Franziskus an Glaubenskongregation: Kampf gegen Missbrauch fortführen

Erzbischof MüllerPapst Franziskus hat die vatikanische Glaubenskongregation dazu angehalten, den Kampf gegen sexuellen Missbrauch durch Kleriker entschieden fortzuführen – und zwar „in der von Benedikt XVI. gewollten Richtung". Franziskus traf an diesem Freitagmorgen den Präfekten der Glaubenskongregation.
Missbrauch in der katholischen Kirche, das war ein zentrales Thema bei der ersten offiziellen Papstaudienz für Erzbischof Gerhard Ludwig Müller an diesem Freitagmorgen. Papst Franziskus will auf dem von Benedikt XVI. beschrittenen Weg weitergehen, ist der Vatikanmitteilung zu dem Treffen zu entnehmen. Der Papst habe die Glaubenskongregation dazu angehalten, bei Fällen sexuellen Missbrauchs durch Kleriker „mit Entschiedenheit" zu handeln und dabei die von Benedikt XVI. begonnene Linie fortzuführen. Schutzmaßnahmen für Kinder sowie die Hilfe für die Opfer sexuellen Missbrauchs sollten gefördert werden und die notwendigen Strafverfahren gegenüber den Schuldigen fortgeführt werden, heißt es. Auch sollten die Bischofskonferenzen zur Ausformulierung und Anwendung von Maßnahmen in dem Bereich angehalten werden.

Die Glaubenskongregation hatte während des Pontifikates von Benedikt XVI. die nationalen Bischofskonferenzen dazu aufgefordert, Leitlinien für den Umgang mit sexuellen Missbrauchsfällen zu erarbeiten. Ausdrücklich wurde dabei der Opferschutz, eine Verbesserung der Priesterausbildung und die Zusammenarbeit mit den staatlichen Behörden bei Missbrauchsfällen betont. Der Großteil der Konferenzen hat dies bereits umgesetzt. Der Umgang mit dem Thema sei „für das Zeugnis der Kirche und ihre Glaubwürdigkeit sehr wichtig", heißt es in der Vatikanmitteilung zur Audienz des Präfekten der Glaubenskongregation bei Papst Franziskus weiter. Den Opfern des sexuellen Missbrauchs gelte die Aufmerksamkeit und das Gebet des Papstes „in besonderer Weise".

Was Benedikt XVI. gegen sexuellen Missbrauch durch Kleriker unternahm, hören Sie am kommenden Dienstagabend bei Radio Vatikan in einer Sonderreihe zum Pontifikat des deutschen Papstes. (rv)

Südkorea: „Sorge haben wir schon, aber keine Angst“

SuedkoreaDie koreanischen Kirchen drängen angesichts der nordkoreanischen Kriegsdrohungen und zunehmenden Spannungen zur Aufnahme von Friedensverhandlungen. Das berichtet das Kirchenamt der Evangelischen Kirche Deutschland (EKD). Es steht in engem Kontakt zu den evangelischen Kirchen in Südkorea, die dort die Mehrheit der Christen stellen. Der Nationale Rat der Kirchen Südkoreas hatte den nordkoreanischen Atomwaffentest im Februar verurteilt, riet aber zugleich von weiteren Sanktionen ab und forderte die südkoreanische Regierung zu mehr Gesprächsbereitschaft mit dem Norden auf. Der Rat führe die Eskalation teilweise auf die verschärften Sanktionen gegenüber Pjöngjang zurück, berichtete die EKD.

„In unserem Alltag spürt man den Konflikt nicht besonders. Aber wir kriegen schon viele Nachrichten über Fernsehen, Radio und Zeitungen, dass die Lage angespannt ist. Sorge haben wir schon, aber Angst haben wir nicht."

Das sagt der deutschsprachige Pfarrer Michael Shin Jeong-Hun, der am Priesterseminar in Seoul lehrt und in der Stadt auch als Gemeindepfarrer tätig ist. Das Münchner Kirchenradio hat mit ihm gesprochen:

„Ich war an Ostern in einer Militärpfarrei, ich habe meine Sorge geäußert, aber die Soldaten sagten mir, dass momentan keine große Gefahr besteht: ,Falls etwas passiert, könnten wir zurückschlagen.’ Die Nordkoreaner äußern sich derzeit sehr laut… Wir denken aber, da geht es um eine Machtdemonstration, nicht um einen ernsthaften Konflikt."

