Vatikan plant Flüchtlingsgipfel mit Bürgermeistern

cna_franziskus_genderDer Vatikan richtet nächste Woche ein Gipfeltreffen von achtzig Bürgermeistern wichtiger Metropolen zum Thema Flüchtlinge und Migranten aus. Das wurde an diesem Samstag bekannt. Der Gipfel, dessen Teilnehmer auch vom Papst empfangen werden, soll neue Aufmerksamkeit für das Flüchtlingsthema wecken. Er findet am 9. und 10. Dezember in der Päpstlichen Akademie für Sozialwissenschaften in den Vatikanischen Gärten statt.

Unter den Teilnehmern sind die Bürgermeisterinnen von Madrid, Barcelona, Paris und Rom: Manuela Carmena, Ada Colau (beide Mitgliederinnen der Protestpartei Podemos), Anne Hidalgo (Sozialistin) und Virginia Raggi (Mitglied der Protestpartei „Fünf Sterne“). Aus Berlin kommt Michael Müller (SPD), aus Manchester Tony Lloyd (Labour) und aus Brüssel Yvan Mayeur (Sozialist). (rv)

Theologenkommission plant Grundsatzpapier zu Synodalität

Kardinal MüllerDas Thema Synodalität bleibt im Vatikan weiter ganz oben auf der Tagesordnung, auch wenn die nächste reguläre Bischofssynode erst wieder im Herbst 2018 stattfindet. Aus der Glaubenskongregation wird jetzt bekannt, dass die ihr zugeordnete „Internationale Theologische Kommission“ an einem Grundsatzpapier zum Thema Synodalität der Kirche arbeitet. Das synodale Prinzip stammt aus dem frühen Christentum und ist in den Kirchen des Ostens noch sehr lebendig. In der römisch-katholischen Kirche ist es hingegen „im 19. und 20. Jahrhundert durch eine einseitige Herausstellung des römischen Primats in Vergessenheit geraten“ (Kardinal Walter Kasper). Papst Franziskus tritt für seine Wiederbelebung ein.

„Die Internationale Theologische Kommission trifft sich regelmäßig zum Jahresende, um über die Fragen und Themen zu sprechen, die im Lauf des Jahres eingegangen sind, und alle Mitglieder können über die einzelnen Themen diskutieren.“ Das erklärt uns Bischof Antonio Luiz Catelan Ferreira, Präsident der Glaubens-Kommission von Brasiliens Bischofskonferenz und Mitglied der Kommission, in einem Interview an diesem Freitag. „Im Moment ist die Kommission in drei Arbeitsgruppen eingeteilt, die jede für sich ein Thema bearbeiten, und über diese Themen haben wir jetzt alle zusammen gesprochen. Die Themen sind Synodalität, die Beziehung zwischen Glauben und Sakramenten und drittens die Religionsfreiheit. Ich gehöre zur Arbeitsgruppe über Synodalität; wir streben die Veröffentlichung eines Dokuments zu diesem Thema an, und dieser Text ist schon zur Hälfte fertig, viele Stellungnahmen dazu sind schon eingearbeitet – er ist schon ziemlich reif.“

Die Internationale Theologische Kommission gibt es seit 1969; ihr Präsident ist der amtierende Präfekt der Glaubenskongregation, im Moment also Kardinal Gerhard Ludwig Müller. Die Höchstzahl der Mitglieder liegt bei dreißig Personen; sie werden vom Papst jeweils für fünf Jahre ernannt. Die zwei letzten großen Dokumente der Kommission stammen aus dem Jahr 2014, es geht in ihnen um die Monotheismus-Gewalt-Debatte und um den „Sensus fidei“ im Leben der Kirche.

„Ich bin im Moment das einzige Mitglied der Theologenkommission, das aus Brasilien kommt; seit der Einrichtung dieser Kommission hat es in ihr immer einen Brasilianer gegeben. Ich glaube, dass ich im Moment gerade zum Thema Synodalität einiges beitragen kann, denn ich komme aus einer Kirche, in der die Seelsorge auf sehr partizipative Weise organisiert ist – und genau das ist ja das Herz der Synodalität. Fast alle Bistümer in Brasilien haben Pastoralpläne, diskutieren darüber in Versammlungen, leben eine Art von Synodalität. Aber natürlich geht es in der Kommission nicht darum, von den eigenen Erfahrungen zu erzählen, sondern darum, das Prinzip der Synodalität und seine Bedeutung theologisch zu durchleuchten: die Teilnahme des Klerus, das Abstimmen in Versammlungen, das Einbeziehen von allen in pastorale Entscheidungsprozesse.“ (rv)

