Diözesanpriester Hans-Peter Fischer folgt dem Prälaten Erwin Gatz als Rektor des Campo Santo Teutonico im Vatikan. Das gab am Freitag die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) bekannt.
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Diözesanpriester Hans-Peter Fischer folgt dem Prälaten Erwin Gatz als Rektor des Campo Santo Teutonico im Vatikan. Das gab am Freitag die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) bekannt.
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Papst Benedikt XVI. hat in seinem Urlaub mit den Vorbereitungen für sein drittes Jesusbuch begonnen. Das geht aus dem am Freitag veröffentlichten Wochenkommentar von Vatikansprecher Federico Lombardi hervor. Der dritte und letzte Teil sei der „Kindheitsgeschichte" gewidmet. Unmittelbar nach der Ankunft in seiner Sommerresidenz Castelgandolfo habe sich der Papst der Lektüre und dem Studium gewidmet, berichtet Lombardi. Momentan arbeite er daran, sein Werk über Jesus zu vollenden. Das zweite Werk, das der Passion und der Auferstehung gewidmet ist, werde im Augenblick übersetzt und auf die Herausgabe im kommenden Frühjahr vorbereitet. Wie die Gläubigen selbst während des Angelusgebetes sehen konnten, sagte Lombardi weiter, sei der Papst bereits wieder gestärkt und guter Dinge. Das Studium sei zwar anstrengend, aber ermüde ihn nicht. (rv)
Die Unabhängigkeitserklärung des Kosovo von Serbien im Jahr 2008 hat nicht gegen das Völkerrecht verstoßen. Zu diesem Schluss ist am Donnerstagnachmittag der internationale Gerichtshof der Vereinten Nationen in Den Haag gekommen. Bei dem Urteil des Gerichtes handelt es sich um eine nicht bindende Stellungnahme. Michael Feit ist Kosovo-Experte und arbeitet für die Caritas Luxemburg. Radio Vatikan hat ihn nach Veröffentlichung des Gutachtens um eine Einschätzung gebeten. Die Fragen stellte P. Bernd Hagenkord.
„Auf dem Balkan ist jede Entscheidung falsch, das haben schon die Diplomaten im 19. Jahrhundert immer wieder gesagt. Trotzdem bin ich froh, dass die Konflikte, wie wir sie in den 90er Jahren erlebt haben, jetzt nicht mehr auf dem Schlachtfeld, sondern im Gericht entschieden werden. Da bin ich sehr froh. Ich denke, dass diese Entscheidung dazu beiträgt, den Balkan zu stabilisieren und nicht – wie es die Serben jetzt proklamieren – zu weiteren Auseinandersetzungen führen wird."
Warum stabilisiert ein solches Gutachten den Balkan?
„Es sorgt für Stabilität, weil jetzt die Möglichkeiten gegeben sind, tatsächlich Realpolitik zu machen. Bis jetzt konnten serbische Politiker den Kosovo nicht anerkennen. Das ging nicht. Wer sich für die Anerkennung des Kosovo ausspricht, hat in Serbien bei den Wahlen verloren. Durch das Gutachten können die serbischen Politiker jetzt sagen, dass sie alles versucht haben, sich aber jetzt mit dieser Rechtssituation abfinden müssen. Dies ist die einzige Möglichkeit, mittelfristig in die EU zu kommen. Dadurch kann jetzt Realpolitik gemacht werden. Und diese Realpolitik wird dazu beitragen, den Balkan weiter zu stabilisieren."
Es gab im Zuge der Begutachtung ja auch antiserbische Rhetorik. Ein EU-Vertreter sagte, das Urteil sei ein „Aufwärtshaken gegen das Kinn Serbiens". Das klingt ja nicht gerade versöhnlich…
„Es gibt sicherlich auch auf Seiten der EU Leute, die nicht die richtigen Worte finden. Hier muss jetzt das getan werden, was ja auch schon viele Politiker gemacht haben: Nämlich der Aufruf an beide Parteien, sich zu arrangieren im Sinne der Menschen, die dort leben, die sicherlich viele Probleme haben, sowohl in Serbien als auch im Balkan. Das sind Probleme des Alltags, ein vernünftiges Leben dort zu führen. Ich denke, dass man sich darauf konzentrieren sollte und nicht auf diplomatische Schlagabtausche."
Ein Blick auf die religiöse Situation, denn das spielt ja auch immer mit: Albaner, Kosovaren und Serben sind ja auch religiös voneinander getrennt. Ist das der Lack auf dem Konflikt oder ist das die Substanz? Wie schätzen Sie das ein?
„Wenn man das aus der Perspektive des Kosovo sieht: Die Serben, die dort leben, haben kein religiöses Problem. Natürlich sind das Serben und dadurch, dass sie in der Minderheit sind, dass sie unterdrückt sind, sind sie auch stärker religiös tätig. Die Albaner tun das eigentlich nicht. Natürlich wird die Islamisierung des Kosovo ein wenig von außen forciert und gesteuert, aber es ist nicht so stark wie in anderen Ländern. Wie gesagt, die Menschen im Kosovo haben tatsächlich andere Probleme. Sie haben eine Arbeitslosigkeit von 60 %, da haben sie andere Probleme, sich mit der Religiosität als Konflikt zu beschäftigen. Sicherlich finden viele darin einen Halt, aber sie sehen es nicht als Konfliktfeld. Ich sehe nicht, dass der Konflikt religiös geschürt werden kann."
