Treffen mit Juden: Die Papstrede im Volltext

Meine sehr geehrten Damen und Herren!
Ich freue mich über diese Zusammenkunft mit Ihnen hier in Berlin. Ganz herzlich danke ich Präsident Dr. Dieter Graumann für die freundlichen Worte der Begrüßung. Sie machen mir deutlich, wie viel Vertrauen gewachsen ist zwischen dem jüdischen Volk und der katholischen Kirche, die einen nicht unwesentlichen Teil ihrer grundlegenden Traditionen gemeinsam haben. Zugleich ist uns allen klar, daß ein liebendes verstehendes Ineinander von Israel und Kirche im jeweiligen Respekt für das Sein des anderen immer noch weiter wachsen muß und tief in die Verkündigung des Glaubens einzubeziehen ist.
Bei meinem Besuch in der Kölner Synagoge vor sechs Jahren sprach Rabbiner Teitelbaum über die Erinnerung als eine der Säulen, die man braucht, um darauf eine friedliche Zukunft zu gründen. Und heute befinde ich mich an einem zentralen Ort der Erinnerung, der schrecklichen Erinnerung, daß von hier aus die Shoah, die Vernichtung der jüdischen Mitbürger in Europa geplant und organisiert wurde. In Deutschland lebten vor dem Naziterror ungefähr eine halbe Million Juden, die einen festen Bestandteil der deutschen Gesellschaft bildeten. Nach dem Zweiten Weltkrieg galt Deutschland als das „Land der Shoah", in dem man eigentlich nicht mehr leben konnte. Es gab zunächst kaum Anstrengungen, die alten jüdischen Gemeinden neu zu begründen, auch wenn von Osten her stetig jüdische Einzelpersonen und Familien einreisten. Viele von ihnen wollten auswandern und sich vor allem in den Vereinigten Staaten oder in Israel eine neue Existenz aufbauen.
An diesem Ort muß auch erinnert werden an die Pogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938. Nur wenige sahen die ganze Tragweite dieser menschenverachtenden Tat, wie der Berliner Dompropst Bernhard Lichtenberg, der von der Kanzel der Sankt-Hedwigs-Kathedrale den Gläubigen zurief: „Draußen brennt der Tempel – das ist auch ein Gotteshaus". Die nationalsozialistische Schreckensherrschaft gründete auf einem rassistischen Mythos, zu dem die Ablehnung des Gottes Abrahams, Isaaks und Jakobs, des Gottes Jesu Christi und der an ihn glaubenden Menschen gehörte. Der „allmächtige" Adolf Hitler war ein heidnisches Idol, das Ersatz sein wollte für den biblischen Gott, den Schöpfer und Vater aller Menschen. Mit der Verweigerung der Achtung vor diesem einen Gott geht immer auch die Achtung vor der Würde des Menschen verloren. Wozu der Mensch, der Gott ablehnt, fähig ist, und welches Gesicht ein Volk im Nein zu diesem Gott haben kann, haben die schrecklichen Bilder aus den Konzentrationslagern bei Kriegsende gezeigt.
Angesichts dieser Erinnerung ist dankbar festzustellen, daß sich seit einigen Jahrzehnten eine neue Entwicklung zeigt, bei der man geradezu von einem Aufblühen jüdischen Lebens in Deutschland sprechen kann. Es ist hervorzuheben, daß sich die jüdische Gemeinschaft in dieser Zeit besonders um die Integration osteuropäischer Einwanderer verdient gemacht hat.
Anerkennend möchte ich auch auf den sich vertiefenden Dialog der katholischen Kirche mit dem Judentum hinweisen. Die Kirche empfindet eine große Nähe zum jüdischen Volk. Mit der Erklärung Nostra aetate des Zweiten Vatikanischen Konzils wurde ein „unwiderruflicher Weg des Dialogs, der Brüderlichkeit und der Freundschaft" eingeschlagen (vgl. Rede in der Synagoge in Rom, 17. Januar 2010). Dies gilt für die katholische Kirche als ganze, in der der selige Papst Johannes Paul II. sich besonders intensiv für diesen neuen Weg eingesetzt hat. Es gilt selbstverständlich auch für die katholische Kirche in Deutschland, die sich ihrer besonderen Verantwortung in dieser Sache bewußt ist. In der Öffentlichkeit wird vor allem die „Woche der Brüderlichkeit" wahrgenommen, die von den lokalen Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit jedes Jahr in der ersten Märzwoche organisiert wird.
Von katholischer Seite gibt es zudem jährliche Treffen zwischen Bischöfen und Rabbinern sowie strukturierte Gespräche mit dem Zentralrat der Juden. Schon in den 70er Jahren trat das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) mit der Errichtung eines Gesprächskreises „Juden und Christen" hervor, der in fundierter Weise im Laufe der Jahre viele hilfreiche Verlautbarungen hervorgebracht hat. Nicht unerwähnt bleiben soll das historische Treffen im März 2006 für den jüdisch-christlichen Dialog unter Beteiligung von Kardinal Walter Kasper. Diese Zusammenkunft hat bis in jüngste Zeit reiche Früchte getragen.
Neben diesen lobenswerten konkreten Initiativen scheint mir, daß wir Christen uns auch immer mehr unserer inneren Verwandtschaft mit dem Judentum klar werden müssen. Für Christen kann es keinen Bruch im Heilsgeschehen geben. Das Heil kommt nun einmal von den Juden (vgl. Joh 4,22). Wo der Konflikt Jesu mit dem Judentum seiner Zeit in oberflächlicher Manier als eine Loslösung vom Alten Bund gesehen wird, wird er auf die Idee einer Befreiung hinauslaufen, die die Tora nur als sklavische Befolgung von Riten und äußeren Observanzen betrachtet. Tatsächlich hebt die Bergpredigt das mosaische Gesetz nicht auf, sondern enthüllt seine verborgenen Möglichkeiten und läßt neue Ansprüche hervortreten. Sie verweist uns auf den tiefsten Grund menschlichen Tuns, das Herz, wo der Mensch zwischen dem Reinen und dem Unreinen wählt, wo sich Glaube, Hoffnung und Liebe entfalten.
Die Hoffnungsbotschaft, die die Bücher der hebräischen Bibel und des christlichen Alten Testaments überliefern, ist von Juden und Christen in unterschiedlicher Weise angeeignet und weitergeführt worden. „Wir erkennen es nach Jahrhunderten des Gegeneinanders als unsere heutige Aufgabe, daß diese beiden Weisen der Schriftlektüre – die christliche und die jüdische – miteinander in Dialog treten müssen, um Gottes Willen und Wort recht zu verstehen" (Jesus von Nazareth. Zweiter Teil: Vom Einzug in Jerusalem bis zur Auferstehung, S. 49) Dieser Dialog soll die gemeinsame Hoffnung auf Gott in einer zunehmend säkularen Gesellschaft stärken. Ohne diese Hoffnung verliert die Gesellschaft ihre Humanität.
Insgesamt dürfen wir feststellen, daß der Austausch der katholischen Kirche mit dem Judentum in Deutschland schon verheißungsvolle Früchte getragen hat. Beständige vertrauensvolle Beziehungen sind gewachsen. Juden und Christen haben gewiß eine gemeinsame Verantwortung für die Entwicklung der Gesellschaft, die immer auch eine religiöse Dimension hat. Mögen alle Beteiligten diesen Weg gemeinsam weitergehen. Dazu schenke der Einzige und Allmächtige, Ha Kadosch Baruch Hu, seinen Segen. (rv)

