Bedford-Strohm: „Uns bringt niemand mehr auseinander!“

„Beeindruckend“, „bleibend wichtig“, „bewegend“: Mit solchen Worten blickt Heinrich Bedford-Strohm auf das Reformations-Gedenkjahr zurück. Er sei „extrem dankbar“ für die ökumenische Ausrichtung dieses Jahres, sagte der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche Deutschlands (EKD) und lutherische Landesbischof von Bayern am Wochenende in Rom in einem Interview mit Radio Vatikan.

Am 31. Oktober 1517, also vor genau 500 Jahren, hat Martin Luther in Wittenberg seine 95 Thesen veröffentlicht und damit die Reformation ausgelöst.

Hier lesen Sie unser Interview mit Bischof Bedford-Strohm im vollen Wortlaut. Die Fragen an Bischof Bedford-Strohm stellte Stefan von Kempis.

Frage: Was ist gut, was ist weniger gut gelaufen, was war inspirierend am Gedenkjahr?

Antwort: „Dieses Reformationsjahr 2017 war in vieler Hinsicht ein wirklich reiches Jahr, für das ich sehr dankbar bin! Und das, was es vielleicht am beeindruckendsten gemacht hat und vielleicht am meisten bleibend wichtig sein lässt, ist die Tatsache, dass wir zum ersten Mal in der Geschichte seit der Reformation dieses Jubiläum und Gedenken in gemeinsamem ökumenischem Geist gefeiert haben. Alle anderen Jubiläen waren dadurch gekennzeichnet, dass die Identität durch die Abgrenzung und sogar Abwertung der anderen geschaffen werden sollte.

Es gibt keinen katholischen oder evangelischen Christus

Wir haben uns entschieden, dieses Reformationsjahr so zu feiern, dass wir dem gerecht werden, worum es Martin Luther selber gegangen ist. Martin Luther ging es darum, Christus neu zu entdecken! Er wollte eine religiöse Erneuerungsbewegung anstoßen, er wollte keine neue Kirche gründen. Die historischen Umstände haben dann dazu geführt, dass eine neue Kirche entstanden ist und dass es eine Trennung der Kirchen gegeben hat.

Heute können wir das, worum es Martin Luther ging, nämlich Christus neu entdecken, religiöse neue Kraft bekommen, nicht mehr gegeneinander tun – nur noch miteinander, nur noch in ökumenischem Geist. Und deswegen bin ich extrem dankbar für alle ökumenischen Gottesdienste, die mich und viele Menschen sehr berührt haben und die gezeigt haben: Es gibt keinen katholischen Christus, keinen evangelischen Christus und keinen orthodoxen Christus, sondern nur den einen Herrn Jesus Christus!“

Frage: Man hätte vorher gar nicht gedacht, dass in diesem Gedenkjahr eine solche Dynamik entstehen würde. Was sind denn die Spuren, die jetzt weiterführen, auf die Einheit der Kirchen zu?

Antwort: „Ich glaube, das Wichtigste war und ist, dass ungeheuer viel Vertrauen aufgebaut worden ist, das sich auch in menschlichen Beziehungen zeigt – auch in freundschaftlichen Beziehungen. Die Geschwisterlichkeit um den einen Herrn Jesus Christus herum wird dadurch auch menschlich sehr sichtbar. Diese Grundlage des Vertrauens halte ich für das Wichtigste, und daraus können dann auch Schritte entstehen, die uns als Kirchen zusammenführen.

Wir wollen unsere Vorstellungen von Ökumene klären

Natürlich wäre es sehr schön, wenn wir gemeinsam antworten könnten auf das, was Papst Franziskus immer wieder unterstrichen hat, dass nämlich gerade auch Ehepaare unterschiedlicher Konfession sich sehnen nach dem gemeinsamen Abendmahl. Natürlich hoffe ich, dass solche Schritte dann am Ende dazu führen können, dass wir eben als Menschen, aber vor allem als Christen zusammen das Mahl des Herrn feiern können.

