Vatikan: Ältestes Kruzifix wird zum Denkmal des Jubiläums

comastriWenn am 20. November das Heilige Jahr zu Ende gehen wird, soll im Petersdom zur „Erinnerung“ an dieses außerordentliche Jubiläumsjahr das älteste Kruzifix von St. Peter für alle Gläubigen wieder sichtbar angebracht werden. Das kündigte an diesem Freitag der Erzpriester der vatikanischen Basilika an, Kardinal Angelo Comastri. Er stellte der Presse das frisch restaurierte Kruzifix vor. 15 Monate lang haben die Arbeiten gedauert, rund 60.000 Euro hat das Ganze gekostet, so Kardinal Comastri.

„Es handelt sich um ein hölzernes Kruzifix, der aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts stammt, also aus der Zeit von Dante Alighieri, und ist bei weitem das älteste Kreuz dieser Größe, das wir hier im Petersdom haben“, so der Erzpriester von St. Peter. Doch in den vergangenen achtzig Jahren war es an einer „ungünstigen“ Stelle platziert, abseits von der Öffentlichkeit. Davor stand ein Aufzug, den nur die Päpste und ihre Begleiter benützten und immer noch exklusiv verwenden. Das Kruzifix ist über 2,15 Meter groß und ist aus dem Stamm eines Nussbaumes erstellt worden. Doch trotz verschiedener Restaurierungsarbeiten im Lauf der Jahrhunderte befand es sich in einem ziemlich schlechten Zustand, wie die Restauratorin Lorenza D’Alessandro erläutert. „Wir mussten jede einzelne Schicht mit speziellen Lasergeräten entfernen“, sagt sie bei der Vorstellung des „neuen“ Kruzifixes. Die Arbeiten fanden im Kapitelsaal der Sakristei von St. Peter statt, wo das frisch restaurierte Kreuz auch der Presse vorgestellt wurde.

„Das Kruzifix wird dann erstmals am 6. November zum Anlass des Gottesdienstes mit dem Papst für das Jubiläumsjahr der Gefängnisinsassen wieder der Öffentlichkeit gezeigt. Gerade für die Gefängnisinsassen als Pilger in St. Peter wird das ein besonderes Zeichen der Hoffnung und eine Botschaft der Barmherzigkeit sein“, so Kardinal Comastri. Übrigens, Franziskus selber hat das Kreuz noch nicht gesehen und wird es wie die Pilger erst am 6. November sehen.

Danach soll es als „Denkmal für das Heilige Jahr der Barmherzigkeit“ in der Sakramentskapelle – also unmittelbar neben dem Grabmal des heiligen Papstes Johannes Paul II. – aufgestellt werden. „Der Pilger, der in jene Seitenkapelle zum Beten kommt, wird dann als erstes den Anblick des Gekreuzigten sehen“, fügt der Erzpriester an. (rv)

Kurienkardinal Koch und Roms Pastor erhalten Verdienstkreuz

Kardinal KochÖkumenische Feierstunde in Rom: Der Schweizer Kurienkardinal Kurt Koch und Roms lutherischer Pfarrer Jens-Martin Kruse haben an diesem Donnerstag das Bundesverdienstkreuz erhalten. Die Übergabe der Auszeichnung fand an der Deutschen Botschaft beim Heiligen Stuhl statt. Die beiden Geehrten „fördern die Einheit der Christen, und das bedeutet uns viel“, so Botschafterin Annette Schavan in ihrer Würdigung. Bundespräsident Joachim Gauck nannte Kardinal Koch in einer Grußbotschaft „einen der heutigen Architekten der Einheit der Christen“. Mit dem Verdienstkreuz 1. Klasse werde Pfarrer Kruse für „das Wirken im Dienst der Ökumene“ gewürdigt, schreibt Gauck. „Zum kulturellen Gedächtnis der Deutschen gehört auch, im Land der Reformation zu leben“, sagte Botschafterin Schavan bei der Feierstunde in Rom und erinnerte auch an die bevorstehende Schwedenreise des Papstes, bei der es um das Gedenken der Reformation gehe. „Gleichsam auf dem Weg nach Lund ehren wir heute zwei Persönlichkeiten, die sich auf besondere Weise in den Dienst an der Einheit der Christen gestellt haben“, so Schavan laut Redemanuskript. (rv)