Analyse: In der Sprache Luthers gesprochen *

Das Wichtigste vorweg: Die Einladung steht. Eine Einladung, das Reformationsjubiläum 2017 gemeinsam zu feiern, als Moment gemeinsamer Kirchengeschichte. Ausgesprochen hat sie der Präses der EKD, Nikolaus Schneider, in seiner Ansprache in Erfurt. Luther sei ein Scharnier zwischen beiden Konfessionen, er habe schließlich beiden angehört. So offen und vor allem offiziell haben wir das bislang noch nicht gehört. Ein gutes Zeichen für beide Seiten.
Damit ist aber nicht nur ein Einzelereignis oder eine Einzelmeldung gegeben. Das Gedächtnis Luthers stand mehr im Zentrum der Begegnung in Erfurt, als die Symbolik des Luther-Klosters Erfurt das vielleicht hat vermuten lassen. Luther war sozusagen ständig gegenwärtig.

Treffen mit Martin Luther

Der Papst hat sich auf die Ökumene-Begegnung gefreut, das hat er wiederholt gesagt. Er hat in einem öffentlich gewordenen Brief an Präses Schneider im Frühjahr betont, wie wichtig ihm persönlich dieser Teil der Reise ist. In den Ansprachen an den Papst durch den Bundespräsidenten und den Bundestagspräsidenten ist diese Erwartung noch einmal verstärkt worden. Der Satz Wulffs, dass die Trennung der Rechtfertigung bedürfe, nicht die Einheitsbemühungen, war vielen, wenn nicht allen Christen in Deutschland aus dem Herzen gesprochen. Für die Hoffnung auf baldige Schritte, die Norbert Lammert am Donnerstag im Dt. Bundestag aussprach, gilt Ähnliches.

