Italien: Tettamanzi warnt vor Ausländerfeindlichkeit

Der Mailänder Erzbischof, Kardinal Dionigi Tettamanzi, hat angesichts wachsender Ausländerfeindlichkeit in Italien davor gewarnt, Zuwanderer mit Kriminellen gleichzusetzen. Zuletzt hatten Bewohner einer norditalienischen Kleinstadt nach dem Verschwinden einer 13-Jährigen die Ausweisung von Immigranten gefordert. Tettamanzi forderte bei seiner Predigt am Tag des Mailänder Schutzpatrons, des Heiligen Ambrosius, zur Überwindung von Vorurteilen gegen Fremde auf:

„Man sollte Einwanderer nicht allgemein in die Kategorie der Verbrecher stecken. Jeder einzelne, ob Italiener oder ausländischer Nationalität, muss immer für sich beurteilt werden. Dabei darf nicht übersehen werden, dass das eigentliche Urteil allein Gott zukommt. Auf allen Böden muss ausgesät werden, das heißt jedem Gesellschaftsbereich gebührt zunächst Vertrauen, das dazu anregt, die eigenen Möglichkeiten auszuschöpfen. Eine solche Haltung ist vor allem bei Persönlichkeiten in öffentlichen und kirchlichen Ämtern nötig, um jede Art Boden fruchtbar zu machen." (rv)

Vatikan: Deutscher Friedhof hat neuen Rektor

In Rom ist an diesem Mittwoch eine Ära zu Ende gegangen: Die Ära Gatz. 35 Jahre lang war der Aachener Priester Erwin Gatz Rektor des Camposanto Teutonico, des Deutschen Friedhofs, im Vatikan. Zu Maria Empfängnis, dem Patronatsfest der dazugehörigen Erzbruderschaft der Schmerzhaften Muttergottes, hat er am Vormittag die Agenden an seinen Nachfolger Hans-Peter Fischer übergeben, der bisher Stadtpfarrer in Donaueschingen war. Fischer sagte im Gespräch mit Radio Vatikan, er freue sich auf die große Gemeinschaft, in die er hier im Begriff sei hineinzuwachsen.

„Mit Gott zu gehen ist immer ein großes Abenteuer. Ich habe damals schon bei meiner Primiz gesagt, „auf Dein Wort hin". Und „Auf Dein Wort hin" habe ich auch jetzt ja gesagt. Ich weiß, dass ich nicht allein bin. Gott ist bei mir. In diesem Vertrauen weiß ich mich mitgetragen von einer großen Gemeinschaft, der Erzbruderschaft, den Priestern im Priesterkolleg, und viele Frauen und Männer, die mich im Gebet mittragen." (rv)