Vatikan und Piusbrüder: Kommt die Versöhnung?

Der Vatikan und die schismatisch orientierte Priesterbruderschaft St. Pius X. gehen weiter aufeinander zu. Das berichtet die Internetseite „Vatican Insider“. Der Vatikan arbeite „an der Perfektionierung der kanonischen Form“, in der die Piusbruderschaft künftig wieder Teil der römisch-katholischen Kirche sein könne. Mit diesen Worten zitiert die Internetseite den Vatikanbeauftragten für den Dialog mit den Piusbrüdern, Guido Pozzo. Die entsprechende kanonische Form werde eine „Personalprälatur“ sein. Ein Abkommen mit den Piusbrüdern sei in Sichtweite, brauche aber noch ein bisschen Zeit, so „Vatican Insider“.

Auch der Leiter der Piusbrüder, Bischof Bernard Fellay, hat laut diesen Angaben bestätigt, dass ein solches Abkommen schon bald möglich sein könnte. Aus seiner Sicht kann die Piusbruderschaft ein solches Abkommen mit dem Vatikan eingehen, ohne darauf zu warten, dass die interne Lage der katholischen Kirche „vollkommen zufriedenstellend“ wird. Von Vatikanseite gibt es derweil keine Angaben zu einem baldigen Abkommen mit der Priesterbruderschaft.

Vier Bischofsweihen durch Erzbischof Marcel Lefebvre gegen den Willen des Papstes hatten 1988 zum Bruch zwischen den Piusbrüdern und Rom geführt. Im Jahr 2000 begann dann eine (stellenweise holprige) Wiederannäherung, vor allem während des Pontifikats von Benedikt XVI..

Die „Personalprälatur“ wurde erst 1983 bei der Einführung des neuen Kodex des Kirchenrechts (CIC) geschaffen. Bislang hat nur das „Opus Dei“ eine solche kanonische Form. (rv)

Malteser: Fra‘ Festings Rücktritt bestätigt, Großkanzler von Boeselager wieder im Amt

ROM – Der entlassene Großkanzler des Souveränen Malteser-Ordens, Freiherr Albrecht von Boeselager, ist wieder im Amt. Gleichzeitig ist der bisherige Großmeister, Fra‘ Matthew Festing, zurückgetreten. Das hat der Malteser-Orden auf seiner Website offiziell bestätigt.

Wörtlich meldet der Orden, dass sich die Regierung des Ordens am heutigen Samstag Nachmittag versammelt habe. Auf der Tagesordnung habe der vom Großmeister Fra‘ Matthew Festing angekündigte Rücktritt gestanden, „gemäß Artikel 16 der Verfassung des Malteser-Ordens“. Diesen habe der Souveräne Rat – die Ordensregierung – angenommen.

Der Papst sei über diesen Rücktritt verfassungsgemäß informiert werden, heißt es weiter.

Tatsächlich hatte Papst Franziskus den Großmeister zu sich einbestellt, den Rücktritt verlangt, und Berichten zufolge diesen auch gleich in schriftlicher Form von Fra‘ Festing eingefordert. Dieser Aufforderung habe Fra‘ Festing entsprochen. Kurz darauf hatte der Vatikan eine Mitteilung veröffentlicht, die ankündigte, dass ein „päpstlicher Delegat“ eine Untersuchung des Ordens übernehmen werde.

Dieses in mehrfacher Hinsicht ungewöhnliche Eingreifen des Papstes war der bisherige Höhepunkt einer Auseinandersetzung des Vatikans mit der Ordensleitung über die Absetzung des Großkanzlers, Freiherr von Boeselager; eine Auseinandersetzung, die wiederum öffentlicher Ausdruck einer komplexen Kontroverse innerhalb des Ordens sein soll, wie Vatikanisten berichteten.

Wie CNA bereits im Vorfeld schrieb, war dieser Schritt des Papstes der zweite von fünf möglichen.

Zwischenzeitlich leitet, so nun die Presse-Mitteilung der Malteser, der Großkommandeur der Malteser, der Österreicher Fra‘ Ludwig Hoffmann von Rumerstein, ad interim den Orden – bis zur Wahl eines neuen Großmeisters.