Vor diesem Hintergrund mögen die Worte des Papstes zunächst einmal hart klingen. Keine Gastgeschenke wolle er bringen, womit schnelle Lösungen für die Trennung gemeint waren. Ein Kollege – ein evangelischer – brachte es auf den Punkt: Man sei in der Stadt Luthers, da müsse man sprechen wie Luther. Klar und deutlich, kein Blatt vor den Mund. Der Papst will Redlichkeit und Offenheit. Er wirft niemandem vor, das nicht zu sein, weit entfernt. Aber er lässt das Thema Ökumene im Raum des ernsthaften Dialoges. Die Hoffnungen, Erwartungen und Wünsche auf der einen, das in lutherischer Klarheit ausgedrückte theologische Denken auf der anderen, das ist die Weise, wie die Ökumene der „Begegnung von Erfurt" geschieht. Inhaltlich hat dieser Dialog in Martin Luther seinen – berechtigten – Fokus gefunden, und das nicht nur durch die Einladung zur gemeinsamen Feier.

„Was Christum treibet"

Luther war allgegenwärtig. Zunächst in der kräftigen Sprache, in der der Psalm zu Beginn der ökumenischen Feier verlesen wurd. Er war das Zentrum der Feier, und zwar nach Überzeugung aller nicht als Beginn der Trennung, sondern in der ihn Zeit seines Lebens drängenden Frage „Wie kriege ich einen gnädigen Gott?". Präses Schneider betont, bereits die Reformation habe sich selbst als Umkehr zu Christus verstanden. Papst Benedikt XVI. formulierte die Suche Luthers so: „Diese Frage hat ihn ins Herz getroffen und stand hinter all seinem theologischen Suchen und Ringen. Theologie war für ihn … das Ringen um sich selbst, und dies wiederum war ein Ringen um Gott und mit Gott." Dies sei für Luther „Kraft seines ganzen Weges" gewesen. Die Orientierung dieses Denkens und das hermeneutische Prinzip der Schriftauslegung sei für Luther „Was Christum treibet" gewesen, auch hier liegen der Papst und seine Gastgeber ganz auf einer Linie. Luther wird in dieser Begegnung zum Scharnier, besser noch zum Begegnungspunkt der Konfessionen.

„Wie kriege ich einen gnädigen Gott?"

Benedikt XVI. nennt in seinen Worten zu Beginn des ökumenischen Gesprächs die „Fehler des konfessionellen Zeitalters". Man habe nur das Trennende gesehen. Nun gelte es, die Gemeinsamkeiten weiter auszudeuten und zu leben. Wohin soll es gehen? Auch da sind sich alle Gesprächsteilnehmer einig, und auch die Tatsache des gemeinsamen Betens zeigt es: Jesus Christus in der Gesellschaft heute sichtbar zu machen. In der „Abwesenheit Gottes" und in der „Verdünnung des Glaubens" brauche es neu „neu gedachten, neu gelebten" Glauben. Präses Schneider formuliert die Kirche der Reformation als Kirche der Freiheit, unter der aber keinesfalls die Beliebigkeit zu verstehen sei. Im Kern der Bindung, die diese Freiheit braucht, steht Christus. Das gemeinsame Ringen und Suchen, denken und leben des Glaubens ist also die ökumenische Aufgabe der Zukunft. Ein Satz, dem auch Martin Luther mit ganzem Herzen zustimmen würde. (rv)

* von unserem Redaktionsleiter, Jesuitenpater Bernd Hagenkord, der den Papst auf seiner Deutschlandreise begleitet

Papst bei ökumenischem Gottesdienst: „Keine Kompromisse eingehen“

In seiner Predigt in Erfurt beklagte der Papst die Spaltung der Christenheit. Jesus habe doch im Abendmahlssaal so dringend für die Einheit gebetet.
„Ist das Gebet Jesu unerhört geblieben? Die Geschichte der Christenheit ist sozusagen die sichtbare Seite dieses Dramas, in dem Christus mit uns Menschen ringt und leidet."
Doch die Christen sollten „nicht nur die Trennungen und Spaltungen beklagen, sondern Gott für alles danken, was er uns an Einheit erhalten hat und immer neu schenkt", riet der Papst.
„Die grundlegende Einheit besteht darin, daß wir an Gott, den Allmächtigen, den Vater, den Schöpfer des Himmels und der Erde glauben. Daß wir ihn als den Dreifaltigen bekennen – Vater, Sohn und Heiliger Geist. Die höchste Einheit ist nicht monadische Einsamkeit, sondern Einheit durch Liebe."
Aber brauche der Mensch Gott, oder gehe es nicht „auch ohne ihn ganz gut"? Nein, bekräftigte der Papst:
„Der Durst nach dem Unendlichen ist im Menschen unausrottbar da. Der Mensch ist auf Gott hin erschaffen und braucht ihn. Unser erster ökumenischer Dienst in dieser Zeit muß es sein, gemeinsam die Gegenwart des lebendigen Gottes zu bezeugen und damit der Welt die Antwort zu geben, die sie braucht."
Der Glaube an Gott müsse sich „in unserem gemeinsamen Eintreten für den Menschen konkretisieren" – ein Seitenhieb darauf, dass katholische und evangelische Kirche in vielen ethischen Fragen, etwa PID, nicht zu einer gemeinsamen Haltung finden.
„Die Ernsthaftigkeit des Glaubens zeigt sich vor allem auch dadurch, daß er Menschen inspiriert, sich ganz für Gott und von Gott her für die anderen zur Verfügung zu stellen… Solche Menschen sind ein wichtiges Zeichen für die Wahrheit unseres Glaubens."
Und was war mit den hohen Erwartungen, die man in ökumenischer Hinsicht mit dem Papstbesuch verknüpft?
„Die Gaben, die dabei genannt wurden, brauche ich nicht einzeln anzuführen. Dazu möchte ich sagen, daß dies ein politisches Mißverständnis des Glaubens und der Ökumene darstellt."
Sein Besuch sei ja nicht wie der eines Staatsmannes, mit dem man Verträge schließt und dabei Kompromisse eingeht, so Benedikt XVI.
„Der Glaube der Christen beruht nicht auf einer Abwägung unserer Vor- und Nachteile. Ein selbstgemachter Glaube ist wertlos. Der Glaube ist nicht etwas, was wir ausdenken oder aushandeln. Er ist die Grundlage, auf der wir leben. Nicht durch Abwägung von Vor- und Nachteilen, sondern nur durch tieferes Hineindenken und Hineinleben in den Glauben wächst Einheit." (rv)

