D: Handliche Informationen zu Papst Benedikt XVI.

Handliche Informationen über Leben und Werk von Joseph Ratzinger / Papst Benedikt hat das katholische Hilfswerk Kirche in Not herausgebracht. Die Broschüre aus der Reihe „Glaubens-Kompass“ zum 90. Geburtstag des emeritierten Papstes fasst die Biografie, die Kernanliegen und die wichtigsten Entscheidungen und Ereignisse seines Pontifikates zusammen. Vom Habemus Papam bis zum Amtsverzicht sind eine Reihe von Themen kundig und übersichtlich präsentiert: die Wiederzulassung der alten Messe und das zunächst unglücklich verlaufende Versöhnungsangebot an die Piusbruderschaft, die Ökumene mit der Orthodoxie und den Anglikanern und die Enzykliken, die Jesusbücher und Auslandsreisen, die Regensburger Rede bis hin zu Benedikts Beschämung über sexuellen Missbrauch in der Kirche und seine Anstrengungen zur Aufarbeitung dieser Fälle. Der 20-seitige Glaubens-Kompass im DIN-A6-Format kostet 35 Cent und ist bei „Kirche in Not“ erhältlich. (rv)

Benedikt XVI.: Vatikan-Sonderbriefmarke zum 90. Geburtstag

Den 90. Geburtstag Benedikts XVI. nimmt die Vatikanpost zum Anlass, eine Sonderbriefmarke herauszugeben. Am kommenden 4. Mai soll das Postwertzeichen in Umlauf gebracht werden, das dem emeritierten deutschen Papst gewidmet ist. Das meldet das vatikanische Presseamt an diesem Dienstag. Die Marke, auf der Benedikt XVI. in Gebetshaltung abgebildet ist, hat einen Nennwert von 0,95 Euro. Am Rand einer jeden Marke sowie auf dem Bogen, der vier Briefmarken enthält, stehen auf Italienisch die Worte: „90. Geburtstag des emeritierten Papstes Benedikt XVI.“ Auf dem Bogen außerdem zu sehen: ein Bild des emeritierten Papstes mit seinem Nachfolger, Papst Franziskus, in brüderlicher Umarmung. Am kommenden 16. April, der dieses Jahr auf den Ostersonntag fällt, wird der im bayerischen Marktl am Inn geborene Joseph Ratzinger/Benedikt XVI. 90 Jahre alt.

Weitere Marken widmet der Vatikan dem 100. Jahrestag der Erscheinung der Gottesmutter von Fatima sowie dem 1950. Jahrestag des Martyriums von Peter und Paul, das auf 67 nach Christus datiert wird. (rv)

5 Zahlen, die jeder Katholik über die Kirche in der Welt wissen sollte

VATIKANSTADT – Wie viele Katholiken gibt es auf der Welt? Die Vatikanische Druckerei hat das „Päpstliche Jahrbuch 2017“ und das „Jahrbuch der Statistiken der Kirche 2015“ veröffentlicht, die darüber aktuelle Auskunft geben. Zu den wichtigsten Zahlen gehören diese fünf:

1. Es gibt 1285 Millionen Katholiken, das sind 17,7 Prozent der gesamten Weltbevölkerung.

Im Jahr 2014 belief sich diese Zahl auf 1272 Millionen, man verzeichnete also einen Zuwachs von 1 Prozent.

Laut einer Studie des Pew Research Center waren die Christen – Katholiken und Christen anderer Konfessionen – zwischen 2010 und 2015 mit 2.263 Millionen Menschen die größte religiöse Gruppe der Welt.

Die Muslime sind mit 1.800 Millionen Menschen die zweitgrößte religiöse Gruppe.

2. Die Hälfte aller Katholiken lebt in Amerika

Amerika bleibt mit 49 Prozent Anteil weiterhin der Kontinent mit der größten Anzahl Katholiken weltweit, gefolgt von Europa mit 22,2 Prozent, während es dort 2010 noch 23,8 Prozent waren.

In Afrika leben 17,3 Prozent aller Katholiken, in Asien circa 11 Prozent.

In Ozeanien beläuft sich die Zahl der Katholiken auf 0,7 Prozent.

3. Brasilien ist weltweit das Land mit den meisten Katholiken

In Brasilien leben 172,2 Millionen Katholiken, das sind 26,4 Prozent der Gläubigen Amerikas. Danach kommt Mexiko mit 110,9 Millionen, gefolgt von den Philippinen mit 83,6 Millionen. In Deutschland sind es 23,7 Millionen.