Bischof Gregor Maria Hanke feiert Jubiläum

Bischof Gregor Maria HankeEICHSTÄTT – Auf den Tag genau seit zehn Jahren leitet Bischof Gregor Maria Hanke die Diözese Eichstätt. Papst Franziskus gratulierte dem Bischof zum 10. Jahrestag seiner Weihe. „Gerne erbitte ich ihm und den seiner Hirtenvorsorge anvertrauten Menschen den reichen Segen und den treuen Schutz des gütigen Gottes“, heißt es im Gratulationsschreiben.

Der 1954 geborene Eichstätter Hirte stammt aus einer sudendeutschen Familie und ist Benediktiner-Mönch. Am 2. Dezember 2006 wurde der damalige Abt von Plankstetten zum 82. Bischof von Eichstätt geweiht. Hauptkonsekrator im Dom war der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick.

Weit mehr als tausend Gäste nahmen in der überfüllten Kathedrale an der Amtseinführung teil. Zahlreiche Gläubige feierten den Gottesdienst in der Schutzengelkirche mit, wo das Ereignis auf Großleinwand zu verfolgen war. Fernsehen und Rundfunk übertrugen die Feier live. Papst Benedikt XVI. hatte den damals 52-Jährigen am 14. Oktober ernannt. (CNA Deutsch)

Fünf Warnungen von Papst Franziskus zur Gender-Ideologie

cna_franziskus_genderVATIKANSTADT – Im Lauf seines Pontifikates hat Papst Franziskus verschiedene Warnungen zur Gender-Ideologie ausgesprochen, einem Trend, der von der Prämisse ausgeht, dass das Geschlecht eines Menschen keine biologische Realität ist, sondern ein soziokulturelles Konstrukt. Verschiedene Regierungen und Lobby-Gruppen versuchen, sogar Kindern und Jugendlichen durch Erziehung diese auch wissenschaftlich kritisierte Theorie aufzuzwingen.

Hier sind fünf klare Warnungen des Heiligen Vaters zu diesem umstrittenen Thema:

1) Es ist „ideologischer Kolonialismus“

Ende Juli 2016 sagte der Papst zu den Bischöfen Polens: „In Europa, in Amerika, in Lateinamerika, in Afrika, in einigen Ländern Asiens gibt es einen wahren ideologischen Kolonialismus. Und einer von diesen – ich nenne ihn unverhohlen beim Namen – ist die Gender-Theorie! Heute wird den Kindern – den Kindern! – in der Schule beigebracht, dass jeder sein Geschlecht selber wählen kann. Und warum wird das gelehrt? Weil die Lehrbücher von den Personen und den Institutionen kommen, die dir das Geld geben. Das sind die Formen von ideologischem Kolonialismus, die auch von sehr einflussreichen Ländern unterstützt werden. Und das ist schrecklich.“

2) Sie „höhlt das anthropologische Fundament der Familie aus“

Im nachsynodalen apostolischen Schreiben Amoris Laetitia über die Liebe in der Familie, das im April 2016 veröffentlicht wurde, erklärt der Heilige Vater unter Nummer 56, dass die Gender-Ideologie „eine Gesellschaft ohne Geschlechterdifferenz in Aussicht stellt und die anthropologische Grundlage der Familie aushöhlt“. Auch wird die menschliche Identität einer individualistischen Wahlfreiheit ausgeliefert, die sich im Laufe der Zeit auch ändern kann.

„Diese Ideologie fördert Erziehungspläne und eine Ausrichtung der Gesetzgebung, welche eine persönliche Identität und affektive Intimität fördern, die von der biologischen Verschiedenheit zwischen Mann und Frau radikal abgekoppelt sind“, beklagt der Heilige Vater.

