Handyvideo: Der Papst freut sich auf Peru

Das passiert bei diesem Papst immer wieder, dass auf einmal ein Youtube-Video von ihm auftaucht, von dem die meisten im Vatikan keine Ahnung hatten. So auch diesmal: Das Erzbistum von Lima in Peru hat eine Videobotschaft von Franziskus auf seine Homepage gestellt, ein Handyvideo offenbar. Darin spricht der Papst davon, dass er sich auf seine Reise nach Peru freut. Diese ist – zumindest so viel weiß man schon im Vatikan – für den Januar 2018 geplant.

„Liebe Brüder und Schwestern in Peru, ich werde Sie bald besuchen, und ich freue mich schon darauf! Sie sind ein Volk mit großen Ressourcen – und die schönste Ressource, die ein Volk haben kann, sind die Heiligen. Sie haben so viele, große Heilige, die Lateinamerika geprägt haben.“

Wie zur Bekräftigung dieser Worte steht neben dem Papst eine kleine Statue des hl. Martin von Porres, eines peruanischen Dominikaners aus dem 16. Jahrhundert.

„Die Heiligen haben die Kirche aufgebaut: von der Zerstreuung zur Einheit. Ein Heiliger arbeitet immer auf dieser Linie, wie Jesus: das Zerstreute zur Einheit führen. Ein Christ muss diesem Weg folgen und ein Peruaner mit so vielen Heiligen im Rücken eigentlich auch: für die Einheit arbeiten. Wer für die Einheit arbeitet, sieht nach vorne. Das kann man mit Skepsis, mit Bitterkeit tun – aber ein Christ kann das nicht. Ein Christ sieht mit Hoffnung nach vorne, weil er das zu erreichen hofft, was der Herr ihm versprochen hat.“

Franziskus variiert da das Motto, das die Organisatoren für seine Reise nach Peru ausgesucht haben. Es heißt: Unidos por la esperanza, geeint für die Hoffnung. Vor seinem Eintreffen in Peru wird der Papst auch Chile besuchen – allerdings nicht Argentinien, seine Heimat, die bleibt auch diesmal außen vor.

„Bis bald! Einheit und Hoffnung – arbeiten Sie daran. Ich bete für Sie, tun Sie es auch bitte für mich…“ (rv)

Papstreisen: im richtigen Moment am richtigen Ort sein

Wohin reist der Papst? Franziskus ist in guter päpstlicher Tradition seit Paul VI. ein „eiliger Vater“. Und dabei setzt er eigene Schwerpunkte. Immer wieder wählt er Schauplätze aktueller Konflikte, geht „dahin, wo die Welt sich wenig moralisch und ethisch verhält“, wie der Generalsekretär von Caritas Internationalis, Michel Roy, beobachtet. So lenkte der Papst beispielsweise die internationale Aufmerksamkeit auf die humanitäre Krise in Zentralafrika. Im Gespräch mit Radio Vatikan spricht Roy über die Mission, die Franziskus bei seinen Auslandsreisen verfolgt.

Vor genau vier Jahren brach Franziskus zu seiner ersten Auslandsreise auf, sie führte ihn zum Weltjugendtag nach Rio de Janeiro. In Kuba traf der Papst den russisch-orthodoxen Patriarchen und setzte sich für die Annäherung zu den USA ein; in Asien zeigte er Solidarität mit Christen in Korea und Sri Lanka und mit den Opfern des Taifuns auf den Philippinen. Auf Lesbos und Lampedusa setzte Franziskus sich für die Recht von Flüchtlingen ein, ebenso wie drei Jahre später an der Grenze zwischen Mexiko und den USA. Der Generalsekretär von Caritas Internationalis, Michel Roy:

