Deutschland: Diözesanadministrator leitet Bistum Görlitz

Nach der Übernahme des Bistums Augsburg durch Bischof Dr. Konrad Zdarsa am 23.10.2010, wurde im Bistum Görlitz notwenigerweise ein Diözesanadministrator gewählt. Die Wahl erfolgte am Montag, den 25.10.2010. Gewählt wurde durch das Domkapitel der bisherige Vertreter von Bischof Zdarsa, Domprobst Hubertus Zomack. Dompropst Prälat Hubertus Zomack hat die Wahl angenommen und übt seitdem gemäß can. 427 (CIC) das Amt des Diözesanadministrators aus. Somit steht er während der Dauer der Sedisvakanz dem Bistum Görlitz vor, darf aber in seiner Funktion als Administrator keine grundsätzlichen Entscheidungen treffen. (vh)

Bekanntgabe des Bistums Görlitz: >>Bistumsseite

Vatikan/Israel: Kritik an Wortmeldungen, aber nicht am Vatikan

Auch wenn Israel mit einzelnen Wortmeldungen bei der Nahost-Bischofssynode nicht einverstanden ist: Die Beziehungen zwischen Israel und dem Vatikan werden sich deshalb nicht verschlechtern. Das meint Mordechay Lewy, Israels Botschafter beim Heiligen Stuhl, im Gespräch mit uns.
 „Nein, ich glaube nicht, dass sich die Beziehungen verschlechtern. Es hängt auch davon ab, inwieweit der Vatikan den Weg finden wird, sich von den Worten von Bischof Bustros zu distanzieren. Ich bin sicher, dass er hier einen Weg finden wird.“
Der aus dem Libanon stammende Bischof Cyrille Salim Bustros hatte nach der Vorstellung der Schlussbotschaft mündlich auf Fragen geantwortet und dabei sinngemäß gesagt, dass sich der Staat Israel mit einer Rückkehr aller palästinensischen Christen auf demografische Weise erledigen würde. Botschafter Lewy sieht darin eine Wiedergabe „bekannter arabischer Standpunkte“ und betont,
„dass die katholischen Ostkirchen die Tatsache, dass Israel 1948 gegründet wurde, nie begrüßt haben. Sie haben sogar dagegen gearbeitet, lange bevor man von irgendeiner Verwaltung und Kontrolle Israels von gewissen Teilen der Westbank sprechen konnte, als das noch jordanisch war, waren sie schon dagegen. Die Ostkirchen waren auch gegen die Konzilserklärung Nostra Aetate in den 60er Jahren im II. Vatikanischen Konzil, das ist belegt. Sie waren gegen eine Annäherung zwischen Israel und dem Heiligem Stuhl und gegen die Aufnahme diplomatischer Beziehungen in den 90er Jahren.“
Die Nahost-Synode sei trotz anders lautender Vorsätze „politisch“ gewesen, so Lewy. Das sei aber keine Kritik an den Positionen des Heiligen Stuhls.
„Meine Worte und meine Kritik ist gegen die Botschaft der Synode an die Welt und gegen das, was der Wortführer des Entwurfskomitees – Bustros – daraus gemacht hat. Meine Kritikpunkte beziehen sich nicht auf die Haltung des Vatikans.“
Einige wenige Passagen der Synodendokumente seien aus israelischer Sicht immerhin relativ mild ausgefallen, etwa der Punkt 5 der Propositiones, wo „eine milde Formulierung über die Gründe der Emigration vorgebracht wurde“. Doch im Allgemeinen spiegelten die Synodendokumente, so Lewy, eine dezidiert arabische Sicht.
„ Das ist wie ein UN-Forum gewesen, und im UN-Forum gibt es immer eine automatische Mehrheit für die arabische Sicht. Das gab es auch hier in der Synode, und das kann ich nicht gut heißen.“
Kurz vor Beginn der Synode hatte die israelische Botschaft beim Heiligen Stuhl eine Mitteilung verbreitet, die auf die wachsende Zahl von Christen von Christen in Israel hinwies. „Bei uns gibt es wieder Verfolgung noch Exodus von Christen“, betonte Lewy.
„Ich halte die Lage der Christen und Katholiken, soweit sie der israelischen Jurisdiktion unterstehen, für besser als in allen arabischen Staaten, wo Christen unter muslimischer oder anderer Regierung leben müssen. Das wurde in der Synode nicht gewürdigt, weil man es ja viel leichter hat, Israel zu kritisieren, als seine Existenz zu riskieren, wenn man zurückfährt in sein arabisch-muslimisches Land. Das muss gesagt werden, denn in der Synode wurde das nicht gewürdigt. (rv)

Italien: Papstbruder erhält Auszeichnung

Prälat Georg Ratzinger, früherer Domkapellmeister der Regensburger Domspatzen und Bruder von Papst Benedikt XVI., ist in Rom mit dem Ehrenpreis der „Fondazione Pro Musica e Arte Sacra" ausgezeichnet worden. Zwischen Händeschütteln und Glückwünschen ist es uns gelungen, den Papstbruder nach der Preisverleihung kurz vors Mikro zu bekommen. Wir fragten ihn, was dieser Preis für ihn bedeutet – schließlich hat Georg Ratzinger schon viele Auszeichnungen erhalten.
 „Die Auszeichnung ist eine große Freude für mich. Und diese in besonderem Maße, weil sie einen uralten Mann jetzt noch erreicht. Das beweist ja, dass er noch nicht abgeschrieben und vergessen ist."
Es handelt sich um höchste Auszeichnung, die von der römischen Stiftung für geistliche Kunst und Musik vergeben wird. „Der Preis wird nur den Persönlichkeiten von internationalem Rang zuerkannt, die sich ganz besonders weltweit um die Kirchenmusik verdient gemacht haben", erläuterte Hans-Albert Courtial, der Generalpräsident der Stiftung, vor der Preisverleihung. Der 86-jährige Georg Ratzinger habe als Leiter der Regensburger Domspatzen den Knabenchor nachhaltig über viele Jahre hinweg geprägt. Ratzinger habe damit Maßstäbe gesetzt und „einen unverwechselbaren Beitrag zum Reichtum der Kirchenmusik geleistet", begründete Courtial die Entscheidung der Stiftung.
Ausgezeichnet wurde am Montag auch der emeritierte Leiter der Cappella Sistina, der 93-jährige Domenico Bartolucci, der am 20. November ins Kardinalskollegium aufgenommen wird. Eine weitere Ehrung erhielt der 58-jährige Clemens Hellsberg, Vorstand der Wiener Philharmoniker. Er sagte uns ins Mikrofon:
„Es ist für uns eine Überraschung gewesen, und es ist eine Anerkennung der Tätigkeit, die wir für dieses Festival gemacht haben; denn wir sind ja Gründungsmitglied. Und das führt uns natürlich ganz besonders."
Die „Fondazione Pro Musica e Arte Sacra" organisiert regelmäßig Konzertreihen in römischen Kirchen. (rv)