Wir wollen dazu unsere Vorstellungen von Ökumene klären: Was heißt „sichtbare Einheit in versöhnter Verschiedenheit“, ein Stichwort, das wir in diesem Jahr immer wieder gebraucht haben? Was heißt es genau? Und welche der Unterschiede sind wirklich noch kirchentrennend? Es können Unterschiede bleiben; wir müssen nicht einförmig sein. Aber die Unterschiede müssen ihren kirchentrennenden Charakter verlieren, und daran wollen wir jetzt weiter arbeiten.“

Frage: Was ist das eine Erlebnis, der eine Moment, den Sie vom Reformationsjahr besonders in Erinnerung behalten werden?

Als aus der Barriere ein Kreuz wurde

Antwort: „Ich glaube, das ist der Gottesdienst zur Heilung der Erinnerungen am 11. März in Hildesheim. Als ich Kardinal Marx im Namen der evangelischen Christen um Vergebung gebeten habe für die Wunden, die wir den Katholiken zugefügt haben, und er umgekehrt das Gleiche getan hat; als wir dann gesagt haben, was wir an der anderen Konfession schätzen und lieben – das war sehr berührend!

Und dann haben wir eine große Metallbarriere von jungen Menschen aufrichten lassen, und sie ist zum Kreuz geworden, das mit den Balken in alle vier Himmelsrichtungen zeigt. Ein Symbol dafür, dass wir neu auf Christus schauen, wenn wir Zugang zu Gott finden wollen und wenn wir zusammenfinden wollen. Das ist für mich der bewegendste Moment gewesen, und das ist auch die stärkste Basis für die Zukunft. Uns bringt niemand mehr auseinander!“ (rv)

Kardinal Marx schlägt Europäischen Konvent vor

 

 

Kardinal Reinhard Marx hat die Einberufung eines neuen Europäischen Konvents vorgeschlagen, um die europäische Idee wieder mit Leben zu füllen. Es sei wichtig, „Räume des Dialogs für den ganzen Kontinent“ zu schaffen, sagte er am Samstagabend auf einem Kongress im Vatikan. Der Europäische Konvent solle „die großen Fragen der Einigung offen beraten“; dabei müssten „sowohl die Einzelnen als auch die gesellschaftlichen Gruppen die Möglichkeit zur Beteiligung an der Debatte haben“.

Der Münchner Erzbischof Marx ist Präsident der Kommission der katholischen Bischofskonferenzen in der EU (ComECE). Er sprach auf einem von der ComECE organisierten Kongress mit dem Titel „(Re)thinking Europe“ im Vatikan. Dabei bekräftigte er, die Kirche wolle „die Entwicklung einer europäischen Gesellschaft mit befördern“.

Wir geben das Projekt Europa nicht auf

Europa stehe an einem entscheidenden Punkt seiner Entwicklung, so Kardinal Marx. Es stelle sich die Frage, ob der Kontinent sich wieder auseinanderentwickle und zu überkommenen Mustern zurückkehre, oder ob er Kraft zu einem neuen Aufbruch finde. Marx wörtlich: „Jetzt ist die Stunde Europas. Jetzt ist die Stunde der Christen in Europa… Wir geben das Projekt Europa nicht auf, sondern nehmen es neu an.“

An der zweitägigen Dialogveranstaltung im Vatikan, die auf eine Anregung von Papst Franziskus zurückging, nahmen etwa 350 Vertreter aus Politik, Kirche und Gesellschaft aus allen 28 EU-Mitgliedsstaaten teil. Der Papst – Träger des Aachener Karlspreises für Verdienste um die europäische Einigung – rief sie am Samstagabend dazu auf, „Europa wieder eine Seele zu geben“. (rv)

