Treffen mit Patriarch Kyrill wann und wo auch immer bereit. Kuba, das der Papst vergangenes Jahr besucht hatte, bot sich an, weil es als nicht-europäischer Ort eine gewisse Neutralität verhieß und überdies zufällig am Schnittpunkt von seelsorgerlichen Unternehmungen beider Kirchenoberhäupter lag: Patriarch Kyrill befindet sich auf Pastoralreise auf der Karibikinsel, während Franziskus dort einen Zwischenstopp einlegte, um danach seine Pastoralreise in Mexiko aufzunehmen.

Drei Delegationen – aus Kuba, Russland und dem Vatikan – hatten sich am Flughafen eingefunden, um das historische Treffen zu begleiten. Anwesend waren unter anderem der Erzbischof von Havanna, Kardinal Jaime Ortega, der Erzbischof von Santiago de Cuba, Dionisio Garcia Ibanez, und der Apostolische Nuntius auf Kuba, Erzbischof Giorgio Lingua. Aus dem Vatikan war neben dem Papst und Kardinal Koch der französische Dominikaner Giacinto Destivelle angereist, der am Einheitsrat unter Koch für den Dialog mit der Orthodoxie zuständig ist. (rv)

Das Papstprogramm in Mexiko

MexikoPapst Franziskus reist vom 12. bis zum 18. Februar nach Mexiko und legt auf der Hinreise einen Zwischenstopp in Havanna ein, um sich mit dem russisch-orthodoxen Patriarchen Kyrill I. zu treffen. Radio Vatikan dokumentiert das offizielle Programm dieser zwölften Auslandsreise von Papst Franziskus, Schritt für Schritt. Die angegebenen Uhrzeiten beziehen sich auf römische Zeit.
Die mit Sternchen (*) versehenen Events werden wir mit deutschem Kommentar für Sie übertragen.


Freitag, 12. Februar 2016

07.45 Uhr: Abflug vom Flughafen Rom Fiumicino

*20.00 Uhr (14.00 Uhr Ortszeit): Ankunft in Havanna, Kuba. Im Flughafen Begegnung mit Kyrill I., zweistündiges Gespräch und Unterzeichnung einer gemeinsamen Erklärung von katholischer und russisch-orthodoxer Kirche

2.30 Uhr (19.30 Uhr Ortszeit): Ankunft auf dem Internationalen Flughafen „Benito Juárez“ von Mexiko-City, Transfer via Papamobil in die Nuntiatur.


Samstag, 13. Februar – Mexiko Stadt

16.30 Uhr (9.30 Uhr Ortszeit): Begrüßungszeremonie im Nationalpalast durch Mexikos Staatspräsident Enrique Peña Nieto

17.15 Uhr (10.15 Uhr Ortszeit): Treffen mit den Autoritäten der Zivilgesellschaft und mit dem Diplomatischen Corps (Rede des Heiligen Vaters)

18.30 Uhr (11.30 Uhr Ortszeit): Treffen mit den rund 150 Bischöfen Mexikos in der Kathedrale (Rede des Heiligen Vaters)

*00.00 Uhr (17.00 Uhr Ortszeit): Krönung der Muttergottes-Statue von Guadalupe und Heilige Messe in der Wallfahrtskirche (Predigt des Heiligen Vaters)


Sonntag, 14. Februar – Ecatepec und Mexiko Stadt

17.15 Uhr (10.15 Uhr Ortszeit): Hubschrauberflug nach Ecatepec

*18.30 Uhr (11.30 Uhr Ortszeit): Heilige Messe auf dem Gelände des Studienzentrums von Ecatepec (Predigt und Angelus-Gebet des Heiligen Vaters)

23.45 Uhr ( 16.45 Uhr Ortszeit): Hubschrauberflug nach Mexiko-City

00.15 Uhr (17.15 Uhr Ortszeit): Ankunft in Mexiko-City

00.45 Uhr (17.45 Uhr Ortszeit): Besuch des Kinderkrankenhauses „Federico Gomez“ (Grußwort des Heiligen Vaters)


Montag, 15. Februar – San Cristóbal de Las Casas und Tuxtla Gutierrez, Bundesstaat Chiapas

14.30 Uhr (7.30 Uhr Ortszeit): Abflug nach Tuxtla Gutiérrez

16.15 Uhr (9.15 Uhr Ortszeit): Hubschrauberflug nach San Cristóbal de Las Casas

*17.15 Uhr (10.15 Uhr Ortszeit): Heilige Messe mit den indigenen Gemeinschaften von Chiapas im städtischen Sportzentrum (Predigt des Heiligen Vaters)

20.00 Uhr (13 Uhr Ortszeit): Mittagessen mit Vertretern der indigenen Bevölkerung und dem päpstlichen Gefolge

22.00 Uhr (15 Uhr Ortszeit): Besuch der Kathedrale von San Cristóbal del las Casas

22.35 Uhr (15.35 Uhr Ortszeit): Hubschrauberflug nach Tuxtla Gutierrez

*23.15 Uhr (16.15 Uhr Ortszeit): Treffen mit Familien im Stadion „Victor Manuel Reyna“ in Tuxtla Gutiérrez (Rede des Heiligen Vaters)

01.10 Uhr (18.10 Uhr Ortszeit): Abflug nach Mexiko-City

03.00 Uhr (20.00 Uhr Ortszeit): Ankunft auf dem Flughafen von Mexiko-City


Dienstag, 16. Februar – Morelia, Bundesstaat Michoacán

14.50 Uhr (7.50 Uhr Ortszeit): Abflug nach Morelia

*17.00 Uhr (10 Uhr Ortszeit): Heilige Messe mit Priestern, Ordensleuten, Geweihten und Seminaristen (Predigt des Heiligen Vaters)

