Die Heilige Stuhl will die Zuständigkeit der Gottesdienst- und Sakramentenkongregation neu fassen. Das bestätigte an diesem Mittwoch Vatikansprecher Federico Lombardi in einer Note. Die vatikanische Behörde solle ihre bisherigen Kompetenzen für bestimmte Arten von Eheprozessen an das Kirchengericht der „Römischen Rota" abgeben. Dazu werde Papst Benedikt XVI. demnächst ein „Motu proprio" veröffentlichen. Seit einiger Zeit bereits, so Lombardi, prüft der Vatikan das Abtreten bestimmter technisch-juridischer Kompetenzen von der Gottesdienstkongregation an die Rota. Die vom spanischen Kardinal Antonio Canizares Llovera geleitete Gottesdienstkongregation soll sich künftig stärker auf Belange der Liturgie konzentrieren. Ziel der Neuregelung sei es aber nicht, eine „restriktiven Kontrolle" über die vom Zweiten Vatikanischen Konzil gewollten liturgischen Erneuerungen auszuüben, betonte Lombardi. Zurzeit ist die Gottesdienst-Kongregation auch für Ehenichtigkeitsverfahren in Fällen einer „geschlossenen, aber nicht vollzogenen Ehe" zuständig. Pro Jahr gelangen rund 500 derartige Fälle an den Vatikan, insbesondere aus Asien, wo arrangierte Ehen von Minderjährigen verhandelt werden. (rv)
Monat: Februar 2011
Vatikan/Gambia: Kardinal Koch in Gambia
Der Präsident des Päpstlichen Rates „Cor Unum", Kardinal Robert Sarah, ist derzeit im afrikanischen Gambia. Er beteiligt sich dort an der Aufsichtsratssitzung der Stiftung Johannes Paul II. für die Sahelzone. Diese Stiftung finanziert etwa die Ausbildung von Sanitätern und fördert Ackerbau, Viehzucht und Aufforstung. Bei den Jahresversammlungen des Stiftungsrats ist jeweils ein Beobachter des Apostolischen Stuhls anwesend, meist der Sekretär des päpstlichen Fürsorgeorgans „Cor Unum". Die Idee zur Stiftung hatte Benedikts Vorgänger Johannes Paul II. bei einer Afrikareise 1980. Spenden großteils deutscher Katholiken ermöglichten das Vorhaben. Charakteristisch für die Stiftung die Offenheit für die verschiedenen Religionen der Bevölkerung. (rv)
Vatikan und Anglikaner: „Heiße Themen nicht frontal ansprechen“
In der zweiten Maihälfte trifft sich die vatikanisch-anglikanische Dialogkommission namens „ARCIC" zu einer neuen Sitzungsrunde, diesmal im norditalienischen Kloster Bose. Das hat der Vatikan ja vor ein paar Tagen schon angekündigt. Der „co-secretary" des Dialogs, Monsignore Mark Langham, betont nun im Gespräch mit Radio Vatikan, dass die Übertritte von Anglikanern zur katholischen Kirche den Dialog nicht stören werden. Der Vatikan hat kürzlich eigene kirchliche Strukturen in Großbritannien geschaffen; das so genannte „Pastoral-Ordinariat" soll es Anglikanern erlauben, bei einem Übertritt zur katholischen Kirche einen Teil ihrer Riten und Traditionen zu behalten.
„Wir haben immer gesagt, dass der Weg des traditionellen ökumenischen Dialogs ein ganz anderer ist als der des Übertritts – ob von Einzelnen oder von Gruppen. Das Zweite Vatikanische Konzil selbst sagt das in seinem Ökumene-Dokument! Wir sehen unsere Arbeit also nicht innerhalb dieses Rahmens des Pastoral-Ordinariats; es geht um etwas anderes. Unsere Arbeit ist es, die Beziehung zwischen beiden Traditionen, der anglikanischen und der katholischen, zu stärken, wie sie in den letzten vierzig Jahren gewachsen ist. Natürlich ist das Ordinariat ein sehr wichtiges Element in der Landkarte der Beziehungen zwischen beiden Kirchen – aber es wird von sich aus nicht in unsere Diskussionen einfließen."