Vatikan: Menschhandel stärker im öffentlichen Bewusstsein

Kardinal NicholsDas Phänomen Menschenhandel nimmt zwar weiter zu, doch auch die öffentliche Wahrnehmung dafür ist schärfer als noch vor zwei Jahren. Dieses Resümee zieht Kardinal Vincent Nichols von der zweitägigen Sitzung der sogenannten Santa-Marta-Gruppe, die am Donnerstag im Vatikan zu Ende gegangen ist. Bischöfe, Polizeichefs, Ordensfrauen, Opfer und Fachleute aus allen Kontinenten haben zwei Tage lang darüber beraten, wie Menschenhandel durch bessere Vernetzung der Institutionen eingedämmt werden kann. Kardinal Nichols zeigte sich vor Journalisten zufrieden über die bisherige Arbeit der Santa-Marta-Gruppe, die Papst Franziskus im April 2014 ins Leben gerufen hatte. Damals hatten sich Polizeichefs aus rund 20 Ländern dazu verpflichtet, die katholische Kirche in ihren Kampf gegen Menschenhandel auch institutionell stärker einzubinden. Kardinal Nichols:

„Heute Morgen haben wir Papst Franziskus einen Report übergeben, in dem die Fortschritte aus zwei Jahren Arbeit verzeichnet sind. Wie ich dem Heiligen Vater gesagt habe: ,hier drin ist eine ganze Menge an Ermutigendem´. Vor allem zeigt der Report auf, dass Menschenhandel und Sklaverei nicht mehr ganz so verdeckt stattfinden wie früher. Es gibt ein größeres Bewusstsein für das, was der Heilige Vater als ,offene Wunde im Fleisch der Menschheit´ bezeichnet hat. Stimmen, die früher komplett im Verborgenen blieben, werden heute gehört, und Verzweiflung, die unbeachtet geblieben ist, wird nun anerkannt.“

Dennoch nehme das Phänomen von Jahr zu Jahr zu, die großen Migrationsbewegungen der jüngsten Vergangenheit täten ihr Übriges dazu. Die perfiden und genau auf ihre Opfer ausgerichteten Strategien der Menschenhändler machen ein Eingreifen schwierig. Zwei Opfer von Menschenhandel kamen bei der Konferenz direkt zu Wort und gewährten mit der Schilderung ihrer persönlichen Leidensgeschichte Einblick in die Arbeitsweise der Menschenhändler. Das Zeugnis einer Frau, die als Haushaltssklavin missbraucht wurde, wurde in Schriftform vorgelegt.

Erzwungene Prostitution

Auch Princess wurde Opfer von Menschenhandel. Der jungen Nigerianerin wurde eine Stelle als Köchin versprochen, doch tatsächlich landete sie in einem Bordell und auf dem Straßenstrich in Italien, wo sie willkürlich festgelegte Schulden abarbeiten musste. Erst durch die Begegnung mit Caritasmitarbeitern konnte sie ihren Peinigern entfliehen. „Ich habe dann die Hilfsorganisation PIAM gegründet, um Opfern von Prostitution zu helfen, den ich habe mich gefühlt, wie sie sich fühlen. Ich bin der lebende Beweis für die Gefahren und Grausamkeiten, unter denen viele nigerianische Frauen leiden. Mein Herz fließt über vor Freude, wann immer ich einer von ihnen helfen kann.“ Durch intensive Arbeit vor Ort in Nigeria sei es tatsächlich gelungen, den Fluss von Mädchen aus dem Einzugsgebiet ihrer NGO nach Italien einzudämmen. Der internationalen Gemeinschaft lege sie vor allem ans Herz:

„Mehr internationale Projekte in den Ursprungsländern und dort nicht nur auf übergeordneter Ebene, sondern lokal, um Bildung für junge Mädchen zu fördern. Internationale Polizeieinheiten sollten stark zusammenarbeiten, um Menschenhändler in Ländern wie Nigeria, Niger und Libyen zu überführen und den Handel mit Sexsklaven dadurch einzuschränken. Außerdem braucht es mehr Zufluchtsstätten für die vielen Opfer von Menschenhandel in Europa und größere Finanzmittel für Schutzprogramme.“

Opfer von Menschenhandel, so der Appell von Princess, müssten bereits bei ihrer Registrierung in Europa als Opfer identifiziert und in Schutzeinrichtungen verbracht werden, um sie so ihren Ausbeutern zu entziehen.

Vom Sexsklaven zum Profifußballer

Al Bangura stammt aus Sierra Leone. Bereits als Kind träumte er von einer Karriere als Profifußballer, musste jedoch nach Todesdrohungen mit der Mutter und den Schwestern nach Guinea flüchten, wo er nicht wusste, wie er für den Lebensunterhalt der Familie hätte sorgen können. Hier habe er einen Franzosen kennengelernt, der ihm versprochen habe, professionell Fußball zu spielen. Dies sei der Beginn eines Albtraums gewesen, den er mit vielen anderen jungen Männern, die von einer Karriere als Fußballer in Europa träumten, teile. Denn über Paris wurde Al nach London geschafft, wo er in einem Hotelzimmer gefangen gehalten, vergewaltigt und zur Prostitution gezwungen wurde. Er wisse heute selbst nicht mehr, wie ihm die Flucht schließlich gelungen sei. In einem Heim gelandet, begann er wieder Fußball zu spielen. Dort wurde er durch einen Talentscout entdeckt und spielte schließlich tatsächlich in einem Club, der es bis in die englische Oberliga schaffte. Seine Prominenz helfe ihm nun, andere vor seinem Schicksal zu bewahren und Betroffenen zu helfen. (rv)