3) Sie ist ein „Fehler des menschlichen Geistes“

Im März 2015 bezog sich der Papst auf „ideologischen Kolonialismus“, der die Familie ernsthaft betreffe: Es handele sich um „Modalitäten und Vorschläge, die in Europa existieren und auch bis auf die andere Seite des Ozeans gelangen. Die Gender-Theorie, dieser Fehler des menschlichen Geistes, schafft so viel Verwirrung.“

4) „Ein Rückschritt“

Im April 2015 hielt der Papst eine Katechese über den von Gott als Mann und Frau geschaffenen Menschen und sagte: „Die moderne, zeitgenössische Kultur hat neue Räume, neue Freiheiten und neue Tiefen eröffnet, um das Verständnis dieses Unterschieds zu bereichern. Aber sie hat auch viele Zweifel und viel Skepsis eingeführt. Ich frage mich zum Beispiel, ob die sogenannte Gender-Theorie nicht auch Ausdruck von Frustration und Resignation ist, die darauf abzielt, den Unterschied zwischen den Geschlechtern auszulöschen, weil sie sich nicht mehr damit auseinanderzusetzen versteht. Ja, wir laufen Gefahr, einen Rückschritt zu machen. Denn die Beseitigung des Unterschieds ist das Problem, nicht die Lösung.“

Hier können Sie den gesamten Text der Katechese „Die Familie: Mann und Frau“ von Papst Franziskus nachlesen.

5) Diese „Indoktrination“ gehört nicht in den Schul-Unterricht

In einer der üblichen fliegenden Pressekonferenzen auf der Rückkehr von internationalen Reisen, genauer gesagt auf jener des Rückflugs von Aserbaidschain nach Rom, hat der Papst erklärt: „Man muss die Menschen begleiten, so wie Jesus das getan hat. Wenn ein Mensch, der sich in dieser Lage befindet, vor Jesus gelangt, dann wird dieser ihm sicher nicht sagen: Geh weg, du bist homosexuell. Nein. Ich habe über diese Bosheit gesprochen, mit der heute durch die Gender-Theorie Indoktrination betrieben wird. Ein Vater aus Frankreich hat mir von seinem zehnjährigen Sohn erzählt. Der hat beim Mittagessen der Familie auf die Frage, was er später mal werden will, geantwortet: Ein Mädchen! Da wurde dem Vater klar, dass das Kind in der Schule über die Gender-Theorie unterrichtet wird, und das ist gegen das Natürliche. Das eine ist, dass jemand diese Tendenz hat und sogar sein Geschlecht ändert; etwas anderes ist es, das in den Schulen zu unterrichten, um die Mentalität zu verändern. Das ist es, was ich ideologische Kolonisierung nenne.“ (CNA Deutsch)

Vatikan/KNA: Kardinal Müller zum Kardinalsbrief

Kardinal MüllerDie Nachrichtenagentur KNA berichtet hierzu folgendes:

Der Vatikan wird vorerst nicht auf den Brief von vier Kardinälen antworten, die vom Papst mehr Klarheit im Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen fordern. Die Glaubenskongregation handele und spreche „mit der Autorität des Papstes“ und könne sich „am Streit der Meinungen nicht beteiligen“, sagte ihr Präfekt, Kardinal Gerhard Ludwig Müller, am Donnerstag im CIC-Interview in Rom.

Müller verwies darauf, dass der Brief an den Papst persönlich gerichtet sei. Dieser könne allerdings die Glaubenskongregation „ad hoc beauftragen, den Meinungsstreit zu schlichten“. Die Glaubenskongregation ist für alle Fragen der kirchlichen Glaubens- und Sittenlehre zuständig.

Der Präfekt der Glaubenskongregation rief zu einer Versachlichung der Debatte über das päpstliche Schreiben „Amoris laetitia“ auf. „Im Moment ist es für jeden von uns wichtig, sachlich zu bleiben und sich nicht in eine Polarisierung hineintreiben zu lassen oder sie gar noch anzuheizen“, sagte Müller.

Klärung zu wiederverheirateten Geschiedenen

Zum strittigen Punkt selbst, ob nach „Amoris laetitia“ wiederverheiratete Geschiedene in begründeten Einzelfällen zur Kommunion zugelassen werden dürfen, äußerte sich Kardinal Müller in dem Interview nicht direkt. Er betonte jedoch, dass dieses Schreiben nicht so interpretiert werden dürfe, als seien frühere Aussagen von Päpsten und der Glaubenskongregation nicht mehr gültig. Ausdrücklich nannte er die offizielle Antwort der Glaubenskongregation auf das Hirtenschreiben der drei oberrheinischen Bischöfe von 1993 zum Kommunionempfang von wiederverheirateten Geschiedenen. Darin lehnte Kardinal Joseph Ratzinger als damaliger Präfekt der Kongregation den Vorstoß der Bischöfe ab, den Betreffenden in Einzelfällen den Kommunionempfang zu ermöglichen.

