Sie wurden am Heiligen Abend in der römischen Papstbasilika Sankt Paul vor den Mauern geweiht. Kardinal Velasio de Paolis, der Päpstliche Delegat für die Ordensgemeinschaft, nahm die Weihe vor, informierte die Ordensprovinz Mitteleuropa der „Legionäre" an diesem Sonntag. Unter den Neupriestern sind ein Deutscher aus Vaihingen bei Stuttgart sowie ein Brüderpaar aus Südtirol, fast die Hälfte der Neupriester stammt hingegen aus Mexiko, wo der Orden gegründet wurde. Die „Legionäre Christi" sind damit beschäftigt, eine tiefe interne Krise zu überwinden, die entstand, als das Doppelleben ihres Gründers Pater Marcial Maciel Degollado bekannt wurde. Der Mexikaner war Vater von drei Kindern und soll Seminaristen sexuell missbraucht haben. (rv)
Kategorie: Orden
D: 30 Jahre Jesuitenflüchtlingsdienst und der visionäre P. Arrupe
Der Jesuitenflüchtlingsdienst – kurz JRS – feiert in diesen Tagen sein 30-jähriges Jubiläum. Weltweit ist die Organisation in 51 Ländern tätig und beschäftigt gut 1.000 Mitarbeiter, von denen rund zehn Prozent Jesuiten sind. Pater Martin Stark leitet das Deutschlandbüro des JRS in Berlin. Im Interview mit Radio Vatikan erzählt er, dass die Motivation für die Gründung des Dienstes vor 30 Jahren vom damaligen Generaloberen, des Jesuitenordens kam:
„Das war so eine visionäre Eingebung von Pater Pedro Arrupe damals, der die Berichte von den vietnamesischen ‚Boatpeople’ gehört hatte. Damals gingen ja die Bilder ja durchs Fernsehen, wie die von einem Land zum anderen schipperten, und kein Land sie aufnehmen wollte. Und die Eingebung war damals zu sagen: dieses Phänomen dieser weltweiten Migration ist eigentlich ein Zeichen der Zeit und wir als Orden mit unserer Manpower, mit unsere Institutionen, wir müssen darauf reagieren; wir können uns das nicht einfach nur ansehen, sondern müssen da praktisch etwas tun. Arrupe hat davon gesprochen, dass das auch die Gesellschaft Jesu verändert, wenn man darauf reagiert und wenn man sich für Flüchtlinge engagiert, dass das einen selber verändert."
Im Moment lägen die Schwerpunkte der JRS-Arbeit daher in afrikanischen Flüchtlingslagern, aber ganz besonders auch in Europa:
„Wir schotten uns ab. Anders kann man das nicht bezeichnen. Es wird immer schwerer für Flüchtlinge, Europa zu erreichen und hier um Asyl zu bitten. Das ist auf legalem Weg sozusagen gar nicht mehr möglich. Und eine besonders tragische Geschichte ist natürlich der gesamte Nahe Osten. Besonders die Situation der Christen im Nahen Osten oder vor allem im Irak. Auch hier glaube ich, müssen wir, die Europäischen Länder, stärker Solidarität leisten."
