Synodendokument Amoris Laetitia wird am 8. April vorgestellt

Kardinal Baldisseri„Amoris Laetitia – über die Liebe in der Familie“ – so lautet der Titel des postsynodalen Schreibens, dass Papst Franziskus im Anschluss an die beiden Bischofssynoden verfasst hat. Der Vatikan wird es am 8. April offiziell im Vatikan vorstellen, wie der Pressesaal an diesem Freitag bekannt gab. Der lateinische Titel lautet übersetzt „die Freude der Liebe“, er wird traditionell aus den Anfangsworten des Textes gebildet. Neben Kardinal Lorenzo Baldisseri als Generalsekretär der Bischofssynode werden eine italienische Familie und Kardinal Christoph Schönborn den Text, eine so genannte Apostolische Exhortation, vorstellen.

2014 hatte der Papst einen synodalen Prozess mit zwei Versammlungen der Bischofssynoden zum Thema Ehe und Familie begonnen, damit waren erstmalig in der Geschichte der Synode zwei Versammlungen aufeinander aufbauend mit demselben Thema beschäftigt. Die Debatten waren von Kontroversen begleitet, wie auch das Schreiben des Papstes mit Spannung erwartet wird.

Die Versammlung der Bischofssynode im Oktober vergangenen Jahres hatte nach zweijähriger Arbeitszeit dem Papst einen Abschlussbericht übergeben, die so genannte Relatio Finalis. Der Papst hatte angekündigt, seine Gedanken und Reflexionen zum Thema und zu den Beratungen der Bischöfe vorzustellen. Beim Rückflug von der Reise nach Mexiko hatte er angedeutet, dass es vielleich noch vor dem Osterfest gelänge den Text vorzustellen, nun wird es der April. (rv)

„Sie ist im Himmel“ – Papst Franziskus über Mutter Angelica

cna_Franziskus_AngelicaVATIKANSTADT – Papst Franziskus hat Mutter Angelica spontan einen besonderen Segen gespendet bei der Generalaudienz am heutigen Mittwoch, 30. März indem er seiner Zuversicht Ausdruck verlieh, dass die Gründerin von EWTN bereits im Himmel sei.

„Sie ist im Himmel“, sagte Franziskus gegenüber Mitarbeitern von EWTN in Rom und deutete himmelwärts, als er sah, dass die Journalisten ein Bild der franziskanischen Nonne mitgebracht hatten.

Der Papst sah die gerahmte Photographie und segnete sie auf Bitten von Martha Calderon, Executive TV Producer von EWTN Rom, um ein Gebet für die Seele von Mutter Angelica.

Mutter Maria Angelica von der Verkündigung gründete das Eternal Word Television Network (EWTN) im Jahr 1981. Mittlerweile ist der Sender das größte religilöse Mediennetzwerk der Welt. Sie starb am 27. März, Ostersonntag, nach einem langen Ringen mit den Folgen eines Schlaganfalls. Sie war 92 Jahre alt.

Papst Franziskus hatte bereits am 12. Februar die Nonne vom Flugzeug aus gesegnet und sie um ihr Gebet gebeten.

Der Pontifex ist nicht der einzige, der von der Heiligkeit der Nonne überzeugt ist. Mehrere andere Kirchenmänner haben ihrer Bewunderung und Wertschätzung des Beitrags von Mutter Angelica zum Glauben Ausdruck verliehen. Unter ihnen befinden sich Papst emeritus Benedikt XVI. und Pater Federico Lombardi, Sprecher des Vatikans.

Auch wenn Papst Franziskus schon gesagt hat, dass sie nun im Himmel sei: Ein offizielles Heiligsprechungsverfahren für Mutter Angelica gibt es noch nicht.

In der Generalaudienz setzte Papst Franziskus seine Katechese über die Barmherzigkeit fort. Zum Abschluss seiner Behandlung des Alten Testaments konzentrierte er sich auf Psalm 51. Dieser wird traditionell als der Psalm verstanden, in dem König David um Verzeihung bittet für die Sünde des Ehebruchs, den er mit Bathsheba begangen hat.

Dies sei eine bewegende Beichte der Sünde, Reue und zuversichtlicher Hoffnung auf Gottes barmherziges Verzeihen, so der Papst. David bitte nicht nur für Verzeihung für seine „schwere Sünde“, sondern bitte auch um das Geschenk eines reinen Herzens und eines ausdauernden Geistes, sodass er, dadurch erneuert, anderen Sündern zurück auf den Pfad der Rechtschaffenheit helfen könne.

„Gottes Verzeihung ist das größte Zeichen seiner unendlichen Barmherzigkeit“, sagte Franziskus, und aus dem Stegreif bat er die anwesenden Pilger darum, dreimal zu wiederholen, „Gottes Verzeihung ist größer als unsere Sünde!“

Zum Abschluss seiner Audienz betete der Papst, dass Maria, die „Mutter der Barmherzigkeit“, sich dafür einsetze, dass „alle immer mehr und immer überzeugender zu Zeugen der göttlichen Barmherzigkeit werden, die unsere Sünden vergibt, in uns ein neues Herz schafft, und uns erlaubt, Gottes versöhnende Liebe mit der Welt zu teilen“. (CNA Deutsch)

Besuch im Irak: „Es braucht einen inneren Aufbau“

Erzbischof SchickSyrien erwartet von Europa Hilfe, aber es muss Hilfe zur Selbsthilfe sein. Diese Botschaft bringt der Weltkirchenbeauftragte der deutschen Bischöfe, Erzbischof Ludwig Schick, von einem Besuch in Damaskus mit. An diesem Mittwoch ist er von dort wieder abgereist, er wollte ein Zeichen der Solidarität mit den Christen im Land setzen, so Schick.

Hilfe zur Selbsthilfe – das bedeute vor allem eine andere Politik. „Das ist ja ein Problem der letzten Jahrzehnte, dass sich im Nahen Osten die West-Mächte USA und Europa nur zu ihren Interessen engagiert haben. Die USA und Europa müssen sich endlich für die Interessen der Syrer interessieren,“ so Schick, mit dem wir in Beirut sprachen. Natürlich müsse auch Geld zum Wiederaufbau fließen, „das wird viel Geld kosten.“

Schick berichtet von einer Stadt Damaskus, in der der Krieg sichtbar sei, in der es Straßensperren und überall Bewaffnete gibt, trotzdem wundere man sich, dass das Leben in Damaskus einigermaßen weiter geht. „Im Augenblick ist es verhältnismäßig ruhig, die Waffenruhe hält.“

Wichtig für die Menschen sei, dass Hoffnung bewahrt oder wieder aufgebaut werde, „Es gibt noch Hoffnung, aber auch viel Sorge, wie es mit dem Land weiter geht“, sagt Schick. In den Begegnungen mit der Kirche vor Ort habe man ihm immer wieder gesagt, dass die wichtigste Botschaft sei, Hoffnung zu machen, dass Krieg, Terror und Tod nicht das letzte Wort haben.