Dem bisherigen Großmeister, dem Briten Festing, habe die Regierung für sein großes Engagement während seiner neun Jahre im Amt gedankt, so die Mitteilung. Ebenso drückt der Orden seine Dankbarkeit gegenüber dem Papst und seinem Staatssekretär, Kardinal Pietro Parolin aus, „für ihr Interesse an und Sorge für den Orden“.

Unklar ist nun, wer der „Päpstliche Delegat“ sein wird, den Franziskus zur „spirituellen Erneuerung des Ordens“, besonders seiner – zölibatär lebenden – Professritter bestellen werde. Der Souveräne Malteser-Orden werde mit diesem jedoch „voll kooperieren“, teilte der Orden mit. (CNA Deutsch)

Kardinalstaatssekretär besucht drei Länder Afrikas

Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin ist zu einer elftägigen Afrikareise aufgebrochen. Anlass ist das 50-jährige Bestehen diplomatischer Beziehungen zwischen Madagaskar und dem Heiligen Stuhl. Neben dem Inselstaat wird Parolin auch den Kongo besuchen, wo er eine Vereinbarung zwischen Kirche und Staat unterzeichnen wird. Auch ein kurzer Abstecher nach Nairobi in Kenia ist eingeplant.

Es ist der zweite Besuch eines Vertreters des Heiligen Stuhls auf der Insel. Im Jahr 1989 hatte Papst Johannes Paul II. Madagaskar besucht. Im Juni 2014 wurde der Präsident von Madagaskar von Papst Franziskus in Rom in Audienz empfangen. (rv)

In vollem Wortlaut: Papstpredigt zur Ökumene

In der römischen Basilika St. Paul vor den Mauern hat Papst Franziskus an diesem Mittwochabend die diesjährige Gebetswoche für die Einheit der Christen feierlich abgeschlossen. Wir dokumentieren seine Predigt bei der Vesper hier in vollem Wortlaut.

Die Begegnung mit Jesus auf der Straße nach Damaskus verwandelt das Leben des heiligen Paulus von Grund auf. Von jenem Moment an liegt für ihn der Sinn seines Daseins nicht mehr darin, auf die eigenen Kräfte zu vertrauen, um peinlich genau das Gesetz zu befolgen, sondern darin, sich ganz und gar an die gegenleistungsfreie und unverdiente Liebe Gottes zu klammern, an den gekreuzigten und auferstandenen Jesus Christus. So erlebt er, wie ein neues Leben anbricht, das Leben nach dem Geist, in dem er durch die Kraft des auferstandenen Herrn Vergebung, Vertrautheit und Ermutigung erfährt. Und diese Neuheit kann Paulus nicht für sich behalten: Die Gnade drängt ihn, die Frohe Botschaft von der Liebe und der Versöhnung zu verkünden, die Gott in Christus der Menschheit in Fülle anbietet.

Für den Völkerapostel ist die Versöhnung des Menschen mit Gott, deren » Gesandter « er geworden ist (vgl. 2 Kor 5,20), ein Geschenk, das von Christus kommt. Das wird ganz deutlich in dem Text aus dem Zweiten Korintherbrief, dem in diesem Jahr das Thema der Gebetswoche für die Einheit der Christen entnommen ist: „Die Liebe Christi drängt uns zur Versöhnung“ (vgl. 2 Kor 5,14-20). „Die Liebe Christi“: Es handelt sich nicht um unsere Liebe zu Christus, sondern um Christi Liebe zu uns. In gleicher Weise ist die Versöhnung, zu der wir gedrängt werden, nicht einfach unsere Initiative: An erster Stelle ist sie die Versöhnung, die Gott uns in Christus anbietet. Mehr als ein menschliches Bemühen der Gläubigen, die versuchen, ihre Spaltungen zu überwinden, ist sie zuerst einmal eine ungeschuldete Gabe Gottes. Als Konsequenz dieser Gabe ist der Mensch, der Vergebung und Liebe erfahren hat, aufgefordert, seinerseits das Evangelium der Versöhnung in Wort und Tat zu verkünden, ein versöhntes Dasein zu leben und zu bezeugen.

