Bischof Francesco Micciche' hatte vor einigen Monaten im Mittelpunkt eines Untersuchungsverfahrens zu finanziellen Unregelmäßigkeiten gestanden. Dabei ging es nach Angaben der Nachrichtenagentur ansa um die Gelder von zwei Stiftungen, die von der Kurie in Trapani verwaltet werden. Die Staatsanwalt von Trapani hatte von etwa einer Million Euro gesprochen, deren Verbleib nicht ausgewiesen seien. Im Juni letzten Jahres habe der Bischof von Mazara del Vallo, Domenico Mogavero, eine Apostolische Visitation im Bistum durchgeführt. Zum Apostolischen Administrator von Trapani machte der Papst an diesem Samstag den früheren Erzbischof von Pisa, Alessandro Plotti. Bischof Micciche' beteuerte in einer ersten Reaktion, er habe sich nichts zuschulden kommen lassen. Im Brief des Nuntius an ihn werde keine Begründung für seine Amtsenthebung genannt, aber er gehorche aus Treue zum Papst und zur Kirche. (rv)
Tag: 20. Mai 2012
Vatikan ärgerlich über Veröffentlichung vertraulicher Dokumen
Mit deutlichem Ärger reagiert der Heilige Stuhl auf die neuerliche Veröffentlichung vertraulicher Dokumente. Die in letzter Zeit gehäuft auftretenden sogenannten Vatileaks werden derzeit von einer Kardinalskommission untersucht, die der Papst eingesetzt hat. Ein Statement des Heiligen Stuhls sieht an diesem Samstag in den neuen Veröffentlichungen „nicht mehr nur eine journalistische Initiative". Vielmehr trage die Veröffentlichung „klar die Züge eines kriminellen Akts". Hier seien „die persönlichen Rechte auf Vertraulichkeit und Briefgeheimnis des Heiligen Vaters, mehrerer seiner Mitarbeiter und der Absender von Briefen an ihn verletzt" worden. Der Heilige Stuhl werde die Angelegenheit, die auch die Würde des Heiligen Vaters angreife, genau prüfen und „die nötigen Schritte tun", damit sich die „Diebe" und Verantwortlichen vor der Justiz verantworten müssten. Wenn nötig, werde der Heilige Stuhl dazu auch „um internationale Hilfe ersuchen". Eine Wochenzeitung hat u.a. ein internes Vatikanmemorandum für ein Treffen des Papstes mit dem italienischen Präsidenten Giorgio Napolitano veröffentlicht. (rv)