„Einsatz von Atomwaffen abwegig"
Dass der kommunistische Norden Nuklearwaffen einsetzt, hält Pfarrer Michael Shin Jeong-Hun dann auch für abwegig. Er fügt aber an: „Wenn sie wirklich Atomwaffen einsetzen, ist es zu Ende." In der Vergangenheit seien feindliche Aktionen gegen den Süden nie angekündigt worden, so der Geistliche weiter. In seiner Gemeinde werde aber trotzdem weiterhin für den Frieden gebetet. Nordkoreas Führung erklärte am Mittwoch derweil, ein Atomangriff auf die Vereinigten Staaten sei endgültig genehmigt worden; militärische „Operationen ohne jede Rücksicht" seien nun bewilligt, was auch Atomwaffen neuester Bauart einschließe. (rv)

Kardinal Scola: „Formen der Machtausübung in diesem Land überdenken“

Kardinal ScolaDer Mailänder Kardinal Angelo Scola war in diesen Tagen mit Diözesanvertretern seiner Stadt auf Pilgerfahrt in Rom. Bei dieser Gelegenheit äußerte er sich im Interview mit Radio Vatikan auch zur Regierungskrise in Italien, zur Frage des Gemeinwohls und zur politischen Teilhabe:

„Ich glaube, dass dies eine Anstrengung ist, die von allen Bürgern unternommen werden muss – es braucht eine Entwicklung nicht nur in Form einer Teilnahme an den Wahlen, sondern im alltäglichen Einsatz. Und wer Verantwortung hat, auf allen Ebenen – beginnen wir ruhig bei der kirchlichen Ebene, der politischen, sozialen, wirtschaftlichen und der Ebene der Finanzwirtschaft – wer also Verantwortung trägt, muss den Weg des Vergleiches suchen, um jetzt einen ausreichend sicheren Ausweg für das Land zu finden, und – in diesem Sinne – die Formen der Machtausübung in diesem Land zu überdenken."

Die drei stärksten Kräfte im italienischen Parlament blockieren sich weiter gegenseitig: Die Parteien „Partito Democratico" und „Partito della Libertà" scheinen derzeit genauso inkompatibel wie die Fünf-Sterne-Bewegung, die mit niemandem in die Regierung gehen will. Zehn „Weise" sollen nun mit Reformvorschlägen überparteiliche Lösungen stimulieren.

Laut Scola befinden sich die Demokratien in Europa im Umbruch, unter anderem was politische Teilhabe betrifft. Diese schlägt sich etwa im Aufkommen von politischen Bewegungen nieder, wie etwa der Fünf-Sterne-Bewegung in Italien und der Piratenpartei in Deutschland.

„Die europäische Situation ist durch das Wachstum von Demokratien – sagen wir "liberalen" – Demokratien geprägt, mit Problemen, die aus der pluralen Natur dieser Gesellschaft kommen, die uns zwingen, das ganze Thema der Zivilgesellschaft neu zu denken, ebenso ihre Verbindung zum Staat, die Art und Weise der Teilhabe und zugleich auch das Thema der Laizität."

Hier sei das Verantwortungsgefühl jedes Bürgers gefordert, so der Kardinal, der allgemein zu mehr Einsatz für das Gemeinwohl aufruft. (rv)

Kongo: Appell zur Freilassung dreier Ordensleute

KongoDie Bischöfe des Kongo haben einen Appell für die Freilassung dreier entführter Ordensleute abgegeben. Die Augustinerpatres sind im letzten Oktober im Bistum Butembo-Beni entführt worden; seitdem gibt es keine Nachricht von ihnen. „Wir verlangen nach wie vor ihre Freilassung", liest man im Statement der Bischöfe, denn „die Ordensleute haben nichts getan, um dieses Schicksal zu verdienen". Die Bischöfe hofften auf ein „Umdenken" der Entführer, auf dass diese es zuließen, dass „die Priester Gott dienen". Kurz nach der Verschleppung der drei Kongolesen durch Bewaffnete hatte sich in Beni eine politisch-militärische Gruppe gebildet; ob sie für die Entführung verantwortlich ist, scheint aber unklar. Lösegeldforderungen sind bisher offenbar nicht eingegangen. (rv)