P. Hagenkord: „Papst hat klare Worte gefunden“

Während des Deutschlandbesuches des Papstes ist für Radio Vatikan auch unser Redaktionsleiter, Pater Bernd Hagenkord, dabei. Wie sind die ersten Ereignisse aus der Sicht seines „Gefolges" von Journalisten verlaufen?

„Es war zunächst einmal ein ruhiger und wie gewohnt professioneller Flug, ein kurzer Flug noch dazu, fast schon zu kurz, um die übliche Pressekonferenz abzuhalten.
Der Papst beantwortete Fragen zu seinem „Deutschsein", ob er sich denn als Deutscher fühle, er sprach zum Missbrauch und zu den Kirchenaustritten in Deutschland. Aber er tat das vor allem in Italienisch. Es ist meine Erfahrung der letzten Tage und Wochen, dass es sehr schwierig ist, außerhalb der Deutsch sprechenden Länder zu vermitteln, wie genau die deutsche Kirche so funktioniert. Deswegen war es wahrscheinlich sehr wichtig, dass der Papst das für die Weltpresse auf Italienisch tat.
Gerade in der internationalen Presse sind in den letzten Tagen viele unsinnige und verzerrende Darstellungen über die Kirche in Deutschland geschrieben worden, über Austritte und so weiter, da hat der Papst gut und klar seine Worte zu gefunden."

Wir müssen aber auch auf die Proteste in Berlin eingehen. Waren die im Ablauf der Papstreise sichtbar? Haben die Einfluss auf den Ablauf oder gar den Inhalt?

„Während des Fluges hat der Papst natürlich darauf Bezug genommen. Aber viel wichtiger finde ich, dass die Besuchten, in diesem Fall erst einmal der Bundespräsident und die Kanzlerin, das auch getan haben. Sie haben das nicht konkret angesprochen, aber genau das gemacht, was so kritisiert wird, sie haben den Papst als Staatsgast angesprochen und empfangen.
Bundeskanzlerin Merkel hat ganz klar die europäische Einigung und die Finanzmärkte angesprochen, dass sind politische Themen. Der Papst wird als jemand empfangen, der für Deutschland und Europa nicht nur in geistlicher und kirchlicher Hinsicht wichtig ist, der auch für die ganze Gesellschaft und für die Politik wichtig ist.
Beim Willkommen in Schloss Bellevue hat Bundespräsident Wulff ebenfalls konkret Erwartungen angesprochen, zwar eher was bürgerliches Engagement angeht, aber trotzdem sehr klar und deutlich. Das waren nicht nur höfliche Worte, hier wird sichtbar, dass der Papst und die Kirche zur Gesellschaft und zum Staat beitragen können, dass das erwartet wird. Das ist ganz klar der Besuch eines Staates, nicht nur der Kirche." (rv)

D: Zollitsch erwartet eine Herausforderung

Er ist einer der Gastgeber Benedikts in Deutschland: der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch. Kurz vor der Ankunft des hohen Gastes aus Rom hat er vor Journalisten präzisiert, welche Herausforderungen den Papst bei seinem Besuch in Deutschland erwarten und welche Botschaft er den Menschen bringen wird.