Was der Papst in Schweden macht: Das Programm der Reise

cna_franziskusVATIKANSTADT – In wenigen Tagen geht es los: Wenn Papst Franziskus vom 31. Oktober bis 1. November Schweden besucht, dann geht es zwar auch um die 1,2 Prozent der Bevölkerung, die katholisch sind. Hauptanlass ist jedoch das Gedenken der Reformation Martin Luthers vor 500 Jahren.

Montag 31. Oktober 2016

8:20 Uhr Abflug vom Flughafen Rom–Fiumicino nach Malmö

11:00 Ankunft am Internationalen Flughafen von Malmö

Offizieller Empfang

Höflichkeitsbesuch der königlichen Familie in der Stadt Lund

Ökumenisches Gebet in der Lutherischen Kathedrale von Lund

Ökumenisches Treffen mit Abordnungen in der Arena von Malmö

Dienstag, 1. November 2016

9:30 Uhr Heilige Messe in Malmö

12:45 Uhr Rückflug vom Flughafen Malmö nach Rom

15:30 Ankunft am Flughafen Rom-Ciampino

Aus dem Vatikan wurde bereits im September mitgeteilt: „Seine Heiligkeit Franziskus beabsichtigt, an der gemeinsamen Zeremonie der katholischen Kirche und der Lutherischen Weltbundes teilzunehmen, um des 500. Jährung der Reformation zu gedenken, die in Lund, Schweden, am Montag 31. Oktober 2016 stattfindet“.

Kardinal Kurt Koch, Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen, hatte erklärt: „Indem wir uns gemeinsam auf die Zentralität der Gottesfrage und auf einen christozentrischen Ansatz konzentrieren, werden Lutheraner und Katholiken auf ökumenische Weise der Reformation gedenken können, nicht nur auf rein pragmatische Art, sondern in einem tieferen Sinn des Glaubens an den gekreuzigten und auferstandenen Herrn“. (CNA Deutsch)

Papst Franziskus bei den Jesuiten: Seid „frei und gehorsam“

jesuitenorden„Frei und gehorsam“: So wünscht sich Franziskus seinen Jesuitenorden. An diesem Montag stattete er der Generalkongregation des Ordens in Rom einen historischen Besuch ab – historisch deshalb, weil da zum ersten Mal ein Papst, der selbst aus dem Jesuitenorden kommt, vor der höchsten Instanz des Ordens das Wort ergriff. Er nutzte die Gunst der Stunde zu einer Grundsatzrede.

„Zusammen vorangehen, frei und gehorsam – vorangehen an die Peripherien, an die andere nicht gelangen… Für die ‚Gesellschaft Jesu’ sollte, wie Nadal [Pater Jeronimo Nadal, einer der ersten Jesuiten] schrieb, die ganze Welt ihr Zuhause sein… Die Seinsweise des Ordens ist das Zugehen auf Ihn (auf Gott). So war das schon für die ersten Gefährten [des Ordensgründers Ignatius], und diese sahen schon voraus, dass das auch für die so sein würde, die ihnen „auf diesem Weg“ folgen würden. In dieser Hinsicht sind Armut, Gehorsam oder die Freiheit von bestimmten Verpflichtungen wie zum Beispiel dem Chorgebet nicht so sehr Ansprüche oder Privilegien, sondern vor allem eine Hilfe zur Mobilität der Gemeinschaft. Sie soll wirklich fähig sein, auf der Straße unseres Herrn Jesus Christus vorwärtszukommen.“

Für den Gründer des Jesuitenordens, den hl. Ignatius von Loyola, sei das Vorwärtsgehen ein spirituell wichtiger Begriff gewesen: Er habe auch bedeutet, „etwas für andere zu tun“. Streben nach Vollkommenheit gebe es seit Ignatius nur, wenn damit immer auch die anderen Menschen mitgemeint und erreicht würden. Keiner werde allein vollkommen, auch kein Jesuit; eigenes Heil und das Heil des Nächsten bedingten sich gegenseitig.

