Vatikan: Keine privaten und besonderen Papstaudienzen im Somme

Pater LombardiWährend des Sommers werden sämtliche privaten und besonderen Audienzen mit Papst Franziskus ausgesetzt. Dies gab die Präfektur des Päpstlichen Hauses an diesem Donnerstag bekannt. Dementsprechend entfallen im Juli alle Generalaudienzen mit Papst Franziskus auf dem Petersplatz. Ab Mittwoch, dem 7. August 2013, setzt der Papst die Generalaudienzen im Vatikan dann wieder fort. Am 14. Juli wird Franziskus den Angelus in Castel Gandolfo beten und vom 22. bis zum 29. Juli hält er sich zu seiner ersten Auslandsreise in Brasilien auf: Franziskus reist zum Weltjugendtag nach Rio. Die Sommerzeit wird der Papst im vatikanischen Gästehaus Santa Marta verbringen und nicht – wie vor ihm Benedikt XVI. – in Castel Gandolfo, gab Vatikansprecher Pater Federico Lombardi weiter bekannt. Die täglichen Morgenmessen des Papstes in der Kapelle von Santa Marta würden in der Sommerpause ab dem 8. Juli ausgesetzt, so Lombardi weiter. (rv)

Wer ist der Mann auf dem Tuch?

Turiner GrabtuchIm Umfeld des Eucharistischen Kongresses werden etwa 800 Veranstaltungen organisiert, die von kulturellen, theologischen und liturgischen Elementen getragen werden. Eine dieser Veranstaltungen, organisiert durch die Malteser unter der Schirmherrschaft des Erzbistums Köln, ist die Ausstellung zum Grabtuch von Turin. Sie ist zeitgleich mit dem Kongress im Kölner Priesterseminar zu sehen. Die Ausstellung enthält verschiedene Originale und Nachbildungen – unter ihnen einen lebensgroßen dreidimensionalen Corpus, der nach den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen erstellt worden ist, aber auch einen originalen römischen Kreuzigungsnagel. Titel der Ausstellung, die versucht, dem Betrachter die Leiden des Kreuzesmannes auf moderne Weise nahe zu bringen: "Wer ist der Mann auf dem Tuch? Eine Spurensuche." Die Ausstellung wird nach dem Eucharistischen Kongress durch verschiedene Diözesen Deutschlands und das deutschsprachige Ausland touren. In Planung ist auch eine Übersetzung der Ausstellungstafeln für Reisen in anderssprachige Länder; mehr Informationen dazu finden Sie auf der Homepage malteser-turinergrabtuch.de.
Unsere Kollegin Christine Seuß sprach mit Bernd Falk, dem Projektleiter der Ausstellung. (rv)

Polen: Kardinal Nagy verstorben

nagyDer polnische Kardinal Stanislaw Nagy, ein enger Freund von Papst Johannes Paul II., ist am Mittwoch in Krakau im Alter von 91 Jahren gestorben. Papst Franziskus hat in einem Beileidstelegramm an den Krakauer Kardinal Stanislaw Dziwisz den langjährigen Dienst des Verstorbenen für die Kirche gewürdigt. Wegen Nagys theologischer Verdienste wurde der langjährige Professor der Katholischen Universität Lublin 2003 im Alter von 82 Jahren zum Kardinal ernannt. (rv)

Jesuitenschüler aus Italien und Albanien besuchen den Papst

JesuitenVertreter von Jesuitenschulen aus Italien und Albanien kommen in dieser Woche nach Rom, um den Papst zu treffen. Franziskus ist der erste Jesuit auf dem Stuhl Petri – er wird seine Gäste am kommenden Freitagmorgen im Vatikan in Audienz empfangen. Insgesamt 9.000 Schüler, Ehemalige, Familien und Lehrer werden zu dem Treffen am 7. Juni erwartet. Die Jugendlichen haben bei der Begegnung mit dem Papst die Gelegenheit, Franziskus Fragen zu stellen. Mit dabei sind auch Vertreter des lateinamerikanischen Bildungsnetzes „Fe y alegría", übersetzt „Glaube und Freude", das von Jesuiten auf dem südamerikanischen Kontinent gegründet worden war und das auch in Europa aktiv ist. (rv)

Papst: „Krieg ist Selbstmord der Menschlichkeit „

ItalienPapst Franziskus hat am Sonntagmorgen eine Messe mit italienischen Soldaten gefeiert, die bei Friedensmissionen im Ausland verletzt worden sind. Anlass war der italienische Nationalfeiertag, der am 2. Juni begangen wird. Es waren die Eltern von 24 gefallenen Soldaten anwesend, außerdem 13 Kriegsversehrte.