Vatikan: Paul Tighe ist neuer Sekretär des Kulturrates

Der Päpstliche Kulturrat hat einen neuen Sekretär: Der irische Bischof Paul Tighe wurde von Papst Franziskus an diesem Samstag auf den zweitwichtigsten Posten des Dikasteriums berufen. Präsident des Kulturrates ist der italienische Kardinal Gianfranco Ravasi. Tighe war seit Ende 2015 als beigeordneter Sekretär im Kulturrat tätig. Er übernimmt seinen Posten von Bischof Barthelemy Adoukonou, der im August mit Erreichen seines 76. Lebensjahres aus dem Amt ausgeschieden war. Vor seiner Tätigkeit im Kulturrat war Tighe Sekretär des im Zug der Kurienreform aufgelösten Medienrates. (rv)

Europa leidet an Gedächtnisverlust und ist unfruchtbar, warnt Papst Franziskus

Konflikt der 1960er führte zum Verrat am eigenen Vermächtnis und lässt Jugend ohne Wurzeln – Rückbesinnung auf christlichen Ursprung und sakramental verortetes Familienbild nötig für eine christliche, solidarische Gesellschaft, so der Pontifex.

VATIKANSTADT – Papst Franziskus hat in einer ausführlichen Rede zu Europa die Ehe von Mann und Frau verteidigt, die Unfruchtbarkeit der Revolution der 1968er verurteilt und betont, dass die Familie das notwendige Fundament einer christlichen, solidarischen Gesellschaft ist – auch und gerade für ein Europa, dem man vorwerfen könne, „Verrat an seinen Idealen“ verübt zu haben.

Der Pontifex sprach vor vor Teilnehmern der Tagung „(Re)Thinking Europe“, bei der 350 Teilnehmer aus 28 Delegationen sämtlicher EU-Nationen, zusammen mit Vertretern katholischer Organisationen und Bewegungen, an diesem Wochenende in Rom den christliche Beitrag für eine Zukunft Europas diskutierten.

Franziskus wörtlich:

„Die Familie bleibt als erste Gemeinschaft der grundlegendste Ort dieser Entdeckung [christlicher Identität]. In ihr wird die Verschiedenheit hochgehalten und zugleich in der Einheit wieder zusammengefasst. Die Familie ist die harmonische Einheit der Unterschiede zwischen Mann und Frau, die umso wahrer und tiefer ist, je mehr sie fruchtbar und fähig ist, sich für das Leben und für die anderen zu öffnen.“

Seit den 60er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts, so der Papst weiter, sei „ein beispielloser Generationenkonflikt im Gang“.

Dieser habe dazu geführt, „dass man bei der Weitergabe der Ideale, die das große Europa gebildet haben, dem Vermächtnis den Verrat vorgezogen hat“.

„Auf die Ablehnung dessen, was von den Vätern kam, folgte so die Zeit einer dramatischen Unfruchtbarkeit und dies nicht nur weil in Europa wenig Kinder gezeugt werden und es allzu viele sind, die ihres Rechtes, geboren zu werden, beraubt worden sind (…)“.

Schlimmer noch als diese Verleugnung der natürlichen wie übernatürlichen Wahrheit über Sexualität: Diese Revolution habe sich als unfähig erwiesen, so Franziskus weiter, „den jungen Menschen die materiellen und kulturellen Werkzeuge zu übergeben, um sich der Zukunft zu stellen“.

„Europa erlebt eine Art Gedächtnisverlust. Dazu zurückzukehren, eine solidarische Gemeinschaft zu sein, bedeutet, den Wert der eigenen Vergangenheit wiederzuentdecken, um die eigene Gegenwart zu bereichern und den nachfolgenden Generationen eine Zukunft der Hoffnung zu übergeben“. (CNA Deutsch)

D: Brandmüller warnt vor Schisma in der Kirche

Quell: Radio Vatikan (Screenshot am 28. Oktober)

Kardinal Brandmüller, einer der Dubia Kardinäle warnt vor einem Schisma in der Kirche. „Gelte die erneute zivile Heirat nach der Scheidung in der Kirche nicht mehr als Sünde, führe das zu einem Schisma, einer Spaltung der Kirche, warnte Brandmüller in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Artikel der Kath. Nachrichtenagentur (kna) bei Radio Vatikan (rv) am 28. Oktober 2017.