Fruchtbare Spannungen

Franziskus machte hier auf eine aus seiner Sicht fruchtbare Spannung aufmerksam – nicht die einzige in der DNA seines Ordens. „Kontemplation und Aktion. Glaube und Gerechtigkeit. Charisma und Institution. Gemeinschaft und Mission… Die Harmonisierung dieser und aller Spannungen gelingt nicht durch abstrakte Formeln, sondern nur … durch das Vorwärtsgehen in der Jüngerschaft des Herrn.“

Mit Nachdruck sagte der Papst, dass die Grundbestrebungen der Jesuiten „nicht elitär“ sein sollten. Sie sollten sich vor „spiritueller Weltlichkeit“ hüten, einer Versuchung, „die uns vom Wesentlichen ablenkt, nämlich eine Spur zu hinterlassen, Geschichte zu machen, vor allem im Leben der Schwächsten“. Drei Punkte legte Franziskus dem Jesuitenorden unter dem neugewählten Generaloberen Arturo Sosa ans Herz. Der erste davon: Sorgt für geistlichen Trost.

„Dieser Dienst an der Freude und am geistlichen Trost ist im Gebet verankert. Er besteht darin, Gott inständig um seinen Trost zu bitten. Dieses Gebet ist der größte Dienst an der Freude… Eine gute Nachricht lässt sich nicht mit traurigem Gesicht überbringen. Freude ist kein dekoratives Plus, sondern klares Indiz der Gnade: Sie zeigt, dass die Liebe aktiv ist, am Werk, präsent… Dieser Dienst an der Freude war es, der die ersten Gefährten dazu brachte, sich zusammenzuschließen; das Merkmal ihres Zusammenschlusses war die Freude, die ihnen das gemeinsame Beten und Missionieren machte… Es war diese Freude an der expliziten Verkündigung des Evangeliums (durch Predigt und durch Werke der Gerechtigkeit und der Barmherzigkeit), der die Gesellschaft Jesu dazu veranlasste, an alle Peripherien zu gehen. Der Jesuit ist ein Diener der Freude des Evangeliums.“

Der Herr am Kreuz

Das zweite Wort, das der Papst den Jesuiten ins Stammbuch schrieb: „Lasst euch vom Herrn am Kreuz innerlich bewegen.“ Der gekreuzigte Jesus sei „in so vielen Geschwistern, die leiden, präsent – es ist die große Mehrheit der Menschheit!“ Der frühere Ordensgeneral Pater Pedro Arrupe habe zu Recht formuliert, wo ein Leiden sei, da sei die Gesellschaft Jesu.

„Das Heilige Jahr der Barmherzigkeit ist eine günstige Zeit, um über die Dienste der Barmherzigkeit nachzudenken. Ich sage das im Plural, denn Barmherzigkeit ist kein abstrakter Begriff, sondern ein Lebensstil. Er zieht den Worten konkrete Gesten vor, die das Fleisch des Nächsten berühren und zu Werken der Barmherzigkeit werden… Der hl. Ignatius lebte auch in den kleinsten Angelegenheiten seines Lebens und seiner Person von der reinen Barmherzigkeit Gottes. Und er spürte: Je mehr Hindernisse er dem entgegensetzte, mit umso größerer Güte behandelte ihn der Herr.“

Barmherzigkeit habe eine „befreiende Kraft“, so der Papst, „die wir allzuoft mit abstrakten Formulierungen und legalistischen Bedingungen verwässern“. „Der Herr, der auf uns mit Barmherzigkeit schaut und der uns erwählt, sende uns aus, damit die Barmherzigkeit wirksam zu den Armen, den Sündern, den Ausgesonderten und den Gekreuzigten der heutigen Welt gelangt, die unter Ungerechtigkeit und Gewalt leiden!“

Der Geist, der uns in der Kirche verankert

Drittes Papstwort an die Jesuiten: „Das Gute in gutem Geist tun und dabei mit der Kirche fühlen“. Es reiche nicht, das Gute zu denken oder zu tun – das müsse auch im richtigen Geist geschehen, „dem Geist, der uns in der Kirche verankert“. „Es zeichnet die Gesellschaft Jesu aus, die Dinge zu tun, indem sie mit der Kirche fühlt! … Dieser Dienst in gutem Geist und in der Unterscheidung macht uns zu Männern der Kirche – nicht zu Klerikalen, sondern zu Kirchenleuten. Menschen für die anderen, die alles, was wir haben, in den Dienst (aller) stellen… Diese Selbstentäußerung führt dazu, dass die Gesellschaft Jesu das Gesicht, den Akzent und die Art und Weise aller Völker, jeder Kultur haben kann. Dass sie sich in alle (Kulturen) integrieren kann, in das Spezifische des Herzens jedes Volkes…, und dass so das Evangelium inkulturiert und jede Kultur evangelisiert wird.“

Trost, Barmherzigkeit, Unterscheidung – drei Akzente hat Papst Franziskus dem Jesuitenorden auf den Weg gegeben. Auch nach seiner Grundsatzrede hielt sich Papst Bergoglio SJ noch mehrere Stunden bei der Generalkongregation des Ordens auf. (rv)

