Der Papst wird im Frühjahr voraussichtlich nach Kroatien reisen. Der Kardinal von Zagreb, Josip Bozanic, sagte der kroatischen Kirchenzeitung „Glas Koncila", Benedikt XVI. werde an einem Wochenende in der ersten Jahreshälfte 2011 kommen. Zum Papstbesuch, der wahrscheinlich nur in Zagreb stattfinden wird, werde ein „Nationaler Tag der Familie" organisiert, denn der zunehmende Zerfall der Familienstruktur sei ein Problem in dem Land, sagt Erzbischof Marin Srakic von Djakovo-Osijek. – Nach Johannes Paul II. ist Benedikt der zweite Papst, der seit Kroatiens Unabhängigkeitserklärung 1991 das Land besucht. Der Vatikan ist entschieden für eine Aufnahme des mehrheitlich katholischen Kroatien in der EU. (rv)
Tag: 10. November 2010
Italien: Römische Juden wollen nicht bekehrt werden
Die jüdischen Gemeinden in Rom wollen nicht durch die katholische Kirche bekehrt werden. Das schreibt der Präsident der Union der jüdischen Gemeinden in Rom, Renzo Gattenga, an diesem Mittwoch in einem Gastbeitrag der Vatikanzeitung „Osservatore Romano". Eine „hilfreiche, notwendige Geste" wäre, wenn die Kirche erklären würde, dass sie keinerlei Missionsabsicht gegenüber den Juden habe und auch auf die Karfreitagsfürbitte für die Juden verzichte. Dies wäre ein „starkes und bedeutendes Signal" für gegenseitigen Respekt und Gleichrangigkeit im jüdisch-katholischen Verhältnis, schreibt Renzo weiter. Eine große Karfreitagsfürbitte für die Juden wurde vor zwei Jahren von Papst Benedikt für die so genannte außerordentliche Form des lateinischen Ritus neu formuliert. (rv)
Vatikan: Einheitsrat tagt zu neuem ökumenischem Dialog
„In Richtung einer neuen Etappe des ökumenischen Dialogs": Zu diesem Thema tagt der Päpstliche Rat zur Förderung der Einheit der Christen vom 15. bis 19. November, wie der Vatikan an diesem Dienstag bekannt gab. Der vor 50 Jahren von Johannes XXIII. gegründete Rat wird in seiner Vollversammlung über die orientalischen Kirchen, die Ukraine, die Ökumene in Afrika sowie über das ökumenische Engagement im Mittleren Osten und die Beziehungen zum Judentum sprechen. Der Präsident des Rates, Erzbischof Kurt Koch, hat zu einer öffentlichen Zeremonie zur Feier des 50-jährigen Bestehens am 17. November auch den anglikanischen Erzbischof Rowan Williams und den Metropolit von Pergamon, Jean Zizioulas eingeladen. Auch der ehemalige Präsident des Rates, Kardinal Walter Kasper, wird bei der Feier dabei sein. (rv)
Lombardi: Konsistorium wird ein Tag der Kollegialität
Wenn am 20. November Papst Benedikt XVI. neue Kardinäle kreiert, hat er den ersten Teil des Konsistoriums bereits hinter sich. Als Vorgesetzter des Kardinalskollegiums hat er bereits zum Freitag davor alle Kardinäle eingeladen, an einem ordentlichen, d.h. nicht öffentlichen, Konsistorium teilzunehmen. Das bestätigte Papstsprecher Pater Federico Lombardi gegenüber Radio Vatikan:
„Es ist ein Treffen der Reflexion und des Gebetes zu aktuellen Themen und Themen von allgemeinem Interesse. An diesem Tag, wie es ihn auch schon beim Konsistorium 2007 gegeben hat, wird der Papst teilnehmen, sehr aufmerksam zuhören, sowohl den vorbereiteten Beiträgen als auch dem, was die anwesenden Kardinäle zu sagen haben oder als Erklärung erfragen. Wir können annehmen, dass etwa 150 Kardinäle teilnehmen werden, um eine ungefähre Zahl zu nennen."
Neu an dem Treffen ist, dass es auch ein gemeinsames Mittagessen geben wird, bei dem informell und kollegial gesprochen werden könne. Der Papst lege viel Wert auf Kollegialität, so Lombardi, und das Konsistorium solle Ausdruck dieser Wertschätzung sein.
Es werde – wie auch schon verschiedentlich vermeldet – um die Missbrauchsfälle gehen, aber auch um Liturgie. Daneben werden zwei Dokumente besprochen werden, die für viel Wirbel gesorgt hatten: Dominus Iesus und das Dokument, dass Anglikanern den Übertritt in die katholische Kirche ermöglicht.
„Es geht um Kommunikation, Information, um Klärungen und um Reflexion einiger Fragen, aber sicherlich wird das Treffen keine besonders weiterentwickelte Vertiefung sein können. Am Ende des Tages wird der Pressesaal des Heiligen Stuhles eine zusammenfassende Stellungnahme abgeben, aber es wird sicherlich kein Dokument sein, das die ganze Diskussion aufgreift." (rv)