Die Ankündigung der anglikanischen Pfarrei Saint Peter’s in Folkstone in Großbritannien, zur katholischen Kirche überzutreten, hat einmal mehr die Risse innerhalb der Church of England offensichtlich werden lassen. Gemeinschaften, die sich anglo-katholisch nennen und eher zu dem konservativen Flügel innerhalb der Kirche gehören, wehren sich gegen einzelne Entscheidungen der Anglikaner. Pfarrer Stephen Boult erläuterte seine Absicht und die der Mehrheit seiner Pfarrei gegenüber der BBC:
„Sobald die Regelung in Kraft tritt, die erlaubt, dass Frauen zu Bischöfen geweiht werden können, dann hat die anglikanische Kirche keinerlei Recht mehr, sich selber irgendwie katholisch zu nennen. Dann gibt es durch Argumente nichts mehr zu gewinnen."
Außer dieser Pfarrei will auch der Bischof von Fulham, John Broadhurst, katholisch werden. Er wolle von seinem Bischofsamt zurück treten und dem zu gründenden Ordinariat für Anglikaner innerhalb der katholischen Kirche beitreten, so Broadhurst am Samstag. Zwei weitere Bischöfe erwägen laut der Zeitung „The Times" ebenfalls das Verlassen der anglikanischen Kirche.
Als Begründung geben alle Beteiligten an, dass die Generalsynode der Kirche, die im Sommer in York tagte, in ihren Beschlüssen aber auch im Ton den konservativen Kirchenkreisen gegenüber zu weit gegangen sei. (rv)