Aus dieser Sicht können wir uns heute fragen: Wie kann man dieses Evangelium der Versöhnung nach Jahrhunderten der Trennung verkünden? Paulus selbst hilft uns, den Weg zu finden. Er betont, dass die Versöhnung in Christus nicht ohne Opfer geschehen kann. Jesus hat sein Leben hingegeben und ist für alle gestorben. Ähnlich sind die Botschafter der Versöhnung in seinem Namen aufgerufen, ihr Leben hinzugeben; nicht mehr für sich selbst, sondern für den zu leben, der für sie gestorben und auferstanden ist (vgl. 2 Kor 5,14-15). Wie Jesus lehrt, retten wir unser Leben nur dann wirklich, wenn wir es aus Liebe zu ihm verlieren (vgl. Lk 9,24). Das ist die Umwälzung (rivoluzione), die Paulus erlebt hat, aber es ist die christliche Umwälzung aller Zeiten: nicht mehr für uns selber zu leben, für unsere Interessen und unsere Image-Pflege, sondern nach dem Bild Christi, für ihn und nach ihm, mit seiner Liebe und in seiner Liebe.

Für die Kirche, für jede christliche Konfession ist es eine Einladung, sich nicht auf Programme, auf Berechnungen und Vorteile zu stützen, nicht auf die Zweckmäßigkeiten und derzeitige Moden zu vertrauen, sondern im ständigen Blick auf das Kreuz des Herrn den Weg zu suchen: Dort ist unser Lebensprogramm. Es ist auch eine Einladung, aus jeder Abschottung herauszukommen, die Versuchung der Selbstbezogenheit zu überwinden, die verhindert, das zu erfassen, was der Heilige Geist außerhalb der eigenen Räume wirkt. Eine echte Versöhnung zwischen den Christen wird sich verwirklichen lassen, wenn wir verstehen, wechselseitig die Gaben des anderen anzuerkennen, und fähig sind, demütig und aufmerksam voneinander zu lernen – voneinander zu lernen! -, ohne zu erwarten, dass zuerst einmal die anderen von uns lernen.

Wenn wir so leben, d.h. um Christi willen uns selbst sterben, wird unser alter Lebensstil in die Vergangenheit verbannt und wir treten, wie damals Paulus, in eine neue Form des Daseins und der Gemeinschaft ein. Dann können wir mit Paulus sagen: » Das Alte ist vergangen « (2 Kor 5,17). Zurückzublicken ist hilfreich und überaus notwendig, um das Gedächtnis zu reinigen. Aber sich auf die Vergangenheit zu versteifen, indem man sich dabei aufhält, an erlittenes und verübtes Unrecht zu denken und nach rein menschlichen Kriterien zu urteilen, kann lähmend sein und verhindern, dass man in der Gegenwart lebt. Das Wort Gottes ermutigt uns, aus dem Gedenken Kraft zu schöpfen, uns an das vom Herrn empfangene Gute zu erinnern. Aber es verlangt auch von uns, die Vergangenheit hinter uns zu lassen, um Jesus im Heute zu folgen und in Ihm ein neues Leben zu leben. Erlauben wir dem, der alles neu macht (vgl. Offb 21,5), uns auf eine neue Zukunft auszurichten, welche offen ist für die Hoffnung, die nicht trügt – eine Zukunft, in der die Spaltungen überwunden werden können und die Gläubigen, in der Liebe erneuert, vollkommen und sichtbar vereint sein werden.

Während wir auf dem Weg der Einheit unterwegs sind, denken wir in diesem Jahr besonders an den fünfhundertsten Jahrestag der protestantischen Reformation. Dass heute Katholiken und Lutheraner gemeinsam eines Ereignisses gedenken können, das die Christen getrennt hat, und dass sie dies hoffnungsvoll tun, indem sie den Schwerpunkt auf Jesus und sein Werk der Versöhnung setzen, ist ein bemerkenswertes Ziel, das durch Gott und das Gebet im Laufe von fünfzig Jahren gegenseitiger Bekanntschaft und ökumenischen Dialogs erreicht wurde.