„Der Heilige Vater kennt die Situation in Deutschland, er weiß, dass bei uns der christliche Glaube – das gilt für die evangelische Kirche wie für uns als Katholiken – es tatsächlich schwer hat. Wir spüren, die Zahl derer, die ihren Glauben praktizieren, geht zurück. Wir spüren auch, dass die Teilnahme am Gottesdienst zurückgegangen ist, ja es ist eine gewisse Laizität, die bei uns um sich greift, und es ist – wie der Papst sagt – eine Situation des Relativismus, wo vieles gleich gültig nebeneinander steht. Er wird die Herausforderung an uns stellen, uns auf Gott einzulassen, auf Gott zu besinnen und zu sagen: Ja, die Gottesfrage ist die entscheidende Frage der Gegenwart. Es kommt darauf an, wie wir Gott erfahren. Sie erinnern sich vielleicht an sein Wort zum Sonntag, das er vergangenen Sonntag gesprochen hat, wo er dann im zweiten Teil gerade auf diese Frage kommt und er in einer schlichten Weise darüber nachdenkt, wie wir Gott begegnen können. Wir können Gott begegnen in seiner Schöpfung: indem wir ahnen, welche Herrlichkeit dahinter steht. Wir können Gott begegnen in seinem Wort, in der Heiligen Schrift. Wir können Gott begegnen über Menschen, die von Gott erfüllt sind und die etwas von dem weitergeben, was sie erfahren haben.

Er wird hier eine sehr zentrale Botschaft an uns richten, und uns auch ein bisschen aufrütteln, dass wir nicht in der Frage der Finanzen stecken bleiben. Dass wir die Werte in den Blick nehmen, von denen wir als Gesellschaft und auch Europa leben. Das scheint mir sehr wichtig zu sein, denn er wird zweifellos im Bundestag dazu ermutigen, den Weg nach Europa gemeinsam zu gehen und in Europa gemeinsam fortzusetzen. Insofern werden gerade in der Auseinandersetzung mit der Frage nach Gott, mit der Frage nach dem Relativismus, mit der Frage nach dem, wofür zu leben sich eigentlich lohnt, auch eine ganze Reihe provokanter Fragen, Antworten, Herausforderungen dabei sein."

Die von Erzbischof Robert Zollitsch erwähnte Rede des Papstes vor dem Deutschen Bundestag wird heute Nachmittag gegen 16.30 Uhr stattfinden. (rv)

Der Papst kommt: Unsere Presseschau

Fast alle deutschen Zeitungen berichten heute auf ihren Titelseiten über den Papstbesuch. Die meiste Aufmerksamkeit erhält dabei das Interview der KNA mit Bundespräsident Christian Wulff. Wulff, geschiedener und wiederverheirateter Katholik, wünscht sich vom Papst ein Wort zu dieser Situation, in der auch viele andere Katholiken sind.

Zwei überregionale Tageszeitungen heben die Aussagen Wulffs auf ihre Titelseiten: die Süddeutsche Zeitung und die Welt. Wenn sich die Lebenslinien nicht verwirklichen ließen, könne es bei fairem Umgang untereinander für alle Beteiligten besser sein, sich zu trennen. Er habe hierzu in der Kirche durchaus auch viel Differenzierung erlebt, so zitiert die „Welt" den Präsidenten. Der bekennend katholische Vatikanberichterstatter Paul Badde widmet die ganze letzte Seite des Politikteils dem Papstbesuch. Benedikt komme nicht als Kreuzritter, sondern als Diener seiner Kirche. Der Titel über dem Artikel: „Besuch eines Machtlosen".

Die linksliberale Süddeutsche Zeitung bringt ebenfalls die Aussagen Wulffs auf der ersten Seite. Im Blattinneren heißt es, Deutschland sei ein besonders schwieriges Pflaster für den deutschen Papst. Außerdem mache die Kirche ein großes Geheimnis aus einem möglichen Treffen zwischen Papst und Missbrauchsopfern.

Die liberalkonservative Frankfurter Allgemeine Zeitung bringt auf dem Titel eine nüchterne Zusammenfassung des Papstprogramms. Im Blattinneren heißt es, die Päpste rufen eigentlich überall, wo sie hingehen, Proteste hervor, sie seien „ein leichtes Ziel für alle Unzufriedenen". Allerdings würden die Kundgebungen in Berlin wohl besonders „geschmacklos" sein, „ätzender, verletzender, aggressiver".

Die traditionell papstfreundliche „Bild" mit ihren 12 Millionen Lesern beschränkt ihre Informationen über den Papstbesuch auf den Satz „Benedikt XVI. ist heute auf Berlin-Besuch". Dafür heißt sie ihn mit einem „Grüß Gott, Heiliger Vater!" auf dem Titel willkommen. Auf der mittigen Doppelseite prangt ein Papstbild, das sich aus 10.000 winzigen Fotos von papstfreundlichen Lesern zusammensetzt, die sich eigens zu diesem Anlass fotografieren ließen.