Vatikan: Jahresversammlung der Päpstlichen Bibelkommission

Erzbischof Gerhard Ludwig MüllerKatholische Bibelwissenschaftler aus der ganzen Welt beraten vom kommenden Montag an im Vatikan vier Tage lang über Fragen der Bibelauslegung. Die Jahresversammlung der Päpstlichen Bibelkommission führt das Thema „Inspiration und Wahrheit der Bibel" aus den vergangenen vier Jahren fort. Dies gab der Vatikan am Mittwoch bekannt. Geleitet wird das Treffen von Erzbischof Gerhard Ludwig Müller, dem Präfekten der Glaubenskongregation. Müller ist zudem auch Präsident der Bibelkommission, die einmal im Jahr zusammentritt. (rv)

UNO: Grenzen für den Waffenhandel

UNO-FahneNach zehn Jahren Verhandlungen zur gemeinsamen Eindämmung von Waffenhandel ist eine wichtige Hürde genommen worden. In der UNO-Vollversammlung erhielt der ausgehandelte Vertragstext am Dienstagabend eine überzeugende Mehrheit von 154 Ja-Stimmen. Damit zeichnet sich erstmals die Möglichkeit ab, dass ein internationales Abkommen den Handel mit sogenannten konventionellen Waffen einschränken könnte. Für ein solches Abkommen hat sich auch der Vatikan mehrfach eingesetzt. Der Waffenhandel, auf den die Vereinbarung abzielt, ist ein Geschäft von geschätzten siebzig Milliarden US-Dollar pro Jahr. Jeden Tag kommen, ob in Kriegs- oder Friedenssituationen, Tausende von Menschen durch konventionelle Waffen ums Leben. Die USA haben in der Vollversammlung für das Abkommen gestimmt, Russland und China haben sich enthalten. Die neuen Normen, die noch von den einzelnen UNO-Mitgliedsländern ratifiziert werden müssen, sehen vor, dass keine konventionellen Waffen mehr in Staaten ausgeführt werden dürfen, in denen sie Kriminellen oder Terrorgruppen in die Hände fallen könnten. Staaten, die Waffen ausführen, sind also gehalten, strengere Regeln aufzustellen. Kritiker bemängeln, dass sich das Abkommen nur auf die wichtigsten Waffensysteme bezieht; das Liefern von Munition oder von einzelnen Waffenteilen sei weiterhin möglich. (rv)

Papst betet am Grab des heiligen Petrus: „Das Martyrium eingeatmet“

Kardinal ComastriAls erster Papst hat Franziskus am Ostermontag die archäologischen Stätten unter dem Petersdom besucht. Am Nachmittag des 1. April besichtigte er in privater Form die Nekropole, in der sich auch das Petrusgrab befindet. Vom Erzpriester der Vatikanbasilika Kardinal Angelo Comastri und dem Archäologen Pietro Zander begleitet, ließ sich der Papst zunächst den vorderen Teil der Ausgrabungen unter der Basilika zeigen, danach besuchte er zum Gebet das Petrusgrab. Kardinal Comastri berichtete nach der historischen Visite im Interview mit Radio Vatikan:

„Der Papst wollte diese Quelle des römischen Papsttums sehen, in die die Vorsehung heute auch ihn selbst eingefügt hat. Wir haben auf Ebene der vatikanischen Grotten begonnen und sind dann zur Vatikanischen Nekropole hinabgestiegen und damit ungefähr 1.800 Jahre in die Vergangenheit zurückgegangen. Bis 1939/40 war die Nekropole mit Erde begraben, weil die Architekten von Konstantin im Jahr 320 den abschüssigen Teil des Hügels mit Erde aufgefüllt haben, um die Fußbodenebene der ersten Basilika zu schaffen. Nach den Ausgrabungen ist alles – fast wie ein Wunder – wieder aufgetaucht."

Erst 1939 war mit archäologische Ausgrabungen unter dem Petersdom ein Teil des Gräberfeldes freigelegt worden, das vermutlich bis unter das Zentrum des Petersplatzes reicht. Im Bereich unter dem Hauptaltar stießen die Forscher auf das Apostelgrab – den Fund verkündete Papst Pius XII. am 23. Dezember 1950 zum Ende des Heiligen Jahres offiziell in seiner Weihnachts-Radiobotschaft:

„Ist wirklich das Grab des heiligen Petrus wiedergefunden worden? Auf diese Frage gibt der Abschluss der Arbeiten und Studien als Antwort ein glasklares Ja. Das Grab des Apostelfürsten ist wiedergefunden worden."