Indem ich von Gott die Gabe der Versöhnung mit ihm und unter uns erbitte, richte ich meine herzlichen und brüderlichen Grüße an den Vertreter des ökumenischen Patriarchats, Seine Eminenz Metropolit Gennadios, an den persönlichen Vertreter in Rom des Erzbischofs von Canterbury, Seine Gnaden David Moxon und an alle Vertreter der verschiedenen Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften, die hier zusammengekommen sind. Mit besonderer Freude begrüße ich die Mitglieder der gemischten Kommission für den theologischen Dialog zwischen der katholischen Kirche und den altorientalischen Kirchen, denen ich für die Vollversammlung, die in diesen Tagen stattfindet, eine fruchtbare Arbeit wünsche. Ich begrüße auch die Studenten des Ecumenical Institute of Bossey (so ausgelassen!, ich habe sie heute morgen gesehen), die in Rom zu Besuch sind, um Ihre Kenntnis der katholischen Kirche zu vertiefen, sowie die jungen orthodoxen und altorientalischen Christen, die dank der Stipendien vom Komitee für kulturelle Zusammenarbeit mit den orthodoxen Kirchen in Rom studieren – ein Komitee, das beim Rat zur Förderung der Einheit der Christen tätig ist. Den Vorgesetzten und allen Mitarbeitern dieses Dikasteriums drücke ich meine Wertschätzung und meinen Dank aus.

Liebe Brüder und Schwestern, unser Gebet für die Einheit der Christen ist eine Teilhabe an dem Gebet, das Jesus vor seinem Leiden an den Vater richtete: » Alle sollen eins sein « (Joh 17,21). Werden wir niemals müde, diese Gabe von Gott zu erbitten. In der geduldigen und zuversichtlichen Erwartung, dass der Vater allen Gläubigen das Gut der vollen sichtbaren Einheit gewähren möge, wollen wir auf unserem Weg der Versöhnung und des Dialogs vorangehen. Dabei ermutigt uns das heroische Zeugnis so vieler Brüder und Schwestern, die gestern wie heute im Leiden für den Namen Jesu vereint waren und sind. Nehmen wir jede Gelegenheit wahr, welche die Vorsehung uns bietet, um gemeinsam zu beten, gemeinsam zu verkündigen und gemeinsam zu lieben und zu dienen – vor allem gegenüber denjenigen, die am ärmsten und am meisten vernachlässigt sind. (rv)

(UPDATE) Großmeister der Malteser kündigt nach Treffen mit Papst Rücktritt an

 VATIKANSTADT –(UPDATE 11 Uhr mit Bestätigung des Ordens und neuen Informationen) Papst Franziskus hat den Großmeister des Souveränen Malteser-Ordens, Fra‘ Matthew Festing, zum Rücktritt aufgefordert. Dieser werde der Anweisung folgen, bestätigte nun ein Sprecher gegenüber CNA.

„Der Großmeister hat gestern Abend den Papst getroffen“, bestätigte Eugenio Ajroldi di Robbiate am heutigen Mittwoch gegenüber CNA. Der Heilige Vater habe Fra‘ Festing um seinen Rücktritt gebeten.

Der Vorgang „war unerwartet…niemand wusste etwas davon“, so Robbiate weiter, doch sei Festing kooperativ gewesen und habe zugestimmt, seinen Rücktritt nun der Ordensregierung zu unterbreiten.

Der 67 Jahre alte Brite Robert Matthew Festing wurde 2008 zum Großmeister ernannt. Sein voller Titel lautet „Seine Hoheit und Eminenz, Fra’ Matthew Festing, Fürst und Großmeister des Souveränen Ritter- und Hospitalordens des Heiligen Johannes von Jerusalem, von Rhodos und von Malta“. Festing ist Sohn des Feldmarschalls und obersten Befehlshabers des britischen Imperialen Generalstabes, Sir Frances Festing, sowie Nachfahre des seligen Malteser-Ritters Adrian Fortescue.