Unauflöslichkeit der Ehe als Lehrgrundlage für Pastoral

Die Unauflöslichkeit der Ehe müsse die „unerschütterliche Lehrgrundlage für jede pastorale Begleitung“ sein, betonte Müller. Zugleich wolle Franziskus allen, deren Ehen und Familien sich in einer Krise befinden, helfen, „einen Weg in Übereinstimmung mit dem immer gnädigen Willen Gottes zu finden“.

Müller wies zudem Berichte über angebliche Grabenkämpfe im Vatikan zurück. Gerüchte und Stereotypen vom „Machtkampf hinter den Kulissen oder den ‘hohen Mauern des Vatikans’ zwischen Reformern und Bremsern“ zeigten nur, „wie das Denken und Wahrnehmen von Machtkategorien verdorben sind“. Es gehe um „den Sieg der Wahrheit und nicht um den Triumph der Macht“. (Original kna bei rv)

100 Jahre Fatima: So gewinnt man einen vollkommenen Ablass

Madonna von FatimaFATIMA – Anlässlich des hundertjährigen Jubiläums der Erscheinungen Unserer Lieben Frau von Fatima in Portugal hat Papst Franziskus beschlossen, während des gesamten Jubiläumsjahres, das am 27. November 2016 begann und am 26. November 2017 enden wird, einen vollkommenen Ablass zu gewähren.

Was ein Ablass ist? Im Codex des kanonischen Rechtes (can. 992) und im Katechismus der Katholischen Kirche (Nr. 1471) folgendermaßen definiert:

Der Ablass ist Erlass einer zeitlichen Strafe vor Gott für Sünden, die hinsichtlich der Schuld schon getilgt sind. Ihn erlangt der Christgläubige, der recht bereitet ist, unter genau bestimmten Bedingungen durch die Hilfe der Kirche, die als Dienerin der Erlösung den Schatz der Genugtuungen Christi und der Heiligen autoritativ austeilt.

Das Heiligtum in Fatima gab jetzt bekannt, dass die Gläubigen zur Erlangung des Ablasses zuerst die gewöhnlichen Bedingungen erfüllen müssen: Beichte, Kommunion und Gebet für die Intentionen des Heiligen Vaters.

In einer Erläuterung an CNA erklärte der Sekretär des Rektorats des Heiligtums in Fatima, André Pereira, dass der Ablass das ganze Jubiläumsjahr über gewonnen werden kann. Es gibt dafür drei Möglichkeiten, die in einer Veröffentlichung auf der Website des Heiligtums näher dargestellt werden.

Erstens: Eine Wallfahrt zum Heiligtum

Die erste Form ist, dass „die Gläubigen zum Heiligtum von Fatima in Portugal pilgern und dort an einer Zelebration oder einem der heiligen Jungfrau geweihten Gebet teilnehmen.“

Darüber hinaus müssen die Gläubigen das Vaterunser und das Glaubensbekenntnis beten, sowie die Gottesmutter anrufen.

Zweitens: Vor jedem Bild der allerseligsten von Jungfrau Fatima in aller Welt

Die zweite Form betrifft „die frommen Gläubigen, die mit Andacht ein Bild Unserer Lieben Frau von Fatima besuchen, das in irgendeiner Kirche, Oratorium oder angemessenen Ort an den Jahrestagen der Erscheinung (am 13. eines jeden Monats, von Mai bis Oktober 2017) feierlich zur öffentlichen Verehrung aufgestellt ist und dort andächtig an einer Zelebration oder einem Gebet zu Ehren der Jungfrau Maria teilnehmen.

Auch in diesem Fall muss ein Vaterunser und das Glaubensbekenntnis gebetet, sowie die Jungfrau von Fatima angerufen werden.

Drittens: Alte und Kranke

Die dritte Form, um den Ablass zu gewinnen, trifft auf Personen zu, die aufgrund von Alter, Krankheit oder anderen schwerwiegenden Gründen nicht mobil sind.

Sie können vor dem Bild Unserer Lieben Frau von Fatima beten und müssen sich an den Tagen der Erscheinung, am 13. jeden Monats zwischen Mai und Oktober 2017, geistlich mit den Jubiläumsfeiern vereinen.