4. Es gibt 136 Priester weniger

Im Jahr 2015 verzeichnet man einen Rückgang der Priesterzahl gegenüber 2014. Somit ändert sich die Tendenz, die die Jahre zwischen 2000 und 2014 gekennzeichnet hatte. Der Rückgang zwischen 2014 und 2015 beträgt 136. Insgesamt gibt es 415.656 Priester auf der ganzen Welt.

In Europa bemerkt man einen Rückgang um 2.502, in allen anderen Kontinent steigt die Zahl hingegen: 1.133 mehr in Afrika, 1.104 mehr in Asien, 82 mehr in Ozeanien, 47 mehr in Amerika.

5. Der Zuwachs der Katholiken ist Afrika zu verdanken

Im Vergleich zum Jahr 2010 zeigt sich 2015 ein Wachstum von 7,4 Prozent. Damals waren es 1196 Millionen Katholiken, jetzt sind es 1285 Millionen.

In diesem Zeitraum von fünf Jahren gab es in Afrika einen Zuwachs von 19,4 Prozent, was die Wachstumsrate der Bevölkerung im Allgemeinen noch übertraf.

In Europa, Amerika und Asien nahm die Zahl der Katholiken zu oder ab, quasi in Korrelation zum Wachstum oder dem Rückgang der Bevölkerung generell. (CNA Deutsch)

Kardinal Koch: „Benedikt XVI. war konsequent ökumenisch“

Mit einer Festschrift ehrt die vatikanische Joseph-Ratzinger-Stiftung den emeritierten Papst Benedikt XVI. zu seinem 90. Geburtstag. Am Donnerstagabend wurde die italienischsprachige Festschrift in Vatikan-Nähe präsentiert. Sie trägt den Titel „Cooperatores Veritatis“ (Mitarbeiter der Wahrheit), der dem Bischofsmotto Benedikts entspricht, und enthält Aufsätze aller Gelehrten, die bisher mit dem Ratzinger-Preis für Theologie ausgezeichnet wurden.

Kurienkardinal Kurt Koch, der vatikanische Ökumene-Verantwortliche, würdigte bei der Präsentation Benedikts Pontifikat (2005-2013) als „konsequent ökumenisch, weil es ganz christozentrisch und evangelisch war“. Im ständigen Verweis auf Christus seien dem Papst aus Deutschland „stille Reformen aus der Mitte des Glaubens heraus“ gelungen, etwa im Bereich der Liturgie. An der Veranstaltung im Patristischen Institut des Augustinerordens direkt am Petersplatz nahmen zahlreiche Weggefährten des emeritierten Papstes teil, darunter die Kardinäle Müller, Sodano, Bertone und Ravasi. Benedikt XVI. wird am Ostersonntag, den 16. April, 90 Jahre alt. (rv)

Einbrecher in Kloster auf Madagaskar vergewaltigen Schwestern und deutsche Helferin

ANTANANARIVO – Bei einem bewaffneten Raubüberfall auf ein Kloster auf Madagaskar haben die Täter offenbar eine deutsche Helferin und vier Schwestern vergewaltigt.

Wie örtliche Medien berichten, drangen offenbar rund ein Dutzend Männer in der Nacht vom vergangenen Freitag auf Samstag in das Kloster der Schwestern Unserer Lieben Frau von Salette ein, plünderten die Unterkünfte und vergewaltigten fünf Frauen. Ein herbei geeilter Mann, der sich den Tätern entgegen stellte, wurde zusammengeschlagen, hieß es.

Polizeikräfte haben 25 Menschen in Gewahrsam genommen und verhören diese, berichtet „Newsmada“.

Die Madagassische Bischofskonferenz verurteilte die Tat als „abscheulicher Akt des Barbarismus“. Der Staat müsse die Menschen besser vor marodierenden Banditen schützen, forderte der Vorsitzende der Konferenz, Erzbischof Desire Tsarahazana von Toamasina, laut einem Bericht von „L’Express“.

Die Täter flohen mit rund 6.000 Euro in Bargeld sowie Laptops, Tablets und Mobiltelephonen. Das deutsche Opfer soll mittlerweile das Land verlassen haben.