22.20 Uhr (15.20 Uhr Ortszeit): Besuch der Kathedrale

*23.30 Uhr (16.30 Uhr Ortszeit): Treffen mit Jugendlichen im Stadion „Jose Maria Morelos y Pavon“ (Rede des Papstes)

01.30 Uhr (18.30 Uhr Ortszeit): Abflug nach Mexiko-City

03.00 Uhr (20 Uhr Ortszeit): Ankunft in Mexiko-City


Mittwoch, 17. Februar – Ciudad Juárez

15.35 Uhr (8.35 Uhr Ortszeit): Abflug nach Ciudad Juárez

18.00 Uhr (10 Uhr Ortszeit) : Ankunft auf dem Internationalen Flughafen „Abraham González“ von Ciudad Juárez

18.30 Uhr (10.30 Uhr Ortszeit): Besuch der Haftanstalt Cereso 3 (Rede des Heiligen Vaters)

*20.00 Uhr (12 Uhr Ortszeit): Treffen mit der Welt der Arbeit im Kolleg von Bachilleres im Bundesstaat Chihuahua (Rede des Heiligen Vaters)

*00.00 Uhr (16 Uhr Ortszeit): Heilige Messe auf dem alten Messegelände von Ciudad Juárez (Predigt und Abschiedswort des Papstes)

03.15 Uhr (19.15 Uhr Ortszeit): Abflug vom Internationalen Flughafen von Ciudad Juárez nach Rom Ciampino


Donnerstag, 18. Februar

15.15 Uhr: Ankunft auf dem Flughafen Rom Ciampino

(rv)

Ausblick Mexiko: Furcht, Flucht, Franziskus

MexikoPapst Franziskus wird vom 12. bis 18. Februar Mexiko besuchen. Das nordamerikanische Land steht derzeit vor allem wegen dem Drogenkrieg und der Ermordung einer frisch gewählten Bürgermeisterin in den Schlagzeilen. Hinzu kommt die Migrationsfrage: einerseits wandern viele Mexikaner aus ihrem Land aus, andererseits ist Mexiko ein Durchgangsland für viele Lateinamerikaner, die in die USA auswandern wollen.

Das sind Themen, die dem Papst am Herzen liegen und auch bei seinem Besuch ansprechen wird. Prälat Bernd Klaschka ist Hauptgeschäftsführer des Lateinamerika-Hilfswerkes Adveniat. Er kennt persönlich Mexiko sehr gut, da er mehrere Jahre in dem Land gelebt und geholfen hat. Im Gespräch mit Mario Galgano geht er auf die Herausforderungen Mexikos ein sowie auf die Erwartungen zum Papstbesuch.

Mindestens 100.000 Tote im Drogenkrieg

Der Drogenkrieg hat in den vergangenen Jahren mindestens 100.000 Menschen das Leben gekostet. Die jüngste Ermordung einer Bürgermeisterin, wenige Stunden nach ihrer Amtseinführung durch Drogenbanden, hat der Welt gezeigt, dass es sich um einen brutalen und menschenverachtenden Krieg handelt. „Die Ermordung der Bürgermeisterin zeigt, dass die Drogenkartelle sehr großen Wert darauf legen, an der Basis Einfluss zu haben“, erläutert Klaschka. Diese kriminellen Gruppierungen greifen nach brutalen Mitteln, um ihre „Geschäfte“ zu sichern. „Sie schrecken vor Nichts zurück“, fügt Klaschka an. Die derzeitige Gewaltwelle gegen Politiker sei auch mit den nächsten Wahlen im Sommer verbunden. Damit wollen sie den Politikern aufzeigen, wer das Sagen habe.

92 Prozent sind Katholiken

Mexiko ist für die strikte Trennung von Staat und Kirche bekannt sowie für die gewalttätige Christenverfolgung in den 1930er Jahren. Dennoch geben heute mehr als 92 Prozent der Mexikaner an, katholisch zu sein. „Vor allem die Volksfrömmigkeit ist sehr verbreitet“, sagt der Adveniat-Geschäftsführer. So befindet sich in Mexiko auch eines der größten katholischen Wallfahrtsorte der Welt: die Marienpilgerstätte Guadalupe. Insgesamt gebe es aber derzeit eine gute Zusammenarbeit, auch wenn es ab und an Spannungen zwischen Kirchenvertretern und Politikern gebe, so Klaschka.

Zwei Seiten der Migration

Neben der Gewaltwelle durch den Drogenkrieg spielt die Migrationsfrage eine zentrale Rolle im Alltag der Mexikaner. Wie Klaschka betont, gebe es zwei Seiten zu beachten: einerseits seien Millionen von Mexikaner im Ausland – vor allem in den USA – und das führe auch zu familiären Spannungen und Problemen. Hier habe es jedoch seit einigen Jahren auch Hirtenbriefe und Projekte der Mexikanischen und US-Bischofskonferenzen gegeben. Andererseits gilt Mexiko auch als Transitland für Migranten aus Zentralamerika. Hier unterstütze Adveniat bischöfliche Projekte, um den Flüchtlingen beizustehen. „Unser großes Anliegen ist hier vor allem die Kindermigration“, unterstreicht Klaschka. Adveniat habe sogar dem mexikanischen sowie dem US-Präsidenten dazu angeschrieben.

Große Erwartungen an Papstbesuch

Papst Franziskus könne vor allem durch seine Präsenz und seine klaren Worte viel bewirken, ist Klaschka überzeugt. Der Besuch in Mexiko werde bestimmt die Freude der Mexikaner aufzeigen, aber auch auf die Probleme in dem Land hinweisen. Deshalb sei der Papstbesuch als Hoffnungszeichen für ein friedliches und solidarisches Mexiko zu werten.