„Wir sind heute zusammengekommen, um für unsere Toten zu beten, für unsere Verwundeten, für die Opfer jenes Irrsinns, den der Krieg darstellt! Es ist der Selbstmord der Menschheit und der Menschlichkeit, denn der Krieg tötet das Herz, er tötet den Kern der Botschaft unseres Herrn: Er tötet die Liebe! Denn der Krieg entsteht aus Hass, aus Neid, aus dem Verlangen nach Macht, und – wir sehen es oft – aus jenem atemlosen Streben nach mehr Macht."

Immer wieder versuchten die Menschen, die Probleme der Welt kriegerisch zu lösen:

„Warum? Weil für sie Geld wichtiger ist als die Menschen. Der Krieg ist genau das: Es ist ein Glaubensbekenntnis an das Geld, an die Götzen, die Götzen des Hasses, jene Götzen, die dich dazu bringen, deinen Bruder zu töten und letztlich die Liebe. Mir kommt das Wort Gott Vaters an Kain in den Sinn, der aus Neid seinen Bruder getötet hatte: ‚Kain, wo ist dein Bruder?’ Auch wir heute können diese Stimme hören: Es ist unser Gottvater, der weint, der weint wegen unseres Irrsinns; der zu uns spricht ‚Wo ist dein Bruder?’; der zu allen Mächtigen der Erde spricht: ‚Wo ist euer Bruder? Was habt ihr getan!"

Die Predigte mündete in ein Gebet, ein Gebet „mit den Tränen des Herzens":

„Wende; Herr, dein Antlitz uns zu und erbarme dich unser, denn wir sind traurig und haben Angst. Schau auf unser Leid und Not und vergib alle Sünden, denn hinter einem Krieg stehen immer Sünden: Die Sünde des Götzendienstes, die Sünde, die Menschen auf dem Altar der Macht zu opfern. Wende dich uns zu, o Herr, und erbarme dich unser, denn wir sind traurig und haben Angst. Schau auf unsere Not und unser Leid. Wir vertrauen fest darauf, dass der Herr uns erhören wird und etwas tun wird, um uns den Geist des Trostes zu schenken. Und so sei es."

Als Termin hatte man mit Bedacht den 2. Juni gewählt, den italienischen Nationalfeiertag. Italien begeht dieses „Fest der Republik" mit einer Militärparade und einer Kranzniederlegung am Grabmal des unbekannten Soldaten. (rv)

D: Cordes vertritt den Papst

Kardinal CordesDer Vatikan hat am Samstag das offizielle Schreiben des Papstes an Kardinal Paul Joseph Cordes veröffentlicht, mit dem er ihn zu seinem Legaten bei der Abschlussfeier des Eucharistischen Kongresses in Köln beauftragt. Das Schreiben mit dem Titel „Eucharistica Synaxis" zitiert zu Beginn aus dem fünften Kapitel des Konzilsdekrets „Presbyterorum Ordinis": „Die Zusammenkunft zur Feier der Eucharistie, der der Priester vorsteht, ist also die Mitte der Gemeinschaft der Gläubigen. Die Priester leiten darum die Gläubigen an, die göttliche Opfergabe in der Messfeier Gott dem Vater darzubringen und mit ihr die Hingabe ihres eigenen Lebens zu verbinden." Papst Franziskus fordert Cordes in dem Schreiben auf, bei dem Kongress von der Eucharistie als einem Geschenk Jesu Christi seiner selbst an die Menschheit zu sprechen, und zu einer Erneuerung des geistlichen Lebens aufzurufen. – Der Eucharistischen Kongress findet vom 5. bis 9. Juni in Köln statt. Der Vatikan gab auch bekannt, wer den Kurienkardinal bei seiner Mission begleiten wird: Msgr. Winfried Haunerland, Professor für Liturgiewissenschaft in München und Pfarrer Stefan Rau, Pfarrer der Josefsgemeinde in Münster. (rv)

Kardinal: „Wie kann man all das Leiden in Syrien zulassen?“

Kardinal SandriDer Präfekt der Ostkirchenkongregation, Kardinal Leonardo Sandri, hat die letzten Tage im Heiligen Land verbracht, genauer: in Jordanien und im Libanon. Dabei wurde er immer wieder mit Anzeichen und Auswirkungen des Kriegs in Syrien konfrontiert. Hier unser „Interview der Woche" mit Kardinal Sandri.