Der Besuch galt den Christen im Land, Solidarität sei sehr wichtig für die Menschen dort. „Den Christen geht es natürlich nicht gut, viele sind weggegangen. Wir haben auch etliche Caritas-Projekte besucht. Die Kirche hilft den Menschen – auch unabhängig von Religion – die vertrieben wurden und jetzt in den sicheren Gebieten Unterkunft suchen.“ Es gebe unter diesen Menschen viel Krankheit, um die man sich kümmern müsse. Diese Menschen seien verzweifelt.

„Alle hoffen natürlich, dass die Verhandlungen in Genf weiter gehen und dass nach dem Waffenstillstand nun dauerhafte Friedensverhandlungen begonnen werden. Die Menschen hoffen, dass sich alle daran beteiligen und dass dann auch wieder eine Zivilgesellschaft aufgebaut werden kann.“ Es gebe das Kurzzeitziel Waffenstillstand, dann beginne erst die echte Arbeit, der Wiederaufbau. Sehr viel vor allem an Infrastruktur ist zerstört. „Dann braucht es auch noch einen inneren Aufbau, es muss sehr viel Bildungsarbeit geleistet werden, die dann auch Solidarität, Verständnis, Toleranz und Akzeptanz wieder in die Gesellschaft hinein bringt.“ Auch das sei alles in den fünf Jahren Bürgerkrieg zerstört worden, berichtet Schick. Die Christen seien bei diesem Wiederaufbau sehr wichtig, das sei zu spüren, es sei bedeutsam, dass Christen blieben oder wieder zurück kämen. Erzbischof Schick zeigte sich beeindruckt vom Engagement der katholischen Kirche in Syrien: „Hier wird eine Arbeit geleistet, die ihresgleichen sucht. Bei meinen Gesprächen gerade mit jungen Syrerinnen und Syrern habe ich gespürt, dass diese Generation die künftige Zivilgesellschaft mit aufbauen will. Besonders die Priester und Ordensleute bleiben bewusst im Land. Gerade die Priester haben eine hohe Akzeptanz in der Gesellschaft. Mein Appell ist: Der Nahe Osten darf nicht zur christenfreien Zone werden!“

Die Reise geht für den Erzbischof nun weiter, und zwar nach Jordanien, aber auch dort geht es weiter um das Thema Syrien, denn auch dort besuche er Flüchtlinge. Die Wenigsten seien ja nach Europa unterwegs, die Meisten blieben in der Region, in Lagern im Libanon und in Jordanien. Auch hier gelte es, die Hilfe – auch der deutschen Kirche – noch einmal zu verstärken. (rv)

Wie Benedikt XVI. und andere auf den Tod von Mutter Angelica reagiert haben

cna_Mutter AngelicaVATIKANSTADT/IRONDALE, ALABAMA – „Das ist ein Geschenk“: So hat Benedikt XVI. auf die Nachricht reagiert, dass Mutter Angelica am Ostersonntag verstorben ist. Das verriet Erzbischof Georg Gänswein, persönlicher Sekretär des emeritierten Papstes, gegenüber CNA.

Mutter Angelica, eine franziskanische Nonne aus Canton, Ohio (USA) gründete im Jahr 1981 EWTN, das Eternal Word Television Network. Heute ist EWTN nicht nur auch in deutscher Sprache zu empfangen, sondern das weltweit größte religiöse Mediennetzwerk. Mutter Angelika starb am Ostersonntag, 27. März, im Alter von 92 Jahren.

Ihr Tod hat weltweit ein breites Echo ausgelöst: In Rom sagte der Präfekt des Sekretariates für Kommunikation, Monsignore Dario Vigano, er werde für Mutter Angelicas ewige Ruhe beten. Viele weitere Priester beten für sie — zusammen mit ungezählten Gläubigen in aller Welt.

Erzbischof Joseph Kurtz von Louisville, Vorsitzender der US-amerikanischen Bischofskonferenz, sagte, Mutter Angelica sei „eine außergewöhnliche Frau, fromme Gläubige und ein Medienpionier“ gewesen.

Wie die besten Evangelisten, so der Erzbischof, habe Mutter Angelica die Medien ihrer Zeit genutzt, um die Frohe Botschaft zu verkünden. Dabei habe sie der Welt auch wieder einmal „den lebenswichtigen Beitrag von Ordensfrauen“ gezeigt.

Der Vorsitzender US-Bischofskonferenz lobte Mutter Angelicas Rolle in der Gründung von EWTN, aber auch des Klosters Unserer Frau von den Engeln, der Franziskanischen Missionare des Ewigen Wortes, des Schreins des Allerheiligsten Sakraments, sowie der Ritter der Heiligen Eucharistie.

„Ihre Arbeit, die in einem Kloster begann, umspannte den Erdball. Sie war ein überzeugendes Zeichen dafür, wie selbst die bescheidensten Anfänge reiche Frucht bringen können“.

Kristin Arriaga, Leiterin des Becket Funds für Religionsfreiheit, würdigte Mutter Angelica als „leuchtendes Beispiel für Mut und Glauben“. Auch wenn sie nun um die Gründerin von EWTN trauere, lebe deren Erbe im Sender jedoch fort, und im Leben aller, die sie erreicht habe, so Arriaga. Der Becket Funds verteidigt EWTN in seinem Rechtsstreit gegen die Vorschrift der US-Regierung, dass sein Versicherungsschutz auch Medikamente und Eingriffe finanzieren müsse, die nicht mit dem katholischen Glauben und der Lehre vereinbar sind, darunter Medikamente, die ungeborene Kinder abtreiben. Die Weigerung, solche zu finanzieren könnte hohe Geldstrafen zur Folge haben. Eine Entscheidung des obersten US Gerichtshofes im Juni könnte somit für Mutter Angelicas Sender schwerwiegende Konsequenzen haben.

Auch andere Bischöfe reagierten auf die Nachricht des Todes von Mutter Angelica. Der Erzbischof von Philadelphia, Charles Chaput, ein ehemaliges Mitglied des Aufsichtsrates von EWTN, sagte: „Duch die Gründung und den Aufbau von EWTN zu einer wichtigen Medienressource für die Weltkirche, erreichte sie etwas, das fast jeder für unmöglich hielt“. Sie werde sehr vermisst werden, aber „sie hat uns das Geschenk einer Reihe von Männern und Frauen hinterlassen, die den großartigen Dienst des EWTN-Apostolates weiterführen“.

Weihbischof Robert Barron von Los Angeles erinnerte sich an Mutter Angelica als „eine der wichtigsten Figuren der nachkonziliaren Kirche in Amerika.“ Sie war „die meistgesehene und effektivste katholische Evangelisiererin der letzten 50 Jahre“.

In den 1980er und 1990er Jahren sei sie von einigen Kritikern als „krude Popularisierin“ verhöhnt worden, als „erz-konservativ“ und „eine Kulturkämpferin“. Doch diese Kritiker „sind größtenteils verschwunden, während ihr Einfluss und Bedeutung unbestreitbar sind. Aller Wahrscheinlichkeit und Erwartungen zum Trotz schuf sie ein beispielloses Werkzeug der Evangelisierung in der Geschichte der katholischen Kirche“, so Bischof Barron.