Hintergrund

Die Mexiko-Reise von Papst Franziskus ist sein vierter Besuch auf dem amerikanischen Kontinent nach Brasilien (2013), Ecuador, Paraguay und Bolivien (2015) sowie Kuba und USA (2015). Sechs Großstädte will der Pontifex im Rahmen seiner sechstägigen Visite besuchen, darunter die Hauptstadt Mexiko-Stadt, deren Vorstadt Ecatepec, die Städte Tuxtla Gutierrez und San Cristobal de Las Casas im südlich gelegenen Bundesstaat Chiapas, die Drogenkartell-Hochburg Morelia sowie die nördliche Grenzstadt Ciudad Juarez. Der Besuch steht unter dem Motto „Missionar der Barmherzigkeit und des Friedens“. (rv)

Papstreise nach Mexiko: Treffen mit Missbrauchsopfern

MexikoPapst Franziskus wird im Rahmen seiner Mexikoreise im Februar Opfer von sexuellem Missbrauch durch katholische Priester treffen. Die Begegnung werde von der für die Priesterausbildung zuständigen Abteilung der mexikanischen Bischofskonferenz koordiniert, wobei Zeitpunkt und Ort bisher noch offen seien, erklärte der Erzbischof von San Luis Potosi, Jesus Carlos Cabrero Romero, laut Angaben des katholischen Nachrichtenportals „ACI Prensa". Mit einer eigenen Botschaft werde sich der Papst an die Opfer von Missbrauch wenden und der Ortskirche eine „Richtschnur" geben, um auf die Geschehnisse zu reagieren, erklärte Cabrero. Die katholische Kirche in Mexiko, deren Zahl geistlicher Berufungen weiterhin vergleichsweise hoch ist, war in den vergangenen Jahren von mehreren Missbrauchsfällen erschüttert worden, wobei nur wenige Fälle bislang offiziell bestätigt wurden.

Messe auf Ch'ol, Tzoltsil und Tzeltal

Bei der Reise wird außerdem eine Messe in der Sprache der Ureinwohner gefeiert werden. Wie der Ortsbischof Felipe Arizmendi Esquivel an diesem Donnerstag bekannt gab, werden bei der Messfeier in San Cristobal de las Casas in der Provinz Chiapas das Evangelium, die Fürbitten und das Vaterunser in den Sprachen Ch’ol, Tzoltsil beziehungsweise Tzeltal gesprochen werden. Direkt nach der Kommunionfeier werde es außerdem einen traditionellen Lob- und Danktanz geben. Die Liturgie werde aber nicht extra für den Papstbesuch erfunden, es seien alles Elemente, die bereits in Gebrauch seien, so der Bischof. Mit dem Vatikan sei auch bereits abgesprochen, dass Papst Franziskus ebenfalls die Menschen in diesen Sprachen grüßen werde.

Papst Franziskus wird am 12. Februar 2016 nach Mexiko aufbrechen, ein detailliertes Programm des Besuches liegt noch nicht vor. (rv)

Papstreise nach Mexiko: Guadalupe, Gefängnis, fünf Messen

MexikoPapst Franziskus wird von 12. bis 18. Februar 2016 nach Mexiko reisen. Das bestätigte der Papst selbst während der Messe zum Fest unserer Lieben Frau von Guadalupe im Petersdom. Zugleich gab der Vatikan erste Details der Reise bekannt, die sechs Etappen haben wird. Am Freitagabend, den 12. Februar, wird Papst Franziskus demnach in Mexiko Stadt ankommen und offiziell empfangen. Erst am Samstag beginnen die großen Termine. Der Papst wird wie üblich die Regierung und Vertreter des öffentlichen Lebens treffen sowie die Bischöfe des Landes. Am größten katholischen Wallfahrtsort der Welt, in der Basilika von Guadalupe in Mexiko Stadt, wird Franziskus noch am Samstag eine Heilige Messe feiern.

Den Sonntagvormittag bringt der Papst in der Millionenstadt Ecatepec zu, die im Ballungsraum von Mexiko Stadt liegt. Dort feiert er die Heilige Messe. Zurück in der Hauptstadt, besucht er ein Kinderkrankenhaus und begegnet am Abend der Welt der mexikanischen Kultur.

Nächste Station der Reise ist die historische Metropole San Cristóbal de Las Casas im südlich gelegenen Bundesstaat Chiapas. Dort wird Franziskus am Montag eine Messe speziell mit mexikanischen Ureinwohnern feiern und danach mit einigen von ihnen zu Mittag essen. In der Hauptstadt von Chiapas, Tuxtla Gutiérrez, trifft sich Franziskus mit Familien im Stadion „Víctor Manuel Reyna", ehe er noch am selben Abend zurück nach Mexiko Stadt aufbricht.

Am Dienstagmorgen geht es weiter nach Morelia, der Hauptstadt des mexikanischen Bundesstaates Michoacán, die rund 200 Kilometer westlich von Mexiko Stadt liegt. In Morelia feiert der Papst mit Priestern, Ordensleuten und Seminaristen eine Messe und begegnet der Jugend des Landes im Stadion José María Morelos y Pavón. Den Erzbischof von Morelia, Alberto Suárez Inda, hatte Franziskus im Februar 2015 für viele überraschend zum Kardinal gemacht.

