Das geht aus einer Erklärung des Erzbischofs von Armagh hervor. Brady hatte am letzten St.-Patricks-Fest öffentlich mit Rücktrittsgedanken gespielt; Hintergrund ist der heftige Missbrauchsskandal in der irischen Kirche. „In den Jahren, die mir als Erzbischof von Armagh noch bleiben, will ich mich mit ganzer Kraft für Heilung, Busse und Erneuerung einsetzen" – das schreibt Brady als Reaktion auf den zweiten Jahresbericht der nationalen Missbrauchs-Kommission. Er habe den Papst gebeten, ihm in Armagh einen weiteren Bischof zur Seite zu stellen, um mit den Folgen der Krise fertig zu werden, so Kardinal Brady. Der neue Bericht spricht von 200 Missbrauchs-Fällen aus dem kirchlichen Raum, die der Kommission binnen eines Jahres bis zum April gemeldet worden seien. (rv)
Tag: 19. Mai 2010
Kasper: „Keine Kirchenfusion möglich“
Es kann keine Kirchenfusion zwischen Ost- und Westkirchen geben. Das betonte der vatikanische Ökumene-Verantwortliche, Kardinal Walter Kasper, an diesem Mittwoch in Rom. Zusammen mit dem Außenbeauftragten des Moskauer Patriarchats, Metropolit Hilarion Alfejew, eröffnete Kasper die „Russischen Kultur- und Spiritualitätstage im Vatikan", die noch bis Donnerstag gehen. Feierlicher Abschluss der Begegnung ist ein Konzert in der vatikanischen Audienzhalle am Donnertag, das der russisch-orthodoxe Patriarch Kyrill I. dem Papst offeriert. Kasper zu den Kulturtagen:
„Mir erscheint dieser interkultureller Dialog sehr wichtig und aktuell zu sein. Oft wurde ja gesagt, dass die tausendjährige Trennung zwischen Ost- und Westkirche nicht nur theologische oder politische Gründe hat. Vielmehr wuchs im Laufe der Zeit immer mehr eine kulturelle Distanz zwischen beiden Kirchen."
Der Vatikan-Besuch des Moskauer Außenamtschefs Metropolit Hilarion stelle nicht einfach nur eine neue Etappe dar, sondern eröffne eine neue Dimension, sagte der Präsident des päpstlichen Einheitsrates weiter, und zwar nach einer Unterredung mit dem Repräsentanten des russisch-orthodoxen Patriarchats.Oft wird als Datum für das Schisma 1054 angegeben, als Papst Leo IX. den Patriarchen von Konstantinopel exkommunizierte. Tatsächlich handelte es sich aber um einen Prozess, der sich etwa vom 5. bis ins 15. Jahrhundert hinzog, erinnerte Kasper:
„Das Zeichen der Integration zwischen West- und Osteuropa ist die Überwindung dieser Entwicklung. Es geht nicht darum, Kirchen zu fusionieren, sondern die gegenseitige Bereicherung zu akzeptieren. Eine solche Kommunion ist nichts Fremdartiges. Sie ist ein Zeugnis des Reichtums der europäischen Kultur und deren christlicher Wurzeln. Heutzutage hingegen wird dieser Reichtum in Europa verneint und sogar bekämpft." (rv)
Papst: „Portugalreise war Fest der Freude“
Seine Portugalreise war ein „Fest der Freude". Das sagte Benedikt XVI. an diesem Mittwoch bei der Generalaudienz auf dem Petersplatz. Trotz Wolken und einiger Regentropfen waren tausende Pilger und Besucher vor dem Petersdom. Wie nach Papstreisen üblich, hielt das katholische Kirchenoberhaupt eine kurze Rückschau auf seinen Besuch.
„Dieser Besuch war ein Fest der Freude, des Glaubens und der Hoffnung für die Kirche und für die Menschen in diesem Land. Der begeisterte Empfang und die herzliche Aufnahme, die ich überall erfahren durfte, haben mich sehr gefreut, und allen möchte ich dafür ganz herzlich danken. Die Gottesdienste in Lissabon, Fatima und Porto, wie auch die Begegnungen mit Vertretern der Welt der Kultur und aus dem Bereich der Sozialpastoral, standen im Zeichen der Hoffnung, die Jesus Christus selber ist und die wir als seine Jünger zu den Menschen bringen sollen."
Gerade von Portugal aus seien im Laufe der Jahrhunderte zahlreiche Missionare aufgebrochen, um in der Welt das Evangelium zu verkünden, so Benedikt XVI.
„Ich habe die Gläubigen ermutigt, auch heute die Frohe Botschaft Christi in allen Lebensbereichen zu verkünden und den Samen der Hoffnung auszustreuen. Unter der großen Schar von Gläubigen bin ich nach Fatima gepilgert, dem geistlichen Herzen Portugals – Pilger unter Pilgern. Dort hat Maria durch die Erscheinung vor den Hirtenkindern der Welt einen besonderen Ort der Gnade aufgetan, wo wir die heilende und rettende Barmherzigkeit Gottes erfahren können, die auch uns zur Barmherzigkeit führen kann."
Die Botschaft von Fatima sei eine „Botschaft der Hoffnung"…
„… ein Aufruf zu Gebet, Buße und Umkehr, um im Vertrauen in Gottes Handeln, in der Hoffnung und in der Liebe zu wachsen. In Fatima habe ich schließlich in diesem Priesterjahr, das bald zu Ende geht, die Priester der Welt dem Unbefleckten Herzen Mariens anvertraut und geweiht."
Einen frohen Gruß richte der Papst an alle Pilger und Besucher aus dem deutschen Sprachraum und aus den Niederlanden.
„Maria ist Gottes Mutter und auch unsere Mutter. Mit Maria haben wir Hoffnung; mit ihr gehen wir unsere irdische Pilgerschaft, und sie führt uns sicher den Weg zu ihrem Sohn Jesus Christus. Im Vertrauen auf ihre Fürsprache bitten wir den Herrn um die Kraft des Heiligen Geistes, um den Menschen das Licht und die Freude Christi zu bringen. Von Herzen segne ich euch alle." (rv)