Er würdigte zudem ihr „Vertrauen in Gottes Vorsehung, ihre scharfen Sinn für die übernatürliche Qualität von Religion, und ihre Überzeugung, dass das Leiden einen erlösenden Wert hat.“ Er lobte ihre Betonung des Gebets, der Liturgie, der Sakramente, der Heiligen, der Eucharistischen Anbetung, und des geistlichen Kampfes.

„Mutter widerfuhr schweres Leid, sowohl physisch als auch psychisch, ihr ganzes Leben lang, und sie würdigte diese Prüfungen als Gelegenheiten für geistlichen Wachstum“.

Der Bischof räumte ein, dass Mutter Angelica auch sich selber als unvollkommen bezeichnet hätte. Ihre Kommentare seien manchmal „nicht ausreichend nuanciert und ausgeglichen gewesen“, zudem habe „ihr hitziges Naturell“ sie manchmal dazu verleitet, ihre Gegner unfair abzustempeln. Dennoch, betonte Bischof Barron, werde sie „einen sehr hochgeehrten Platz“ in der Geschichte des Katholizismus innehaben.

Bischof Robert Baker von Birmingham in Alabama, in dessen Diözese EWTN sein Hauptquartiert hat, bezeichnete Mutter Angelica als eine Pionierin darin, die Medien als eine Macht für das Gute zu verwenden. „Ihre großartigste Gabe war ihre starke Ehrfurcht vor dem Herrn im Allerheiligsten Sakrament und ihre Hingabe an die Gottesmutter“, sagte er.

Mutter Angelica hat der Kirche und der Welt ein großartiges Vermächtnis durch ihr Eternal World Television Network und dessen Familie hinterlassen, die eine Vielzahl an Menschen näher zum Herrn und seiner Kirche gebracht hat“, fuhr er fort.

„Wie schicksalshaft, dass ihr Tod sich am Ostersonntag ereignete, an dem wir den Sieg unseres Herrn über die Sünde, das Leiden und den Tod feiern!“ (CNA Deutsch)

Mutter Angelica, Gründerin von EWTN, ist am Ostersonntag gestorben

EWTNHANCEVILLE- Die katholische Kirche hat eine franziskanische Nonne verloren, die das Gesicht des Katholizismus in den USA und auf der ganzen Welt verändert hat. Maria Angelica von der Verkündigung, bekannt als Mutter Angelica, Gründerin des Eternal World Television Network (EWTN), starb am Ostersonntag, 27. März, nach einem jahrelangen Ringen mit den Folgen eines Schlaganfalls. Sie wurde 92 Jahre alt.

„Mutter hat und wird immer EWTN personifizieren, den Sender, den Gott sie bat zu gründen“, sagte EWTN-Vorsitzender und Geschäftsführer Michael Warsaw. „Ihre Leistungen und ihr Vermächtnis der Evangelisierung weltweit sind nichts anderes als wunderbar und können allein der göttlichen Vorsehung und ihrer Treue zu unserem Herrn zugeschrieben werden.“

Mutter Angelica gründete den Sender des Ewigen Wortes, EWTN, im Jahre 1981. Heute strahlt der Sender rund um die Uhr seine Programme in über 264 Millionen Haushalte in 144 Ländern aus. Die Zahl der Angestellten stieg im Lauf der Jahre von 20 auf fast 400. Das Medienhaus sendet zudem terrestrisch und über Kurzwelle Radioprogramme in alle Welt, betreibt eine Online-Handlung, verlegt die Zeitung „National Catholic Register“ (NCR) und betreibt auch die ACI/CNA Nachrichtenagenturen, zu denen CNA Deutsche Ausgabe gehört, neben anderen Medien.

„Mutter Angelica hat etwas geschafft, dass die Bischöfe der Nation selber nicht leisten konnten“, sagte Philadelphias Erzbischof Charles Chaput, der seit 1995 im Aufsichtsrat von EWTN sitzt.

Sie gründete und baute einen Fernsehsender auf, der ganz normalen Katholiken ansprach, der ihre Bedürfnisse kannte und ihren Geist nährte. Sie hatte offensichtlich eine Menge Unterstützung, aber das war Teil ihres Genies“.

„Mit ihrem Übergang in das ewige Leben hinterläßt Mutter Angelica ein Vermächtnis der Heiligkeit und der Hingabe an die Neuevangelisierung, die uns alle Vorbild sein sollte“, sagte Carl Anderson, Oberster Ritter der Kolumbusritter, Knights of Columbus, dem weltweit größten Laien-Verband katholischer Männer. „Ich hatte die Ehre, Mutter Angelica in den frühen Jahren von EWTN zu kennen und ihr helfen zu können. Im Lauf der Jahre wuchs diese Beziehung, und heute sind die Kolumbusritter und EWTN regelmäßig Partner bei wichtigen Projekten.“

„Mutter Angelica war furchtlos, weil sie Gott an ihrer Seite hatte“, fügte Anderson hinzu. „Sie sah was er von ihr verlangte, und sie tat es! Sie verwandelte die Welt des katholischen Rundfunks und brachte das Evangelium in weit entfernte Regionen unserer Welt. Dieses Zeugnis des Glaubens war unverwechselbar für jeden, der sie kennenlernte und mit ihr arbeitete, und Generationen von Katholiken wurden und werden weiterhin geprägt von ihrer Vision und ihrem ‚Ja‘ zu Gottes Willen.“

Frühe Jahre

Als Rita Rizzo am 20. April 1923 in eine Familie mit schwierigen Verhältnissen in Canton, Ohio, geboren wurde, hätte vermutlich niemand erwartet, dass dieses Mädchen einmal nicht nur zwei Orden gründen würde, sondern den größten religiösen Fernsehsender der Welt. Ihr Leben war geprägt von vielen Prüfungen, aber auch von einem profunden „Ja“ zu allem, dass ihr der Herr auferlegte.

„Meine Eltern ließen sich scheiden, als ich 6 Jahre alt war. Zu diesem Zeitpunkt ging die Hölle los“, erzählte Mutter Angelica in einem Interview mit dem NCR im Jahr 2001. „Meine Mutter und ich waren verzweifelt — wir zogen von Ort zu Ort, arm, hungrig und notdürftig überlebend.“

Ihre Berufung zeichnete sich erstmal in einer Heilung ab, die sie als Teenager erlebte. Sie litt unter schweren Magenschmerzen, und so brachte ihre Mutter sie zu Rhoda Wise, einer Frau in Canton, der Wunderheilungen nachgesagt wurden. Wise hab der jungen Rita eine Novene um die Fürsprache der heiligen Therese von Lisieux zu beten. Nach neun Tagen des Gebets verschwanden Ritas Schmerzen: Sie war geheilt.

„An diesem Tag wurde ich mir der Liebe Gottes bewußt, und begann, mich nach ihm zu sehnen“, sagte Mutter Angelica. „Nach meiner Genesung wollte ich nur noch eins: Mich Jesus zu schenken“. Und genau das tat sie auch.

Am 15. August 1944, im Alter von 21 Jahren, schloss sich Rita den Klarissen von der Ewigen Anbetung an, auch bekannt als Franziskanerinnen vom Heiligsten Sakrament. Sie wählte den Namen, unter dem sie die Welt kennen würde: Schwester Maria Angelica von der Verkündigung.