In Kloster Bose wird es also Ende Mai nicht zu einem erbitterten Hickhack kommen, so der Vatikan-Planer. Die Methode des ökumenischen Dialogs sei nämlich nicht der Streit – selbst wenn es an Schwierigkeiten und Streitpunkten zwischen Anglikanern und Katholiken nicht mangelt.
„Ich muss sagen, dass wir die so genannten heißen Punkte nicht einfach frontal angehen wollen; wir versuchen eher, dahinter zu gucken und die Wurzeln der Unterschiede zu entdecken. Es liegt ja in der Natur der ökumenischen Gespräche, das zu betonen, was man gemeinsam hat, und einen Raum zu suchen, wo man gemeinsamen Glauben bezeugen kann – und erst von da aus schaut man dann, wo und wann und warum man mal auseinandergegangen war. Das ist produktiver und kreativer; wenn wir einfach so direkt über die heißen Punkte sprechen, dann würden beide Seiten sich auf Positionen versteifen, und man käme nirgendwohin."
Für Bose haben sich Mark Langham und die anderen Dialog-Teilnehmer das Thema der „communio" vorgenommen – Gemeinschaft.
„Das ist ein Thema, das sich aus den Diskussionen des Papstes mit dem anglikanischen Erzbischof Rowan Williams ergab, als sie sich in Rom trafen. Dabei ging es immer wieder um die Fragen: Was macht Kirche aus, und: Wie verhält sich eine Ortskirche zur größeren Gemeinschaft? Das Hauptthema des Dialogs wird also „Gemeinschaft" sein – das ist ein Thema, das sehr wichtig ist angesichts dessen, was gerade in der anglikanischen Kirche passiert."
Monsignore Langham vom Päpstlichen Einheitsrat betont, dass die Gespräche vom Mai die dritte Phase „eines lange andauernden Dialogs" bilden.
„Die ersten zwei Phasen führten zu gemeinsamen Statements über Eucharistie und kirchliches Amt, die von beiden kirchlichen Gemeinschaften offiziell angenommen wurden. Der Dialog geht jetzt seit etwa vierzig Jahren, und wir wissen nicht, wie viele Jahre er noch vor sich hat – aber wir werden dabeibleiben, solange es auch braucht." (rv)
Vatikan/Indien: Würdigung der Muter-Teresa-Schwestern in Kalkutta
Die Arbeit der Mutter-Teresa-Schwestern in Kalkutta haben an diesem Sonntag eine Würdigung von vatikanischer Seite erhalten. Zu Besuch im „Mutterhaus" bei den „Missionarinnen der Nächstenliebe" war der päpstliche Sondergesandte Kardinal Cormac Murphy-O’Connor. Der emeritierte Erzbischof von Westminster reist in diesen Tagen im Auftrag des Papstes durch Indien – und zwar anlässlich des 25-Jahr-Jubiläums der Indienreise von Papst Johannes Paul II., der das Land im Jahr 1986 besuchte. Jede Etappe in einer der fünf großen Städte Indiens hat ein anderes Motto: In Neu Delhi war es die Frage der Priesterberufungen, in Ranchi ging es um indigene Völker und immer noch weitgehend diskriminierten Dalit. Nach der Visite in Kalkutta, die unter dem Motto „Barmherzigkeit und sozialer Dienst" steht, geht es für den Kardinal am Montag weiter nach Kerala; dort geht es um „Evangelisierung". Am kommenden Dienstag stehen in Mumbai dagegen „Dialog, Jugend und Familie" im Mittelpunkt. (rv)
Philippinen: Kardinal Vidal feiert 80. Geburtstag
Der philippinische Kardinal Vidal feiert heute seinen 80. Geburtstag. Von 1982 bis 2010 war er Erzbischof von Cebu und zwischen 1985 und 1987 Leiter der philippinischen Bischofskonferenz. Papst Johannes Paul II. ernannte ihn am 25.05.1985 zum Kardinal und übertrug ihm als Titelkirche Ss. Pietro e Paolo a Via Ostiense.