„Ich denke, die Strategie des Papstes ist, dort zu sein, wo er gebraucht wird, wenn er gebraucht wird. Aber allgemein reist er zu Orten der Spaltung, in Randgebiete. Wir erinnern uns an seine erste Reise nach Lampedusa, wo der Papst die Aufmerksamkeit auf den Migrationsfluss gelenkt hat, der seitdem nicht abgerissen ist. Ich bin mir nicht sicher, ob sein Appell wirklich gehört wurde. Und das ist eins der heißen und wichtigen Thema, die Immigration und die Flüchtlinge. Im nächsten Jahr werden die Vereinten Nationen ein internationales Abkommen über Migration und Flüchtlinge verabschieden, bisher konnte der Papst sich nicht auf seine Weise beteiligen, aber er wird sich beteiligen. Aber er ist nach Mexiko an die Grenze zu den USA gegangen, um zu zeigen, dass das Thema der Migration mit Würde behandelt werden muss, dass Migranten zuallererst Menschen sind und keine Objekte, die wir zurückweisen können.“

„Notfalls wäre er per Fallschirm in Bangui abgesprungen“

Flucht und Frieden seien wiederkehrende Schwerpunkte der Papstreisen, erklärt Michel Roy. Er habe keine Angst, sich auch in möglicherweise gefährliche Situationen zu begeben – so zum Beispiel 2015 bei seinem Besuch in der Zentralafrikanische Republik. Französische Sicherheitskräfte hatten ihm von der Reise abgeraten, aber der Papst beharrte, notfalls „per Fallschirm“ in Bangui abzuspringen, falls man sich weigere, ihn dorthin zu fliegen. Er sehe seine Mission darin, „vorauszugehen“, meint Roy. Franziskus zeige stets seine Verbundenheit zu den katholischen Kirchen vor Ort, nutze die Reisen aber zugleich, um die dortigen Autoritäten subtil an ihre humanitären Pflichten zu erinnern.

„Der Papst ist heute die Stimme der Moral, die Stimme der Ethik, die überall auf dem Planeten gehört wird. Ich habe muslimische Kollegen, Verantwortliche muslimischer Nichtregierungsorganisationen, die mir schon gesagt haben, der Papst sei die Stimme, die sie heute hören, sei sogar ihr spiritueller Führer. So weit geht es. Die Bedeutung der Stimme des Papstes wird wirklich gehört. Wir wissen, dass die Enzyklika Laudato Si dazu beigetragen hat, in Paris ein Abkommen über das Klima zu schließen, das nicht so stark gewesen wäre, wenn der Papst und seine Delegation nicht diese Arbeit gemacht hätten. Der Papst wird auf der Welt von Vielen – ich glaube, auch von Staats- und Regierungschefs – als ein Führer wahrgenommen, der den Weg weist.“

Zwar sei der Papst manchmal scheinbar „allein auf weiter Flur“, mit seinen Appellen für eine brüderlichere und gerechtere Welt, aber auch ein wichtiger Hoffnungsträger. Immer wieder rede er gegen Materialismus an.

„Ein Teil der heutigen Konflikte wird im Namen Gottes oder der Religion ausgetragen“, so de Roy. Der Papst betone immer wieder, dass Religionen im Gegenteil Quellen des Friedens sein sollten – über Konfessionsgrenzen hinweg.

„Mit anderen Religionsführern einen Dialog zu führen und sich mit ihnen zu verbünden erlaubt, alle auf der Welt an das Essentielle zu erinnern. Der Papst ist für sich schon eine starke, anerkannte Stimme; aber wenn er sich mit anderen zusammentut, ist er noch viel stärker darin, uns zu erinnern, dass die menschliche Person im Mittelpunkt der Entwicklung steht.“

Die nächste Reise wird Papst Franziskus nach Kolumbien führen. Vom 6. bis 11. September wird er die Städte Bogotá, Villavicencio, Medellín und Cartagena besuchen und sich unter anderem den Friedensprozess in dem Land beschäftigen. Geplant ist für 2017 auch noch eine Reise nach Indien und Bangladesch, ein Datum dafür steht aber noch nicht fest. Eine angedachte Reise in den Südsudan wird dieses Jahr nicht mehr stattfinden. (rv)

Bischöfe beim Papst: Wie läuft’s in Panama?

