Ergebnis 11. Voting: Burka- bzw. Niqab-Verbot?

Abstimmung:
Sollte in Deutschland das Tragen einer Burka bzw. Niqab verboten werden?

Umfragedauer 01.05. – 20.05.2010
Gesamtstimmen bisher: 75

Ja, unbedingt 65
Ja, aber nur in öffentl. Einrichtungen 4
Nein, überhaupt nicht 3
Ist mir egal 3

 

Neues 12. Voting:

Kirchenaustritte?!

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Südafrika: Schwestern am Ball

Südafrika importiert vor der Fußball-WM „Millionen von Kondomen“ aus Großbritannien: Das sagt Erzbischof Buti Joseph Tlhagale von Johannesburg. Der Kirchenmann ist zutiefst besorgt, dass das Fußballereignis auch zu einem Fest des Menschenhandels wird. Nach seinen Schätzungen werden etwa 40.000 weibliche oder männliche Prostituierte eigens für die WM ins Land gebracht. Da sei es geradezu „heuchlerisch“, dass die südafrikanische Regierung über alles den Slogan decke: „Die Menschen zuerst“. Stefan Kempis berichtet.

„Dass der traurige Menschenhandel ein Ende finde, von dem leider Millionen von Frauen und Kindern betroffen sind“: Das war die Gebetsmeinung des Papstes für diesen Monat Mai. Doch kaum ist der Mai vorbei, startet im Juni die Fußballweltmeisterschaft in Südafrika – und damit der nächste große Sklavenmarkt. Zumindest befürchten das viele Ordensfrauen: Sie haben ein Netzwerk gegen Menschenhandel, Ausbeutung und Prostitution geschaffen. Eine von vielen: die Salesianerin Bernadette Sangma.
„In Südafrika sind die verwundbarsten Personen die, die vom Land kommen – die kann man leichter hereinlegen, weil sie ja kaum Zugang zu Informationen haben und häufig gar nicht lesen können. Wir befürchten also, dass vor allem Menschen vom Land das Opfer von Menschenhändlern werden – und vor allem junge Leute. Das liegt daran, dass die Regierung angeordnet hat, die Schulen während der ganzen Zeit der Weltmeisterschaft geschlossen zu halten. Die Schüler haben also die ganze Zeit frei und werden damit zu leichten Opfern.“
Die Schwestern, die beim Netzwerk mitmachen, wissen aber, dass sie während des Weltcups nicht nur in Südafrika selbst wachsam sein müssen.
„Uns ist klar, dass es auf dem Gebiet der sexuellen Ausbeutung auch Nachfrage nach Exotik gibt; also könnte es auch zu Menschenhandel nach Südafrika aus sogar sehr entlegenen Gebieten kommen – aus Osteuropa, Thailand oder einigen lateinamerikanischen Ländern.“
Schwester Bernadette, die aus Indien stammt, koordiniert das Netzwerk, dem Ordensfrauen aus fast zwanzig verschiedenen Gemeinschaften angehören. Es heißt „Talita kum“ – mit diesen Worten erweckte Jesus einmal (nach Schilderung des Markus-Evangeliums) ein totes Mädchen zum Leben. Schwester Bernadette hat eine Botschaft an alle Fußballfans:
„Ich würde ihnen gerne sagen, dass es bei der Weltmeisterschaft um das Spiel gehen sollte. Sie sollten sich doch bitte neben der Freude, die sie zu Recht am Fußball haben, nicht auch noch irgendwie auf sexuelle Ausbeutung einlassen!“
Die Bitte geht natürlich auch an die Fußballer selbst. Erst vor drei Wochen wurde bekannt, dass der französische Top-Spieler Frank Ribéry zu den Kunden einer nordafrikanischen Prostituierten gehörte: Offenbar ließ er die Minderjährige auch ins Trainingslager einfliegen, wenn er im Ausland spielte.
„Wenn die Fans und natürlich die Spieler sich nicht auf sexuelle Ausbeutung einlassen würden, dann wäre schon 95 Prozent aller Präventionsarbeit geleistet! Und sie würden sich nicht zu Komplizen machen, wenn so vielen Menschen Leid zugefügt wird.“
Ribéry wurde übrigens vom französischen Teamchef Domenech trotz des Skandals für die WM am Kap nominiert. (rv)