Ein Versprechen an Gott

Durch ein Ereignis, das ihr ganzes Leben veränderte, lernte sie, der Vorsehung restlos zu vertrauen. „Im Jahr 1946 wurde ich als eine der Schwestern gewählt, die ein neues Kloster in meiner Heimatstadt Canton, Ohio gründen sollten“, erzählte Mutter Angelica 2001 in ihrem Interview mit dem NCR.

„Eines Tages, in den 1950er Jahren, war es mein Auftrag, die Böden des Klosters zu schrubben. Im Gegensatz zur heiligen Therese verwendete ich dafür einen elektrischen Wischmop. Plötzlich verlor ich die Kontrolle über das Gerät. Ich rutschte auf dem eingeseiften Boden aus und knallte mit dem Rücken an die Wand.“

Zwei Jahre später war die dabei entstandene Verletzung so schlimm geworden, dass Mutter Angelica kaum noch ihren Dienst verrichten konnte. Im Krankenhaus sagten ihr die Ärzte vor der Operation, die Chancen stünden 50/50, dass sie nie wieder gehen würde.

„In Panik wendete ich mich Gott zu und machte einen Handel mit ihm“, erinnerte sie sich. „Ich versprach, wenn er mich wieder laufen lassen würde, dann würde ich ihm im Süden ein Kloster bauen. Gott hielt sich daran, und durch die göttliche Vorsehung, tat ich das auch.“

Wenig später trug sie ihr Anliegen ihrer Oberin vor. Konfrontiert mit zwei Wünschen zweier Nonnen, eigene Gründungen vorzunehmen, fand die Äbtissin, Mutter Veronika, eine innovative Lösung.

Mutter Veronika schickte am gleichen Tag zwei Briefe ab. Der eine, für Schwester Maria vom Kreuz, ging an den Bischof von Saint Cloud, Minnesota; der andere, für Schwester Maria Angelica, ging an den Erzbischof von Mobile-Birmingham in Alabama, Thomas Toolen. Die erste Nonne, die einen positiven Bescheid vom zuständigen Bischof erhalten würde, sollte den Zuschlag erhalten. Die andere würde das Nachsehen haben. Durch göttliche Vorsehung antwortete Erzbischof Toolen als erster. Und so kam Schwester Angelica nach Alabama.

Am 3. Februar 1961, nach verschiedenen medizinischen Problemen und Hindernissen, erhielt Schwester Maria Angelica aus Rom die Erlaubnis zur Gründung des Klosters Unserer Frau der Engel von Irondale in Alabama. Zu der Zeit war die Bevölkerung vor Ort zu gerade mal 2 Prozent katholisch.

Die charismatische Nonne mit ihren überzeugenden Vorträgen fand schnell das Gehör von Radiomachern und wenig später auch Fernsehsendern. Im Jahr 1969 begann sie, Sendungen zu geistlichen Themen aufzuzeichnen, um ein größeres Publikum zu erreichen. Wie in der Biographie „Mutter Angelica: Die unglaubliche Geschichte einer mutigen Nonne“ von Raymond Arroyo nachzulesen, dem Moderator der EWTN-Sendung The World Over, nahm sie ihre erste richtige Radiosendung zwei Jahre später auf, 1971: Eine zehnminütige Sendung für WBRC.

Ermutigt durch Ihren Unterstützer und Freund, den Anwalt Bill Steltmeier aus Nashville, nahm sie sieben Jahre später ihre ersten Fernsehsendungen auf: Halbstündige Programme, die „Our Hermitage“ hießen – unsere Einsiedelei.

In kürzester Zeit erkannte Mutter Angelica das Potential eines gläubigen katholischen Medienapostolates. Eines Tages, im Jahr 1978, erfuhr Mutter Angelica, dass der Eigentümer des weltlichen Studios, in dem sie ein Programm für einen christlichen Sender aufzeichnete, etwas ausstrahlen wollte, dass aus ihrer Sicht blasphemisch war.

„Als ich erfuhr, dass der Sender einen gotteslästerlichen Film ausstrahlen wollte, konfrontierte ich den Manager der Station und widersprach ihm“, sagte Mutter Angelica. „Er ignorierte meine Beschwerde, deshalb sagte ich ihm, ich würde meine Sende-Bänder woanders aufzeichnen. Er sagte zu mir: ‘Wenn Du dieses Studio verlässt, dann bist Du raus aus demFernsehen.’“

Mutter Angelica antwortete: „Dann mache ich mein eigenes!“

„Diese Entscheidung war der Katalysator für EWTN“, sagte Arroyo, der unter anderem die Nachrichten-Sendung „The World Over“ moderiert. „Sie führte zu der Idee der Schwestern, ihre Garage in ein Fernsehstudio umzubauen.“

Das „Eternal Word Television Network“ ging, passenderweise, an Mariä Himmelfahrt zum ersten Mal auf Sendung. Es war der 15. August, 1981. Diese Garage wurde tatsächlich das erste Fernsehstudio, und später die Regie — das Nervenzentrum — für das weltweit ausgestrahlte Programm von EWTN.

Medienapostolat

An vorderster Stelle, das wichtigste überhaupt für Mutter, war es, ihr kontemplatives Leben zu führen“, sagte Klarissin Schwester Marie Andre. „Der Sender ist eine Frucht dessen“.

Der Orden von Mutter Angelica, die Klarissen der Ewigen Anbetung, fing in Irondale mit fünf Nonnen an. Mittlerweile haben sie expandiert zum Schrein des Allerheiligsten Sakraments in Hanceville, Alabama sowie zwei neuen Häusern, in Texas und Arizona. Mutter Angelica errichtete den Schrein im Jahr 1999 und zog das Kloster von Irondale dort hin. Im November 2015 wurde die Gemeinschaft von Hanceville erweitert durch Nonnen eines Klosters aus Charlotte, Nord Carolina.

Das Kloster wird geleitet von Schwester Dolores Marie, die bei EWTN arbeitete, bevor sie eine Nonne wurde.

Sie beschrieb das geistliche Erbe von Mutter Angelica als das fortdauernde Bemühen, täglich Gottes Willen zu tun. „In ihrer EWTN-Familie bekannt als ‘Mutter von Millionen’, forderte sie unermüdlich alle auf, Heiligkeit anzustreben, indem man mit Gott im gegenwärtigen Augenblick lebt.

Auch Schwester Marie Andre, eine der fünf Nonnen, die das Kloster in Phoenix gründeten, würdigte Mutter Angelicas vollkommene Hingabe an Gottes Plan.

„Sie hatte niemals Angst davor, zu versagen; wohl Furcht, nicht Gottes Willen zu folgen“, sagte Schwester Marie Andre. „Mutter beschrieb es wie einen Zug mit mehreren Wagons. Das „Ja“ war die Lokomotive, an der alles hing. Wenn sie nicht ‘Ja’ gesagt hätte, wären weder die Klöster nicht der Sender geschaffen worden.

Tausende Besucher kommen auch heute jährlich zum Schrein und EWTN.