Über den Stand der Vorbereitungen zum nächsten Weltjugendtag in Panama konnte sich der Papst an diesem Donnerstag aus erster Hand informieren: Franziskus empfing die Bischöfe des Landes, die anlässlich ihres Ad limina-Besuches im Vatikan sind, in Audienz. Panama ist Gastgeber des nächsten katholischen Weltjugendtags vom 22. bis 27. Januar 2019. Das mittelamerikanische Land ist der bislang kleinste Staat, der das Großtreffen junger Christen ausrichtet. Rund 85 Prozent der 3,6 Millionen Einwohner Panamas sind Katholiken, etwa 10 Prozent Protestanten. Zum dritten Mal findet der Weltjugendtag in Lateinamerika statt. (rv)

Kardinal Cipriani: Papst will 2018 Peru besuchen

Er ist bekannt dafür, kein Blatt vor dem Mund zu nehmen: der peruanische Kardinal Juan Luis Cipriani Thorne, Erzbischof von Lima, war am Montag anlässlich des Ad Limina-Besuch der peruanischen Bischofskonferenz beim Papst. Drei Stunden lang dauerte der Austausch der zahlreichen peruanischen Bischöfe mit Franziskus. Es sei ein offenes Gespräch gewesen, sagt im Gespräch mit Radio Vatikan Kardinal Cipriani. Man haben über die Lage der Menschen in Peru gesprochen. Cipriani stand vergangenes Jahr wegen einer Aussage zum optischen Erscheinungsbild junger Frauen in den Schlagzeilen . Für seine Einlassung erntete er heftige Kritik. 2012 hingegen kam es zum Streit zwischen ihm und der ehemaligen katholischen Universität Perus, da Kardinal Cipriani entschieden hatte, dort die missio canonica nicht zu erneuern. Diese erlaubt es den Theologieprofessoren erst, diesen Studiengang im Auftrag und Namen der Katholischen Kirche zu lehren. De facto sprach er damit der Uni in Lima ihr „Katholischsein“ ab. Der Streit wurde durch Vermittlung des Vatikan später gelöst.

„Der Papst hat uns beim Gespräch am Montag dazu aufgerufen, hinauszugehen, um die Menschen aufzusuchen, ihnen beizustehen. Er will, dass wir als Hirten den konkreten Problemen der Menschen annehmen“, so Kardinal Cipriani über das Treffen mit dem Papst. Auch verriet er einen Wunsch des Papstes: „Er hat uns gesagt, dass er 2018 unbedingt Peru besuchen wolle. Aber es ist noch kein konkretes Datum festgelegt worden. Das ist aber eine Nachricht, die uns mit Freude erfüllt.“ (rv)

Franziskus in Fatima: „Wenn wir Christen sein wollen, müssen wir auch marianisch sein“

Aber mit welcher Maria? Zum Auftakt seiner Fatima-Reise spricht der Papst über die Rolle der Muttergottes im Leben aller Christen und der Kirche.

FATIMA ,- Zum Auftakt der Feierlichkeiten zum Jahrhundert-Gedenken der Marien-Erscheinungen von Fatima hat der Papst die im Heiligtum versammelten Pilger zum rechten Marien-Verständnis ermutigt.

Franziskus warnte dabei – bevor er mit den Gläubigen den Rosenkranz betete – auch davor, die Barmherzigkeit der Muttergottes über die ihres Sohnes zu stellen.

Zusammen mit tausenden Pilgern ist Franziskus in den portugiesischen Wallfahrtsort gekommen, um zu beten – und am morgigen Samstag zwei der Seherkinder heilig zu sprechen, denen Maria erschienen ist.

Das Jahrhundert-Gedenken von Fatima – samt der Heiligsprechung – ist ein historisches Jubiläum für die Weltkirche.

In seiner Begrüßung der Pilger „zu Maria und mit Maria“ dankte der Papst dafür, mit ihnen „in der Hoffnung und im Frieden“ diese Wallfahrt machen zu dürfen.

Sowohl die versammelten Gläubigen als auch alle, die anderswo sind aber im Geist in Fatima umarme er, so Franziskus, im Gefühl, „dass Jesus euch mir anvertraut hat (vgl. Joh 21,15-17)“.

„Daher umarme ich euch alle und empfehle euch Jesus, ‚besonders jene, die seiner Barmherzigkeit am meisten bedürfen‘ – wie die Mutter Gottes uns zu beten gelehrt hat“, so der Papst, der damit das Fatima-Gebet zitierte, dass den Hirtenkindern am 13. Juli 1917 offenbart wurde.

Die „sanfte und fürsorgliche Mutter aller Bedürftigen, möge ihnen den Segen des Herrn erwirken“, betete Franziskus.

