VATIKANSTADT – Jedes Jahr, am Tag der Plünderung Roms im Jahre 1527, werden die neuen Rekruten der Päpstlichen Schweizergarde vereidigt. Sie schwören, den Papst zu schützen und verteidigen, wenn nötig mit ihrem Leben. In diesem Jahr legten 23 junge Männer den Eid ab, den schon ihre Vorgänger und Vor-vorgänger abgelegt haben.
„Ihr seid Zeugen Christi — hier in Rom, in Euer Schweizer Heimat und wo auch immer Ihr hingeht“, sagte Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin den neuen Rekruten der kleinsten und ältesten Armee der Welt im Petersdom.
Er sagte den Gardisten, dass ihr Einsatz ein Beispiel sei für Gleichaltrige, die sich „nach Sinn und Erfüllung“ sehnen in einer Welt, die verzweifelt das Licht suche, aber oft nicht den Mut habe, diese auch zu empfangen, so Kardinal Parolin.
Sie, die neuen Gardisten, dagegen könnten ihren Altersgenossen sagen, dass es sich lohne, sich für große und schöne Dinge einzusetzen, und das mit Einsatz und Hingabe, so der Staatssekretär des Heiligen Stuhls zu den Gardisten — auch wenn es zu Erschöpfung führe.
Kardinal Parolin erinnerte an die Schlacht vom 6. Mai 1527, bei der 147 Schweizergardisten ums Leben kamen — die höchste Zahl in der Geschichte der päpstlichen Wache. Sie kämpften gegen die Landsknechte des Heiligen Römischen Reiches und ermöglichten so Papst Klemens VII., durch einen Geheimgang vom Vatikan in die Engelsburg zu fliehen.
Treu zu sein: Das sei nicht immer einfach, so Kardinal Parolin, wie es auch nicht einfach für die Gardisten gewesen sei, die ihr Leben in der Schlacht ließen. Diese Helden seien Vorbilder, deren Beispiel die neuen Gardisten ohne zu zögern folgen sollten.
„Liebe Gardisten, zögert nicht. Fangt schon heute an, Zeugen zu sein — mit Eurer Treue im täglichen Dienst für den Heiligen Vater, mit Euer Kameradschaft, und mit guten Beziehungen untereinander“, sagte er.
Indem sie beispielhaft Zeugnis für den Glauben abgeben sollten, sollte die Schweizergarde zeigen, „dass der Herr lebt, dass er Mitleid hat und barmherzig ist, dass er Friede, Freude und wahre Erfüllung schenken will, um jede Wunde zu heilen“, fuhr der Kardinal fort.
Die Gardisten sollten Gott stets erkennen, und ihn für seine stete Anwesenheit in ihrem Leben lieben; er ermutigte sie, sich ein Beispiel an ihren Schutzpatronen zu nehmen: St. Martin, St. Sebastian und St. Nikolaus von der Flue. Dazu rief sie der Kardinal in dem Augenblick auf, in dem die neuen Wachen ihren Eid ablegten. Und er bat die Heiligen im Gebet dafür, sich dafür einzusetzen, dass die Gardisten ihren Dienst stets treu erfüllten, mit der „Freude im Herzen, die niemand wegnehmen kann“.
Die Schweizergarde, deren Motto „Mut und Treue“ ist, ist die kleinste und älteste Armee der Welt. Sie hat eine Stärke von 120 Mann. (CNA Deutsch)
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