Der slowakische Präsident Andrej Kiska war an diesem Donnerstag beim Papst in Audienz. Ein Vatikanstatement nannte das 25-Minuten-Gespräch wie üblich „herzlich“; zu den besprochenen Themen habe auch die heikle Lage im Nahen Osten gehört. Die Slowakei und der Vatikan haben vor genau 25 Jahren diplomatische Beziehungen zueinander aufgenommen. (rv)
Tag: 9. April 2015
Die Heilige Pforte im Vatikan: Eine Gabe aus der Schweiz
Mit einer Bulle, einer feierlichen Urkunde, wird Papst Franziskus am Samstagnachmittag ein außerordentliches Heiliges Jahr ausrufen. Das letzte außerordentliche Heilige Jahr rief Johannes Paul II. zum Millennium 2000 aus. Am Heiligenabend 1999 kurz vor Mitternacht öffnete er die Heilige Pforte.
Heilige Pforten haben alle vier Papstbasiliken; neben dem Petersdom sind das Sankt Johannes im Lateran, Santa Maria Maggiore und Sankt Paul vor den Mauern. Diese Tore sind üblicherweise zugemauert und stehen nur zu Heiligen Jahren offen. Der Pforte von Sankt Peter kommt eine besondere Bedeutung zu, da sie vom Papst selbst geöffnet wird. Auf ihr ist eine Bilderreihe zu sehen, die den Weg Gottes mit den Menschen verdeutlicht – von der Vertreibung aus dem Paradies bis zur Bekehrung des Saulus zum Paulus. Die Bilderreihe wird abgeschlossen mit der Öffnung der Heiligen Pforte für das Jahr der großen Vergebung. Die 36 Wappenfelder zwischen den einzelnen Bildreihen zeigen die Wappen jener Päpste, die Jubiläumsjahre eröffnet haben; einige Felder sind noch leer.
Die Heilige Pforte des Petersdoms ist erst 65 Jahre alt. Papst Pius XII. ließ zum Heiligen Jahr 1950 eine neue anfertigen, da die frühere Pforte aus dem 18. Jahrhundert baufällig war. Dank persönlicher Kontakte des damaligen Leiters der Bauhütte von Sankt Peter, des deutschen Prälaten Ludwig Kaas, wurde die neue Pforte vom Bistum Basel gestiftet. Bischof Franziskus von Streng hatte zum Goldenen Priesterjubiläum von Papst Pius XII. die Jubiläumsgabe zugesagt, nachdem die Tür bereits gegossen wurde, daher ist der Stifter – also der Bischof von Basel – nur auf der Rückseite der Tür vermerkt. Auf der Inschrift der Vorderseite wird neben Papst Pius XII. der Auftraggeber Prälat Kaas genannt. Die gut dreieinhalb Meter hohe Bronze-Pforte wurde von dem italienischen Bildhauer Vico Consorti gestaltet.
Das diesjährige Jubeljahr beginnt am 8. Dezember mit dem Öffnen der Heiligen Pforten – der symbolischen Öffnung neuer Zugänge zu Gott – und endet mit deren Schließung am 20. November 2016. Papst Franziskus wird die Bulle kirchlichen Vertretern der Kontinente überreichen. Außerdem wird Kardinal Marc Ouellet als Präfekt der Bischofskongregation stellvertretend für alle Bischöfe die Bulle im Empfang nehmen. (rv)
Vatikan-Pavilllon auf der Biennale
Zum zweiten Mal nimmt der Heilige Stuhl an der Kunst-Biennale von Venedig mit einem eigenen Pavillon teil. „Am Anfang – das Wort ist Fleisch geworden'' lautet das Thema, das der Präsident des Päpstlichen Kulturrats, Kardinal Gianfranco Ravasi, ausgesucht hat. Auf einer Pressekonferenz an diesem Donnerstag wurde bekannt, welche Künstler der Vatikan für die Gestaltung des Pavillons ausgesucht hat. Es sind die Kolumbianerin Monika Bravo, die in New York lebt, die in London lebende Mazedonierin Elpida Hadzi-Vasileva, sowie der Fotograf Mário Macilau aus Mosambik. Die Biennale startet im Mai und dauert bis November. (rv)
Kanada: Jean-Claude Kardinal Turcotte verstorben
Der kanadische Kardinal Turcotte ist am Mittwoch im Alter von 78 Jahren verstorben. Er gehörte seit 1994 zum Kardinalskollegium und hatte seine Titelkirche ''Nostra Signora del Ss. Sacramento e Santi Martiri Canades'' durch Papst Johannes Paul II. erhalten. Turcotte war bis 2012 Erzbischof von Montreal und gehörte als Mitglied zu zwei Kongregationen der römischen Kurie. Durch seinen Tot reduziert sich die Anzahl der wahlberechtigten Kardinäle auf 122 und das gesamte Kollegium umfasst somit noch 225 Purpurträger. (vh)