Durch seinen heutigen Geburtstag sinkt die Zahl der wahlberechtigten Kardinäle in einem künftigen Konklave auf 119. Die Zahl der Nichtwahlberechtigten steigt auf 82 Eminenzen. (vh)
Kommentar: Der Theologenbrief und die Medien
Zur an diesem Freitag veröffentlichten Erklärung deutschsprachiger Theologen ein Kommentar unseres Redaktionsleiters Pater Bernd Hagenkord:
Die meisten Meldungen, die heute zur Erklärung „Kirche 2011: Ein notwendiger Aufbruch" auf dem Schreibtisch von uns Journalisten landen, lauten in etwa so: „144 Theologen fordern Abschaffung des Zölibates" (Focus, Stern, AFP, dpa). Oder wie die Süddeutsche Zeitung selber titelt: „Theologen gegen den Zölibat".
Angehängt an den Brief deutscher Politiker zu den viri probati – auch das wurde in den Medien als Zölibatsdebatte geführt – und die Auseinandersetzung zwischen Kardinälen um den Stil der Debatte fallen etwa 99 Prozent des Inhalts des Briefes dabei weg.
Blättern wir einige Jahre zurück, ins Jahr 1989 zur Kölner Erklärung, einem anderen von vielen Theologen unterzeichneten Aufruf. Dietmar Mieth, Unterzeichner damals wie auch heute, stellte vor zwei Jahren in einem Artikel rückblickend folgende Frage: „Wie sehr sind wir in diesen Dingen von einer medialen Event-Kultur abhängig?" Die aktuelle Erklärung selber spricht bereits im ersten Absatz an, dass es auch der bevorstehende Papstbesuch in Deutschland ist, der die Debatte prägt. Und – so möchte ich hinzufügen – der eine besondere Form der Aufmerksamkeit schafft.
Es ist klar, dass die Kirche sich schadet, wenn sie den Dialog verweigert, sowohl innerkirchlich, als auch mit Kultur und Gesellschaft. Aber ebenso deutlich muss gesagt werden, dass die Medienkultur nicht die einzige Instanz sein kann, die entscheidet, wann ein Dialog wirklich stattfindet und wozu er geführt werden darf. Es sind die viel beschworenen ‚Mühen der Ebene’, die es jetzt braucht, viel mehr noch als die symbolische und große Geste und das medial verwertbare Ereignis. Hier, und nicht in den inszenierten Events, wird sich zeigen, ob wir in Sachen Kommunikation aus dem vergangenen Jahr gelernt haben. (rv)
D: Bischofskonferenz sieht im Aufruf der Theologen „gutes Signal“
Die „Süddeutsche Zeitung" hat an diesem Donnerstag einen offenen Brief veröffentlicht, der von 144 deutschsprachigen katholischen Theologen unterzeichnet ist. Unter der Überschrift „Kirche 2011: Ein notwendiger Aufbruch" werfen die Autoren einen Blick hinter die Skandale des letzten Jahres, sie fordern ein, dass die Kirche sich an der Freiheitsbotschaft des Evangeliums orientiert. Es geht ihnen um die Macht- und Kommunikationsstrukturen der Kirche, um die Gestalt des kirchlichen Amtes und um die Beteiligung der Gläubigen. In all dem dürfe sich die Kirche nicht ängstlich abschotten, sondern müsse durch Offenheit Vertrauen zurück gewinnen.
Der Sekretär der deutschen Bischofskonferenz, Pater Hans Langendörfer, sieht laut einer Pressemitteilung in dem Memorandum ein gutes Zeichen. Zum Gespräch über die Zukunft von Glauben und Kirche in Deutschland haben die Bischöfe eingeladen, „es ist ein gutes Signal, dass sich auch die Unterzeichner daran beteiligen wollen. Seit über zwanzig Jahren gibt es einen strukturierten Dialog der deutschen Bischöfe mit den Fachleuten der verschiedenen Fächer der Theologie. Er hat sich bewährt und ist für beide Seiten vorteilhaft."
Langendörfer sieht in dem Text aber auch Spannungen, vor allem zu „theologischen Überzeugungen und kirchlichen Festlegungen von hoher Verbindlichkeit". Hier brauche es dringend eine weitere Klärung.
„Die Kirche in Deutschland sucht mit neuer Lebendigkeit danach, wohin sie ihr Pilgerweg heute führt. Fehler und das Versagen der Vergangenheit sollen, genauso wie die Defizite und Reformerfordernisse der Gegenwart, besprochen und anerkannt werden. Sperrigen Themen ist dabei nicht zu entkommen. Angst ist in der Tat kein guter Ratgeber. Im Dialog dürfen akademische Weitsicht und intellektueller Scharfsinn, die eine besondere Chance der akademischen Theologie sind, nicht fehlen."
