Santa Marta-Messen: Bitte keine Teilnahme-Gesuche mehr

S. MarthaDas Privatsekretariat von Papst Franziskus bittet darum, keine Gesuche mehr zur Teilnahme an der Morgenmesse zu schicken. „Wegen der hohen Zahl an Anfragen aus aller Welt“ sei es nicht möglich, diese Schreiben zu berücksichtigen, heißt es in einer nicht namentlich gezeichneten Mitteilung des päpstlichen Privatsekretariates, die der Vatikan an diesem Mittwoch verbreitete. Wer es wünsche, könne an der Generalaudienz teilnehmen, die der Papst jeden Mittwoch in Sankt Peter hält.

Papst Franziskus feiert seit seinem Amtsantritt an jedem Tag in halböffentlicher Form die Morgenmesse in der Kapelle seiner Residenz Santa Marta im Vatikan. Dazu sind jeweils wechselnde Gruppen von Gläubigen eingeladen. Im Febrar 2014 hatte Franziskus kritisch angemerkt, ein Besuch bei seiner Morgenmesse sei “kein Touristen-Ausflug”, sondern, wie jede andere Liturgie auch, ein „Eintreten ins Mysterium Gottes“. (rv)

Papst besucht 2015 Kuba

KubaPapst Franziskus besucht noch in diesem Jahr Kuba. Der Papst habe die Einladung durch Kirche und Politik angenommen und entschieden, vor seiner Reise in die USA im September einen Abstecher auf die Insel zu machen, gab Vatikansprecher Federico Lombardi an diesem Mittwoch bekannt. Die Etappe war seit einiger Zeit im Gespräch, aber bislang nicht bestätigt worden. Ein genaues Datum für den Abstecher nannte der Sprecher noch nicht. Die Papstreise in die USA zum Weltfamilientreffen, zur UNO und zum US-Kongress ist für September geplant.

Im vergangenen Herbst hatte der Papst als Vermittler zwischen den Regierungen Kubas und der USA geholfen, Gespräche über die Wiederaufnahme von diplomatischen Beziehungen in Gang zu setzen und den seit den 60er Jahren andauernden Konflikt zwischen den Ländern auf dem Dialogweg zu lösen. Zuletzt war Papst Benedikt XVI. 2012 auf der Karibikinsel gewesen. (rv)

USA/Vatikan: Bischof tritt zurück

USAEin US-Bischof, der sich der Vertuschung von Kindesmissbrauch schuldig gemacht haben soll, tritt zurück. Wie der Vatikan am Dienstag mitteilte, hat Papst Franziskus den Amtsverzicht des 62-jährigen Robert W. Finn, Bischof von Kansas City–Saint Joseph, angenommen. Finn war 2012 zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden, weil er nach Erkenntnissen des Gerichts einen Priester gedeckt hatte, der kinderpornografisches Material besaß. Katholische Gläubige forderten wiederholt die Absetzung des Bischofs. Nach Angaben des „National Catholic Reporter“ fand im September 2014 eine vom Vatikan angeordnete Apostolischen Visitation statt, die die Vorgänge untersuchen sollte.

Der Papst nahm den Rücktritt des Bischofs an diesem Dienstag nach Paragraph 401 §2 des Kirchenrechts an. Das bedeutet, dass der Bischof „aus gesundheitlichen oder anderen schwerwiegenden Gründen“ die Leitung der Diözese aufgibt. Nähere Angaben wurden – wie bei Rücktritten üblich – nicht gemacht. (rv)

Abendöffnungen für Vatikanische Museen

DVatikanplatzie Vatikanischen Museen werden auch in diesem Jahr wieder abendliche Öffnungen freitags anbieten. Die päpstlichen Sammlungen werden demnach von 24. April bis 31. Juli und von 4. September bis 30. Oktober jeweils Freitagabend für Besucher offen stehen, teilten die Museen mit. Öffnungszeiten sind 19 bis 23 Uhr. Das Angebot richte sich nicht nur an Touristen, sondern besonders auch an römische Familien, die nach Schul- und Büroschluss durch die Kunstsammlungen der Päpste schlendern möchten, sagte Museumsdirektor Antonio Paolucci. Zusätzlich werden im Inneren der Galerien kleinere Konzerte stattfinden. Die Eintrittskarten müssen verpflichtend vorbestellt werden. Die normalen Öffnungszeiten der Vatikanischen Museen tagsüber von Montag bis Samstag bleiben von der Initiative unberührt.