Kardinal Müller: „Keinen Bruch zwischen den Päpsten herbeireden“

Kardinal MüllerKardinal Gerhard Ludwig Müller warnt davor, die beiden Päpste Benedikt XVI. und Franziskus gegeneinander auszuspielen. Man müsse „damit leben lernen, dass beide unterschiedliche Geschichten und Prägungen haben“. Der amtierende wie der emeritierte Papst stünden im Dienst des einen Christus, eine seriöse Interpretation müsse „den Zusammenhang sehen und nicht einen Bruch herbeireden“, sagte der Präfekt der vatikanischen Glaubenskongregation im Gespräch mit Radio Vatikan. Müller hat zur Frage der beiden Päpste im vergangenen Jahr bei Herder eine Aufsatzsammlung mit dem Titel „Benedikt und Franziskus“ vorgelegt und äußerte sich nun anlässlich des Erscheinens der italienischen Übersetzung des Buches. Gudrun Sailer sprach mit dem deutschen Kurienkardinal.

Müller: „Wir haben zum ersten Mal in der Kirchengeschichte denn Fall, dass zwei legitime Päpste leben. Natürlich ist nur Papst Franziskus der Papst, aber Benedikt ist der emeritierte und insofern doch auch noch irgendwie verbunden mit dem Papsttum. Diese einzigartige Situation muss geistlich-theologisch bewältigt werden, wie, dazu gibt es unterschiedliche Meinungen. Ich habe gezeigt, dass bei aller Unterschiedlichkeit der Personen und Charaktere, die naturnotwendig gegeben ist, doch auch die innere Verbindung sichtbar zu machen ist.“

RV: Und worin besteht diese innere Verbindung der Päpste, aller Päpste eigentlich?

Müller: „Es geht immer um das Bekenntnis zu Jesus Christus, das ist die ratio essendi, der Grund überhaupt, warum es das Papsttum gibt, dass die Kirche in der Einheit in Christus zusammengehalten, zusammengeführt wird, aber beide tun das von ihrer Herkunft her. Papst Benedikt von der professionalen Laufbahn her und ist ein ganz außergewöhnlich talentierter Theologe, Papst Franziskus kommt von seiner südamerikanischen Erfahrung her, und bereichert dann unsere Sichtweise und lenkt unsere Aufmerksamkeit auf die Armen, die an den Rändern stehen, an die Peripherien geht er, das war uns theoretisch alles klar – aber das von seiner eigenen Lebenserfahrung her ins Gesamtbewusstsein einzubringen, ist doch eine providentielle Fügung, ein Wink des Heiligen Geistes, den wir dankbar aufnehmen.“

RV: In diesem Jahr haben beide Päpste wiederholt öffentlich übereinander gesprochen. Nicht nur Franziskus über Benedikt, sondern auch umgekehrt: wir erinnern uns an die Feier des Priesterjubiläums von Benedikt oder sein Interviewbuch. Da kam viel gegenseitige Wertschätzung zum Ausdruck, und das schien auf etwas zu antworten. Was entgegnen Sie besorgten Katholiken, die am liebsten die Unterschiede zwischen den beiden Päpsten betont haben möchten?

Müller: „Es gibt da zwei extreme Interpretationsrichtungen. Die einen betonen den Unterschied fast bis zu einem Gegensatz hin, die anderen sagen, [es gebe keine Unterschiede]. Ich glaube, dass beide Extreme überziehen.

Für eine seriöse Interpretation ist es wichtig, den Zusammenhang zu sehen und nicht einen Bruch herbeizureden. Und eben auch damit leben lernen, dass beide unterschiedliche Geschichten und Prägungen haben, andere geistige Mentalitäten mit sich bringen. Viele neigen dazu, daraus Gegensätze abzuleiten. Es wird oft auch an mich die Frage herangetragen, was die beiden Päpste unterscheidet, und aus jeder Antwort von mir werden dann von beiden Extremen Argumente gesucht für ihre Seite. Aber in meiner Position muss ich solche extremen Positionen einfach zurückweisen. Wir sollen uns nicht darauf kaprizieren, hier Unterschiede und Gemeinsamkeiten [zwischen Benedikt und Franziskus] hervorzuheben, sondern sagen, beide stehen im Dienst des einen Christus.“

RV: Was schenken die beiden Päpste im Doppelpack der Kirche?

Müller: „Beide üben ein Amt aus, das sie sich nicht selber gegeben haben, das sie auch nicht selber definieren können, das ja schon „de-finiert“ ist, von Christus selber, auch so wie es sich ausgelegt hat im Glaubensbewusstsein der Kirche. Und jeder erfährt ja im päpstlichen Amt, so wie in jedem anderen kirchlichen Amt, dass es eine große Last ist, die man nur mithilfe der Gnade tragen kann.

