Papst Franziskus reist vom 25. bis 30. November nach Afrika. Das hat der Vatikan am Donnerstag nun auch offiziell bestätigt. Die Bischofskonferenzen der besuchten Länder hatten die Termine bereits bekannt gegeben. Nach Auskunft des Vatikan besucht der Papst vom 25. bis 27. November Kenia, vom 27. bis 29. November Uganda und vom 29. bis 30. November die Zentralafrikanische Republik. Das Programm der Reise wird demnächst bekanntgegeben, wie der Vatikan mitteilte. (rv)
Tag: 10. September 2015
Synode: „Wer direkte Ergebnisse erwartet, wird enttäuscht“
„Die Erwartungen an die Synode sind riesig und ich habe ernsthaft die Sorge, dass viele Erwartungen enttäuscht werden“. Das sagt Erzbischof Stefan Heße, Erzbischof von Hamburg, über das wichtigste und emotionalste Thema, das die weltweite Kirche derzeit diskutiert. Heße ist ein ‚Bischof in Ausbildung‘, im Januar diesen Jahres zum Erzbischof ernannt und im März geweiht, absolviert er in diesen Tagen seinen Ausbildungskurs in Rom. 125 Bischöfe nehmen daran teil, die überwiegende Mehrheit derer, die im Laufe des vergangenen Jahres zu Bischöfen geweiht wurden.
In den informellen Gesprächen unter den Bischöfen würden die Debatten um die Synode eine Rolle spielen, so Heße, man spreche über die Unterschiedlichkeit der Situationen von Ehe und Familie in der Kirche. „Ich habe den Mitbrüdern erzählt, wie das in Deutschland ist, das sieht in manchen europäischen Ländern ähnlich aus, aber in Übersee sieht die Welt ganz anders aus. Afrikaner haben wir interessanterweise keinen einzigen in dem Kurs. Ich wette, wenn da noch afrikanische Bischöfe wären, die brächten noch einmal ein anderes Licht in die ganze Diskussion.“ Heße schwärmt von der Vielgestaltigkeit der Kirche, die sich in seinem Kurs zeige. Die Situationen der Kirche sei verschieden, „die Weltkirche ist ziemlich bunt und dadurch ziemlich reich“.
Aber er empfinde es gleichzeitig auch als schwierig, die Sichtweise der eigenen, der deutschen Kirche zu vermitteln. Schade sei, wenn einiges zu schnell abgetan werde, das bedauere er. „Vieles von dem, was an Diagnose gesagt wird, ist ja nicht von der Hand zu weisen. Ich bin der Meinung, dass wir erst einmal wahrnehmen müssen, was ist, um dann zu schauen, wie die Ideale, die wir als Kirche auch zurecht haben, umsetzbar und lebbar sind. Mir scheint es so zu sein, dass die Wirklichkeit der Menschen, die Wirklichkeit von Ehe und Familie sich so gewandelt hat, dass man fast davon sprechen muss, dass sie sich verflüssigt hat und dass es gar nicht mehr so leicht ist, unsere Ideale in diese veränderten Lebensformen hineinzubringen. Wie wir da eine Brücke schlagen können und das, was wir berechtigt vertreten, so vermitteln können, dass es gelebt werden kann, das scheint mir die entscheidende Frage der Synode zu sein, ohne sie auf „geschieden-wiederverheiratet“ und „Homosexualität“ zu begrenzen.“
Es gehe nicht nur um einzelne Sachfragen, so Erzbischof Heße, er würde sich wünschen, den engen Blick auf eine umfassende Perspektive zu weiten. „Die Erwartungen sind irgendwie geweckt worden, sie stehen im Raum und klar wird ja sein, dass die Synode sicherlich nicht eine Entscheidung trifft – das war noch nie bei einer Synode. Das heißt also, wer jetzt meint, einen Tag nach der Synode die Ergebnisse verkündet zu bekommen, der wird auf jeden Fall enttäuscht werden. Wie differenziert man da heran geht und wie sich das weiterentwickelt, da bin ich sehr gespannt.“ (rv)
Vatikan-Außenminister: Rückkehr der Flüchtlinge garantieren
Die internationale Staatengemeinschaft muss alles dafür tun, dass diejenigen, die derzeit aus ihren Heimatländer flüchten, wieder zurückkehren können. Das fordert der vatikanische Außenminister Erzbischof Paul Richard Gallagher am Dienstag bei einer internationalen Konferenz in Paris. Das Treffen wurde von der französischen und der jordanischen Regierung organisiert und behandelte die Gewaltwelle im Nahen Osten und die Verfolgung von religiösen Minderheiten. Der beste Weg, um den Konflikt zwischen den Religionsgemeinschaften beizulegen und den religiösen Fundamentalismus zu verhindern sei der interreligiöse Dialog, so Erzbischof Gallagher. Religion könne niemals eine Rechtfertigung für Gewalt sei. An der Konferenz nahmen Vertreter aus 60 Nationen teil. Das Treffen soll nächstes Jahr in Spanien durchgeführt werden, so die Organisatoren der Konferenz. (rv)