Auch das Zentralkomitee der deutschen Katholiken äußerte sich positiv zu der Erklärung. Sie sei ganz im Sinne der von der Deutschen Bischofskonferenz und dem ZdK angestoßenen Dialoginitiative, sagte ZdK-Sprecher Theodor Bolzenius der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Bonn. „Wir begrüßen, dass das Gespräch jetzt weiter in Gang kommt und ganz verschiedene Gruppen sich äußern." Die Themen deckten sich weithin mit denen, die auch das ZdK als wichtig ansehe.
Das Memorandum
Die Autoren benennen sechs „Handlungsfelder", in denen sie den „offenen Dialog" einfordern. Zuerst gehen die Unterzeichner auf die Strukturen der Beteiligung am kirchlichen Leben ein: die Kirche brauche synodale Strukturen. Der Text wendet sich ebenfalls dem Problem des in den Großpfarreien erodierenden Gemeindelebens zu, unter diesem Punkt werden auch verheiratete Priester und die Priesterweihe der Frau eingefordert. Weitere Themen für den Dialog befassen sich mit der Rechtskultur in der Kirche, dem Umgang mit Sünden in den eigenen Reihen, mit der Gewissensfreiheit und damit der Verantwortung des Einzelnen und schließlich mit der Kulturbezogenheit von Liturgie. Die Erklärung schließt mit dem Hinweis „Angst war noch nie ein guter Ratgeber in Zeiten der Krise."
Gerichtet ist der Brief „an alle, die es noch nicht aufgegeben haben, auf einen Neuanfang in der Kirche zu hoffen und sich dafür einzusetzen." (rv)
Vollständiger Text der DBK (04.02.2011): >>> Erklärung zum Memorandum „Kirche 2011: Ein notwendiger Aufbruch“
Vollständiger Text des Memorandums (04.02.2011): >>> Memorandum von Theologieprofessoren und -professorinnen zur Krise der katholischen Kirche
Papst: „Seid sorgsam bei Ehe-Annullierungen“
Das Verfahren zur Feststellung einer Ehe-Nichtigkeit soll geordnet und sorgsam durchgeführt werden. Daran erinnerte Papst Benedikt XVI. an diesem Freitag. Er empfing im Vatikan die Richter von einem der drei großen vatikanischen Gerichtshöfe; es ist der so genannte „Oberste Gerichtshof der Apostolischen Signatur". Geleitet wird dieses Tribunal vom US-amerikanischen Kardinal Raymond Leo Burke. Bei der Begegnung rief der Papst einige Zeilen ins Gedächtnis, die er vor ein paar Jahren in einer Verfügung schrieb:
„Überall, wo berechtigte Zweifel an der Gültigkeit einer sakramental eingegangenen Ehe bestehen, muss das Nötige getan werden, um zu verifizieren, ob sie begründet sind. Außerdem muss im Einklang mit dem Kirchenrecht dafür gesorgt werden, dass es überall kirchliche Gerichtshöfe gibt, dass sie pastoralen Charakter haben und dass sie ihre Arbeit korrekt und zügig leisten. In jedem Bistum muss es hinreichend viele Personen geben, die für das ordentliche Funktionieren der kirchlichen Gerichte sorgen können. Ich erinnere daran, dass es eine ernste Verpflichtung ist, das institutionelle Wirken der Kirche in den Gerichten den Gläubigen immer näher zu bringen."
Die Apostolische Signatur rief der Papst dazu auf, sich regelmäßig von den Kirchengerichten in den einzelnen Ländern Berichte schicken zu lassen und die Daten sorgsam auszuwerten. Die Gläubigen hätten einen Anspruch auf eine „ordentliche, zügige und effiziente Justizverwaltung" der Kirche.