„Der Papst ist da, Berlin steht still", schreibt der linksliberale Berliner Tagesspiegel auf der Titelseite. Im Inneren widmet er dem Papst einen ausgewogenen Artikel, der Benedikts große Grundthemen referiert: nicht die Krise des Euro oder die – gleichwohl schrecklichen – Missbrauchsfälle durch Kleriker, sondern die Anwesenheit Gottes in der Welt, in der Politik, in der Gesellschaft. Relativ viel Platz wird den Anliegen des Präsidenten des Zentralrats der Juden, Dieter Graumann, eingeräumt. Er möchte mit dem Papst auch über das sprechen, was den Juden im Verhältnis zur Kirche „weht tut", etwa die Annäherung an die traditionalistische Piusbruderschaft.
(rv)

Papst in Berlin offiziell begrüßt

Ankunft des Papstes in Berlin – jetzt geht er los, der mit Spannung erwartete Staatsbesuch zu Hause. Benedikt wird am Donnerstag Morgen auf dem Berliner Flughafen Tegel mit 21 Salutschüssen begrüßt. Es ist seine 21. internationale Auslandsreise – und schon die dritte nach Deutschland, aber die erste in die Hauptstadt. Bei kräftigem Wind ein Händedruck mit Bundespräsident Christian Wulff und seiner Frau, mit Kanzlerin Angela Merkel und fast dem gesamten Bundeskabinett.

Dann geht`s zur offiziellen Begrüßungszeremonie nach Schloß Bellevue im Westteil von Berlin. Hier erklingen bei Sonnenschein die Nationalhymnen, und Benedikt setzt mit seiner seiner ersten Rede auf deutschem Boden den Akzent dieser Visite. Auch wenn dieser Besuch ein offizieller sei, so komme er doch nicht, „um bestimmte politische oder wirtschaftliche Ziele zu verfolgen, sondern um den Menschen zu begegnen und über Gott zu sprechen".

„Der Religion gegenüber erleben wir eine zunehmende Gleichgültigkeit in der Gesellschaft, die bei ihren Entscheidungen die Wahrheitsfrage eher als ein Hindernis ansieht und statt dessen Nützlichkeitserwägungen den Vorrang gibt. Es bedarf aber für unser Zusammenleben einer verbindlichen Basis, sonst lebt jeder nur noch seinen Individualismus. Die Religion ist eine dieser Grundlagen für ein gelingendes Miteinander. „Wie die Religion der Freiheit bedarf, so bedarf auch die Freiheit der Religion". Dieses Wort des großen Bischofs und Sozialreformers Wilhelm von Ketteler, dessen zweihundertsten Geburtstag wir in diesem Jahr feiern, ist heute nach wie vor aktuell."

Freiheit brauche „die Rückbindung an eine höhere Instanz", so Benedikt: „Dass es Werte gebe, „die durch nichts und niemand manipulierbar sind", sei „die eigentliche Gewähr unserer Freiheit". Und ohne Solidarität gebe es gar keine Freiheit:

„Was ich auf Kosten des anderen tue, ist keine Freiheit, sondern schuldhaftes Handeln, das den anderen und auch mich selbst beeinträchtigt. Wirklich frei entfalten kann ich mich nur, wenn ich meine Kräfte auch zum Wohl der Mitmenschen einsetze. Das gilt nicht nur für den Privatbereich, sondern auch für die Gesellschaft. Diese hat gemäß dem Subsidiaritätsprinzip den kleineren Strukturen ausreichend Raum zur Entfaltung zu geben und zugleich eine Stütze zu sein, damit sie einmal auf eigenen Beinen stehen können."

Das war gleich ein sehr grundsätzlicher Einstieg in die Papstreise: eine Vorlage für den Auftritt im Deutschen Bundestag vom Nachmittag.

„Die Bundesrepublik Deutschland ist durch die von der Verantwortung vor Gott und voreinander gestaltete Kraft der Freiheit zu dem geworden, was sie heute ist. Sie braucht diese Dynamik, die alle Bereiche des Humanen einbezieht, um unter den aktuellen Bedingungen sich weiter entfalten zu können. Sie braucht dies in einer Welt, die einer tiefgreifenden kulturellen Erneuerung und der Wiederentdeckung von Grundwerten bedarf, auf denen eine bessere Zukunft aufzubauen ist."

Vor dem Papst hatte Bundespräsident Wulff das Wort ergriffen: Der katholische Politiker sprach diesmal nicht von der „bunten Republik Deutschland", doch er zeichnete durchaus ein Porträt des Staates, den Benedikt jetzt besucht.

„Sie kommen in ein Land, dessen Geschichte und Kultur eng verflochten sind mit dem christlichen Glauben und mit dem Ringen um diesen Glauben… Sie kommen auch in ein Land, in dem der christliche Glaube sich nicht mehr von selbst versteht, in dem die Kirche ihren Ort in einer pluralen Gesellschaft neu bestimmen muss. Auch hier in Berlin, wo Ihre Reise beginnt, ist das spürbar."

Es sei „wichtig, dass die Kirchen den Menschen nahe bleiben, dass sie sich trotz Sparzwängen und Priestermangel nicht auf sich selbst zurückziehen", meinte Wulff. Kirche und Staat seien zwar „zu Recht getrennt".