Nach den verheerenden Attentaten auf Christen im Irak hatte der Bundesinnenminister de Maizière vor wenigen Tagen zu Protokoll gegeben, man werde keine zusätzlichen Flüchtlinge aus dem Irak aufnehmen. Der JRS setzt sich mit Lobbyarbeit in der Politik jedoch für die Aufnahme solcher Flüchtlinge in Deutschland ein. – Der Schwerpunkt in vielen Ländern liegt jedoch in der Seelsorge in sogenannten Abschiebehaft-Anstalten:
„Wir gehen da rein als Seelsorger. Deshalb kommen wir da rein, kriegen vieles auch ganz ungeschminkt mit. Wie es dort zugeht, wie es den Leuten geht, auch wer da inhaftiert wird und eigentlich nicht inhaftiert werden sollte. Ansonsten machen wir politische Arbeit, Lobbyarbeit, zum Beispiel für Menschen, die ganz ohne Status und Papiere hier leben, die sogenannten Illegalisierten oder ‚sans papiers’: dass sie zumindest ihre Grundrechte wahrnehmen können:, dass die Kinder zur Schule gehen können, dass sie sich im Krankheitsfall behandeln lassen können, dass sie ihren Lohn einklagen können, wenn sie ausgebeutet werden. Solche Grundrechte sollte jedermann – egal welchen Status – wahrnehmen können." (rv)
Vatikan: Franzose wird neuer Dominikanermeister
Der 55-jährige Franzose Bruno Cadoré ist an die Spitze des Dominikanerordens gewählt worden. Er war bisher Provinzial in Frankreich. Der französische Ordensmann tritt die Nachfolge des Argentiniers Carlos Azpiroz Costa an, der nach neun Jahren als Generalmagister seiner Kongregation turnusgemäß aus dem Amt schied. Cadoré ist ausgewiesener Fachmann für bioethische Fragen. Bevor er 2001 zum Provinzial seines Ordens in Frankreich ernannt wurde, leitete er das Zentrum für Medizinethik am katholischen Institut in Lille. Der 1986 zum Priester geweihte Cadoré studierte Medizin und erwarb 1992 im Fach Moraltheologie einen Doktortitel. – Das Generalkapitel der Dominikaner tagt seit 31. August in Rom. Die rund 130 Teilnehmer beraten noch bis 21. September über zentrale Fragen des Ordenslebens. (rv)
Raue: „Anti-Missbrauchleitlinien gehen in die richtige Richtung“
Die Neufassung der Anti-Missbrauchrichtlinien geht in die richtige Richtung, lobt die Missbrauchbeauftragte Ursula Raue im Interview mit Radio Vatikan. Die deutschen Bischöfe hatten am Dienstag die neuen Leitlinien zum Umgang mit sexuellem Missbrauch in der katholischen Kirche vorgestellt. Dort werden Zuständigkeiten und Vorgehensweisen präziser gefasst. Die Berliner Rechtsanwältin hatte im Auftrag des deutschen Jesuitenordens eine unabhängige Untersuchung zu den Missbrauchsfällen in jesuitischen Einrichtungen vorgelegt und war mit zahlreichen Opfern in Kontakt. Raue:
„Gut finde ich, dass der sexuelle Missbrauch auch über die Grenzen des Strafgesetzbuches hinaus ernst genommen und verfolgt wird. Dann gibt es den ständigen Beraterstab, das finde ich auch eine sehr gute Lösung. Ganz gut ist auch, dass der Opferschutz aufgenommen wurde, das ist ja der Streitpunkt mit der Bundesjustizministerin. Denn aus meiner Erfahrung heraus muss man immer gucken, ob ein angemessener Schutz für das Opfer gewährleistet wird, und das scheint mir hier jedenfalls als Gedanke ernst genommen.“
Neben der juristischen Abwicklung der Missbrauchsfälle beziehen die Leitlinien 2010 auch explizit die psychologische Betreuung der Opfer mit ein. Eine Neuerung ist die Ernennung eines Zuständigen für Verdachtsfälle sexuellen Missbrauchs in jedem Bistum. Das ist eine gute Maßnahme, findet Raue. Eine Sache hält sie dabei allerdings noch für verbesserungswürdig:
„Es heißt ja: Die beauftragte Person „soll“ nicht zur Leitung des Bistums gehören. Das heißt ja dann im Umkehrschluss: sie „kann“ aber. Die beauftragte Person kann also immer noch aus dem Bistum kommen, was ich für keine gute Idee halte. Ich habe nicht ganz verstanden, warum man nicht völlig unabhängige Leute nimmt. Alle Leute, die in die Hierarchie eingebunden sind, unterliegen einem Weisungsrecht. Also ich fände es besser, wenn man da überhaupt keine Person aus Orden oder Bistum nehmen würde, sondern eine externe Person.“
Externe Zuständige wünscht sich Raue auch für den vom jeweiligen Diözesanbischof eingesetzten ständigen Beraterstab, dem auch Fachleute der Psychiatrie, Psychotherapie und Juristen angehören sollen. Raue hatte bei der Untersuchung der Missbrauchsfälle an jesuitischen Einrichtungen vor allem die mangelhafte Kommunikation über bestätigte Missbrauchstäter kritisiert. Kenntnisse über Missbrauchstäter sollten grundsätzlich weitergegeben werden, um neue Missbrauchsfälle zu verhindern, meint Raue.