Zum Artikel:  >> D: Brandmüller verteidigt „Dubia“-Anfrage

Welche Rolle spielt das Christentum für Europas Zukunft?

VATIKANSTADT – Der Zeitpunkt hätte kaum dramatischer und treffender sein können: Am gleichen Tag, an dem in Barcelona das katalonische Parlament für die Unabhängigkeit von Spanien stimmte, hat in Rom ein Treffen über die Zukunft Europas und der Europäischen Union begonnen.

Nicht nur Katalonien, Brexit und andere Unabhängigkeitsbestrebungen belasten die EU. Die Länder der Union ringen mit der Massenmigration, islamistischem Terror, dem demographischen Niedergang, Misstrauen gegenüber Institutionen und „Eliten“, Populismus und Demagogie. Kurzum: Die EU ist in der Krise, und Europa, darin sind sich viele Beobachter einig, steht an einem Kreuzweg.

Das Bild des Kreuzwegs ist gestern – neben den Beziehungen untereinander – Hauptthema zum Auftakt der Konferenz im Vatikan gewesen.

Unter dem Titel „(Re)Thinking Europe“ soll der christliche Beitrag für eine Zukunft Europas neu erörtert werden von 350 Teilnehmern aus 28 Delegationen sämtlicher EU-Nationen, zusammen mit Vertretern katholischer Organisationen und Bewegungen. Auch Papst Franziskus wird eine Rede halten.

Klimawandel wichtiger als Glaube und Familie?

Das Schicksal des Kontinents sei, angesichts der aktuellen Probleme Europas, auch dem Heiligen Stuhl nicht gleichgültig, sagte Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin in seiner Eröffnungsrede. Der Heilige Stuhl „wird immer seinen Beitrag anbieten wollen“. Die EU sei ein menschliches Projekt, so Parolin weiter.

Das „Projekt Europa“ habe Großes bewirkt, sagte in seiner Auftaktrede Kardinal Reinhard Marx, Vorsitzender der Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Gemeinschaft (COMECE), die das Treffen mit veranstaltet.

Der deutsche Kardinal, der auch Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz ist, identifizierte Klimawandel, Digitalisierung der Arbeitswelt und Migration als die wichtigen Themen. Es stelle sich gleichzeitig die Frage, wie und was die Kirche beitragen könne, so Marx weiter.

Für andere Beobachter ist Europas Krise des Glaubens und der Familie die zentrale Frage, und die Antwort darauf völlig klar. So etwa für den renommierten Philosophen Sir Roger Scruton, einer Köpfe der Pariser Erklärung für ein „Europa, wo(ran) wir glauben können“. Dieser sagte kürzlich gegenüber CNA Deutsch:

„Die Katholische Kirche sollte tun, wozu sie berufen ist, namentlich das Evangelium predigen und den Glauben verteidigen“.

Dass so unterschiedliche Wahrnehmungen darüber, was eigentlich das Problem ist, an diesem Wochenende differenziert diskutiert werden können, auch und gerade für ein Europa mit Zukunft: Das hat im Vorfeld der aktuellen Konferenz der Botschafter Ungarns, Eduard Habsburg, gegenüber CNA gewürdigt. Habsburg begrüßte die Initiative des Heiligen Stuhls, Gastgeber einer solchen Konferenz zu sein.

Wenn Europa wirklich fortschreiten wolle, dann „muss es meiner Meinung nach zu seinen christlichen Wurzeln zurückkehren“, so der ungarische Botschafter, der bei der Konferenz die italienischsprachige Gruppe leitet.