Das Kloster der Salettinerinen befindet sich in Antsirabe, der drittgrößten Stadt der vor Mosambik im Indischen Ozean gelagerten Insel . (CNA Deutsch)

Müller: „Benedikt XVI. wird in Geschichte eingehen“

 „In kleinem Kreis“ wird der emeritierte Papst Benedikt XVI. seinen 90. Geburtstag feiern – und dabei wird am Ostermontag, einen Tag nach dem runden Geburtstag, sicher auch Gerhard Ludwig Müller nicht fehlen. Der Kardinal ist Nachfolger Joseph Ratzingers im Amt des Präfekten der vatikanischen Glaubenskongregation, und kaum jemand kennt Benedikts Schriften so gut wie er.

„Ich habe schon einiges geschrieben über ihn und bin auch Herausgeber der Gesammelten Werke: 16 Bände.“ Das sagte der deutsche Kurienkardinal im Gespräch mit Radio Vatikan. „Die Ausgabe ist schon weit vorangeschritten. Wer beim Zustandekommen dieser Ausgabe beteiligt ist oder wer sie in den jeweiligen Sprachen gelesen hat, der weiß, dass Papst Benedikt ein großer, bedeutender Theologe ist und dass er dieses theologische Wissen, diese Erfahrung eingebracht hat in sein Pontifikat. Und dass er mit einem bedeutenden Pontifikat auch in die Geschichte eingehen wird – unabhängig davon, was die eine oder andere interessierte Stimme theologischer Herkunft von sich gibt. Aber die Beurteilung der Kriterien in Geschichte und Theologie sind eben andere, und hier kommt es bei jedem Pontifikat darauf an, wie jemand mit der eigenen Person die Sendung und den Auftrag annimmt, der ihm in der Person des heiligen Petrus von Christus selber übertragen worden ist.“

„Benedikts Rücktritt ist nicht wie der eines Ministers“

In den letzten Jahrhunderten wurde gemeinhin nach dem Tod eines Papstes die Bilanz seines Pontifikats gezogen. Doch mit dem Papst aus Deutschland verhält es sich anders: Er lebt, hat sich aber vor vier Jahren aus dem Petrusdienst zurückgezogen. Wir fragten Kardinal Müller, wie sich denn das Pontifikat Benedikts unter dem Blickwinkel des jetzigen, argentinischen Pontifikats beurteilen lasse.

„Diese Frage ist nicht so leicht zu beantworten, weil wir keine vergleichbaren geschichtlichen Kategorien haben… Wenn Benedikt XVI. auf die Ausübung des Primats verzichtet hat und, auf Deutsch gesagt, zurückgetreten ist von diesem Amt, dann ist das ja nicht so, wie wenn ein Präsident eines Staates oder ein Minister zurücktritt, sodass sein Amt der Vergangenheit angehört. Sondern das ist ja auch eine persönliche Beauftragung durch Christus, die jetzt auf diese Weise nicht mehr ausgeübt wird, da wir jetzt einen neuen, anderen Papst haben. Aber Benedikt hat das eben auch so definiert, dass er gerade als emeritierter Papst durch das Gebet und durch sein Wohlwollen dem päpstlichen Auftrag und der Sendung bleibend verbunden ist. Ich glaube auch, dass gerade durch sein Erbe in der Theologie und auch in seinem päpstlichen Lehramt er weiterhin noch wesentliche Orientierung bietet für das Verständnis des katholischen Glaubens.“

Ganze Glaubenskongregation wird gratulieren

Es sei „schön für ihn und für uns“, dass der Geburtstag des emeritierten Papstes dieses Jahr auf den Ostersonntag fällt, urteilt Kardinal Müller – auch wenn an einem solchen Tag natürlich „keine große Gratulations-Tour“ stattfinden könne. „Jedenfalls werden wir ihm von der ganzen Glaubenskongregation aus schreiben, Glückwünsche aussprechen, alles Gute und Gottes Segen wünschen für den Weg, so wie Gott ihn für ihn bestimmt hat.“ (rv)

WJT-Treffen in Rom: „Von Krakau nach Panama“

Stabwechsel: In Rom haben die Arbeiten zur Übergabe des Weltjugendtages an die panamaischen Organisatoren des Jugendtreffens 2019 begonnen. „Von Krakau nach Panama – die Synode unterwegs mit den jungen Menschen“ heißt das Forum, zu dem die Diözese Rom mit dem päpstlichen Rat für Laien, Familie und Leben vom 5. bis 9. April junge Menschen sowie Vertreter katholischer Organisationen und Bewegungen aus der ganzen Welt eingeladen hat. 104 Länder sind mit 44 Organisationen vertreten, um eine Bilanz zum letzten Weltjugendtag in Krakau zu ziehen und die Weichen für das Großereignis zu stellen, das im Jahr 2019 durch die Erzdiözese Panama ausgerichtet wird. Auch die kommende Weltbischofssynode im Vatikan, die auf Wunsch von Papst Franziskus zum Thema „Jugend und Berufungen“ tagen wird, soll durch die Arbeit der jungen Menschen inspiriert und begleitet werden.