„Das war ja der Hauptpunkt bei den ganzen Skandalen, mit denen wir es im letzten halben Jahr zu tun hatten: Dass es am Schutz für die Opfer gefehlt hat. Das heißt, die Täter konnten weiter machen, ohne dass das neue Umfeld wusste, was los war. Das ist unbedingt notwendig, und so ist es richtig, dass jetzt hinein geschrieben wurde, dass die Stelle benachrichtigt wird. Ich sehe hier allerdings, dass sich das nur auf kirchliche Einrichtungen bezieht. Und da bin ich der Meinung, das sollte überall, wo der Täter heu hinkommt, mitgeteilt werden – nicht nur im kirchlichen Rahmen.“
Für sinnvoll hält die Rechtsanwältin weiter den Ausbau der Prävention – sie denkt dabei sowohl an Aufklärung für Jugendliche als auch angehende Geistliche.
„Es steht ja hier was von Aufklärung über Sexualität im Rahmen der Kirche und den Umgang mit Sexualität. Ich denke, da könnten auch noch Präventionsmaßnahmen mit hinein. Denn es gibt ja auch Einrichtungen, in denen Kinder betreut werden. Da wünsche ich mir, dass da von vornherein Präventionsmaßnahmen mit hinein genommen werden, vor allem auch auf Seiten der Jugendlichen – dass man da ein Programm installiert, das die Kinder stark macht.“ (rv)
Abtprimas Notker Wolf: Ich glaube nicht an Papst und nicht an Mixa
Der Abtprimas der Benediktiner, Notker Wolf, warnt vor einem schiefen Kirchenbild. Im römischen Benediktiner-Zentrum St. Anselmo meinte er am Dienstag zu einer Gruppe von Messdienern aus seiner bayerischen Heimat:
„Was mich die ganze Zeit schon stört: Immer hängt alles am Papst und an Mixa – ich glaube aber weder an den Papst noch an Mixa, sondern an Jesus Christus, und das ist das Entscheidende! Dass die Kirche menschlich ist, davon lassen wir uns nicht irremachen – das war immer schon so. Und wir sind ja auch Menschen. Aber ich glaube, es ist ganz wichtig, dass wir sehen: Wir glauben an die Kirche, und wir glauben an Jesus Christus! Und in der Kirche ist halt jetzt der Papst – aber damit auch ein Mensch an der Spitze. Der kann auch nicht alles bringen…"
Die Katholiken sollten nicht ein zu illusorisches, abgehobenes Kirchenbild pflegen, rät Notker Wolf, der auch als Rockmusiker und Bestseller-Autor bekannt ist: „Wir wollen immer eine Kirche jenseits der Wolken, quasi ohne Leib und Seele."
