Zum ersten Mal online zu sehen: Mittelalterliche Handschriften aus bayerischem Kloster

MÜNCHEN – Eine halbes Jahrtausend alte Schriften, von Hand gefertigt, können nun zum ersten Mal online betrachtet und gelesen werden. Die ersten sieben Handschriften des St. Birgitta-Klosters im oberbayerischen Altomünster sind digitalisiert und ab sofort für Forscher und alle Interessierten zugänglich.

Bei den Büchern handelt es sich um sechs lateinische Antiphonarien – Bücher für das Stundengebet – sowie Sammlungen liturgischer Gesänge aus dem späten 15. und dem frühen 16. Jahrhundert; außerdem eine deutschsprachige Handschrift mit der Ordensregel der Birgittinnen aus dem Jahr 1501.

Die Antiphonarien zählen zu den ältesten Handschriften im Buchbestand von Altomünster und wurden bereits in dem Forschungsprojekt „Schriftlichkeit in süddeutschen Frauenklöstern“ der Bayerischen Staatsbibliothek, des Bayerischen Hauptstaatsarchivs und der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster wissenschaftlich erfasst.

Alle sieben Werke zeichnen sich aufgrund ihrer Ausgestaltung und Buchmalerei innerhalb des Buchbestandes besonders aus.

Die Digitalisierung der Bücher erfolgte in enger Zusammenarbeit mit dem Münchener Digitalisierungszentrum der Bayerischen Staatsbibliothek. Bei dem Verfahren wurden die Handschriften seitenweise in Handauflage mit Hochleistungsscannern eingescannt. Die Online-Veröffentlichung und die Langzeitarchivierung der Daten übernimmt die Bayerische Staatsbibliothek. Die Originale der Handschriften werden in der Diözesanbibliothek des Erzbistums in München aufbewahrt.

Bis zum Ende des kommenden Jahres werden alle Handschriften und Druckwerke der Klosterbibliothek bis zum Erscheinungsjahr 1803, dem Jahr der Säkularisation, vollständig zugänglich gemacht sein.

Die Digitalisierung ist auch eine Folge des Kloster-Sterbens im deutschsprachigen Raum: Das Erzbistum München und Freising hat im Januar 2017 das St. Birgitta-Kloster nach dessen von den Brigittinnen übernommen. Derzeit entwickelt das Erzbistum in einem Prozess Ideen für die zukünftige Nutzung des Geäudes im Landkreis Dachau.

Die digitalisierten Handschriften stehen auf der Website der Bayerischen Staatsbibliothek unter www.digitale-sammlungen.de zur Verfügung. (CNA Deutsch)

Blutreliquien des heiligen Johannes Paul II. gestohlen

VATIKANSTADT – Die italienischen Behörden ermitteln im Fall des Diebstahls von Blutreliquien des heiligen Papstes Johannes Paul II. aus dem Heiligtum von Montecastello im Norden des Landes.

Laut Angaben der Nachrichtenagentur Efe wurden die Reliquien zusammen mit Knochenfragmenten des seligen Jerzy Popieluszko, einem polnischen Priester, der 1984 getötet worden war, gestohlen. Beide befanden sich im Hochaltar.

Der Vorfall ereignete sich letzte Woche, die Nachricht wurde aber erst gestern bekanntgegeben. Nach dem ersten Stand der Ermittlungen gaben sich die Diebe als Touristen aus und entwendeten die Reliquien kurz vor Schließung des Heiligtums.

Der Pfarrer des Heiligtums, Giuseppe Mattanza, erklärte gegenüber Efe, dass es sich um eine „schwerwiegende Tat“ handle und forderte die Diebe auf, die Reliquien zurückzugeben.

Wie es oft der Fall ist, waren die Reliquien des Papstes und des seligen Popieluszko ein Geschenk an das Heiligtum, hier ein Geschenk des emeritierten Erzbischofs von Krakau, Kardinal Stanislaw Dziwisz, dem ehemaligen Privatsekretär des Papstes.

Der Priester Jerzy Popieluszko wurde am 14. September 1947 geboren. Das kommunistische Regime hatte für den 13. Oktober 1984 einen Anschlag auf sein Auto geplant, um ihn zu töten, der jedoch scheiterte. Ein alternativer Plan – seine Entführung – wurde am 19. Oktober von drei Offizieren durchgeführt. Diese warfen ihn lebend in den Weichsel-Stausee, nachdem sie Steine an seine Füße gebunden hatten, damit sein Körper nicht an die Oberfläche käme. Sein Leichnam wurde am 30. Oktober geborgen.