Jeder Mensch ist überfordert, wenn er der Repräsentant Christi sein soll. Aber beide bringen auf ihre Weise, mit ihrer Persönlichkeit, mit ihrer Geschichte, ihr besonderes Charisma in den Petrusdienst ein. Man soll das nicht gegeneinander stellen und vergleichen, wer ist besser, wer hat mehr Besucher bei den Audienzen auf dem Petersplatz, das ist die falsche Herangehensweise. Man sollte hier von der Theologie der Charismen ausgehen.

Wir sind im Glauben davon überzeugt, dass Franziskus vom Heiligen Geist eingesetzt ist, zwar von den Kardinälen gewählt, aber das Konklave ist nur das Instrument der Wahl. Letztlich ist er von Christus selber eingesetzt, und zwar so, wie er ist, mit seiner Herkunft von Lateinamerika, mit den politischen und sozialen Verwerfungen, mit der Erfahrung der Armut von riesigen Bevölkerungsschichten, und war verbunden mit der ganzen Entwicklung der Kirche in Lateinamerika der letzten 50 Jahre, Medellin, Puebla, Aparecida, die geistigen, intellektuellen, spirituellen Aufbrüche und Bewegungen, das prägt jeden, und das ist das Besondere – dass er die Kirche durch seine Persönlichkeit in das Gesamtleben der universalen Kirche einbringen kann. Deshalb wäre es wichtiger darauf zu schauen, was beide uns zu sagen haben und wie beide der Kirche gedient haben bzw. dienen, statt das vergleichend, auf- und abwertend gegeneinander zu stellen.

Wenn ich dazu gefragt werde, muss ich natürlich sagen, dass Benedikt in besonderer Weise ein Theologe ist, das aber nicht in Abgrenzung zu anderen, sondern um ihn zu charakterisieren, das ist eine Tatsache, die niemand leugnen kann, dieser Gabe ist ihm nicht gegeben worden von Gott, um auf Kosten anderer groß herauskommen, sondern sie demütig einzubringen, und ähnlich macht es Papst Franziskus, dass er seine Gaben demütig einbringt für die Kirche und nicht sich selber auf Kosten anderer heraushebt, das wäre kontraproduktiv zu jedem kirchlichen Dienst. Paulus hat uns das Bild geschenkt vom einen Leib mit den vielen Gliedern, und dass die Vielheit die Ganzheit nicht zerstört, sondern aufbaut.“

RV: Wir haben in Franziskus erstmals einen Papst mit vielen Zuschreibungen. Johannes Paul II. war im „Nebenberuf“ Dichter, Benedikt Theologe, Franziskus ist neben seinem Papstamt aber anscheinend noch viel mehr: Beichtvater, Dorfpfarrer, Gewerkschaftsredner, Sozialarbeiter, Diplomat, und so fort. Teilen Sie die Einschätzung, dass diese Vielfalt, das gewissermaßen Unpäpstliche an diesem Papst, nicht wenige Katholiken überfordert?

Müller: „Jeder Papst muss auch versuchen, die Einseitigkeit seiner persönlichen Lebensgeschichte zu überwinden. Benedikt hat nicht nur dogmatische Themen angegangen, in „Deus Caritas erst“ wendet er sich auch der Caritas als Einrichtung zu und hat sie doch sehr auch gefördert. Aber Franziskus lässt sich bis jetzt noch nicht auf ein einziges Etikett festlegen. Das ist vielleicht gut so, denn sonst würde er durch ein solches Klischee eingeengt. Vielleicht macht er das auch gezielt, dass er diesen Etikettierungen entkommt und sich nicht in eine Schublade drängen lässt.“ (rv)

Brasilien: Es fehlen Missionare im Amazonasgebiet

Kardinal Claudio HummesInsbesondere die Region Amazonien hat dringenden Bedarf an Missionaren. Das berichtet der brasilianische Kardinal Claudio Hummes, Präsident des pan-amazonischen Kirchennetzwerkes REPAM, gegenüber Radio Vatikan. Die Region, die neun südamerikanische Länder umfasst, sieht sich immer größeren Schwierigkeiten gegenüber, die auch durch die Ausbeutungspolitik multinationaler Konzerne weiter gefördert werden und das Überleben der indigenen Bevölkerung gefährdet. Kardinal Hummes:

„Die Amazonasregion ist nach wie vor eine große Herausforderung für die Kirche. Der Papst begleitet und bestärkt uns hier. Er sagt uns immer, wir sollen mutig sein, und auch riskieren, mal neue Wege zu beschreiten und neue Lösungen zu finden. Wir haben wirklich wenige Missionare für unsere indigenen Gemeinschaften – und derer gibt es viele – die so wie es scheint in der Vergangenheit mehr Hilfestellung hatten als heute.“