Des weiteren sollen sie „vertrauensvoll dem barmherzigen Gott durch Maria ihre Gebete, Schmerzen und Opfer ihres eigenen Lebens aufopfern. (CNA Deutsch)

Vatikan: Kirchenrichter kritisiert vier Kardinäle

amoris_laetitia1Ein Kurienchef mahnt Kritiker des päpstlichen Schreibens „Amoris Laetitia“ ab: die vier Kardinäle, die jüngst per Brief vom Papst Klarstellungen zur seelsorgerlichen Praxis erbaten, hätten einen „schwerwiegenden Skandal“ erregt, sagte der Dekan des kirchlichen Gerichts der „Römischen Rota“, Erzbischof Pio Vito Pinto. Ein solcher Vorgang könne sogar den Verlust der Kardinalswürde nach sich ziehen. „Welche Kirche verteidigen diese Kardinäle eigentlich? Der Papst ist der Lehre der Kirche treu“, sagte der Gerichtsdekan im Gespräch mit dem spanischen Portal „Religión Confidencial“. Wer „Amoris Laetitia“ in Frage stelle, lehne damit zwei Bischofssynoden ab. Die Römische Rota ist hauptsächlich mit Ehenichtigkeitsverfahren beschäftigt.

Zwei der vier Kardinäle, die den Brief veröffentlichten, sind Deutsche, der frühere Kölner Erzbischof Kardinal Joachim Meisner und der im Vatikan lebende Walter Brandmüller. Die vier wünschen sich vom Papst unter anderem eine Klärung, ob eine Zulassung von wiederverheirateten Geschiedenen zur Kommunion nach seinem Schreiben „Amoris Laetitia“ nun in Ausnahmefällen möglich sei. (rv)

Drei Brüder bei der Garde: „Unsere Eltern sind stolz darauf“

Schweizer Garde 500 JahreSeit jeher gilt die Schweizergarde als der „Familienhort“ schlechthin hinter den vatikanischen Mauern: Die wenigen Familien mit Kindern auf Vatikanterritorium, der einzige Kinderspielplatz, aber auch Brüder unter den Gardisten machen aus der „kleinsten Armee der Welt“ durchaus einen Ort mit Familiensinn. Derzeit herrscht eine kuriose Seltenheit: gleich drei Brüder – keine Drillinge! – sind bei der päpstlichen Garde verpflichtet. Die Gebrüder Studer stammen aus Egerkingen im Kanton Solothurn. Mario Galgano hat sie in der Kaserne getroffen.

Der Jüngste des Studer-Trios ist der 19-jährige Alexander. Er trat am 24. Oktober 2016 in die Schweizergarde ein. „Durch meine Brüder bin ich auf diese Idee gekommen“, so Alexander. „Als ich klein war, hegte ich eigentlich nicht unbedingt diesen Wunsch“, gibt er unumwunden zu.

Michael ist 24 Jahre alt und seit Februar 2014 in der Garde dabei. Sein Bruder Philipp ist der Mittlere der drei Brüder, 21 Jahre alt und seit November 2014 im Korps: „Für mich war das schon immer ein Kinderwunsch gewesen, einmal Gardist zu werden. Wir haben die Gardisten jeweils an Ostern und Weihnachten im Fernsehen gesehen.“

Übrigens, die drei Brüder haben noch eine jüngere Schwester. „Unsere Eltern sind natürlich stolz darauf, dass wir hier in Rom sind“, sagt Michael. „In unserer Familie gibt es sonst keine anderen Mitglieder, die früher einmal in der Garde waren“, fügt Philipp an.

Der jüngste der drei Garde-Brüder gehört im Übrigen zu den ersten Rekruten, die die neue Ausbildungseinschulung im Kanton Tessin mitmachen durfte. „Wir haben viele Schießübungen gemacht“, erzählt er uns. „Philipp und ich, wir hatten unserem jüngeren Bruder immer wieder erzählt, wie es in der Garde so ist“, fügt Michael an.