Auch heute noch sei die Kirche imstande, den suchenden Menschen Halt zu geben, so Abt Notker. Er verwies auf das Titelbild einer Zeitung, das die Trauerfeier für die Opfer der Duisburger Love-Parade zeigt: „Da steht also dann die (Bundeskanzlerin) Merkel, der Bundespräsident (Wulff), der (Parlamentspräsident) Lammert – und wo stehen sie? In der Kirche! Wer hat eigentlich in dieser Zeit noch die Kraft, bei dieser wahnsinnigen Not überhaupt noch ein Zeichen der Hoffnung zu setzen? Das ist unser Glaube, das ist unsere Kirche! Ich glaube nicht, dass man im Bürgermeisteramt von Duisburg viel Trost bekommen hätte… sondern den Trost haben die Leute bei Gott gefunden. Und nicht irgendwo bei Gott, sondern ganz konkret in der Kirche!" (rv)
USA: Sohn verklagt Legionäre-Gründer wegen Missbrauchs
Die Auseinandersetzung um den Gründer der Ordensgemeinschaft der Legionäre Christi, Marcial Maciel Degollado, wird jetzt auch vor Gericht weiter geführt. Dem 2008 verstorbenen werden Missbrauch von Menschen, Unterschlagung von Geldern und ein Doppelleben vorgeworfen. Wie die Nachrichtenagentur associated press meldet, will jetzt ein Sohn des Ordensgründers die Gemeinschaft verklagen. Jose Raul Gonzales sei jahrelang von seinem Vater missbraucht worden. Nun wirft er den Legionären vor, davon gewusst und nichts getan zu haben. Seine Mutter Blanca Lara Gutierrez berichtet von einem jahrelang andauernden Doppelleben Marcials, aus dem zwei Kinder und eine Adoption hervorgegangen seien. Zwei von diesen drei Kindern seien von Maciel sexuell missbraucht worden. Um dieses Doppelleben auch vor ihr geheim halten zu können, habe sich Maciel den Namen Jose Rivas zu gelegt und behauptet, Angestellter einer internationalen Ölgesellschaft und CIA Agent zu sein. Erst 1997 habe sie die Wahrheit herausgefunden. Die Legionäre Christi haben selber offiziell festgestellt, dass ihr Ordensgründer mindestens ein Kind hatte, das jetzt in Spanien lebe, und darüber hinaus Priesterseminaristen sexuell missbraucht habe. Gonzales hat durch seinen Anwalt Jeff Anderson mitteilen lassen, dass er zuvor vom Orden 26 Millionen Dollar für sein Schweigen zu diesen Fällen verlangt habe. Maciel habe seinen Kindern eine finanzielle Absicherung versprochen, diese Forderung sei also nur das, was den Kindern zustünde, so der Spezialanwalt für Missbrauchsfälle bei der Klageeinreichung in Connecticut/USA. Der Vatikan hatte vor einem Jahr eine Untersuchung der Ordensgemeinschaft begonnen, die Ende April diesen Jahres zu Ende gegangen ist. Konkrete Maßnahmen zur Aufarbeitung will der Vatikan in der nächsten Zeit bekannt geben. Dazu soll auch die Benennung eines externen Leiters der Ordensgemeinschaft gehören. Der Papst hatte am 1. Mai betont, die Kirche werde die Legionäre Christi nicht alleine lassen, der Enthusiasmus der Mitglieder müsse bewahrt, aber das Charisma des Ordens neu definiert werden. (rv)
Vatikan: „Legionäre Christi“ müssen sich neu definieren
Die „Legionäre Christi" benötigen eine Neudefinierung ihres Charismas. Das ist eines der Schlussfolgerungen, die die fünf beauftragten Bischöfe der Apostolischen Visitation dem Papst anvertraut haben. Der Papst versichere den Mitgliedern der „Legionäre Christi" und der dazugehörenden Bewegung „Regnum Christi", dass die Kirche sie nicht alleine lasse. Das gab der vatikanische Pressesaal an diesem Samstag bekannt.
Papst Benedikt XVI. werde den „Legionären Christi auf dem Weg der Reinigung" beistehen, heißt es in der vatikanischen Medienmitteilung. Dazu zähle auch die Aufarbeitung der Missbrauchsfälle innerhalb der Kongregation, die durch den Gründer Marcial Maciel Degollado (1920-2008) geschehen sind. Auch müsse das Aufbausystem der „Legionäre Christi" neu überdacht werden. Dem Papst sei es wichtig, dass „der Enthusiasmus vieler Mitglieder weiter bestehen" bleibe. Der Gründer der „Legionäre", der mexikanische Priester Marcial Maciel Degollado, soll zahlreiche minderjährige Seminaristen sexuell missbraucht haben. Außerdem habe er mit zwei Frauen mindestens drei Kinder gezeugt, wie der Orden erst kürzlich in einer offiziellen Entschuldigung mitteilte. Konkrete Maßnahmen und Entscheidungen, um den Orden „zu reinigen", sind vorerst nicht genannt worden. Diese sollen vom Papst nach einer gründlichen Auswertung der Ergebnisse getroffen werden.