Zwar gebe es in Amazonien durchaus viele Missionare, doch keine, die es aus den vielen Städten in die unzugänglichen Gebiete der Ureinwohner ziehe. Doch gerade diese hätten nach ihrer Evangelisierung nun Betreuung durch Missionare nötig. Eine weitere Herausforderung, vor der sich die Kirche vor Ort sehe, sei auch die nachhaltige Entwicklung der Region, so der Kardinal: „Das betrifft den Umweltschutz, die Nachhaltigkeit, und welche Art von Entwicklung wir für das Gebiet wollen. Der Papst begleitet alles das und ist sehr informiert. Er leitet uns auch mit seiner Enzyklika Laudato sí, die so etwas wie die Magna Charta für unsere Arbeit als Kirche ist, sei es für die Kommission der brasilianischen Bischöfe für Amazonien, sei es für REPAM, die alle neun Länder einschließt, die eine Amazonasregion haben. Laudato sí, so wie die großen Klimakonferenzen, nimmt sich der großen Themen unserer Zeit an und steht für die Arbeit, die wir als Kirche dort verrichten.“ (rv)

Vatikan: Neues Papst-Licht für den Petersplatz

VatikanPetersplatz, Vatikan

Der Petersplatz hat eine neue, supersparsame Gala-Beleuchtung für Zeremonien auf dem Petersplatz erhalten. Die Anlage wurde am Donnerstagabend eingeweiht, wie der Direktor der Technischen Dienste am Governatorat, Rafael Garcia de la Serrana Villalobos, in der Vatikanzeitung „L’Osservatore Romano“ schreibt. Statt der herkömmlichen 66 Leuchten zu je 1000 Watt, die bisher zum Einsatz kamen, werden ab sofort 130 LED-Leuchten zu je 238 Watt die Feiern auf dem Petersplatz ins rechte Licht rücken. Die Energieersparnis liegt bei über fünfzig Prozent, teilt der Technikdirektor mit. Auch an der Ästhetik wurde gefeilt: Die neuen Leuchtkörper fügen sich fast unsichtbar in die Balustrade der Petersplatz-Kolonnaden ein. Sie verleihen dem nächtlich beleuchteten Petersplatz überdies eine neue Perspektive, indem sie die Vertikalen betonen.

Die neue Gala-Beleuchtung schließt die 2009 begonnene Restaurierung der Bernini-Kolonnaden rund um den ovalen Platz ab. Bereits im Dezember 2015 wurde die neue öffentliche Beleuchtung des Petersplatzes in Betrieb genommen. Dabei wurden mehr als 100 LED-Leuchten auf den Laternen, Brunnen und Kandelabern angebracht. Rafael García de la Serrana Villalobos, ein spanischer Opus-Dei-Priester, leitet die Technischen Dienste des Governatorates seit Oktober 2013. (rv)

Papstgemächer in Castel Gandolfo für alle zugänglich

Castel GandolfoSeit diesem Samstag können Besucher der päpstlichen Sommerresidenz in Castel Gandolfo nicht nur die Gärten, sondern gleich den gesamten Apostolischen Palast anschauen. Die Vatikanischen Museen bieten auf Wunsch von Papst Franziskus einen Rundgang durch die (bisherigen) privaten Zimmer der Päpste in den Albaner Bergen.

Eine Führung durch die privaten Gemächer einer Papstwohnung ist eine Besonderheit: Kunstwerke, aber auch bescheidene Ecken finden sich im Palazzo auf Schritt und Tritt. Von den Konferenzräumen geht es zur Bibliothek, von der Privatkapelle und dem Arbeitszimmer der Päpste zum Schlafzimmer; der Besucher kann schön geschmückte und gleichzeitig schlichte Ausstattungen bestaunen. Am spannendsten ist wohl fast am Ende des Rundgangs der Blick ins päpstliche Schlafzimmer. Der eine oder andere mag dies als „Eingriff in die Privatsphäre“ betrachten; jedenfalls lässt sich feststellen, wie schlicht Papst Benedikt XVI. sein Zimmer hielt. Man sieht noch seinen Bleistift und sein Radiergummi auf dem Schreibtisch liegen. „Alles original“, versichert der Museumswärter.

Maximal 1,20 Meter breit ist das schlichte goldene Messingbett. Wie in einem guten Dreisternehotel liegt eine gesteppte Tagesdecke darüber. Die Härte der Matratze kann der Besucher jedoch nicht testen; eine gewisse Distanz zu den Objekten wird durch eine Seilabsperrung garantiert.