Die Meldung dieses politischen Mordes erschütterte ganz Polen und die Mörder sowie einer ihrer Vorgesetzten wurden für die Straftat verurteilt. (CNA Deutsch)

Vatikan: Wasser als Element der Solidarität

Mit einer Botschaft über die Bedeutung des Wassers wandte sich Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin in dieser Woche an die Teilnehmer einer internationalen Umweltkonferenz. Diese findet unter dem Thema „Wasser und Klima. Die großen Flüsse der Welt im Vergleich“ von Montag bis Mittwoch in Rom statt. Im Namen von Papst Franziskus machte Parolin auf die Bedeutung des Wassers als Menschenrecht, als spirituelles Symbol vieler Religionen, aber auch als zerstörerische Naturgewalt aufmerksam. Oftmals sei Wasser jedoch auch eine Quelle von Konflikten, so der Kardinal mit Blick auf heutige Auseinandersetzungen um Wasser. Dagegen plädierte der Vatikanvertreter für eine Sicht auf das Wasser als mögliches Element der Solidarität und der Zusammenarbeit. (rv)

Chor der Sixtinischen Kapelle veröffentlicht neue CD

VATIKANSTADT – Es ist das dritte Jahr in Folge, in dem der Chor der Sixtinischen Kapelle eine neue CD herausbringt. Dieses Jahr ist sie der Adventszeit und Weihnachten gewidmet. Ein Höhepunkt sind Kompositionen von historischen Manuskripten der Renaissance der Vatikanischen Bibliothek.

Produziert wurde die CD, die am 27. Oktober in Italien auf den Markt kommt, und am 3. November weltweit, zusammen mit der Deutschen Grammophon.

Zu hören ist neben polyphonen Werken des beliebten Kompositionen des Renaissance-Komponisten Palestrinasunter auch Perotins “Beata Viscera Mariae Virginis.” Der als Perotin der Große bekannte Künstler lebte 1160-1230.

Vorgestellt hat die CD der Präfekt des Päpstlichen Hauses, Erzbischof Georg Gänswein zusammen mit Msgr. Massimo Palombella, Leiter des Chors. (CNA Deutsch)

Vatikan und UNO: „Für die Beteiligung sehr dankbar“

„Bei dem, was die Kirche tut, sind Sie ganz vorne mit dabei“: Mit diesen Worten hat Papst Franziskus seinen Vertreter bei den Vereinten Nationen, Erzbischof Ivan Jurkovič, an diesem Montag zu einer Audienz empfangen. Am 24. Oktober 1945 waren die Statuten der Vereinten Nationen in Kraft getreten, seitdem wird dieser Tag als „Tag der Vereinten Nationen“ begangen. Anlässlich dieses Tages haben wir Jurkovič gefragt, was die Rolle des Heiligen Stuhls bei der internationalen Vereinigung ist.

Der Vatikandiplomat weist zuerst auf die Begrüßungsworte des Papstes hin, dann nennt er die wichtigsten Themen, welche vom Vatikan immer wieder vorgebracht würden, darunter das Problem des Waffenhandels und Fragen rund um die Migration.

Dass der Papst das Engagement bei den internationalen Organisationen so deutlich würdigt, habe ihn zunächst überrascht, bekennt Jurkovič. „Selbstverständlich wird die UNO kritisiert, wie alle großen Institutionen, und sie wird unters Vergrößerungsglas gelegt. Aber es ist nun einmal wichtig, einen globalen Bezugspunkt zu haben, wo man sich in schwierigen Momenten zusammensetzt, wie zum Beispiel in diesen Zeiten.“

Jurkovič ist so genannter „ständiger Beobachter“ des Heiligen Stuhls bei der UNO in Genf, weitere Beobachter gibt es bei den UNO-Organisationen in Paris, Wien und natürlich in New York. „Beobachter“ sind nicht volle Mitglieder, sie dürfen mitberaten, aber nicht mit abstimmen.

Einfluss habe die Kirche dort aber schon, sagt Jurkovič, vor allem durch die Person Papst Franziskus. „Das liegt natürlich am Stil des Papstes, an seiner direkten Anteilnahme an quasi allen Fragen, welche schwierig sind für die Menschheit,“ sagt der Erzbischof. „Das wird bei den internationalen Organisationen sehr deutlich wahrgenommen, sie sind für die Beteiligung des Heiligen Stuhls sehr dankbar.“ (rv)

Papst Franziskus fordert Ende der Gewalt im Heiligen Land in Botschaft an Christen

VATIKANSTADT – Der Papst hat gestern „mit großer Freude“ seine Seligkeit Theophilos III. empfangen, den griechisch-orthodoxen Patriarchen von Jerusalem in einer Audienz im Vatikan. Der Patriarch befindet sich in dieser Woche auf Besuch in Rom und der Papst nutzte die Gelegenheit, eine Botschaft der Ermutigung an die Christen im Heiligen Land zu senden.