Vatikan: Papst empfängt CCEE-Vertreter

Nach der großen Solidaritätsdemo von Sonntag und der erfolgreichen Portugalreise, haben Vertreter des Rates der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE) in dieser Woche einen gestärkten Papst erlebt. Sie wurden gleich am Montag in Privataudienz empfangen. Wie sieht die Situation der katholischen Kirche in Europa aus, wie lässt sich das Evangelium verkünden? Darüber legten die Vertreter dem Papst Bericht ab. Der Generalsekretär des Rates, Pater Duarte da Cunha, beschrieb die Audienz so:
„Es war ein gutes Treffen mit dem Heiligen Vater, man konnte wirklich noch seine Freude nach der Portugalreise spüren. Wir hatten auch die Möglichkeit, mit ihm über die aktuellen Schwierigkeiten zu sprechen, über Europa, das sich immer weiter entfernt von seinen christlichen Wurzeln. Der Papst hat darauf bestanden, auf die Evangelisierung zu setzen und weiter zu hoffen, um von den Wurzeln her eine neue Gesellschaft der Nächstenliebe aufzubauen. Er war sehr aufmerksam, als wir ihm unsere Anliegen schilderten.“

Zu der aktuellen Krise meinte da Cunha:
„Die Kirche muss jetzt nach vorne blicken, es gibt viel zu tun und wir dürfen da nicht still stehen bleiben. Wir haben unsere nächste Vollversammlung im Oktober und Hauptthemen werden da die Demographie und die Familie sein: Was bestimmt das Familienleben? Außerdem sprechen wir über den ökumenischen Prozess mit den Orthodoxen, nicht dogmatisch oder theologisch, sondern vielmehr über die soziale und ethische Komponente, die unsere Gesellschaft betrifft. Wir sind nur ein kleines Sekretariat, wir können nicht alles tun, aber zumindest versuchen wir, etwas zu tun.“ (rv)

Irland: Der irische Primas, Kardinal Sean Brady, will sein Amt doch weiterführen

Das geht aus einer Erklärung des Erzbischofs von Armagh hervor. Brady hatte am letzten St.-Patricks-Fest öffentlich mit Rücktrittsgedanken gespielt; Hintergrund ist der heftige Missbrauchsskandal in der irischen Kirche. „In den Jahren, die mir als Erzbischof von Armagh noch bleiben, will ich mich mit ganzer Kraft für Heilung, Busse und Erneuerung einsetzen" – das schreibt Brady als Reaktion auf den zweiten Jahresbericht der nationalen Missbrauchs-Kommission. Er habe den Papst gebeten, ihm in Armagh einen weiteren Bischof zur Seite zu stellen, um mit den Folgen der Krise fertig zu werden, so Kardinal Brady. Der neue Bericht spricht von 200 Missbrauchs-Fällen aus dem kirchlichen Raum, die der Kommission binnen eines Jahres bis zum April gemeldet worden seien. (rv)

Kasper: „Keine Kirchenfusion möglich“

Es kann keine Kirchenfusion zwischen Ost- und Westkirchen geben. Das betonte der vatikanische Ökumene-Verantwortliche, Kardinal Walter Kasper, an diesem Mittwoch in Rom. Zusammen mit dem Außenbeauftragten des Moskauer Patriarchats, Metropolit Hilarion Alfejew, eröffnete Kasper die „Russischen Kultur- und Spiritualitätstage im Vatikan", die noch bis Donnerstag gehen. Feierlicher Abschluss der Begegnung ist ein Konzert in der vatikanischen Audienzhalle am Donnertag, das der russisch-orthodoxe Patriarch Kyrill I. dem Papst offeriert. Kasper zu den Kulturtagen:

„Mir erscheint dieser interkultureller Dialog sehr wichtig und aktuell zu sein. Oft wurde ja gesagt, dass die tausendjährige Trennung zwischen Ost- und Westkirche nicht nur theologische oder politische Gründe hat. Vielmehr wuchs im Laufe der Zeit immer mehr eine kulturelle Distanz zwischen beiden Kirchen."