An seinem letzten Tag mit Programm ist der Papst in Ciudad Juárez zu Gast. Die Metropole an der Grenze zu den USA gilt als die gefährlichste Stadt der Welt, alle drei Stunden wird hier statistisch ein Mensch ermordet, die Schleuser- und Drogenkriminalität ist hoch. Folgerichtig wird Franziskus in Ciudad Juárez zunächst ein Gefängnis besuchen. Es folgt eine Begegnung mit der Welt der Arbeit sowie ein Gottesdienst auf dem Messegelände der Stadt. Gegen Abend Ortszeit wird Papst Franziskus von Ciudad Juárez aus zum Rückflug Richtung Rom aufbrechen und dort am Donnerstag, den 18. Februar, zurückerwartet.

Mexiko ist nach Brasilien, Ecuador, Bolivien, Paraguay und Kuba das sechste lateinamerikanische Land, das der argentinische Papst besucht. Zuletzt reiste Benedikt XVI. im März 2012 Mexiko, allerdings nicht die Hauptstadt des Landes. (rv)

Fliegende Pressekonferenz: Vatileaks und Ausbeutung Afrikas

Vatileaks II.Korruption und die Rolle der freien Presse, AIDS und Kondome, religiöser Fundamentalismus auch in der katholischen Kirche und ein Rückblick auf die schönsten Momente der Afrikareise – auf eine breite Palette von Themen ging Papst Franziskus bei seiner Pressekonferenz während des Rückfluges von Bangui nach Rom ein, eine Stunde lang beantwortete er Fragen. Anders als bei den Besuchen in Asien und in Kuba und den USA hatte es keine Konferenzen bei den Flügen zwischen den Ländern gegeben. Eine Zusammenfassung der Themen:

Vatileaks und Korruption

In Uganda hatte Papst Franziskus davon gesprochen, dass es überall Korruption gebe, auch im Vatikan. Nun stünden dort aber Journalisten vor Gericht. Bei der Pressekonferenz wurde er nun gefragt, wie er die Rolle der freien Medien einschätze, Korruption zu bekämpfen.

„Die freie Presse – kirchlich oder nichtkirchlich, auf jeden Fall aber professionell – ist wichtig, denn die Anklage der Ungerechtigkeiten und der Korruption ist eine gute Aufgabe.“ Die Frage war mit einem Hinweis auf Vatileaks eingeleitet worden. „Die professionelle Presse muss das ihre tun, ohne in die üblichen Sünden zu verfallen,“ fuhr Papst Franziskus fort. „Die Desinformation, also nur die halbe Wahrheit zu sagen, die Verleumdung, die es in unprofessionellen Medien gibt, die nur andere beschmutzen wollen, und die Diffamierung, die den Ruf von Menschen schädigt. Das sind die drei Defekte, welche die Professionalität der Medien schädigen. Wir brauchen aber diese Professionalität.“

Noch einmal Vatileaks 2: Wie es denn sein könne, dass im Reformprozess für den Vatikan Menschen eingestellt wurden, die dann Dokumente weiter gegeben hätte. „Ich glaube, es wurde ein Fehler gemacht“, antwortete der Papst. Die Richter würden nun genau untersuchen, was geschehen sei. „Für mich war das keine Überraschung. Mir hat das nicht den Schlaf geraubt. Denn das hat letztlich gezeigt, was für Arbeit bereits von der Kardinalskommission K9 geleistet wurde.“

Das Thema sei aber nicht neu, fügte der Papst an. Bereits 2005 habe der damalige Kardinaldekan Joseph Ratzinger vor dem Tod von Johannes Paul II. vom Schmutz in der Kirche gesprochen, „wir haben ihn damals gewählt, weil er die Sachen angesprochen hat.“

„Ich danke Gott, dass Lucrezia Borgia nicht mehr lebt“, scherzte der Papst auf die Frage, was er denn jetzt genau tun wolle. Um dann hinzuzufügen „Wir werden mit den Kardinälen und der Kommission weitermachen mit dem Aufräumen.“

AIDS in Afrika

Es gebe bereits viel Hilfe für Menschen, die HIV infiziert seien, allein in Uganda habe es im vergangenen Jahr aber dennoch 135.000 neue Infektionen gegeben, Kenia sei noch schlimmer dran, AIDS sei die Todesursache Nr. 1 der Jugend Afrikas, so wurde eine weitere Frage eingeleitet. Nun habe der Papst selber Erkrankte getroffen, selber aber wenig dazu gesagt. Ob es nicht Zeit sei, die Haltung der Kirche zur Frage des Gebrauchs von Kondomen zu überdenken, auch wenn diese nicht die einzige Lösung seien, sie trügen aber auf jeden Fall zur Prävention bei.

„Die Frage ist zu klein“, antwortete der Papst. „Ja, das ist eine Methode, die Morallehre der Kirche steht in diesem Punkt vor einer Perplexität. .. Diese Frage lässt mich daran denken, was Jesus denen geantwortet hat, die ihn einmal gefragt haben ‚Meister, darf man am Sabbat heilen?’ Unterernährung, Unterernährung, Sklavenarbeit, Mangel an Trinkwasser, das sind die echten Probleme. .. Die große Ungerechtigkeit ist die soziale Ungerechtigkeit, die Gerechtigkeit auch der Umwelt und der Ausbeutung.“ Ihm gefalle es nicht, in kasuistische Fragen einzusteigen, wenn die Menschen sterben, weil sie kein Wasser haben oder Hunger. „Ich würde nicht fragen, ob es erlaubt ist, am Sabbat zu heilen, ich würde der Menschheit sagen ‚macht Gerechtigkeit’. Und wenn alle geheilt sind und es keine Ungerechtigkeit mehr gibt, dann können wir auch über den Sabbat sprechen.“

Religiöser Fundamentalismus

Von einer französischen Journalistin wurde der Papst auf den Fundamentalismus angesprochen, der eine Gefahr darstelle, wie zuletzt in Paris. Ob er denn der Meinung sei, dass die religiösen Würdenträger sich mehr in die Politik einmischen sollten.