Nachdem er kurz an seinen Besuch im Jahre 2014 erinnert und für den herzlichen Empfang gedankt hatte, sprach sich der Papst lobend über die Restaurierung des Heiligen Grabes aus, die vor knapp einem Monat beendet wurde. „Man hat nicht nur die Integrität eines Monuments aus der Vergangenheit bewahrt, sondern auch daran gearbeitet, dass in der Zukunft das Zeugnis erklingt, das vom leeren Grab ausgeht.“

Franziskus drückte erneut all jenen seine Nähe aus, „die aufgrund der Konflikte leiden, die das Heilige Land seit Jahrzehnten belasten.“

„Die Ungewissheit der Situation und das mangelnde Verständnis zwischen den Parteien verursacht weiterhin Unsicherheit, Einschränkungen der Grundrechte und den Auszug aus dem eigenen Land.“

„Deshalb erflehe ich die Hilfe Gottes und bitte alle Beteiligten, ihre Bemühungen zu vermehren, damit die für einen dauerhaften Frieden notwendigen Voraussetzungen geschaffen werden, die auf Gerechtigkeit und Anerkennung der Rechte aller gründen.“

Um das zu erreichen, „müssen wir jedoch mit Entschiedenheit die Anwendung jeglicher Art der Gewalt, jeglicher Form der Diskriminierung sowie jegliche Manifestation der Intoleranz gegenüber Personen oder Stätten der jüdischen, christlichen oder muslimischen Konfession zurückweisen.“

„Die Heilige Stadt, deren Status Quo verteidigt und bewahrt werden muss, sollte ein Ort sein, an dem alle friedlich zusammenleben können; ansonsten wird sich für alle diese Spirale der Gewalt ohne Ende weiterdrehen.“

Den Christen im Heiligen Land „wünsche ich, dass sie weiterhin fester Bestandteil der Gesellschaft sind“ und „ohne müde zu werden zum Gemeinwohl und zum Aufbau des Friedens beitragen.“

Konkret ruft der Papst dazu auf, „die christlichen Familien und Jugendlichen zu unterstützen, damit sie nicht in eine Situation geraten, die sie zwingt, ihr eigenes Land verlassen zu müssen.“

Des Weiteren wünscht sich der Papst die Gemeinschaft zwischen den verschiedenen religiösen Konfessionen, aber auch unter den Christen selbst.

Übersetzt aus dem Spanischen von Susanne Finner. (CNA Deutsch)

Vatikan: Kardinäle werden immer älter

Die Kardinäle der katholischen Weltkirche erfreuen sich eines immer höheren Lebensalters. Mit Kardinal Julio Duarte Langa aus Mosambik wird am kommenden Freitag der 25. Kardinal das neunte Lebensjahrzehnt vollenden. Der älteste unter ihnen ist mit 98 Jahren Kardinal José de Jesús Pimiento Rodriguez. Mit 50 Jahren ist Dieudonné Nzapalainga, der erste Kardinal aus der Zentralafrikanischen Republik, der Jüngste im Kardinalskollegium, das aus 219 Mitglieder besteht. Derzeit 99 Kardinäle sind über 80 Jahre alt und wären somit im Fall einer Papstwahl nicht mehr stimmberechtigt. (rv)

Kardinal Koch bilanziert das Luther-Gedenkjahr

Der Ökumene-Verantwortliche des Vatikans, Kardinal Kurt Koch, war „am Anfang sehr irritiert“ über das Gedenken an 500 Jahren Reformation in Deutschland. Er habe „immer gesagt“, dass bei einem solchen Gedenken „auch Buße“ wegen der „grausamen Konfessionskriege“ geleistet werden müsse, sagte Koch in einem Bilanzinterview zum Lutherjahr mit Radio Vatikan. Doch zu Beginn des Gedenkjahres sei sein Eindruck gewesen, „dass man den Aspekt der Buße nicht wahrnehmen wollte“. „Das hat mich sehr irritiert, weil schon die erste These Luthers voll auf die Buße abgeht und das ganze Leben des Christen eine Buße ist.“

Später habe er aber „gesehen, wie sich das entwickelt hat, bis hin zu diesem gemeinsamen Buß- und Versöhnungsgottesdienst in Hildesheim im März, den ich als äußerst positiv erfahren habe“, so Kardinal Koch. Er zog in dem Interview daher eine positive Bilanz des Reformationsgedenkens. Der Kardinal würdigte ausdrücklich „die Bereitschaft der evangelischen Kirche, nicht so sehr Luther in den Mittelpunkt zu stellen, sondern das Reformationsgedenken als Christusfest zu verstehen, das uns gemeinsam ist“.

Das sei „die beste Idee für ein gemeinsames Reformationsgedenken“ gewesen, sagte der Schweizer Kurienkardinal. Lobende Worte fand er auch für die „wunderschöne Zusammenarbeit mit dem Lutherischen Weltbund“: Dort habe er während des Gedenkjahres „die Leidenschaft, in die Zukunft aufzubrechen“, gespürt.