Das Amt ist des Großmeisters der Malteser ist im Prinzip das eines Staatsoberhauptes – der Orden ist ein souveränes Völkerrechtssubjekt – und gilt normalerweise auf Lebenszeit; die Verfassung des Ritterordens sieht jedoch vor, dass der Großmeister den Regierungsrat einberufen kann, und ihnen seine Resignation unterbreiten. Der Rat muss dann den Rücktritt anerkennen, damit er offiziell in Kraft tritt.

Bis dahin sei Fra‘ Festing „rein technisch weiter Großmeister“, sagte Robbiate. Die Abstimmung erfolge am Samstag.

Auf die Frage, ob der Regierungsrat auch seinen Rücktritt ablehnen könnte, sagte Robbiate, dass dies „theoretisch möglich“ sei. Er halte es jedoch für unwahrscheinlich.

Zur andauernden Untersuchungskommission des Vatikan in die Absetzung des ehemaligen Großkanzlers, Albrecht von Boeselager, äußerte sich der Presse-Sprecher des Ordens nicht.

Wie indessen die katholische Presse-Agentur unter Berufung auf italienische Quellen berichtet, soll offenbar Fra‘ Ludwig Hoffmann von Rumerstein kommissarisch die Leitung des Ordens übernehmen.

Der 1937 geborene Österreicher ist seit 2014 zum zweiten Mal Großkomtur des Souveränen Malteserordens. (CNA Deutsch)

Vatikan/Syrien: Papst schickte Delegation nach Aleppo

Im Auftrag von Papst Franziskus hat eine vatikanische Delegation Aleppo besucht. Gemeinsam mit dem Nuntius in Syrien, Kardinal Mario Zenari, und dessen Berater, reiste der delegierte Sekretär des neu gegründeten Dikasteriums für den Dienst zugunsten der ganzheitlichen Entwicklung des Menschen, Giampietro Dal Toso, vom 18. bis zum 23. Januar in die syrische Stadt. Neben christlichen Gemeinden besuchte die Delegation auch einige Flüchtlingslager, katholische Hilfseinrichtungen und Repräsentanten des Islams, sowie der zivilen Behörden. Es war der erste offizielle Besuch seit dem Ende der Kämpfe in Aleppo.

Die Delegation unterstrich die Verantwortung der Religionen in der Erziehung zu Frieden und Versöhnung. Besonders notwendig seien in Aleppo Nahrungsmittel, Kleidung, Bildung, medizinische Versorgung und Unterkünfte. Die christlichen Gemeinden drückten ihre Dankbarkeit dem Papst gegenüber für seine konstanten Bemühungen für „das geliebte Syrien“ aus. (rv)

USA: Bischöfe begrüßen Anti-Abtreibungspolitik Trumps

Die amerikanischen Bischöfe begrüßen die Entscheidung des neuen Präsidenten Donald Trump, Abtreibungshelfern staatliche Mittel zu kürzen. Das geht aus einem Statement hervor, das der Präsident des Lebensschutzkomitees der US-Bischofskonferenz, Kardinal Timothy Dolan, an diesem Dienstag auf deren Internetseite veröffentlicht hat. Darin erklärt Dolan seine Zufriedenheit über eine der ersten Amtshandlungen Trumps, mit denen er wie bereits seine republikanischen Vorgänger im Amt die Geldmittel für Organisationen, die Informationen über Abtreibung bereitstellen oder diese selbst durchführen, empfindlich kürzt. „Wir gratulieren zu dieser Entscheidung des Präsidenten Trump“, liest man in der Stellungnahme. „Es handelt sich um einen positiven Schritt hin zu einer Wiederherstellung und Stärkung wichtiger [Prinzipien der, Einf. d. R.] Bundespolitik, die das wichtigste Menschenrecht achten, das Recht auf Leben.“ (rv)

Vatikan: Museen mit neuer Webseite und neuer Direktorin

Neues Jahr, neue Direktorin, neue Webseite: Die vatikanischen Museen haben 2017 mit viel frischem Wind ihren Betrieb aufgenommen. Am Montag stellte die Generaldirektorin der päpstlichen Sammlungen, Barbara Jatta, im Vatikan das neue Webportal vor. Unter der Adresse museivaticani.va sind Informationen nunmehr in fünf Sprachen, darunter Deutsch, abrufbar.