Der Betonung von Glaube und Familie als zentrale Herausforderungen stimmt Frankreichs Botschafter am Heiligen Stuhl zu. Philippe Zeller betonte gegenüber CNA, wie wichtig es sei, an Europas christliche Wurzeln und das gemeinsame Vermächtnis zu erinnern – denn „derzeit läuft es für Europa tatsächlich nicht sehr gut“. Daher seien sie, als europäische Botschafter am Heiligen Stuhl, froh und dankbar für diese Konferenz, und die Möglichkeit einer offenen Diskussion.

Mit Spannung erwartet wird neben den Debatten auch die Rede von Papst Franziskus. Dieser hat in der Vergangenheit immer wieder mit deutlichen Worten Tadel geübt. So sagte er dem Europäischen Parlament am 25. November 2014, dass Europa eine „Großmutter und nicht mehr fruchtbar und lebendig ist“.

Elise Harris, Hannah Brockhaus, Pilar Pereiro und Alessio di Cinto trugen zur Berichterstattung bei. (CNA Deutsch)

Zum ersten Mal online zu sehen: Mittelalterliche Handschriften aus bayerischem Kloster

MÜNCHEN – Eine halbes Jahrtausend alte Schriften, von Hand gefertigt, können nun zum ersten Mal online betrachtet und gelesen werden. Die ersten sieben Handschriften des St. Birgitta-Klosters im oberbayerischen Altomünster sind digitalisiert und ab sofort für Forscher und alle Interessierten zugänglich.

Bei den Büchern handelt es sich um sechs lateinische Antiphonarien – Bücher für das Stundengebet – sowie Sammlungen liturgischer Gesänge aus dem späten 15. und dem frühen 16. Jahrhundert; außerdem eine deutschsprachige Handschrift mit der Ordensregel der Birgittinnen aus dem Jahr 1501.

Die Antiphonarien zählen zu den ältesten Handschriften im Buchbestand von Altomünster und wurden bereits in dem Forschungsprojekt „Schriftlichkeit in süddeutschen Frauenklöstern“ der Bayerischen Staatsbibliothek, des Bayerischen Hauptstaatsarchivs und der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster wissenschaftlich erfasst.

Alle sieben Werke zeichnen sich aufgrund ihrer Ausgestaltung und Buchmalerei innerhalb des Buchbestandes besonders aus.

Die Digitalisierung der Bücher erfolgte in enger Zusammenarbeit mit dem Münchener Digitalisierungszentrum der Bayerischen Staatsbibliothek. Bei dem Verfahren wurden die Handschriften seitenweise in Handauflage mit Hochleistungsscannern eingescannt. Die Online-Veröffentlichung und die Langzeitarchivierung der Daten übernimmt die Bayerische Staatsbibliothek. Die Originale der Handschriften werden in der Diözesanbibliothek des Erzbistums in München aufbewahrt.

Bis zum Ende des kommenden Jahres werden alle Handschriften und Druckwerke der Klosterbibliothek bis zum Erscheinungsjahr 1803, dem Jahr der Säkularisation, vollständig zugänglich gemacht sein.

Die Digitalisierung ist auch eine Folge des Kloster-Sterbens im deutschsprachigen Raum: Das Erzbistum München und Freising hat im Januar 2017 das St. Birgitta-Kloster nach dessen von den Brigittinnen übernommen. Derzeit entwickelt das Erzbistum in einem Prozess Ideen für die zukünftige Nutzung des Geäudes im Landkreis Dachau.

Die digitalisierten Handschriften stehen auf der Website der Bayerischen Staatsbibliothek unter www.digitale-sammlungen.de zur Verfügung. (CNA Deutsch)

Blutreliquien des heiligen Johannes Paul II. gestohlen

VATIKANSTADT – Die italienischen Behörden ermitteln im Fall des Diebstahls von Blutreliquien des heiligen Papstes Johannes Paul II. aus dem Heiligtum von Montecastello im Norden des Landes.