„Politik machen, nein“, so der Papst, es folgte aber ein großes Aber. „Mit der Verkündung der Werte, der echten Werte, macht man auch Politik.“ Die Geschwisterlichkeit unter den Menschen sei ein sehr großer Wert. „Ich benutze mal ein Wort, dass mir eigentlich nicht gefällt: Toleranz. Es ist aber nicht nur Toleranz, sondern Freundschaft.“ Der Fundamentalismus sei eine Krankheit, die es in allen Religionen gäbe. Auch die katholische Kirche habe Fundamentalisten, und nicht wenige. Sie glaubten, die Wahrheit zu besitzen und schädigten andere. Das müsse man bekämpfen. „Der religiöse Fundamentalismus ist nicht religiös, denn Gott fehlt.“

Mit den Muslimen könne man einen Dialog führen, es gebe viele Werte, die sie mit Christen teilten. „Man kann eine Religion nicht abschaffen, weil es einige oder mehrere Gruppen von Fundamentalisten gibt“, so Papst Franziskus. Auch die Christen müssten für ihre eigenen Extremismen und Fundamentalismen um Entschuldigung bitten, der Papst sprach unter anderem die Gräuel des dreißigjährigen Krieges an. Nach seinem Moscheebesuch habe er im Papamobil gemeinsam mit Imam eine Runde zwischen den Menschen gedreht, Dialog sei möglich, so der Papst.

Paris und das Klima

„Jetzt oder nie“: ob die an diesem Montag beginnende Konferenz COP21 zu Klimafragen ein Erfolg sein werde, wisse er nicht, so der Papst auf eine weitere Frage, aber eine Alternative habe die Welt nicht mehr. „Wie sind am Rand zum Selbstmord, um ein hartes Wort zu gebrauchen. Ich bin sicher, das fast alle Teilnehmer an der Konferenz das wissen und etwas tun wollen.“ Er habe Vertrauen, dass COP21 ein Erfolg werde.

Afrikareise

Es gab aber auch einige rückblickende Fragen zur Reise. Aus Kenia kam eine Frage nach der Begegnung mit den Menschen, die über Ausschluss von Wirtschaft und Gesellschaft klagen. Was sei sein Eindruck und was seine Gefühle gewesen, lautete die Frage.

80 Prozent des Reichtums der Welt sei in den Händen von nur 17 Prozent der Bevölkerung, habe er gehört. Er wisse nicht, ob diese Statistik ganz präzise sei, aber sie spreche von einem ökonomischen System, das den Götzen Geld ins Zentrum gerückt habe. „Ich habe Schmerz gespürt, einen großen Schmerz.“ Er berichtet von seinem Besuch im einzigen Kinderkrankenhaus von Bangui, wenn nicht sogar der ganzen Zentralafrikanischen Republik. „Dort sterben die meisten Kinder, weil sie Malaria haben oder unterernährt sind. Ich will nicht predigten, aber der Herr hat das Volk immer dafür gescholten, dass es Götzen angebetet hat. Götzendienst bedeutet, seinen Personalausweis als Kind Gottes verloren zu haben und sich einen Götzen nach eigenem Maß geschaffen zu haben.“ Wenn sich die Menschheit nicht ändere, dann würden sich das Elend und die Armut fortsetzen.

„Was denkt sich der kleine Prozentsatz der Menschen, die 80 Prozent des Reichtums der Welt in Händen halten?“ fragte er rhetorisch. „Das ist kein Kommunismus, das ist die Wahrheit, und die ist nicht einfach einzusehen.“

Afrika sei immer ausgebeutet worden von anderen Mächten, Afrika sei ein Opfer. Aus Afrika seien die Sklaven nach Amerika verkauft worden. Es gebe großen Reichtum im Kontinent, aber man denke nicht daran, die Länder wachsen zu lassen. „Afrika ist ein Märtyrer der Ausbeutung“, so der Papst.

Eindrucksvolle Momente

Gefragt nach dem eindrucksvollsten Moment seiner Reise berichtete er von der großen Menge von Menschen, die gefeiert hätten, auch wenn die Mägen leer gewesen seien. „Afrika hat mich überrascht. Ich weiß ja, dass Gott überrascht, aber auch Afrika überrascht.“ Es habe so viele gute Momente gegeben, aber er habe sehen können, dass die Menschen den Besuch geschätzt hätten und einen Sinn für ein Willkommen hätten, „sie waren glücklich, besucht zu werden.“

Jedes Land habe seinen eigenen Charakter gezeigt, fuhr Papst Franziskus fort. Kenia habe seine Moderne gezeigt, Uganda sei das Land der Märtyrer, gleich welcher Konfession. In der Zentralafrikanischen Republik sei es der Wunsch nach Frieden, Versöhnung und Verzeihung gewesen.

Weitere Reisen

Die nächste Reise geht nach Mexiko, die genauen Daten stünden nicht fest, aber das sei der Plan. Auch über andere Länder, etwa eine Rückkehr nach Brasilien nach Aparecida, sprach er, da gebe es aber keine Pläne. Ob er irgendwann nach Afrika zurück kommen komme, wisse er nicht, er sei ja ein alter Mann. Er denke auch daran, zum 101. Gedenken an die Massaker an den Armeniern zu fahren. „Den Patriarchen habe ich es jedenfalls versprochen.“

(rv)

Erste Papstrede in der Zentralafrikanischen Republik

Zentralafrikanische RepublikVolltext der Papstansprache bei der Begegnung mit Vertretern von Staat und Gesellschaft sowie dem Diplomatischen Corps in der Zentralafrikanischen Republik, Präsidentenpalast Bangui am 29. November 2015.