Ist der Kosovo denn alleine überhaupt wirtschaftlich lebensfähig? Ich erinnere mich an sehr viele Diskussionen nach der Unabhängigkeit, in der viele Kommentatoren sagten, Kosovo sei überhaupt nicht alleine lebensfähig.
„Wir haben ein Handelsdefizit von 43 %. Das ist enorm und wird immer schlimmer. Wir haben ein Bruttosozialprodukt pro Kopf von 1.300 €. Im Augenblick ist der Kosovo nicht lebensfähig. Die Leute leben von dem Geld, das Kosovaren, die im Ausland leben, nach Hause zu ihren Familien schicken und wenn diese Quelle versiegt – wir haben das gesehen bei der globalen Finanzkrise – hat das einen enormen Einfluss zu Hause im Kosovo. In der derzeitigen Form mit der Korruption vor Ort geht das sicherlich nicht. Man muss die Korruption bekämpfen, man muss Infrastruktur schaffen, man muss die Basis schaffen für Investitionen. Erst dann kann der Kosovo nicht nur politisch, sondern auch wirtschaftlich unabhängig werden." (rv)
Thron und Altar, Politik und Religion können durchaus eine heilvolle Allianz bilden – das zeigte sich an diesem Montag in Brüssel, als Vertreter der europäischen Religionsgemeinschaften mit Spitzen der europäischen Staatengemeinschaft zusammenkamen. Zum sechsten Mal trafen christliche, muslimische, jüdische und noch viele weitere Religionsvertreter das Triumvirat der EU, d.h. den Präsidenten der Kommission, des Parlaments und des Rates. Damit das Treffen sich nicht zu einem der zahlreichen Pflichttermine für die EU-Bürokratie entwickelt, hatten Kirchenvertreter dieses Jahr ein konkretes Thema gesetzt: Im europäischen Jahr gegen Armut und Ausgrenzung lag es auf der Hand, den Kampf gegen die Armut auf die Tagesordnung zu setzen. Johanna Touzel ist Sprecherin der Kommission der europäischen Bischofskonferenzen (COMECE). Im Gespräch mit Radio Vatikan erzählt sie:
„Die EU hat sich in diesem Jahr selbst verpflichtet, die Zahl der Armen in der EU um 20 Millionen zu senken. Das ist ein ehrgeiziges Ziel. Und für die Politiker ist es natürlich sehr schwer, es konkret zu erreichen. Das ist der Punkt, wo Kirchen und ihre Organisationen eine wichtige Rolle spielen, da sie große Expertise in der Armutsbekämpfung haben. Wir kennen alle die extrem wichtige Arbeit, die z.B. Caritas Europa und andere christliche Sozialinitiativen leisten. Es war ein sehr interessanter Austausch mit allen drei Präsidenten, wo Religionsvertreter auf sehr theoretischem Niveau Armut definiert haben, aber auch konkrete Vorschläge an die Politik gemacht haben, wie Armut bekämpft werden kann."
Armut meint nicht nur materielle Armut, sondern hängt auch von sozialen Bindungen und Beziehungen ab. Das hatte der Vorsitzende des Rats der EU-Bischofskonferenzen, Kardinal Peter Erdö, unterstrichen. Dem schloss sich EU-Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso an. Er sagte:
„Der Kampf gegen Armut darf nicht nur der Kampf für Beschäftigung sein. Arbeit ist ungemein wichtig und das beste Werkzeug, um Armut zu bekämpfen. Aber wir müssen darüber hinausgehen. Die gegenwärtige Situation in vielen Teilen Europas ist dramatisch und inakzeptabel."
„Armut ist eine Herausforderung, der sich die EU und die Kirchen gemeinsam stellen müssen." Diesen eindringlichen Appell richtete der Präsident der COMECE, Adrianus van Luyn, an die Konferenzteilnehmer. Doch nicht nur in Europa leiden viel zu viele Menschen unter Hunger und Entbehrungen, so van Luyn. Zwar sei es ein EU-Treffen, doch die globale Perspektive dürfe man nicht aus dem Blickfeld verlieren; Maßstab und Ziel seien nach wie vor die von der UNO ausgegebenen Millenniumsziele. Seine Sprecherin erzählt:
„Wir müssen diese Millenniumsziele erreichen, und Bischof van Luyn unterstrich, dass wir Armut nicht nur innerhalb der EU, sondern auch auf globaler Ebene betrachten und bekämpfen müssen. Das betrifft sowohl Afrika als auch die Migranten, die nach Europa kommen. Er sagte auch, dass die Ärmsten unter uns nicht zu den Opfern dieser Krise werden dürfen. Künftige Generationen dürfen nicht unsere Fehler ausbügeln, während wir es nicht schaffen, es selbst zu tun."
Mit im Bunde der katholischen Vertreter auf der Konferenz war auch Flaminia Giovanelli vom Päpstlichen Rat Justitia et Pax. Sie erinnerte daran, dass die Kirche mit ihren Projekten schon länger das tut, was Papst Benedikt XVI. in seiner Enzyklika „Caritas in veritate" einforderte, dass sie nämlich „das Private und das Öffentliche einbezieht und den Gewinn nicht ausschließt, ihn aber als Mittel für die Verwirklichung humaner und sozialer Ziele betrachtet." Caritas, Liebe, betonte auch EU-Ratspräsident Herman van Rompuy:
„Das Herz einer jeden Religion ist Liebe. Deswegen sind Initiativen aus der Zivilgesellschaft und von Religionsgemeinschaften so wichtig. Jemanden richtig zu lieben, heißt, alles dafür zu tun, dass es letzten Endes keine Armen mehr gibt." (rv)