Auch dieses Jahr nimmt der Vatikan wieder mit einem eigenen Stand an der Buchmesse in Frankfurt teil. Vom 6. bis 10. Oktober rechnet die Vatikanische Verlagsbuchhandlung, kurz LEV, an ihrem 80-qm-Stand vor allem mit Interesse an dem Gesprächsbuch, das Papst Benedikt mit dem Journalisten Peter Seewald veröffentlichen will. Ein weiteres Thema wird das zweite Jesusbuch sein, das Papst Benedikt geschrieben hat; es wird voraussichtlich im kommenden März in mehreren Sprachen, darunter deutsch, auf den Markt gebracht. (rv)
Tag: 2. Oktober 2010
Spanien: Weniger Gaudì, mehr Familienkrise
In einem guten Monat reist Papst Benedikt nach Spanien: Dort besucht er den Wallfahrtsort Santiago de Compostela in Galizien und Barcelona in Katalonien. Kein anderes Land in Europa, noch nicht einmal seine deutsche Heimat, besucht Benedikt so häufig wie Spanien: Schließlich wird er zur Jahresmitte 2011 auch in Madrid erwartet, zum Weltjugendtag, und vor ein paar Jahren war er schon mal zu einem Familienkongress in Valencia. Kardinal Antonio Maria Rouco Varela von Madrid sagt zur Visite vom November:
„Wir freuen uns sehr auf den Besuch des Heiligen Vaters, und wir sind uns sicher, dass die Aufnahme seitens der Gesellschaft, der Kirche und des Volkes eine sehr herzliche sein wird. Wir sind auch tief überzeugt davon, dass die geistlich-apostolischen Früchte dieses Besuchs für uns von großer Bedeutung sein werden."
Rouco ist auch Vorsitzender der Spanischen Bischofskonferenz – und hat schon so manchen Strauß mit der sozialistischen Regierung von Joseluis Zapatero ausgefochten, vor allem zum Thema Lebensschutz. Er sagt von der Papstreise im November,
„dass dieser Besuch auch für Europa von Bedeutung sein wird. Denn Santiago de Compostela ist einer der Wallfahrtsorte, der heute von den Europäern am meisten besucht wird und wo man ein Zeugnis der christlichen Geschichte Europas findet, das einen kräftigen Eindruck hinterlässt."
Noch wichtiger scheint dem Kardinal aber die Papst-Etappe im nordöstlichen Barcelona zu sein – hier weiht der Papst die berühmte Sagrada Familia ein, die vom katalanischen Architekten Antoni Gaudì begonnene Basilika, die längst ein Weltkulturerbe geht. Rouco setzt aber weniger auf Gaudì-Begeisterung als darauf, dass die Basilika der Heiligen Familie geweiht ist: Von hier kann Benedikt also zum Thema Ehe und Familie Stellung nehmen.
„Der Bezug zwischen dieser liturgischen Feier und der Problematik der Familie und Ehe in Spanien und in Europa ist so evident, so klar, dass man auch von diesem Besuch ein Licht für die Kirchen in Europa erwarten kann – ein Licht, dass uns helfen wird, die christliche und sittliche Bedeutung von Ehe und Familie für die Gegenwart und Zukunft Europas neu zu verstehen." (rv)