„Was Dir als erstes an Mutter auffiel, war ihre eheliche Liebe zu Jesus. Sie sagte Leuten immer, ‘Jesus liebt Dich’“, sagte Pater Joseph Mary Wolfe, einer der ursprünglichen Mitglieder des männlichen Ordens, den Mutter Angelica gründete, die Franziskanischen Missionare vom Ewigen Wort. In der Gemeinschaft leben derzeit 15 Brüder. Die Fratres sind vor allem im Apostolat von EWTN.

Pater Joseph fasste das geistliche Vermächtnis von Mutter Angelica zusammen als geprägt durch ihre Liebe zu Jesus, zentriert auf die Eucharistie, ein großes Vertrauen in die göttliche Vorsehung und einen starken Familiensinn.

Dieses bemerkenswerte Vertrauen auf Gottes Vorsehung zeigte sich auch in der Art, wie Mutter Angelica einen Fernsehsender gründete, ohne die Kosten zu befürchten, und wie sie sich auf Live-Sendungen vorbereitete.

„Sie bereitete sich gar nicht vor“, sagte Pater Joseph, der früher als Ingenieur für den Sender arbeitete. „Sie betete einfach mit der Crew und ging dann live, im Vertrauen darauf, dass Gott ihr eingeben würde, was sie sagen sollte.“

Bei einer Sondersendung von EWTN zum 90. Geburtstag von Mutter Angelika sprach Jesuitenpater Mitch Pacwa über ihre Authentizität. „Für mich“, betonte Pater Pacwa, „ist eines der wichtigsten Dinge an Mutter Angelica, dass sie die gleiche Person im Fernsehen war wie abseits der Bühne. Es gab keinen Unterschied.“

Bischof Robert Baker vom Bistum Birmingham, Alabama, nahm an der Sondersendung per Telefon teil. Er erzählte, dass aus seiner Sicht das Buch des bekannten katholischen Autors George Weigel, „Evangelical Catholicism“ (zu Deutsch: „Tiefgreifende Reform. Die Erneuerung der Kirche„) auf besondere Weise zusammenfasse, worum es Mutter Angelica ging. „Sie erfand nicht nur den Begriff [des evangelikalen Katholizismus] vor vielen, vielen Jahren“, sagte Bischof Baker, „sie setzte ihn auch konkret in der Praxis um — indem sie so schön aus der Heiligen Schrift heraus arbeitete und die Wahrheit und die Liebe und das Leben des Evangeliums von Jesus so vielen Menschen brachte, nicht nur unserem katholischen Haus des Glaubens, sondern tausenden, die nicht katholisch sind, in jener schönen Art in der sie das Leben so vieler berührte, und sie in das katholische Zuhause brachte.“

Beschützerin der Kirche

Neben ihrer Rolle als Gründerin zweier Orden hatte Mutter Angelica Kommentatoren zufolge noch eine weitere, sogar noch wichtigere Rolle. Einige sagen, dass sie geholfen, die Kirche in den Vereinigten Staaten zu beschützen.

„Mutter Angelica ist mit einer der mächtigen Äbtissinnen des Mittelalters verglichen worden. Aber das Instrument eines Massenmediums, das sie schuf, hat ihren Einfluß für das Evangelium größer gemacht als den einer Äbtissin des Mittelalters; größer sogar als der Einfluß vieler Bischöfe des vergangenen Jahrhunderts“, sagte Mark Brumley, Präsident des renommierten Verlags Ignatius Press. „Ihr langfristiger Beitrag ist noch schwer zu bewerten, natürlich, aber es besteht kein Zweifel daran, dass Mutter Angelica geholfen hat, die Kirche in Amerika tiefer in der katholischen Tradition zu verwurzeln; und gleichzeitig hat sie der Kirche geholfen, diese Tradition innovativer zu kommunizieren“.

Raymond Arroyo betonte, dass Mutter Angelica aus seiner Sicht zwei Vermächtnisse hinterlasse: „Für die weitere Welt ist sie die erste Frau in der Geschichte des Rundfunks, die einen Sender gegründet und über 20 Jahre lang geleitet hat. Das hat sonst noch niemand gemacht.“

Der Journalist fügte hinzu: „Sie war so eine großartiger Unterstützung für Papst Johannes Paul II. und seinen Nachfolger. Sie wirkte parallel zu Papst Johannes Paul II., und sie unterstützte ihn zu einer Zeit, in der so viele Menschen die Autorität der Kirche untergruben, die Geschichte und Wesen der Liturgie wie der Heiligenverehrunger verzerrten und die katholische Lehre durcheinander brachten. Sie zeigte, dass der Ansatzmit gesundem Menschenverstand der richtige katholische Ansatz war. Sie normalisierte die Wahrheit des Glaubens in einer Zeit, in der diese von vielen Seiten für sich in Anspruch genommen wurde“, so Arroyo.

Am 12. Februar sendete Papst Franziskus an Bord seines Flugs nach Kuba Grüße an Mutter Angelica: „An Mutter Angelica mit meinem Segen, und ich bitte Dich, bete für mich; ich brauche es,“ sagte der Heilige Vater. „Gotte segne Dich, Mutter Angelica.“

Rückzug aus der Leitung in den Ruhestand

Im Jahr 2000 trat Mutter Angelica in den Ruhestand. An Heilig Abend ein Jahr später erlitt sie einen Schlaganfall. Dieser hatte zur Folge, dass sie die letzten Jahres ihre Lebens weitgehend ohne die Fähigkeit zu sprechen lebte. Raymond Arroyo zufolge blieb sie dennoch effektiv. „Auch wenn sie nicht über einen längeren Zeitraum sprechen konnte und sich über die Kontroversen und Verwirrungen des Tages auslassen, war bemerkenswert, was sie durch das Gebet in ihrem Leiden leistete“.

Der Journalist und Nachrichtensprecher weiter: „Es liegt sicherlich nicht an unseren Anstrengungen, dass EWTN on air geblieben ist und es geschafft hat, Menschen auf wunderbare Weise Menschen zu erreichen. Ich schreibe es den Leiden dieser einen Frau in Hanceville zu.“

Mike Warsaw lobte Mutter Angelica als ein inspirierendes Vorbild des christlichen Glaubens.

„Das Wichtigste, wie uns Mutter Angelicas Leben und das Leben so vieler Heiligen zeigten, ist treu und ausdauernd im Glauben zu sein“, betonte er. „Einmal sagte sie, ‘Ihr seid von Gott geschaffen und kennt Jesus aus einem Grund: Um Zeugen zu sein für den Glauben, die Hoffnung und die Liebe in einer ungläubigen Welt.“

Warsaw fuhr fort: „Mutter Angelicas Leben war ein Leben des Glaubens; ihr Gebetsleben und Gehorsam vor Gott sind es wert, nachzuahmen. Alles was sie tat war ein Akt des Glaubens.“

Erzbischof Chaput stimmte zu: „Sie begeisterte andere begabte Menschen und brachte sie dazu, sich ihr anzuschließen“, sagte er. „Ich habe sie sehr bewundert, nicht nur als eine begabte Führungsfigur und Kommunikatorin, sondern als Freundin und Ordensfrau großen Herzens, Intellekts und katholischen Glaubens“. (CNA Deutsch)

Kreuzweg des Papstes gedenkt verfolgter Christen

cna_Kreuzweg_KolosseumVATIKANSTADT – “O Kreuz Christi, auch heute sehen wir Dich aufgerichtet in unseren getöteten Schwestern und Brüdern, bei lebendigem Leib verbrannt, die Kehlen aufgeschlitzt und enthauptet durch barbarische Klingen, während feige geschwiegen wird”.