Mit deutlicher Vorsicht äußerte sich Koch zum ökumenischen Ziel einer „Einheit in versöhnter Verschiedenheit“. „Die Schwierigkeit liegt darin, dass alle diesen Begriff verwenden, aber nicht das gleiche darunter verstehen.“ Manche beschrieben mit diesem Begriff die „Situation, wie wir sie heute haben“, doch „die katholische Sicht ist eine andere“. Aus Kochs Sicht wäre es „wichtig in der ökumenischen Diskussion, dass man Formeln nicht nur gemeinsam verwendet, sondern auch Auskunft darüber gibt, wie man sie versteht“. Sonst komme es zu „Konfusionen“.

Hier können Sie den Volltext unseres Interviews mit Kardinal Koch lesen. Die Fragen stellte Radio-Vatikan-Redakteurin Gudrun Sailer.

RV: Die Geschichte der katholisch-evangelischen Annäherung begann – mit einzelnen Vorläufern wie den Lübecker Märtyrern – im II. Vatikanischen Konzil. Hat das Lutherjahr im Großen und Ganzen zu einer weiteren Annäherung geführt oder eher die bestehenden Differenzen klarer zutage treten lassen?

Kardinal Koch: „Der allererste Dialog, den die katholische Kirche begonnen hat, unmittelbar nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil, war mit dem lutherischen Weltbund. Deshalb haben wir nicht nur 500 Jahre Reformation, sondern auch 50 Jahre ökumenischen Dialog, katholisch-lutheranisch. Ich denke mit zwei großen Schwerpunkten: Erstens die gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre, die am 31. Oktober 1990 in Augsburg verkündet worden ist. Und zweitens das große lutherisch-katholische Reformationsgedenken in Lund in Schweden. Beide Ereignisse, kann man sagen, sind Meilensteine in der ökumenischen Annäherung zwischen Katholiken und Lutheranern. Vor allem jetzt dieses gemeinsame Reformationsjubiläum, wo auf der einen Seite Papst Franziskus und auf der anderen Seite der Präsident und der Generalsekretär des lutherischen Weltbundes vorgestanden sind, ist ein äußerst positives Zeichen.”

RV: Zum Auftakt des Reformationsgedenkens reiste Papst Franziskus – am 31. Oktober 2016 – ins schwedische Lund und unterzeichnete dort mit dem Präsidenten des Lutherischen Weltbundes Mounib Younan eine ökumenische Erklärung. Darin ist viel vom gemeinsamen Einsatz von Christen beider Konfessionen die Rede: für Arme, für Flüchtlinge, für die Umwelt, ein Gemeinsames Eintreten gegen Extremismus und für Gerechtigkeit. Aus Ihrer Sicht: tun das die Christen da draußen nicht ohnehin schon? Also ging da die ökumenische Tat der ökumenischen Erklärung voran?

Kardinal Koch: „In Lund waren ja zwei Ereignisse. Das war auf der einen Seite der ökumenische Gottesdienst, in dem vor allem der Reformation gedacht worden ist. Und dann das Ereignis in Malmö, um zu zeigen, dass wir gemeinsam Zeugnis geben sollen. Ganz nach der Devise von Papst Franziskus, der immer wieder sagt, wir sollen dreierlei tun: camminare insieme, pregare insieme und collaborare insieme, also miteinander beten, miteinander gehen, miteinander Gemeinsames tun. Und da ist schon viel geschehen, aber da war Malmö noch einmal ein neuer Impuls dafür, noch mehr gemeinsam zu tun, aus dem gemeinsamen Glauben heraus sich für die Menschen und vor allem für die Marginalisierten, für die Armen einzusetzen.”

RV: Die Lund-Erklärung erwähnt als Ziel der Ökumene das gemeinsame eucharistische Mahl. Was hat dieses klar formulierte Ziel an Neuem in Fluss gebracht?

Kardinal Koch: „Das ist nicht neu, dass wir an den gemeinsamen Altar treten können sollen. Das ist das Ziel der Ökumene. Die Frage ist, was muss alles erreicht sein, damit dieses Ziel erreicht werden kann. Das wieder neu in Erinnerung zu rufen, dass wir in einer unnormalen Situation sind, wenn wir als getaufte Christen nicht gemeinsam Eucharistie feiern können, war ein wichtiger Impuls. Und ich habe dann auch vorgeschlagen, dass wir nach der gemeinsamen Erklärung mit der Rechtfertigungslehre und dem gemeinsamen Reformationsgedenken auf eine neue gemeinsame Erklärung hingehen sollten über Kirche, Eucharistie und Amt. Und das ist doch auf recht positives Echo gestoßen. Vor allem der nationale lutherisch-katholische Dialog in Finnland beschäftigt sich intensiv mit diesem Dokument. Der nationale Dialog in Amerika hat bereits ein Dokument publiziert über „Declaration on the way – church, ministry and eucharist“. Und das ist auf positive Resonanz gestoßen. Das wäre ein ganz wichtiger Schritt: Konsens darüber finden, was Kirche, Eucharistie und Amt ist, um dann dieses Ziel der gemeinsamen Eucharistiefeier erreichen zu können.”