(rv)

Vor 10 Jahren: „Einfacher und bescheidener Arbeit im Weinberg des Herrn“

Papst BenediktHeute vor zehn Jahren wurde Josef Ratzinger zum Papst gewählt. Unvergessen sind seine erste Worte: „Nach einem großen Papst Johannes Paul II. haben die Herrn Kardinäle mich gewählt, einen einfachen und bescheidenen Arbeiter im Weinberg des Herrn. Mich tröstet die Tatsache, dass der Herr auch mit ungenügenden Werkzeugen zu arbeiten und zu wirken weiß. Vor allem vertraue ich mich euren Gebeten an. In der Freude des auferstandenen Herrn und im Vertrauen auf seine immerwährende Hilfe gehen wir voran. Der Herr wird uns helfen, und Maria, seine allerseligste Mutter, steht uns zur Seite. Danke.“

Vor zwei Jahren ist Benedikt XVI. zurückgetreten – ein Novum in der jüngeren Kirchengeschichte, und lebt nun zurückgezogen im Gebet in den vatikanischen Gärten. Wir haben mit Kardinal Marc Ouellet gesprochen, den Franziskus seinerzeit an die Spitze der wichtigen Bischofskongregation berufen hatte. Er betont die Bedeutung des geistlichen und theologischen Erbes Benedikts und unterstreicht die Kontinuität mit Franziskus, was die Notwendigkeit von Kirchenreformen angeht:

„Was mich aber am meisten berührt hat, war seine Demut und Geduld in den schwierigen und kritischen Augenblicken, die er erlebt hat: Geduld mit seinen Mitarbeitern, mit den Verrätern, mit all den Schwierigkeiten und auch den Kritiken der Medien. Er hat sein Kreuz auf sich genommen und ist unserm Herrn nachgefolgt. Benedikt bleibt für uns ein Meister des Lebens, nicht nur ein Kirchenlehrer, ein guter Mensch, gebildet, der die tiefe und bleibende Zuneigung vieler Gläubiger gewonnen hat.“ (rv)

USA: Justin Francis Kardinal Rigali feiert 80. Geburtstag

Kardinal RigaliEr emeritierte Erzbischof von Philadelphia begeht heute seinen 80. Geburtstag. Rigali wurde im Oktober 2003 durch Papst Johannes Paul II. in den Kardinalsstand erhoben. Seither ist er Kardinalpriester mit der Titelkirche “S. Prisca”. Von 2003 bis 2011 leitete er die Erzdiözese Philadelphia. Mit seinem heutigen Geburtstag umfasst das Kardinalskollegium 223 Eminenzen und von diesen sind 120 wahlberechtigt bei einer künftigen Papstwahl. (vh)

Brasilien: Bischöfe für Verfassungsreform

Kardinal SchererDie Bischöfe unterstützen eine Reform der Verfassung. Das sagt im Gespräch mit Radio Vatikan der Erzbischof von Sao Paolo, Kardinal Odilo Scherer. Ziel der Reform sei es, „mehr demokratische Mittel für die Bürger zu gewährleisten“, so der Erzbischof. Die bisherige Verfassung sei sehr stark „parlamentarisch orientiert“, die Änderungen sehen die Einführung von Volksbefragungen und Referendumsrecht vor. „Dies wären sehr positive und begrüßenswerte Schritte“, sagte Scherer.

Brasiliens Demokratie steckt in einer Krise; ein Korruptionsskandal erschüttert die sozialistische Partei von Präsidentin Dilma Rousseff, und Straßendemonstrationen fordern seit etwa zwei Jahren immer wieder Änderungen im System. Derzeit treffen sich Brasiliens Bischöfe in Aparecida zu ihrer Vollversammlung. (rv)

USA: Kardinal Francis George gestorben

Kardinal GeorgeKardinal Francis E. George, langjähriger Erzbischof von Chicago, ist tot. Er erlag an diesem Freitag im Alter von 78 Jahren einem langen Krebsleiden. George hatte 2014 seinen Rücktritt aus Krankheitsgründen angeboten, sein Nachfolger Erzbischof Blase Cupich.