Die Christenverfolgung und der globale Terror des Islamischen Staats waren Themen des traditionellen Kreuzwegs mit dem Papst am Abend des Karfreitag in Rom. Wie seine Vorgänger kam Franziskus zum Kolosseum Roms, vor dessen beeindruckender Kulisse die vierzehn Stationen gebetet wurden – und neben der Verfolgung und Terror auch die Massenmigration, Armut und andere Themen angesprochen wurden.

Franziskus betete über die Waffenhändler und andere Kriegsprofiteure, die “unser gemeinsames Haus” zerstören, sowie Flüchtlinge, die vor Krieg und Verfolgung fliehen.

Der Papst betete für die Menschen, die Gott aus dem öffentlichen Raum entfernen wollen, im Namen eines “heidnischen Laizismus oder der Gleichberechtigung”, die doch Gott selber gelehrt habe.

Das Kreuz Christi, sagte der Papst, sei aber auch unter den verlassenen Alten zu sehen, sowie unter Migranten, die auf dem Weg nach Europa in den kleinen Booten der Menschenschmuggler starben: Das Mittelmeer sei ein unersättlicher Friedhof, ein Spiegel “unserer gleichgültigen und betäubten Gewissen.”

Das Kreuz sei aber auch unter Menschen guten Willens zu finden; in Familien, unter geweihten Frauen und Männern, “die alles verlassen haben um — in evangelikaler Stille — die Wunden der Armut und der Ungerechtigkeit zu verbinden”. (CNA Deutsch)

Italien: Erzdiözese Mailand suspendiert Priester

Kardinal ScolaDie Erzdiözese Mailand hat einen ihrer Priester wegen der Anschuldigung suspendiert, mit der Prostitution Minderjähriger in Verbindung zu stehen. Der Beschuldigte soll die ihm zur Last gelegten Taten in den Jahren 2009 bis 2011 begangen haben. Nun werde kirchenrechtlich gegen ihn vorgegangen, heißt es in einer Stellungnahme aus dem Büro von Kardinal Angelo Scola, dem Erzbischof von Mailand, an diesem Karfreitag. Obwohl die ihm zu Last gelegten Taten schon Jahre zurück liegen und der Priester bereits im Jahr 2013 Besuch von Beamten der Staatsanwaltschaft bekommen hatte, wurde die Erzdiözese erst vor wenigen Tagen über die strafrechtlichen Ermittlungen informiert. (rv)

Kanada: Bischöfe gegen Schließung des Büros für Religionsfreiheit

KanadaDie Kanadische Bischofskonferenz zeigt sich enttäuscht über die Schließung des Büros für Religionsfreiheit. Mit einem Schreiben reagieren die Bischöfe auf die Ablehnung des Antrags der konservativen Partei, die für die Verlängerung des Mandats plädiert hatten. Das Recht auf Religionsfreiheit sei ein zentrales Menschenrecht. Das Büro für Religionsfreiheit hätte gezeigt, wie relevant das Thema ist und den religiösen Minderheiten eine Stimme verliehen.

Die Bischofskonferenz appellierte in ihrer Erklärung an die Regierung, die Entscheidung zu überdenken und sich dessen bewusst zu werden, wie wichtig die Einrichtung auch im Hinblick auf Dialog, Erziehung und Sozialwesen sei, sowie im Umgang mit Flüchtlingen. Zuvor hatte die Regierung den Schritt damit erklärt, sich in Zukunft umfangreicher für weltweite Religionsfreiheit engagieren zu wollen.

Dafür sei ein Umstrukturierung nötig. Neben dem Ausdruck der Enttäuschung und dem Appell zum Überdenken, wird in dem bischöflichen Schreiben auch der Verfolgung von Christen und anderen religiösen Minderheiten weltweit, vor allem im Mittleren Osten gedacht. (rv)

Gegen Weltlichkeit und „Spiritualität light“: Franziskus‘ Predigt in Chrisammesse

cna_Chrisam_FranziskusVATIKANSTADT – Ein starker Kontrast zwischen der „Scham und Würde“ des Christen auf der einen Seite und der Weltlichkeit auf der anderen: „Begegegnung und Vergebung“ waren Thema der Predigt von Papst Franziskus in der Chrisammesse am heutigen Gründonnerstag im Petersdom. Der Heilige Vater sagte, dass Gott die Barmherzigkeit sei, nicht komplizierte Theologien.

CNA dokumentiert den vollen Wortlaut der Predigt der Chrisammesse:

Als nach der Lektüre einer Prophetie des Jesaja aus dem Munde Jesu die Worte zu hören waren: „Heute hat sich das Schriftwort, das ihr eben gehört habt, erfüllt“ (Lk 4,21), hätte in der Synagoge von Nazareth eigentlich ein Beifall losbrechen müssen. Und dann hätten sie vor Freude weinen können, wie das Volk weinte, als Nehemia und der Priester Esra das Buch des Gesetzes vorlasen, das sie beim Wiederaufbau der Mauern entdeckt hatten (vgl. Neh 8,9). Doch die Evangelien berichten uns, dass unter den Landsleuten Jesu ganz andere Gefühle aufkamen: Sie trieben ihn fort und verschlossen ihm ihr Herz. Anfangs hatte „seine Rede bei allen Beifall [gefunden]; sie staunten darüber, wie begnadet er redete“ (Lk 4,22), doch dann verbreitete sich eine heimtückische Frage: „Ist das nicht der Sohn Josefs, [des Zimmermanns]? “ (ebd.) Und schließlich „gerieten sie alle in Wut“ (Lk 4,28). Sie wollten ihn vom Felsen hinabstürzen… So erfüllte sich, was der greise Simeon der Mutter Jesu geweissagt hatte: „Er wird ein Zeichen sein, dem widersprochen wird“ (Lk 2,34). Jesus bewirkt mit seinen Worten und seinen Gesten, dass offenbar wird, was jeder Mensch in seinem Herzen trägt.

Und dort, wo der Herr das Evangelium der bedingungslosen Barmherzigkeit des Vaters gegenüber den Ärmsten, den am weitesten Entfernten und den am meisten Unterdrückten verkündet, genau dort sind wir aufgerufen, uns zu entscheiden, „den guten Kampf des Glaubens“ (1Tim 6,12) zu kämpfen. Der Kampf des Herrn richtet sich nicht gegen die Menschen, sondern gegen den Dämon (vgl. Eph 6,12), den Feind der Menschheit. Aber der Herr geht „mitten durch die Menge [derer] hindurch“ (Lk 4,30), die ihn aufhalten wollen und setzt seinen Weg fort. Jesus kämpft nicht, um einen Raum der Macht zu festigen. Wenn er Umzäunungen niederreißt und Sicherheiten zur Diskussion stellt, dann tut er das, um eine Bresche zu öffnen für den Strom der Barmherzigkeit, den er gemeinsam mit dem Vater und dem Heiligen Geist auf die Erde gießen möchte. Eine Barmherzigkeit, die vom Guten zum Besseren fortschreitet, die etwas Neues verkündet und bringt, die heilt, befreit und ein Gnadenjahr des Herrn ausruft.