Philipp, „der Mittlere“, wird Rom als erster der Brüder verlassen und nimmt „schöne Erfahrungen“ in die Schweiz mit: „Das sind viele schöne Erfahrungen: Menschenkenntnis, Sprachkenntnisse und besondere Momente, die ich erlebt habe.“ Sein Highlight: „Neben dem Papst, den ich oft getroffen und mit ihm gesprochen habe, würde ich sagen, war das Treffen mit Mark Zuckerberg, dem Gründer von Facebook ein Höhepunkt. Mit ihm konnte ich ein Foto machen.“

Die drei Brüder sind glücklich, Papst Franziskus zu dienen. „Es kommt durchaus vor, dass wir mit dem Heiligen Vater sprechen können“, so Michael. Im Übrigen haben zwei der drei Brüder eines mit Franziskus gemein: sie haben in der Ausbildungsphase wie Jorge Mario Bergoglio im Bereich Chemie gearbeitet. (rv)

Was Papst Franziskus an Weihnachten vorhat

cna_weihnachtenVATIKAN – Auf dem Petersplatz steht schon der Christbaum aus den Dolomiten – und daneben wird gerade die Krippe aus Malta aufgebaut, ein Geschenk der dortigen Erzdiözese.

Ein Künstler von der Insel Gozo namens Manwel Gretch entwarf das Krippenbild, bei dem die Landschaft Maltas als Kulisse dient. Auch die 17 Figuren werden landesübliche Kleidung tragen, in der Hand Werkzeuge und Instrumente.

Das traditionsreiche Malteserkreuz ist ebenfalls zu sehen, sowie ein Boot: Dieses soll nicht nur Maltas Tradition des Fischfangs darstellen, sondern auch das Risiko, dass die vielen tausend Migranten auf sich nehmen, die das Mittelmeer überqueren um in Europa einzuwandern.

Eine 30-köpfige Delegation aus Malta wird bei der offiziellen Eröffnung der Krippe am 9. Dezember anwesend sein; an diesem Tag werden auch die Kerzen am Christbaum zum ersten Mal leuchten.

Papst Franziskus hat im Dezember und Januar einiges vor.

Am 12. Dezember feiert er eine Messe für Unsere Liebe Frau von Guadalupe. Bei dieser werden auch Lieder in indigenen Sprachen gesungen – der Chor der Sixtinischen Kapelle singt gemeinsam mit dem Lateinamerikanischen Chor.

An Heiligabend feiert der Papst die heilige Messe im Petersdom. Am Tag darauf gibt er den traditionellen „Urbi et Orbi“-Segen, welcher vom Balkon der Fassade von St. Peter der Stadt und dem Weltkreis gespendet wird.

Am 31. Dezember ist Franziskus beim Singen der „Te Deum“-Hymne anwesend, um für das endende Jahr zu danken. Am 1. Januar zelebriert er die heilige Messe im Petersdom zu Ehren Marias.

Eine Woche später feiert der Papst die Messe in der Sixtinischen Kapelle zur Taufe des Herrn; bei dieser Gelegenheiten sollen auch wieder mehrere Kinder getauft werden.

Und am Abend des 25. Januars nimmt Franziskus an den Abendgebeten zum Fest der Bekehrung des Heiligen Paulus teil. (CNA Deutsch)

Vatikan: Papstreise nach Irland geplant

bischof-eganDie Zeichen verdichten sich, dass Papst Franziskus für das Jahr 2018 eine Reise nach Irland plant. Darauf deutet eine Twitter-Kurznachricht des irischen Bischofs Philip Egan von diesem Montag hin, der dort eine solche Reise eine „großartige Neuigkeit“ nennt. Er hoffe, dass der Papst Irland „Hoffnung, Segen und einen erneuerten Glauben“ bringen könne, so der Bischof von Portsmouth. Details wurden ansonsten nicht bekannt. Eine offizielle Bestätigung der Reise durch den Vatikan steht aus.

Der Erzbischof von Dublin, Diarmuid Martin, hatte im Mai diesen Jahres in einem Interview bereits von einem möglichen Papstbesuch in Irland anlässlich des Weltfamilientreffens in Dublin gesprochen. Der Papst habe damals auf Martins Einladung hin den Willen bekundet zu kommen, so der Erzbischof in einem Interview mit dem „Irish Independent“. Martin wird als Primas von Irland Gastgeber des neunten Weltfamilientreffens sein.

Als bislang einziger Papst war Johannes Paul II. (1978-2005) im Jahr 1979 nach Irland gereist und hatte dort unter anderem Dublin, Limerick und den Wallfahrtsort Knock besucht. Medienberichten zufolge könnte bei einer Reise von Franziskus neben Dublin auch Nordirland auf dem Besuchsprogramm stehen. (rv)