Laut Angaben der Nachrichtenagentur Efe wurden die Reliquien zusammen mit Knochenfragmenten des seligen Jerzy Popieluszko, einem polnischen Priester, der 1984 getötet worden war, gestohlen. Beide befanden sich im Hochaltar.

Der Vorfall ereignete sich letzte Woche, die Nachricht wurde aber erst gestern bekanntgegeben. Nach dem ersten Stand der Ermittlungen gaben sich die Diebe als Touristen aus und entwendeten die Reliquien kurz vor Schließung des Heiligtums.

Der Pfarrer des Heiligtums, Giuseppe Mattanza, erklärte gegenüber Efe, dass es sich um eine „schwerwiegende Tat“ handle und forderte die Diebe auf, die Reliquien zurückzugeben.

Wie es oft der Fall ist, waren die Reliquien des Papstes und des seligen Popieluszko ein Geschenk an das Heiligtum, hier ein Geschenk des emeritierten Erzbischofs von Krakau, Kardinal Stanislaw Dziwisz, dem ehemaligen Privatsekretär des Papstes.

Der Priester Jerzy Popieluszko wurde am 14. September 1947 geboren. Das kommunistische Regime hatte für den 13. Oktober 1984 einen Anschlag auf sein Auto geplant, um ihn zu töten, der jedoch scheiterte. Ein alternativer Plan – seine Entführung – wurde am 19. Oktober von drei Offizieren durchgeführt. Diese warfen ihn lebend in den Weichsel-Stausee, nachdem sie Steine an seine Füße gebunden hatten, damit sein Körper nicht an die Oberfläche käme. Sein Leichnam wurde am 30. Oktober geborgen.

Die Meldung dieses politischen Mordes erschütterte ganz Polen und die Mörder sowie einer ihrer Vorgesetzten wurden für die Straftat verurteilt. (CNA Deutsch)

Vatikan: Wasser als Element der Solidarität

Mit einer Botschaft über die Bedeutung des Wassers wandte sich Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin in dieser Woche an die Teilnehmer einer internationalen Umweltkonferenz. Diese findet unter dem Thema „Wasser und Klima. Die großen Flüsse der Welt im Vergleich“ von Montag bis Mittwoch in Rom statt. Im Namen von Papst Franziskus machte Parolin auf die Bedeutung des Wassers als Menschenrecht, als spirituelles Symbol vieler Religionen, aber auch als zerstörerische Naturgewalt aufmerksam. Oftmals sei Wasser jedoch auch eine Quelle von Konflikten, so der Kardinal mit Blick auf heutige Auseinandersetzungen um Wasser. Dagegen plädierte der Vatikanvertreter für eine Sicht auf das Wasser als mögliches Element der Solidarität und der Zusammenarbeit. (rv)

Chor der Sixtinischen Kapelle veröffentlicht neue CD

VATIKANSTADT – Es ist das dritte Jahr in Folge, in dem der Chor der Sixtinischen Kapelle eine neue CD herausbringt. Dieses Jahr ist sie der Adventszeit und Weihnachten gewidmet. Ein Höhepunkt sind Kompositionen von historischen Manuskripten der Renaissance der Vatikanischen Bibliothek.

Produziert wurde die CD, die am 27. Oktober in Italien auf den Markt kommt, und am 3. November weltweit, zusammen mit der Deutschen Grammophon.

Zu hören ist neben polyphonen Werken des beliebten Kompositionen des Renaissance-Komponisten Palestrinasunter auch Perotins “Beata Viscera Mariae Virginis.” Der als Perotin der Große bekannte Künstler lebte 1160-1230.

Vorgestellt hat die CD der Präfekt des Päpstlichen Hauses, Erzbischof Georg Gänswein zusammen mit Msgr. Massimo Palombella, Leiter des Chors. (CNA Deutsch)