Die Barmherzigkeit unseres Gottes ist grenzenlos und unsagbar erhaben. Und die Dynamik dieses Geheimnisses drücken wir aus als eine „immer noch größere“ Barmherzigkeit, als eine Barmherzigkeit auf dem Weg, eine Barmherzigkeit, die jeden Tag nach der Möglichkeit sucht, einen Schritt voranzukommen, einen kleinen Schritt durch das Niemandsland dorthin, wo Gleichgültigkeit und Gewalt herrschten.

Das war die Dynamik des Samariters, der „barmherzig […] gehandelt hat“ (Lk 10,37): Er hatte Mitleid, ging zu dem Verletzten hin, verband seine Wunden, brachte ihn in die Herberge, blieb in der Nacht dort und versprach, bei seiner Rückkehr eventuell noch anfallende Mehrkosten zu begleichen. Das ist die Dynamik der Barmherzigkeit, die eine kleine Geste mit der anderen verbindet und, ohne irgendeine Schwachheit zu beleidigen, sich in ihrer Hilfe und ihrer Liebe immer ein bisschen weiter ausstreckt. Jeder von uns kann, wenn er mit dem gütigen Blick Gottes das eigene Leben betrachtet, eine Gedächtnisübung machen und entdecken, wie der Herr uns gegenüber Barmherzigkeit hat walten lassen, wie er viel barmherziger war, als wir glaubten. Und so können wir Mut fassen ihn zu bitten, noch einen weiteren kleinen Schritt zu tun, dass er sich in Zukunft als noch viel barmherziger erweisen möge. „Erweise uns, Herr, deine Huld“ (Ps 85,8). Diese in sich widersprüchliche Art, zu einem immer noch barmherzigeren Gott zu beten, hilft, jene engen Schablonen zu durchbrechen, in die wir den Überfluss seines Herzens so oft einzwängen. Es tut uns gut, aus unseren Einzäunungen hinauszutreten, denn es ist dem Herzen Gottes eigen, von Erbarmen überzulaufen, im Ausgießen seiner Zärtlichkeit überzuströmen, so dass immer etwas übrig bleibt. Denn es ist dem Herrn lieber, dass etwas verloren geht, als dass ein Tropfen fehlt; es ist ihm lieber, dass viele Samen von den Vögeln gefressen werden, als dass bei der Aussaat auch nur ein einziges Samenkorn fehlt, da alle die Fähigkeit haben, reiche Frucht zu tragen: dreißigfach, sechzigfach und bis zu hundertfach.

Als Priester sind wir Zeugen und Ausspender dieser immer noch größeren Barmherzigkeit unseres Vaters; wir haben die sanfte und Trost bringende Aufgabe, sie zu verkörpern – wie Jesus, der „umherzog, Gutes tat und alle heilte“ (Apg 10,38) –, und dies in tausenderlei Art, damit sie alle erreiche. Wir können dazu beitragen, sie zu „inkulturieren“, damit jeder Mensch sie in seinem eigenen Leben empfängt und persönlich erfährt, so dass er sie verstehen und kreativ so in die Praxis umsetzen kann, wie es der besonderen Eigenart seines Volkes und seiner Familie und auch seiner Person entspricht.

Heute, an diesem Gründonnerstag des Jubiläumsjahres der Barmherzigkeit, möchte ich über zwei Bereiche sprechen, in denen der Herr sein Erbarmen im Übermaß walten lässt. Da er es ist, der uns das Beispiel gibt, müssen auch wir keine Angst haben zu übertreiben. Ein Bereich ist der der Begegnung; der andere ist der seiner Vergebung, die uns beschämt und uns Würde verleiht.

Der erste Bereich, in dem wir sehen, dass Gott eine immer noch größere Barmherzigkeit im Übermaß walten lässt, ist der Bereich der Begegnung. Er schenkt sich ganz und gar und zwar so, dass er in jeder Begegnung unmittelbar dazu übergeht, ein Fest zu feiern. Im Gleichnis vom barmherzigen Vater verblüfft uns dieser Mann, der tief bewegt seinem Sohn entgegenläuft, um ihm um den Hals zu fallen; wir sind verblüfft, wenn wir sehen, wie er ihn umarmt, ihn küsst und dafür sorgt, dass ihm der Ring an den Finger gesteckt wird, der ihm das Gefühl der Ebenbürtigkeit vermittelt, und die Sandalen angezogen werden, die ihn als Sohn kennzeichnen und nicht als Untergebenen; wenn wir dann sehen, wie er alle in Bewegung bringt und beauftragt, ein Fest zu organisieren. Wenn wir – immer neu staunend – dieses Übermaß der Freude des Vaters betrachten, dem die Rückkehr seines Sohnes erlaubt, rückhaltlos und ohne auf Distanz zu bleiben seiner Liebe freien Lauf zu lassen, dann dürfen wir keine Angst haben, in unserer Danksagung zu übertreiben. Die richtige Haltung können wir von jenem armen Aussätzigen übernehmen: Als er sieht, dass er geheilt ist, verlässt er seine neun Gefährten, die gehen, um den Auftrag Jesu zu erfüllen, und kehrt zurück, um sich dem Herrn zu Füßen zu werfen und mit lauter Stimme Gott zu loben und ihm zu danken.

Die Barmherzigkeit stellt alles wieder her und versetzt die Menschen in ihre ursprüngliche Würde zurück. Darum ist die überströmende Danksagung die richtige Antwort: Man muss sofort zum Fest schreiten, das entsprechende Gewand anziehen, den Groll des älteren Sohnes hinter sich lassen, sich freuen und feiern… Denn nur so, wenn man sich voll und ganz in diese Feststimmung begibt, kann man sich danach gründlich besinnen, kann man um Vergebung bitten und deutlicher sehen, wie man das angerichtete Übel wiedergutmachen kann. Es kann uns gut tun, uns zu fragen: Nachdem ich gebeichtet habe, feiere ich da? Oder gehe ich schnell zu anderen Dingen über – wie wenn wir nach dem Arztbesuch sehen, dass die Analysen nicht allzu schlecht ausgefallen sind, diese in ihren Umschlag zurückstecken und uns anderen Dingen zuwenden? Und wenn ich ein Almosen gebe, lasse ich dem, der es empfängt, die Zeit, seinen Dank auszudrücken, feiere ich sein Lächeln und jenen Segen, den die Armen uns spenden, oder fahre ich eilig mit meinen Angelegenheiten fort, nachdem ich „eine Münze habe fallen lassen“?

