„Ein Priester und erst recht ein Bischof und Kardinal ist nie einfach im Ruhestand“: Das schreibt der emeritierte Papst Benedikt XVI. dem emeritierten Präfekten der Glaubenskongregation, Gerhard Ludwig Müller.
Die Worte Benedikt XVI. stammen aus dem Grußwort zu einer Festschrift, die Müller gewidmet ist. Papst Paul VI. habe gewollt, dass höhere Ämter im Vatikan immer nur auf fünf Jahre vergeben werden, schreibt der emeritierte Papst, aber auch ohne ein bestimmtes Amt könne und werde Müller weiterhin
„öffentlich dem Glauben dienen“,
als Priester und als Theologe.
Benedikt XVI. würdigt das Amt, das beide inne hatten, das des Präfekten der Glaubenskongregation. Dort müsste zur Fachkompetenz auch Weisheit dazu kommen, welche die Grenze des bloß Gelehrten erkenne. Müller habe sich in seinen Jahren in Rom darum bemüht, genau das zu tun. „Du hast die klaren Überlieferungen des Glaubens verteidigt, aber im Sinn von Papst Franziskus ein Verstehen dafür gesucht, wie sie heute gelebt werden können“, heißt es in dem Text.
“ Du hast die klaren Überlieferungen des Glaubens verteidigt, aber im Sinn von Papst Franziskus ein Verstehen dafür gesucht, wie sie heute gelebt werden können ”
Anlass für die Festschrift sind der 70. Geburtstag Mülllers am 31. Dezember diesen Jahres und der 40. Jahrestag seiner Priesterweihe. Beiträge zu dem fast 700 Seiten starken Band steuern unter vielen anderen die Kardinäle Reinhard Marx und Kurt Koch, der Nachfolger Müllers Erzbischof Luis Ladaria, und die Theologen Karl-Heinz Menke und Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz bei.
Der Titel der Festschrift lautet „Der dreifaltige Gott. Christlicher Glaube im säkularen Zeitalter.“ (vatican news)