„Aber: Kirche ist keine Parallelgesellschaft. Sie lebt mitten in dieser Gesellschaft, mitten in dieser Welt und mitten in dieser Zeit. Deswegen ist sie auch selbst immer wieder von neuen Fragen herausgefordert: Wie barmherzig geht sie mit Brüchen in den Lebensgeschichten von Menschen um? Wie mit den Brüchen in ihrer eigenen Geschichte und mit dem Fehlverhalten von Amtsträgern? Welchen Platz haben Laien neben Priestern, Frauen neben Männern? Was tut die Kirche, um ihre eigene Spaltung in katholisch, evangelisch und orthodox zu überwinden?"

Er freue sich darüber, dass die katholische Kirche in Deutschland einen Dialogprozess begonnen habe. Die engagierten Laien versprächen sich sehr viel davon – „und die Kirche braucht sie doch alle", so Wulff. (rv)

Vatikan: Giuseppe Versaldi ist neuer Präsident der vatikanischen Wirtschaftspräfektur

Er war bislang Bischof im norditalienischen Alessandria. Als Präsident der Präfektur ist er für die wirtschaftlichen Angelegenheiten des Heiligen Stuhls zuständig. Der Italiener folgt auf seinen Landsmann, Kardinal Velasio De Paolis.

Der Papst ernannte an diesem Mittwoch Marco Buonocore, bislang leitender Archivar der Vatikanischen Bibliothek, zum neuen Präsident der Päpstlichen Römischen Akademie für Archäologie. Der Italiener folgt auf die römische Archäologin Letizia Pani Ermini, die 2003 von Papst Johannes Paul II. als erste Frau an die Spitze der 1810 gegründeten Akademie berufen wurde. (rv)

Morgen kommt der Papst: Unsere Presseschau

Die „Frankfurter Allgemeine Zeitung" (liberalkonservativ) berichtet über die Berliner Ausprägung des Katholizismus. Die hiesige Ortskirche war immer aus „Einwanderern" aus anderen Teilen Deutschlands zusammengesetzt, das sei bis heute so. Dennoch gelingt es dem Papst scheinbar mühelos, 70.000 Katholiken zur Messe im Olympiastadion zusammenzurufen.

Die „Süddeutsche Zeitung" (linksliberal) bringt auf der Medienseite Leserbriefe pro und contra Papstrede im Bundestag. Im Feuilleton bietet der evangelische Theologe Friedrich Wilhelm Graf in kritischem Ton „eine kleine Papstkunde". Der Papst nutze seinen Sonderstatus im Völkerrecht „auch für Menschenrechtsprogapanda und Durchsetzung seiner Sicht der Menschenwürde".

Die „Bildzeitung", Deutschlands meistgelesenes Blatt, hat auf der Fassade ihres Sitzes in Berlin ein gigantisches Papst-Plakat entrollt. Es zeigt das Titelblatt vom Tag der Papstwahl mit der mythischen Schlagzeile „Wir sind Papst". Seither gilt die „Bildzeitung" als überwiegend papstfreundlich. „Ganz Berlin schaut auf den Papst", heißt es in dem heutigen Bericht der Zeitung. Kein Wort zu Demonstrationen und Boykotten.

Der liberale Berliner „Tagesspiegel" bringt einen Artikel mit Bundesinnenminister Friedrich (CSU), der den Boykott einiger Dutzend Abgeordneter zur Papstrede im Bundestag „kleingeistig" findet. Auf den Lokalseiten das Programm des Papstes, Stau-Vorschauen und Ähnliches.

Die „BZ", das Berliner Äquivalent zur Bild, widmet dem Papst wenig Raum und beschränkt sich auf die Aussage, dass es schwierig sein wird, dem Papst nahe zu kommen, wenn man keine Karte für den Gottesdienst im Olympiastadion hat. (rv)

Nuntius Périsset: „Deutsche Kirche ist lebendig“

In drei Tagen ist der Papst in Berlin – und unter den ersten Persönlichkeiten, die ihn dort begrüßen werden, ist sein Statthalter in der Kapitale, der Apostolische Nuntius. Gudrun Sailer sprach mit dem aus der Schweiz stammenden Erzbischof Jean-Claude Périsset: „Diese Leute schaden sich selbst mit ihrer Haltung", meint er mit Blick auf die Abgeordneten, die einen Boykott der Papstrede im Bundestag angekündigt haben.

Herr Erzbischof, eine Ihrer Hauptaufgaben als Nuntius ist es, Rom über politische und kirchliche Themen Deutschlands zu informieren. Angenommen, man würde ausschließlich Ihre Nuntiaturberichte lesen und keine anderen Quellen zu Rate ziehen: Welches Bild der Kirche in Deutschland würde man da gezeichnet finden?