Der Präsident des Päpstlichen Rates für Laien, Familie und Leben, Kardinal Kevin Farrel, zeigte sich erfreut über das große Interesse an der Veranstaltung, die „von großer Wichtigkeit für das Leben der Kirche“ sei. Er begrüßte die Teilnehmer im Namen des Papstes und betonte, das Vorbereitungstreffen sei das größte seiner Art, das jemals stattgefunden habe. Ein Höhepunkt des Treffens der zahlreichen jungen und in der Jugendpastoral engagierten Menschen wird die Gebetsvigil mit Papst Franziskus am Vorabend des Palmsonntags sein. Radio Vatikan überträgt die Vigil mit deutschem Kommentar am kommenden Samstag ab 17.30 Uhr live über Yotube, Facebook und den Vatican Player. (rv)

Exklusiv: „Papst Benedikt ist ein Kirchenlehrer“

Das Vorwort von Erzbischof Georg Gänswein zum Buch „Über den Wolken mit Benedikt XVI.“, herausgegeben von Angela Ambrogetti.

VATIKANSTADT – Am Ostersonntag 2017 feiert Papst emeritus Benedikt seinen 90. Geburtstag. Rechtzeitig dazu kommt nun, am kommenden Montag, eines der bemerkenswertesten Bücher über die Person und sein Pontifikat heraus: „Über den Wolken mit Benedikt XVI.“

Tatsächlich ist es eine Lektüre nicht nur „wie im Flug“, sondern buchstäblich die Möglichkeit, noch einmal mit Benedikt auf seinen Stationen durch die Weltkirche zu reisen – und dabei jene zu hören, die sein Pontifikat aus nächster Nähe begleiteten.

Herausgeberin ist die bekannte Vatikanistin und Chefredakteurin der italienischen Ausgabe von CNA, Angela Ambrogetti.

Das Buch erschien zuerst 2013 in italienischer Sprache. Doch mit Blick auf den 90. Geburtstag des Theologenpapstes aus Bayern und die aktuelle Situation der Weltkirche, gewinnt die deutsche Übersetzung  noch einmal aufregend neu an Aktualität.

Ganz zu schweigen vom Vorwort, das Erzbischof Georg Gänswein geschrieben hat, und das CNA Deutsch hier exklusiv vorab publiziert.

VORWORT

von Erzbischof Georg Gänswein

Privatsekretär von Papst em. Benedikt XVI.

Präfekt des Päpstlichen Hauses

Papst Benedikt XVI. ist ein Kirchenlehrer. Und mein Lehrer ist er bis heute geblieben. Lehren war immer seine Leidenschaft. Wie der heilige Paulus in Athen hat aber auch dieser Völkerapostel niemals die Agora gescheut und die freimütige Verteidigung der Wahrheit auf dem Markt der Meinungen. Die Liebe zu dieser Berufung lässt sich auch aus vielen seiner oft prophetischen Antworten herauslesen, die er „über den Wolken“ den Journalisten gab, die ihn stets kritisch begleiteten.

Auch in schwersten Zeiten bewahrte er sich die Heiterkeit seines Herzens wie in jenen Momenten, wenn er auf dem Petersplatz die Fragen von Kindern beantwortete, natürlich ohne Manuskript oder Notizen, immer völlig frei. So war es auch hier. Und so schwierig konnten die Fragen der kritischsten Medienvertreter nie sein, dass er sie nicht immer ebenso präzise wie furchtlos und druckreif beantwortete, wie diese Sammlung dokumentiert. Ja, der Papst aus Bayern hat das intellektuelle Abenteuer eines freien Austauschs mit der säkularen Welt nicht gescheut. Als diese Gespräche nach seinem Amtsverzicht im Jahr 2013 zuerst auf Italienisch erschienen sind, schrieb ich noch, sie seien ein Verständnis-Schlüssel zur oft unterschätzten Menschlichkeit des Heiligen Vaters und zu dem, was er auf seinen verschiedenen Reisen in verschiedene Länder auf seine sehr persönliche Weise gesagt habe.