RV: Wie lange könnte das noch dauern?

Kardinal Koch: „In der Ökumene bin ich immer vorsichtig. Wir können nicht alleine entscheiden, sondern müssen immer auch auf den Partner Rücksicht nehmen. Für mich ist nach dem Reformationsgedenken das Jahr 2030 ein wichtiger Horizont: 500 Jahre Augsburger Reichstag und die Verabschiedung der Confessio Augustana – des Augsburger Bekenntnisses, das ja kein Dokument der Spaltung ist, sondern der Einheit. Man wollte zeigen, dass man den Glauben der Katholiken teilt. Das ist damals leider nicht gelungen, es ist gescheitert. Aber ich würde sagen, Lutheraner und Katholiken waren nie so eng beieinander wie in Augsburg. Und dieses Gedenken sollte meines Erachtens ein Horizont sein, auf den wir mit neuen verbindlichen Schritten zugehen sollten.”

RV: Ein Schritt zurück: Papst Benedikt XVI. hatte bei seinem Besuch in Erfurt 2011 Martin Luthers Suche nach einem gnädigen Gott ausdrücklich gewürdigt. Wie bewerten Sie dieses Bekenntnis das im Rückblick, hat das Wege zu einem neuen katholischen Lutherbild gewiesen, die vorher verschlossen schienen?

Kardinal Koch: „Diese Aussage von Papst Benedikt hat viel ausgelöst. Ich habe kürzlich einen Vortrag zu diesem Thema gehört, wie die Botschaft von Luther heute noch aktuell sein kann. Das ist eine Resonanz auf Papst Benedikt, dieses Symposium, das in Bensberg stattfindet. Er hat damals die leidenschaftliche Gottsuche von Martin Luther gewürdigt, aber auch seine Christozentrik, dass Luther nicht irgendeinen Gott gesucht hat, sondern jenen Gott, der sein ganz konkretes Bild in Jesus Christus gezeigt hat. Und Papst Benedikt hat damals daraus geschlossen, dass die wichtigste Aufgabe, die wir heute in der Ökumene haben, ist, in den säkularisierten Gesellschaften von heute den lebendigen Gott zu bezeugen.”

RV: Ein weiterer Markstein des Jahres war der Besuch einer Delegation der Evangelischen Kirche Deutschlands in Rom im Jänner dieses Jahres. Was hat das gebracht?

Kardinal Koch: „Für mich war sehr positiv, dass so viele junge Menschen dabei gewesen sind und dass es eine ökumenische Wallfahrt gewesen ist. „Mit Luther zum Papst“ hieß das. Es gab dann auch eine Audienz mit Papst Franziskus, die sehr positiv aufgenommen worden ist und viele Früchte getragen hat. Ich glaube, es war ein schönes und positives Ereignis.”

RV: Mit den Augen des vatikanischen Ökumene-Verantwortlichen: Was waren auf lutheranischer Seite die Stärken des Reformationsgedenkens in diesem Jahr, und wovon hätte man sich mehr erwarten können?

Kardinal Koch: „In Deutschland war ich am Anfang sehr irritiert. Ich habe immer gesagt, ein Reformationsgedenken muss drei Schwerpunkte haben: Erstens Dankbarkeit für alles, das wir wiederentdeckt haben, das wir gemeinsam haben. Aber auch Buße; Luther wollte keine neue Kirche gründen, er wollte die Kirche erneuern. Es kam aber nicht zu der Neuerung der Kirche, sondern zu einer neuen Kirche und anschließend zu grausamen Konfessionskriegen, für die wir Buße tun sollten. Und drittens Hoffnung, dass ein Reformationsgedenken neue Schritte in die Zukunft eröffnet. Am Anfang hatte ich etwas Sorge, dass man den Aspekt der Buße nicht wahrnehmen wollte. Das hat mich sehr irritiert, weil schon die erste These Luthers voll auf die Buße abgeht und das ganze Leben des Christen eine Buße ist. Inzwischen habe ich aber gesehen, wie sich das entwickelt hat, bis hin zu diesem gemeinsamen Buß- und Versöhnungsgottesdienst in Hildesheim im März, den ich als äußerst positiv erfahren habe und der ein sehr schönes Ereignis gewesen ist. Zweitens die Bereitschaft von der evangelischen Kirche, nicht so sehr Luther in den Mittelpunkt zu stellen, sondern das Reformationsgedenken als Christusfest zu verstehen, das uns gemeinsam ist und das ja auch das Anliegen von Luther gewesen ist. Das hat mich sehr gefreut. Das war die beste Idee für ein gemeinsames Reformationsgedenken.