„Ganz nahe bei der Gebirgskette, die Syrien vom Libanon trennt, gibt es ein Flüchtlingscamp, dort wohnen so zwischen zwei- und dreihundert Menschen in Zelten. Ich war mit der Caritas Libanon dort und habe mit den Menschen dort geredet. Ich habe mir auch die Krankenstation angesehen, die sie auf die Beine zu stellen versuchen, die ist aber noch nicht fertig, weil noch vieles fehlt, sie haben da keine Küche und keine Medikamente. Die Caritas hat meinen Besuch genutzt, um Matratzen ins Lager mitzubringen, denn die haben in den Zelten bisher auf dem Boden geschlafen. Das ist alles sehr elend, es ist herzzerreißend, das zu sehen. Kleine Kinder und Frauen – das ist die Mehrheit der Menschen, die dort leben, und viele haben in Syrien alles verloren. Ich habe nach der Messe dort mit einer katholischen Familie gesprochen: Die kam ganz aus der Nähe, gerade einmal von der anderen Seite der Berge, und hatte dort auf syrischer Seite alles verloren. Die griechisch-melkitische Diözese von Zahle hat ihnen Platz in diesem Lager besorgt. Aber es bricht einem das Herz, das zu sehen und nicht viel für sie tun zu können…"

Vor seinem Aufbruch Richtung Nahost hatte Kardinal Sandri mit seinem argentinischen Landsmann, Papst Franziskus, gesprochen. So konnte er den Syrien-Flüchtlingen Grüße des Papstes ausrichten.

„Es ist bewegend zu sehen, wie sehr diese Flüchtlinge die Caritas lieben. Die Caritas Libanon versucht alles für sie zu tun, dabei darf sie aber natürlich auch die notleidenden Libanesen nicht vernachlässigen. Ich habe eine kleine Geldspende des Papstes für die Flüchtlinge mitgebracht, 15.000 Dollar, und ich habe gesagt: Nehmt das als eine Liebkosung von Papst Franziskus, der an euch denkt und mit euch leidet und hofft, dass ihr eines Tages nach Hause zurückkehren könnt. Sie haben mich umarmt und überall herumgeführt, sie sprechen mit großer Hochachtung von der katholischen Kirche, dabei sind sie praktisch alle Muslime, in diesem Lager."

Diplomatisch herrscht an der Syrien-Front derzeit wieder etwas Bewegung; eine Konferenz soll im Juni Syriens Regime und seine Gegner an einen Tisch bringen. Kardinal Sandri sagt dazu:

„Wir sehen jetzt mit einem Fünkchen Hoffnung die Versuche der USA und Russlands, eine Formel für einen Frieden in Syrien zu finden. Aber das sind schwache Hoffnungen angesichts von all dem, was in den letzten Jahren passiert ist. Ich erinnere mich, wie ich im Januar 2011 in Aleppo in Syrien war; kurz danach brach dieser Krieg aus, und seitdem ist alles immer schlimmer geworden. Leider gibt es noch keine politische Lösung, und der Krieg droht auf den Libanon und den ganzen Nahen Osten überzugreifen. Das ist das Verstörende: Wie kann man all das Leiden zulassen und nichts tun? Die internationale Gemeinschaft hätte doch die Macht, etwas zu tun…"

Waffenembargos aufheben meint der Vatikan-Kardinal damit nicht. Aus seiner Sicht sei Waffenhandel in einer solchen Region ein „Todeshandel", so Sandri. (rv)

Vatikan: Erinnerung an Johannes XXIII.

Papst Johannes XXIII.Vor fünfzig Jahren starb Papst Johannes XXIII. Daran werden am nächsten Monat Pilger aus seiner norditalienischen Heimat im Vatikan erinnern. Um 17 Uhr will der Bischof von Bergamo, Francesco Beschi, im römischen Petersdom eine Messe zelebrieren. Danach wird Papst Franziskus voraussichtlich ein paar Worte an die Pilger richten. Der Konzilspapst Johannes war am 3. Juni 1963 im Alter von 82 Jahren gestorben. Papst Johannes Paul II. hat ihn selig gesprochen. (rv)