Vollkommen erfüllt habe sich dieser Segen in der Jungfrau Maria, so Franziskus weiter: Kein anderes Geschöpf habe über sich das Antlitz Gottes aufstrahlen sehen wie sie, die dem Sohn des ewigen Vaters ein menschliches Gesicht gegeben hat.

Wir können es nun in einer Reihe von freudenreichen, lichtreichen, schmerzhaften und glorreichen Momenten ihres Lebens betrachten, die wir beim Beten des Rosenkranzes durchgehen. Mit Christus und Maria bleiben wir in Gott.

Franziskus, seinen Vorgänger Paul VI. zitierend, betonte weiter:

In der Tat, »wenn wir Christen sein wollen, müssen wir auch marianisch sein. Das heißt, wir müssen die wesentliche, lebendige und von der Vorsehung bestimmte Beziehung anerkennen, die Maria mit Jesus verbindet und die uns den Weg eröffnet, auf dem sie uns zu ihm führt« (Paul VI., Ansprache während des Besuchs des Heiligtums der Muttergottes von Bonaria, Cagliari, 24. April 1970).

So nehme das Evangelium, „jedes Mal wenn Christen den Rosenkranz beten“, seinen Weg im Leben eines jeden Einzelnen, der Familien, der Völker und der ganzen Welt auf, erklärte der Papst weiter.

Doch mit welcher Maria?

Die Frage sei allerdings, mit welcher Maria man sich auf den Weg mache, mahnte Franziskus:

Ist sie eine Lehrerin des geistlichen Lebens, die erste, die Christus auf dem „schmalen Weg“ des Kreuzes gefolgt und so unser Vorbild geworden ist – oder ist sie vielmehr eine „unnahbare“ Herrin, die wir nicht nachahmen können?

Es gehe nicht um „ein Heiligenbild, an das man sich wendet, um schnell und billig eine Gunst zu erhalten“, sondern um „die Jungfrau Maria des Evangeliums, die von der betenden Kirche verehrt wird“, so der Papst in Fatima.

Dabei gehe es auch um das rechte Verständnis von Gottes Gerechtigkeit und Barmherzigkeit:

Natürlich leugnet die Barmherzigkeit Gottes die Gerechtigkeit nicht; denn Jesus hat die Folgen unserer Sünde mit der gerechten Strafe auf sich genommen. Er leugnet die Sünde nicht, er hat sie vielmehr am Kreuz für uns bezahlt. Und so sind wir im Glauben, der uns mit dem Kreuz Christi verbindet, von unseren Sünden frei. Legen wir jede Form von Angst und Furcht ab, denn das ziemt sich nicht für jemanden, der geliebt wird (vgl.1 Joh 4,18).

Er bitte, dass „jeder von uns mit Maria zu einem Zeichen und Sakrament der Barmherzigkeit Gottes“ werde, so Franziskus abschließend.

Von Maria an der Hand genommen und unter ihren Augen können wir mit Freuden das Erbarmen des Herrn besingen. Wir können sagen: Meine Seele singt für dich, mein Herr! (CNA Deutsch)

Fatima: Schritt für Schritt mit Papst Franziskus

Freitag, 12. Mai

14.00 Uhr: Abflug von Rom-Fiumicino mit einer Alitalia-Maschine

16.20 Uhr: Ankunft auf dem Militärflughafen Monte Real. Der portugiesische Präsident Marcelo Nuno Duarte Rebelo de Sousa empfängt den Gast aus Rom, es folgt eine private Begegnung der beiden im Kontrollturm. Ein Elektromobil bringt den Papst zur Kapelle des Militärflughafens, wo Franziskus einige kranke Soldaten und ihre Familien begrüßt und vor dem Allerheiligsten betet.

18.35 Uhr: Im Helikopter fliegt der Papst zum Stadion von Fatima, von dort fährt er im Papamobil weiter zum Heiligtum.

19.15 Uhr: Im Heiligtum von Fatima empfangen der Rektor und Zehntausende Pilger den Papst. Vor dem Gnadenbild der Muttergottes von Fatima betet Franziskus zusammen mit den Anwesenden. Danach verehrt er der Statue die „Goldene Rose“, eine päpstliche Auszeichnung, die für Jesus steht. Das Gebet ist die erste öffentlich übertragene Begegnung von Franziskus in Fatima.