Auf der Weltebene gibt es eine wunderschöne Zusammenarbeit mit dem lutherischen Weltbund, die sehr fruchtbar ist. Ich habe selbst auch an der Plenarsitzung des lutherischen Weltbundes in Namibia teilgenommen. Und diese Leidenschaft, in die Zukunft aufzubrechen aufgrund dieses Reformationsgedenkens war spürbar.”

RV: Für die innerevangelische Ökumene ist die „Einheit in versöhnter Verschiedenheit“ ein zentraler Ausdruck. Wo sehen Sie die Grenzen dieses Modells für die evangelisch-katholische Ökumene?

Kardinal Koch: „Die Schwierigkeit liegt darin, dass alle diesen Begriff verwenden, aber nicht das gleiche darunter verstehen. Es gibt auf der einen Seite die starke Tendenz, zu sagen, „Einheit in versöhnter Verschiedenheit“ ist eine Beschreibung der Situation, wie wir sie heute haben. Wir sind verschieden, sollen auch so bleiben, aber schon Eins. Und deshalb müssen wir uns nur noch gegenseitig anerkennen und Abendmahl feiern.

Die katholische Sicht ist eine andere: „Einheit in versöhnter Verschiedenheit“ ist eine Beschreibung der Aufgabe, die vor uns steht, dass wir unsere historischen Differenzen so aufarbeiten, dass sie nicht mehr unversöhnt sind. Sodass Unterschiede bleiben, aber nicht mehr kirchentrennend sein sollen, sondern dass sie versöhnt sind und wir dann diese Zeichen setzen können. Hier sehe ich den Unterschied und es wäre wichtig in der ökumenischen Diskussion, dass man Formeln nicht nur gemeinsam verwendet, sondern auch Auskunft darüber gibt, wie man sie versteht. Sonst entstehen Konfusionen.”

RV: Wo fällt die interkonfessionelle Versöhnung heute, in 2017, noch am schwersten?

Kardinal Koch: „Ich glaube schon, dass die Frage des Kirchenverständnisses nach wie vor eine schwierige Krux ist, weil es hier sehr verschiedene Konzeptionen gibt. Die Erklärung der Glaubenskongregation hat das mit der Formel zum Ausdruck gebracht, dass die aus der Reformation hervorgegangenen Kirchen nicht Kirchen im eigentlichen Sinne sind. Nun ist „eigentlich“ im Deutschen ein schwieriges Wort, weil es immer fast das Gegenteil sagt, von dem, was es meint. Gemeint ist, dass sie nicht Kirchen nach dem katholischen Verständnis sind, –so hat es Papst Benedikt in seinem Interviewbuch mit Peter Seewald auch umformuliert – sondern, dass sie Kirchen gleichsam eines anderen Typs sind. Darüber müssen wir noch vertieft nachdenken, auch über die Amtsfrage und die Bedeutung der Eucharistie im Gesamten des Kirchenverständnisses.”

RV: Was hat die katholische Kirche ihrerseits in diesem Lutherjahr gelernt?

Kardinal Koch: „Erstens haben wir gelernt, was die eigentlichen Anliegen Luthers gewesen sind. Es ist ja teilweise etwas verloren gegangen in der Polemik, dass Martin Luther eine Erneuerung der katholischen Kirche gewollt hat, die damals nicht gelingen konnte, sodass es zur Kirchenspaltung gekommen ist, wofür beide Seiten ihre Schuld haben. Wir haben gelernt, dass man diese Schuld gemeinsam tragen muss und aber nun gemeinsame Wege in die Zukunft gehen muss, nicht nur rückwärts schauen, sondern in die Zukunft schauen. Aber beides gehört zusammen: wenn ich mit dem Auto überholen will, muss ich in den Rückspiegel schauen, sonst wird es gefährlich. In diesem Sinne war es richtig, Rückschau zu halten, aber jetzt sollten wir auch in die Zukunft schauen und auf dem Boden all dessen, was wir als gemeinsam wiedererkannt haben, Wege zu einer verbindlicheren Einheit gehen.”

RV: Was ist das große Neue, das Papst Franziskus gebracht hat zur Ökumene zwischen evangelischer und katholischer Kirche?