Der Vatikan-Besuch des Moskauer Außenamtschefs Metropolit Hilarion stelle nicht einfach nur eine neue Etappe dar, sondern eröffne eine neue Dimension, sagte der Präsident des päpstlichen Einheitsrates weiter, und zwar nach einer Unterredung mit dem Repräsentanten des russisch-orthodoxen Patriarchats.Oft wird als Datum für das Schisma 1054 angegeben, als Papst Leo IX. den Patriarchen von Konstantinopel exkommunizierte. Tatsächlich handelte es sich aber um einen Prozess, der sich etwa vom 5. bis ins 15. Jahrhundert hinzog, erinnerte Kasper:

„Das Zeichen der Integration zwischen West- und Osteuropa ist die Überwindung dieser Entwicklung. Es geht nicht darum, Kirchen zu fusionieren, sondern die gegenseitige Bereicherung zu akzeptieren. Eine solche Kommunion ist nichts Fremdartiges. Sie ist ein Zeugnis des Reichtums der europäischen Kultur und deren christlicher Wurzeln. Heutzutage hingegen wird dieser Reichtum in Europa verneint und sogar bekämpft." (rv)

Papst: „Portugalreise war Fest der Freude“

Seine Portugalreise war ein „Fest der Freude". Das sagte Benedikt XVI. an diesem Mittwoch bei der Generalaudienz auf dem Petersplatz. Trotz Wolken und einiger Regentropfen waren tausende Pilger und Besucher vor dem Petersdom. Wie nach Papstreisen üblich, hielt das katholische Kirchenoberhaupt eine kurze Rückschau auf seinen Besuch.
„Dieser Besuch war ein Fest der Freude, des Glaubens und der Hoffnung für die Kirche und für die Menschen in diesem Land. Der begeisterte Empfang und die herzliche Aufnahme, die ich überall erfahren durfte, haben mich sehr gefreut, und allen möchte ich dafür ganz herzlich danken. Die Gottesdienste in Lissabon, Fatima und Porto, wie auch die Begegnungen mit Vertretern der Welt der Kultur und aus dem Bereich der Sozialpastoral, standen im Zeichen der Hoffnung, die Jesus Christus selber ist und die wir als seine Jünger zu den Menschen bringen sollen."
Gerade von Portugal aus seien im Laufe der Jahrhunderte zahlreiche Missionare aufgebrochen, um in der Welt das Evangelium zu verkünden, so Benedikt XVI.
„Ich habe die Gläubigen ermutigt, auch heute die Frohe Botschaft Christi in allen Lebensbereichen zu verkünden und den Samen der Hoffnung auszustreuen. Unter der großen Schar von Gläubigen bin ich nach Fatima gepilgert, dem geistlichen Herzen Portugals – Pilger unter Pilgern. Dort hat Maria durch die Erscheinung vor den Hirtenkindern der Welt einen besonderen Ort der Gnade aufgetan, wo wir die heilende und rettende Barmherzigkeit Gottes erfahren können, die auch uns zur Barmherzigkeit führen kann."
Die Botschaft von Fatima sei eine „Botschaft der Hoffnung"…
„… ein Aufruf zu Gebet, Buße und Umkehr, um im Vertrauen in Gottes Handeln, in der Hoffnung und in der Liebe zu wachsen. In Fatima habe ich schließlich in diesem Priesterjahr, das bald zu Ende geht, die Priester der Welt dem Unbefleckten Herzen Mariens anvertraut und geweiht."
Einen frohen Gruß richte der Papst an alle Pilger und Besucher aus dem deutschen Sprachraum und aus den Niederlanden.
„Maria ist Gottes Mutter und auch unsere Mutter. Mit Maria haben wir Hoffnung; mit ihr gehen wir unsere irdische Pilgerschaft, und sie führt uns sicher den Weg zu ihrem Sohn Jesus Christus. Im Vertrauen auf ihre Fürsprache bitten wir den Herrn um die Kraft des Heiligen Geistes, um den Menschen das Licht und die Freude Christi zu bringen. Von Herzen segne ich euch alle." (rv)

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Vatikan: Afrika-Missionar wird Bischof in Irland