Über dem Grab war im 2. Jahrhundert das Tropeion errichtet worden. Eine der Säulen dieses Monumentes war bei den Grabungen entdeckt worden. Genau über dem Apostelgrab hatte Kaiser Konstantin im frühen 4. Jahrhundert den ersten Petersdom errichtet. Daran erinnerte Pacelli 1950 in seiner Weihnachtsansprache:

„Die gigantische Kuppel wölbt sich genau über dem Grab des ersten Bischofs von Rom, des ersten Papstes; einem Grab demütigsten Ursprungs, auf dem aber die Verehrung der nachfolgenden Jahrhunderte und die wunderbarer Folge ihrer Werke den größten Tempel der Christenheit errichtete."

Der erste Petersdom war im 16. Jahrhundert durch die heutige Petersbasilika ersetzt worden. In seiner Radiobotschaft berichtete Pius XII. auch vom Fund menschlicher Knochen in der Nähe des Grabes – waren auch die sterblichen Überreste des Apostels gefunden worden? Die Vermutung lag schon damals in der Luft, die Bestätigung, dass diese Reste dem Apostel zuzuordnen wären, sollte aber erst knapp zwei Jahrzehnte später Papst Paul VI. über die Lippen kommen. Er verkündete bei der Generalaudienz am 26. Juni 1968 offiziell die Entdeckung der heiligen Reliquien:

„Wir haben recht, wenn wir glauben, dass die wenigen, aber geheiligten sterblichen Überreste des Apostelfürsten, des Simon, Sohn des Jona, des durch Christus Petrus genannten Fischers (…), ausfindig gemacht wurden. Damit werden zwar nicht die Untersuchungen, Prüfungen, Diskussionen und Streitereien abgeschlossen sein, aber es erscheint uns als unsere Pflicht, euch und der Kirche (…) zum jetzigen Stand der archäologischen und wissenschaftlichen Schlussfolgerungen diese frohe Botschaft zu geben."

Papst Franziskus ist laut Vatikanangaben der erste Papst, der die archäologischen Stätten unter dem Petersdom besucht hat. Kardinal Comastri hat als sein Begleiter die Schritte und Gesten des Papstes am Petrusgrab genau mitverfolgen können:

„Als wir zum Petrusgrabes kamen, war der Papst sichtbar bewegt. Er hat aufmerksam die mit Graffiti beschriebene weiße Wand angesehen, die von der Verehrung dem Apostel Petrus gegenüber zeugt. In der Klementinischen Kapelle vor dem Apostelgrab hat sich der Papst dann auf den Boden hingekniet und wir haben mit lauter Stimme die drei Glaubensbekenntnisse des Petrus wiederholt, von denen die Evangelien erzählen. Es war sehr schön, den Papst zu hören, der mit uns allen die Worte des Petrus sagte: ,Herr, du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes‘. Der Papst hat dann mit lauter Stimme das andere Glaubensbekenntnis des Petrus nach der Einsetzung der Eucharistie ausgesprochen: ,Herr, zu wem sollen wir gehen? – Du hast Worte des ewigen Lebens‘. Und schließlich haben wir das dritte Glaubensbekenntnis des Petrus wiederholt, das am Rande des Sees von Galiläa gesprochen wurde, als Jesus ihn – nach dem Verrat – drei Mal fragte: ,Simon, liebst du mich?‘ und Petrus am Ende sagte: ,Herr, du weißt alles: du weißt, dass ich dich liebe‘. Und es war auch für uns berührend, den Papst zu hören, wie seine Stimme sich praktisch über diese Worte des Petrus legte, wie er sie gleichsam wiederbelebte, denn heute hat er ja die Mission, das fortzuführen, was Jesus Petrus anvertraute."

Zum Abschluss habe Franziskus die Vatikanischen Grotten besucht und den Gräbern seiner Vorgänger aus dem 20. Jahrhundert die Ehre erwiesen: Benedikt XV.; Pius XI., Pius XII., Paul VI. und Johannes I. Am Dienstagnachmittag besuchte er hingegen die Gräber der Päpste im Petersdom, darunter anlässlich des Todestages am 2. April das von Johannes Paul II. Franziskus‘ Besuch am Petrusgrab ist für Kardinal Comastri eine Rückkehr zu den Quellen des Christentums – für den neuen Papst sei dieser Schritt eine Stärkung im Amt gewesen, so der Erzpriester der Petersbasilika:

„Ohne Zweifel, macht (der Besuch) deutlich, dass in der Kirche eine Kontinuität besteht. Nach ungefähr 2000 Jahren, kommt der Nachfolger Petri mit demselben Enthusiasmus der Ursprünge (des Christentums) an diesen Ort, und auch – wie er es selbst sagte – mit derselben Zerbrechlichkeit der Ursprünge – um eine Aufgabe fortzuführen, die uns erzittern lässt: die Mission, der Fels zu sein, auf den Christus seine Kirche baut. Man hat gesehen, dass der Papst diese Verantwortung sehr stark spürt: er hat aufmerksam alles angesehen, was sich auf Petrus bezieht, ja er hat das Klima des Martyriums, des Zeugnisses des Petrus, nahezu eingeatmet."

Begleitet wurde der Papst bei seinem Besuch der Ausgrabungen neben Kardinal Comastri von seinem Privatsekretär Alfred Xuereb, dem Delegaten der Dombauhütte von Sankt Peter, Bischof Vittorio Lanzani, sowie von den Verantwortlichen der Nekropole, Pietro Zander und Mario Bosco.
(rv)

Papst besucht zum Todestag Grab von Johannes Paul II

G_Johannes_Paul_II2Papst Franziskus hat am Dienstagabend anlässlich des achten Todestages von Papst Johannes Paul II. dessen Grab im Petersdom aufgesucht. Nach der abendlichen Schließung der Vatikan-Basilika begab er sich gegen 19.00 Uhr ins rechte Seitenschiff zum Gebet am Grabmonument des seligen Papstes, wie der Vatikan mitteilte. Lange verweilte Franziskus im stillen Gebet vor dem Grab Johannes Paul II. Anschließend besuchte er auch kurz die Grabstätten der beiden anderen seligen Päpste des 20. Jahrhunderts, die im Petersdom ihre letzte Ruhestätte gefunden haben: Pius X. und Johannes XXIII. Franziskus wurde von Kardinal Angelo Comastri, dem Erzpriester des Petersdoms, und seinem Privatsekretär Alfred Xuereb begleitet.

Papst Johannes Paul II. war am Abend des 2. April 2005 nach fast 27-jährigem Pontifikat im Alter von 84 Jahren gestorben. (rv)

Vatikan kritisiert Ausgrenzung von Autisten

Erzbischof Zygmunt ZimowskiZum Weltautismustag hat sich der Präsident des päpstlichen Gesundheitsrates für mehr Solidarität mit Betroffenen ausgesprochen. Erzbischof Zygmunt Zimowski kritisiert in seiner Botschaft die Ausgrenzung aus der Gesellschaft. Besonders Kinder und Familien seien von der Stigmatisierung betroffen. Immer noch kennzeichneten Vorurteile die Begegnung mit Autisten – zum Beispiel, dass ein Autist unter einer „Glasglocke" lebe. „Autismus" sei ein Wort, das auch heute noch Angst mache und stigmatisiere, heißt es in der Botschaft des päpstlichen Gesundheitsrates zum Welt-Autismus-Tag, der weltweit am Dienstag begangen wird. Kirchliche Einrichtungen sollten ihren Blick auf das Thema richten und es in ihre Aktivitäten einbinden, so Zimowski. Sie sollten den Kindern und ihren Eltern eine Hilfe sein.

Der Weltautismustag wird seit sechs Jahren am 2. April begangen und wurde von den Vereinten Nationen eingeführt. (rv)

Indien: Priester ermordet

L´Osservatore RomanoDer Rektor des Seminars von Bangalore im indianischen Staat von Karnataka, Pater K.J. Thomas, ist in der Nacht zwischen Ostersonntag und Ostermontag von Unbekannten getötet worden. Der Erzbischof von Bangalore, Bernard Moras, bezeichnete den Vorfall im Interview mit Radio Vatikan als brutalen und schrecklichen Mord ohne Sinn. Der leblose Körper des Paters wurde im Morgengrauen im Päpstlichen Seminar von San Pietro aufgefunden. Ersten Rekonstruktionen nach soll er mit einem Backstein ins Gesicht geschlagen worden sein, sowohl Körper als auch Gesicht wiesen so schlimme Verletzungen auf, dass selbst die Seminaristen Schwierigkeiten gehabt haben sollen, den Pater wieder zu erkennen. Pater Thomas ist bereits der achte Priester, der im Jahr 2013 getötet worden ist.(rv)