Päpstlicher Dialograt warnt vor Stigmatisierung der Muslime

Kardinal TauranMehr denn je ist ein Dialog mit dem Islam jetzt wichtig: „Den Dialog weiterzuführen, auch wenn man Erfahrungen der Verfolgung macht, kann ein Zeichen der Hoffnung werden“, bekräftigt der Päpstliche Dialograt in einer Erklärung von diesem Mittwoch. Die große Mehrheit der Muslime erkenne sich in den Grausamkeiten gegen Christen und andere Minderheiten nicht wieder, hält das Dokument fest. Allerdings sei angesichts der jüngsten Verfolgungen eine „banale Stigmatisierung der Muslime und ihrer Religion“ in Gang, so das Gremium. Der Dialograt warnt hier von einer „Radikalisierung der öffentlichen und religiösen Debatten“, die zu mehr Hass, Gewalt und Terrorismus zu führen drohen.

Leider werde der Begriff „Religion“ heute oft mit dem der „Gewalt“ assoziiert, heißt es weiter. Gläubige seien daher dazu aufgerufen, Förderer des Friedens zu sein und Brüderlichkeit und Dialog zu verstärken. Schließlich gehe es ihnen um Prinzipien wie Religions- und Meinungsfreiheit, den Schutz der Menschenwürde, den Respekt vor Unterschieden und die Liebe zur Wahrheit. Vor allem die Familie und Schule seien Schlüsselorte, an denen „die Welt von morgen“ eine Basis in gegenseitigem Respekt und Brüderlichkeit finde.

Deutlich verurteilt der Rat jegliche Instrumentalisierung der Religion zu Zwecken der Gewalt: „Zu töten und sich dabei auf eine Religion zu berufen, ist nicht nur ein Angriff auf Gott, sondern auch eine Niederlage der Menschheit.“ (rv)

Santa Marta-Messen: Bitte keine Teilnahme-Gesuche mehr

S. MarthaDas Privatsekretariat von Papst Franziskus bittet darum, keine Gesuche mehr zur Teilnahme an der Morgenmesse zu schicken. „Wegen der hohen Zahl an Anfragen aus aller Welt“ sei es nicht möglich, diese Schreiben zu berücksichtigen, heißt es in einer nicht namentlich gezeichneten Mitteilung des päpstlichen Privatsekretariates, die der Vatikan an diesem Mittwoch verbreitete. Wer es wünsche, könne an der Generalaudienz teilnehmen, die der Papst jeden Mittwoch in Sankt Peter hält.

Papst Franziskus feiert seit seinem Amtsantritt an jedem Tag in halböffentlicher Form die Morgenmesse in der Kapelle seiner Residenz Santa Marta im Vatikan. Dazu sind jeweils wechselnde Gruppen von Gläubigen eingeladen. Im Febrar 2014 hatte Franziskus kritisch angemerkt, ein Besuch bei seiner Morgenmesse sei “kein Touristen-Ausflug”, sondern, wie jede andere Liturgie auch, ein „Eintreten ins Mysterium Gottes“. (rv)

Papst besucht 2015 Kuba

KubaPapst Franziskus besucht noch in diesem Jahr Kuba. Der Papst habe die Einladung durch Kirche und Politik angenommen und entschieden, vor seiner Reise in die USA im September einen Abstecher auf die Insel zu machen, gab Vatikansprecher Federico Lombardi an diesem Mittwoch bekannt. Die Etappe war seit einiger Zeit im Gespräch, aber bislang nicht bestätigt worden. Ein genaues Datum für den Abstecher nannte der Sprecher noch nicht. Die Papstreise in die USA zum Weltfamilientreffen, zur UNO und zum US-Kongress ist für September geplant.

Im vergangenen Herbst hatte der Papst als Vermittler zwischen den Regierungen Kubas und der USA geholfen, Gespräche über die Wiederaufnahme von diplomatischen Beziehungen in Gang zu setzen und den seit den 60er Jahren andauernden Konflikt zwischen den Ländern auf dem Dialogweg zu lösen. Zuletzt war Papst Benedikt XVI. 2012 auf der Karibikinsel gewesen. (rv)

USA/Vatikan: Bischof tritt zurück

USAEin US-Bischof, der sich der Vertuschung von Kindesmissbrauch schuldig gemacht haben soll, tritt zurück. Wie der Vatikan am Dienstag mitteilte, hat Papst Franziskus den Amtsverzicht des 62-jährigen Robert W. Finn, Bischof von Kansas City–Saint Joseph, angenommen. Finn war 2012 zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden, weil er nach Erkenntnissen des Gerichts einen Priester gedeckt hatte, der kinderpornografisches Material besaß. Katholische Gläubige forderten wiederholt die Absetzung des Bischofs. Nach Angaben des „National Catholic Reporter“ fand im September 2014 eine vom Vatikan angeordnete Apostolischen Visitation statt, die die Vorgänge untersuchen sollte.

Der Papst nahm den Rücktritt des Bischofs an diesem Dienstag nach Paragraph 401 §2 des Kirchenrechts an. Das bedeutet, dass der Bischof „aus gesundheitlichen oder anderen schwerwiegenden Gründen“ die Leitung der Diözese aufgibt. Nähere Angaben wurden – wie bei Rücktritten üblich – nicht gemacht. (rv)

Abendöffnungen für Vatikanische Museen

DVatikanplatzie Vatikanischen Museen werden auch in diesem Jahr wieder abendliche Öffnungen freitags anbieten. Die päpstlichen Sammlungen werden demnach von 24. April bis 31. Juli und von 4. September bis 30. Oktober jeweils Freitagabend für Besucher offen stehen, teilten die Museen mit. Öffnungszeiten sind 19 bis 23 Uhr. Das Angebot richte sich nicht nur an Touristen, sondern besonders auch an römische Familien, die nach Schul- und Büroschluss durch die Kunstsammlungen der Päpste schlendern möchten, sagte Museumsdirektor Antonio Paolucci. Zusätzlich werden im Inneren der Galerien kleinere Konzerte stattfinden. Die Eintrittskarten müssen verpflichtend vorbestellt werden. Die normalen Öffnungszeiten der Vatikanischen Museen tagsüber von Montag bis Samstag bleiben von der Initiative unberührt.

(rv)