Frau Präsidentin ad interim,
sehr geehrte Vertreter des öffentlichen Lebens,
verehrte Mitglieder des Diplomatischen Corps,
verehrte Repräsentanten der internationalen Organisationen,
liebe Mitbrüder im Bischofsamt,
meine Damen und Herren,

in der Freude, hier bei Ihnen zu sein, möchte ich zu allererst meine besondere Wertschätzung für den herzlichen Empfang zum Ausdruck bringen, der mir bereitet wurde, und Frau Präsidentin ad interim für ihre freundlichen Worte danken, mit denen sie mich willkommen geheißen hat. Von diesem Ort aus, der in gewisser Weise das Haus aller Zentralafrikaner ist, freue ich mich, über Sie und die anderen hier anwesenden Verantwortungsträger des Landes allen Ihren Mitbürgern meine Sympathie und meine spirituelle Nähe zu bekunden. Ebenfalls möchte ich die Mitglieder des Diplomatischen Corps sowie die Repräsentanten der internationalen Organisationen begrüßen, deren Arbeit an das Ideal der Solidarität und der Zusammenarbeit erinnert, das unter den Völkern und den Nationen gepflegt werden muss.

Während die Zentralafrikanische Republik trotz der Schwierigkeiten schrittweise der Normalisierung ihres gesellschaftspolitischen Lebens entgegengeht, betrete ich – nach meinem Vorgänger Johannes Paul II. – zum ersten Mal diesen Boden. Ich komme als Pilger des Friedens und als Apostel der Hoffnung. Das ist der Grund, warum ich freudig die Anstrengungen würdige, die von den verschiedenen nationalen und internationalen Verantwortungsträgern – angefangen mit Frau Interimspräsidentin – unternommen wurden, um das Land in dieses Stadium zu führen. Es ist mein brennendster Wunsch, dass die verschiedenen nationalen Konsultationen, die in einigen Wochen abgehalten werden, dem Land erlauben, gelassen eine neue Etappe seiner Geschichte zu beginnen.

Um den Horizont abzustecken – das Motto der Zentralafrikanischen Republik, das die Hoffnung der Pioniere und den Traum der Gründerväter wiedergibt, lautet: »Einheit – Würde – Arbeit«. Diese Trilogie bringt heute noch mehr als damals die Bestrebungen jedes Zentralafrikaners zum Ausdruck und ist folglich ein sicherer Kompass für die Verantwortungsträger, die beauftragt sind, das Geschick des Landes zu leiten. Einheit, Würde, Arbeit! Drei sinnträchtige Worte, deren jedes ebenso eine Baustelle wie ein nie abgeschlossenes Programm darstellt, eine Aufgabe, die unaufhörlich von neuem in Angriff genommen werden muss.

Erstens: die Einheit. Sie ist bekanntlich ein Grundwert für die Harmonie der Völker. Sie muss von der Basis der wunderbaren Vielfalt der Umwelt her gelebt und aufgebaut werden. Dabei muss man die Versuchung der Angst vor dem anderen vermeiden, der Angst vor dem, was uns nicht vertraut ist, vor dem, was nicht Teil unserer Ethnie, unserer politischen Option oder unseres religiösen Bekenntnisses ist. Die Einheit verlangt ganz im Gegenteil, eine Synthese der Reichtümer zu schaffen und zu fördern, die jeder in sich trägt. Die Einheit in der Verschiedenheit – das ist eine ständige Herausforderung, die zur Kreativität, zur Großherzigkeit, zur Selbstlosigkeit und zur Achtung des anderen aufruft.

Zweitens: die Würde. Dieser moralische Wert ist zu Recht ein Synonym für Rechtschaffenheit, Loyalität, Gnade und Ehre, durch die sich die Männer und Frauen auszeichnen, die sich ihrer Rechte wie ihrer Pflichten bewusst sind, und durch die sie zu gegenseitiger Achtung geführt werden. Jeder Mensch besitzt eine Würde. Ich habe mit Interesse vernommen, dass Zentralafrika das Land des „Zo kwe zo“ ist, das Land, wo jeder Mensch als Person gilt. Es muss also alles getan werden, um den Status und die Würde der menschlichen Person zu schützen. Und wer die Mittel zu einem angenehmen Leben besitzt, soll nicht um seine Privilegien besorgt sein, sondern versuchen, den Armen zu helfen, dass auch sie Bedingungen erlangen, die ihrer Menschenwürde entsprechen, besonders durch die Entwicklung ihres menschlichen, kulturellen, wirtschaftlichen und sozialen Potenzials. Folglich müssen der Zugang zu Bildungs- und Gesundheitswesen, der Kampf gegen die Unterernährung und das Ringen, um jedem eine annehmbare Wohnung zu garantieren, in einer um die Menschenwürde besorgten Entwicklung an erster Stelle stehen. Die Würde der menschlichen Person bedeutet also letztlich, für die Würde der Mitmenschen zu arbeiten.