Kardinal Koch: „Zunächst betont Papst Franziskus es selber immer, dass er weiterführt, was seine Vorgänger begonnen haben. Wir dürfen in der katholischen Kirche glücklich sein, dass wir seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil stets Päpste gehabt haben, die ein offenes Herz für die Ökumene hatten. Auf diesem Weg kann Papst Franziskus weitergehen. Was bei ihm charakteristisch ist, ist die Betonung des Dialogs der Liebe. Die war natürlich immer schon da, aber die Brüderlichkeit, Geschwisterlichkeit, einander anzunehmen, miteinander den Weg zu gehen, alles gemeinsam zu tun, was man gemeinsam tun kann und vor allem auch füreinander zu beten, das sind meines Erachtens ganz wesentliche Aspekte. Und Papst Franziskus empfängt immer wieder Gruppierungen aus der Ökumene, die zu ihm kommen wollen. In dem Sinne übt er eigentlich schon so etwas wie einen ökumenischen Primat aus, natürlich ohne Jurisdiktion. Aber er ist doch ein Bezugspunkt für viele Christen und in dem Sinne nicht mehr einfach das größte Hindernis für die Ökumene, sondern auch eine Opportunität für die Ökumene. Und was ich noch weiter betonen möchte: Papst Franziskus hat eine Offenheit und eine große Kenntnis für die pentakostalischen Bewegungen, die er aus Lateinamerika kennt. Und der Pentakostalismus ist heute die zweitgrößte Realität nach der römisch-katholischen Kirche. In den Bewegungen gibt es auch anti-katholische und anti-ökumenische Akzente. Indem der Papst sie aber zu sich einlädt für persönliche Begegnungen, öffnet das wieder neue Tore, auch in diese große Bewegung hinein und dafür sind wir natürlich sehr dankbar.” (rv)

Papst Franziskus schreibt Kardinal Sarah zu Magnum Principium

VATIKANSTADT – In der Debatte um die richtige Interpretation von Magnum Principium, des neuen Schreibens zur Übersetzung liturgischer Texte, hat sich Papst Franziskus an Kardinal Robert Sarah gewandt, den Präfekten der zuständigen Kongregation für den Gottesdienste und die Sakramentenordnung.

Der auf den 15. Oktober datierte Brief ist in Antwort auf ein Schreiben von Kardinal Sarah. Dieser hatte dem Papst Ende September für das neue Motu Proprio gedankt. Dieses betrifft die Handhabung von Übersetzungen aus dem lateinischen Original in die jeweilige Landessprache.

Der Kardinalpräfekt hatte dessen Interpretation kommentiert, vor allem die wesentliche Änderung zur bisherigen Regelung aus dem Jahr 2001, Liturgiam Authenticam (LA).

Im Gegensatz dazu gibt das neue Schreiben den Ortsbischöfen mehr Autorität, und räumt der zuständigen Behörde in Rom die Rolle ein, nicht mehr eine „Recognitio“ zu erteilen, sondern eine Confirmatio.

Kardinal Sarah hatte kommentiert, Magnum Principium erleichtere die Zusammenarbeit zwischen dem Heiligen Stuhl und den Bischofskonferenzen. Dabei sei zu beachten, dass die Confirmatio weiterhin keineswegs eine Formalität sei: Rom müsse alle neuen Übersetzungen prüfen und absegnen. Die Kongregation habe das Recht, ein Veto einzulegen, wenn Übersetzungen nicht dem lateinischen Original treu geblieben sind.

Papst Franziskus dankt in seinem Brief dem Kardinal für sein Engagement und den Kommentar. Gleichzeitig steuere er einige simple „Beobachtungen“ bei, so der Pontifex, „die ich für wichtig halte, besonders für die rechte Anwendung und das Verständnis des Motu Propio, und um jedes Missverständnis zu vermeiden.“

Der erste Punkt des Papsts: Magnum Principium habe den bisherigen, seit 2001 angewendeten Prozess „abgeschafft“.

Die Neuregelung betreffe auch die Begriffe „recognitio“ und „confirmatio“. Diese seien keineswegs synonym zu verwenden, so Franziskus. Die Unterscheidung betone „die unterschiedliche Verantwortung“ des Heiligen Stuhls und der verschiedenen Bischofskonferenzen.

„Magnum Principium erfordert nicht mehr, dass Übersetzungen in allen Punkten den Anforderungen von LA entsprechen, wie es früher der Fall war“, so Franziskus.

Stattdessen müssten einzelne Paragraphen in LA nun „sorgfältig neu-verstanden“ werden. Das gelte auch für Paragraphen 79 bis 84, die bislang eine Genehmigung in Form einer „Confirmatio“ durch Rom erforderten. Diese Paragraphen seien „außer Kraft gesetzt“ und neu formuliert worden mit Magnum Principium.

Weiter betonte Franziskus, dass in der Übersetzung die Bischofskonferenzen sich nicht von der liturgischen Behörde in Rom zu etwas gezwungen fühlen sollten.

Letztlich sei jedoch auch die Confirmatio keineswegs ein rein formaler Akt, sondern notwendig für die Ausgabe der übersetzten liturgischen Bücher.