Kardinal George, der auch für eine Amtszeit bis 2010 Vorsitzender der US-Bischofskonferenz war, war für seine Klarheit in der Auseinandersetzung mit dem Staat bekannt. Vor allem seinem Engagement ist die Auseinandersetzung mit der Regierung Obama um die Gesundheitsversicherung und die daraus folgenden Einschränkungen der Religionsfreiheit zu verdanken. Für lange Zeit war er einer der profiliertesten Bischöfe in den USA.

Mit dem 80. Geburtstag des emeritierten Erzbischofs von Philadelphia, Justin Rigali, an diesem Sonntag sinkt die Anzahl der zur Papstwahl berechtigten Kardinäle auf 120, aus den USA werden es ab Sonntag fünf sein. (rv)

Sieben Tage Südamerika für Papst Franziskus

BolivienDer Vatikan hat die Papstreise nach Südamerika im kommenden Juli offiziell bestätigt. Franziskus wird vom 6. bis 8. Juli Ecuador besuchen, danach bis zum 10. Juli Bolivien und zum Abschluss bis zum 12. Juli Paraguay. Das offizielle Programm der sieben Tage dauernden Visite wird demnächst veröffentlicht, kündigte der vatikanische Pressesaal an. Die Bischofskonferenzen der drei Staaten hatten bereits einzelne Programmpunkte der Papstreise vorweggenommen, etwa eine Visite des Papstes in einem bolivianischen Gefängnis. Sein Heimatland Argentinien will Franziskus erst 2016 ansteuern. (rv)

Bischof Tebartz-van Elst offiziell im Vatikan

Bischof Tebartz van ElstDas neue Päpstliche Jahrbuch weist Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst offiziell als Delegaten im Päpstlichen Rat zur Förderung der Neuevangelisierung aus. Auf Seite 1240 des stattlichen Bandes figuriert der frühere Limburger Bischof zwischen dem Sekretär und dem Untersekretär des Rates, der von Erzbischof Rino Fisichella geleitet wird. Tebartz-van Elst ist in seinem neuen Amt für Katechese zuständig. Sein Name erscheint an zweiter Stelle unter dem Eintrag „Internationaler Rat für Katechese“, der dem Neuevangelisierungs-Rat zugeordnet ist. Im Abschnitt über die Diözesen der Weltkirche wird Tebartz-van Elst als emeritierter Bischof von Limburg genannt.

Der deutsche nunmehrige Kurienbischof hält sich nach seinem Rückzug aus Limburg seit Ende letzten Jahres in Rom auf und trat sein neues Amt beim Heiligen Stuhl in aller Stille an. An den Osterfeierlichkeiten in Sankt Peter nahm er im Bischofsornat teil.

Das Leitungsteam eines päpstlichen Rates setzt sich für gewöhnlich aus drei Priestern zusammen: dem Präsidenten im Rang eines Erzbischofs, dem Sekretär im Rang eines Bischofs und dem Untersekretär. Das Amt des Delegaten ist im Vatikan nicht klar definiert und überdies selten. Allerdings gibt es auch am päpstlichen Kulturrat seit 2011 einen Delegaten; er war bis dahin Weihbischof in Lissabon. Unklar ist, was die geplante Kurienreform für die päpstlichen Räte bringen wird. Untersucht wird die Zusammenlegung einiger dieser Behörden. Der Rat für die Förderung der Neuevangelisierung wurde erst 2010 von Papst Benedikt XVI. ins Leben gerufen.

Bischof Tebartz-van Elst war im Herbst 2013 wegen der stark gestiegenen Baukosten für das neue Diözesane Zentrum am Limburger Domberg in die Kritik geraten. Im März 2014 nahm Papst Franziskus das Angebot zum Amtsverzicht an, das der Bischof eingebracht hatte. (rv)