„Seit ich in Deutschland bin – seit vier Jahren – ist die Kirche lebendig in diesem Land, obwohl die Zahl der Angehörigen zur katholischen Kirche zurück geht, besonders letztes Jahr nach dem Bekanntwerden der Missbrauchsfälle. Aber man sieht überall, wie viele Leute sich einsetzen in den Pfarreien, Hilfswerken, und wie viel auch der Klerus und die Ordensleute sich für den Nächsten einsetzen. Da gibt es etwa in Berlin die Klinik Sankt Joseph in der Nähe der Nuntiatur, sie hat die viertgrößte Zahl der Geburten in Deutschland, über 3000 pro Jahr – das zeigt, wie diese Ordensfrauen sich für die Gesellschaft einsetzen. Deshalb habe ich keine Angst für die Zukunft der Kirche in Deutschland. Es sind Schwierigkeiten, ja. Man braucht nur die Geschichte zu kennen, aber die Kirche ist etwas Lebendiges."

In Vorberichten ist meist nur vom Boykott der Bundestagesrede, Gegendemonstrationen und Kosten die Rede, wie oft vor Papstbesuchen. Die Bundestagsrede ist der politische Höhepunkt der Reise. Wie sehen Sie als Diplomat des Heiligen Stuhles die Tatsache, dass Dutzende Abgeordnete die Rede des Papstes vor dem Bundestag boykottieren werden?

„Das ist ihre Verantwortung. Jeder ist frei, einen Gast anzuhören oder nicht. Der Bundestag als solcher hatte den Papst eingeladen. Alle waren einverstanden – aber jeder (Abgeordnete) trägt nun selbst Verantwortung. Aber es erstaunt mich nicht. Denn mit der Kritik ist es immer so wie mit einem Fleck auf dem Tischtuch: Man sieht nur den Fleck, nicht das Schöne des Tischtuchs. Die Zeitungen messen diesen Randsachen, diesen Flecken, mehr Raum bei. Und nachher werden sie vielleicht, hoffen wir, anderes sagen als bisher, wie es schon anderswo geschehen ist. Deshalb habe ich für den Papstbesuch Hoffnung, dass das Positive am Ende über dem Negativen steht, und wer das Negative steht, kann sagen, ich bin dafür verantwortlich, aber nicht der Papst, nicht die Kirche."

Wenn man sich in verschiedenen diplomatischen Kreisen nach diesem Boykott erkundigt, bekommt man hinter vorgehaltener Hand gesagt, der Boykott der Papstreise sei eine krass unhöfliche Geste. Stimmen Sie als Diplomat dem zu?

„Unhöflich würde ich nicht sagen. Es ist wie in einer Familie, wenn man einen Verwandten einlädt, der Schwierigkeiten hatte mit einem Sohn der Familie, und der Sohn wird vielleicht an dem Tag nicht anwesend sein, um diesen Verwandten nicht zu sehen. Ich würde das nicht zu stark betonen. Ich muss sagen, diese Leute schaden sich selber in ihrer Haltung. Es ist ihr Recht. Sie haben ihre Verantwortung. Nicht dass es uns gleichgültig ist, uns wäre es viel lieber, es würden alle kommen. Warum? Weil am Fronton des Bundestags steht: Dem Deutschen Volk. Die Abgeordneten sind nicht für sich selber im Bundestag, sondern für die Bevölkerung. Und ich würde gern die Wähler ihres Kreises fragen, sind Sie zufrieden damit, dass Ihr Abgeordneter beim Papstbesuch abwesend war? Ich bin fast sicher, die meisten wären gar nicht zufrieden damit, „ich hätte lieber gehabt, er hätte den Papst hören sollen"… Für mich gibt es eine Kohärenz zwischen den Fakten und den Haltungen. Einige wollen sich absondern, und das sind die Verlierer."

Viel berichtet wird im Vorfeld des Papstbesuches auch von den geplanten Demonstrationen. Dazu laden Homosexuellen-Initiativen ein. Nun hat sich letzte Woche der neue Berliner Erzbischof Rainer Maria Woelki mit Vertretern solcher Homosexuellen-Gruppen getroffen. Das war eine Premiere. Beide Seiten rühmten nachher die gute Atmosphäre des Gesprächs. Ist das ein Wendepunkt zwischen Kirche und Homosexuellen?

„Wir haben auch als Nuntiatur Kontakt mit Homosexuellen-Vertretern. Und es gibt in allen Diözesen in Deutschland Priester, die besonders damit beauftragt sind, die Kontakte mit Homosexuellen-Vertretern zu haben. Man kann also nicht sagen, es sei etwas ganz Neues. Aber die Art und Weise ist besonders, und auch vor dem Papstbesuch, das ist neu. Ich freue mich besonders, dass der Erzbischof die Kraft und die Hoffnung gehabt hat, diese Begegnung zu machen. Es wird sicher mit besseren Folgen weitergehen. Es war für uns sicher wichtig, dass diese Demonstranten sich angenommen und anerkannt fühlen und nicht verworfen. Deshalb ist diese Begegnung sehr wichtig in Bezug auf den Besuch des Papstes." (rv)