Die Seite ist übersichtlich gestaltet und ästhetisch auf der Höhe der Zeit, mit Bildern und Videos macht sie Lust darauf, die altehrwürdige Kunstsammlung der Päpste zu besuchen. Den Museen angegliedert sind die Führungen durch die vatikanischen Gärten und die päpstliche Sommerresidenz in Castelgandolfo, die Papst Franziskus vor einigen Monaten für Besucher freigegeben hatte. Auch über diese Besuchsmöglichkeiten informiert das neue Portal erschöpfend, mit allen heutigen Möglichkeiten, online Eintrittskarten zu erwerben. Die neue Webseite steht – so sagt Barbara Jatta – für einen bestimmten Ansatz: die Kunstschätze der Päpste sollen für möglichst alle Menschen zugänglich sein.

„Die Museen sind entstanden als elitäre Räume des Kunstgenusses für die adelige oder kirchliche Elite. Eine abgeschlossene Form des Kunstgenusses. Heute sind sie zum Glück Orte geworden, die Millionen von Besuchern anziehen. Das ist ein wichtiger Aspekt, auch mit Blick auf unsere Webseite. Wir wollen in die Häuser und in die Computer der ganzen Welt gelangen, und zwar nicht bloß mit unserem touristischen Angebot. Auch indem wir erzählen, wer wir sind, indem wir unsere Werke zeigen, unsere herausragenden Kollektionen. Und auch unsere didaktischen Angebote. Die bieten wir sowohl in den Museen selbst als auch über unsere neue Webseite an.“

Sieben Kilometer Rundgang, alles mitgerechnet, sind die Vatikanischen Museen groß. Das Problem ist, dass die meisten Besucher schon vor dem Eingangstor anstehen müssen: zweihundert Meter Besucherschlange entlang der Vatikan-Mauer ist keine Seltenheit. Barbara Jatta möchte den Online-Verkauf der Eintrittskarten auch deshalb ausbauen, um diese Schlangen möglichst ganz aufzulösen. Überhaupt setzt die Direktorin ganz auf Digitalisierung dessen, was digitalisierbar ist – wobei klar ist, dass kein noch so ausgefeilter Web-Zugang die Begegnung Auge zu Auge mit der Laokoon-Gruppe oder dem Jüngsten Gericht in der Sixtinischen Kapelle ersetzen kann.

„Ich komme von einer sehr weitreichend digitalisierten Einrichtung, der Vatikanischen Bibliothek, und in diese Richtung möchte ich weitermachen. Wir wissen ja, die Bibliotheken waren unter allen Kultureinrichtungen vielleicht diejenigen, die als erste das Internet als Medium des Wissens und der Kommunikation genutzt haben. Ich denke da auch an den Prozess der Digitalisierung unserer Fotografien, nicht nur zu online-Verkaufszwecken, sondern auch mit einem kulturellen Ziel.“

Die 53-jährige Kunsthistorikerin Barbara Jatta, verheiratet und dreifache Mutter, ist seit 1. Januar als Generaldirektorin der Vatikanischen Museen im Amt. Das Webportal hat noch ihr Vorgänger Antonio Paolucci vorbereitet. Der charismatische Italiener verabschiedete sich in den Ruhestand, nachdem er die von ihm als Nachfolgerin ausgewählte Jatta vier Monate lang eingearbeitet hatte. Im Gespräch mit Radio Vatikan sagte Jatta, sie fühle sich in der Verantwortung, das große Erbe Paoluccis weiterzuführen, lasse sich davon aber nicht einschüchtern.