Beauftragt wurden damit der spanische Bischof Ricardo Blazquez Perez von Bilbao, der US-amerikanische Erzbischof von Denver, Charles Chaput, der chilenische Erzbischof von Concepcion, Ricardo Ezzati Andrello, sowie der Bischof von Tepic in Mexiko, Ricardo Watty Urquidi, und der italienische Bischof von Alessandria, Giuseppe Versaldi. Die erste Phase des Ermittlungsverfahrens, die im Juli 2009 begann, wurde im vergangenen März abgeschlossen. (rv)
Vatikan: Beratungen über Legionäre Christi
Fünf Bischöfe stellen am Freitag im Vatikan ihre Überlegungen zur Zukunft der „Legionäre Christi" vor. Das bestätigte der Vatikan an diesem Mittwoch. Die Bischöfe waren vom Papst mit einer Apostolischen Visitation der Gemeinschaft beauftragt worden. Grund waren schwere Vorwürfe gegen den inzwischen verstorbenen Gründer der „Legionäre", den Mexikaner Macial Maciel Delgado; dieser soll ein Doppelleben geführt sowie Kinder und Seminaristen sexuell missbraucht haben. Nach den Beratungen vom Freitag will der Vatikan ein Statement veröffentlichen; mit einer schnellen Entscheidung über die Zukunft der Gemeinschaft ist aber nicht zu rechnen. Erst wird der Papst über die Berichte der fünf Bischöfe nachdenken. – Derweil ist ein Dokument der vatikanischen Glaubenskongregation von 2007 bekannt geworden. In dem Schreiben teilt die Behörde der Kongregation für Heiligsprechungen mit, dass Papst Johannes Paul II. offenbar nicht umfassend über die Vorwürfe gegen Macial Maciel informiert gewesen sei. Es habe jedoch einige an den Papst gerichtete Briefe mit Anschuldigungen gegen den mexikanischen Ordensgründer gegeben. Ob diese das Kirchenoberhaupt erreichten, geht aus dem Schreiben der Glaubenskongregation nicht hervor. (rv)
Italien: Kapuziner verteidigen Umbettung von P. Pio
Die Kapuziner verteidigen die Umbettung des Leichnams von Pater Pio im süditalienischen San Giovanni Rotondo. Die sterblichen Überreste des italienischen Volksheiligen und Kapuziners wurden am Montag Nachmittag aus der Krypta der Ordenskirche in die wenige hundert Meter eigens für ihn errichtete Kirche des Star-Architekten Renzo Piano gebracht. Der neue Ruheort ist eine mit reichen Mosaiken ausgestattete Krypta in der Wallfahrtskirche San Pio da Pietrelcina. Die Umbettung war in den Medien und der Öffentlichkeit in Italien immer wieder kritisiert worden, die neue Kirche sei reich ausgestattet und teuer, P. Pio habe aber immer arm gelebt.
„Pater Pio ruht nun hinter dem Altar der Unterkirche, in der Säule, die die ganze ihm geweihte Kirche trägt", erklärt Antonio Belpiede, der Sprecher der Kapuziner-Ordensprovinz. „Das ist eine starke Symbolik: Er wird eingeschrieben in Christus, der der Felsen der ganzen Kirche ist. Die Umbettung hängt mit der christlichen Tradition zusammen: Es gab sie auch für die heiligen Franziskus, Antonius, Klara, Don Bosco usw. Wenn ein Christ von der Kirche heiliggesprochen wird, bekommt er eine neue Kirche, die auf seinen Namen geweiht ist, und wird dorthin überführt."
Allerdings gebe es für die Umbettung auch praktische Gründe:
„Gründe des gesunden pastoralen Menschenverstands, natürlich. Denn die neue Unterkirche hat keine architektonischen Barrierren, und so können die Schwächeren, die Behinderten oder gesundheitlich Beeinträchtigten dort problemlos hin. Sie ist auch viel größer und hat ein Sicherheitssystem… Und die Gläubigen können dort länger bleiben, nicht nur ein paar Minuten. Es wird also wohl keine kilometerlangen Warteschlangen mehr geben!" (rv)