Vatikan: Keine Einladungskarten für Seligsprechung Johannes Paul II. notwendig

Wer an der Seligsprechung von Johannes Paul II. am 1. Mai teilnehmen möchte, braucht keine Einladungskarte. Das teilte die Präfektur des Päpstlichen Hauses an diesem Montag mit. Es wird keine Einlasskarten geben, wie dies üblich bei Papstmessen oder Audienzen sei. Papst Benedikt XVI. wird am „Sonntag der Barmherzigkeit" seinen Vorgänger zur Ehre der Altäre erheben. In der Zwischenzeit haben in der St. Petersbasilika die Arbeiten begonnen, wo der polnische Pontifex seine endgültige Ruhestätte finden wird, nämlich in der Sebastian-Kapelle. Das Altargemälde mit der Darstellung des Heiligen Protomartyrers ist eingeschalt, das unter dem Altartisch befindliche Grab von Papst Innozenz XI. (1676-89) ist verhüllt. Der Glassarg des seligen Papstes, der die Kirche zur Zeit der Befreiung Wiens von den Türken leitete, wird auf die gegenüberliegende Kirchenseite umgebettet. An dessen Stelle kommt der Sarg von Johannes Paul II., der sich bislang in den Grotten unter St. Peter befindet. (rv)

Papst: „Neokatechumenale müssen gehorsam sein“

Mitglieder der katholischen Bewegung des „Neokatechumenalen Weges" müssen ihren Ortsbischöfen gehorchen. Daran erinnerte an diesem Montag Papst Benedikt XVI. Er empfing in der Audienzhalle eine Delegation der geistlichen Gemeinschaft. Auch sollen sie in das Pfarreileben eingebunden sein, so der Papst.
 „Ich ermahne euch, stets die tiefe Gemeinschaft mit den Hirten und allen Instanzen der Ortskirchen und der sehr verschiedenen kirchlichen Umfelder zu suchen, in denen ihr wirkt. Die brüderliche Gemeinschaft unter den Anhängern Jesu war das erste und größte Zeugnis für den Glauben."
In der Vergangenheit hatte es immer wieder und in mehreren Ländern Spannungen zwischen den Ortsbischöfen und der Bewegung gegeben, die eine Reihe von Priesterseminaren unterhält. Die Kirche habe aber den „Neokatechumenalen Weg" offiziell anerkannt und als besonderes Geschenk des Heiligen Geistes bestätigt, sagte der Papst in seiner Ansprache.
„Hierbei verweise ich auf die im Jahr 2008 gebilligten Statuten der Gemeinschaft. Ein weiterer bedeutender Schritt ist die in diesen Tagen erfolgende Bestätigung des „katechetischen Direktoriums" des Neokatechumenalen Weges. Mit diesen „kirchlichen Siegeln" soll die geistliche Gemeinschaft in „Gehorsam gegenüber dem Heiligen Stuhl und den Hirten der Kirche" mit neuem Schwung und Eifer ihren originären Beitrag zu einer Neuevangelisierung leisten."
Unter den Gästen waren deren Gründer Francisco Arguello und Carmen Hernandez. Der „Neokatechumenale Weg" entstand 1964 in Madrid. Nach der päpstlichen Anerkennung im Jahr 1990 zog sich die endgültige Bestätigung der Statuten nach einer Probephase bis ins Jahr 2008 hin. Die starke Gruppenbindung sowie das Eigenleben der jeweiligen Gemeinschaften führten auch im deutschsprachigen Raum wiederholt zu Konflikten mit den Ortskirchen. Das Neokatechumenat ist mit über 20.000 Gemeinschaften in mehr als 100 Ländern auf allen fünf Kontinenten vertreten. (rv)