22.10 Uhr: Nach dem Abendessen in der Pilgerherberge „Nossa Senhora do Carmo“, in der Franziskus auch nächtigen wird, fährt der Papst im Papamobil zur Kapelle der Marienerscheinungen von Fatima. Dort betet er in Stille, weiht Kerzen und entzündet sodann eine davon an der Osterkerze. Nach einer Ansprache betet der Papst den Rosenkranz mit den Fatima-Pilgern. Im Anschluss leitet Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin eine Marienprozession, während Franziskus sich zur Nachtruhe zurückzieht.

Samstag, 13. Mai

10.10 Uhr: Franziskus empfängt im Pilgerhaus den portugiesischen Premierminister Luis Santos da Costa.

11.00 Uhr: Im Heiligtum feiert der Papst, nachdem er die Gräber der Hirtenkinder verehrt hat, die Heilige Messe, bei der er zwei der Seherkinder heiligspricht: die Geschwister Francisco und Jacinta Marto. Vor dem Schlusssegen richtet er das Wort an Kranke.

13.30 Uhr: Das Mittagessen nimmt der Papst im Pilgerhaus mit den portugiesischen Bischöfen und seinem Gefolge ein.

16.00 Uhr: Militärflughafen: Nach einer kurzen Abschiedszeremonie mit dem portugiesischen Präsidenten im Kontrollturm besteigt der Papst eine Maschine der portugiesischen Fluggesellschaft TAP und fliegt zurück nach Rom.

19.05 Uhr: Ankunft in Rom-Ciampino und direkter Transfer in den Vatikan.

Die fett markierten Programmpunkte sind jene, die Radio Vatikan live und auf Deutsch überträgt. Die angegebenen Zeiten beziehen sich auf mitteleuropäische (römische) Zeit.

(rv)

Blumig: Papstbotschaft in Richtung Fatima

Der Papst freut sich auf Fatima: Am Mittwochabend hat er schon mal eine Videobotschaft nach Portugal geschickt. Darin bittet er zunächst um Verständnis, dass er die zwei Besuchstage auf den Marienwallfahrtsort beschränkt, statt auch noch andere Reiseziele mit ins Programm zu nehmen. Und dann kommt er in ziemlich blumiger Sprache auf seine Absichten zu sprechen.

„Ich komme als Hirte der Weltkirche zur Jungfrau Maria, um ihr die schönsten „Blumen“ anzubieten, die Jesus meiner Sorge anvertraut hat – nämlich die Brüder und Schwestern aus der ganzen Welt, die er ohne Ausnahme losgekauft hat durch sein Blut. Ich brauche Sie alle an meiner Seite, ich bitte um Ihre (physische oder geistliche) Anwesenheit, damit ich Sie alle der Jungfrau anvertrauen kann.“

„Mit Maria – Pilger der Hoffnung und des Friedens“, so lautet das Motto der Papstreise am Freitag und Samstag. Franziskus deutet es in seiner Videobotschaft als ein „Programm der Umkehr“. „Ich freue mich zu hören, dass Sie diese Reise mit intensivem Gebet vorbereiten. Das macht unser Herz weit und empfänglich für die Gaben Gottes. Ich danke Ihnen für die Gebete und Opfer, die Sie mir täglich widmen, ich kann sie gut gebrauchen. Ich komme im Namen Gottes zu Ihnen und freue mich darauf, mit Ihnen das Evangelium der Hoffnung und des Friedens zu teilen.“ (rv)

Auf einen Klick: Sämtliche Events der Ägyptenreise

Rund dreißig Stunden lang hat Papst Franziskus am Freitag und Samstag die ägyptische Hauptstadt Kairo besucht; die Visite drückte u.a. Solidarität mit den bedrängten Kopten aus und besiegelte einen Neustart im Dialog mit dem sunnitischen Islam. Hier finden Sie alle wichtigen Events der Ägyptenreise auf einen Klick.

Friedenskonferenz in al-Azhar

An der islamischen Universität al-Azhar von Kairo hat Franziskus am Freitag an einer interreligiösen Friedenskonferenz teilgenommen. Dabei rief er zur Absage an Gewalt auf.