Abschließend schreibt Franziskus in seinem Brief, dass Kardinal Sarahs Kommentar mehrfach publiziert worden sei, und dass er den Kardinal bitte, seine Antwort an diese Medien weiterzuleiten, wie auch an die Mitglieder und Konsultoren der Kongregation für den Gottesdienst. (CNA Deutsch)

Ratzinger-Preisträgerin: Frauen brauchen „Diakonie des Wortes“

Die Frage der Frau in der Kirche hat in den vergangenen Jahrzehnten breiten Raum eingenommen, doch zu oft wurde und wird über sie nur in der dritten Person gesprochen – als „sie“. Das beanstandet die französische Bibelwissenschaftlerin und Ratzinger-Preisträgerin Anne-Marie Pelletier in einem Vortrag, den die Vatikanzeitung „L´Osservatore Romano“ am Samstag druckte. Pelletier hatte am 10. Oktober am Centre Sèvres, der privaten Jesuiten-Universität in Paris, zum Thema „Die Frauen, Zukunft der Kirche“ gesprochen. Dabei forderte Pelletier einen Dialog auf gleicher Höhe zwischen Männern und Frauen in der Kirche und Zugang der Frauen zur „Diakonie des Wortes“.

„Gewiss, die Frauen sind in das Feld des lehramtlichen Wortes eingetreten, aber einmal mehr in der gefährlichen Position der dritten Person“, so Pelletier. „In Wirklichkeit ist das eine alte Tradition, die nur mit frischer Farbe präsentiert wird. Das wird auch deutlich, wenn es darum geht, die Weiblichkeit der Kirche zu feiern, ihren marianischen Charakter, ihr bräutliches Wesen. Oder wenn von einer versöhnenden Komplementarität die Rede ist, im Rahmen einer Kirchlichkeit, die zwei Pole ausdeutet, den petrianischen und den marianischen, um somit dem Weiblichen einen privilegierten Ort zu geben – doch das geschieht auf eine Weise, die spekulativ und abstrakt bleibt.“

Adam macht den Mund auf und spricht: über Eva, nicht zu Eva

Als Biblistin ging Pelletier in ihrem Vortrag von der Szene der Genesis aus, in der der Mensch nach der Schöpfung der Frau sagt: „Das endlich ist Bein von meinem Bein und Fleisch von meinem Fleisch.“ (Gen 2,23). Diesem anerkennenden Wort fehle freilich das Beziehungshafte, der Mensch spricht von sich selbst als „Ich“, während die Frau in der dritten Person bleibt, die in der Sprachwissenschaft als „Nicht-Person“ gilt.

Zwar habe Papst Johannes Paul II. und vor ihm bereits Paul VI. die Frauen in Botschaften direkt angesprochen, fuhr Pelletier fort. „Dennoch wagen wir zu sagen, dass viele dieser Reden, eben indem sie sich ins Register des Sublimen einfügten, doch wieder nur in das Schema der ,gesprochenen Frauen´ verfielen. … Denn eine Frau, deren Ausnahme-Singularität allzu sehr zelebriert wird, ist wiederum eine Frau, die auf Abstand gehalten wird. Und in Wirklichkeit aus dem Raum herausgehalten wird, in dem die ernsten Fragen verhandelt werden, jene Fragen, die die Entscheidungen und die Effektivität der Macht betreffen.“ So habe dieses wohlwollende Feiern des Weiblichen die Frau letztlich zurückverwiesen auf männliche Vorstellungen, „die auf die eine oder andere Art die Strukturen der Autorität und der Leitung stützen“. Heute hingegen gehe es darum, „dass die Frauen in der Kirche am Wort teilhaben“, erklärte die Theologin.

Heute erforderlich: „dass die Frauen in der Kirche am Wort teilhaben“

Man müsse da präzise sein, es gehe nicht um ein „Sich-Nehmen“, wie die Bastille „genommen“ worden sei, aber auch nicht darum, den Frauen das Wort zu „geben“ nach Art eines Entgegenkommens. Gefordert sei vielmehr eine „Inter-Lokution“ der Frauen mit den Männern, ein Gespräch auf gleicher Ebene. Das Wort der Frauen „muss das Gehege verlassen, in das es verwiesen worden war, und eintreten in das Feld des Zuhörens und des Austauschs“, so die Theologin. Sie verwies auf das alttestamentarische Beispiel des Austausches zwischen König Salomo und der Königin von Saba (1 Kön 1-13), „das Schema einer wirklichen Begegnung zwischen einem Mann und einer Frau“. Das Thema dieser Begegnung ist Weisheit, „und auf dieser Höhe werden Männer und Frauen in der Kirche heute erwartet. Das ist die Höhe der Diakonie des Wortes. Wir wissen sehr gut, dass die Frauen heute von dieser Diakonie noch sorgfältig ausgeschlossen sind. Wir zelebrieren Maria Magdalena, die wir ,Apostelin der Apostel´ nennen, aber in der Praxis ist es nicht so. Oder, genauer gesagt, die Frauen sind ganz vorne in dieser Diakonie des Lebens der Kirche, aber noch weit entfernt von ihrer institutionellen Anerkennung.“

Anne-Marie Pelletier erhielt 2014 als erste Frau den Ratzingerpreis für Theologie. 2017 gestaltete sie auf Einladung von Papst Franziskus die Meditationen für den päpstlichen Kreuzweg am römischen Kolosseum. (rv)