Mehr als 200 Journalisten, Kirchenvertreter und Medienfachleute aus 85 Ländern tagen derzeit in Rom. Beim internationalen katholischen Medienkongress, organisiert vom päpstlichen Medienrat. Es geht vor allem um die Glaubwürdigkeit des Verkünders einer Botschaft. Der Papst in seiner persönlichen Einfachheit gebe dafür ein genauso gutes Beispiel, wie sein Vorgänger Johannes Paul II. Das sagte Vatikansprecher Federico Lombardi im Rahmen der Tagung. Gerade hochstilisierte Skandalthemen, die mit Geld und Sex zusammenhingen, gelte es richtig zu kommunizieren, so Lombardi. Dazu sei die Vernetzung der Kirchen und Bistümer untereinander sehr wichtig. Die Nachricht kommt an, meint der Informationsbeauftragte der Schweizer Bischofskonferenz, Walter Müller, gegenüber Radio Vatikan.
„Der Kongress führt aus der ganzen Welt die katholische Presse zusammen und das ist eine ganz wichtige Veranstaltung, die so noch nie stattgefunden hat. Und mich hat sehr beeindruckt, wie jetzt offen gesrpochen wird, wie man Herausforderungen in der ganzen Weit miteinander bespricht."
Diese Herausforderungen sind Details. Und die gemeinsam fordern eine bestimmte Haltung der Medien- und Kirchenleute, so Müller.
„Die Wahrheit ist im Zentrum der Arbeit. DIese Verpflichtung, dass wir die Wahrheit in die Mitte unsrer Kommunikation stellen müssen, die Wahrheit und die Liebe. Die Soziallehre der Kirche ist auch Teil der christlichen Wahrheit und deshalb auch immer im Zentrum unserer Arbeit als katholische Presse." (rv)
Tag: 6. Oktober 2010
Vatikan: Papst ernennt Synoden-Teilnehmer
So knapp war das noch nie: Nur wenige Tage vor Beginn der Sonderbischofssynode zum Nahen Osten hat Papst Benedikt jetzt Teilnehmer, Experten und „Zuhörer" nominiert. Die Liste wurde wohl auch aus Sicherheitsgründen erst so kurz vor Beginn der Synode am nächsten Sonntag veröffentlicht. Die Ortskirchen wollen ihre Synodalen-Liste sogar erst 48 Stunden vor Beginn aufdecken.
Zu Mitgliedern der Synode ernennt der Papst die Kardinäle Sodano – der das Kardinalskollegium leitet – sowie Husar aus der Ukraine und Foley aus den USA. Interessant ist, dass er auch den langjährigen Ökumene-Chef des Vatikans, Kardinal Walter Kasper, nominiert. Unter den Erzbischöfen, die auf der Mitglieder-Liste aus dem Vatikan stehen, sind der frühere Lateinische Patriarch von Jerusalem, der Palästinenser Michel Sabbah, und der frühere Nuntius in Österreich, der Libanese Edmond Farhat. Nur drei Personen auf der Mitglieder-Liste sind keine Bischöfe, sondern einfache Priester; zu ihnen gehört der Jesuit David Neuhaus, der in Jerusalem für Christen jüdischer Sprache verantwortlich ist. Dazu passt, dass der Vatikan übrigens in den Tagen der Synode auch auf einer eigenen Homepage in hebräischer Sprache über die Arbeiten und Beratungen berichten will.
Zu Experten beruft der Papst zahlreiche Persönlichkeiten aus dem Nahen Osten, aber auch aus Europa; der einzige aus dem deutschsprachigen Raum ist der Bibelwissenschaftler und Kirchenhistoriker Dietmar Werner Winkler aus Salzburg. Auch ein (italienischer) Journalist von Radio Vatikan wurde vom Papst zum Experten bei der Synode ernannt – es ist Graziano Motta. Als „Auditores", also „Zuhörer", beruft der Papst eine Reihe von Frauen, darunter eine aus Dubai (Hanna Almasso) und eine weitere aus dem Libanon (Jocelyne Khoueiry); letztere leitet einen Frauenverband in Beirut. Ebenfalls zu „Auditores" nominiert sind eine Poetik-Dozentin aus Bagdad und Regina Lynch, die die internationalen Projekte des deutschen Hilfswerks „Kirche in Not" verantwortet. Aus Deutschland stehen drei Namen auf der „Zuhörer"-Liste: Rudolf Wilhelm Solzbacher vom „Deutschen Verein vom Heiligen Lande", Harald Suermann von „Missio" Aachen und Christa von Siemens vom Orden der Grabesritter.
Als Präsidenten der Synode fungieren der Präfekt der Ostkirchenkongregation, Kardinal Leonardo Sandri, und der syrisch-katholische Patriarch Ignace Youssif III. Younan. Die Patriarchen der Maroniten und Chaldäer, Kardinal Nasrallah Pierre Sfeir und Kardinal Emmanuel III. Delly., wurden vom Papst zu Ehrenpräsidenten berufen. Das Amt des Generalrelators, der das Eröffnungsreferat hält und nach einer Woche eine Zwischenbilanz zieht, bekleidet Antonios Naguib, Patriarch der koptischen Katholiken. Er wird unterstützt vom Sondersekretär, dem maronitischen Erzbischof von Zypern, Joseph Soueif. (rv)