Treffen mit Regierung und Behörden

Bei einer Begegnung mit Vertretern von Regierung und Behörden Ägyptens lobte Franziskus am Freitag den Kampf gegen Terrorismus, erinnerte aber auch an Menschenrechte, Religionsfreiheit und Gleichheit aller Staatsbürger.

Begegnung mit dem koptischen Patriarchen

Franziskus traf in Kairo den koptisch-orthodoxen Patriarchen Tawadros II. und vereinbarte mit ihm eine gegenseitige Anerkennung der Taufe – ein wichtiger ökumenischer Schritt.

Messfeier mit ca. 20.000 Katholiken

Bei einer Messfeier in einem Stadion am Stadtrand von Kairo forderte Franziskus am Samstag die Katholiken Ägyptens zu einem „Extremismus der Nächstenliebe“ auf.

Gebetstreffen mit Priestern und Ordensleuten

Priester und Ordensleute mahnte Franziskus am Samstag in Kairo-Maadi, sie sollten nicht der Versuchung des „Pharaonismus“ nachgeben: „das heißt, das Herz zu verhärten und sich gegenüber den anderen zu verschließen“. (rv)

Papstbesuch in Mailand im Zeichen von „Evangelii Gaudium“

Eigentlich lautet das Motto der Papst-Visite in Mailand von diesem Samstag: „Viel Volk nämlich gehört mir in dieser Stadt“, ein Zitat aus der Apostelgeschichte. Doch viel besser würde wohl der Titel des Apostolischen Schreibens „Evangelii Gaudium“ passen, wie gegenüber Radio Vatikan der Gastgeber des Besuchs, der Mailänder Kardinal Angelo Scola, sagt. „Wenn wir auf die Gesten schauen, die der Papst hier bei uns vollbringen will, dann würde ich sagen, dass ,Evangelii Gaudium´ der rote Faden ist“, so Kardinal Scola. „Der Papst wird die Stadt von der Peripherie her betreten, also zu jenen Menschen hingehen, die unter schweren Bedingungen leben.“ Damit wolle Franziskus das aufzeigen, was Jesus gelebt habe: den Randständigen nahe sein und den Bedürftigen helfen.

Mailand sei zwar weltweit als Wirtschaftsmetropole bekannt. Die italienische Börse hat hier ihren Sitz, alle Großbanken jeweils ihre Zentrale für Italien oder Südeuropa. Dennoch werde der Papst nicht die Banker und Wirtschaftsleute in den Fokus seines Besuches stellen, so Kardinal Scola.

„Er will natürlich alle einladen, auch die Wirtschafts- und Finanzleute. Er hat sie ja auch in ,Evangelii Gaudium´ direkt angesprochen und mehrere Fragen an sie gerichtet. Da ging es um die Frage, wie sie die Arbeit betrachten. … Das ist auch eine Einladung an uns alle, eine Provokation: es geht um das Verhältnis vom Ich gegenüber der Gemeinschaft und Gesellschaft.“

Case Bianche: Peripherie der Stadt und des Lebens

Am Samstagvormittag will Franziskus einige Familien in den sogenannten Case Bianche besuchen. Die „weißen Häuser“ befinden sich im Osten Mailands: in Beton gegossenes urbanes Elend, wie Giorgio Sarto von Caritas Mailand im Gespräch mit Radio Vatikan sagt.

„Es wird bestimmt die Freude rüberkommen, den Papst zu treffen. Wir als Kirche haben uns mit Gebetsmomenten darauf vorbereitet. Eine Theatergruppe hat den bisherigen Lebenslauf von Papst Franziskus aufgeführt. Und am Samstagmorgen, kurz bevor der Papst zu uns kommt, wird es ein Programm für die Anwesenden geben, damit sie sich auf die Begegnung vorbereiten können.“

Wie der Caritas-Mitarbeiter betont, seien die „Case Bianche“ nicht nur die geographische Peripherie der Stadt, sondern auch die „Lebensperipherie“ vieler Menschen.