Und schließlich: die Arbeit. Durch die Arbeit können Sie das Leben Ihrer Familien verbessern. Der heilige Paulus sagt: »Nicht die Kinder sollen für die Eltern sparen, sondern die Eltern für die Kinder« (2 Kor 12,14). Die Anstrengung der Eltern drückt ihre Liebe zu den Kleinen aus. Und außerdem können Sie, die Zentralafrikaner, dieses wunderbare Land verbessern, indem Sie Ihre zahlreichen Ressourcen sinnvoll nutzen. Ihr Land befindet sich in einer Region, die aufgrund ihrer außerordentlich reichen biologischen Vielfalt als die eine der beiden Lungen der Menschheit angesehen wird. In diesem Zusammenhang möchte ich mit dem Verweis auf die Enzyklika Laudato si’ jeden Einzelnen – Bürger, Verantwortungsträger des Landes, internationale Geschäftspartner und multinationale Gesellschaften – auf die große Verantwortung aufmerksam machen, die sie bei der Nutzung der Umweltressourcen und bei der Entscheidung und Planung der Entwicklung tragen, eine Verantwortung, die in der einen oder anderen Weise ihre Auswirkungen auf den gesamten Planeten hat. Die Arbeit zum Aufbau einer florierenden Gesellschaft muss ein solidarisches Werk sein. Diese Wahrheit hat die Weisheit Ihres Volkes seit langem begriffen und durch das Sprichwort ausgedrückt: »Die Ameisen sind klein, da sie aber zahlreich sind, bringen sie ihre Beute ins Nest.«

Zweifellos muss die grundlegende Bedeutung, die dem Verhalten und der Leitung der öffentlichen Verantwortungsträger zukommt, nicht eigens hervorgehoben werden. Sie müssen die Ersten sein, welche die Werte der Einheit, der Würde und der Arbeit konsequent in ihrem Leben verkörpern, und so Vorbilder ihrer Mitbürger sein.

Die Geschichte der Evangelisierung dieses Landes und seine gesellschaftspolitische Geschichte bestätigen das Engagement der Kirche im Sinn dieser Werte der Einheit, der Würde und der Arbeit. Indem ich der Pioniere der Evangelisierung in der Zentralafrikanischen Republik gedenke, lobe ich meine Mitbrüder im Bischofsamt, die gegenwärtig diese Aufgabe haben. Gemeinsam mit ihnen bekräftige ich erneut die Bereitschaft dieser Teilkirche, immer mehr zur Förderung des Gemeinwohls beizutragen, besonders durch die Bemühung um Frieden und Versöhnung. Ich bezweifle daher nicht, dass die derzeitigen und die künftigen zentralafrikanischen Verantwortungsträger sich unablässig darum bemühen werden, der Kirche die günstigen Bedingungen für die Durchführung ihrer spirituellen Mission zu garantieren. Diese wird sogar immer mehr zur Entwicklung eines »jeden Menschen und [des] ganzen Menschen« (Populorum progressio, 14) beitragen können – um die glückliche Formulierung meines Vorgängers, des seligen Paul VI., zu übernehmen, der vor bald fünfzig Jahren der erste Papst der Moderne war, der nach Afrika kam, um es zu Beginn einer neuen Epoche im Guten zu ermutigen und zu stärken.

Meinerseits möchte ich jetzt die Anstrengung würdigen, welche die internationale Gemeinschaft unternommen hat, die hier durch das Diplomatische Corps und die Mitglieder der verschiedenen Missionen internationaler Organisationen vertreten ist. Ich ermutige sie nachdrücklich, auf dem Weg der Solidarität immer weiter voranzugehen, und wünsche, dass ihr Engagement, vereint mit dem Handeln der zentralafrikanischen Verantwortungsträger, dem Land hilft, weitere Fortschritte zu machen, besonders in der Versöhnung, der Entwaffnung, der Erhaltung des Friedens, im Gesundheitswesen und in der Kultur einer gesunden Verwaltung auf allen Ebenen.

Zum Abschluss möchte ich noch einmal meine Freude darüber ausdrücken, dieses wunderschöne Land im Herzen Afrikas zu besuchen, das ein zutiefst religiöses Volk beherbergt, welches mit einem so reichen natürlichen und kulturellen Erbe ausgestattet ist. Ich sehe darin ein von den Wohltaten Gottes erfülltes Land! Möge das zentralafrikanische Volk, ebenso wie seine Führungspersönlichkeiten und alle seine Partner, diese Wohltaten gebührend zu schätzen wissen, indem es unablässig für die Einheit, die Menschenwürde und den auf Gerechtigkeit gegründeten Frieden arbeitet! Gott segne Sie alle! Danke. (rv)

Papst Franziskus öffnet Heilige Pforte in Bangui

Papst FranziskusDie erste „Heilige Pforte“ des unmittelbar bevorstehenden „Heiligen Jahres der Barmherzigkeit“ hat Papst Franziskus an diesem Sonntag geöffnet – an einem Ort der äußersten Peripherie aus europäischer Warte: in Bangui, der Hauptstadt der Zentralafrikanischen Republik. „Möge Bangui die spirituelle Hauptstadt der Welt werden!", rief Franziskus in einer kleinen Ansprache aus, die er sich vorab zurechtgelegt hatte. „Das Heilige Jahr der Barmherzigkeit beginnt (hier) frühzeitig in einem Land, das unter Krieg, Hass, Mangel an Verständigung, Mangel an Frieden leidet. In diesem leidenden Land sind auch (geistlich) alle Länder anwesend, die das Kreuz des Krieges erlebt haben. Möge Bangui die spirituelle Hauptstadt des Gebets um die Barmherzigkeit des Vaters werden! Wir alle bitten: Frieden, Barmherzigkeit, Versöhnung, Verzeihung, Liebe! Für Bangui, die ganze Zentralafrikanische Republik und die ganze Welt, alle Länder, die unter Krieg leiden, erbitten wir Frieden. Bitten wir alle zusammen um Frieden und Vergebung! Und mit diesem Gebet beginnen wir nun das Heilige Jahr hier, in dieser geistlichen Hauptstadt der Welt, heute."