Das stimmt auch jetzt noch.

Heute sehe ich in dieser Dokumentation aber auch noch einmal, wie schwer ihm im Jahr 2012 die Entscheidung zu seinem Rücktritt und zum Abschied von dieser Welt des großen Dialogs gefallen sein muss, als ihn die Kräfte verließen und ihm nicht in weiteren Gesprächen mit Vertretern internationaler Medien, sondern im intensiven Zwiegespräch mit dem Herrn selbst bewusst wurde, dass die Zeit näher rückte, in einem letzten großen und souveränen Akt Platz zu machen für einen Nachfolger. Das war ihm wahrlich nicht leicht gefallen. Doch er wusste: Die universale Weltkirche lässt sich heute nicht mehr aus der Zurückgezogenheit der päpstlichen Gemächer leiten. Die Kirche braucht nicht nur das prophetische Wort, sondern auch das offene Gespräch wie die Luft zum Atmen. Päpste müssen daher auch reisen wie die Apostelfürsten Petrus und Paulus. Und die Herde der Christen braucht einen Oberhirten, der unermüdlich darauf schaut, dass sie sich nicht zerstreut. Aber – und auch das dokumentiert diese Chronik öffentlicher Begegnungen Benedikts XVI. mit den Medien wunderbar – das oberste Hirtenamt war für ihn bis dahin nicht nur schwere Last, sondern auch Erfüllung und Seelenfreude, auf alle Herausforderungen auf der Höhe der Zeit und freimütig im Licht der Menschwerdung Gottes zu antworten.

Von diesem Licht leuchtet dieses Feuerwerk fröhlicher Frömmigkeit heute vielleicht noch mehr als im Schock und Staunen des Jahres 2013, als Angela Ambrogetti die Gespräche der Reisen des Papa emeritus für dieses Buch zusammen stellte. Mich erfreut deshalb auch sehr der neue Titel, den der Verlag dieser Sammlung nun im Deutschen gegeben hat, weil er in der deutschsprachigen Welt ja unwillkürlich auch die Melodie eines populäres Liedes in Erinnerung ruft, wie ich mir von dem Verleger habe sagen lassen, wo es heißt: „Über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein.“ An den Papst wird der Liedermacher Reinhard Mey dabei gewiss nicht gedacht haben. Und dennoch, von der Leichtigkeit genau dieser genuin katholischen und grenzenlosen Freiheit wird dieses Buch noch in vielen Jahren atmen und in unverbrauchter Frische von dem unvergessenen Pontifikat Benedikts XVI. erzählen – in jener Klarheit des Lichts, wie sie hier auf Erden vielleicht nur in 10.000 Metern Höhe über dem Meeresspiegel zu finden ist.

Offiziell erscheint es am kommenden Montag im Fe Medienverlag. (CNA Deutsch)

Papst stärkt Rat für Neuevangelisierung

Franziskus hat die Kompetenzen des Päpstlichen Rats für Neuevangelisierung erweitert. Künftig ist die von Erzbischof Rino Fisichella geleitete Einrichtung auch für Wallfahrtsorte zuständig. Die bisher bei der Kleruskongregation liegende Zuständigkeit wurde vom Papst auf den Neuevangelisierungs-Rat übertragen. In einem „Motu Proprio“ mit dem Datum 11. Februar, das an diesem Samstag veröffentlicht wurde, begründet Franziskus seine Entscheidung. Trotz der derzeitigen „Glaubenskrise“ übten Wallfahrtsorte eine ungebrochene Anziehungskraft aus. Er wolle „die Seelsorge an den Wallfahrtsorten fördern“.