„Ich spüre auch eine moralische und geistliche Verantwortung für mein Amt. Ich möchte gerne eine fortwährende Achtung für die Beziehung zwischen Kunst und Glauben wahren, wenn wir einzelne Vorhaben auswählen, aber auch was unser berufliches Alltagsleben im Museum betrifft.“

Eine Frau an der Spitze der Vatikanischen Museen: Nicht nur für vatikanische, sondern auch für internationale Verhältnisse ist diese Ernennung Avantgarde. So gut wie alle Nationalgalerien Europas, mit Ausnahme des Wiener Kunsthistorischen Museums, haben wie selbstverständlich männliche Direktoren, vom Louvre über den Prado, vom British Museum über die Staatlichen Museen zu Berlin bis hin zur Eremitage. Die Vatikanischen Museen zählen mit bald sechs Millionen Besuchern pro Jahr zu den größten Kunstsammlungen der Welt. (rv)

Papst Franziskus betet für Trump bei Amtseinführung als US-Präsident

VATIKANSTADT – Papst Franziskus hat Donald Trump zur Einführung als 45. Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika gratuliert und dafür gebetet, dass Gott ihm Weisheit und Kraft gebe.

In seiner Botschaft an den neuen US-Präsidenten teilte der Pontifex mit:

„In dieser Zeit, in der unsere Menschheitsfamilie bedrängt ist von schweren humanitären Krisen, die Weitsicht und vereinte politische Antworten erfordern, bete ich, dass Ihre Entscheidungen geführt sein mögen von den reichen spirituellen und ethischen Werten, welche die Geschichte de amerikanischen Volkes geprägt haben und das Engagement Ihrer Nation für den Fortschritt menschlicher Würde und weltweiter Freiheit“.

Diesen Worten fügte Franziskus den Wunsch zu, dass die USA „weiterhin daran bemessen werde, wie das Land sich um die Armen, die Verstossenen und die Bedürftigen kümmert, die, wie Lazarus, vor unserer Tür stehen. Mit diesen Empfindungen bitte ich den Herrn, dass er Ihnen und Ihrer Familie, und dem ganzen geliebten amerikanischen Volk, seinen Segen des Friedens, der Eintracht und jedweden materiellen und spirituellen Wohlstands gewähre.“

Während der Rede zu seiner Amtseinführung schwor Trump, eine Stimme für „die vergessenen“ Menschen der USA zu sein, und „das Land seinem Volk zurückzugeben“.

„Wir, die wir heute hier versammelt sind, erlassen einen neuen Beschluss“, so Trump. Das neue Motto sei: „America first, America first.“

Mit den Nationen der Welt werde er sich um Freundschaft und guten Willen bemühen. Es gehe ihm nicht darum, anderen den amerikanischen „Way of Life“ aufzuzwingen, sondern als Beispiel und Vorbild voranzugehen. (CNA Deutsch)

Panama/USA: Weltjugendtag 2019 bereits im Januar

Der Weltjugendtag in Panama wird 2019 vom 22. bis 27. Januar und damit nicht wie üblich im Sommer stattfinden. Dies hat der Erzbischof des Gastgeberlandes, Jose Domingo Ulloa Mendieta, bei einer Pressekonferenz am Freitag in Panama-Stadt bekannt gegeben. Aus klimatischen Gründen sei der Termin vorgezogen worden.

Den Organisatoren sei durchaus bewusst, dass nicht alle Länder in dieser Zeit Ferien haben, doch seien sie überzeugt, dass diese Tatsache tausende junge Menschen anderer Kontinente nicht davon abhalten könne, nach Panama zu kommen, um Jesus Christus, Maria und dem Nachfolger Petri zu begegnen, äußerte sich der Erzbischof. Panama erwarte die Jugendlichen mit offenen Herzen und Armen. Das Motto des nächsten Weltjugendtages lautet: „Siehe, ich bin die Magd des Herrn. Mir geschehe, wie du es gesagt hast.“ (Lk 1,38)

Die Zusammenkunft des Papstes mit jungen Christen aus aller Welt im Rahmen der Weltjugendtage geht auf Papst Johannes Paul II. zurück. Sie findet im Wechsel von internationaler und regionaler Ebene statt. Der letzte Weltjugendtag hatte 2016 in Krakau stattgefunden. Mit Panama wird zum dritten Mal ein lateinamerikanisches Land der Gastgeber. (rv)