Der Generalsuperior der Gesellschaft der Afrikamissionen, Kieran O'Reilly, wird neuer Bischof im irischen Killaloe. Am gleichen Tag nahm Benedikt XVI. den Rücktritt des bisherigen Amtsinhabers Bischof William Walsh an, der im Januar die kirchliche Pensionsgrenze von 75 Jahren erreicht hatte. O'Reilly wurde als Mitglied des Afrika-Missionsordens nach seiner theologischen Ausbildung 1978 zum Priester geweiht. Nach mehreren Jahren als Missionar in Monrovia (Liberia) setzte er 1980 seine Studien am Päpstlichen Bibel-Institut in Rom fort. Anschließend war er Dozent für Bibelwissenschaften am Priesterseminar von Ibadan in Nigeria. Von 1990 bis 1995 gehörte er dem Provinzialrat der irischen Ordensprovinz mit Sitz in Cork an. Danach wurde er Generalvikar seines Ordens und 2001 Generalsuperior. In dieser Funktion wurde er 2007 für eine zweite Amtszeit gewählt. – In der irischen Kirche sind im vergangenen Jahr knapp 200 neue Vorwürfe von Kindesmissbrauch erhoben worden. Das geht aus einem Bericht der kirchlichen Kinderschutzkommission hervor, aus dem irische Medien am Dienstag zitieren. Die meisten der zwischen Anfang April 2009 und Ende März 2010 gemeldeten Fälle hätten sich in den 1950er und 1960er Jahren ereignet, seien aber erst jetzt ans Licht gekommen. (rv)

Vatikan: Europäische Bischofskonferenzen beraten mit dem Papst

Papst Benedikt XVI. hat sich am Montag mit der Ratsspitze der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE) über die Situation der katholischen Kirche in Europa beraten. Gegenstand des Treffens im Vatikan waren aktuelle Probleme und kirchliche Aktivitäten in Ländern mit katholischen Minderheiten, wie der CCEE anschließend mitteilte. Der Rat bewertete die getrennten Unterredungen mit Benedikt XVI. und Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone als ertragreich und herzlich. Zu den Gesprächen waren CCEE-Präsident Kardinal Peter Erdö aus Budapest und die Vizepräsidenten Kardinal Josip Bozanic aus Zagreb sowie Kardinal Jean-Pierre Ricard aus Bordeaux in den Vatikan gekommen. Außerdem nahm auch Generalsekretär Duarte da Cunha an den Begegnungen teil. Die Präsidentschaft des Bischofsrates hält sich bis Mittwoch in Rom auf, um mit den Leitungen verschiedener Vatikanbehörden aktuelle Fragen zu Europa und Projekte des CCEE zu erörtern. (rv)

Italien: Bagnasco ist zufrieden

Papst Benedikt XVI. hat den Vorsitzenden der italienischen Bischofskonferenz, Kardinal Angelo Bagnasco, empfangen. Benedikt XVI. habe ihm gedankt, für die Solidaritätskundgebung am Sonntag auf dem Petersplatz. Die italienische katholische Laienvereinigung lud am vergangenen Wochenende alle Gläubige ein, ihre Treue und Nähe zum Papst öffentlich zu bekunden. Bagnasco:

„Ich bin sehr glücklich, wie das verlaufen ist. Medien berichten von über 200.000 Teilnehmern. Das schöne daran fand ich, dass die Anwesenden mit großer Demut und ohne Polemik daran teilnahmen. Es waren sehr viele Familien da und zahlreiche Kinder."

Diese Kundgebung für den Papst werde die Zukunft der Kirche in Italien ändern, so Bagnasco.

„Denn wir haben gemerkt, dass die Kirche eine Gemeinschaft ist, die für alle da ist. Besonders in Italien spürt man diese Nähe gut und auch die Treue zum Papst. Wir haben das Glück und die Ehre, dass der Stuhl Petri in Italien ist und das macht viele Italiener stolz."

Kardinal Bagnasco erinnerte aber auch an diejenigen, die von der Kirche enttäuscht wurden.

„Das ist ein großes Anliegen des Papstes: Einerseits sollen wir für die Heiligkeit des Priestertums und andererseits auch für die Missbrauchsopfer beten. Die Kirche in Italien hat für beide Anliegen gebetet und tut dies auch weiterhin." (rv)