„Das ist der Ort, wo die Schwächen und Probleme der Menschen auf sehr konzentrierte Weise versammelt ist. Das sind die Quartiere der einfachen Leute. Wir als Caritas unterstützen hier vor allem ältere Menschen und stehen allen Bedürftigen zur Verfügung. Unsere Zentrale befindet sich mitten im Quartier.“

An diesem Samstag wird Papst Francesco das erste Mal Mailand besuchen und am Vormittag im Dom eine Andacht halten. Nach seiner Ankunft auf dem Mailänder Flughafen wird der Papst um 8.30 Uhr im Wohnviertel Forlanini zwei Familien in den Wohnblöcken „Case Bianche“ und die Pfarrei San Galdino besuchen. Das Mittagessen nimmt er mit 100 Strafgefangenen ein, nachdem er zuvor einige Häftlinge in ihren Zellen besucht hat. Die zentrale Messfeier am Nachmittag findet nicht in Mailand, sondern um 15 Uhr im nahe gelegenen Autodromo-Park von Monza statt. Mehr als 400.000 Gläubige werden erwartet. Der letzte Termin auf dem Programm ist um 17.30 Uhr eine Begegnung mit den Firmlingen der Erzdiözese und deren Familien im Fussballstadion „Giuseppe Meazza“ (auch „San Siro“ genannt). Der Rückflug nach Rom erfolgt gegen 19 Uhr. (rv)

So sieht das Programm der Fatimareise von Papst Franziskus aus

VATIKANSTADT – Das Pressebüro des Heiligen Stuhls hat das Programm der Reise von Papst Franziskus nach Fatima anlässlich des 100. Jahrestages der Erscheinungen der Jungfrau Maria am kommenden 12. und 13. Mai 2017 veröffentlicht.

Am Freitag, den 12. Mai, wird der Papst um 14.00 Uhr aus Rom abfliegen und um 16.20 Uhr in Portugal ankommen. Das erste Treffen wird jenes mit dem Staatspräsidenten Portugals sein, bei dem er auch die Kapelle des Militärflugplatzes Mont Real besuchen wird.

Das Herz dieses Tages wird am Nachmittag das Gebet und der Besuch in der Erscheinungskapelle sein. In der Kapelle wird immer noch das Projektil des Attentats auf Johannes Paul II. aus dem Jahre 1981 aufbewahrt. Das Projektil, das dem Papst entnommen wurde, ist in die Krone der Gottesmutter eingefügt und später wurde auch eine dem Papst gewidmete Statue nahe der Basilika aufgestellt.

Um 21.30 Uhr wird der Papst – ebenfalls in der Erscheinungskapelle – das Rosenkranzgebet leiten, sowie ein Grußwort und den Segen sprechen.

Am 13. Mai morgens wird Franziskus sich mit dem Ministerpräsidenten treffen und das Heiligtum „Nossa Senhora do Rosario de Fatima“ besuchen. Anschließend dann die Heilige Messe mit Papst Franziskus auf dem Platz vor der Basilika. Der Heilige Vater wird dort auch die anwesenden Kranken begrüßen. Zuletzt das Mittagessen mit den portugiesischen Bischöfen. Auf die Abschiedszeremonie folgt der Rückflug nach Rom, die Ankunft dort ist für 19.00 Uhr vorgesehen.

Hundert Jahre sind seit den Erscheinungen der heiligen Jungfrau an die Hirtenkinder Lucia, Jacinta und Francisco vergangen. Und unter den Millionen von Pilgern, die dieses Jahr ins Heiligtum strömen werden, wird also auch der Papst sein.

Franziskus ist der vierte Papst, der Fatima besucht, nach Paul VI. im Jahr 1967 anlässlich des 50. Jahrestages der Erscheinungen, Johannes Paul II. (der drei Reisen dorthin unternahm: 1982, 1991, 2000) und Benedikt XVI. (2010), der erklärte: „Wer glaubt, dass die prophetische Mission Fatimas beendet sei, der irrt sich.“

Die Erscheinungen der Gottesmutter an die drei Hirtenkinder begannen am 13. Mai 1917 in der Cova de Iria, nahe dem portugiesischen Städtchen Fatima. Sie wurden 1930 offiziell von der katholischen Kirche anerkannt, die den Kult erlaubte und ihren übernatürlichen Charakter verkündete. (CNA Deutsch)