Papst verabschiedet Kommandant Anrig

AnrigPapst Franziskus hat an diesem Freitag den scheidenden Kommandanten der Päpstlichen Schweizergarde, Daniel Anrig, in Audienz empfangen. Das teilte der Vatikanische Pressesaal mit. Anrig, ein früherer Polizeibeamter, hatte seit 2008 an der Spitze der vatikanischen Schutztruppe gestanden. Im Dezember war bekannt geworden, dass Papst Franziskus für einen Wechsel an der Spitze der Garde eintritt. In einem Interview wies Franziskus darauf hin, Anrigs Dienstzeit sei kurz nach der Papstwahl vom März 2013 regulär zu Ende gegangen, er habe sie allerdings noch etwas verlängert, um für Kontinuität zu sorgen. Am Samstag findet im Vatikan eine Abschiedszeremonie für den 42-jährigen Kommandanten statt.

(rv 30.01.2015 sk)

Dezentralisierung: Franziskus verfügt Neuerung bei Pallien

PalliumPapst Franziskus hat eine Änderung bei der Verleihung der Pallien verfügt. In Zukunft wird er den neuen Erzbischöfen bei der Zeremonie zu Peter und Paul am 29. Juni im Vatikan die Wollstolen nicht „auferlegen", sondern „überreichen". Der Akt der „Auferlegung" findet anschließend in den Erzdiözesen selbst statt und wird vom jeweiligen Apostolischen Nuntius durchgeführt. Dies hat der päpstliche Zeremonienmeister Guido Marini in einem Brief an alle Nuntiaturen bekannt gegeben. Durch diese Zweiteilung soll die Beziehung der Metropolitan-Erzbischöfe mit ihren Ortskirchen stärker zum Tragen kommen, erläuterte Marini im Gespräch mit Radio Vatikan.

„Außerdem haben so mehr Gläubige und nicht zuletzt auch die Bischöfe der Suffraganbistümer Gelegenheit, an diesem für sie bedeutsamen Ritus teilzunehmen. Auf diese Weise wird die ganze Bedeutung der Feier des 29. Juni beibehalten, die dieSynodalität und auch die hierarchische Gemeinschaft zwischen dem Heiligen Vater und den neuen Erzbischöfen unterstreicht. Zugleich aber kommt – mit einer bedeutenden Geste – die Bindung mit der Ortskirche hinzu."

Am 29. Juni werden demnach die Erzbischöfe wie gewohnt mit dem Papst konzelebrieren und am Ritus der Segnung der Pallien teilnehmen. Anschließend empfangen sie „in einfacherer und privater Form vom Papst das für sie bestimmte Pallium", erläuterte Marini. Der bisher gepflegte Ritus behalte so „seine Gesamtheit und Tiefe". Es handle sich um eine bereichernde und keine aushöhlende Geste.

Das Pallium symbolisiert die Verbundenheit von Papst und Erzbischöfen. Es ist eine ringförmige weiße Wollstola mit sechs eingestickten Seidenkreuzen und wird während der Eucharistiefeiern vom Papst und den Erzbischöfen über dem Messgewand getragen. Am Fest der Heiligen Agnes, dem 21. Januar, hatte Papst Franziskus wie üblich im Vatikan zwei Lämmer gesegnet, die symbolisch für jene Schafe stehen, aus deren Wolle das Pallium gewoben wird. Seine Entscheidung, den Ritus der Pallienübergabe zu ändern, entspricht offensichtlich seinem Wunsch nach Dezentralisierung. (rv)