Und was sagen die Bewohner Castel Gandolfos? Sie sind enttäuscht, dass Papst Franziskus während seines Pontifikats nur ein einziges Mal in ihre Ortschaft gekommen ist und vermutlich kein zweites Mal kommen wird. Die Bürgermeisterin der kleinen Ortschaft über dem Albaner See, Milvia Monachesi, spricht das aus, was die meisten der Einwohner denken: „Die Öffnung des Apostolischen Palastes in Castel Gandolfo ist eine positive Sache, denn seitdem Papst Franziskus den Zugang zu den päpstlichen Villen bei uns ermöglicht hat, ist die Zahl der Besucher enorm gestiegen. Dafür sind wir dem Papst sehr dankbar. Auf der anderen Seite sind wir aber traurig, denn mit diesem Beschluss der Öffnung der Privatgemächer sieht es so aus, dass er nicht mehr hierher zum Urlaub kommen wird. Ich muss gestehen, dass sich unsere Ortschaft ohne den Papst wie seelenlos fühlt.“

Für den Direktor der Vatikanischen Museen, Antonio Paolucci, hingegen hat der Papst mit der Entscheidung, die Gemächer für alle zugänglich zu machen, eine große Geste getan: „Das waren Räume, die für viele unzugänglich waren, selbst für Vatikanmitarbeiter – und nun hat dieser Papst beschlossen, sie allen zugänglich zu machen. Er sagte: ,Ich brauche die Sommerresidenz nicht und ich muss stattdessen die Welt bereisen, mögen die Besucher diese Räume genießen können.‘ Das ist also ein Geschenk an alle Gläubigen. Es wäre aber zu übertrieben zu behaupten, dass diese Öffnung ein historisches Ereignis wäre. Vielmehr handelt es sich um eine große symbolische Geste.“

Der Kurator der Päpstlichen Villen, Sandro Barbagallo, pflichtet dem Museumsdirektor bei und betont vor allem eine historische Tatsache: Die Sommerresidenz ist im Laufe der Jahrhunderte nie durchwegs von Päpsten besucht oder bewohnt worden. Von den insgesamt 33 Päpsten, die es seit dem Bau der Sommerresidenz gab, hielt sich knapp die Hälfte mindestens einmal in Castel Gandolfo auf. Es gab sogar Zeitspannen, in denen sich Jahrzehnte lang kein Papst in Castel Gandolfo blicken ließ.

Für den Vatikan haben die Einrichtungen südlich von Rom auch eine praktische Rolle, wie der Präsident des vatikanischen Governatorats, Kardinal Giuseppe Bertello, sagt. Auf dem Areal der päpstlichen Residenz befindet sich auch ein Bauernhof, der die Ortschaft mit frischer Milch und anderen Bauernprodukten beliefert. Und auch der Papst sowie etliche Vatikanmitarbeiter profitieren davon: Die Produkte werden auch in den Vatikan geliefert.

Als eine besondere Geste des Austauschs wurde bei der feierlichen Eröffnung des Apostolischen Palastes für das Publikum ein Konzert mit chinesischer Volksmusik dargeboten. Damit wollte der Vatikan aufzeigen, wie durch Kultur Nähe geschaffen werden kann. Bekanntlich gibt es zwischen dem Heiligen Stuhl und der Volksrepublik China seit Jahrzehnten keine diplomatischen Beziehungen. Das Konzert mit dem chinesischen Orchester war deshalb ein diplomatischer Erfolg und ein weiterer Schritt der Annäherung.

Info: Die päpstlichen Gemächer sowie die Gärten sind montags bis freitags von 9–13 Uhr und samstags von 9–16.30 Uhr geöffnet. Tickets können online bestellt oder vor Ort gekauft werden. Weiterführende Literatur: Castel Gandolfo, Wo Päpste Urlaub machen. Josef Fink-Verlag, Preis ca. 5 Euro. (rv)

Päpstlicher Friedensrat holt gegen Kredithaie aus

Kardinal TurksonMit Blick auf die Bankenkrise hat der Präsident des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden vor einer Zweckentfremdung von Mikrokrediten gewarnt. Kardinal Peter Appiah Turkson äußerte sich am Mittwoch im Rahmen einer EU-Konferenz zum Thema Kleinstkredite in Rom. In seiner Ansprache holte der aus Ghana stammende Kardinal gegen Kredithaie im Finanzsektor aus. Viele traditionelle Banken seien derzeit in Schwierigkeiten, die Vergabe von Mikrokrediten dürfe aber nicht als „gierige Gelegenheit“ zum Geschäftemachen verstanden werden: „Das wäre dramatisch“, so Turkson wörtlich. Schließlich seien diese Formen der Mikrofinanzierung ein wichtiges Instrument der Armutsbekämpfung und Entwicklungspolitik. Auf Mikrokredite eine „Logik der Profitmaximierung“ anzuwenden, sei deshalb „moralisch inakzeptabel“.

Grundidee von Mikrokrediten ist es, armen Bevölkerungsschichten die Möglichkeit zu geben, Kredite zu wirtschaftlich tragbaren Konditionen aufzunehmen. Ziel des Finanzkonzeptes sollen Selbsthilfe und Solidarität sein, nicht Gewinnmaximierung. (rv)