„Öffnet die Pforten der Gerechtigkeit – ich werde eintreten und dem Herrn danken" – diese alttestamentliche Formel bildete den Auftakt der Zeremonie zur Öffnung der Pforte. Franziskus drückte mit beiden Händen die Flügel des hölzernen Tores der Kathedrale aus den 1930er Jahren auf. Auf der Schwelle verharrte er für einen Augenblick stehend im Gebet, danach trat er als erster in die Kathedrale ein.

In seiner Predigt an diesem Ersten Adventsonntag lud Franziskus die Katholiken der Zentralafrikanischen Republik dazu ein, „Handwerker“ des Friedens zu sein. Er rief sie zu Gemeinschaftsgeist auf und dazu, Böses mit Gutem zu vergelten. Eindringlich rief der Papst dazu auf, anstelle handfester mörderischer Waffen jene der Gerechtigkeit, der Liebe und der Barmherzigkeit zu benutzen.

„Christen müssen standhalten gegen das Böse“

Franziskus feierte die Messe mit Priestern, Ordensleuten und engagierten katholischen Laien. Friede sei „nicht vor allem eine Frage der finanziellen Mittel“, sagte der Papst ihnen in der Kathedrale. Er erinnerte die Katholiken an das Gebot der „Feindesliebe, die gegen die Versuchung zur Rache und die Spirale endloser Vergeltungsmaßnahmen wappnet“. Jesus habe Wert darauf gelegt, auf diesem Aspekt christlichen Verhaltens zu beharren. Die Worte des Papstes fallen in eine Situation großer Spannungen zwischen Christen und Muslimen: Am Morgen seines Eintreffens in Bangui wurden dort in der Nähe des berüchtigten muslimischen PK5-Viertels zwei junge Christen ermordet, und ihre Familien kündigten umgehend blutige Rache an.

„Auch wenn die Kräfte des Bösen sich entfesseln, müssen die Christen sich mit erhobenem Haupt zur Stelle melden, bereit, in diesem Kampf standzuhalten, in dem Gott das letzte Wort hat. Und dieses Wort wird ein Wort der Liebe sein!“, bekräftigte Franziskus. An alle, die „zu Unrecht die Waffen dieser Welt gebrauchen“, richtete der Papst den Appell, diese „Instrumente des Todes“ abzulegen und sich mit den „echten Garanten des Friedens“ zu bewaffnen: Gerechtigkeit, Liebe und Barmherzigkeit.

Franziskus gestand ein, dass „der Abstand, der uns von dem so anspruchsvollen christlichen Zeugnis trennt, zuweilen groß ist“. Und er erinnerte die Priester, Ordensleute und engagierten Laien an ihre Vorbildfunktion: Sie müssten „Handwerker der Vergebung, Spezialisten der Versöhnung und Experten der Barmherzigkeit sein“.

Friedenskuss für den Imam

Beim Moment des Friedensgrusses in der Kathedrale umarmte der Papst auch einen evangelischen Pastor und einen Imam, die in seiner Nähe standen. Bereits auf dem Weg zur Kathedrale hatte Franziskus einen kurzen Stopp an einem Kinderkrankenhaus der Hauptstadt eingelegt. Dabei schenkte er den jungen Patienten Medikamente, die ihm das römische Kinderkrankenhaus Bambin Gesu mitgegeben hatte. (rv)

Erster Gedanke an die Zentralafrikanische Republik

Zentralafrikanische RepublikEs ist noch nicht klar, ob Papst Franziskus am Sonntag in die Zentralafrikanische Republik fahren wird, doch das Land inklusive UN-Friedensmission ist vorbereitet. Trotz der vielen Konflikte auf dem Kontinent wie nun in der Zentralafrikanischen Republik hat bereits der emeritierte Papst Benedikt XVI. den Kontinent als die „spirituelle Lunge“ der Menschheit bezeichnet. In diesem Zentrum der „spirituellen Lunge“ wird Papst Franziskus voraussichtlich am Sonntag die erste Heilige Pforte für das Jahr der Barmherzigkeit öffnen. Das Zeichen und die Bedeutung ist für Franziskus´ Pressesprecher, Federico Lombardi, klar. Es war auch das erste Land, an das er für diese Eröffnung dachte, wie er im Gespräch mit Radio Vatikan verriet.

„Der Papst suchte natürlich die Möglichkeit mit denen sein zu dürfen, die seine Anwesenheit mehr brauchen, die ärmer sind und leiden: dann dachte er an die Zentralafrikanische Republik und dachte daran, dort auch die Heilige Pforte der Barmherzigkeit zu öffnen, er macht damit eine kleine Ausnahme und einen kleinen Fortschritt, aber der sehr wichtig ist: wenn er will, dass alle Menschen die Gnade und die Liebe Gottes spüren, und dass auch die es spüren, die so sehr leiden, wie in letzter Zeit die Zentralafrikanische Republik, dann muss er ins Herzen von Afrika gehen, weil die Zentralafrikanische Republik ist auch geografisch das Zentrum Afrikas, und er gibt zu verstehen, dass dieser Kontinent Ermutigung und Hoffnung braucht, um die Liebe Gottes als Ermutigung zu fühlen, und um einen Weg zur Entwicklung zu finden, in der Liebe und Würde in Einklang gebracht werden kann.“

Um für die Sicherheit des Papstes und der Pilger zu sorgen, haben die Vereinten Nationen dem Land 3.000 Blauhelme zur Verfügung gestellt. Der katholische Erzbischof von Bangui, Dieudonné Nzapalainga erwartet sich von Papst Franziskus eine Botschaft der Versöhnung und der Barmherzigkeit. Seit Monaten wird die Zentralafrikanische Republik von blutigen Auseinandersetzungen auch religiöser Natur erschüttert. (rv)