Hintergrund
Die Apostolische Signatur ist der höchste Gerichtshof der römischen Kurie. Sie ist für die Gerichtsbarkeit in der ganzen Kirche zuständig. Entsprechend ihrer Aufgaben und Kompetenzen hat sie drei Sektionen: gerichtliche Angelegenheiten (Rekurse, Nichtigkeitsklagen, Entscheidung in Kompetenzkonflikten etc.), Verwaltungsgerichtsbarkeit (z.B. Berufungen, die binnen dreizehn Tagen gegen einzelne Maßnahmen von Dikasterien der Römischen Kurie eingereicht werden) und administrative Angelegenheiten (z.B. Überwachung einer geordneten Amtsführung im Gerichtsbereich). Das Dikasterium besteht aus 12 Kardinälen, die richterliche Funktionen ausüben. Geleitet wird es von einem Kardinalpräfekten, im Augenblick von Kardinal Leo Burke. Ihm steht ein Sekretär zur Seite. (rv)
Papst empfängt Vatikan-Richter
Papst Benedikt erinnert daran, dass Verfahren zur Feststellung einer Ehe-Nichtigkeit geordnet und sorgsam durchgeführt werden müssen. Im Vatikan empfing er an diesem Freitag die Richter von einem der drei großen vatikanischen Gerichtshöfe; es ist der so genannte „Oberste Gerichtshof der Apostolischen Signatur" unter der Leitung des Kardinals Raymond Leo Burke. Bei der Begegnung rief Benedikt einige Zeilen ins Gedächtnis, die er vor ein paar Jahren in einer Verfügung schrieb:
„Überall, wo berechtigte Zweifel an der Gültigkeit einer sakramental eingegangenen Ehe bestehen, muss das Nötige getan werden, um zu verifizieren, ob sie begründet sind. Außerdem muss im Einklang mit dem Kirchenrecht dafür gesorgt werden, dass es überall kirchliche Gerichtshöfe gibt, dass sie pastoralen Charakter haben und dass sie ihre Arbeit korrekt und zügig leisten. In jedem Bistum muss es hinreichend viele Personen geben, die für das ordentliche Funktionieren der kirchlichen Gerichte sorgen können. Ich erinnere daran, dass es eine ernste Verpflichtung ist, das institutionelle Wirken der Kirche in den Gerichten den Gläubigen immer näher zu bringen."
Die Apostolische Signatur rief der Papst dazu auf, sich regelmäßig von den Kirchengerichten in den einzelnen Ländern Berichte schicken zu lassen und die Daten sorgsam auszuwerten. Die Gläubigen hätten einen Anspruch auf eine „ordentliche, zügige und effiziente Justizverwaltung" der Kirche.
Hintergrund
Die Apostolische Signatur ist der höchste Gerichtshof der römischen Kurie. Sie ist für die Gerichtsbarkeit in der ganzen Kirche zuständig. Entsprechend ihrer Aufgaben und Kompetenzen hat sie drei Sektionen: gerichtliche Angelegenheiten (Rekurse, Nichtigkeitsklagen, Entscheidung in Kompetenzkonflikten etc.), Verwaltungsgerichtsbarkeit (z.B. Berufungen, die binnen dreizehn Tagen gegen einzelne Maßnahmen von Dikasterien der Römischen Kurie eingereicht werden) und administrative Angelegenheiten (z.B. Überwachung einer geordneten Amtsführung im Gerichtsbereich).
Das Dikasterium besteht aus 12 Kardinälen, die richterliche Funktionen ausüben. Geleitet wird es von einem Kardinalpräfekten, im Augenblick von Kardinal Leo Burke. Ihm steht ein Sekretär zur Seite. (rv)
Vatikan: Katholisch-anglikanische Gespräche gehen in eine neue Runde
Der päpstliche Einheitsrat hat an diesem Donnerstag die Absprachen zu einem neuen Dialogtreffen zwischen der anglikanischen und der katholischen Kirche bekannt gegeben. Bereits im November 2009 hatten Papst Benedikt XVI. und der , eine neue Phase der Arbeit der Arbeitsgruppe (ARCIC) verabredet. Diese wird nun vom 17. bis zum 27. Mai 2011 im norditalienischen Kloster Bose stattfinden. Es wird bei dieser neuen und damit dritten Phase um die „Gemeinschaft der Kirche – lokal und universal" gehen. In der Vergangenheit hatte sich die ARCIC in den 70er Jahren mit dem Thema Eucharistie und in der zweiten Phase mit den Lehren von Erlösung, Gemeinschaft und kirchlicher Autorität beschäftigt. (rv)