Der andere Bereich, in dem wir sehen, dass Gott eine immer noch größere Barmherzigkeit im Übermaß walten lässt, ist die Vergebung selbst. Er erlässt nicht nur unermessliche Schulden – wie dem Diener, der ihn anfleht und sich dann seinem Gefährten gegenüber als kleinlich erweist –, sondern er lässt uns von der zutiefst beschämenden Schande unmittelbar zur größten Würde übergehen, ohne Zwischenstufen. Der Herr lässt zu, dass die Sünderin, der vergeben wurde, ihm in einer familiären Vertrautheit mit ihren Tränen die Füße wäscht. Kaum gesteht Simon Petrus ihm seine Sünde und bittet ihn, auf Abstand von ihm zu gehen, schon erhebt Jesus ihn zum Menschenfischer. Wir hingegen neigen dazu, die beiden Haltungen voneinander zu trennen: Wenn wir uns der Sünde schämen, verbergen wir uns und lassen den Kopf hängen wie Adam und Eva, und wenn wir zu irgendeiner Würde erhoben worden sind, versuchen wir, die Sünden zu verbergen, und es gefällt uns, uns sehen zu lassen, uns gleichsam ins Rampenlicht zu stellen.

Unsere Antwort auf die überreiche Vergebung des Herrn müsste darin bestehen, immer in jener heilsamen Spannung zu bleiben zwischen einer würdevollen Beschämung und einer Würde, die sich zu schämen weiß – der Haltung dessen, der von sich aus danach trachtet, sich zu demütigen und zu erniedrigen, der aber fähig ist anzunehmen, dass der Herr ihn zum Wohl seiner Aufgabe erhöht, ohne deswegen persönliche Genugtuung zu empfinden. Das Vorbild, das vom Evangelium gewürdigt wird und das uns dienlich sein kann, wenn wir beichten, ist das des Petrus: Er lässt sich ausführlich über seine Liebe befragen und bekräftigt zugleich seine Bereitschaft zu dem Dienst, die Schafe zu weiden, die der Herr ihm anvertraut.

Um tiefer einzudringen in diese „Würde, die sich zu schämen weiß“ und die uns davor bewahrt, uns für mehr oder für weniger zu halten als das, was wir aus Gnade sind, kann es uns helfen zu sehen, wie der Abschnitt aus dem Buch Jesaja weitergeht, den der Herr heute in seiner Synagoge von Nazareth vorliest. Der Prophet sagt dort: „Ihr alle aber werdet „Priester des Herrn“ genannt, man sagt zu euch „Diener unseres Gottes“ (61,6). Das arme, hungrige Volk in Kriegsgefangenschaft, ohne Zukunft, ein ausgesonderter Rest – dieses Volk ist es, das der Herr in ein priesterliches Volk verwandelt.

Als Priester identifizieren wir uns mit jenem ausgesonderten Volk, das der Herr rettet, und wir erinnern uns daran, dass es unzählige Mengen armer, ungebildeter, gefangener Menschen gibt, die sich in jener Situation befinden, weil andere sie unterdrücken. Aber wir erinnern auch daran, dass jeder von uns weiß, in welchem Maß wir oft blind sind und ohne das schöne Licht des Glaubens – nicht etwa weil wir nicht das Evangelium zur Hand hätten, sondern wegen eines Übermaßes an komplizierten Theologien. Wir spüren, dass unsere Seele dahinschwindet vor Durst nach Spiritualität, aber nicht aus Mangel an „lebendigem Wasser“ – das wir nur schlückchenweise trinken –, sondern aus einem Übermaß an Formen „prickelnder“ Spiritualität, an Spiritualitäten mit dem Prädikat „light“. Wir fühlen uns auch als Gefangene, nicht – wie viele Völker – umgeben von unübersteigbaren Mauern aus Stein oder von Drahtzäunen aus Stahl, sondern von einer virtuellen Weltlichkeit, die man mit einem einfachen „mouse click“ öffnen und schließen kann. Wir sind unterdrückt, aber nicht von Drohungen und Fußtritten wie viele arme Menschen, sondern vom Reiz tausender Konsumangebote, die wir nicht abschütteln können, um frei auf den Wegen zu gehen, die uns zur Liebe führen – Liebe zu unseren Brüdern und Schwestern, zur Herde des Herrn, zu den Schafen, die auf die Stimme ihres Hirten warten.

Und Jesus kommt, um uns zu befreien, uns herauszuholen, um uns von Armen und Blinden, von Gefangenen und Unterdrückten zu verwandeln in Ausspender von Barmherzigkeit und Trost. Und mit den Worten des Propheten Ezechiel an das Volk, das sich zur Dirne gemacht und seinen Herrn schwer verraten hatte, sagt er uns: „Ich will meines Bundes gedenken, den ich mit dir in deiner Jugend geschlossen habe […] Du sollst dich an dein Verhalten erinnern und dich schämen, wenn ich deine älteren und jüngeren Schwestern nehme und sie dir zu Töchtern gebe, aber nicht deshalb, weil du den Bund gehalten hättest. Ich selbst gehe einen Bund mit dir ein, damit du erkennst, dass ich der Herr bin. Dann sollst du dich erinnern, sollst dich schämen und vor Scham nicht mehr wagen, den Mund zu öffnen, weil ich dir alles vergebe, was du getan hast – Spruch Gottes, des Herrn.“ (Ez 16, 60-63).

In diesem Jubiläumsjahr feiern wir mit all der Dankbarkeit, zu der unser Herz fähig ist, unseren himmlischen Vater und bitten ihn, dass er „immer an sein Erbarmen denke“. Mit der Würde, die sich zu schämen weiß, nehmen wir die Barmherzigkeit im verwundeten Leib unseres Herrn Jesus Christus an und bitten ihn, uns von jeder Sünde reinzuwaschen und von allem Bösen zu befreien. Und mit der Gnade des Heiligen Geistes setzen wir uns ein, die Barmherzigkeit Gottes an alle Menschen weiterzugeben, indem wir die Werke tun, die der Geist in jedem Einzelnen anregt, zum gemeinsamen Wohl des gesamten gläubigen Gottesvolkes. (CNA Deutsch)

Panama: Kardinal verlangt Lösung für festsitzende Migranten aus Kuba

Kardinal Lacunza MaestrojuanKardinal Jose Luis Lacunza fordert neuerlich dringende Maßnahmen, um die Lage der kubanischen Migranten an der Grenze zwischen Panama und Costa Rica zu lösen. Rund tausend aus Kuba ausgewanderte Menschen sitzen seit mehreren Monaten an der inneramerikanischen Grenze fest. Sie wollen in die USA gelangen, doch lässt Panama sie nicht passieren. Kardinal Lacunza signalisierte zugleich Verständnis für die Sorge der Regierungen: „Wenn sie den Durchzug der Migranten erlauben, werden immer mehr ankommen, und es wird eine unendliche Geschichte“, so der Bischof von David, den Papst Franziskus 2015 zum ersten Kardinal Panamas gemacht hatte.

Die in dem Grenzort Paso Canoa festsitzenden kubanischen Migranten haben letzte Woche den Kardinal um Vermittlung bei der Regierung Panamas gebeten. Sie wurden von den Behörden in der Provinz Chiriqui vorläufig in diversen Pensionen untergebracht, bis eine regionale Übereinkunft erzielt wird, die es den Migranten erlaubt, durch die mittelamerikanischen Länder nach Mexiko und von dort in die USA zu gelangen. (rv)