Der Rat für die Neuevangelisierung wurde von Papst Benedikt XVI. eingerichtet. Er war federführend bei der Organisation des von Franziskus ausgerufenen Heiligen Jahres der Barmherzigkeit, das im letzten Herbst zu Ende ging. (rv)

Kardinal Turkson: Würde ist Indikator für Entwicklung

Kirche und Entwicklung: Das reimt sich. Jedenfalls ist der aus Ghana stammende Kardinal Peter Turkson fest davon überzeugt. „Die Rolle der Kirche bei der Förderung von Entwicklung ist sehr stark! Nicht nur im Süden der Welt, sondern so ziemlich überall…“. Turkson leitet die neue Vatikan-Einrichtung für ganzheitliche Entwicklung des Menschen. Am Montag und Dienstag ist er Gastgeber eines Kongresses zu fünfzig Jahren „Populorum progressio“, die Sozialenzyklika von Papst Paul VI., von der sich der Kardinal für den Aufbau seines Friedens-, Umwelts- und Gerechtigkeits-Ministeriums leiten lassen will.

„Eigentlich ist das Fördern von Entwicklung so etwas wie die Natur der Kirche“, sagt Turkson: „Von Anfang an war ja klar, dass man Menschen nicht evangelisieren kann, wenn man sich nicht auch um ihr Wohlergehen kümmert. Bei den ersten Christen wurde gepredigt, aber dann hat man auch das Brot miteinander geteilt und sich vergewissert, ob es Arme in ihren Reihen gab. So ist das in der Kirche auch heute noch. Das Evangelium verkünden – aber gleichzeitig den Menschen fördern. Damit er zumindest das Minimum hat, das ihm seine Würde garantiert.“

„Bruttoinlandsprodukt darf nicht einziger Indikator für Entwicklung sein“

Eigentlich ist das neue Dikasterium, das Papst Franziskus ins Leben gerufen hat, damit irgendwie zuständig fürs große Ganze – worauf will sich der Kardinal denn konzentrieren? „Zuallererst auf den Sinn des Fortschritts, den Sinn der Entwicklung. Das ist das Erste. Wenn Entwicklung nicht bei allem, was in die Wege geleitet wird, jedes mal mitgedacht wird, und wenn dabei nicht auch die Stimme der Religion berücksichtigt wird, dann führt das zu Gewalt – dann ist ganzheitliche Entwicklung der Menschen nicht möglich,“ so der Kardinal, um dann hinzu zu fügen: „Wir glauben wirklich, dass wir in dieser Debatte über die Entwicklung der Menschen einen Beitrag zu leisten haben. Es geht darum, die Menschen nicht auf Objekte zu reduzieren, an denen man eine Entwicklung vollführen muss – nein, sie sind Subjekte, sie müssen selbst die Akteure ihrer eigenen Entwicklung sein! Nur diese Sicht entspricht der Natur des Menschen, den Gott nach seinem Bild geschaffen hat.“

Akteure der eigenen Entwicklung

In diesen Kontext gehört das Bemühen von Papst Franziskus, dafür zu sorgen, dass sich Volksbewegungen und lokale Initiativen immer mehr zusammenschließen. Auf Veranlassung des Papstes haben schon mehrere Kongresse von Basisgruppen stattgefunden, um sie stärker untereinander zu vernetzen. Aber natürlich kann der Vatikan nicht einfach die obere Ebene überspringen, er muss auch mit den großen Playern reden, mit der UNO zum Beispiel.

„Innerhalb der UNO gibt es das UNDP, das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen“, weist Turkson hin. „Hier hat eine Debatte über menschliche Entwicklung begonnen, und hier wurden verschiedene Kriterien für Entwicklung erarbeitet, zum Beispiel Zugang zu Schule und Bildung – damit nicht mehr das Bruttoinlandsprodukt der einzige Indikator für Entwicklung ist! Und dieses Erarbeiten von Kriterien war hervorragend. Man hat endlich mal nicht nur wirtschaftliche, sondern auch den menschlichen Faktor berücksichtigt, und daher rührt im UNO-Rahmen dieser Ausdruck „menschliche Entwicklung“.“

Das hört sich vielleicht noch etwas unkonkret an – gibt auch Kardinal Turkson zu. Aber er arbeitet daran, um das alles ganz konkret zu machen, sagt er. „Wenn man versucht, mehr ins Detail zu gehen und zu fragen, worin besteht denn menschliche Entwicklung, dann hört man als Antwort immer nur: Wahlfreiheit. Dass Leute sich Verschiedenes aussuchen können. Und hier finden wir, dass die Dinge nicht wirklich ins Ziel treffen. Es geht um Würde! Um die Würde des Einzelnen, die Würde der Menschen. Das müsste ein großer Indikator sein, wenn man darauf schaut, was für menschliche Entwicklung sorgt und was sie behindert.“ (rv)